Selbsttest

Eckfahnenfan

Re: Selbsttest

Beitrag von Eckfahnenfan »

robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30
Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 11:35
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 09:44

Diese Sichtweise ist durchaus zynisch und hoffentlich nicht ernst gemeint. Nicht jeder der sich nach Normalität sehnt ist gleich Event ausgehungert. Du wirst mir jetzt aber sicher gleich erklären warum z.B. ein Treffen mit Cousins und Cousinen um einen runden Geburtstag zu feiern ein Event ist dass die Menschheit nicht braucht.

Und ja, ich sehne mich ebenfalls nach etwas mehr Normalität, im Home Office zu arbeiten ist für mich nicht die Erfüllung.
"Nicht jeder" - schön! Aber was ist mit den anderen?
Und triftige Gründe sind natürlich höchst individuell: was dem einen das Cousinen-Treffen ist dem anderen die Kumpelsaufrunde. Wollen wir jetzt differenzieren zwischen "rundem" Anlass und Bierlaune? Willst Du da den Bewerter machen? Ich nicht!
Kurz: die Selbsttests vermitteln ein Sicherheitsgefühl (wo keine ist!) und führen schnurstracks in eine Lockerungsmentalität im Privaten. Als ob die staatlichen Lockerungen bei Inzidenzwerten über Null nicht schon problembehaftet genug wären.
Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Du scheinst ein gut informierter, nachdenklicher und um das Wohlergehen der Mitmenschen besorgter Mensch zu sein, und weißt nicht, dass die Schnelltests nur eine begrenzte Reichweite haben, also nur eine Momentaufnahme liefern, die schon wenige Stunden später nicht mehr stimmen muss? (Virus ist da, aber in einer zu geringen Konzentration. Was sich schnell ändern wird...) Wie sollte es da erst um die vielen uninformierten Menschen bestellt sein, die ihr "Wissen", ihre Haltung und ihren Blick auf die Welt aus der Bild beziehen?
Sich dann nach einem negativen Test auf der sicheren Seite wähnen und weil die Kumpels das ja bei sich selbst ebenfalls diagnostiziert haben (tolle Zeiten: jeder sein eigener Doktor) sich zu einem Stühlchenkreis verabreden, um in Selbstmanagement die schlimmen seelischen Lockdown-Schäden wechselseitig zu therapieren (um mal von dem Saufgelage wegzukommen)
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30 Und keiner soll den BEWERTER machen, in welcher Welt lebst du? Wenn wir uns davon verabschieden, dass wir alle Bürger mit den gleichen Rechten sind, kannste den Laden gleich ganz abschließen. Lockerungsmentalität, wenn ich diese Wort schon lese wird mir speiübel. Es geht um Lösungen den Menschen ihre grundgesetzlich zugesicherten Rechte zurückzugeben. Als ob Lockerungen ein Zugeständnis wären.
Rechte gibt es einige. Frage der Gewichtung. In unübersichtlichen Zeiten nicht ganz so einfach. Recht auf Shoppen und Arbeiten einerseits. Und Recht auf Gesundheit und Leben andererseits. Meine Entscheidung steht!
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30 Zudem, was ist deine Quintessenz? Lockdown bis in alle Ewigkeit? Hast du eine andere Lösung? Frage für einen Freund.
Deinem Freund würde ich raten, mal für einen Moment darüber nachzudenken, was das "normale Leben" nach dem er sich zurücksehnt, sonst noch beinhalten könnte, außer der Verstrickung in den Zusammenhang von Produktion und Konsumgewohnheiten.
Du fragst nach meiner Lösung?
Zur aktuellen Geschichte um den Selbsttest-Hype habe ich oben was geschrieben.
Für die Zukunft - um weitere Pandemien zu vermeiden - scheint es mir unerlässlich, dafür zu sorgen, dass das Vordringen industrieller Landwirtschaft in "unberührte Natur" und die Massentierhaltung gestoppt werden. Ich weiß - schwieriges Unterfangen. Mit Kapitalismus vermutlich nicht zu haben. Wird also auch in Zukunft noch so manchen Lockdown geben...
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Re: Selbsttest

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 17:27 Rechte gibt es einige. Frage der Gewichtung. In unübersichtlichen Zeiten nicht ganz so einfach. Recht auf Shoppen und Arbeiten einerseits. Und Recht auf Gesundheit und Leben andererseits. Meine Entscheidung steht!
Eben, oft unübersichtlich. Der Pfleger hat ein Recht auf Arbeiten. Der Pflegebedürftige hat ein Recht auf Gesundheit und Leben. Was aber, wenn jetzt der Pfleger auch auf sein Recht auf Leben und Gesundheit pocht und auf die Arbeit pfeift? Greift dann die Selbsthilfegruppe vom Golfplatz ein? Oder pfeift die auf dem letzten Loch?

Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 17:27 Für die Zukunft - um weitere Pandemien zu vermeiden - scheint es mir unerlässlich, dafür zu sorgen, dass das Vordringen industrieller Landwirtschaft in "unberührte Natur" und die Massentierhaltung gestoppt werden.
Wenig kurz- bzw. mittelfristige Zukunftsperspektive für Menschen ab 70. Ich glaube eher, wir sollten uns Sorgen darum machen, was vielleicht irgendwo unter ''unberührter'' Natur schon seit Jahrtausenden liegt (Sibirien u.a.), aber aus klimatischen Gründen bisher nicht aufgetaut ist. Ein Zwischenwirt findet sich immer.
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Re: Selbsttest

Beitrag von Depp72 »

''Die Selbsttests aus dem Discounter sind da. Fallen sie positiv aus, muss es nicht heißen, dass man Corona hat. Was jeder wissen sollte, der sich damit testet.''
Spoiler
Show
Zeit hat geschrieben:Wäre ein Test zu 100 Prozent sensitiv, hieße das, er lieferte in allen Fällen einer Corona-Infektion das Ergebnis "positiv". Ein Test mit perfekter Sensitivität würde also keine Infektion übersehen und nie ein falsch-negatives Ergebnis liefern. Die Spezifität gibt an, wie viele der Nichtinfizierten der Test auch wirklich als negativ einstuft. Ist die Spezifität eines Tests hoch, spuckt er also wenige falsch-positive Ergebnisse aus. Damit ein Test sinnvoll eingesetzt werden kann, sollten beide Maßzahlen hoch sein.

Auch bei zunächst gut klingenden Werten wie 80 Prozent Sensitivität und 97 Prozent Spezifität kommt es zu recht vielen Fehldiagnosen. Denn wie genau der Test ist, hängt auch davon ab, wie viele tatsächliche Corona-Fälle es in der getesteten Gruppe gibt. Und das sind in der aktuellen Pandemielage verhältnismäßig wenige. Die Schnelltests werden als Massentests verwendet und bei verhältnismäßig wenigen aktiven Fällen in der Bevölkerung gibt es somit nur wenige tatsächliche Covid-19-Fälle in der getesteten Gruppe. Das macht falsch-positive Ergebnisse wahrscheinlicher.

Negative Testergebnisse sind wahrscheinlich korrekt

Das lässt sich an einer Beispielrechnung nachvollziehen: Im Bevölkerungsdurchschnitt werden in diesen Tagen wöchentlich etwa 70 neue Fälle pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner entdeckt. Wenn man wie das Robert Koch-Institut davon ausgeht, dass die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen etwa doppelt so hoch ist und die Menschen zwei Wochen lang infektiös sein könnten, multipliziert man die Inzidenz (also 70) mit dem Faktor sechs für eine Schätzung der aktiven Fälle.

In so einem Szenario wären 420 von 100.000 Menschen tatsächlich positiv. Würden alle 100.000 einen Schnelltest mit der für die Zulassung nötigen Mindestgenauigkeit machen, bekämen 336 von ihnen ein korrektes positives Ergebnis, 84 Infizierte würden ein falsch-negatives Testergebnis erhalten. Von den 99.580 Nichtinfizierten würden 96.593 ein richtig-negatives Ergebnis erhalten, und 2.987 Menschen würde der Test ein positives Ergebnis anzeigen, obwohl sie nicht infiziert sind. Daraus kann man berechnen, wie wahrscheinlich das erhaltene Testergebnis korrekt ist.

Bei einer geringen Zahl von aktiven Fällen wie in diesem Beispiel ist es sehr wahrscheinlich, dass ein negatives Ergebnis auch stimmt, nämlich zu 99,9 Prozent. Wenn man den Test richtig angewandt hat, kann man sich darauf verlassen, mit einem negativen Ergebnis wirklich keine hohe Viruslast zu haben. Bei den positiven Ergebnissen ist es anders: Schließlich lieferte der Test in dem Beispiel 2.987 falsch-positive auf 336 richtig-positive Ergebnisse. Für den Einzelnen in diesem Szenario bedeutet das, dass sein positives Ergebnis nur zu zehn Prozent auch eine tatsächliche Infektion anzeigt.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... ettansicht
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Re: Selbsttest

Beitrag von MaBu85 »

robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30

Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Die "Nasenpopeltests" haben eine Genauigkeit von 60% (also sie erkennen mit 60% Wahrscheinlichkeit einen Infizierten), wenn sie richtig angewendet werden.
Also ich hatte das "Vergnügen" eines (besseren) Schnelltests in der Nase, es tat ziemlich weh und meine Augen tränten noch 5 Minuten später, weil die einem das Stäbchen halt unglaublich tief in die Nase rammen.

Macht das jemand bei sich selbst freiwillig?

Zurück zu den Nasenpoplern. Bei 60% maximaler Genauigkeit wären diese Tests wunderbar geeignet, z.B. in Schulen das Virus zu erkennen, denn dass da massiv Ansteckungen stattfinden, kann ja wohl niemand mehr bestreiten. Das MUSS aber Fachpersonal durchführen. Und die Eltern müssen zustimmen, dass ALLE getestet werden. Ein paar wirre Verharmloser (oder einfach sehr besorgte Eltern) und du kannst es eigentlich vergessen. Wenn Infizierter A dann nicht gefunden wird, dann aber zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit Infizierter B und/oder C (Multiplikation der Gegenwahrscheinlichkeit: Dass 3 Infizierte alle nicht erkannt werden, hat eine Wahrscheinlichkeit von 6,4%) - und dann muss eben der PCR Test zur Bestätigung her. Natürlich möglichst für ALLE, die da Kontakt hatten. Wir aber halt nicht gemacht, die Schulen müssen ja um jeden Preis Präsenz anbieten...

In Österreich gehen die Zahlen seit Schulöffnung bei Kindern und Jugendlichen übrigens durch die Decke und da wird viel mehr getestet als hier...
Atlan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 16:35
Hast du eigentlich nachgedacht, bevor du den Beitrag geschrieben hast? Kinder werden also nach deiner Definierung in die Schule weggesperrt...
Und ihre Eltern wählen die Partei, die ihnen das ermöglicht.
Deine Meinung ist wirklich kaum erträglich.
Wir haben in Deutschland eine Schulpflicht und die wird (normalerweise) als Präsenzunterricht erfüllt. Dazu müssen die Schüler in der Schule sein.

Sorry MaBu, ich lese deine Beiträge sonst sehr gerne, aber was hat dich hier geritten?

Die Wahrheit. Ich lasse das "Isso" jetzt weg. Wir sind schon mitten am Beginn der dritten Welle. Das mit weitem Abstand Dümmste, was man machen kann, ist, viele Menschen auf engstem Raum einzusperren, und das ohne jeden Schutz, denn Luftfilter sind für Schulen ja "unnötig", während sie gleichzeitig im Landtag installiert werden. Wie Masken getragen werden von Teenies, spielt ja auch mit rein.

Die Öffnungen für Präsenz (ich rede hier von weiterführenden Schulen, bei den Grundschülern muss man wirklich vernünftige Lösungen, aber bitte mit Schutz finden. Da werden jetzt die Lehrer geimpft, bzw. es startet, einen Schutz haben die aber erst in 2 Wochen, aber man muss ja auch da unbedingt schon jetzt öffnen, Schüler und damit auch deren Eltern sind völlig ungeschützt) sind absurd. An vielen Schulen läuft der Distanzunterricht weit besser, als das immer dargestellt wird. Dass es da "schwarze Schafe" gibt, ist leider so, aber ob ausgerechnet die Schulen und Lehrer in Präsenz so viel besser sind, ist auch fraglich.

Im Gymnasium bei uns um die Ecke würden Schüler viel lieber im Distanzunterricht bleiben. 18-jährige Abiturienten können nämlich im Distanzunterricht arbeiten. Schulrealität sieht da jetzt so aus: die werden in 2 Räume aufgeteilt und der Lehrer rennt zwischen den Räumen hin und her. Dazu bleiben die Fenster (also die, die nicht kaputt sind) dauerhaft offen, damit wenigstens ein bisschen was an Aerosolen den viel zu kleinen Raum verlässt, man hofft, dass das Ärztekind mit dem Messgerät nicht im gleichen Kurs ist, denn dann darf man die gar nicht mehr schließen, Querlüften mit Fenstern auf nur einer Seite und einem fensterlosen Flur auf der anderen Seite ist halt schwierig. Also hocken alle in Winterjacken da und frieren sich den A... ab. Dauerhaft mit Masken. Sobald Pause ist und keine Lehreraufsicht, werden die Dinger natürlich runtergerissen und man isst und trinkt wunderbar nahe beieinander. Und am Ende des Tages fahren dann 5, gerne auch immer mal wechselnd, Schüler lustig, froh ohne Maske im eigenen Auto nach Hause.
Vorher hat man noch gemeinsam eine Gabel benutzt oder beim Mitschüler einen Zug aus dessen Zigarette geschnort.
Der Effektivität zuträglich ist natürlich auch, dass zwischendurch dauernd Pausen gemacht werden müssen und das Händewaschen ermöglicht werden muss, 20 Kids in Schlange an einem kleinen Waschbecken, das in einem Zustand ist, dass man sich fragt, ob ohne Corona dreckige Hände im Vergleich zum Waschen aus diesen Leitungen nicht die bessere Alternative wären.

Kinder zu Hause sind anstrengend. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Meinen "Großen" schicke ich trotzdem aktuell sicher nicht in die Kita, obwohl ich ja lustig weiter dafür zahlen "darf". Der hat Oma, Opa und sogar Uropa und soll die auch sehen dürfen und dan nicht deren "Mörder" sein.
Und (ich zitiere Roberto hier nicht direkt, gehe aber darauf ein), habt ihr euch schon einmal gefragt, ob ein 7 Klässler wirklich selbst aus eigenem Antrieb klagt, in den Unterricht zu "dürfen"?
Was da aktuell passiert, ist absurd. Nach über einem Jahr sind die versprochenen Dienstgeräter in 99% der Schulen immer noch nicht da, von der Internetanbindund vor Ort reden wir besser gar nicht.

Nicht der Präsenzunterricht an sich ist "wegsperren", das habe ich auch nie behauptet, man will jetzt den lauten, plärrenden Eltern, die ihre Kinder, koste es, was es wolle, los werden wollen, kurz vor den Wahlen ein Wahlgeschenk machen.
Guckt doch mal nach Ba-Wü: Eisenmann vs. Kretschmann

Außerdem sollte sich jeder mal von den Idealvorstellungen, wie Präsenzunterricht aktuell aussehen kann, frei machen. Ständige Unterbrechungen, dauerhaftes Frieren, ängstliche Schüler (denn die habe z.T. auch Angst vor der Infektion) vs. ich nenne sie mal Arschlöcher, die sich geil vorkommen und extra an nichts halten, um andere zu gefährden, es frieren eigentlich alle nur durchgehend und alles, was an Schule Spaß macht: Gruppenarbeiten, praktische Dinge, kooperatives Lernen, sind quasi ganz verboten, weil jeder fest auf seinem Platz mit Maske und Abstand zum nächsten zu sitzen hat. Wenn man ein Messgerät zur Verfügung hat, bekommt man dazu die ganze Zeit lang quasi durchgehend angezeigt, dass die Aerosolwerte trotzdem noch viel zu hoch sind.
Achja, und wenn der ganze "Spaß" vorbei ist, geht es nach Hause, im vollen Auto oder völlig überfüllten Bus. Entweder mit patschnasser Maske nach stundenlangem Dauertragen oder gleich ganz ohne. Ein riesen Spaß. Achja: da die Gruppen geteilt sind, ist das natürlich auf jeden zweiten Tag beschränkt, am nächsten Tag muss man dann alleine zu Hause Aufgaben lösen ohne die Chance, dass ein Lehrer einem im Onlineunterricht helfen kann, denn der muss ja parallel die andere Gruppe in Präsenz unterrichten.

Hallelujah, ich habe fertig. Hier ein Kommentar dazu, wenn ihr das lieber von einem Bildungsjournalisten oder Virologen lesen wollt:

https://www.news4teachers.de/2021/03/mi ... e-steuern/

https://www.ksta.de/ratgeber/gesundheit ... 5532681178 (leider hinter Paywall, schade)
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robika
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Re: Selbsttest

Beitrag von robika »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 17:27
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30
Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 11:35

"Nicht jeder" - schön! Aber was ist mit den anderen?
Und triftige Gründe sind natürlich höchst individuell: was dem einen das Cousinen-Treffen ist dem anderen die Kumpelsaufrunde. Wollen wir jetzt differenzieren zwischen "rundem" Anlass und Bierlaune? Willst Du da den Bewerter machen? Ich nicht!
Kurz: die Selbsttests vermitteln ein Sicherheitsgefühl (wo keine ist!) und führen schnurstracks in eine Lockerungsmentalität im Privaten. Als ob die staatlichen Lockerungen bei Inzidenzwerten über Null nicht schon problembehaftet genug wären.
Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Du scheinst ein gut informierter, nachdenklicher und um das Wohlergehen der Mitmenschen besorgter Mensch zu sein, und weißt nicht, dass die Schnelltests nur eine begrenzte Reichweite haben, also nur eine Momentaufnahme liefern, die schon wenige Stunden später nicht mehr stimmen muss? (Virus ist da, aber in einer zu geringen Konzentration. Was sich schnell ändern wird...) Wie sollte es da erst um die vielen uninformierten Menschen bestellt sein, die ihr "Wissen", ihre Haltung und ihren Blick auf die Welt aus der Bild beziehen?
Sich dann nach einem negativen Test auf der sicheren Seite wähnen und weil die Kumpels das ja bei sich selbst ebenfalls diagnostiziert haben (tolle Zeiten: jeder sein eigener Doktor) sich zu einem Stühlchenkreis verabreden, um in Selbstmanagement die schlimmen seelischen Lockdown-Schäden wechselseitig zu therapieren (um mal von dem Saufgelage wegzukommen)
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30 Und keiner soll den BEWERTER machen, in welcher Welt lebst du? Wenn wir uns davon verabschieden, dass wir alle Bürger mit den gleichen Rechten sind, kannste den Laden gleich ganz abschließen. Lockerungsmentalität, wenn ich diese Wort schon lese wird mir speiübel. Es geht um Lösungen den Menschen ihre grundgesetzlich zugesicherten Rechte zurückzugeben. Als ob Lockerungen ein Zugeständnis wären.
Rechte gibt es einige. Frage der Gewichtung. In unübersichtlichen Zeiten nicht ganz so einfach. Recht auf Shoppen und Arbeiten einerseits. Und Recht auf Gesundheit und Leben andererseits. Meine Entscheidung steht!
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30 Zudem, was ist deine Quintessenz? Lockdown bis in alle Ewigkeit? Hast du eine andere Lösung? Frage für einen Freund.
Deinem Freund würde ich raten, mal für einen Moment darüber nachzudenken, was das "normale Leben" nach dem er sich zurücksehnt, sonst noch beinhalten könnte, außer der Verstrickung in den Zusammenhang von Produktion und Konsumgewohnheiten.
Du fragst nach meiner Lösung?
Zur aktuellen Geschichte um den Selbsttest-Hype habe ich oben was geschrieben.
Für die Zukunft - um weitere Pandemien zu vermeiden - scheint es mir unerlässlich, dafür zu sorgen, dass das Vordringen industrieller Landwirtschaft in "unberührte Natur" und die Massentierhaltung gestoppt werden. Ich weiß - schwieriges Unterfangen. Mit Kapitalismus vermutlich nicht zu haben. Wird also auch in Zukunft noch so manchen Lockdown geben...
Nun ja, deine Ansichten in allen Ehren, das wird unsere Gesellschaft bis zum Sommer nicht schaffen, also lass uns darauf konzentrieren was machbar ist. Du kritisierst Selbsttests als zu unsicher - die normalen Tests beim Doc sind auch nur eine Momentaufnahme, deswegen werden Fussballer z.B. alle paar Tage getestet, korrekt? Ist halt so mit einem Virus, der sich nicht vorschreiben lässt welche Inkubationszeit er haben soll.

Selbst Impfungen sind kein Allheilmittel wie Israel gerade beweist, wo ein erneuter Lockdown trotz Impfweltmeisterschaft diskutiert wird, wegen steigender Fallzahlen.

Deine Einschätzung beruht offensichtlich darauf dass du die Mehrheit der Bevölkerung für bildlesende, saufwütige Event-Junkies hältst. Was soll man darauf noch antworten?

Es gehört für mich doch einfach dazu über Alternativen zu sprechen, über Möglichkeiten der Öffnung unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens. Und als ein Vehikel gehören Selbsttests dazu - wie diese konkret verwendet werden können/sollen muss man noch ausprobieren, wie so vieles aktuell.
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Atlan
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Re: Selbsttest

Beitrag von Atlan »

Ich mache das mal so, alles kopieren ist nicht sinnvoll:

@MaBu: Also ich hatte das "Vergnügen" eines (besseren) Schnelltests in der Nase, es tat ziemlich weh und meine Augen tränten noch 5 Minuten später, weil die einem das Stäbchen halt unglaublich tief in die Nase rammen.
Macht das jemand bei sich selbst freiwillig?

Niemand "rammt" sich das Stäbchen mit Gewalt in die Nase, außer er oder sie ist masochistisch veranlagt. Das ist ja wohl klar. Ich werde bis zu dreimal die Woche im Büro getestet und ja, es kitzelt in der Nase, wenn das Stäbchen kurz vor der Nasenrückwand ist. Beim erstenmal hatte ich auch Tränen in den Augen, eine natürliche Reaktion. Es wird vorsichtig gemacht und tut dann nicht weh, kitzelt aber immer und durch diese Reizung (Kitzeln) kommt es auch jedesmal zur Tränenbildung. Den Test führt auch nicht jeder durch, die Mitarbeiter werden dafür angelernt.
Der Selbsttest ist eine freiwillige Ergänzung, niemand muss.

@MaBu: Wir sind schon mitten am Beginn der dritten Welle.

Ja, dass ist korrekt. Aber möchtest du den Lockdown verlängern, bis diese dritte Welle wieder abflaut und die vierte Welle kommt? Ja oder Nein?
Bei Ja brauchst du dann nichts mehr aufmachen, dann ist das Meiste kaputt, die Leute oder Firmen insolvent.

@MaBu: Die Öffnungen für Präsenz ...

Du gehst da gut drauf ein, ich kopiere es jetzt nicht. Man hätte natürlich im letzten Sommer - während oder nach dem damaligen Lockdown (Sommerferien) - sämtliche Schulen mit Luftfiltergeräten ausstatten müssen. Kostet natürlich einiges, wäre aber sinnvoll gewesen. Jetzt muss man bei den Temperaturen die Fenster öffnen und hat auch bei dem aktuellen Lockdown die Geräte nicht installiert, Versagen der Verantwortlichen.
Impfen der Lehrkräfte - was soll man sonst machen? Die Impfreihenfolge muss eh immer überprüft und bei Bedarf korrigiert werden. Ist meine Meinung. Bis es bei den Lehrkräften wirkt, dauert es, ist klar.
Mein Sohn studiert auf Lehramt, im Sommer endet das Studium. Er wird in Bremen geimpft, Termin hat er noch nicht. Aber durch ihn weiß ich was in den Bremer-Schulen los ist (er unterrichtet im Job bereits auf einem Gymnasium).

@MaBu. Meinen "Großen" schicke ich trotzdem aktuell sicher nicht in die Kita, obwohl ich ja lustig weiter dafür zahlen "darf".

Das ist für dich blöd, hier wurden die Gebühren für die Kita ausgesetzt, sind erst wieder zu bezahlen, wenn es auch das Angebot wieder "normal" gibt. Jedenfalls hier in den Gemeinden, Bremen auch (glaube ich).

@MaBu: man will jetzt den lauten, plärrenden Eltern, die ihre Kinder, koste es, was es wolle, los werden wollen, kurz vor den Wahlen ein Wahlgeschenk machen.

Wenn du das glaubst oder im Einzelfall weißt... Wie viele Stimmen bekommt dann wohl die Partei, die diesen Eltern ein solch "tolles Wahlgeschenk" macht? Lohnt sich bestimmt (Ironie). In Baden-Württemberg ist doch die erste Wahl, da sollten als erstes alle Schulen wieder voll geöffnet werden. Dann wurde in einer Schule das britische Virus festgestellt und die Öffnung wurde verschoben. Kann im Januar gewesen sein. Hat der Landesregierung nach deiner Logik jetzt sehr viele Stimmen gekostet.

Bleibe gesund, wünsche ich deiner Familie etc. auch. :wave:
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
Eckfahnenfan

Re: Selbsttest

Beitrag von Eckfahnenfan »

robika hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 08:22
Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 17:27
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30

Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Du scheinst ein gut informierter, nachdenklicher und um das Wohlergehen der Mitmenschen besorgter Mensch zu sein, und weißt nicht, dass die Schnelltests nur eine begrenzte Reichweite haben, also nur eine Momentaufnahme liefern, die schon wenige Stunden später nicht mehr stimmen muss? (Virus ist da, aber in einer zu geringen Konzentration. Was sich schnell ändern wird...) Wie sollte es da erst um die vielen uninformierten Menschen bestellt sein, die ihr "Wissen", ihre Haltung und ihren Blick auf die Welt aus der Bild beziehen?
Sich dann nach einem negativen Test auf der sicheren Seite wähnen und weil die Kumpels das ja bei sich selbst ebenfalls diagnostiziert haben (tolle Zeiten: jeder sein eigener Doktor) sich zu einem Stühlchenkreis verabreden, um in Selbstmanagement die schlimmen seelischen Lockdown-Schäden wechselseitig zu therapieren (um mal von dem Saufgelage wegzukommen)
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30 Und keiner soll den BEWERTER machen, in welcher Welt lebst du? Wenn wir uns davon verabschieden, dass wir alle Bürger mit den gleichen Rechten sind, kannste den Laden gleich ganz abschließen. Lockerungsmentalität, wenn ich diese Wort schon lese wird mir speiübel. Es geht um Lösungen den Menschen ihre grundgesetzlich zugesicherten Rechte zurückzugeben. Als ob Lockerungen ein Zugeständnis wären.
Rechte gibt es einige. Frage der Gewichtung. In unübersichtlichen Zeiten nicht ganz so einfach. Recht auf Shoppen und Arbeiten einerseits. Und Recht auf Gesundheit und Leben andererseits. Meine Entscheidung steht!
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30 Zudem, was ist deine Quintessenz? Lockdown bis in alle Ewigkeit? Hast du eine andere Lösung? Frage für einen Freund.
Deinem Freund würde ich raten, mal für einen Moment darüber nachzudenken, was das "normale Leben" nach dem er sich zurücksehnt, sonst noch beinhalten könnte, außer der Verstrickung in den Zusammenhang von Produktion und Konsumgewohnheiten.
Du fragst nach meiner Lösung?
Zur aktuellen Geschichte um den Selbsttest-Hype habe ich oben was geschrieben.
Für die Zukunft - um weitere Pandemien zu vermeiden - scheint es mir unerlässlich, dafür zu sorgen, dass das Vordringen industrieller Landwirtschaft in "unberührte Natur" und die Massentierhaltung gestoppt werden. Ich weiß - schwieriges Unterfangen. Mit Kapitalismus vermutlich nicht zu haben. Wird also auch in Zukunft noch so manchen Lockdown geben...
Du kritisierst Selbsttests als zu unsicher - die normalen Tests beim Doc sind auch nur eine Momentaufnahme, deswegen werden Fussballer z.B. alle paar Tage getestet, korrekt?
Korrekt soweit. Und nur so kann die Verbreitung des Virus erfolgreich eingedämmt werden. Was den Fußballern recht ist sollte uns allen billig sein. Also regelmäßige, organisierte Testung in Schulen, auf Arbeit, etc.
Und wo sich jetzt alle so sehr nach "Normalität" sehnen, sollten wir uns vielleicht mal einen Augenblick erinnern, was die neben Freizügigkeit und jenseits von Konsumtempeln und Eventarenen sonst noch beinhaltet.
Schule z.B. ist ja nicht primär ein Ort der harmonischen Begegnung, sondern doch vor allem ein selektierendes Instrument zur Verteilung von Lebenschancen und Einsortierung in gesellschaftliche Hierarchiestrukturen. Und sind wir hier nicht alle Unterworfene von - oftmals krankmachender - Produktivität und Effektivität? Von der Tatsache ganz zu schweigen, dass den ärmeren Menschen im Schnitt 10 Jahre weniger Verweildauer im "normalen" Leben zugestanden wird. Also Vorsicht mit falschen Glorifizierungen...
Eckfahnenfan

Re: Selbsttest

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 19:23 ... Selbsthilfegruppe vom Golfplatz ...
Gibt deprimierendere Normalität als die aufem Platz.
Selbst wenn das Einlochen nur deutlich über Par klappt.
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Linden
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Re: Selbsttest

Beitrag von Linden »

@Mabu: ALLES was du zu den Schnelltests geschrieben hast ist falsch.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: Selbsttest

Beitrag von robika »

MaBu85 hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 08:07
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30

Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Die "Nasenpopeltests" haben eine Genauigkeit von 60% (also sie erkennen mit 60% Wahrscheinlichkeit einen Infizierten), wenn sie richtig angewendet werden.
Das ist ziemlich falsch, was du da schreibst.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... gle.com%2F

Kannst ja gerne deine Quelle für die 60% posten.
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Re: Selbsttest

Beitrag von Pk-hh »

MaBu85 hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 08:07 Blablabla...

Was für ein selbstgerechter Helikopter-Eltern-Müll.
Zudem noch größtenteils falsch.
Isso....
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Re: Selbsttest

Beitrag von MaBu85 »

robika hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 13:49
MaBu85 hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 08:07
robika hat geschrieben: Donnerstag 11. März 2021, 14:30

Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Die "Nasenpopeltests" haben eine Genauigkeit von 60% (also sie erkennen mit 60% Wahrscheinlichkeit einen Infizierten), wenn sie richtig angewendet werden.
Das ist ziemlich falsch, was du da schreibst.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... gle.com%2F

Kannst ja gerne deine Quelle für die 60% posten.
Im Gespräch mit RTL/ntv räumt auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach die höhere Unzuverlässigkeit von Schnelltests ein: "Der Test ist nicht genau genug, um jeden einzelnen Fall zu verhindern. Ungefähr 40 Prozent derjenigen, die angesteckt sind, fallen bei so einem Test, der selbst durchgeführt wird, durchs Raster." Allerdings würden Infektionscluster dennoch zuverlässig entdeckt, wenn an Schulen oder Betrieben Gruppen getestet werde. Nach einem positiven Ergebnis könnten die jeweiligen Gruppen noch immer einem ordentlichen Test unterzogen werden.
Hatte ich Orignal irgendwo anders gefunden. Hab das aber wirklich falsch geschrieben: Der Test erkennt deutlich besser (95%), aber findet eben nur sehr hohe Viruslasten, wodurch viele Infizierte nicht auffallen - wenn eben nur 1x die Woche wenige getestet werden, es müssten eben Cluster getestet werden.

Das wird aber nicht geschehen, dafür hat man hier in NRW gar nicht genügend Tests.

Dann habe ich noch das hier gefunden:

https://www.tagesschau.de/inland/rki-za ... g-103.html
Die Inzidenzen stiegen bei den unter 60-Jährigen wieder an - und seit Mitte Februar bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren "sehr rasant". Beobachtet würden wieder mehr Ausbrüche in Kitas, sogar mehr als vor Weihnachten.
Für Wieler ist das schon extrem deutlich, die Öffnungen sind Schwachsinn, wir fahren sehenden Auges vor die Wand. Ich habe keinen Bock mehr auf Lockdown, aber der wird so ganz sicher kommen, vielleicht schlimmer als alles bisher gesehene, denn die Mutanten gehen ja um. Bisher sind ja die meisten Kinder noch zu Hause und die Zahlen steigen schon dermaßen rapide. Ab Montag geht´s dann 2 Wochen lang munter los, das wird dann schön in die Familien getragen, die sind ja auch großteils nicht geimpft, Ostern sieht man dann Oma und Opa...es ist unglaublich, wie hier an der Realität vorbei Politik gemacht wird. Ich bin zunehmend fassungslos ob so viel Realitätsverweigerung...
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Re: Selbsttest

Beitrag von Brazzo72 »

MaBu85 hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 16:46
robika hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 13:49
MaBu85 hat geschrieben: Freitag 12. März 2021, 08:07

Die "Nasenpopeltests" haben eine Genauigkeit von 60% (also sie erkennen mit 60% Wahrscheinlichkeit einen Infizierten), wenn sie richtig angewendet werden.
Das ist ziemlich falsch, was du da schreibst.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... gle.com%2F

Kannst ja gerne deine Quelle für die 60% posten.
Im Gespräch mit RTL/ntv räumt auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach die höhere Unzuverlässigkeit von Schnelltests ein: "Der Test ist nicht genau genug, um jeden einzelnen Fall zu verhindern. Ungefähr 40 Prozent derjenigen, die angesteckt sind, fallen bei so einem Test, der selbst durchgeführt wird, durchs Raster." Allerdings würden Infektionscluster dennoch zuverlässig entdeckt, wenn an Schulen oder Betrieben Gruppen getestet werde. Nach einem positiven Ergebnis könnten die jeweiligen Gruppen noch immer einem ordentlichen Test unterzogen werden.
Hatte ich Orignal irgendwo anders gefunden. Hab das aber wirklich falsch geschrieben: Der Test erkennt deutlich besser (95%), aber findet eben nur sehr hohe Viruslasten, wodurch viele Infizierte nicht auffallen - wenn eben nur 1x die Woche wenige getestet werden, es müssten eben Cluster getestet werden.

Das wird aber nicht geschehen, dafür hat man hier in NRW gar nicht genügend Tests.

Dann habe ich noch das hier gefunden:

https://www.tagesschau.de/inland/rki-za ... g-103.html
Die Inzidenzen stiegen bei den unter 60-Jährigen wieder an - und seit Mitte Februar bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren "sehr rasant". Beobachtet würden wieder mehr Ausbrüche in Kitas, sogar mehr als vor Weihnachten.
Für Wieler ist das schon extrem deutlich, die Öffnungen sind Schwachsinn, wir fahren sehenden Auges vor die Wand. Ich habe keinen Bock mehr auf Lockdown, aber der wird so ganz sicher kommen, vielleicht schlimmer als alles bisher gesehene, denn die Mutanten gehen ja um. Bisher sind ja die meisten Kinder noch zu Hause und die Zahlen steigen schon dermaßen rapide. Ab Montag geht´s dann 2 Wochen lang munter los, das wird dann schön in die Familien getragen, die sind ja auch großteils nicht geimpft, Ostern sieht man dann Oma und Opa...es ist unglaublich, wie hier an der Realität vorbei Politik gemacht wird. Ich bin zunehmend fassungslos ob so viel Realitätsverweigerung...
Wahlen gehen vor !

Konjunktur geht vor !

Außerdem sind Oma und Opa doch geimpft, hast, oder etwa nicht ❓🤪

Gut gehn‘
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Re: Selbsttest

Beitrag von MaBu85 »

Brazzo, wir leben in NRW. Mein 90jähriger Opa hat seinen ersten (!!!!!) Impftermin im April und muss dafür noch kilometerweit gefahren werden. Meine Eltern und Schwiegereltern sind noch lange nicht dran (also Oma und Opa meiner Kinder), obwohl z.T. Lungen-vorerkrankt. Die Oma meiner Frau lebt in einem Minikaff im Nichts in Bayern, die hat schon ihre zweite Impfung erhalten, durch ein mobiles Impfteam bei sich zu Hause.

Es geht ja auch nicht konkret um mich, sondern allgemein um die Situation. Es sind VIEL zu wenige Menschen geimpft. Jetzt wird Ansteckungen Tür und Tor geöffnet, danach geht es in die Ferien...es hat ein Hotspotkreid mit Inszidenz über 130 angefragt, ob er nicht beim Distanzunterricht bleiben kann - nein, Präsenzwahnsinn muss sein. Ich kenne nur Lehrer, die sich nichts mehr wünschen als normalen Präsenzunterricht, aber kaum einen, der diesen Wahnsinn jetzt irgendwie gutheißt. Es wird auch alles deutlich ineffektiver werden (habe ich oben beschrieben). Ja und die Kinder freuen sich auf soziale Kontakte (wenn sie nicht das Pech haben, dass die Freunde in der anderen Gruppe sind, es wird ja geteilt), das verstehe ich, aber eben nicht, warum die im Privaten verboten werden, aber zusammengepfercht in viel zu kleinen, z.T. fensterlosen Räumen ist das dann ok.
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Re: Selbsttest

Beitrag von Brazzo72 »

MaBu85 hat geschrieben: Samstag 13. März 2021, 07:46 Brazzo, wir leben in NRW. Mein 90jähriger Opa hat seinen ersten (!!!!!) Impftermin im April und muss dafür noch kilometerweit gefahren werden. Meine Eltern und Schwiegereltern sind noch lange nicht dran (also Oma und Opa meiner Kinder), obwohl z.T. Lungen-vorerkrankt. Die Oma meiner Frau lebt in einem Minikaff im Nichts in Bayern, die hat schon ihre zweite Impfung erhalten, durch ein mobiles Impfteam bei sich zu Hause.

Es geht ja auch nicht konkret um mich, sondern allgemein um die Situation. Es sind VIEL zu wenige Menschen geimpft. Jetzt wird Ansteckungen Tür und Tor geöffnet, danach geht es in die Ferien...es hat ein Hotspotkreid mit Inszidenz über 130 angefragt, ob er nicht beim Distanzunterricht bleiben kann - nein, Präsenzwahnsinn muss sein. Ich kenne nur Lehrer, die sich nichts mehr wünschen als normalen Präsenzunterricht, aber kaum einen, der diesen Wahnsinn jetzt irgendwie gutheißt. Es wird auch alles deutlich ineffektiver werden (habe ich oben beschrieben). Ja und die Kinder freuen sich auf soziale Kontakte (wenn sie nicht das Pech haben, dass die Freunde in der anderen Gruppe sind, es wird ja geteilt), das verstehe ich, aber eben nicht, warum die im Privaten verboten werden, aber zusammengepfercht in viel zu kleinen, z.T. fensterlosen Räumen ist das dann ok.
Ich halte die Öffnungen auch für falsch. Sie werden teuer bezahlt werden, durch Neuinfektionen und Tote.

Was unsere Politiker in dieser Krise verzapfen, ja das geht mittlerweile auf keine Kuhhaut.

Dennoch schönes We, bleib gesund !

Gut gehn‘
Brazzo72