Acker1966 hat geschrieben: ↑Freitag 25. September 2020, 07:33 Weil die USA keine Krankenversicherung haben. Weil die USA ihre Leute im Regen stehen lassen bei Katastrophen. Weil die USA Obdachlosenzahlen akzeptieren, die uns die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Weil die öffentlichen Schulen Dreckslöcher sind. Weil Universitäten von Studierenden 20.000$ haben wollen, pro Semester. etc, etc...
Jetzt kommen Reiche und Superreiche und stellen sich grotzkotzig hin und spenden was von ihrem perversen Vermögen. Dann müssen die Ärmsten auch noch Beifall klatschen. Das findest du toll? Ich finds zum kotzen.
Ich hoffe, das war nur Satire von Dir.
Ja, das unterschreib ich dir doch alles. Mittlerweile gibt es da mehr und mehr Studierende mit Sugardaddy..Studienabbrecher sind dann ohne Abschluss gleich lebenslang verschuldet..Krankenversicherungen, Elend etc..Thema für sich. Wir zeigen hier zum Oscar aber auch lieber den roten Teppich & schauen neidisch rüber ..ohne die unliebsamen Horden an Obdachlosen - mehr oder minder ums Eck - zu thematisieren. Unternehmer gucken mit glänzenden Augen nach den Möglichkeiten dort und fordern hier ein..
Mir ging es hier ja um Patriotismus. Und da ist mir der amerikanische Weg, angefangen bei den Indianern bis hin zu Powells UNO-Schande weißgott kein Vorbild. Immerhin ham sie das was man hier für Patriotismus hielt mal gestoppt.
Nichtsdestotrotz gibt es dort ein Selbstverständnis "im nationalen Notstand" mal kurzzeitig zusammenzurücken, und das ist nicht flächendeckend nur zum eigenen Vorteil gedacht & perfide Folge des perversen Systems. Auch, klar. Hat nach 9/11 auch den nahen Osten in Brand gesetzt - ich sehe das weiß Gott nicht rosarot.
Ich bin bei den Themen Religion & Patriotismus immernoch unschlüssig, ob die Welt nicht ohne besser dran gewesen wäre. Beides kann positive Kräfte entwickeln & eben negative. Nächstenliebe vs. Glaubbenskriege / gegenseitige Solidarität/Brüderlichkeit vs. Fremdenhass & Imperialismus..um es platt zu kürzen.
Jetzt ham wir hier seit Jahren Kräfte aus diesem Bereich am Werk. Pegida, ne AFD im Parlament. Was man sagen darf hat sich verschoben..Kameradschaften schiessen aus dem Boden..das Wort "Migration" is völlig an die Wand genagelt..keine EM/WM mehr ohne Diskussion wer welcher Herkunft dieses Trikot noch tragen dürfe..aus der negativen Schiene heraus türmt sich wirklich zunehmend der Schrott an angeblicher Vaterlandsliebe.
Und was steht dem jetzt an positivem Input an Patriotismus entgegen ? (das war oben im Beitrag natürlich was bösartig gemeint..gerade den Nationalkrakeelern gegenüber)
Ich find es erschreckend wenig - und das mein ich vollkommen ernst. Hier brechen ja nun in der Tat Dinge ein. Hätte man im Januar gesagt hier kommt ne Pandemie, der Kulturbereich geht auf Monate nahezu auf 0, die Wirtschaft bricht richtig weg..was wäre denn da die Vorstellung gewesen, welche Kräfte an Solidarität man da hier im Land entwickeln könne ? Doch - zumindest bei mir - eine andere als das, was jetzt hier Realität ist.
Ich hab zu Beginn von ein paar Fussballern gelesen, die ihre Heimatclubs unterstützten. In Italien ham se Krankenwagen etc. gekauft. Von Vermietern hat man gehört, die gestundet bzw. verzichtet haben.
Wir sind ein schweinereiches Land. Wenn hier jeder nur mal in seinem eigenen Kosmos was leisten würde. Die reichen Schauspieler die Theater im Blick hätten, die Großindustriellen die kleinen Abnehmerläden..was hätte das Land ein finanzielles Potential für kurze & einfache, solidarische Wege - Afrika & Südamerika ham das nicht. Sich trotzdem ins Stammcafe zu setzen..die Bestellungen beizubehalten beim Stamm-Italiener..und wenn es ins Kleinstteilige geht.
Prinzipiel is das ja ein recht spendenfreudiges Land, wenn mal irgendwer was vorgefertigt präsentiert. Flutopfer,Spendenmarathon etc.
Gemessen am Ausmaß der "Katastrophe" ist das doch "Nichts" was hier passiert. Bei "Brüderlichkeit" lach ich ja.
Mir kommt eine TV-Werbung zu Künstlern in den Sinn..als Aktion in diese Richtung.
Der Deutsche spart jetzt auch ganz gern. "Das Geld für den Fernurlaub, die Theater-& Restaurantbesuche hab ich ja jetzt über. Da guck ich mal nach paar Schnäppchen, leg was auf die Bank & vielleicht finden sich paar vielversprechende Aktien am Markt für den Restart".
Das hat in Deutschland nun verständlicherer Weise keine grosse Kultur fehlenden Patriotismus zu besprechen/beklagen (also wenn es nicht gerade gegen Linke bei ner WM geht), aber is das nicht ein bisserl wenig momentan an gesellschaftlichem Engagement aus dieser Kraft heraus ? Gerade gemessen daran, welche Antikräfte daraus seit Jahren zu beobachten sind ?
"Wir schaffen das !" im Sinn. Will man gar nichts mehr zusammen schaffen ?
Dienstag ham wir hier Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr. Weil Arbeitgeber nicht um 6 Monate mit Einmalzahlung aufschieben wollten & sich an Krankenschwestern nicht mehr erinnern können & Verdi dann jetzt streiken will, weil man es ja eben darf. Im Ergebnis ham wir dann in der Pandemie mit Maskenpflicht vermutlich vollere Busse & Bahnen als nötig.
Ich vermisse schlicht das positiv Patriotische. Wo sind die denn alle ? Diese Özil-Schreihälse ? So wenig waren es doch nicht. In Berlin mit Alhut ? Gibt es denn nur noch Höcke oder Ich-AG ?
Und die Frage kommt mir momentan ganz ernsthaft zu kurz. Wir erwarten dahingehend auch so gar nichts von uns. Solidarität gilt bald als erster Schritt hin zum Kommunismus, soweit ham es die Neoliberalen doch gebracht.
Kommt die Bahn Dienstag halt nich..und die Kameradschaft Bautzen fordert zeitgleich an der Autobahn irgendwas zur Germanisierung..
Ansonsten Staat,Staat,Staat..und die die ihn am schlankesten - gerne in der Magersucht - sehen wollten, ihn als in weiten Teilen überflüssige Krake darstellten, fordern jetzt von ihm wie von einem 250 kg-Mann. Und der Antrag zur Rettungskohle solle doch bitte in 24 h durch sein..nach Entbürokratisierung, Entschlackung, Einsparungen und personellen Coroanausfällen im bearbeitenden Amt..lol.
MfG