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Skispringen

Verfasst: Freitag 26. Juli 2019, 17:38
von Depp72
... findet hier eine Landebahn.

Auf das Nori noch lange erfolgreich springe!

Re: Skispringen

Verfasst: Freitag 26. Juli 2019, 18:45
von Kicker-Manager
Was ist mit Severin?

Habe gehört Wellinger hat sich schwer verletzt.

Trainer ist auch weg.

Schmitt muss Comeback feiern, sonst sehe ich schwarz.

Re: Skispringen

Verfasst: Freitag 26. Juli 2019, 19:09
von Depp72
Severin wird wohl noch Zeit brauchen. Im Sommer Grand Prix zunächst nicht dabei. Nach 2x Kreuzband geht es für ihn nur darum, den Anschluss an die Top 30 zu finden. Und das wird extrem schwer. Wellinger und Siegel fallen wegen Kreuzband die ganze Saison aus. Maddin ist DSV-Talentscout geworden. Und mit Horngacher für Schuster hätte man keine bessere Lösung finden können. War mit den Polen sehr erfolgreich. Der Abgang Schusters passt. Nach so langer Zeit sollte man gehen, wenn es am schönsten ist.

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 27. Juli 2019, 17:42
von Kicker-Manager
Depp72 hat geschrieben: Freitag 26. Juli 2019, 19:09 Severin wird wohl noch Zeit brauchen. Im Sommer Grand Prix zunächst nicht dabei. Nach 2x Kreuzband geht es für ihn nur darum, den Anschluss an die Top 30 zu finden. Und das wird extrem schwer. Wellinger und Siegel fallen wegen Kreuzband die ganze Saison aus. Maddin ist DSV-Talentscout geworden. Und mit Horngacher für Schuster hätte man keine bessere Lösung finden können. War mit den Polen sehr erfolgreich. Der Abgang Schusters passt. Nach so langer Zeit sollte man gehen, wenn es am schönsten ist.
Ich seh schon, die nächste Vierschanzen-Tournee gewinnt wieder kein Deutscher.

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 27. Juli 2019, 19:52
von Depp72
Kicker-Manager hat geschrieben: Samstag 27. Juli 2019, 17:42 Ich seh schon, die nächste Vierschanzen-Tournee gewinnt wieder kein Deutscher.
Sind doch noch genug da. Eisenbichler und Geiger haben schon Springen gewonnen. Damit ist man grundsätzlich im erweiterten Kreis für einen Tournee-Gesamtsieg. Von Freitag erhoffe ich mir, dass er an die Form von 2017 anknüpft und noch mal explodiert. Leyhe traue ich zu, in der neuen Saison öfter mal um das Treppchen mitzuspringen.

Skispringen: Update

Verfasst: Freitag 21. Februar 2020, 16:04
von Depp72
Der ewige Noriaki Kasai, werden wir ihn noch mal auf Weltcup-Ebene wiedersehen? Ich fürchte (abgesehen von einem Abschiedsspringen und nächstes Jahr Sapporo) eher nein. Und wenn doch, dann wohl nur beim Skifliegen, da ist die Absprungkraft nachrangig.

Depp72 hat geschrieben: Samstag 27. Juli 2019, 19:52
Kicker-Manager hat geschrieben: Samstag 27. Juli 2019, 17:42 Ich seh schon, die nächste Vierschanzen-Tournee gewinnt wieder kein Deutscher.
Sind doch noch genug da. Eisenbichler und Geiger haben schon Springen gewonnen. Damit ist man grundsätzlich im erweiterten Kreis für einen Tournee-Gesamtsieg. Von Freitag erhoffe ich mir, dass er an die Form von 2017 anknüpft und noch mal explodiert. Leyhe traue ich zu, in der neuen Saison öfter mal um das Treppchen mitzuspringen.

Eine Pole ist es geworden. Einer, der es auch deshalb verdient hat, weil er sich über viele Jahre stetig verbessert hat. Da ähnelt er Geiger. Dass der Karle stärkster DSV-Springer sein wird, hatte ich zum Saisonbeginn vermutet, eben weil er sich die letzten zwei Jahre konstant gesteigert hat. Allerdings hatte ich Eisenbichler weiter vorn gesehen. Doch der hat seine Probleme und springt sehr unkonstant. Leye voll im Soll. Auch einer derjenigen, deren Verbesserung die letzten Jahre kontinuierlich erfolgt. Constantin Schmid liegt deutlich über den Erwartungen, insbesondere was die Konstanz in dieser Saison angeht. Ebenso wie Pius Paschke, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Richie Freitag in einer schwierigen Situation. Einer der weltweit elegantesten Springer. Ich traue ihm immer noch einen großen Titel zu, aber definitiv nicht diese Saison. Schön, dass an diesem Wochende Severin Freund im rumänischen Rasnov sein Comeback gibt. Wellinger braucht noch. Mit Marinus Kraus, Olympiasieger im Team 2014, rechne ich nicht mehr. Zu lange und zu weit weg von Leistungen, mit denen man im Weltcup starten kann. Kleine Platitüde: Den Titel kann ihm niemand nehmen.

Im Gesamtweltcup hat Stefan Kraft die besten Chancen. Nicht nur aufgrund des Vorsprungs von mehr als 100 Punkten bei ''nur'' noch 10 ausstehenden Einzelspringen. Er ist von den drei Konkurrenten der Erfahrenste und scheint mir am hungrigsten zu sein. Wenn Geiger deutlich aufholen will, muss er das dieses Wochende auf der Kleinschanze in Rumänien machen. Allerdings war Kraft auch schon mal Weltmeister auf der Kleinschanze und hat dort letztes Jahr immerhin Bronze gewonnen. Karl Geiger ist für mich diese Saison nicht wesentlich schwächer. Extrem konstant, aber abgesehen von Einzelspringen hat er noch keinen großen Titel allein gewonnen. R. Kobayashi traue ich eher zu Kraft zu überholen, wenn er in einen Flow kommt und vier oder fünf Springen hintereinander gewinnt. Wobei ich ihn auf der Kleinschanze im Nachteil sehe. Kubacki und Stoch sowie der Rest sind zu weit hinten dran (rund 300 bzw. 500 Punkte Rückstand). Zudem werden nicht alle drei vorn gleichzeitig schwächeln.

Skiflugweltmeister können für mich nur ein Slowene, ein Norweger oder Kobayashi werden. Doch vielleicht strafen mich Geiger und Eisenbichler netterweise Lügen? Bei den Slowenen ist die Skifliegerdichte definitiv am höchsten. Dazu noch Heimvorteil in Planica. Mit Timi Zajc, Anze Lanizek, Peter + Domen Prevc sowie Anze Seminic sind 5 Slowenen in der Lage aufs Skiflug-Podest zu springen. Und das bei nur 4 Startpätzen. Auch Juri Tepes, Cene Prevc (der dritte Bruder) sowie Zigar Jelar und Rok Justin werden noch hartnäckig um einen Platz im Team kämpfen. Neun Springer für 5 bis maximal 6 Plätze. Hammer-Konkurrenz. Aufgrund des Titelverteidigers Tande hat Norwegen 5 Startplätze. Allerdings sehe ich neben Tande ''nur'' noch Forfang, Lindvik + Johansson als konkurrenzfähig, von denen mich in dieser Saison nur Lindvik bei der Vierschanzen-Tournee überzeugt hat. Johansson würde ich es sehr gönnen. Ich lege mich auf einen Slowenen als Skiflug-Weltmeister 2020 fest. Und auch den Team-Wettbewerb gewinnen sie.

Re: Skispringen

Verfasst: Donnerstag 12. März 2020, 20:01
von Depp72
Saison abrupt beendet. Schade, aber sinnvoll. Stefan Kraft ist ein verdienter Gesamtweltcupsieger. Auch der Geiger Karle hat eine Riesensaison hingelegt. Constantin Schmid und Leye waren sehr gut, vor allem zum Schluss. Pius Paschke hat überraschend einen Riesensprung gemacht. Für Eisenbicher eine sehr wechselhafte Saison. Schön, dass Severin Freund endlich wieder zurück ist. Für Richard Freitag war es leider eine gebrauchte Saison.

Pechvogel der Saison ist eindeutig Stefan Leye. Schon der fünfte Kreuzbandriss eines deutschen Skispringers in den letzten zwei Jahren (2x Freund, Wellinger, Siegel). Dazu noch durch seinen Sturz aus den Top 3 der Raw Air Gesamtwertung rausgeflogen, für die es immerhin zwischen 10.000 und 60.000 Tacken extra gegeben hätte. Alles Gute, Stefan! Ganz stark in den letzten Springen war neben Kraft und Stoch der Slowene Ziga Jela. Wenn er daran nächste Saison anknüpfen kann, wird es nicht mehr lange dauern, bis er ein Springen gewinnt.

Ob wir Nori (abgesehen von Sapporo) nochmal im Weltcup sehen? Ich habe meine Zweifel. Am ehesten noch beim Skifliegen. Inzwischen ist die japanische Mannschaft auch in der Breite recht gut aufgestellt, so dass für ihn eine Rückkehr ins Weltcup-Team noch schwerer wird.

Re: Skispringen

Verfasst: Sonntag 22. November 2020, 18:37
von Depp72
Die wichtigste Nachricht vorweg: Sven Hannawald ist nicht mehr der Eurosport-Experte, sondern bei der ARD gelandet. Als Nachfolger Dieter Thomas. Gut so. Zwar waren Hannis Erfolgseinschätzungen nach dem Absprung top, aber der Rest - na ja. Am Anfang vor vier Jahren eine einzige Katastrophe, zum Schluss mit gutem Willen eine 3-. Seinen Platz bei Eurosport nimmt der Ex-Trainer Werner Schuster ein. Als Interviewpartner früher durchweg sehr dröge, war er heute solide und sogar ungewohnt lebhaft. ''Matze'' Bielek hat inzwischen tatsächlich einiges übers Skispringen gelernt und steckt Schnarchnase Tom Bartels locker in die Tasche.

Zum Spocht: Eisenbichler und Geiger sind diese Saison wieder die zwei deutschen ''Waffen''. Wobei ich Eisei zutraue, diesmal unter die Top 5 in der Weltcup-Gesamtwertung zu springen. R. Kobayashi muss man erst mal abwarten. Stoch und vor allem Kraft waren heute beim ersten Einzelspringen enttäuschend. Aber sie werden trotzdem mit dabei sein, wenn es um die Fleischtöpfe geht. Die Slowenen hängen derzeit deutlich hinterher. Mein ''Geheimtipp'' bei ihnen für die Skiflug-WM im Dezember bleibt Ziga Jelar. Die Norweger dürften mit Granerud einen der Aufsteiger der Saison dabei haben. In der Gesamtplatzierung sollte er sich unter den Top 15 platzieren. Noriaki Kasai hat es bislang nicht ins japanische Weltcup-Team geschafft. Und da Sapporo bereits abgesagt wurde, halte ich einen Weltcup-Start des 48-jährigen diese Saison für recht unwahrscheinlich. Wenn doch noch, dann nur beim Skifliegen.

Leider scheint sich auch Richard Freitags Karriere dem Ende zuzuneigen. Der für mich eleganteste deutsche Springer ist derzeit nicht im deutschen Weltcup-Team und muss strampeln, um reinzukommen. Denn Pius Paschke, der letzte Saison nach vielen Jahren den Sprung ins Stammteam geschafft hat, knüpft nahtlos daran an und mit Hamann gibt es einen Aufsteiger, der vor Selbstvertrauen strotzt. Constantin Schmid ist solide. Severin Freund hatte einen soliden Start, wird aber noch Zeit benötigen, um ggf. wieder ein Top 10 Kandidat zu werden. Andreas Wellinger kämpft um den Anschluss: sprich regelmäßige Qualifikation für den Wettbewerb sowie den 2. Durchgang. Stefan Leye ist nach Kreuzbandriss keine Option.

Besonders schade in dieser Saison: Endlich hat Planica mal eine Skiflug-WM zugeteilt bekommen, aber entweder werden keine oder nur wenige Zuschauer zugelassen werden. Für mich zusammen mit Zakopane und Willingen der stimmugsvollste Skisprungort im Weltcup-Zirkus. Ansonsten: Saison eins nach dem Ende von Walter Hofer als ewigem FIS-Rennleiter.

Endlich wieder richtiger Sport!

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 2. Januar 2021, 10:42
von McGi87
Granerud jetzt schon vorne in der Tournee vor dem „Schicksalsberg“ der Deutschen. Denke, er wird es jetzt auch machen, außer die Polen springen nochmal überirdisch..

Rich & Wellinger draußen, echt bitter ...beide mit großen Verdiensten

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 2. Januar 2021, 17:18
von Harry-Tony
McGi87 hat geschrieben: Samstag 2. Januar 2021, 10:42 Granerud jetzt schon vorne in der Tournee vor dem „Schicksalsberg“ der Deutschen. Denke, er wird es jetzt auch machen, außer die Polen springen nochmal überirdisch..

Rich & Wellinger draußen, echt bitter ...beide mit großen Verdiensten
Etwas anders, als sonst die Jahre, ist es schon.
Dieses Mal haben wir "zwei Eisen im Feuer"!
Freitag und Wellinger, kann ich nachvollziehen.

Re: Skispringen

Verfasst: Mittwoch 6. Januar 2021, 19:11
von Harry-Tony
Na, Einer von Beiden hat es ja nun geschafft.
Der 2. Gesamtplatz vom Karl ist doch aller Ehren wert!

Re: Skispringen

Verfasst: Donnerstag 7. Januar 2021, 18:44
von Depp72
Hach ja, Skispringen, das ist noch echter Sport.

Herzlichen Glückwunsch an Kamil Stoch! Ein absolut verdienter Tournee-Sieg. Einer der größten Skispringer aller Zeiten. Dazu ungemein elegant im Sprung und sehr bescheiden und geerdet. Da verneige ich mich vor. Für den Geiger Karle ebenfalls ein großes Kompliment. Am Ende ein deutliches Stück schlechter, eine Prise Pech (so wie beim Kamil eine Prise Glück), aber auch ein großes Kämpferherz und fairer Sportsmann. Und denk dran: Drei, zwei, eins - 2022 ist der Tourneesieg deins. Skiflug-Weltmeister plus erstes Kind waren zudem grandios. Eisei, wie er leibt und lebt.

Team:
Das polnische Team einfach bärenstark. Vier Polen unter den Top 6 der Gesamtwertung - Wahnsinn! Stoch, Kuback und Zyla kannte man, Stekala dazu als polnischer Aufsteiger der Saison. Mit Lukasz Kruczek, Stefan Horngacher und Michal Dolezal haben die Polen zuletzt einen Pola..., einen Schluchtenscheißer und einen Tschechen als Trainer gehabt, der Erfolg war immer groß. Warum zweifeln die Leute an der EU? Konstante dabei natürlich: Kamil Stoch. Adam Malysz wird weiterhin der polnische Held 1a bleiben, weil er der erste war und allein kämpfen musste, aber Stoch ist für mich noch einen Tick besser.

In Zakopane finde ich zudem zusammen mit Planica und Willingen die Stimmung ganz besonders überragend. Berg Isel kommt knapp dahinter. Schönste Schanze, weil Naturschanze: Bischofshofen. Die mit dem größten Renomee: Holmenkollen, weil Tradition und Garmisch, weil Neujahrsspringen.

Das deutsche Team in der Breite etwas schwach, aber im Laufe der Saison vermute ich da eine deutliche Steigerung, so wie vor der Vierschanzentournee. Vielleicht sogar WM-Teamsieg? Zudem hatten die deutschen Springer in den letzten Jahren extrem viel Pech mit schweren Verletzungen. Kreuzbandriß: 2x Freund und je 1x Wellinger, Leye und Siegel. Zwei Weltklassespringer und zwei aus der erweiterten Weltklasse. Dazu der schwere Sturz von Richard Freitag vor zwei Jahren in Innsbruck. Wie schwerwiegend so ein Sturz sein kann, trotz aller Erfolge und Erfahrung, siehe das Inteview mit dem Österreicher Thomas Diethart, der 2013/14 überraschend die Vieschanzentournee gewann (das Jahr, in dem mit Thomas Morgenstern einer der erfolgreichsten Athleten nach zwei schweren Stürzen hintereinander zurücktrat, weil, er sich nicht mehr überwinden konnte): https://www.eurosport.de/skispringen/bi ... ideo.shtml

Die Österreicher mit Kraft, Aschenwald, Huber und Hayboeck durchaus stark in der Breite, aber abgesehen vom Krafti ist keiner dabei, dem ich aktuell einen Podiumsplatz ernsthaft zutraue. Allerdings sind im Skispringen bereits zwei Wochen sehr viel Zeit für einen großen Aufschwung oder einen deutlichen Absturz.

Etwas unter Wert weg gingen die Norweger: Marius Lindvik hatte einfach Pech. Ohne vereiterten Weisheitszahn mit Sicherheit ein Kandidat für die Top 5 der Gesamtwertung. Und Halvor Egner Granerud? Jo mei, der Junge springt diese Saison ganz hervorragend: Weltcup-Führung, WM-Sieg mit der Mannschaft im Skifliegen und etwas Pech bei Skiflug-Einzel sowie der Tournee. Der hat vorher noch nie eine Weltcup-Saison durchgesprungen. 2015/16 (?) hatte ich ihn mal im kicker-Forum beim Tippspiel als möglichen Überraschungssieger vermutet, weil er ähnlich wie Diethart (zwei Jahre vorher) sich via Continental-Cup einen Startplatz in einem sehr starken Team ersprungen hatte. Da war er dann nach dem ersten Springen schon raus. Die in der Erregung über seine eigene ungenügende Leistung in Innsbruck kurz nach dem Springen geäußerte etwas despektierliche Äußerung gegenüber Stoch sollte man einem 24-jährigen verzeihen. Zumal er sich schnell entschuldigt hat. Im Skispringen sind die Athleten im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten grundsätzlich fast immer voller Respekt für andere Springer. Sie sind Konkurrenten, aber keine Feinde oder Streithähne. Egal, woher sie kommen.

Selbst bei den Kommentatoren ist das so. Zumindest dann, wenn man Eurosport schaut. Bis vor vier Jahren waren die Ossis Dirk Thiele + Gerd Siegmund (bzw. noch früher Dirk Thiele und der Ösi Ernst Vettori) dafür ein tolles Beispiel. Aber auch bei Bielek + Hannawald fand ich da immer noch eine ausreichende Balance. Etwas mehr Fokus bei den 2 auf D, aber nicht ernsthaft deutschtümelnd oder D-begrenzt. Diesmal war bei Eurosport erstmals bei der Vierschanzentournee Schluchtenscheißer Werner Schuster Co-Kommentator. Und er war für mich die Überraschung. Als deutschen Bundestrainer fand ich ihn in Interviews immer sehr dröge. Aber bei der Tournee war er mit seinen Analysen und seiner Spontanität für mich überragend. Martin Schmitt (als Analytiker vor und nach dem Springen sowie in den Pausen) ebenso. Das war ich von ihm in den allerdings in den letzten Jahren schon gewohnt. Vom Schuster nicht. Gerd Leinauer als Kommentator war ok. Matze Bielek ist allerdings etwas unterhaltsamer bzw. lebendiger und weniger bemüht (war vor vier Jahren aber noch anders).

Wer angesichts von Eurosport beim Skispringen, aber auch beim sonstigen Wintersport, ARD/ZDF hört, den kann ich nicht verstehen. Schnarch & Deutschland lassen dort täglich grüßen. Grausam! Ey, das ist so, als wenn Borjans + Esken versuchen, einen auf Barak + Michelle Obama zu machen.

Zurück zum Spocht:
Die Finnen haben mit Antti Aalto und Niko Kytosaho zwei Springer dabei, die regelmäßig unter den Top 30 landen können. Wird Zeit, dass diese große Skisprungnation endlich wieder dauerhaft Front in die Weltspitze zurückkehrt. Davon sind die Tschechen leider so weit wie der Mars von der Erde entfernt. Mit Koudelka hat man einen sehr guten Springer, der sogar schon öfters gewonnen hat, der aber völlig außer Form ist. Und dahinter? Auweia! Die Russen haben sich zuletzt gut geschlagen. Ihr Top-Springer Klimov ist diese Saison zwar recht schwach, aber mit Nazarov haben sie einen neuen jüngeren Mann dabei, der eine sehr gute Tournee gesprungen ist. Zudem zwei 17-jährige, die bei der Skiflug-WM Hoffnung für die Zukunft gemacht haben. Die Slowenen werden noch etwas brauchen, haben aber mit Anze Lanisek und Petr Prevc zumindest wieder zwei Springer in der erweiterten Weltspitze. Dass mein ''Geheimtipp'' für die Skiflug-WM, Ziga Jelar, in Planica nix reißen würde, war nach dem WM-Training klar. Ich bleib aber dabei: Wenn er von schweren Verletzungen verschont bleibt, wird er irgendwann mal ein Springen gewinnen. Vielleicht sogar schon bei der anstehenden WM in Oberstdorf überraschend eine Medaille? Die Japaner waren solide. R. Kobayashi klar im Aufwind, Y. Sato ein spektakuläres Versprechen für die Zukunft. Überrascht hat ich bei der Tournee K. Sato.

Von den alten Springern: Bei Schlierenzauer bin ich gespannt (durchaus mit Optimismus), ob er es noch einmal packt. Bei Ammann sehe ich nur noch wenige Chancen. Vom Top 10 Springer so weit entfernt wie der Wendler von einem querdenkenden Menschen. Und bei Noriaki Kasai lege ich mich leider jetzt schon fest, ohne ihn diese Saison gesehen zu haben: Der wird, außer einem Abschiedsspringen, keinen Weltcup mehr bestreiten und auch bei Olympia nicht antreten können. Trotzdem einer der größten Athleten aller Zeiten. P. Prevc kann wieder Top 10, wird aber mMn bei der WM kein Einzelpodium erreichen. S. Freund ist leider noch ganz weit weg. Wenn er sich stark entwickelt, vielleicht wieder ein Kandidat für die deutsche WM-Mannschaft.


WM im Februar in Oberstdorf:
Stoch, Geiger, Granerud und Kraft grundsätzlich.

Auf der kleinen Schanze zudem als mögliche Gewinner: Kubacki + Zyla.

Auf der großen Schanze zudem fürs Podium:
Eisei, Lindvik, Johansson, Stekala, Y. Sato. R. Kobayashi, D. Huber und Lanizek.

Wünschen würde ich einen Einzeltitel dem Ösi Michael Hayboeck. Hätte er mal verdient. Geheimtipp: Ziga Jelar. :wink: Beobachten sollte man noch den Finnen Alto und den Russen Nazarov, die könnten so etwas wie der Schweizer Killian Peier werden, der bei der WM 2019 ganz überraschend Bronze gewann.

Mannschaftsspringen:
Der Titel kann nur an Polen, D oder Nor gehen. Patzt einer der 3, dann haben Aut und Slo eine Chance. Jpn kämpft um Platz 5.

Skispringen, da kann ich mir täglich einen drauf wedeln.

Habe die Ehre.

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 27. Februar 2021, 16:13
von Depp72
WM in Oberstdorf

Halvor Egner Granerud gewinnt in den Einzelspringen entweder 2x Gold oder 1x Gold plus eine andere Medaille. Weniger kann nur eine Windlotterie oder ein Sturz verhindern. Die anderen beiden zentralen Favoriten bleiben Stoch und Eisenbichler. Top-Außenseiter: der Slowene Anze Lanisek.

Auf der kleinen Schanze sind die die Unterscheide besonders eng. Die Noten geben hier den Ausschlag, weil man über die Weite zu wenige Punkte herausholen kann und die Weltspitze so eng wie noch nie beieinander ist. Wer keinen guten Telemark in beiden Durchgängen hinlegt, fällt aus den Top 15 raus, für die Top 7 muss es sogar ein sehr guter sein. Die Haltungsnoten geben den entscheidenden Ausschlag. Drei Mal 0,5 Punkte von den Sprungrichtern mehr, können letztlich den Unterschied ausmachen, ob Medaille oder nicht. Plus ggf. Windpunkte sowie eventuell auf der Großschanze der Gate-Faktor. Denn idealerweise kann am Ende der letzten drei Springer im zweiten Durchgang eine Anlaufverkürzung durch den Trainer noch Gate-Extrapunkte einbringen,

Für Platz 2 bis 10 rechne ich auf der Kleinschanze mit maximal 10 Punkten Unterschied nach zwei Sprüngen. Früher haben auf der kleinen Schanze oft besonders absprungkräftige Springer eine sehr gute Medaillenchance gehabt, wie aktuell die beiden Polen Kubacki und Zyla, aber das hat sich weitgehend aufgelöst.

Neben den oben genannten vier Springern sind sicherlich auch noch die drei Norweger Johansson, Lindvik und Tande, die beiden Polen Kubacki und Zyla, mit Einschränkungen Geiger, der Schluchtenscheißer Krafti und der Slowene Pavlovcic Kandidaten für Edelmetall. Allerdings nicht für Gold.


Tipp Kleinschanze:
Granerud /Lanizek/Zyla/Kubacki/Eisenbichler/Kraft

Tipp Großschanze: folgt


Im Team ringen aus meiner Sicht nur Norwegen und Polen um Gold. Leichte Vorteile für erstere mit Granerud/Johansson/Lindvik/Tande gegenüber Stoch/Kubacki/Zyla/Stekala. Dahinter kämpfen Deutschland, Österreich, Slowenien und Japan um Edelmetall. Wobei das auch statt Bronze Silber sein kann. Denn im Mannschaftswettbewerb reichen ein schlechter oder zwei nur sehr mittelmäßige Springer aus, um Medaillenchancen schnell zu vernichten. Norweger + Polen haben an sich vier sichere Springer. Die Deutschen, die Österreicher, Japaner und die Slowenen 2 bis 3 (sofern bei letzteren Peter Prevc einsatzfähig ist und sofern für Nippon Keichi Sato gut springt). Das Achterfeld im zweiten Durchgang wird vermutlich um Russland und die Schweiz ergänzt. Die beiden werden sich darum mit den Finnen auseinandersetzen.

Deutschlands Springer:
Eisenbicher: Medaillenkandidat. Geiger: Derzeit ''nur'' maximal Top 10, aber sehr wichtig fürs Team. Paschke: Top 15 und ebenfalls ganz wichtig fürs Team. Der vierte deutsche Springer (Schmid/Hamann/Freund) muss ''durchgeschleppt'' werden. Die Norweger mit Forfang und die Polen mit Muranka haben dagegen sogar noch einen fünften Springer in der Hinterhand, der ihrer jeweiligen Nummer 4 viel Druck machen wird. Jedenfalls mehr als ihn die Nr. 4 in den Teams von D, Aut, Slo + Jpn bekommt.

Vorläufiger Tipp Mannschaft:
NOR/POL/SLO/GER/AUT/JPN

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 27. Februar 2021, 22:37
von bolz_platz_kind
Depp72 hat geschrieben: Samstag 27. Februar 2021, 16:13 WM in Oberstdorf

Halvor Egner Granerud gewinnt in den Einzelspringen entweder 2x Gold oder 1x Gold plus eine andere Medaille. Weniger kann nur eine Windlotterie oder ein Sturz verhindern. Die anderen beiden zentralen Favoriten bleiben Stoch und Eisenbichler. Top-Außenseiter: der Slowene Anze Lanisek.

Auf der kleinen Schanze sind die die Unterscheide besonders eng. Die Noten geben hier den Ausschlag, weil man über die Weite zu wenige Punkte herausholen kann und die Weltspitze so eng wie noch nie beieinander ist. Wer keinen guten Telemark in beiden Durchgängen hinlegt, fällt aus den Top 15 raus, für die Top 7 muss es sogar ein sehr guter sein. Die Haltungsnoten geben den entscheidenden Ausschlag. Drei Mal 0,5 Punkte von den Sprungrichtern mehr, können letztlich den Unterschied ausmachen, ob Medaille oder nicht. Plus ggf. Windpunkte sowie eventuell auf der Großschanze der Gate-Faktor. Denn idealerweise kann am Ende der letzten drei Springer im zweiten Durchgang eine Anlaufverkürzung durch den Trainer noch Gate-Extrapunkte einbringen,

Für Platz 2 bis 10 rechne ich auf der Kleinschanze mit maximal 10 Punkten Unterschied nach zwei Sprüngen. Früher haben auf der kleinen Schanze oft besonders absprungkräftige Springer eine sehr gute Medaillenchance gehabt, wie aktuell die beiden Polen Kubacki und Zyla, aber das hat sich weitgehend aufgelöst.

Neben den oben genannten vier Springern sind sicherlich auch noch die drei Norweger Johansson, Lindvik und Tande, die beiden Polen Kubacki und Zyla, mit Einschränkungen Geiger, der Schluchtenscheißer Krafti und der Slowene Pavlovcic Kandidaten für Edelmetall. Allerdings nicht für Gold.


Tipp Kleinschanze:
Granerud /Lanizek/Zyla/Kubacki/Eisenbichler/Kraft

Tipp Großschanze: folgt


Im Team ringen aus meiner Sicht nur Norwegen und Polen um Gold. Leichte Vorteile für erstere mit Granerud/Johansson/Lindvik/Tande gegenüber Stoch/Kubacki/Zyla/Stekala. Dahinter kämpfen Deutschland, Österreich, Slowenien und Japan um Edelmetall. Wobei das auch statt Bronze Silber sein kann. Denn im Mannschaftswettbewerb reichen ein schlechter oder zwei nur sehr mittelmäßige Springer aus, um Medaillenchancen schnell zu vernichten. Norweger + Polen haben an sich vier sichere Springer. Die Deutschen, die Österreicher, Japaner und die Slowenen 2 bis 3 (sofern bei letzteren Peter Prevc einsatzfähig ist und sofern für Nippon Keichi Sato gut springt). Das Achterfeld im zweiten Durchgang wird vermutlich um Russland und die Schweiz ergänzt. Die beiden werden sich darum mit den Finnen auseinandersetzen.

Deutschlands Springer:
Eisenbicher: Medaillenkandidat. Geiger: Derzeit ''nur'' maximal Top 10, aber sehr wichtig fürs Team. Paschke: Top 15 und ebenfalls ganz wichtig fürs Team. Der vierte deutsche Springer (Schmid/Hamann/Freund) muss ''durchgeschleppt'' werden. Die Norweger mit Forfang und die Polen mit Muranka haben dagegen sogar noch einen fünften Springer in der Hinterhand, der ihrer jeweiligen Nummer 4 viel Druck machen wird. Jedenfalls mehr als ihn die Nr. 4 in den Teams von D, Aut, Slo + Jpn bekommt.

Vorläufiger Tipp Mannschaft:
NOR/POL/SLO/GER/AUT/JPN
Geiger: Skiflug-Weltmeister, jetzt Vize-Weltmeister auf der kleinen Schanze. Was will man mehr.


MfG
b_p_k

Re: Skispringen

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 20:37
von bolz_platz_kind
Wow, wer hätte das gedacht.
Nach der überraschenden Silbermedaille von Geiger am gestrigen Tag, gewinnt Team Deutschland in der Besetzung Althaus, Rupprecht, Eisenbichler und Geiger den Mixed-Wettbewerb in Oberstdorf.

:clap: :clap: :clap:

Herzlichen Glückwunsch!


MfG
b_p_k

Re: Skispringen

Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 21:14
von Depp72
bolz_platz_kind hat geschrieben: Sonntag 28. Februar 2021, 20:37 Wow, wer hätte das gedacht.
Nach der überraschenden Silbermedaille von Geiger am gestrigen Tag, gewinnt Team Deutschland in der Besetzung Althaus, Rupprecht, Eisenbichler und Geiger den Mixed-Wettbewerb in Oberstdorf.
Fast niemand. Fantastisch. Und unglaublich spannend! Die beiden Männer sehr gut, die beiden Frauen überragend. Katarina Althaus mit zwei absoluten Top-Sprüngen und einem enormen Stimmungsschub für das ganze Team. Anna Rupprecht mit einem guten ersten und einem sensationellen zweiten Sprung, der deutlich besser war als alles, was sie bisher in der Saison gezeigt hat. Die drei meter ber den notwendigen Und für mich beim knappen Vorsprung letztlich den Ausschlag zu Gold gegeben hat. Denn den gibt meist die Nummer 4 im Team, das schwächste Glied der Kette. So wie Andreas Wank 2014 entscheidend für Olympia-Gold im Männer-Team war. Pro Weitenmeter gibt es 1,8 Punkte. Ruprecht kam im zweiten Sprung auf 98,5 Meter (nach 92,5 im ersten). 95 Meter von ihr wären jeweils schon ein Top-Sprung gewesen. 5,2 Punkte betrug der Vorsprung des deutschen Teams auf Norwegen. Drei Meter weniger von Rupprecht hätten somit ''nur'' Silber bedeutet.

Geiger Silber im Einzel von der Kleinschanze war super (und für mich etwas überraschend). Zyla war ein verdienter Sieger. Und ich geb es zu: Noch vor vier Jahren hab ich gesagt: Frauen-Skispringen schau ich mir nie an. Pardon, das war albern, ein Fehler und Zuschauen macht Spaß. Die Leidtungsdichte kann nach knapp einem Jahrzehnt natürlich noch nicht so hoch sein wie bei den Männern nach 70 Jahren.

Und lieber Gerd Leinauer von Eurosport: An sich machst du das als Kommentator nicht schlecht (Werner Schuster als Experte sogar überragend), aber bitte beim nächsten Mal bei aller Enttäuschung, dass der Karle nicht Gold geholt hat, den Sieger als erstes loben. Skispringen war und ist ein Sport, bei dem nationale Grenzen zwar deutlich und wichtig sind, aber im Gegensatz zu anderen Sportarten am meisten verschwimmen, wenn es um die Wertschätzung unabhängig vom Pass geht. Ob bei den Springern selbst oder bei Zuschauern und Kommentatoren. Piotr Zyla ist ein sehr sympathischer Springer und hat den Sieg absolut verdient. Er war an dem Tag eindeutig der beste und für ihn, der auch schon zwei oder drei Weltcup-Springen gewonnen hat, aber ansonsten im Schatten von Kamil Stoch und zuletzt auch von David Kubacki stand, war es der absolute Höhepunkt. Ein Supertyp! Als Medaillenkandidat hatte ich ihn ebenso wie dem Slowenen Lanizek auf der Liste, aber nicht für Gold. Der große Favorit Granerud hatte etwas Pech. Und mit Corona jetzt noch mehr. Ihm wünsche ich die Gesamtwertung im Weltcup. Beim aktuellen Vorsprung - und auch angesichts der abgesagten Tour Raw Air ohne ganatierte Ersatzspringen sollte das sehr wahrscheinlich sein. Aber was ist in Zeiten von Tante Corona schon wahrscheinlich bzw wie lange? Eisenbichler hat etwas geschwächelt, Pius Paschke eine gewohnt solide Leistung abgeliefert.

Bei den Frauen sind aktuell besonders die Sloweninnen bockstark. Die haben vier bis fünf Springerinnen, die alle in den Top 10 landen können. Die Norwegerin Maren Lundby war heute auf der Großschanze eine absolut verdiente Siegerin. Ihre Nachfolgerin dürfte die 17-jährige Landsfrau Thea Minyan Bjoerseth werden. Die haut sich beim Absprung raus, als gebe es kein morgen und keinen Sturz. Die holländische Österreicherin Sara Maria Kramer wieder nur vierte, aber auch ihr wird die Zukunft gehören, sofern sie von schweren Verletzungen verschont bleibt. Und nachdem die österreichischen Funktionäre nach ihrem vierten Platz auf der Kleinschanze schon verklausuliert von Betrug sprachen, weil direkt vor ihr der Anlauf unglücklicherweise verkürzt wurde, war sie danach bockstark: Sie sei einfach nicht gut genug gesprungen. Und das als 19-jährige. Chapeau! Irgendwann kommt das mal positiv zurück.

Etwas tragisch bleibt Sara Takanashi. Die meisten Weltcup-Siege, mehrfache Gesamtsiegerin, eine Lokomotive für das Frauen-Skispringen und doch hat es bisher nicht zu einem Einzeltitel bei Olympia oder WM für die Japanerin gereicht. Auch da wünsche ich, dass das Karma sie noch mal belohnt. Die deutschen Springerinnen haben im Einzel und der Frauen-Mannschaft aktuell kaum eine Chance aufs Podest. Das war schon mal ganz anders und wird auch wieder. So lange man allerdings so ein geniales Springen wie im Mixed-Team hinzaubert, ist das eh zweitrangig.

Re: Skispringen

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 07:15
von Depp72
Graneruds Ausfall macht das Springen auf der Großschanze noch offener als es ohnehin schon war. The trend is your friend, daher holen Zyla und Geiger noch einmal Medaillen.


Tipp: 1) Zyla 2) Kraft 3) Geiger 4) Kubacki 5) Lanisek 6) Eisenbichler

Re: Skispringen

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 21:46
von bolz_platz_kind
Depp72 hat geschrieben: Freitag 5. März 2021, 07:15 Graneruds Ausfall macht das Springen auf der Großschanze noch offener als es ohnehin schon war. The trend is your friend, daher holen Zyla und Geiger noch einmal Medaillen.


Tipp: 1) Zyla 2) Kraft 3) Geiger 4) Kubacki 5) Lanisek 6) Eisenbichler
3) Geiger
:clap: :clap: :clap:

Bronze, Silber und Gold hab' ich nie gewollt ...


Gruß Karl

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 6. März 2021, 09:59
von Depp72
Depp72 hat geschrieben: Freitag 5. März 2021, 07:15 Tipp: 1) Zyla 2) Kraft 3) Geiger 4) Kubacki 5) Lanisek 6) Eisenbichler
Ergebnis: Kraft - Johansson - Geiger - Zyla - Lanisek - Lindvik

Krafti ein verdienter Sieger. Einer ganz besonders Sympathischen und außerdem ein sehr eleganter Springer. Tolle Leistungen von Johansson und vom Karle.

Heute wird das ein extrem spannendes Mannschaftsspringen, bei dem sich fünf Teams um die Medaillen bekriegen werden: Norwegen, Polen, Deutschland, Österreich + Slowenien. Die Japaner schätze ich dafür als zu schwach ein. Aber auch die schlagen im Team immer wieder mal zu. Nach den Einzelergebnissen müssten Norwegen und Österreich um Gold ringen, aber Mannschaft ist immer mehr als die Summe der Einzelspringer. Letztlich kommt es auf den vierten Springer an. Freund bei D sehe ich auf einem insgesamt aufsteigenden Ast, aber noch anffällig dafür, dass mal einer durchrutscht. Bei Österreich gilt das für Hoerl, der aber im Gegensatz zum Severin zuletzt schon mal in den Top 10 war. Bei Norwegen ist Forfang das Zünglein an der Waage. Sehr wechselhaft. Zwichen Platz 11 und 32 ist alles drin. Bei den Polen kommt es auf Stekala an, der die letzten Wochen etwas seine Form verloren hat. Allerdings schwächelt auch Stoch etwas. Das könnte für Gold oder nicht Gold entscheidend sein. Bei den Slowenen wird es darauf ankommen, ob Pavlovcic stark springt. Kam die letzten Wochen ab und an vor, aber selten. Sehr wechselhaft. Auch P. Prevc ist noch keine Bank. Bei den Japanern sind derzeit die Satos relativ stabil, R. Kobayashi sehr wechselhaft. Gestern nicht mal qualifiziert. Den vierten Mann, ob nun Bruder J. Kobayashi oder Nakamura, halte ich für zu schwach für eine Medaille. Vor allem auch, weil die anderen fünf nationen so dicht beieinander sind und die Satos auch nicht jedes Mal top platziert sind. Zu viele unsichere Faktoren in einem Team.

Tipp:
Deutschland - Norwegen - Slowenien - Österreich - Polen - Japan - Schweiz - Russland

Auf geht's Deutschland, kämpfen und fliegen.

Re: Skispringen

Verfasst: Montag 8. März 2021, 13:24
von Depp72
Depp72 hat geschrieben: Samstag 6. März 2021, 09:59 Tipp:
Deutschland - Norwegen - Slowenien - Österreich - Polen - Japan - Schweiz - Russland

Auf geht's Deutschland, kämpfen und fliegen.
Yeeeeeeees! Germany First. Make Ski Jumping Great Again!
Besonders freut es mich für Spätentwickler Pius Pascke und für Severin Freund. Nach zwei Kreuzbandrissen so zurückzukommen: Chapeau!

Da die Raw Air Tour in Norwegen ausfällt, gibt es nur noch drei Einzelwettbewerbe. Alle in Planica beim Skifliegen. Der Gesamtweltcup geht somit an Halvor Egner Granerud, der mehr als 500 Punkte Vorsprung auf Eisenbichler hat. Die Gesamtweltcupwertung geht wegen WM, Olympia und Vierschanzentournee oft unter, ist aber an sich genauso viel Wert wie Olympia-Gold bzw. vielleicht sogar noch etwas mehr, da man über eine ganze Saison der Beste ist. Angesichts der extremen Leistungsdichte heutzutage sogar noch eine größere Auszeichnung als früher.

Skiflug-Weltmeister Einzel: Geiger
Skiflug-Weltmeister Team: Norwegen
Vierschanzentourneesieger: Stoch (Pol)
WM kleine Schanze: Zyla (Pol)
WM große Schanze: Kraft (Aut)
WM Team: Deutschland
Gesamtweltcup: Granerud (Nor)
WM Mixed Team: Deutschland
WM kleine Schanze: Klinec (Slo)
WM große Schanze: Lundby (Nor)
WM Team: Österreich
Gesamtweltcup: wahrscheinlich Kriznar (Slo) oder Takanashi (JPN)

Sollte Sara Takanashi den Gesamtweltcup der Frauen gewinnen, sie und die Slowenin liegen nur fünf Punkte auseinander, die Springerinnen dahinter 130 bzw. 150 Punkte, bei noch vier Springen, hätten alle sechs großen Nationen wichtige Titel abgeräumt. Der Skisprung-Gott hat somit diese Saison seine Gunst recht breit verteilt.

Re: Skispringen

Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 20:15
von Depp72
Die schönste Sportart auf diesme Welt hüpft wieder über Schanzen und auf Flimmerkisten. Die zwei wichtigsten Dinge vorweg: Nach seinem lebensbedohlichen Sturz von Planica ist der Norweger Daniel-Andre Tande wieder gesund und kann sogar weiterhin springen. Gregor Schlierenzauer hat seine Karriere beendet. Einer der größten Springer aller Zeiten. In seinen frühen Jahren mochte ich ihn nicht. Er kam mir oft recht arrogant und extrem ich-bezogen vor. Das hat sich mit der Zeit gegeben, als er nicht mehr der Dauersieger war.

Der Gesamtweltcup der Männer wird diese Saison nur zwischen Granerud, Geiger und R. Kobayashi entschieden. Da lege ich mich nach zwei bisher absolvierten Springen fest. Eine gute Rolle dürfte der Slowene Anze Lanisek spielen und dabei auch endlich seinen ersten Welcup-Sieg einfahren. Gespannt bin ich, ob Yukiya Sato seinen spektakulären Stil so stabilisieren kann, dass er öfters ein Kandidat für Podium wird. Ein Kraft wird unter den Top 10 der Gesamtwertung landen, ebenso Eisenbichler.

Die Polen haben eine schwierige Saison vor sich. Stoch, Kubacki und Zyla sind immer noch zu Spitzenleistungen fähig, Stekkala für Top 10 Platzierungen, aber die Stabilität fehlt ihnen und die jüngeren Springer (Wolny, Muranka u.a.) stagnieren. Bei den Deutschen ist Paschke ist ein solider Kandidat für Platz 15 bis 30. Und somit eine ernsthafte Alternative bein olympischen Mannschaftsspringen. Leyhe landete nach seinem Kreuzbandriss überraschenderweise gleich zwei Mal in den Punkterängen. Das sieht vielversprechend aus. Wellinger kam immerhin einmal in die Punkte. Darauf lässt sich aufbauen. Severin Freund ist im Weltcup noch nicht dabei. Bei ihm kann ich mir alles vorstellen: Rückkehr in die Weltspitze, aber auch das Verpassen des Olympiatickets. Kaum eine Alternative mehr ist offenbar Richard Freitag. Schade, Rich, da scheint sich eine Karriere ihrem Ende zuzuneigen. Constantin Schmid kompletiert aktuell das Sechser-Team der Deutschen. Er wird auch ein ernsthafter Kandidat für eines der fünf Olympia-Tickets sein. Hinter ihm lauert neben Freund noch Martin Hamann auf einen Kaderpkatz.

Österreich vermag ich derzeit gar nicht richtig einschätzen. Kraft ist weiterhin ein Spitzenspringer. Daniel Huber immer wieder mal für einen Platz unter den ersten 10 gut, Aschenwald für die Top 20. Hayböck ist verletzt. Ein Jan Hoerl deutet an, dass er viel drauf hat, aber da kommt bisher nix Beständiges. Junge Riesentalente wie früher Schlierenzauer oder Morgenstern gibt es im Hintergrund derzeit offenbar auch nicht. Von den Norwegern rechne ich Johansson noch zu den Spitzenleuten. Bei Tande muss man mal abwarten. Ganz vorne rechne ich zunächst mal nicht mit ihm, aber Top 15 wäre nach dem brutalen Sturz schon sehr gut. Forfang und Lindvik sind mir zu unbeständig. Zwischen Platz 5 und 35 ist alles drin. Anders Fannemel hat sein Comeback gestartet. Bin sehr skeptisch, ob das noch mal für vordere Plätze reicht.

Bei den Slowenen bin ich gespannt, ob Cene Prevc seinen endgültigen Durchbruch schafft und ob sein älterer Bruder Peter noch mal in die Spitzengruppe vorstoßen kann und wie sich Timi Zajc nach seiner letzten turbulenten schlägt. Domen Prevc bleibt eine Wundertüte. Was mit Bor Pavlovcic (letztes Jahr immerhing 13. der Gesamtwertung) und Ziga Jelar ist, weiß ich aktuell nicht. Die Slowenen haben aber immer einen extrem großen Springerpool, so dass man dort bei 5 Startplätzen recht schnell draußen ist.

Überraschend stark ist nach seinem Kreuzbandriß der Schweizer Killian Peier. Simon Ammann wird auch diese Saison kein Vierschanzentournee-Sieger. Aber es gibt ja noch Olympia. Wobei ich mir auch da recht sicher bin, dass er dort von den Medaillenplätzen recht weit entfernt sein wird. Zehnter Platz wäre für ihn aktuell ein Top-Ergebnis. Mit Peier, Deschwanden und Dominik Peter könnte sich aber erstmal ein konkurrenzfähiges Schweizer Team fürs Mannschaftsspringen zusammenfinden. Noriaki Kasai werden wir mit ziemlicher Sicherheit nicht bei Olympa wiedersehen. Gespannt darf man sein, ob die Japaner mit Nakamura einen weiteren Springer haben der regelmäßig in den Top 20 landen kann. Bei den Finnen kann man nur auf Alto und eventuell Kytosaho hoffen. Bei den Tschechen sieht es dagegen ganz zappenduster aus. Wesentlich hoffnungsvoller dürfen die Russen sein: Mit Saadrew und Nazarov haben sie zwei vielversprechende junger Hüpfer. Dazu Klimov, der für Top 15 gut ist, aber auch gern mal den zweiten Durchgang verpasst.

Mit Vierschanzentournee, Olympia, Skiflug-WM und Raw-Air gibt es diese Saison reichlich hochkarätige Wettbewerbe. Mal schaun, welche davon Tante Corona zulässt.

Das Reporter-Duo Leinauer/Schuster bei Eurosport gefällt mir sehr gut. Wobei das in erster Linie am ehemaligen Bundestrainer als Experten liegt. Ein Genuss ihm zuzuhören. Als Trainer fand ich Werner Schuster früher bei den Interviews immer staubtrocken. Das ist er gar nicht. Spannend, was er zu erzählen hat - ebenso wie Martin Schmitt, wenn der mal an der Reihe ist. Ganz als die Labertasche Hannawald. Danke, liebe ARD, dass ihr ihn genommen habt. Euch schaue ich eh nicht. :mrgreen:


PS:
Depp72 hat geschrieben: Montag 8. März 2021, 13:24 Gesamtweltcup: wahrscheinlich Kriznar (Slo) oder Takanashi (JPN)

Sollte Sara Takanashi den Gesamtweltcup der Frauen gewinnen, sie und die Slowenin liegen nur fünf Punkte auseinander, die Springerinnen dahinter 130 bzw. 150 Punkte, bei noch vier Springen, hätten alle sechs großen Nationen wichtige Titel abgeräumt. Der Skisprung-Gott hat somit diese Saison seine Gunst recht breit verteilt.
Kriznar ist Gesamtsiegerin geworden. Mit 9 Punkten Vorsprung auf Takanashi und 11 Punkten auf die Österreicherin Marita Kramer, die zwei Springen weniger als die beiden anderen bestriten hat. Extrem enge Kiste.

Re: Skispringen

Verfasst: Donnerstag 25. November 2021, 11:31
von McGi87
Danke für die hervorragende Bestandsaufnahme vor Beginn des Weltcups, eine Art "Sonderheft Skispringen" :thumbup:

Werde mir diese bei Beginn der Vierschanzentournee -traditionell das erste Event, das in der Saison mein Interesse an dem Sport weckt- wieder hervorkramen und mal schauen, ob sich die Dinge so entwickelt haben.

Ich hoffe natürlich, dass Eisenbichler & Wellinger auch wieder in die Spur finden: Ich meine wegen Mannschaftsspringen bei Olympia und so...

Re: Skispringen

Verfasst: Mittwoch 22. Dezember 2021, 17:27
von Harry-Tony
McGi87 hat geschrieben: Donnerstag 25. November 2021, 11:31 Danke für die hervorragende Bestandsaufnahme vor Beginn des Weltcups, eine Art "Sonderheft Skispringen" :thumbup:

Werde mir diese bei Beginn der Vierschanzentournee -traditionell das erste Event, das in der Saison mein Interesse an dem Sport weckt- wieder hervorkramen und mal schauen, ob sich die Dinge so entwickelt haben.

Ich hoffe natürlich, dass Eisenbichler & Wellinger auch wieder in die Spur finden: Ich meine wegen Mannschaftsspringen bei Olympia und so...
Nächsten Dienstag gehts los, ich freu mich auch schon drauf!

Re: Skispringen

Verfasst: Samstag 1. Januar 2022, 17:22
von Harry-Tony
Das wars leider schon wieder für die Unsrigen!
Garmisch-Partenkirchen....und vorbei!

Re: Skispringen

Verfasst: Sonntag 2. Januar 2022, 20:57
von McGi87
Ja bitter, dabei kommt der „Schicksalsberg“ der Deutschen erst noch. Aber gut im Hinblick auf Olympia, dass Eisenbichler wieder „on fire“ ist.

Der Japaner scheint allerdings unbezwingbar.