Deppenwelt

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Depp72
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Deppenwelt: Sehen Frauen anders?

Beitrag von Depp72 »

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FAZ hat geschrieben:Die amerikanische Fotografin Ruth Orkin ist vor allem bekannt für Straßenfotografie und Porträts zahlreicher Hollywoodstars. Der Fotoband „Women“ zeigt nun Orkins besonderen Blick auf die Lebenswirklichkeit von Frauen in den 1940er und 1950er Jahren.
[...]

Mit der Rolle der Frau setzte sie sich in den folgenden Jahren immer wieder auseinander. Sie fotografierte in Friseursalons, an Badeseen und Filmsets und traf dort verschiedene Frauen: Soldatinnen, Hausfrauen, Filmstars und beste Freundinnen. Gleichzeitig wurde in den 1940er und 50er Jahren die Rolle der Frau auch in den Vereinigten Staaten neu verhandelt: Ist das Leben einer Hausfrau einer Karriere vorzuziehen? Wie lassen sich Kinder mit einer Karriere vereinbaren? Diese Fragen, die auch heute noch diskutiert werden, stellten sich in dieser Zeit scheinbar zum ersten Mal einem großen Teil der amerikanischen Gesellschaft. Ruth Orkin griff sie 1948 in ihrer Fotostrecke „Who works harder?“ auf. Darin begleitete sie eine „Karrierefrau“ bei der Arbeit, beim Einkaufen, Wäschewaschen und bei Treffen mit Freunden; und eine Hausfrau beim Kochen, Putzen und in ihrer Rolle als Gastgeberin. Die Aufnahmen geben einen aufschlussreichen Einblick in den Alltag und die Tätigkeiten von Frauen zu dieser Zeit und scheinen schon damals zu hinterfragen, wie Hausarbeit und Erwerbsarbeit bewertet werden.
Kwelle & mehr: https://www.faz.net/aktuell/fotografie/ ... 06327.html
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Heinz B.
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 8. Mai 2024, 14:12 Das ist ja mal ne reife Leistung! Reicht das Bürgergeld nicht ...
Es ist ein Fall mit einer verrückten Wendung, die ein großes Rätsel aufgab: Ein Neonazi wählte im August 2023 den Notruf, weil ihm angeblich von der Antifa Finger abgeschlagen worden waren. Dann wurde gegen ihn selbst ermittelt – wegen des Vortäuschens einer Straftat. Der Vorwurf hat sich mittlerweile erhärtet. Ein Kumpel (37) des Mannes landet nun vor Gericht, weil er einem gemeinsamen Plan folgend die Finger mit einer Machete abgetrennt haben soll. Dem vermeintlichen Opfer ging es offenbar um Geld.

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz bestätigte t-online, dass gegen diesen Mann Anklage erhoben wurde wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung. Eigentlich war den Ermittlungen zufolge sogar besprochen worden, dass er dem damals 29-jährigen Alexander W. die komplette Hand abschlagen solle. Er traf aber offenbar nicht richtig. "Nur versehentlich" sei nicht die ganze linke Hand abgetrennt worden – stattdessen: Zeige-, Mittel- und Ringfinger am untersten Glied.
Das führt auch zum zunächst unglaublich erscheinenden Motiv: Alexander W. "beabsichtigte, aufgrund der dann vorliegenden Behinderung staatliche Leistungen zu beziehen", sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghardt. W. wollte sich demnach verstümmeln lassen, um Unterstützung vom Staat zu erhalten.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... wtab-de-de
So doof, wie der ist, ist er wahrscheinlich auch noch Linkshänder. :mrgreen:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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erpie
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Modernes Wohnen?
In den USA hat sich eine Frau eine Wohnung in einem großen Ladenschild eingerichtet – inklusive Schreibtisch und Zimmerpflanze. Ein Kabel hat sie nun verraten.

Eine unglaubliche Entdeckung haben Bauarbeiter auf dem Dach eines großen Lebensmittelmarktes der Kette Family Fare in Michigan, USA, gemacht. Sie fanden eine komplett ausgestattete Wohnung innerhalb des riesigen Ladenschilds, in der eine Frau seit etwa einem Jahr heimlich lebte.

Wie US-Medien berichten, stießen die Arbeiter auf ein Verlängerungskabel, das sie zu dem geheimen Wohnbereich führte. Der Bereich umfasste einen kleinen Schreibtisch, Bodenbelag, eine Speisekammer mit Lebensmitteln und sogar eine Zimmerpflanze.

Über das genaue Prozedere, wie die Frau in ihr ungewöhnliches Zuhause gelangte und es schaffte, über ein Jahr unentdeckt zu bleiben, herrscht Unklarheit. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau Zugang zu einem Fahrzeug hatte und zudem einer Arbeit nachging – allerdings nicht im Lebensmittelmarkt Family Fare.

Laut Berichten verwehrte die Geschäftsleitung der Frau den Zugang zum Laden, erklärte sich jedoch bereit, ihre Möbel vom Dach zu entfernen und zurückzugeben. Das Management des Supermarktes lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage der Zeitung ab.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... child.html
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Atlan
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Atlan »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. Mai 2024, 12:48 Modernes Wohnen?
In den USA hat sich eine Frau eine Wohnung in einem großen Ladenschild eingerichtet – inklusive Schreibtisch und Zimmerpflanze. Ein Kabel hat sie nun verraten.

Eine unglaubliche Entdeckung haben Bauarbeiter auf dem Dach eines großen Lebensmittelmarktes der Kette Family Fare in Michigan, USA, gemacht. Sie fanden eine komplett ausgestattete Wohnung innerhalb des riesigen Ladenschilds, in der eine Frau seit etwa einem Jahr heimlich lebte.

Wie US-Medien berichten, stießen die Arbeiter auf ein Verlängerungskabel, das sie zu dem geheimen Wohnbereich führte. Der Bereich umfasste einen kleinen Schreibtisch, Bodenbelag, eine Speisekammer mit Lebensmitteln und sogar eine Zimmerpflanze.

Über das genaue Prozedere, wie die Frau in ihr ungewöhnliches Zuhause gelangte und es schaffte, über ein Jahr unentdeckt zu bleiben, herrscht Unklarheit. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau Zugang zu einem Fahrzeug hatte und zudem einer Arbeit nachging – allerdings nicht im Lebensmittelmarkt Family Fare.

Laut Berichten verwehrte die Geschäftsleitung der Frau den Zugang zum Laden, erklärte sich jedoch bereit, ihre Möbel vom Dach zu entfernen und zurückzugeben. Das Management des Supermarktes lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage der Zeitung ab.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... child.html
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Depp72
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Deppenwelt: In 10 Jahren ist alle Software weg

Beitrag von Depp72 »

Heise hat geschrieben:Jim Keller über KI: "In 10 Jahren ist alle Software weg"

Der bekannte Chipdesigner Jim Keller hat in einem Interview seine Visionen für KI breit dargelegt. Das schwankt zwischen Größenwahn und Realismus.

In einem seiner seltenen langen Interviews hat der CEO von Tenstorrent, Jim Keller, dem YouTube-Kanal "Linus Tech Tips" (LTT) vor allem seine Vorstellung über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz beschrieben. Keller zufolge wird sich die Welt der Computer, und damit auch der Medien, drastisch ändern, weil nahezu alles von KIs generiert werden wird.

Wenn das irgendjemand sagen würde, könnte man ihn wohl als Opfer des KI-Hypes einordnen, aber Keller ist nicht irgendjemand. Er gilt seit Jahrzehnten als einer der talentiertesten Chipentwickler weltweit. AMDs K8-Architektur (Athlon 64 etc.), später Zen von AMD (Ryzen, Epyc etc.) sowie Apples erste eigenen SoC A4 und A5 für iPhones verantwortete er als Chefdesigner, und das ist nur ein Teil seiner Entwicklungen.
[...]

"In 10 Jahren sieht sich niemand mehr einen Film an"

Keller ist sich sicher, dass in zehn Jahren – diesen Zeitraum gab er früher auch schon für den Durchbruch von Risc-V an – von KIs generierte Inhalte jeglichen Markt dominieren werden. "In zehn Jahren schaut sich niemand mehr einen Film an, du wirst in einem Film leben", sagte er im Gespräch mit LTT. Man könne dann einfach seine Lieblingsfigur aus einem Film fragen, ob sie einem etwas zeigen könne, und diese würde antworten: "Halt die Klappe, ich muss gerade jemanden erschießen." Auf die Frage, wie bisherige Software auf künftigen Computern, die wesentlich auf KI-Beschleunigern basieren, denn arbeiten solle, gab Keller ein etwas plastischeres Beispiel.

In zehn Jahren sei es gar nicht mehr nötig, dass alle Software auf allen Plattformen zur Verfügung stehe. Wenn man zum Beispiel ein altes Spiel spielen wolle, könne man dem Computer einfach sagen: "Hey, ich will Super Mario spielen", das Spiel beschreiben, und der Maschine ein Video zeigen. Dann würde die KI das ganze Spiel emulieren, und "Du wirst damit zufrieden sein", sagte Keller. Linus Sebastian bezeichnet das als "gruselig" und meinte auch, er könne Nintendos Anwälte schon jetzt aus der Ferne hören. Kreative Berufe wie die von Autoren, Filmemachern und Maler werde es dennoch geben, schränkte Keller später ein, denn "Menschen mögen Dinge, die Menschen gemacht haben."

Später im Gespräch meinte Keller dann zur Frage des vollständigen Ersetzens von Software: "Alle Software, die je geschrieben wurde, wird verschwinden." Und weiter: "Das wird schneller passieren, als du denkst. Und zwar hundertprozentig." Schon heute arbeite sein Unternehmen daran, dass die KIs auf den eigenen Tensor-Prozessoren für die RISC-V-Chips, welche sie steuern, eigene Software schreibe. Das sei immer dann nötig, wenn der Mensch von der Maschine eine neue Funktion haben will. Die – siehe Super Mario – beschreibe er dann, und der Rechner erledige den Rest.

Kwelle & mehr: https://www.heise.de/news/Jim-Keller-ue ... 92706.html
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Re: Deppenwelt: In 10 Jahren ist alle Software weg

Beitrag von jeck3108 »

Depp72 hat geschrieben: Montag 13. Mai 2024, 05:58 Kwelle & mehr: https://www.heise.de/news/Jim-Keller-ue ... 92706.html
Ich kann das ja nun gar nicht beurteilen mangels auch nur rudimentärer Kenntnisse.

Und das ich die Aussage zu den Filmen für reichlich gewagt halte, mag an meinem Boomer-Status liegen, denn ich kenn bisher auch nicht einen komplett animierten Film, den ich mir ansehen würde und auch nur leichter cgi-Einsatz mir den Spass versauen kann.

Den Zeithorizont, den halte ich aber für ambitioniert.
Wenn ich nur sehe, das nach Dekaden YouTube ich immer noch 90% der Vorschläge, die mich angeblich interessieren würden, nicht im Traum anklicken würde, da bin ich doch voller Hoffnung, das die 10Jahre doch eher denen der Fusions-Kraftwerke entsprechen: mag irgendwann funktionieren, ich werd's nicht mehr erleben
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Depp72
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Deppenwelt: In ganz Österreich zahlt man mit Euro

Beitrag von Depp72 »

In ganz Österreich? Nein! In einem von innovativen Schluchtenscheißern bevölkerten Dorf im Bregenzerwald macht man es etwas anders.
Wiener Zeitung hat geschrieben:Ohne Moos nix los: Der Ort Langenegg in Vorarlberg lässt seit knapp 15 Jahren eigenes Geld drucken. Sogar aus Japan kommen Delegationen, um sich das Modell anzusehen.
[...]

Offiziell ist eine Regionalwährung keine Konkurrenz zum Euro, sondern nur eine Komplementärwährung. Das bedeutet auch, dass sie klein bleiben muss. Der Kreis der Benutzer:innen und die lokale Verbreitung müssen überschaubar bleiben. Wien zum Beispiel wäre viel zu groß.
[...]

Über ein Abo-System tauschen seit 2009 rund 15 bis 20 Prozent der 450 Haushalte in Langenegg ihr Geld in die lokale Währung um. Das sind zumeist Beträge zwischen 100 und 500 Euro, monatlich werden so 11.000 Euro in die bunten Scheine gesteckt.

Die Gemeinde vergibt ihre Förderungen nur in der Dorfwährung. Fußballverein, Blasmusik und Feuerwehr können mit dem Geld nur in Langenegg bezahlen – damit unterstützen sie die lokale Wirtschaft.

„Die Gemeinde kurbelt damit Kooperationen und einen Zusammenhalt an, der so sonst nicht stattfinden würde“, sagt Jochum-Müller. Volkswirtschaftlichen Berechnungen zufolge werden auf diese Art 680.000 Euro im Jahr in dieser kleinen Gemeinde gebunden.

Um eine zusätzliche Motivation zum Wechseln in die lokale Währung zu schaffen, vergibt die Gemeinde einen Rabatt von drei Prozent: Für 100 Talente zahlt man 97 Euro.
Dorfgreissler = Lebensmittelhändler

Kwelle & mehr: https://www.wienerzeitung.at/a/ein-dorf ... orfsterben
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Deppenwelt: Rasierklinge im Wahlplakat

Beitrag von Depp72 »

Hamburger SPD-Wahlkämpfer tappt in Rasierklingen-Falle
Mopo hat geschrieben: Als er versucht, heruntergerissene Wahlplakate wieder aufzustellen, schneidet sich der SPD-Mann Olcay Aydik an einer Rasierklinge, die Unbekannte am Plakat befestigt hatten.

Hinterhältiger Angriff auf einen Lokalpolitiker: Unbekannte haben ein Wahlplakat abgerissen – und mit einer Rasierklinge präpariert. Dass sich Olcay Aydik nicht schwerer verletzt hat, als er das Plakat wieder aufstellt, ist pures Glück.

Kwelle & mehr: https://www.mopo.de/hamburg/politik/spd ... gen-falle/
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erpie
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Mal wieder etwas aus den (a)sozialen Medien:
Berlin. „Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns.“ Getreu diesem Motto, das Jesus im Lukas- und im Matthäusevangelium ausgibt und mit dem sehr viel später US-Präsident George W. Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vom Rest der Welt bedingungslose Unterstützung im Krieg gegen den Terror einforderte, gehen nun Aktivisten auf Tiktok gegen Prominente im Netz vor.

Die Aktion auf der beliebten Plattform geht aktuell unter dem Hashtag #blockout2024 viral und richtet sich gegen solche Persönlichkeiten wie Justin Bieber, Taylor Swift oder Kim Kardashian. Auch Kris Jenner, Ariana Grande, Selena Gomez, Billie Eilish oder Beyonce stehen am digitalen Pranger.

Ihr Vergehen: Sie haben sich nicht israelkritisch oder noch gar nicht zum Nahostkonflikt geäußert. Ihre Strafe: Entfolgung auf ihren Social-Media-Kanälen.
https://www.rnd.de/panorama/blockout202 ... UVYEE.html
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Diesmal wohl echt! :shock: :lol:
Wollten Sie nicht schon immer mal Harfe spielen lernen? Bei der Kulturellen Landpartie im Wendland ist das angeblich kein Problem. Nach 60 Minuten, verspricht Kursleiter Thomas Breckheimer aus der Zeetzer Mühle, „spielen alle Harfe“. Auch diejenigen, die vorher noch nie in ihrem Leben ein solches Ins­trument in der Hand hatten.

Die täglichen Harfencrashkurse – Kosten: 15 Euro oder wahlweise ein Sack trockenes Brennholz – gehören zum Standardangebot der Landpartie, die derzeit zum 35. Mal stattfindet. Seit dem Himmelfahrtstag und noch bis zum Pfingstmontag gibt es in dem durch die Gorleben- und Castor-Proteste auch international bekannt gewordenen Landkreis Lüchow-Dannenberg an rund 100 Orten mehr als 1.000 Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge und Exkursionen. Die Kulturelle Landpartie ist damit der bei Weitem größte Veranstaltungszyklus dieser Art in Deutschland.

Hatha-Yoga im Obstgarten, Tai Chi Xigung im Wiesenlabyrinth, eine Lamatour über den Osterberg oder einfach „meditatives Chaos“: Insbesondere für gestresste Groß­stadt­be­woh­ne­r:in­nen hält die Landpartie zahlreiche Angebote zur körperlichen wie seelischen Entspannung bereit. Therapeuten und Schamaninnen offerieren in Gärten und Scheunen Reiki und Massagen. In Harlingen wird „Quantenheilung für Mensch und Tier“ angeboten, „Einfach drauflos weben“ können Interessierte in Harpe, Klein Breese lockt mit einem „Segen-Ritual aus Maya-Weisheit“.

Es gibt Kurse für nahezu alles und jede:n. „Anhänger filzen mit Nadel und Wolle“ kann ebenso erlernt werden wie Zaubertricks. Interessierte können an Wildkräuterwanderungen und Führungen über einen Ziegenhof teilnehmen, am „Vocal Painting Workshop mit Vera“ oder an Kursen für Silberschmiedekunst und Glasblasen.
...
https://taz.de/Kulturelle-Landpartie-im ... /!6007812/
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Deppenwelt: Landflucht in Italien - Die Geschichte von Rosa und Maka

Beitrag von Depp72 »

Spiegel hat geschrieben:Die unwahrscheinliche Geschichte von Rosa und Maka

Eine ältere Italienerin und ein junger Malier betreiben in einem verlassenen Dorf in Kalabrien Landwirtschaft, trotz aller Widerstände. Ist ihre Beziehung ein Modell für die Zukunft?

Pentedattilo heißt das Dorf an der Südspitze Italiens, in dem etwa jedes dritte Haus kein Dach mehr hat. Zehn Katzen, ein Hund und drei Menschen leben hier. Für sie läutet jede Stunde die Glocke der Dorfkirche. Als sie an einem Frühlingsabend Ende April sechsmal schlägt und der Hund hinterherbellt, strömt ein Dutzend amerikanischer Touristen auf die Terrasse eines einstöckigen, weißen Hauses.

Von hier aus haben die Besucher einen weiten Blick ins Tal, über die Ruinen der alten Häuser, die Agaven und Feigenkakteen, bis zum Ionischen Meer und noch weiter. Sogar der Ätna ist zu sehen, gerade noch mit Schnee bedeckt. Ein einheimischer Reiseführer hat die Touristen hierher gebracht, um ihnen das Dorf zu zeigen. Und um die beiden Menschen zu treffen, die sich für ein Leben mitten im Nichts entschieden haben: Rosa Aquilanti und Maka Tounkara. Eine Frau aus Italien, Mitte 60, früher Briefträgerin, und ein Mann aus Mali, Mitte 30, geflüchtet. Zusammen sind die beiden selbst zu einer Art Touristenattraktion geworden.
[...]

2023 Jahr kamen über 157.000 Geflüchtete über das Meer nach Italien. Dass diese Menschen gebraucht werden, gerade in einer alternden Gesellschaft, daran glaubt der Touristenführer auf der Terrasse. Daran glaubte auch Mimmo Luciano, der ehemalige Bürgermeister von Riace, einem Dorf in der Nähe. Aufgrund seiner migrationsfreundlichen Politik stand er sogar wegen Amtsmissbrauch vor Gericht, wurde schließlich freigesprochen. Luciano hatte Migranten aufgenommen und sie unter anderem in der Verwaltung seines Städtchens beschäftigt, legal. Etwa jeder Fünfte in Kalabrien arbeitet ansonsten schwarz, oft in der Landwirtschaft, wo Tomaten und Orangen geerntet werden. In Riace wurden Migrantinnen und Migranten zu dauerhaften Einwohnern, Kinder wurden geboren, Familien entstanden. Ein Anfang. Für Orte wie Riace bedeutet Einwanderung eine Chance auf Zukunft.
[...]

Als Aquilanti Pentedattilo zum ersten Mal sah, sagt sie, sei sie sofort beeindruckt von der Größe des Felsens und der Schönheit der Aussicht gewesen. Der Name Pentedattilo stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet fünf Finger: Das Dorf liegt an einem Bergmassiv, an dem fünf Felsnadeln in den Himmel ragen. Als Tounkara Pentedattilo zum ersten Mal sah, sei er schockiert gewesen, sagt er. Nach drei Monaten wollte er wieder gehen, aber er blieb. Warum?

Die Antwort hat mit strukturellen Machtverhältnissen zu tun, mit der Schwierigkeit eines ehemaligen Analphabeten mit prekärem legalem Status, über sein Leben selbst zu bestimmen. Aber nicht nur.

An Aquilanti bewundere er ihre Menschlichkeit, ihre Fähigkeit, ihn wie einen Sohn aufzunehmen, sagt Tounkara. Das Leben in Pentedattilo gefalle ihr, sagt Aquilanti. Sie fühle sich dort wohl, im direkten Kontakt mit der Natur. Tounkara sagt, er arbeite gern dort, auf dem Land. Aber er würde lieber in der nächsten Stadt wohnen, wo es mehr Menschen gibt. Oder ein eigenes Haus im Dorf haben, Aquilanti sei ihm zu unordentlich.
Kwelle & mehr: https://www.spiegel.de/ausland/landfluc ... d48745a2c2
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Amitaener
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Re: Deppenwelt: Rasierklinge im Wahlplakat

Beitrag von Amitaener »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 06:30 Hamburger SPD-Wahlkämpfer tappt in Rasierklingen-Falle
Mopo hat geschrieben: Als er versucht, heruntergerissene Wahlplakate wieder aufzustellen, schneidet sich der SPD-Mann Olcay Aydik an einer Rasierklinge, die Unbekannte am Plakat befestigt hatten.

Hinterhältiger Angriff auf einen Lokalpolitiker: Unbekannte haben ein Wahlplakat abgerissen – und mit einer Rasierklinge präpariert. Dass sich Olcay Aydik nicht schwerer verletzt hat, als er das Plakat wieder aufstellt, ist pures Glück.

Kwelle & mehr: https://www.mopo.de/hamburg/politik/spd ... gen-falle/
Hätte sich der Hamburger Wahlkämpfer an die alten Zeiten erinnert, als seine Partei noch nicht vom Arbeiterverrat beseelt war, sondern integre Kraft der Arbeiterbewegung, hätte er dem Kleister für seine Plakate zerstoßenes Glas beigefügt. Mit dem Ergebnis, dass die Plakateabpfriemler sich blutige Finger geholt hätten. Aber das kommt davon - mit dem Klassenbewusstsein sind offensichtlich auch die Techniken nachhaltiger Plakatierungsaktionen verloren gegangen.
Buli
Zentner (Batz, Rieß) -Grimaldo, Juranovic, Wöber, Tah (Paqarada, Finkgräfe) - Hofmann, Sabitzer, Millot, Palacios (Ngoumou, Puerta) - Undav, Schick (Adli)
2. Liga
Drewes - Kleine-Bekel, Köhn, Rothe (Brown, Gavory, Cisse) - Lemperle, Hartel, Holtby, Tzolis, Nebel (Quedraogo) - Atik, Saad (Afolayan, Kozuki)
3. Liga
Gebhardt - Kölle, Zeitz, Faber, Oppie (Ehlich, Sechelmann) - Marseiler, Kerber, Kankam Kyerewaa, Kopacz, Burcu (Civeja, Shipnoski, Westermeier) - Scienza (Otto, Becker, Beleme, Bamba)
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Re: Deppenwelt: Rasierklinge im Wahlplakat

Beitrag von Depp72 »

Amitaener hat geschrieben: Montag 20. Mai 2024, 17:19 hätte er dem Kleister für seine Plakate zerstoßenes Glas beigefügt. Mit dem Ergebnis, dass die Plakateabpfriemler sich blutige Finger geholt hätten. Aber das kommt davon - mit dem Klassenbewusstsein sind offensichtlich auch die Techniken nachhaltiger Plakatierungsaktionen verloren gegangen.
Das kannte ich noch nicht. :mrgreen:
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Deppenwelt: KI als Gefahr?

Beitrag von Depp72 »

Bild hat geschrieben:Er sieht eine große Gefahr: Deutscher Top-Manager wirft bei ChatGPT hin

Er geht mit einem großen Knall: Der deutsche Top-Manager Jan Leike hat bei OpenAI hingeworfen – dem Konzern, der mit ChatGPT die berühmteste Künstliche Intelligenz der Welt entwickelt hat.

Nach seiner Kündigung schrieb Leike auf dem Twitter-Nachfolger X: „Der Abschied von diesem Job war eines der schwersten Dinge, die ich je getan habe.“ Danach folgte harte Kritik am Kurs der Führung des Tech-Riesen um Boss Sam Altman (39).

Im Unternehmen sei die Sicherheitskultur zugunsten von „funkelnden Produkten“ in den Hintergrund getreten, schrieb Leike. Er bemängelte, dass zu wenig Zeit für wichtige Themen rund um zukünftige KI-Systeme investiert werde. Dazu zählt er unter anderem die Sicherheit der Anwendungen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen.

„Diese Probleme sind sehr schwer zu lösen. Und ich bin besorgt, dass wir uns nicht auf dem richtigen Weg befinden“, heißt es weiter von Leike.
[...]

Leike warnte: „Die Entwicklung von Maschinen, die intelligenter sind als Menschen, ist ein gefährliches Unterfangen.“

Schon im vergangenen Sommer hatte der deutsche Experte mit einem Blog-Beitrag für Aufsehen gesorgt. Darin warnte er gemeinsam mit OpenAI-Mitgründer Ilya Sutskever (37): „Die enorme Macht der ‚Superintelligenz‘ könnte zu einer Entmachtung der Menschheit oder sogar zum Aussterben der Menschheit führen.“
Kwelle & mehr: https://m.bild.de/geld/wirtschaft/chatg ... 59cdd3169e
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erpie
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Ich hätte gedacht das es rechtlich nicht möglich, man lernt halt nie aus...
HAMBURG taz | Ein Mann, zwei Parteien: Bei der Kommunalwahl am 26. Mai in Thüringen bewirbt sich Frank Böwe um den Wiedereinzug in den Stadtrat von Ruhla und in den Kreistag des Wartburgkreises. In Ruhla tritt der Geschäftsführer einer großen Security-Firma auf Platz 10 der CDU-Liste an, für den Kreistag kandidiert er auf Platz 22 der AfD-Liste. Rechtlich möglich, politisch fragwürdig, so nennt das die Thüringer Co-Vorsitzende der Linken, Ulrike Grosse-Röthig. Sie fordert, dass der CDU-Landes­chef und Ministerpräsidenten-Kandidat Mario Voigt „umgehend für Klarheit sorgen muss“.
https://taz.de/CDU-und-AfD-bei-Kommunal ... /!6011152/
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Atlan »

erpie hat geschrieben: Dienstag 21. Mai 2024, 13:46 Ich hätte gedacht das es rechtlich nicht möglich, man lernt halt nie aus...
HAMBURG taz | Ein Mann, zwei Parteien: Bei der Kommunalwahl am 26. Mai in Thüringen bewirbt sich Frank Böwe um den Wiedereinzug in den Stadtrat von Ruhla und in den Kreistag des Wartburgkreises. In Ruhla tritt der Geschäftsführer einer großen Security-Firma auf Platz 10 der CDU-Liste an, für den Kreistag kandidiert er auf Platz 22 der AfD-Liste. Rechtlich möglich, politisch fragwürdig, so nennt das die Thüringer Co-Vorsitzende der Linken, Ulrike Grosse-Röthig. Sie fordert, dass der CDU-Landes­chef und Ministerpräsidenten-Kandidat Mario Voigt „umgehend für Klarheit sorgen muss“.
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Hätte ich auch nicht für rechtlich möglich gehalten.
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Deppenwelt: Männer, die Frauen als ihr Eigentum betrachten

Beitrag von Depp72 »

Blick hat geschrieben:Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe – schickt ihn das Gericht 16 Jahre in den Knast?

Ardit S. würgte seine Ehefrau Besime zu Tode

Als der Streit eskaliert, würgt Ardit S. seine Frau Besime. Die Verletzungen sind so schwer, dass die dreifache Mutter nach einer Woche auf der Intensivstation daran stirbt. Jetzt steht der Familienvater vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert 16 Jahre wegen Mordes.
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14:01 Uhr
Verteidiger-Anwalt: «An dem Abend lagen einfach die Nerven blank»

Zudem, so der Verteidiger von Ardit S., sei es die Frau gewesen, die ihren Mann beschimpft und angegriffen habe. Im Verlauf dieses Streites habe irgendetwas im Kopf seines Klienten «den Schalter umgelegt», sodass der Beschuldigte seine Frau gewürgt habe. Zuvor habe er sie bei einem Streit ja auch nie umgebracht und um seine Ehe gekämpft. «An dem Abend lagen einfach die Nerven blank.» Der Beschuldigte habe nicht klar denken können und gedacht, dass sie noch atme. «Sein Gedanke war, dass seine Kinder ihre Mutter nicht so sehen sollten.» Deshalb habe er die Schlafzimmertüre nicht geöffnet, als die Kinder daran schlugen.

14:15 Uhr
«Er hat seine Frau im Affekt gewürgt»

Ardit S. habe seine Frau im Affekt gewürgt und ihren Tod nicht gewollt, sagt sein Anwalt weiter. Es brauche viel, bis eine Tat als Mord gelte - dies sei hier «eindeutig» nicht der Fall. Der Beschuldigte habe seine Frau geliebt und um sie gekämpft. Er habe die Ehe fortführen wollen. Die Frau sei zudem nicht gefoltert worden. Es seien auch keine grausamen Tötungsmittel verwendet worden. Das Schlafzimmer sei zwar abgeschlossen gewesen, aber der Schlüssel dafür sei da gewesen. Es könne nicht von einer heimtückischen Tat gesprochen werden. Es sei ein Streit in einem Ehebett gewesen. «Wäre wirklich ein anderer Mann der Trennungsgrund gewesen, dann hätte der Beschuldigte schon viel früher handeln können.»

14:23 Uhr
War es eine «heftige Gemütsbewegung»?

Ardit S. habe an jenem Abend im Ehebett «Annäherungsversuche» gemacht, sagt sein Anwalt weiter. Die Frau sei es gewesen, die ihn abgelehnt, beschimpft und angegriffen habe. Es sei «eine heftige Gemütsbewegung» des Beschuldigten gewesen, dass es zur tödlichen Tragödie gekommen sei. Deshalb - wie der Verteidiger von Ardit S. anfangs erwähnte - sei es ein Totschlag.

14:33 Uhr
Vorwürfe der Kinder lässt Anwalt von Ardit S. nicht gelten

Die Vorwürfe der Kinder, dass sie von ihrem Vater bedroht und teils gar geschlagen worden sein sollen, lässt der Anwalt von Ardit S. nicht gelten - dies sei aus Whatsapp-Nachrichten zu erkennen. Zudem gäbe es Sprichwörter, die nicht so gemeint seien, wie sie vielleicht rüberkommen würden.

14:46 Uhr
Ardit S. sei nicht mehr fähig gewesen, «rational zu denken».

Jetzt spricht der Verteidiger von Ardit S. von der Eifersucht und vom Wahn des Beschuldigten. Dieser sei besessen darauf gewesen, Beweise zu erbringen für ein mögliches Fremdgehen seiner Frau. «Wir verstehen dies vielleicht alles nicht.» Doch der Beschuldigte sei nicht mehr fähig gewesen, rational zu denken. Dies sei eine Krankheit, für die er nichts dafür könne und die er damals auch nicht erkannt habe. Dies müsse das Strafmass mildern.

14:51 Uhr
Nach Schlusswort von Kindern «zutiefst erschüttert»

Ardit S. sei «zutiefst erschüttert», was er heute von seinen Kindern über deren Anwalt vor Gericht habe hören müssen, sagt sein Anwalt weiter. Er sei sich bewusst, dass er sehr grosses Leid über die Familie gebracht habe. Sein ganzes Geld, das er noch hatte, habe er nach der Tat den Kindern gegeben. Ardit S. könne nichts mehr tun. Er habe es zudem positiv gemeint, als er seinen Kindern geschrieben habe, dass er immer noch ihr Vater sei.

15:07 Uhr
Jetzt spricht nochmals der Staatsanwalt

Der Staatsanwalt macht einen zweiten Vortrag. Er hält fest: «Der Beschuldigte tötete seine Frau nicht, weil sie ihm einen Kratzer zugefügt oder ihn beleidigt hat. Sondern, weil sie sich von ihm trennen wollte.» Seine Gemütsbewegung sei eben nicht entschuldbar. «Kein anständig gesinnter Durchschnittsmensch würde unter den gegebenen Umständen gleich handeln. Ausser der Beschuldigte!» Es sei «ungeheuerlich», so der Staatsanwalt, dass der Verteidiger von Ardit S. versuche, «das Opfer zum Täter zu machen». Eine «kaltblütigere» Tat könne man sich gar nicht vorstellen. Einen Schuss abgeben sei in dem Sinn etwas ganz anderes, als jemanden minutenlang zu würgen, wie es der Beschuldigte getan habe. Der Opferanwalt schliesst sich im Namen der Kinder den «deutlichen» Worten des Staatsanwalts an.

15:27 Uhr
Handelte Ardit S. im Affekt oder mit einem Vorsatz?

Der Verteidiger von Ardit S. spricht ebenfalls nochmals. Er verweist auf seine bisher gemachten Ausführungen und wiederholt sich: «Der Grund des Würgens war eben nicht, dass sie ihm eine Trennung mitteilte.» Ja, die Eifersucht beim Beschuldigten sei der Nährboden für diesen Konflikt gewesen. Aber: Ardit S. hätte seine Frau schon lange töten können, sagt sein Verteidiger. Es sei deshalb «kein Tötungsvorsatz» gewesen.

15:33 Uhr
Das letzte Wort von Ardit S.

Der Beschuldigte darf schliesslich das sogenannte «letzte Wort» sprechen. Er sagt: «Ich möchte mich bei meiner Familie, meinen Kindern von Herzen entschuldigen, dass ich sie verletzt habe. Ich bedaure es extrem.»

15:34 Uhr
Prozess für heute zu Ende - das Urteil fällt morgen Freitag

Der Prozesstag ist somit zu Ende. Das Urteil will das Bezirksgericht Lenzburg AG morgen Freitag um 16 Uhr verkünden. Blick wird wieder live berichten.
Kwelle & mehr: https://www.blick.ch/schweiz/mittelland ... 65702.html


Bin zufällig auf den Artikel gestossen. Die Nationalität oder mutmaßliche Religion ist hier völlig belanglos. Denn es gibt genügend Bio-Schweizer oder Bio-Deutsche, die Frauen ebenso als ihr Eigentum ansehen und von denen viele ebenfalls gewalttätig handeln. Desöfteren mit gleichem Ergebnis oder schweren Verletzungen. Das Protokoll finde ich deshalb interessant, weil es einen großen Teil der Denkweise von Männern auf kurzem Raum wiedergibt. Sowohl vor als auch nach der Tat. Und der Fall bzw. das Protokoll geben auch einen Einblick, wie oft es dann vor Gericht zu einer (versuchten) Täter-Opfer-Umkehr durch Verteidiger kommt. Ein Verteidiger muss seinen Mandaten so gut es geht verteidigen. In Bezug auf die Wortwahl und gewählten Strategien gibt es aber große Unterschiede. In diesem Fall aus meiner Sicht ein Beispiel aus den unteren Regalschubladen.

PS:
Wer sich daran stört, dass ich aus einem Boulevardblatt zitiere, der möge sich bitte um den Furunkel auf der Innenseite seiner linken Arschbacke kümmern. Der braucht Salbe.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.