Champions League Sieger SCM

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erpie
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Champions League Sieger SCM

Beitrag von erpie »

Hammer!!!
Glückwunsch nach Magdeburg!
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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erpie
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Re: Champions League Sieger SCM

Beitrag von erpie »

Noch einmal kurz zur Einordnung.
Magdeburgs überragender Rückraumspieler, der in der abgelaufenen Bundesligasaison zum Spieler der Saison gekürt wurde, verletzte sich am Samstag beim dramatischen Halbfinalsieg gegen Barcelona schwer. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich am Boden kauernd die rechte Schulter. Der Wurfarm. Die eigenen Ärzte, die aus Barcelona und Rettungssanitäter kümmerten sich um ihn.

Nach mehreren Minuten Unterbrechung ging er unter Applaus vom Feld. Diagnose: Schulter ausgekugelt, Operation notwendig, Finalteilnahme ausgeschlossen. "Es zerreißt mir das Herz", sagte sein Trainer nach dem Spiel. Was eine Schulterluxation für einen Handballer bedeute, müsse er ja nicht erklären. Er rechne erst in Monaten mit der Rückkehr von Kristjánsson.

Bis das Aufwärmen für das Finale am Sonntag begann. Plötzlich tauchte Kristjánsson auf. Die Magdeburger Fans in der Kölner Lanxess-Arena, in der das Final Four an einem Wochenende gespielt wird, spürten Zuversicht, als sie ihn sahen und seinen Namen skandierten.

Und tatsächlich kam er im Laufe der ersten Halbzeit aufs Feld, und natürlich übernahm er mit seinen 23 Jahren sofort die Verantwortung. 25 Sekunden nachdem er aufs Feld geschickt wurde, hatte er seinen ersten Treffer erzielt. Am Ende wird er es achtmal probiert und dabei sechs Tore geworfen haben, zwei davon in der entscheidenden Verlängerung.

Es ist dieser manchmal absurden Ignoranz dem Schmerz gegenüber, die diesem Sport innewohnt, zu verdanken, dass er spielte: "Schlimmer konnte es ohnehin nicht werden", hätten die Ärzte zu ihm und Trainer Wiegert gesagt. Die Operation wäre so oder so unumgänglich. Dann kann man ja auch spielen. Handballerlogik.

Man kann das nun unvernünftig, gar fragwürdig finden, dass Kristjánsson nach dem Finale sagte, er weiß gar nicht, wie viel Schmerzmittel er im Körper und in der ausgekugelten Schulter habe und dass der Teamarzt der eigentliche Star dieses Finales sei. Oder dass er sich vor etwas mehr als einem Monat erst den Knöchel gebrochen hatte und auch das scheinbar mehr Ansporn als Hindernis gewesen ist.

Aber es war wohl seine Entscheidung, im Finale zu spielen. Und es gab, wenn man vom Ergebnis aus und nur sportlich denkt, schon schlechtere Ideen. Ohne ihn wäre ein Magdeburger Triumph noch unwahrscheinlicher gewesen, als er es ohnehin schon war.

Denn auch das ist ja das Verrückte an diesem Titel: Unter den vier Mannschaften des Finalturniers, Paris St. Germain, FC Barcelona und Industria Kielce, war Magdeburg der klare Außenseiter. "Das war uns immer klar", sagte Wiegert selbst nach dem Finalsieg. Doch Barcelona rangen sie nach regulärer Spielzeit und Verlängerung im Siebenmeterschießen nieder.
https://www.zeit.de/sport/2023-06/sc-ma ... lettansich
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie