robika hat geschrieben: ↑Donnerstag 11. März 2021, 14:30
Wieso ist bei Selbsttests keine Sicherheit gegeben? Weil die Tests schlecht sind, oder den Leuten egal ist was das Ergebnis ist? Ich verstehe es nicht.
Die "Nasenpopeltests" haben eine Genauigkeit von 60% (also sie erkennen mit 60% Wahrscheinlichkeit einen Infizierten), wenn sie richtig angewendet werden.
Also ich hatte das "Vergnügen" eines (besseren) Schnelltests in der Nase, es tat ziemlich weh und meine Augen tränten noch 5 Minuten später, weil die einem das Stäbchen halt unglaublich tief in die Nase rammen.
Macht das jemand bei sich selbst freiwillig?
Zurück zu den Nasenpoplern. Bei 60% maximaler Genauigkeit wären diese Tests wunderbar geeignet, z.B. in Schulen das Virus zu erkennen, denn dass da massiv Ansteckungen stattfinden, kann ja wohl niemand mehr bestreiten. Das MUSS aber Fachpersonal durchführen. Und die Eltern müssen zustimmen, dass ALLE getestet werden. Ein paar wirre Verharmloser (oder einfach sehr besorgte Eltern) und du kannst es eigentlich vergessen. Wenn Infizierter A dann nicht gefunden wird, dann aber zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit Infizierter B und/oder C (Multiplikation der Gegenwahrscheinlichkeit: Dass 3 Infizierte alle nicht erkannt werden, hat eine Wahrscheinlichkeit von 6,4%) - und dann muss eben der PCR Test zur Bestätigung her. Natürlich möglichst für ALLE, die da Kontakt hatten. Wir aber halt nicht gemacht, die Schulen müssen ja um jeden Preis Präsenz anbieten...
In Österreich gehen die Zahlen seit Schulöffnung bei Kindern und Jugendlichen übrigens durch die Decke und da wird viel mehr getestet als hier...
Atlan hat geschrieben: ↑Donnerstag 11. März 2021, 16:35
Hast du eigentlich nachgedacht, bevor du den Beitrag geschrieben hast? Kinder werden also nach deiner Definierung in die Schule weggesperrt...
Und ihre Eltern wählen die Partei, die ihnen das ermöglicht.
Deine Meinung ist wirklich kaum erträglich.
Wir haben in Deutschland eine Schulpflicht und die wird (normalerweise) als Präsenzunterricht erfüllt. Dazu müssen die Schüler in der Schule sein.
Sorry MaBu, ich lese deine Beiträge sonst sehr gerne, aber was hat dich hier geritten?
Die Wahrheit. Ich lasse das "Isso" jetzt weg. Wir sind schon mitten am Beginn der dritten Welle. Das mit weitem Abstand Dümmste, was man machen kann, ist, viele Menschen auf engstem Raum einzusperren, und das ohne jeden Schutz, denn Luftfilter sind für Schulen ja "unnötig", während sie gleichzeitig im Landtag installiert werden. Wie Masken getragen werden von Teenies, spielt ja auch mit rein.
Die Öffnungen für Präsenz (ich rede hier von weiterführenden Schulen, bei den Grundschülern muss man wirklich
vernünftige Lösungen, aber bitte mit Schutz finden. Da werden jetzt die Lehrer geimpft, bzw. es startet, einen Schutz haben die aber erst in 2 Wochen, aber man muss ja auch da unbedingt schon jetzt öffnen, Schüler und damit auch deren Eltern sind völlig ungeschützt) sind absurd. An vielen Schulen läuft der Distanzunterricht weit besser, als das immer dargestellt wird. Dass es da "schwarze Schafe" gibt, ist leider so, aber ob ausgerechnet die Schulen und Lehrer in Präsenz so viel besser sind, ist auch fraglich.
Im Gymnasium bei uns um die Ecke würden Schüler viel lieber im Distanzunterricht bleiben. 18-jährige Abiturienten können nämlich im Distanzunterricht arbeiten. Schulrealität sieht da jetzt so aus: die werden in 2 Räume aufgeteilt und der Lehrer rennt zwischen den Räumen hin und her. Dazu bleiben die Fenster (also die, die nicht kaputt sind) dauerhaft offen, damit wenigstens ein bisschen was an Aerosolen den viel zu kleinen Raum verlässt, man hofft, dass das Ärztekind mit dem Messgerät nicht im gleichen Kurs ist, denn dann darf man die gar nicht mehr schließen, Querlüften mit Fenstern auf nur einer Seite und einem fensterlosen Flur auf der anderen Seite ist halt schwierig. Also hocken alle in Winterjacken da und frieren sich den A... ab. Dauerhaft mit Masken. Sobald Pause ist und keine Lehreraufsicht, werden die Dinger natürlich runtergerissen und man isst und trinkt wunderbar nahe beieinander. Und am Ende des Tages fahren dann 5, gerne auch immer mal wechselnd, Schüler lustig, froh ohne Maske im eigenen Auto nach Hause.
Vorher hat man noch gemeinsam eine Gabel benutzt oder beim Mitschüler einen Zug aus dessen Zigarette geschnort.
Der Effektivität zuträglich ist natürlich auch, dass zwischendurch dauernd Pausen gemacht werden müssen und das Händewaschen ermöglicht werden muss, 20 Kids in Schlange an einem kleinen Waschbecken, das in einem Zustand ist, dass man sich fragt, ob ohne Corona dreckige Hände im Vergleich zum Waschen aus diesen Leitungen nicht die bessere Alternative wären.
Kinder zu Hause sind anstrengend. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Meinen "Großen" schicke ich trotzdem aktuell sicher nicht in die Kita, obwohl ich ja lustig weiter dafür zahlen "darf". Der hat Oma, Opa und sogar Uropa und soll die auch sehen dürfen und dan nicht deren "Mörder" sein.
Und (ich zitiere Roberto hier nicht direkt, gehe aber darauf ein), habt ihr euch schon einmal gefragt, ob ein 7 Klässler wirklich selbst aus eigenem Antrieb klagt, in den Unterricht zu "dürfen"?
Was da aktuell passiert, ist absurd. Nach über einem Jahr sind die versprochenen Dienstgeräter in 99% der Schulen immer noch nicht da, von der Internetanbindund vor Ort reden wir besser gar nicht.
Nicht der Präsenzunterricht an sich ist "wegsperren", das habe ich auch nie behauptet, man will jetzt den lauten, plärrenden Eltern, die ihre Kinder, koste es, was es wolle, los werden wollen, kurz vor den Wahlen ein Wahlgeschenk machen.
Guckt doch mal nach Ba-Wü: Eisenmann vs. Kretschmann
Außerdem sollte sich jeder mal von den Idealvorstellungen, wie Präsenzunterricht aktuell aussehen kann, frei machen. Ständige Unterbrechungen, dauerhaftes Frieren, ängstliche Schüler (denn die habe z.T. auch Angst vor der Infektion) vs. ich nenne sie mal Arschlöcher, die sich geil vorkommen und extra an nichts halten, um andere zu gefährden, es frieren eigentlich alle nur durchgehend und alles, was an Schule Spaß macht: Gruppenarbeiten, praktische Dinge, kooperatives Lernen, sind quasi ganz verboten, weil jeder fest auf seinem Platz mit Maske und Abstand zum nächsten zu sitzen hat. Wenn man ein Messgerät zur Verfügung hat, bekommt man dazu die ganze Zeit lang quasi durchgehend angezeigt, dass die Aerosolwerte trotzdem noch viel zu hoch sind.
Achja, und wenn der ganze "Spaß" vorbei ist, geht es nach Hause, im vollen Auto oder völlig überfüllten Bus. Entweder mit patschnasser Maske nach stundenlangem Dauertragen oder gleich ganz ohne. Ein riesen Spaß. Achja: da die Gruppen geteilt sind, ist das natürlich auf jeden zweiten Tag beschränkt, am nächsten Tag muss man dann alleine zu Hause Aufgaben lösen ohne die Chance, dass ein Lehrer einem im Onlineunterricht helfen kann, denn der muss ja parallel die andere Gruppe in Präsenz unterrichten.
Hallelujah, ich habe fertig. Hier ein Kommentar dazu, wenn ihr das lieber von einem Bildungsjournalisten oder Virologen lesen wollt:
https://www.news4teachers.de/2021/03/mi ... e-steuern/
https://www.ksta.de/ratgeber/gesundheit ... 5532681178 (leider hinter Paywall, schade)