crossroads hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Mai 2019, 13:45
Das sieht ja fast so aus, als sei Holstein ein "Farmteam" für zum Niedergang verdammte Bundesligisten. Wie oben gesagt ... ein kleiner Schubs vom Karmabeauftragten und die Schwaben gehen auch noch runter.
Ich hab mich seit dem sich abzeichnenden Wechsel Walters zum VfB schon mehrmals gefragt, ob es für Holstein und mein eigenes Befinden eigentlich besser wäre, ob Stuttgart die Relegation gewinnt oder nicht. Einerseits habe ich wenig Lust darauf, dass wir nächste Saison gegen Walter und den VfB spielen müssen, mit HSV, FCN und H96 sind schon genug große Fische im Aquarium der 2. Liga. Andererseits sehe ich die Wahrscheinlichkeit eines Scheitern von Walter in der 2. Liga als größer an, gerade weil da noch die anderen sind, das Saisonziel nur Wiederaufstieg lauten kann und der Druck größer ist. Ist nichts Persönliches gegen Walter, aber jeder ehemalige von uns, der woanders scheitert, erhöht hoffentlich die Wahrscheinlichkeit, dass uns nicht mehr so endlos viele Leute abgeworben werden. Anfang hatte selbigen gemacht, Ducksch sitzt in D'dorf auch nur auf der Bank, Becker hat mich zumindest noch nicht überzeugt, und wenn man den Prognosen im EffZeh-Forum glauben schenken darf, dann könnte Czichos der nächste sein.
Auffällig ist sonst ... 96 fehlt noch in der Liste. ;)
Okay, das ist schon nicht mehr lustig!
Passt schon, ich hatte beim vorherigen Beitrag selber überlegt, ob ich die nicht noch mit unterbringe. Und die Transferperiode hat ja gerade erst begonnen, es werden uns ohnehin noch 2-3 Spieler verlassen. Dann wären wir wieder bei 10-11. Läuft.
PS: habt ihr eine gute Scoutingabteilung?
Ja, wir gehen da völlig innovative Wege und bedienen uns sehr stark bei den Nachwuchsmannschaften von Bundesligisten. Da muss man erstmal drauf kommen...
Übrigens, es lief ja im letzten Jahr so, dass Anfang nach Köln wechselte und in diesem Zuge drei ehemalige Kieler nach Köln holte. Jetzt aber, wo Walter nach Stuttgart geht, dachte ich, die haben da ja den ehemaligen Scouting-Guru aus Dortmund, dem wird schon was besseres einfallen, als uns halb leerzukaufen. Und was macht der Typ? Verpflichtet nach Klimowicz als zweites einen Spieler von uns, der zuvor wo war? Und den er woher kennt?
rauschberg hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Mai 2019, 14:02
Und warum soll es euch besser gehen als all den anderen?
Schau dir mal das "Muster" bei Freiburg an oder bei Hoffenheim oder beim direkten Konkurrenten Nürnberg.
Die vermeintlich Großen mit der größeren Schatulle bedienen sich bei den Kleinen in Liga 1. Und die "Kleinen" in Liga 1 oder die Absteiger, die sparen müssen oder sollen, bedienen sich in Liga 2. Und so geht es bis ganz nach unten immer weiter.
Und darum darf ich mich nicht darüber aufregen? Ich hab nichts gegen die Nahrungskette, ich kann auch akzeptieren, wenn uns
mal ein oder zwei Spieler weggekauft werden. Ich kann es aber nicht akzeptieren, wenn dies Jahr für Jahr passiert, in größerer Anzahl und immer von der gleichen Kategorie von Vereinen. Vereine, die im deutschen Fußball eigentlich an ganz anderer Stelle stehen müssten, die eine große Vergangenheit haben und davon noch heute profitieren, die sich aber aus Unfähigkeit irgendwann in diesen "Leistungs"bereich bewegt haben. Und die es auch nicht schaffen, sich durch gute Arbeit wieder aus diesem Loch zu befreien, sondern völlig unkreativ, schmerz- und schambefreit einen kleinen Verein (immer dem gleichen!) Jahr für Jahr die wichtigsten Leute abwerben. Ich weiß es nicht, gibt es einen anderen Verein in 1. und 2. Liga, dem innerhalb von 2 Jahren 7 wichtige Leute von nur 3 verschiedenen Vereinen abgeworben wurden?
Übrigens, ich hätte wesentlich weniger Probleme damit, wenn Spieler von uns zu Union, Paderborn, Bremen oder Frankfurt wechseln würden. Das sind zumindest Vereine, die aktuell im Rahmen ihrer Möglichkeiten gute Arbeit leisten und z.T. eine solide sportliche Perspektive bieten.
Hinzu kommt für mich Heuchelei in mehrerlei Hinsicht.
Es wird in halb Fußballdeutschland immer über die große finanzielle Schere gejammert und über die fehlende Durchlässigkeit zwischen 1. und 2. Liga. Aber genau diese beiden Themen verstärken und befeuern diese zuvor genannten Clubs damit! Geschlossene Gesellschaft, aber nicht nur durch DFL begünstigt, auch durch das Gebaren der Clubs.
Es wird ebenso in halb Fußballdeutschland über Hoffenheim gekotzt. "Wettbewerbsvorteil", "nicht wie andere hochgearbeitet" etc. Ja, da frage ich mich doch so langsam, wie willste es denn sonst machen, wenn die von anderen geforderten und erwarteten Schritte und Unternehmungen ständig von eben diesen torpediert werden. Ja, sie hatten natürlich in ihren jeweiligen unteren Ligen Wettbewerbsvorteile, das will ich auch gar nicht schönreden. Aber sie hatten eben auch den finanziellen Background, um ihre gute sportliche Arbeit abzusichern und durchzuziehen. Und sind damit in der BL gelandet. Nur was ist, wenn zwar gute Arbeit geleistet wird, aber man eklatante Standortnachteile hat? Wo wäre denn Hoffenheims gute Arbeit gelandet, wenn sie die finanzielle Absicherung nicht gehabt hätten? Doch auch wieder in den Verbrennungsöfen der etablierteren Clubs. Kurz gesagt, solange das System so ist wie es ist, befeuert man damit Modelle wie in Hoffenheim.
Nebenbei gesagt, wir galten auch mal als "Hoffenheim von der Förde", ich bitte jeweils auf das Datum zu achten:
https://www.tagesspiegel.de/sport/holst ... 98972.html
https://www.spiegel.de/sport/fussball/k ... 08495.html
https://www.reviersport.de/85553---hols ... teigt.html
Das war ein nicht so schönes Kapitel unserer Geschichte und man ist längst wieder davon abgewichen, zum Glück. Die erwähnten reichen Männer (Lütje/CITTI, Langness/famila) gibt es aber nach wie vor bei uns, halten sich aber stark zurück und investieren ggf. mal in die Infrastruktur:
https://www.fupa.net/berichte/holstein- ... 77179.html
An sich finde ich das alles schon genau richtig so und würde es mir eigentlich gar nicht anders wünschen. Aber andererseits ertappe ich mich dann bei dem hier eigentlich zugrunde liegenden Thema bei dem Gedanken, dass es auch mal ganz schön wäre, diesen übermäßigen Abgang von Spielern mit einer kleinen Finanzspritze der beiden Herren zu verhindern.
Übrigens nochmal zur Nahrungskette, von der wir ja auch ein Teil sind.
Wir haben vor dieser Saison seit Ewigkeiten mal wieder Ablösesummen bezahlt, begünstigt durch das eingenommene Geld für Drexler, Czichos, Anfang und Becker. Das waren (laut tm.de) 900k nach Südkorea für Lee, 600k nach Ingolstadt für den dort aussortierten Wahl,
400k für Girth nach Meppen und 300k für Serra zum BVB. Der Rest war ablösefrei und kam zum allergrößten Teil aus dem Nachwuchs von Bundesligisten. Mit der einen hervorgehobenen Ausnahme haben wir zumindest bislang keinen kleineren Verein mit unserer kaum nennenswerten Finanzkraft geschwächt.
Und hinterher will es wieder keiner gewusst haben...