Fußballgeschichten

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Depp72
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Fußballgeschichten: Statistiker

Beitrag von Depp72 »

DSFS = Deut­scher Sport­club für Fuß­ball­sta­tis­tiken :shock:
11 Freunde hat geschrieben:„Ich möchte die Dinge kom­plett haben“

Eines der größten Geheim­nisse des deut­schen Fuß­balls? Ganz klar: Ver­schol­lene Infor­ma­tionen zu den Spielen der Werder Bremen Ama­teure aus dem Jahr 1978. Das findet jeden­falls ein Mann aus Bayern.
https://11freunde.de/artikel/ich-m%C3%B ... en/1986352

11 Freunde hat geschrieben:Ende der Neun­ziger herrschte Gold­grä­ber­stim­mung. Mit einem Mal lag alles vor ihnen, wonach sie seit Jahren in ver­staubten Archiven, alten Tages­zei­tungen oder antiken Büchern auf Floh­märkten gewühlt hatten: Resul­tate, Tor­schützen, Tabellen, Auf­stel­lungen, Aus­wechs­lungen, Halb­zeit­stände, Schieds­richter und Zuschau­er­zahlen. Nur ein paar Klicks und sie wussten, wie viele Tore Muhammad Al-Azazy vom Klub Zohra Sanaa in der Saison 1994/95 in Jemen schoss, wann Sitora Buxoro in die zweite usbe­ki­sche Liga auf­stieg oder wer den ​„Coupe des Nations“ gewann, der 1930 als Gegen­ver­an­stal­tung zur kri­tisch beäugten WM in Genf aus­ge­tragen wurde.

All das lag vor ihnen auf einer ein­zigen omi­nösen Inter­net­seite, die umständ­lich ​„Rec.Sport.Soccer Sta­tistic Foun­da­tion“ hieß. Sie wurde gefüt­tert von Män­nern aus Ägypten und Alba­nien, aus Uru­guay oder den Male­diven, von ein­samen Män­nern, die mit dem Internet-Urknall zu einer welt­weiten Gemein­schaft von Frei­zeit-Fuß­ball­sta­tis­ti­kern wurden.
https://11freunde.de/artikel/sie-nennen ... ttansicht=
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Depp72
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Fußballgeschichten: Wolf-Dieter Ahlenfelder

Beitrag von Depp72 »

"Da hatten wir wohl einen zu viel getrunken"
ntv hat geschrieben:Halbzeitpfiff nach 32 Minuten

Die Geschichte ist legendär - und immer wieder schön. 8. November 1975: Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder pfeift beim Bundesligaspiel in Bremen zur Halbzeit - allerdings etwas zu früh und sehr zum Entsetzen aller anderen Beteiligten.

Es ist und wird wahrscheinlich auf ewig die berühmteste Schiedsrichter-Anekdote der Bundesligageschichte sein. Sie ereignete sich im Bremer Weserstadion. Am 8. November 1975 sollte Wolf-Dieter Ahlenfelder aus Oberhausen mit seinen Linienrichtern die Partie des SV Werder gegen Hannover 96 (0:0) pfeifen. Vorher saßen die drei gemütlich in der Vereinsgaststätte von Werder und aßen zu Mittag. Der Jahreszeit entsprechend wurde eine Gans mit Rotkohl und Klößen aufgetischt. Genüsslich speisten sie, klönten ein bisschen und vergaßen darüber die Zeit.
Kwelle & mehr: https://www.n-tv.de/sport/fussball/rede ... 01386.html

NDR hat geschrieben:Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass wer rund ums Bremer Weserstadion einen "Ahlenfelder" ordert, immer noch ein Bier und einen Malteser erhält. Zurück geht das Getränke-Kultgedeck auf Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder (Oberhausen), der mit Fingerspitzengefühl und fast kumpelhaft Bundesligaspiele zu leiten pflegte und auch zu seinem leichten Bierbauch stand: "Ich kenne andere Schiedsrichter, die sind auch keine Waisenkinder. Wer geht schon gerne in eine Kneipe und trinkt nur ein Bier?" Solche Sprüche machten Ahlenfelder, der im August 2014 im Alter von 70 Jahren nach langer schwerer Zuckerkrankheit starb, zur Kultfigur. Dabei wäre seine Karriere beinahe schon beendet gewesen, ehe sie richtig begonnen hatte. Sein gerade einmal dritter Einsatz in der Bundesliga wurde dem Schiedsrichter fast zum Verhängnis:

https://www.ndr.de/sport/fussball/50_ja ... er101.html
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Txomin_Gurrutxaga
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Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Annakronistisch genug iss ja, dass das Schiri-Gespann in der Vereinsgaststätte (!) vor dem Spiel - wenn auch vll. nicht DIREKT vor dem Spiel - Gans mit Rotkohl und Klößen (!!!!) futtert. Das alleine ist aus heutiger Sicht schon zu geil :grin:
Ніхто не зламає націю, чий дух був викований у століттях боїв.

Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

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Fußballgeschichten: Trevor Francis

Beitrag von Depp72 »

War 1979 der erste Millionen-Transfer:
kicker hat geschrieben: Obwohl er das umgerechnet und streng genommen gar nicht war - der Wechsel Giuseppe Savoldis von Bologna zu Napoli vier Jahre zuvor hatte jedoch nicht so große Wellen geschlagen. Wohl auch, weil dessen Ablöse in der Landeswährung 2 Milliarden Lira betrug.

Als der 24-jährige Angreifer Francis 1979 grünes Licht bekam, Birmingham City nach 119 Toren in 280 Spielen zu verlassen, verglich der "Guardian" dies mit "einem Rembrandt, der plötzlich auf den Markt kam". Der damalige Meister Nottingham Forest bekam den Zuschlag. Trainer-Ikone Brian Clough hatte für die Außendarstellung zwar "nur" 999.999 Pfund geboten, die endgültige Summe überschritt die Million aber.
https://www.kicker.de/768816/artikel/19 ... lbe_magie_


Bologna, Birmingham City, Nottingham Forest......Geschichten aus dem fußballerischen Mittelalter
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Fußballgeschichten: Pokalfinale 1980

Beitrag von Depp72 »

Vor 40 Jahren traf im spanischen Pokalfinale Real Madrid auf sein Farmteam Castilla aus der 2. Liga. Die Spieler vom Nachwuchsteam hatten vorher mit Bilbao, San Sebastian und Sporting Gijon drei damalige Top-Vereine aus dem Wettbewerb gekegelt.
Spoiler
Show
Werkstatt Verlag hat geschrieben:Movida Madridista

von Dirk Segbers

Am 4. Juni 1980 trifft Real Madrid im Pokalfinale auf die eigene zweite Mannschaft – und die zieht in den Europapokal ein

Was für den deutschen Fußball der 12. Juni 1993, an dem die Hertha-Amateure Bayer Leverkusen im Pokalfinale mit 0:1 unterlagen, ist für den spanischen Fußball der 4. Juni 1980. An jenem Tag stand eine „Zweite“ im Finale der Copa del Rey. Wie die Amateure der Hertha durfte auch jenes Team zuhause antreten, und zwar in keiner geringeren Arena als dem ehrwürdigen Estadio Santiago Bernabéu, denn es war die Castilla, die zweite Mannschaft von Real Madrid, die den Sprung ins Endspiel geschafft hatte. Die Finalpaarung war allerdings um einiges brisanter als beim deutschen Endspiel 13 Jahre später: Der Gegner der Castilla hieß Real Madrid.

Cristóbal Machín Fernández de la Puente ist 62 Jahre alt und ein vielbeschäftigter Mann. Der Ökonom ist derzeit auf den Sportanlagen des spanischen Automobilclubs RACE in Madrid tätig. Es laufen diverse Vorbereitungen für den Tag, an dem die Corona-bedingten Ausgangssperren endlich gelockert werden und sich die Mitglieder wieder auf dem Gelände beim Golfen, Reiten oder Tennisspielen entspannen können. Cristóbal kümmert sich um die Entwicklung und Einführung neuer Aktivitäten. Für ihn die perfekte Verbindung zweier Konstanten in seinem Leben: Sport und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen. Nebenbei berät er verschiedene Unternehmen aus anderen Bereichen. Trotz seines vollen Terminkalenders nimmt sich Cristóbal, genannt Balín, die Zeit, mir einige Fragen zum 4. Juni 1980 zu beantworten, einem Tag, den er als „bittersüß“ bezeichnet. Es ist ein ganz besonderer Tag, für ihn ebenso wie für seinen Bruder Francisco, genannt Paco.

Balín und Paco wachsen in Madrid auf und besuchen dort gemeinsam eine katholische Schule. Beide lieben es zu kicken. Zusätzlich zu ihrer Begeisterung für das runde Leder bringen sie sehr viel Talent mit. Als der Trainer ihrer Schulmannschaft zum CD Numancia wechselt, traut er dem Brüderpaar den Sprung in die höchste regionale Spielklasse bei den Senioren zu und nimmt beide mit ins gut 200 Kilometer entfernte Soria. Von der Hauptstadt in die Provinz. Die Ruhe nutzen sie aus, um sich voll auf den Fußball zu fokussieren. In der Saison 1977/78 schießen sie ihren neuen Verein praktisch im Alleingang in die vierte Liga. Die Bilanz des brüderlichen Sturmduos: Balín erzielt 29 Tore, Paco kommt auf sagenhafte 60 Treffer, gleich in der ersten Saison. In der folgenden Spielzeit hält Numancia als Aufsteiger ohne große Anstrengung die Klasse und schließt als Tabellenfünfter ab. Das alles bleibt natürlich in der Heimat nicht verborgen. Im Sommer 1979 wechseln die Brüder gemeinsam zur Castilla, der zweiten Mannschaft von Real Madrid, und kehren somit zurück in ihre Heimatstadt.

Die Reservemannschaften von Erstligaklubs sind in Spanien bis heute in der zweiten Liga spielberechtigt.[...]
Kwelle & mehr: https://www.werkstatt-verlag.de/node/536


Für das königliche Gesindel lief damals Uli Stielike auf:
11 Freunde hat geschrieben:Wie haben Sie den Tag in Erin­ne­rung?

Für mich per­sön­lich war der Tag sehr kurios: Ich bin näm­lich am glei­chen Tag aus Mün­chen ange­reist. Dort fand am 3. Juni das Abschieds­spiel für Sepp Maier zwi­schen dem FC Bayern und der deut­schen Natio­nal­mann­schaft statt. Real Madrid ist dem Wunsch sei­tens des DFB für meine Abstel­lung nach­ge­kommen. Im Finale wurde ich dann nach dem 4:0 in der 63. Minute aus­ge­wech­selt.

Die Cas­tilla hatte sich in den Runden bis zum Finale sen­sa­tio­nell gegen vier Erst­li­gisten durch­ge­setzt, und das im Euro­pa­pokal-Modus, also mit Hin- und Rück­spiel. Wie schätzen Sie die Leis­tung von damals ein?

Das war eine gran­diose Leis­tung, denn immerhin warfen sie mit Ath­letic Bilbao, Real Sociedad und Spor­ting Gijón drei Top-Ver­eine der dama­ligen Zeit aus dem Wett­be­werb.
https://11freunde.de/artikel/nach-meine ... iteninhalt
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Fußballgeschichten: Asbjørn Halvorsen

Beitrag von Depp72 »

Wer, dachte ich beim Querlesen der Trainerliste des HSV? Von April bis September 1933. Hui, interessante Zeit. Hatte noch nie von ihm gehört. Beim Recherchieren stellt sich heraus, dass er vor allem ein großer HSV-Spieler war (zuletzt vermutlich als Spielertrainer??), 2x die deutsche Meisterschaft gewann, mehr als 10 Jahre im Verein spielte und im Prinzip der erste internationale Star der Rothosen war. Der Norweger sollte nach seiner Hamburger Zeit noch viel Erleben sollte, darunter auch viel Leid. Und er war ein Mann, der viel Mut gezeigt hat. Anders als sein langjähriger Hamburger Mannschaftskamerad, ''Tull'' Harder. Wenn aus Freunden Feinde werden:
Spoiler
Show
11 Freunde hat geschrieben:Der Nor­weger Asbjørn Hal­vorsen war beson­ders in den 1920er Jahren ein gefei­erter Fuß­baller beim Ham­burger SV. Dann wider­setzte er sich dem NS-Regime und kam ins Kon­zen­tra­ti­ons­lager.

Der Zug am Ham­burger Haupt­bahnhof stand bereits unter Dampf in diesen kalten Mor­gen­stunden des 19. Sep­tember 1933. Asbjørn Hal­vorsen, ein 34 Jahre alter Mann mit blonden, zurück­ge­kämmten Haaren, war im Begriff, in seine Heimat Nor­wegen zurück­zu­kehren. In der Hand hielt er einen Fuß­ball, mit dem er bei seinem Abschieds­spiel für den Ham­burger SV sein letztes Tor geschossen hatte.

Viele Fans und Ver­eins­ver­ant­wort­liche ver­ab­schie­deten ihn mit Blu­men­sträußen und Gesängen, da has­tete kurz vor der Abfahrt noch jemand herbei: Otto Fritz ​„Tull“ Harder, nicht nur Hal­vor­sens lang­jäh­riger Mit­spieler, son­dern auch enger Freund. Harder hatte zunächst am Hafen gewartet, von dem aus Hal­vorsen eigent­lich auf­bre­chen wollte. Gerade noch recht­zeitig erreichte er das Gleis, um seinem Freund Lebe­wohl zu sagen. Es war wohl die letzte Begeg­nung der beiden, min­des­tens für die darauf fol­genden zwanzig Jahre.

​„Tull“ Harder wurde Mit­glied der SS und Kom­man­dant im Kon­zen­tra­ti­ons­lager, Asbjørn Hal­vorsen ins KZ depor­tiert.

In den zwan­ziger Jahren hatten die beiden ein erfolg­rei­ches Duo beim Ham­burger SV gebildet und meh­rere nord­deut­sche und deut­sche Meis­ter­schaften gewonnen. Hal­vorsen trat als Spiel­ge­stalter mit hohem Spiel­ver­ständnis auf, ein unei­gen­nüt­ziger, beschei­dener Typ. Und Harder ver­wer­tete die Vor­lagen, ein Stürmer mit hartem Schuss, ein Drauf­gänger mit ​„Möbel­pa­cker-Kreuz“ und Hang zum Alkohol.

https://11freunde.de/artikel/im-angesic ... ttansicht=

Siehe auch:
https://www.ndr.de/sport/fussball/Asbjo ... 16200.html
+
https://de.wikipedia.org/wiki/Asbj%C3%B8rn_Halvorsen
+
https://www.bisp-surf.de/Record/PU200903001872


Menschlich und sportlich: Respekt, Asbjørn Halvorsen!
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Fußballgeschichten: Musa Juwara

Beitrag von Depp72 »

11 Freunde hat geschrieben:Mit dem Boot floh Musa Juwara über das Mit­tel­meer nach Europa. Nun ist er auf dem besten Wege, in Ita­lien seinen Traum zu ver­wirk­li­chen und eine ver­staubte Fuß­ball-Floskel mit Leben zu füllen.
https://11freunde.de/artikel/musa-der-s ... ttansicht=
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Fußballgeschichten: Sporthistoriker Schulze-Marmeling

Beitrag von Depp72 »

Was für ein Name.

"Fußball hat sich in der Pandemie gesellschaftlich degradiert"
Zeit hat geschrieben:Profifußball ist eine emanzipatorische Errungenschaft, sagt der Sporthistoriker Schulze-Marmeling. Doch die Mächtigen der Bundesliga nehmen sich inzwischen zu wichtig.
[...]
Schulze-Marmeling: Der Fußball durchdringt wie kein zweiter Sport alle Milieus, und das in großen Teilen der Welt. Dabei hat er ganz andere Wurzeln. Im England des 19. Jahrhunderts war er der Sport für Söhne von Kaufmännern und Akademikern. Die wollten unter sich bleiben, weswegen sie den Amateurgedanken pflegten. Noch Mitte der Zwanzigerjahre bedauerte man beim FC Bayern, der sich damals zu den feineren Adressen zählte, dass nun auch Leute aus niedrigeren Schichten in den Klub strömen würden, dass man zum Volksverein wird. So kann man es in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum lesen. Doch das ließ sich nicht verhindern, denn in der Weimarer Republik wurde Fußball zum Massenspektakel.

ZEIT ONLINE: Wie kam das?
Schulze-Marmeling: Nach dem Ersten Weltkrieg kam der Achtstundentag in Deutschland. Plötzlich hatten alle mehr Freizeit. Viele gingen zum Fußball, viele spielten Fußball. Der ist leicht zugänglich, ein Sport für alle eben.

Kwelle & mehr: https://www.zeit.de/sport/2020-07/profi ... ettansicht
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Fußballgeschichten: Die erste WM vor 90 Jahren

Beitrag von Depp72 »

Damals wollten die Europäer zunächst nicht in See stechen.
Süddeutsche hat geschrieben:Deutschland sagt ab, der Fußball hat seinen ersten Popstar und Final-Verlierer Argentinien ist ewig verbittert: Über die erste Fußball-WM, die vor 90 Jahren in Uruguay beginnt.

[...]

Viele europäische Verbände ließen den Weltverband Fifa im Stich, wollten ihre besten Spieler nicht auf die andere Seite des Atlantiks schicken. Der Deutsche Fußball-Bund sagte die Teilnahme ohne nähere Begründung ab. Zwei Monate vor WM-Beginn lag noch keine Anmeldung aus Europa vor.

Fifa-Gründer Julet Rimet bettelte überall auf dem Kontinent um eine Teilnahme. Am Ende willigten Jugoslawien, Frankreich, Belgien und Rumänien ein. Linienflüge gab es noch nicht, also stand eine wochenlange Schifffahrt bevor. Franzosen, Belgier und Rumänen bildeten auf dem Luxusdampfer Conte Verde eine Fahrgemeinschaft, die Jugoslawen folgten mit dem Schiff Florida. Aufgrund der vielen Absagen aus Europa waren die Südamerikaner so verstimmt, dass sie mit einem Boykott künftiger Turniere drohten.

Kwelle & mehr: https://www.sueddeutsche.de/sport/fussb ... -1.4965168
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Fußballgeschichten: Caio

Beitrag von Depp72 »

...Ribeiro:
Goal hat geschrieben:Ex-Inter-Talent Caio Ribeiro: Einst teuerster Teenager der Welt, dann Mitläufer bei Rot-Weiß Oberhausen

Mit Javier Zanetti und Roberto Carlos wechselte Caio als teuerster Teenager der Geschichte zu Inter. Später hatte er in der 2. Liga keinen Stammplatz.
[...]
Die Geschichte Caio Ribeiros beginnt so richtig in der Saison 1994. Der junge Stürmer des FC Sao Paulo verzauberte halb Südamerika. Caios schier unaufhaltsame Geschwindigkeit stellte die Abwehrspieler in Serie vor Probleme, der Angreifer kombinierte seinen Speed mit starker Technik und bemerkenswerter Abschlussstärke.

In einer Mannschaft, die zu einem Großteil aus Eigengewächsen bestand und zu der zum Beispiel der spätere Weltmeister Denilson, Torhüterlegende Rogerio Ceni und Middlesbrough-Ikone Juninho gehörten, war Caio der herausragende Mann. 14 Tore markierte er in 31 Spielen für das Team, das heute noch ehrfurchtsvoll "Expressinho" genannt wird und schoss es zu Triumphen im südamerikanischen Super Cup, der Recopa Sudamericana und der Copa CONMEBOL.

Kwelle & mehr: https://www.goal.com/de/meldungen/caio- ... 8k7o6gmwz6
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Fußballgeschichten: Umschaltspiel

Beitrag von Depp72 »

FAZ hat geschrieben:Ein Parforceritt durch die taktischen Ideen des modernen Fußballs ist das neue Buch von Michael Cox. Es zeichnet die großen Linien, konzentriert sich auf das, was auf dem Rasen stattfindet und erklärt, wieso die Innovation siegt und nicht das Dogma.

https://www.faz.net/aktuell/sport/sport ... 71740.html
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Fußballgeschichten: Die erste WM vor 90 Jahren (Teil 2)

Beitrag von Depp72 »

Noch ein paar Anekdoten zur WM von 1930: https://www.mopo.de/sport/fussball/1600 ... m-37083126

Mopo hat geschrieben:Den Siegtreffer zum 4:2-Endstand in der 89. Minute erzielt schließlich Héctor Castro. Für den 25-Jährigen war es auch ein persönlicher Triumph: 13 Jahre zuvor hat er bei einem Unfall mit einer elektrischen Säge einen Unterarm verloren. Trotz seines Handicaps schreibt er mit seinem historischen Treffer schließlich Fußballgeschichte.

Die erste WM ist auch eine der Talente. Uruguays Trainer Alberto Suppici ist beim Titelgewinn gerade einmal 31 Jahre alt und damit bis heute der jüngste Weltmeistertrainer. Sein Rivale im Finale, der Argentinier Juan José Tramutola, ist zu dem Zeitpunkt sogar erst 27 Jahre alt.

Die WM wird zur Erfolgsgeschichte

Trotz des schwierigen Starts ist die erste WM der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte. Haben sich wegen der befürchteten Kosten zunächst zahlreiche Länder aus dem Rennen um die Ausrichtung zurückgezogen, bleiben am Ende sogar noch 55000 Peso übrig – auch wenn sich zu der Partie zwischen Rumänien und Peru gerade einmal 300 Zuschauer in das Stadion verirren.



Teil 1: https://diesme-forum.de/viewtopic.php?f ... 125#p68754
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Fußballgeschichten: Marina Granovskaia

Beitrag von Depp72 »

''Die mächtigste Frau im Fußball''
Web.de hat geschrieben:Im Sportjournalismus erfahren Frauen im Normalfall dann die größte Aufmerksamkeit, wenn sie hübsch sind, gut aussehen, sexy sind - oder einen Ball an den Kopf bekommen. Noch immer haben es Frauen schwer, sich in männlich geprägten Sportarten wie Fußball oder Motorsport als Teil des Sport durchzusetzen und nicht nur als nettes Beiwerk ohne große Kompetenzen.

Doch es gibt Beispiele von Frauen, die genau das geschafft haben. Marina Granovskaia ist eine davon.



https://web.de/magazine/sport/fussball/ ... l-34909842
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Fußballgeschichten: Die Stadt der Bälle

Beitrag von Depp72 »

11 Freunde hat geschrieben:Von zehn Fuß­bällen auf dieser Welt stammen sechs aus einer Stadt im Nord­osten von Paki­stan. Dass sich in Sialkot heute alles um das runde (Kunst-)Leder dreht, hat viel mit Cri­cket zu tun und auch ein wenig mit einem däni­schen Natio­nal­spieler.

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Fußballgeschichten: Sie nannten ihn ''Katze'''

Beitrag von Depp72 »

Nein, nicht ''Katze'' Zumdick, sondern ''Katze'' Märtens. Vom SV Edenkoben in der Pfalz. Die 1980er, der Amateurfußball und eine schöne Geschichte.
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Die Rheinpfalz hat geschrieben:Stefan Märtens war einer der besten Fußball-Torhüter in der Region. Er stand beim Edenkobener Höhenflug in den 1980er-Jahren zwischen den Pfosten, später beim Traditionsverein Südwest Ludwigshafen. Der „Katze“, wie Mitspieler ihn riefen, fehlte eine Kleinigkeit, um den Sprung ins Profigeschäft zu schaffen.

Wenn Jugendliche auf Bolzplätzen kicken, stellt sich meist einer ins Tor, der nicht so geschickt ist um Umgang mit dem Ball. Bei Stefan Märtens, der in Offenbach wohnt, war es anders: „Ich wollte immer ins Tor. Mir hat es Spaß gemacht, mich in den Dreck zu werfen.“ Damals lebte Märtens in Edenkoben. Er landete bei der SV Edenkoben in der D-Jugend. „In Edenkoben waren schon immer gute Torleute, die sich über die verschiedenen Jahrgänge verteilten“, erzählt er und erinnert sich an Roger Hoffmann und Günter Minges, den späteren Stürmer.

In der C-Jugend übernahm Peter Graf die Mannschaft. „Er hat uns sehr gefördert, aber es gab noch kein spezielles Torwarttraining zu jener Zeit. Aber viel Schusstraining.“

Schülernationalmannschaft

Märtens schaffte den Sprung in die Verbandsauswahl. Und er bekam eine Einladung zu einem Lehrgang mit der Schülernationalmannschaft in Karlsruhe-Schöneck. „Das war ein schönes Erlebnis. Auch die zwei Länderpokalturniere in Duisburg sowie das Abschlussturnier in der A-Jugend unter Verbandstrainer Günter Jansen im italienischen Udine waren toll“, blickt Märtens zurück.

Kwelle & mehr: https://www.rheinpfalz.de/startseite_ar ... 90021.html
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Fußballgeschichten: El Loco

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11 Freunde hat geschrieben:Es ist erstaun­lich, dass gerade diesem intel­lek­tu­ellen Trainer aus Argen­ti­niens Bil­dungs­bür­gertum die Herzen der Fans zufliegen. Bielsas Vater war Rechts­an­walt, seine Mutter Uni­ver­si­täts­do­zentin und sein älterer Bruder Rafael sogar mal argen­ti­ni­scher Außen­mi­nister. Den­noch hat das Publikum ihn auf all seinen Sta­tionen geliebt, viel­leicht, weil er so fana­tisch ist wie sie selbst. Als die von Bielsa trai­nierten Newell’s Old Boys 1992 im eigenen Sta­dion in der Copa Libertadores mit 0:6 gegen San Lorenzo unter­gingen, wünschte er sich eine Nacht lang zutiefst, ein­fach zu sterben, wie er hin­terher zugab. In Bilbao fal­tete er seine Spieler zusammen, weil er nach einer Nie­der­lage im Pokal­fi­nale Lachen gehört hatte. 2014 twit­terten Fans von Olym­pique Mar­seille gerührt ein Foto von Bielsa, wie er im Trai­nings­anzug des Klubs bei McDonald‘s saß und völlig ver­sunken ein Spiel am Com­puter ana­ly­sierte. Und in Leeds konnten sie kaum glauben, dass er in seinen ersten Tagen die Spieler mal drei Stunden lang um das Trai­nings­ge­lände herum Müll auf­sam­meln ließ. Bielsa hatte sich erkun­digt, dass ein ein­fa­cher Fan so lange arbeiten muss, um sich die Ein­tritts­karte zum Spiel leisten zu können.
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Fußballgeschichten: Caspar Memering

Beitrag von Depp72 »

Mir unangenehm in Erinnerung, weil er 1977 beim 5:0 - dem ersten Live-Spiel meiner Bayern - ein Tor erzielte. Ein Spieler seiner Qualität hätte heute vermutlich ein paar Länderspiele mehr. Aber immerhin Europameister, 2x Deutscher Meister sowie den Pokalsieger-Cup und den DFB-Pokal gewonnen. Technisch beschlagener Linksfuß mit Torgefahr. Verpasste den CL-Triumph verpasste, da er ein Jahr vorher den Laufpass bekamm und nach Bordeaux wechselte. Erwarb 1997 zusammen mit Bernd Schuster, Friedhelm Funkel, Wolfgang Wolf und Frank Neubarth an der Sporthochschule Köln sein Diplom als Fußballlehrer - sagt Wikipedia. Und was für ein Geburtsort: Bockhorst.

Tor des Monats Februar 1982: https://www.sportschau.de/sendung/tdm/v ... --124.html
NWZ Online hat geschrieben:Die Fußballsaison 1979/1980 verlief für den Hamburger SV lange Zeit wie am Schnürchen. Es sah danach aus, als ob der HSV um Chefcoach Branko Zebec auf der Titeljagd reiche Beute machen sollte. Doch es kam anders. Der HSV verlor im Saisonendspurt die anvisierte Meisterschaft an den Rivalen Bayern München. Zudem unterlag der HSV einige Tage vor dem Ende der Bundesliga-Spielzeit im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister der Elf von Nottingham Forest mit 0:1.[...]

Somit stand der Hamburger SV am Ende der Saison ohne Titel da. Doch für Memering und seine Mitspieler Manfred Kaltz, Horst Hrubesch und Felix Magath war die Saison noch nicht vorbei. Sie wurden vom damaligen DFB-Bundestrainer Josef „Jupp“ Derwall in den Kader für die Europameisterschaft in Italien berufen. „Einen Anruf, oder eine schriftliche Einladung gab es damals nicht. Das Aufgebot wurde öffentlich bekanntgegeben“, so Memering.


https://www.nwzonline.de/cloppenburg/lo ... 00928.html

''Somit stand der Hamburger SV am Ende der Saison ohne Titel da.''
Was habe ich 1980 geliebt. Höchstens noch übertroffen vom IFK Göteborg 1982. :mrgreen:

Die brutale Bayern-Klatsche 1977 war eines von nur vier oder fünf Spielen, die ich auf einem Sitzplatz verfolgt habe. Ein Trauma als Ausgangspunkt für die Vorliebe für Stehplätze? 1993 noch HSV - Nürnberg. Mein Onkel, ein alter Glubberer, war zu Besuch und hatte Karten gekauft. Der HSV damals mit Valdas Ivanauskas, der mit zwei Toren einen ohrenbetäubenden Fan-Orkan ''Ivan, Ivan'' auslöste. Der Glubb mit Zaubermaus Zarate, der die schnelle Nürnberger Führung erzielte, um am Ende mit einer 2:5 Niederlage vom Platz gehen zu müssen. Dann noch anno domini beim Spiel von St. Pauli in Wolfsburg, als es im Fernduell gegen 1860 um den letztlich vergeblichen Bundesligaaufstieg ging. Ein Freund trug Gips, da war Sitzen die einzige Möglichkeit. Damaliger St. Pauli Trainer : Seppo Eichkorn - :wave: @Txomin. Als letztes 2011 ein St. Pauli-Heimspiel in der 2. Liga. Ein Bekannter, Schalke Mitglied seit Geburt, wollte am Millerntor unbedingt mal richtigen Fußball sehen. Trotz überragender zweiter Halbzeit und 4:2 Sieg gegen 1860 - Max Kruse als zweifacher Torschütze - fand ich es letztlich bescheiden. Sitzen is für'n Arsch!
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Fußballgeschichten: FK Krumkachi in Belarus

Beitrag von Depp72 »

FAZ hat geschrieben:Sport ist Chefsache in Weißrussland, private Initiativen sind nicht gern gesehen. Umso märchenhafter ist die Geschichte des Fußballklubs Krumkatschi: Vor zwei Jahren als „großer Spaß“ von Fans für Fans gegründet, spielt der Verein nun in der ersten Liga.
[...]
Sicher ist einstweilen nur: Der abenteuerliche Flug der „Raben“ in ihren schwarzen Trikots geht weiter. Denis Schuntos Leben hat sich inzwischen komplett verändert. „Früher habe ich mein Geld für Fußball und Reisen ausgegeben. Nun sind Reisen gestrichen - all das freie Geld, was ich habe, gebe ich in die Mannschaft“, sagt er. Das Gleiche tun Glesow und Majorowskij - außerdem helfen die Fans mit ihren Crowdfunding-Kampagnen. Viele Skeptiker in Weißrussland glauben nicht, dass der FK Krumkatschi sich langfristig etablieren kann. „Ich weiß nicht, ob wir das schaffen. Das war doch alles als Spaß gemeint“, sagt Schunto. „Doch in Weißrussland gibt es nun durchaus Menschen, die Messi oder Cristiano Ronaldo nicht kennen - aber Krumkatschi schon. Und darauf sind wir stolz.“


https://www.faz.net/aktuell/sport/fussb ... ageIndex_2


Ein Artikel von 2016. In dem Jahr landete Krumkachi bei 16 Vereinen auf Platz 11. Ein Jahr später gelang mit Platz 13 erneut der Klassenerhalt. 2018 musste man laut Wikipedia wegen finanzieller und Lizensierungsproblemen in die 2. Liga. Aktuell ist man nach 13 Spieltagen dritter.

https://en.wikipedia.org/wiki/FC_Krumkachy_Minsk
https://www.transfermarkt.de/krumkachi- ... rein/46070
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Depp72
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Fußballgeschichten: Rheuma Kai

Beitrag von Depp72 »

Einer meiner Lieblingsspieler vom FCB. Sehr gut und trotzdem bescheiden ohne sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Sympathischer Kerl. Hatte in der NM das Pech einen van Nistelrooy vor der Nase zu haben. Fast wäre er noch im Tausch mit Klose in Bremen gelandet. Aber: ''Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, in Deutschland für einen anderen Verein als Bayern zu spielen.''

''Heute wäre ich sicherlich um die 100 Mio. wert''
Transfermarkt hat geschrieben:Transfermarkt: 2007 ging es für Sie zurück in Richtung Heimat zu Feyenoord Rotterdam. Wieso entschieden Sie sich damals, die Bayern zu verlassen?

Makaay: Wir hatten 2006/07 eine sehr schlechte Saison und sind nur Vierter geworden. Anschließend wurde viel Geld für Neuzugänge in die Hand genommen. Als ich hörte, dass Luca Toni und Miroslav Klose kommen, wusste ich: Meine Zeit in München ist zu Ende.

Transfermarkt: Also hatten Sie keine Lust auf den Konkurrenzkampf?

Makaay: Das würde ich so nicht sagen. Im Bayern-Sturm ist das der normale Lauf der Dinge. Ich war der Ersatz für Elber, nach mir kamen Toni und Klose, anschließend ging es weiter mit Gómez, Mandzukic und heute ist es Lewandowski. Bayern kauft keine neuen Stürmer für viel Geld, um sie dann auf die Bank zu setzen. Daher wusste ich genau, dass ich es schwer haben würde und es war ganz allein meine Entscheidung zu wechseln. Ich hätte auch bleiben dürfen.

Transfermarkt: Angebote hatten Sie zu dieser Zeit genug, auch Werder Bremen wollte Sie im Tausch mit Klose. Warum wurde daraus nichts?

Makaay: Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, in Deutschland für einen anderen Verein als Bayern zu spielen. Daher habe ich Klaus Allofs (damaliger Werder-Manager; d. Red.) angerufen und ihm abgesagt – er fand es natürlich schade, konnte meine Entscheidung aber verstehen. Zusätzlich hatte ich auch einige Anfragen aus dem Ausland, bei denen ich weitaus mehr hätte verdienen können als in Rotterdam.

https://www.transfermarkt.de/ex-bayern- ... ews/368294
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Fußballgeschichten: Jesus hatte Heimweh

Beitrag von Depp72 »

Tagesspiegel hat geschrieben:Er bekam immer wieder Panik und floh aus dem Hotel. Der Spanier Jesus Navas litt unter einer seltsamen Heimweh-Krankheit, nun hat er sie wohl überwunden.
[...]
Der spanische Nationalspieler leidet an einer nicht nur für Profifußballer außergewöhnlichen Krankheit: Heimweh.
Was sich im ersten Moment kindisch anhört, war für Navas bisher die Hölle. Panikattacken, Schweißausbrüche, Angstzustände, all das ereilte ihn, sobald er sich außerhalb seiner gewohnten Umgebung befand. Weite Reisen wie jetzt nach Schruns waren für Navas bis vor kurzem unmöglich. Sein Verein, der FC Sevilla, musste bei Auswärtsspielen mit dem Bus immer die gleichen Routen fahren, die Navas bekannt vorkommen. Aufgewachsen ist er in Los Palacios, einer Kleinstadt im Süden Sevillas. Dies ist der einzige Ort, an dem sich Jesus Navas wirklich wohlfühlt.

Dort lebt seine Familie, dort leben seine Freunde. Beides braucht er, um glücklich zu sein – und wichtiger noch: um seinem Beruf nachkommen zu können. Deshalb spielt Jesus Navas auch für den FC Sevilla und nicht für Real Madrid oder den FC Barcelona. Angebote, vor allem von Real, gab und gibt es noch immer. Navas, der sportlich zu den besten Spielern der Primera Division gehört, lehnte sie bisher alle ab.

https://www.tagesspiegel.de/sport/fussb ... 52044.html


Mit 27 wechselte er dann doch. Für vier Jahre zu Manchester City. Gestern im Finale wieder ein enormes Laufpensum. Und das mit fast 35. Nach 2006 + 07 sein dritter EL-Titel.
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Fußballgeschichten: Almeria once again

Beitrag von Depp72 »

Teil 1 hier: https://diesme-forum.de/viewtopic.php?f ... 603#p26603

Nach Trainerrauswurf noch vor Saisonbeginn und wilder Einkaufstour des neuen saudi-arabischen Investors Turki Al-Sheikh von UD Almeria im Sommer 2019 ging es turbulent weiter. Am Ende hatte der Verein fünf Trainer verschlissen. Und den Aufstieg in den Playoffs durch zwei Niederlagen gegen Girona verpasst. Die dann letztlich im Endspiel gegen den FC Elche das Nachsehen hatten.
kicker hat geschrieben:Der umtriebige 38-Jährige ist allerdings auch nur ein Rädchen im Getriebe. Über allem steht die sogenannte "Saudi Vision 2030", die im April 2016 vorgestellt wurde. Das Königreich will damit die Abhängigkeit vom Öl verringern. Im Auftrag von Kronprinz bin Salman ist Al-Sheikh befugt, als Teil dieses Zukunftsprojekts Investitionen im Bereich Sport zu tätigen, um dort neue Märkte zu erschließen.

Al-Sheikhs erster Versuch, dieses Projekt voranzubringen, war allerdings gescheitert: Im Sommer 2018 erwarb er in Ägypten den Fußballverein Al Assiouty Sport, wirbelte auf Personalebene genauso wie in Almeria alles mächtig durcheinander (40 Millionen wurden für neue Spieler investiert), verlegte den Klub kurzerhand nach Kairo und benannte ihn in FC Pyramids um. Der Erfolg blieb aus, die Fans rebellierten, der neue Heilsbringer wurde nicht akzeptiert - und schmiss im Juni 2019 wieder hin.
Teil zwei wurde prompt angekündigt. "Ich werde ein neues Experiment durchführen, das ich Assiouty Teil zwei nennen werde, aber an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit", kündigte Al-Sheikh nach dem Fehlschlag an. Das "Experiment" wurde Almeria. In drei Jahren will Al-Sheikh im Konzert der ganz Großen in Spanien mitspielen. Und wenn nicht? Dann droht Almeria tatsächlich zu Assiouty Teil zwei zu werden.


Kwelle & mehr: https://www.kicker.de/761891/artikel


Dabei stand Almeria Anfang November unter dem zweiten Trainer Emmanuel auf Platz 2 der spanischen zweiten Liga. Der hätte zum Direktaufstieg gereicht. Es wurde aber munter weiter gewechselt. Erst kam der ehemalige Real-Star Guti. Er brachte etwas Glamour, aber weniger Punkte. Das Team war nur noch auf Platz 3. Nächster Joker:
kicker hat geschrieben:Mario Silva sollte die fehlenden fünf Punkte auf Rang zwei wieder gutmachen. Doch der 43-Jährige holte in sieben Spielen nur acht Zähler, Almeria landete in der Schlusstabelle auf Rang vier. Das reicht immerhin für die Knochenmühle Aufstiegsrunde. Am 30. Juli und 2. August stehen die Halbfinal-Playoffs gegen den FC Girona auf dem Programm.

Mario Silva wird sie aber genauso aus der Ferne verfolgen wie Fernandez, Emmanuel und Guti. Al-Sheikh entschied sich am Montag für einen Trainerwechsel. José Gomes heißt der neue Mann in Almeria. Ein Portugiese.

Was wohl passiert, falls er den Aufstieg verpasst? Man kann es sich irgendwie denken...
https://www.kicker.de/780570/artikel


Manchmal zeigt der Fußballgott doch sein gütiges Antlitz.
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Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Linden »

Der Fussball braucht dringend mehr Investoren!
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Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Linden hat geschrieben: Dienstag 25. August 2020, 15:39 Der Fussball braucht dringend mehr Investoren!

Lass es mich so sagen: Der Fussball braucht den einen oder anderen Investor nicht :wink:

Investoren "an sich" sind erstmal nix schlimmes. Leider drängeln sich meist diejenigen in den Vordergrund (in die Medien), die einem Club eher so halbgut tun. Manchmal auch nix für ungut :mrgreen:

Während man von denen, die einen Bombenjob machen, oft gar nix sieht und hört.

Einer der reichsten Russen z.B., Sergej Galitskij, steht dem FK Krasnodar vor (gegen den meine BSG auch schon spielen durfte im EC). Für das Emporkommen dieses Oligarchen lege ich meine Flossen zwar nicht ins Feuer, aber fussballtechnisch kann man einen Verein weder sinn- noch stilvoller führen. Die Verweildauer von Trainern und Spielern ist überaus lang, zudem sind Stadt und Region attraktiv. Da passt vieles. Zumal finanziell auch keine verrückten Dinge gemacht werden. Am Ende reicht es jedes Jahr für Platz 3-4 in Russland, wo es an schnell zerplatzenden Sternschnuppen bekanntlich nicht mangelt (Kazan, Rostov, Anzhi).

Das Chaos in Almería dagegen erinnert mich einmal mehr an Xamax, wenngleich die Neuenburger ihren Psycho schon lange den Schweizer Gardinen überantwortet haben. Und immer ist der Anfang vom Ende der Entschluss, den Verein dem absolut Falschen (!) in die Hände zu drücken. Manchmal mit Ansage: Chagajev, 1860, Uerdingen uem.

Wo ich mir indes komplett unsicher bin, das ist die Beurteilung der hohen Fluktuation für die Beteiligten. Ungewohnte Sichtweise, aber... vll. machen die ja ihren Schnitt? 3 Wochen oder Monate als Trainer im Amt und Vertrag über zwei Jahre oder so, k.A. :eh:

Bei Xamax habe ich mich das damals wieder und wieder gefragt: Welcher Idiot tut sich DAS freiwillig an? Und immer hat sich wer gefunden, anscheinend auch sehr bereitwillig. In Sion bis zum heutigen Tag :mrgreen:
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Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz-rosa-gold.
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Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Linden »

Oder bei uns^^

3 Monate arbeiten, bis zu 2 Jahre kassieren. Wer würde das nicht machen? Und wenn man scheitert ist man nicht unbedingt verbrannt, man kennt ja die Schleudersitze und welche Vögel auf den Knopf drücken.

Ein Investor will immer Rendite, und wenn es auch nur die Kontakte sind die man in der Funktion knüpfen kann.
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Bilardo

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Bilardo »

https://www.goal.com/de/meldungen/ever- ... trhckjfhwq

Das wird mir in Erinnerung bleiben.