magical hat geschrieben: ↑Samstag 6. Juni 2020, 11:55
Mein Gefühl sagt mir, dass der schwedische Weg für 90 % des Landes in Ordnung war. aber halt nicht für das gesamte Land und nicht für alle speziellen Orte.
Da wo das Land eine geringe Bevölkerungsdichte hat und das sind ja die grössten Teile war es ok.
In Städten wie Stockholm wiederum weniger. Und es zeigt einem Land die Schwächen auf die man im sozialen System hat. In Schweden, wie aber auch in vielen anderen Ländern ist das der Pflegebereich. So wenig man sich generell darüber Gedanken macht, so war es auch am Anfang der Pandemie und dann war es für viele schon zu spät. Die Frage ist, macht man sich denn jetzt Gedanken daran an den Verhältnissen was zu ändern? Fraglich
Ebenso bei uns. Wir sind bislang richtig glimpflich davon gekommen, nicht weil unsere Verhältnisse dort besser sind, sondern wegen den strengeren Regeln während der bisherigen Hochphase. Aber auch bei uns gab es einige Fälle wo sich gezeigt hat, dass wo Menschen sich sehr nahe kommen es knifflig werden kann. Und gerade Pflegebereiche sind da ja aus vielerlei Gründen hochsensibel.
Aber ich muss das mit dem "in Ordnung" natürlich noch mit nem extra Fragezeichen versetzen, da wir immer noch zu wenig über mögliche Folgeerkrankungen, bzw. Spätfolgen wissen, zu wenig über eine mögliche Immunität.
Insofern war der schwedische Weg schon generell fragwürdig da wohl vorausgesetzt wurde, dass es Spätfolgen kaum oder gar nicht gibt, dass es aber in jedem Fall ne Immunität in der Bevölkerung gibt, was ich für ein einzelnes Land in unserer Globalität eh nicht so ganz nachvollziehen kann.
Das mit den Spätfolgen ist eine höchst interessante Sache/Frage.
Allein, hier wird man schon an der fehlenden Definition scheitern,
''was ist spät?''.
3 Wochen, 3 Monate, 3 Jahre oder mehr?
Hier ist m.E. mehr denn je eine Aufarbeitung notwendig, was die Zahlen betrifft. Also wer, wie, wo, warum, wie lange erkrankt.
Ich bin sicher, dass die Öffentlichkeit nie Zugriff auf vorhandene Zahlen (jetzt oder zukünftige) erhalten wird.
In 2 Jahren wird man noch über Corona sprechen, sich daran erinnern und in 20 Jahren gibt's einen Jahresrückblick im WDR-TV zum Jahr 2020.
Genau wie bei Malaria, HIV u.a. Pandemien wird weiter im Nebel rumgestochert werden. Statistiken ohne Wert für die Öffentlichkeit werden zwar irgendwann da sein. Aber nützt das was?
Ich wünsche mir, dass Gesundheitsämter, Virologen u. Epidemielogen, Forscher usw. etwas aus der Krise gelernt haben u. mal arbeiten, arbeiten, arbeiten. Anstatt wie gefühlt vorher (vor Corona) Dienst nach Vorschrift (=bezahltes Nichtstun) schieben. Meinetwegen mit viel mehr Geld vom Staat.
Aber so ein Chaos beim Krisenmanagement braucht niemand noch 1x.
Jeder private Unternehmer wär pleite bei einer solchen Arbeitsweise. Zu recht.
P.S: ich habe hier in Kenya extreme Auswirkungen von Einschränkungen, obwohl es keine Infizierten gibt.
Laut Quellen sind in Köln während der gesamten Pandemie (bis heute) 100(!) (i.W. Einhundert) Menschen an Corona verstorben.
Oder an den Folgen oder mit Viren im Körper. Es soll in Köln noch ca. 40 Infizierte geben.
Wie geht es Euch dort? Meine Kölner Familie erzählt, dass immer noch alle mit Mundschutz rumlaufen. Ist das so? 1 Mio. Menschen mit Mundschutz wg. 40 Infizierten (die doch wohl in Quarantäne sind) ?