RevierSportIn einem Interview mit dem "Guardian" hat der 49-Jährige nun auch über die turbulente Zeit auf Schalke und nach seiner Entlassung gesprochen. "Ich brauchte Abstand. Um ganz ehrlich zu sein, war das nicht mein Fußball. Ich mag Emotionen, ich mag Atmosphäre. Und während der Corona-Zeit war es alles andere als eine Freude, in einem Fußballstadion zu sein", erklärt Wagner, warum er erst im Sommer auf die Trainerbank zurückkehrte.
Viele Dinge seien nicht beeinflussbar gewesen
Mit Blick auf die Zeit in Gelsenkirchen hätte es zwei Phasen gewesen. Der fulminante Start in der Spielzeit 2019/2020 mit dem zwischenzeitlichen dritten Platz. Doch von da an sei alles bergab gegangen. "Ja, ich war ein Teil davon. Abseits des Spielfelds ist so viel passiert. Dann kam Corona, und wir hatten kein Geld zum Ausgeben. Die Fans waren nicht glücklich." Hinzu seien die ewigen Diskussionen um Clemens Tönnies gekommen.
Der Ex-Schalker ist im Nachhinein überzeugt davon, dass es viele Dinge gab, die er nicht beeinflussen konnte. "Und wenn man das Gefühl hat, dass man, egal was man tut, nichts ändern kann, ist das ein schreckliches Gefühl. Es kommt nicht darauf an, wer an der Seitenlinie steht. Du kannst holen, wen du willst: Der Absturz dieses Klubs ist nicht aufzuhalten", schildert Wagner seine damaligen Eindrücke - die sich ja schließlich auch als richtig erweisen sollte. Denn die Talfahrt konnten auch mehrere andere Trainer im Anschluss nicht verhindern.
Merkwürdig. Wenn er so früh schon keine Zukunft bei S04 sah, warum hatte er nicht soviel Anstand, nach seiner ersten Saison freiwillig zu gehen?