Um diese Aussage zu untersuchen habe ich die Anzahl der Einwechslungen nach Spielminute in der Saison 21/22 angeschaut.
Auf der x-Achse ist die Spielminute zu sehen, an der die Einwechslungen offiziell verbucht wurden. Die y-Achse zeigt die Anzahl der Einwechslungen, die zu der Spielminute über die gesamte Saison durchgeführt wurden. Die rote gestrichelte Linie stellt die Benotungsgrenze des kickers dar.
Tatsächlich ist zu sehen, dass der Zeitpunkt nicht schlecht gewählt ist. Die Anzahl der Einwechslungen, die offiziell in der 61. Minute verbucht werden, steigt erheblich im Vergleich zur 60. Minute an. Ab jenem Zeitpunkt sinkt die Anzahl der Einwechslungen je Minute erst ab der 90. unter das Niveau der 60.
Ähnliche sprunghafte Anstiege gibt es zwischen 55./56., 57./58. und 63./64. Minute. Alternative Benotungsgrenzen, die sinnvoll erscheinen, wären 55/56 oder 65/66. Vor der 56. Minute erfolgen vergleichsweise wenige Einwechslungen, dieser Zeitpunkt macht also Sinn, wenn der Großteil der Einwechslungen benotet werden soll. (Eine ähnliche Argumentation würde für 57/58 gelten.) Ab der 66. Minute sinkt die Anzahl der Einwechslungen je Minute deutlich ab und erreicht das Niveau der 65. Minute erst wieder in der 72. Minute. Dort würde die Benotungsgrenze Sinn ergeben, wenn die "heiße Phase" der Einwechslungen zwischen 61. und 65. Minute einbezogen werden soll.
Die Daten sind wie erwähnt nur von einer Saison. Mehr Spielzeiten als Datengrundlage können das Bild stärker festigen. Dabei wäre zu beachten, dass im Mai 2020 eine Regeländerung eingeführt wurde, wodurch das Wechselkontingent von drei auf fünf (in weiterhin bis zu drei Wechselzeitpunkten) erhöht wurde. die Einfluss auf das Wechselverhalten haben könnte.
