Fußballbücher - und mehr

Dede_17

Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Dede_17 »

Im Kickerforum gabs den Thread schon und es wurden viele Bücher interessant beschrieben.

Ich nehme mal mein letztes Buch zum Anlass, den Thread weiterzuführen:
Andreas Buck - Turbo

Ich als Biografie-Junkie kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, 230 Seiten tiefe Einblicke in die
Welt eines Profis. Sehr reflektiert und in die Tiefe gehend ohne andere Personen zu diskreditieren. Trotzdem
meinungsstark und selbstkritisch. Interessant auch die Infos über Basler und die Trainer (Löw, Klopp, Rehhagel, Daum). Auch sein Verhältnis zu Ballack ist interessant. Lustig fand ich, als er die erste Ansprache von Brehme als Trainer beschrieb.

PS.: Die Anregung zum Buch habe ich aus diesme Forum
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Linden
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Linden »

"Football Leaks" - das einzig wahre Fussballbuch. Gut, danach kann man den Zirkus eigentlich nicht mehr guten Gewissens unterstützen, aber irgendwas ist ja immer :wink:
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

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Depp72
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Depp72 »

Dede_17 hat geschrieben: Samstag 10. Oktober 2020, 19:27 Interessant auch die Infos über Basler und die Trainer (Löw, Klopp, Rehhagel, Daum). Auch sein Verhältnis zu Ballack ist interessant. Lustig fand ich, als er die erste Ansprache von Brehme als Trainer beschrieb.
Was sagt er denn über Super Mario und was über Andys Ansprache ?
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Dede_17

Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Dede_17 »

Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:34
Dede_17 hat geschrieben: Samstag 10. Oktober 2020, 19:27 Interessant auch die Infos über Basler und die Trainer (Löw, Klopp, Rehhagel, Daum). Auch sein Verhältnis zu Ballack ist interessant. Lustig fand ich, als er die erste Ansprache von Brehme als Trainer beschrieb.
Was sagt er denn über Super Mario und was über Andys Ansprache ?
Über Brehme aus dem Gedächtnis:
Er stand im Anzug vor uns und sagte ein paar allgemeine Plattitüden, nachdem er fertig war,
fragt plötzlich ein Spieler "was ist denn mit der Taktik? - Sollen wir draufgehen oder sie kommen
lassen?" - Brehme blickte ratlos zu seinem Co-Trainer, der mit den Achseln zuckte. Darauf sagte Brehme
"jeder wie er denkt". Nach dem gewonnen Spiel sagte Brehme dann "jeder hat die Vorgaben optimal umgesetzt".

Zu Basler kann man sagen, dass Buck den überhaupt nicht mochte. Zum einen weil er sich wohl ähnlich wie Auba bei uns, nur ohne Leistung, aufführte und durch den Wittmann wohl eine unterschwellige Einflussnahme bestand. Otto stellte ihn wohl in der Kabine so vor "das ist Mario, von dem könnt ihr noch ne Menge lernen", darauf verdrehte wohl die ganze Kabine die Augen. Otto gab anfangs Mario den Verzug vor Buck mit der Begründung, er würde besser trainieren......das sagt alles...
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Depp72
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Depp72 »

Dede_17 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 15:09 Über Brehme aus dem Gedächtnis:
Er stand im Anzug vor uns und sagte ein paar allgemeine Plattitüden

Zu Basler kann man sagen, dass Buck den überhaupt nicht mochte.

Danke.

Brehme: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ein netter Kerl, aber reden ist nicht sein Ding. Hätte eher als Co-Trainer gepasst.

Basler: Für mich einer der dümmsten deutschen Fußballer. Loddar ist im Vergleich zu ihm ein Universalgelehrter.
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Sandro_1956
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Sandro_1956 »

Wir werden ewig leben - Mein unglaubliches Jahr mit dem 1. FC Union Berlin
von Christoph Biermann
Für Unioner ist das Buch ein Muss. Es bekam von der SZ auch eine überaus gute Kritik.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/unio ... -1.5063101
Ich gehe nicht zum Fußball. Ich gehe zu Union.
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Sandro_1956
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Sandro_1956 »

Dit is Union, verstehste
Ich muss mal wieder etwas tiefer in die Tasche fassen, Neben dem Buch ist ab dieser Woche die heißersehnte Doku über unsere erste Bundesligasaison auf DVD und Blue Ray erhältlich. Hier der Trailer dazu.
https://www.aftv-online.de/detail/video ... lich-22988
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Acker1966

Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Acker1966 »

Baum
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Depp72
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Depp72 »

Acker1966 hat geschrieben: Dienstag 13. Oktober 2020, 18:33Baum
Main Froint wurde gefällt für Bücher.
Ich kaufe keine Bücher, ich kaufe Literatur.
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Dede_17

Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Dede_17 »

Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:43
Dede_17 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 15:09 Über Brehme aus dem Gedächtnis:
Er stand im Anzug vor uns und sagte ein paar allgemeine Plattitüden

Zu Basler kann man sagen, dass Buck den überhaupt nicht mochte.

Danke.

Brehme: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ein netter Kerl, aber reden ist nicht sein Ding. Hätte eher als Co-Trainer gepasst.

Basler: Für mich einer der dümmsten deutschen Fußballer. Loddar ist im Vergleich zu ihm ein Universalgelehrter.
Es ist mir zwar peinlich, aber ich gebe zu, die Biografie von Basler auch gelesen zu haben (im Januar im Skiurlaub). Liest sich locker wegen seiner Anekdoten und Plattitüden, aber du denkst beim lesen, der war der größte Fußballer seiner Zeit. Komplette Verpeilung der Selbstwahrnehmung. Aus meiner Sicht war das ein talentierter Mitläufer. Als der noch beim FCB gespielt hatte, war ich immer froh, wenn der gespielt hat, weil der so schlecht war.
Dede_17

Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Dede_17 »

Anderes Thema.

Aufgrund der Diskussion in einem anderem Faden über Deutsche Sportler, die ihre Sportart in Deutschland gepusht haben, bin ich irgendwie auf den Film Borg/McEnroe gekommen. Der lief vor en paar Monaten mal auf Sky und ich habe ihn mir angesehen. Als Kind der 80er war Borg einer der großen Helden des Sports und ich vergesse nie das 18:16 im fünften Satz, als er den fünften Wimbledon-Sieg in Folge feierte.

Auf jeden Fall sehenswert mit sehr guten Schauspielern. Borg war zum Beispiel als junger Mann genau wie Mc Enroe, jähzornig ohne Ende. Sehr gut beschrieben auch, wie sich die beiden nicht leiden konnten und wie Mc Enroe unter der Niederlage 80 gelitten hat. Ein Jahr später hat er dann gewonnen. Die beste Szene des Films war, als Mc Enroe Borg nach seinem Sieg am nächsten Tag am Flughafen traf. Als er ihn sah, ging er auf ihn zu und drückte ihm mit en paar Worten seinem Respekt aus, obwohl sein einziges Ziel in den letzten Jahren war, ihn zu schlagen bzw. zu vernichten.

Bezüglich der Sportler, die auf ihre Sportart in Deutschland am meisten Einfluss genommen haben , würde ich folgende nennen:

Becker / Graf
Schuhmacher
Maske / Schulz
Ullrich

Ich weiss nicht, ob Basketball durch Novitzki hier wesentlich populärer geworden ist....gibts da Zahlen? Oder Eishockey durch den Viersaitl?
Acker1966

Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Acker1966 »

Dede_17 hat geschrieben: Samstag 21. November 2020, 13:17 Anderes Thema.

Aufgrund der Diskussion in einem anderem Faden über Deutsche Sportler, die ihre Sportart in Deutschland gepusht haben, bin ich irgendwie auf den Film Borg/McEnroe gekommen. Der lief vor en paar Monaten mal auf Sky und ich habe ihn mir angesehen. Als Kind der 80er war Borg einer der großen Helden des Sports und ich vergesse nie das 18:16 im fünften Satz, als er den fünften Wimbledon-Sieg in Folge feierte.

Auf jeden Fall sehenswert mit sehr guten Schauspielern. Borg war zum Beispiel als junger Mann genau wie Mc Enroe, jähzornig ohne Ende. Sehr gut beschrieben auch, wie sich die beiden nicht leiden konnten und wie Mc Enroe unter der Niederlage 80 gelitten hat. Ein Jahr später hat er dann gewonnen. Die beste Szene des Films war, als Mc Enroe Borg nach seinem Sieg am nächsten Tag am Flughafen traf. Als er ihn sah, ging er auf ihn zu und drückte ihm mit en paar Worten seinem Respekt aus, obwohl sein einziges Ziel in den letzten Jahren war, ihn zu schlagen bzw. zu vernichten.

Bezüglich der Sportler, die auf ihre Sportart in Deutschland am meisten Einfluss genommen haben , würde ich folgende nennen:

Becker / Graf
Schuhmacher
Maske / Schulz
Ullrich

Ich weiss nicht, ob Basketball durch Novitzki hier wesentlich populärer geworden ist....gibts da Zahlen? Oder Eishockey durch den Viersaitl?
Das Problem beim US Sport ist doch, dass es oft eine eigene US Blase ist. Ist doch beim Eishockey ähnlich wie beim Basketball.

Formel 1, Tennis oder Boxen ist ein weltweiter Wettbewerb.
Dede_17

Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Dede_17 »

Acker1966 hat geschrieben: Samstag 21. November 2020, 13:26
Dede_17 hat geschrieben: Samstag 21. November 2020, 13:17 Anderes Thema.

Aufgrund der Diskussion in einem anderem Faden über Deutsche Sportler, die ihre Sportart in Deutschland gepusht haben, bin ich irgendwie auf den Film Borg/McEnroe gekommen. Der lief vor en paar Monaten mal auf Sky und ich habe ihn mir angesehen. Als Kind der 80er war Borg einer der großen Helden des Sports und ich vergesse nie das 18:16 im fünften Satz, als er den fünften Wimbledon-Sieg in Folge feierte.

Auf jeden Fall sehenswert mit sehr guten Schauspielern. Borg war zum Beispiel als junger Mann genau wie Mc Enroe, jähzornig ohne Ende. Sehr gut beschrieben auch, wie sich die beiden nicht leiden konnten und wie Mc Enroe unter der Niederlage 80 gelitten hat. Ein Jahr später hat er dann gewonnen. Die beste Szene des Films war, als Mc Enroe Borg nach seinem Sieg am nächsten Tag am Flughafen traf. Als er ihn sah, ging er auf ihn zu und drückte ihm mit en paar Worten seinem Respekt aus, obwohl sein einziges Ziel in den letzten Jahren war, ihn zu schlagen bzw. zu vernichten.

Bezüglich der Sportler, die auf ihre Sportart in Deutschland am meisten Einfluss genommen haben , würde ich folgende nennen:

Becker / Graf
Schuhmacher
Maske / Schulz
Ullrich

Ich weiss nicht, ob Basketball durch Novitzki hier wesentlich populärer geworden ist....gibts da Zahlen? Oder Eishockey durch den Viersaitl?
Das Problem beim US Sport ist doch, dass es oft eine eigene US Blase ist. Ist doch beim Eishockey ähnlich wie beim Basketball.

Formel 1, Tennis oder Boxen ist ein weltweiter Wettbewerb.
Sehe ich auch so. Ich hab hier mal lapidar geschrieben, dass Nowitzki ausser in Deutschland und bei den Amis keine Sau kennt, kam nicht so gut an, ich weiss auch nicht, ob das so stimmt. Aber ähnlich ist es beim Eishockey. Wenn da ein Russe oder Tscheche in die NHL wechselt, kenn den auch keine Sau, ausser den Amis und seinem Heimatland.
Dede_17

What’s My Name: Muhammad Ali

Beitrag von Dede_17 »

Ein zweiteilige Dokumentation jeweils 90min. Hab grad den zweiten Teil gesehen und habe Tränen in den Augen.

Absolut sehenswert. Spiegelt diese außergewöhnliche Persönlichkeit wider. Seine Äußerungen wirken irgendwie naiv oder primitiv, tragen aber alle irgendwie eine Weisheit in sich.

Er war einer der Größten in vieler Hinsicht.
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Hoellenvaart
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Die WM 2014 als literarischer Briefwechsel

Beitrag von Hoellenvaart »

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zwei schrifststeller kommentieren die wm 2014 auf 626 seiten in einem briefwechsel (eigentlich emails):

der eine, der auch bei uns sehr populäre norweger Karl Ove Knausgaard, als junger mann selbst mal als fußballer im verein aktiv, schaut die wm zu hause (damals in schweden) vor dem tv und schläft dabei regelmäßig phasenweise ein, weil er sich neben dem schreiben auch um seine vier kinder kümmern muss.

der andere, der bei uns wenig bekannte Fredrik Ekelund, kapitän der schwedischen fußball-nationalmannschaft der autoren und verfasser eines buches über den brasilianischen fußball (Sambafotball, dazu gibt es auch eine 50minütige doku aus 1998), ist nach Rio de Janeiro gereist, mischt sich unters fanvolk und schaut die spiele dort meist in kneipen, erkundet einige ecken von Brasilien und kickt selbst auf diversen bolzplätzen oder am strand.

ein paar kleine kostproben:

"Und was ist mit den Niederländern? Ich mag sie nicht... Robben ist eigentlich genau mein Typ Spieler... Aber ich kann seinen Anblick nicht leiden, seinen Serienmörder-Stil, sein fehlendes Lächeln, wenn er ein Tor geschossen hat..."

"Und damit landen wir im Semifinale der Weltmeisterschaft in Deutschland 2006, Italien gegen Deutschland, und plötzlich merke ich, dass meine Feindseligkeit gegen Italien verfliegt, als ich Alessandro del Piero sehe..."

"Ich ... glaube in diesem Jahr nicht an Deutschland."
(seite 140 :mrgreen: )

"Und Pepe? Seufz, was für ein brutaler Idiot..."

"Deutschland: maschinenartig. ... Deutschland langweilt mich, bis sie auf Widerstand treffen, dann halte ich (es nützt nie etwas) verzweifelt zu der gegnerischen Mannschaft."

"Deutschland-Ghana gestern? ... Ghana zeigte uns die Schwächen der Deutschen. ... Ich glaube, sie fliegen im Viertelfinale raus."
(seite 257 :mrgreen: )

"The Guardian schrieb, dass Thomas Müller wie ein Zahnarzt aussieht, nicht wie ein Fußballer, das stimmt, und es hat gleichzeitig etwas Befreiendes, man kann diese ganzen tätowierten Arme und Hälse ja auch nicht mehr sehen, all diese rasierten Schläfen und raffinierten Frisuren..."

"Und Mexiko-Niederlande? Ein Skandal, ganz klar. Robben hätte die Gelbe Karte und eine Ermahnung des Schiedsrichters für seine Schwalbe bekommen müssen... Das ist so hübsch, erinnert ans Tauchen beim Schwimmen... so geht es schließlich nicht. Die FIFA muss etwas tun, sie muss es wie beim Eishockey machen, das Spiel wird unterbrochen, die Schiedsrichter treffen sich an der Mittellinie, sehen sich die Monitore an und entscheiden dann."

"Lass uns zu Gott beten ... dass Brasilien ins Finale kommt."
(seite 464 :mrgreen: )

wie man sieht, wird auch über fußball-historie philosophiert, und das nicht zu knapp.

natürlich enthält der briefwechsel ansonsten - wie es sich bei schriftstellern gehört - diverse betrachtungen über leben und tod, kunst und politik, klassenkampf und literatur.

und man erhält zahlreiche hinweise zu anderen büchern über fußball, auf die man sonst wohl eher nicht gekommen wäre.

am ende eine warnung: die autobiographischen romane von Knausgaard sind überhaupt nicht zu empfehlen, die drei von mir bisher gelesenen (Sterben, Leben, Aus der Welt) sind allesamt dicke schinken, durch die man sich hindurchquälen muss. ab und zu gibt es ein paar gute passagen, aber insgesamt lohnt sich die mühe auf gar keinen fall....
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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Hoellenvaart
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71/72 - die Saison der Träumer

Beitrag von Hoellenvaart »

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Im August 1996 sind, im Abstand von nur fünf Tagen, zwei Personen der deutschen Geschichte und sogar Kulturgeschichte gestorben, Rio Reiser und Reinhard "Stan" Libuda. Der eine Sänger und Texter der Band Ton, Steine, Scherben, der andere Fußballspieler bei Schalke und Dortmund. Reiser - bürgerlich Ralph Möbius - besang mit den Scherben, um es angemessen weit oben einzuhängen, die Utopie einer besseren Welt. Und Libuda spielte für eine bessere Welt, in der einer wie er nichts anderes leisten musste, als Fußballer zu sein - denn nur auf dem Platz, am besten noch in Sichtweite der Zechen, fühlte er sich geschützt und sicher. Sie hatten nichts miteinander zu tun und alles: Rio und Stan waren Künstler, erwachsene Kinder.......

https://www.sueddeutsche.de/kultur/fuss ... -1.5200760

klingt nicht völlig uninterssant. :mrgreen:
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Linden
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Re: Fußballbücher - und mehr

Beitrag von Linden »

Könnte ganz cool sein.
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Txomin_Gurrutxaga
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Vom Feeling her ein gutes Gefühl

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

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Diese kommentierte Fußballsprüche-Fibel von Klaus Bittermann hat mich seit Ende der 90er humor- wie fußballtechnisch sehr geprägt. Im Prinzip Kalkofes Mattscheibe in Buchform:

Basler, Rubenbauer, MV, Kerner, Dahlmann, Hansch, Töpperwien, der Kaiser, Uli, Lorant, Möller, Dixie Dörner... alle bekommen ihr linksintellektuelles Fett weg (Finke und Lienen mag der Autor ostentativ lieber als Lorant oder MV^^)

Kostprobe aus dem "kommentierten Personenregister":

Marschall, Olaf - Eine Bereicherung aus dem Osten des Landes, der in Kaiserslautern genau beim richtigen Verein gelandet ist, beim Verein der Minderbemittelten und Zurückgebliebenen. Auch mental eine Wucht, da er mit zwei Sprachhülsen "im Endeffekt" ein ganzes Interview "mit Sicherheit" bestreitet.

Brehme, Andreas - Als Nachfolger Otto Rehhagels bewies Brehme, dass Fußball entgegen anders lautender Gerüchte zu 90% aus Glück und Zufall besteht [...]. Ein Erfolgsrezept konnte dabei nicht entdeckt werden, außer über den Kampf ins Spiel zu finden, aber was anderes haben die Spieler auf dem Betzenberg sowieso noch nie gemacht. Bei Brehme bewahrheitete sich eine alte Volksweisheit, derzufolge die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln ernten.

Magath, Felix - ...er wird so lange zur Unansehnlichkeit des Fußballs beitragen, so lange in den Abstiegsstrudel geratene Vereine glauben, mit der Haudraufundschlußphilosophie solcher Schinder ließe sich das Schlimmste verhindern (da war Bittermanns Kristallkugel gerade out of order :mrgreen:)

"Ich bin von allen deutschen Nationalspielern bisher am schwärzesten" (Gerald Asamoah)

"Ende der 30er Jahre war die Ausländerpolitik im Fußball eine ganz andere, damals spielten Kuzorra und Tibulski in der Nationalelf, polnische Einwandererkinder. So wird es wieder kommen, das müssen wir aktivieren" (Gerhard Mayer-Amselfelder)
Ніхто не зламає націю, чий дух був викований у століттях боїв.

Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz-rosa-gold.