Heinz B. hat geschrieben: ↑Sonntag 17. September 2023, 16:48
erpie hat geschrieben: ↑Sonntag 17. September 2023, 16:35
Die Aussagen des Flugblattes sind nicht rechtsextremistisch? Man kann drüber diskutieren ob Sie antisemitisch sind, das ist allerdings eine Diskussion die unter Wissenschaftlern geführt wird, da die Historiker das Pamphlet im historischen Kontext bewerten, und nicht "heutzutage", also aus heutiger Sicht!
Mein Gott, natürlich ist es rechtsextremistisch. Es ist ekelhaft. Vielleicht auch antisemitisch. Aber das ist über 35 Jahre her und von damals 15jährigen verfasst.
Hast du in deiner Jugend nicht auch irgendeinen Scheiß gemacht, den du heute bereust?
Nur weil die Angelegenheit aus der rechten Ecke kommt, wird ne Riesensache draus gemacht und immer wieder aufgewärmt. Hätte mich gefreut, wenn das damals beim Bullenklatscher Fischer oder dem bekennenden pädophilen Cohn-Bendit auch so konsequent durchgeführt worden wäre.
Du verstehst nicht worum es mir in dem Fall geht!
Eine Einordnung des Flugblattes von Wolfgang Benz
Wolfgang Benz gilt als einer der profiliertesten Historiker Deutschlands. Viele seiner Veröffentlichungen zum Nationalsozialismus und zum Holocaust gelten als Standardwerke der Geschichtsforschung. Viele Jahre leitete der heute 82-jährige emeritierte Professor das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Im Interview analysiert er das Flugblatt, das vor 35 Jahren bei Hubert Aiwanger gefunden wurde. Außerdem gibt er einen Einblick in die Gedankenwelt, in der sich Neonazis und Rechtsextreme in den 1980er-Jahren bewegten.
hier das entscheidende:
SZ: Was war Ihr erster Eindruck von diesem Flugblatt?
Wolfgang Benz: Dass es sich um einen rohen Pennäler-Scherz handelt. Und solche kenne ich nicht nur aus Niederbayern, sondern auch aus Berlin und aus anderen Gegenden. Nur ist es mir bislang noch nicht untergekommen, dass 35 Jahre später ein Politiker dadurch in Schwierigkeiten gerät.
Ist das wirklich nur ein Pennäler-Scherz?
Ein Pennäler-Scherz muss nichts Harmloses sein. Es erstaunt nur, dass 35 Jahre später, auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs, dieses Flugblatt auftaucht. Und es erstaunt natürlich auch die lodernde Entrüstung, die allenthalben geäußert wird. Ebenso die Einstufung als antisemitisches Hetzblatt.
Dass der Chef einer Partei und stellvertretende Ministerpräsident ein oder mehrere Exemplare des Flugblatts damals mit sich führte, wie er zugibt, rechtfertigt aus Ihrer Perspektive nicht, dass man darüber spricht, auch wenn es 35 Jahre zurückliegt?
Doch, natürlich. Ich habe lediglich meinen ersten Eindruck geschildert. Wenn Herr Aiwanger unmittelbar nach Entdeckung dieses Flugblattes sein äußerstes Bedauern, seine Scham über diese Jugendsünde geäußert hätte, dann würde ich für eine milde Beurteilung plädieren. Bei genauerer Betrachtung sehe ich natürlich den Anteil neonazistischer Begriffe in diesem Pamphlet.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/baye ... -1.6174624
das entscheidende ist
Wenn Herr Aiwanger unmittelbar nach Entdeckung dieses Flugblattes sein äußerstes Bedauern, seine Scham über diese Jugendsünde geäußert hätte, dann würde ich für eine milde Beurteilung plädieren..
Das hat Aiwanger nicht getan sondern eine Kampagne gegen sich gewittert und sich zum Opfer dieser gemacht. Zudem kommt eben noch das er als stellvertrender Ministerpräsident eine ganz andere Position hat, als sagen wir mal ein anderer Amtsträger.
Dir ist es egal das er rechtsextremen Scheiß gemacht hat und tust es als Jugensünde ab, mir nicht und da kein "Bedauern" von seiner Seite kommt sollte das immer und immer wieder in die Öffentlichkeit gezerrt werden!
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie