Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

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Harry-Tony
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Harry-Tony »

Ich traue Christoph Solches jedenfalls nicht zu und solange nicht das Gegenteil bewiesen
wird, gilt für mich weiter die Unschuldsvermutung!
Wie schön ist es doch, dass niemand nicht einmal eine Sekunde lang warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern! (Anne Frank)
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Linden
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Linden »

Harry-Tony hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 14:57 Ich traue Christoph Solches jedenfalls nicht zu und solange nicht das Gegenteil bewiesen
wird, gilt für mich weiter die Unschuldsvermutung!
Naja, es gibt anscheinend mindestens ein Teilgeständnis:

https://www.welt.de/sport/article215720 ... is-ab.html

Spekulieren könnte man was er gestanden hat, da kommt eigentlich nur entweder der Besitz der Bilder und Videos oder das versenden der Bilder und Videos in Frage.

Keine Ahnung, das versenden an drei Frauen finde ich in diesem Fall immer noch merkwürdig. Es gibt natürlich auch Frauen mit pädosexuellen Neigungen, aber das man gleich 3 kennenlernt halte ich selbst im Darknet für schwierig.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Heinz B.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

Linden hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 15:12
Harry-Tony hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 14:57 Ich traue Christoph Solches jedenfalls nicht zu und solange nicht das Gegenteil bewiesen
wird, gilt für mich weiter die Unschuldsvermutung!
Naja, es gibt anscheinend mindestens ein Teilgeständnis:

https://www.welt.de/sport/article215720 ... is-ab.html

Spekulieren könnte man was er gestanden hat, da kommt eigentlich nur entweder der Besitz der Bilder und Videos oder das versenden der Bilder und Videos in Frage.

Keine Ahnung, das versenden an drei Frauen finde ich in diesem Fall immer noch merkwürdig. Es gibt natürlich auch Frauen mit pädosexuellen Neigungen, aber das man gleich 3 kennenlernt halte ich selbst im Darknet für schwierig.
Spekulationen bringen überhaupt nichts. Geständnis hin oder her, wobei hier niemand weiß, was er gestanden hat, gilt für Metzelder wie für jeden anderen bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung in dem Strafverfahren die Unschuldsvermutung.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Linden
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Linden »

Da hast Du natürlich Recht, aber
gestehen kann man wohl nur Straftaten/Vergehen. Was könnte er sonst gestanden haben, was nichts mit dem Besitz der Bilder und Videos zu tun hat?
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

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Heinz B.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

Linden hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 15:28 Da hast Du natürlich Recht, aber
gestehen kann man wohl nur Straftaten/Vergehen. Was könnte er sonst gestanden haben, was nichts mit dem Besitz der Bilder und Videos zu tun hat?
Stimmt natürlich auch wieder. Aber man weiß halt nichts Genaues.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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erpie
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von erpie »

Christoph Metzelder: Und dann kamen die schrecklichen Bilder
Eine Frau lernt im Internet den bekannten Fußballprofi Christoph Metzelder kennen. Was als Flirt beginnt, endet in einem Albtraum.
Da Bezahlschranke...
Spoiler
Show
Eines Morgens wird Rafaela Jahn* von einer Instagram-Nachricht geweckt. Es ist keine nette Nachricht, kein "Wie geht’s?", ja nicht einmal ein Wort. Nur zwei glotzende Augen: kleine Pupillen, riesige schwarze Iris, weiß umrandet – ein Emoji. Etwas aufdringlich vielleicht. Aber es kam ja nicht von irgendwem.

Früher kannte Rafaela Jahn, heute Anfang 40, den Fußballprofi Christoph Metzelder nur aus dem Fernsehen. Sah, wie er die Gegner auf dem Rasen ablief. Wie sein Trikot fleckig wurde von den vielen Grätschen. Wie er in den Interviews nach Spielende kein einfältiges Zeug zum Besten gab wie die anderen. Wie er 2006 mit der deutschen Nationalmannschaft ein ganzes Land begeisterte. "Ich war fasziniert von ihm. Er war für mich kein normaler Fußballer, sondern ein Mann, der meint, was er sagt. Ein Macher, kein Träumer." Und plötzlich, an diesem 8. November 2018, meldete sich dieser Star bei ihr, nachdem sie kurz zuvor seine Followerin bei Instagram geworden war. Einfach so. "Ich war überrascht und habe mich sehr gefreut."

Diese Geschichte begann mit einer Überraschung. Und sie wird mit einem Schock enden.

Rafaela Jahn sitzt vor wenigen Wochen an einem eisigen Wintertag in einem Hamburger Hotel. Sie will erzählen, wie aus einem harmlosen Flirt ein Skandal erwachsen konnte, in dem es um Bilder geht, die sexuelle Gewalt gegen Kinder zeigen. Bilder, die der beliebte, sozial engagierte Bundesverdienstkreuzträger Christoph Metzelder laut Anklage der Staatsanwaltschaft Düsseldorf an Rafaela Jahn geschickt haben soll. Und sie will erzählen, was ihr selbst widerfuhr, nachdem sie mit diesen Bildern zur Polizei gegangen war. Denn plötzlich geriet Jahn selbst in den Fokus der Ermittler – aber der Reihe nach.

Im November 2018 fühlt sich Rafaela Jahn wie im Traum. Der Mann, den sie aus der Ferne anschwärmt, der bei Real Madrid spielte und bei Borussia Dortmund, ist plötzlich ganz nah. Es dauert nicht lang, da wird aus den glotzenden Augen ein leidenschaftlicher Austausch. Sie schickt ihm ein Selbstporträt mit nichts als einem Fußballtrikot an, er möchte mehr sehen. Er erzählt ihr von seiner Stiftung, mit der er Kinder und Jugendliche unterstützt. Sie ist hingerissen von seiner Art.

Die beiden sind einander noch nie begegnet, als sie schon davon fantasieren, eine Familie zu gründen. Das sei natürlich verliebte Spinnerei gewesen, sagt Rafaela Jahn heute. Sie habe zunächst das Gefühl gehabt, er habe austesten wollen, ob sie ihm ein Kind anhängen wolle. "Aber er war dann sehr fixiert auf dieses Thema, und ich fand es schön."

Eine erste geplante Verabredung im November platzt kurzfristig, Anfang Dezember treffen sie sich erstmals in einem italienischen Restaurant in Hamburg. Sie sitzen eineinhalb Stunden an einem größeren Tisch, Rafaela Jahn hat das Gefühl, als wollten alle Anwesenden sie beide verkuppeln. Sie habe eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen verspürt. Doch da Metzelder zu viele Leute dort kennt, passiert nichts weiter. Weihnachten, Silvester, das Frühjahr gehen vorbei, doch der Chat setzt sich fort – und wird immer expliziter. Ende Mai 2019 treffen sich Rafaela Jahn und Christoph Metzelder schließlich in einem Hotel an der Hamburger Alster. Spät am Abend holt sie an der Hotelbar zwei Moscow Mule, dann klopft sie an die Tür des Zimmers 528. Erst am nächsten Morgen wird sie wieder nach Hause gehen. Dann meldet sie sich erst mal nicht mehr.

Drei Tage später schickt Metzelder ihr ein Kuss-Smiley. Wieder vergeht etwas Zeit, hin und wieder schreiben sie sich, meist kurz, mal nebensächlich, oft anzüglich. Anfang August kommt es zum Austausch über sexuelle Tabus. Als sie schreibt, was für sie alles nicht infrage kommt, antwortet er, dies seien aber viele Einschränkungen. Er fände einen Dreier schon geil, ob Mann oder Frau, sei ihm egal, aber: gerne jung. Was das denn für ihn heiße, will Rafaela Jahn wissen. Circa 18, antwortet Metzelder. Und versieht die Nachricht mit einem Smiley, das die Zunge rausstreckt.

Rafaela Jahn hält inne auf ihrem Hamburger Hotelsofa. Holt tief Luft und sagt: "Das war für mich der Moment, ab dem ich mir Fragen gestellt habe. Wenn er 18 sagt, meint er dann eher 15 oder 16?" Und dann habe er dieses beunruhigende Wort gebraucht: Teenager. Seine Fantasie sei es, mit ihr zusammen einen Teenager zu verführen, ob Junge oder Mädchen, sei egal. Wenn sie das nicht anmache, sei das okay. Es sei ja erst mal nur eine Fantasie. Sie habe dann versucht, das Thema umzulenken, er sei aber rasch wieder darauf zurückgekommen. "Dann habe ich den Entschluss gefasst, herauszufinden, was er wirklich will."
"Wenn er so was machen würde, kann ich nicht tatenlos zusehen"

Er stehe nicht auf Männer, schreibt Christoph Metzelder, deswegen junge Boys oder junge Girls. Die seien unschuldig und könnten noch geformt werden. Außerdem sei das ja auch ein bisschen verboten. Warum offenbart dieser Fußballstar das alles so ungeschützt? Die beiden kennen sich praktisch kaum, waren ein einziges Mal miteinander intim. Sie ist perplex. Sie spürt, sie steht an einer Weggabelung. Soll sie sich einfach tonlos verabschieden, sich nie wieder melden, ihn vergessen, so wie es wohl viele in ihrer Lage getan hätten? Oder soll sie mitspielen, um zu erfahren, wie weit er geht? "Ich habe lange nachgedacht, und dann war für mich klar: Wenn er so was machen würde, dann kann ich nicht tatenlos zusehen."

Es ist der Vormittag des 9. August 2019, an dem sich Rafaela Jahn nach vier Tagen Funkstille wieder bei Christoph Metzelder meldet. "Ich habe ihm vorgespielt, dass er mein Interesse geweckt hat, und habe ihn angelogen." Die Vorstellung, schreibt sie an ihn, sei zwar pervers, und sie sei von sich selbst überrascht, aber sie habe sich da im Internet so einen Film angesehen, der zeigte "so was junges unschuldiges verbotenes unreifes wie du es gesagt hast". Der habe sie angemacht. Sie wäre dabei, bei so einem Dreier. Er könne entscheiden, wie alt die gemeinsame Gespielin sein soll. Metzelder antwortet, noch jünger als 14, und schön schmal solle sie sein. Er kündigt ihr an, Bilder über WhatsApp zu schicken. Danach könne sie selbst entscheiden.

Das erste Foto von einer Handynummer, die die Ermittler später zweifelsfrei Metzelder zuordnen, schickt er am 10. August um 19.09 Uhr. Ein Mädchen, vielleicht zehn Jahre alt, nackt im Schnee. "Ich war schockiert, auch wenn da keine sexuellen Handlungen zu sehen waren. Aber sie war noch so jung!" Rafaela Jahn sagt, sie habe sich zwingen müssen, weiter mitzuspielen. Und ihm geschrieben, dass es keine Tabus zwischen ihnen geben soll. Da kommt schon das nächste Bild. Diesmal ist es ein nacktes Mädchen am Strand, vier, vielleicht fünf Jahre alt. "Das hat mich zerstört", sagt Rafaela Jahn. Noch heute, etwa anderthalb Jahre später, vergehe kein Tag, ohne dass sie daran denke. Und es waren nicht die letzten Bilder, die sie bekommen sollte.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wird am 21. August 2019 beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Privatwohnung und die Räume von Christoph Metzelders Stiftung "Zukunft Jugend" beantragen. Metzelder sei verdächtig, "es unternommen zu haben, einer anderen Person den Besitz an pornographischen Schriften (...) zu verschaffen". Und zwar, indem er Rafaela Jahn Bilder geschickt habe, "die sexuelle Handlungen von und an Personen unter vierzehn Jahren (Kind) zum Gegenstand haben".

Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden.

Der Chat, in dessen Verlauf Christoph Metzelder derartige Fotos an Rafaela Jahn geschickt haben soll, wird in den späten Abendstunden des 10. auf den 11. August 2019 immer drastischer. Sie gibt vor, sich alles mit ihm vorstellen zu können. Christoph Metzelder fragt, ob sie zusammen eine Kleine verführen wollen. Er schlägt vor, Rafaela solle ihre Nichten im Urlaub zu sich holen, die sie sich ausgedacht hat. Vier und neun Jahre alt sollen sie angeblich sein und im Ausland leben. Sie solle ihm eine Kleine besorgen, schreibt er. Dies begründe noch keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Straftat, wird der zuständige Staatsanwalt später notieren. Zwar enthalte dieser Austausch eine formale Einigung über den möglichen Tatort (Sylt) eines schweren sexuellen Missbrauchs, jedoch mangele es an den für eine Tatbegehung nötigen Einzelheiten.

Als Rafaela Jahn am nächsten Morgen aufwacht, sei sie nicht mehr dieselbe gewesen. "Ich wusste nicht, wohin damit, habe niemandem vertraut, auch nicht der Polizei." Die hatte kurz zuvor im Missbrauchsskandal von Lügde ein desaströses Bild abgegeben, als auf einem Polizeirevier Beweismaterial verschwunden war. Sie sucht Rat bei einer engen Freundin. Diese vermittelt sie an einen Polizeibeamten in Osnabrück, dem sie vertrauen könne. Ihm schickt Rafaela Jahn die Chats. Da sie Angst hat, das Material könnte dort einfach verschwinden, wendet sie sich an eine zweite Freundin, um eine weitere Zeugin zu haben.

Diese weiht einen Journalisten ein, den sie Jahn als Vertrauten und Polizeireporter vorstellt, der genau wisse, was zu tun sei. Dass er bei der Bild arbeitet, habe er ihr erst später offenbart. Sie habe ihm keine Beweise überlassen. Dieser Reporter habe schließlich beim Landeskriminalamt angerufen und ihr angekündigt, es werde sich jemand bei ihr melden. "Keine fünf Minuten später haben sie mich einbestellt", sagt Rafaela Jahn. In der folgenden Vernehmung erzählt sie die ganze Geschichte und überlässt den Beamten ihr Handy. Daraufhin wird ein Ermittlungsverfahren gegen Metzelder eröffnet. Und auch eines gegen Rafaela Jahn – doch das erfährt sie erst viel später. Aus der Presse.
Die Staatsanwaltschaft hält auch sie für verdächtig

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ist sie verdächtig, sich durch ihr Verhalten kinderpornografische Bilder verschafft zu haben. Sie habe zudem "mehrere Tage" gewartet, bis sie sich an die Polizeibeamten gewandt habe, und selbst keine Strafanzeige erstattet. Dem widerspricht ihr Anwalt Leon Kruse. Tatsächlich habe sie sich bereits innerhalb von 24 Stunden an den Polizeibeamten in Osnabrück gewandt und die Dateien anschließend an dessen dienstliche Mailadresse geschickt. Damit habe sie eine Strafanzeige erstattet. "Für das gesamte Vorgehen der Staatsanwaltschaft habe ich deshalb kein Verständnis", sagt Kruse. "An der Verfolgung meiner Mandantin besteht kein öffentliches Interesse. Das Verfahren hätte ohne Auflage eingestellt werden müssen." Das sah die Staatsanwaltschaft anders und hat, nachdem sie zunächst eine Einstellung gegen eine Auflage von 300 Euro vorgeschlagen hatte, einen Strafbefehl beantragt. Würde dieser vom Gericht erlassen, müsste Rafaela Jahn dagegen Einspruch einlegen. Dann käme es zu einer Hauptverhandlung.

Das Amtsgericht versucht, zwischen den Seiten zu vermitteln. Um sich einen "Spießrutenlauf" in einem Prozess zu ersparen, wie Leon Kruse es formuliert, ist Rafaela Jahn bereit, die Einstellung gegen die ursprünglich von der Staatsanwaltschaft geforderte Auflage in Höhe von 300 Euro zu akzeptieren. Als das Ganze in der vergangenen Woche fixiert werden soll, fordert die Staatsanwaltschaft aber plötzlich 500 Euro – "wegen der späten Einsicht der Angeschuldigten" und da sie sich zuvor gegen die Einstellung gewehrt habe. "Die Staatsanwaltschaft missbraucht hier die ihr vom Gesetzgeber übertragene Macht", sagt Kruse. Das Strafrecht sehe keine "Verfahrensstrafe" vor, "um nichts anderes aber handelt es sich hier. Die Erhöhung des Betrages ist rechtswidrig." Vor allem: Rafaela Jahn hat eine Einstellung nie verweigert, sondern sich lediglich Bedenkzeit erbeten.

Ob nun 300 Euro oder 500 Euro, darauf kommt es ihr am Ende aber wohl nicht an. Geld, sagt sie, sei nicht der tatsächliche Preis, den sie für ihren Kontakt zu Christoph Metzelder zahle. Dieser seien all die Momente, in denen sie kleine Kinder sehe und Angst bekomme, weil sie daran denken müsse, was "er" am liebsten mit ihnen anstellen würde. Rafaela Jahn sagt, sie habe zwar Verständnis dafür, dass Ermittlungen gegen sie eingeleitet wurden, nicht aber für das Ergebnis. "Ich frage mich, was das für ein Zeichen ist an all die Frauen, die auch mal in so eine Lage kommen. Sie sollten doch ermutigt werden, aufzustehen, so etwas nicht zuzulassen."

Und Christoph Metzelder, der Ex-Fußballstar? Von der ZEIT auf die Vorwürfe angesprochen, erfolgte von seinem Verteidiger keine Reaktion. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vom 27. August 2020, die das Verfahren wegen seines Wohnsitzes übernommen hat, wirft ihm den Besitz von 297 kinderpornografischen Bildern vor. Zudem soll er in 29 Fällen einer anderen Person den Besitz verschafft haben. Das zuständige Amtsgericht Düsseldorf hat die Anklage Anfang dieser Woche zugelassen. Die Hauptverhandlung soll am 29. April beginnen.

In einer Pressemitteilung hat das Gericht Details aus der Anklage öffentlich gemacht, wogegen sich Christoph Metzelder im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes gewehrt hat. Seine Anwälte beantragten, die Mitteilung entfernen zu lassen. Erstinstanzlich scheiterte das Begehren. Laut Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf beruht die Anklage unter anderem "auf der geständigen Einlassung" Metzelders. Eine Löschung der Pressemitteilung sei nicht zu veranlassen. Mit neuem Rechtsanwalt ging Metzelder in die nächste Instanz: Eine geständige Einlassung habe es nie gegeben. Die Beschwerde hatte beim Oberverwaltungsgericht Münster teilweise Erfolg. Der zuständige Vierte Senat verfügte die Löschung der Pressemitteilung. Gleichwohl gingen die Richter davon aus, dass "der Antragsteller (...) selbst von einer erdrückenden Beweislage ausgegangen" sei.

Christoph Metzelder habe, so das Verwaltungsgericht Düsseldorf, über Jahre den Eindruck "einer junge Menschen verantwortungsvoll begleitenden und unterstützenden Person" erzeugt. Die ihm vorgeworfenen Taten ließen "den an sich anerkennenswerten Einsatz (...) in einem anderen Licht erscheinen".

Der ehemalige Fußballprofi ist praktizierender Katholik. In den frühen 2000er-Jahren engagierte er sich als "Schutzengel" im Verein Roter Keil gegen Kinderprostitution und sexuelle Gewalt an Kindern. Diesem Einsatz verdankte er im Januar 2005 eine Audienz bei Johannes Paul II. Metzelder überreichte dem Papst ein Buch, an dem er mitgeschrieben hatte. Im Klappentext heißt es: "Kindheit ist ein zerbrechliches Paradies, das unseren Schutz braucht."

Anm. d. Red.: Die ZEIT hat mit Psychologen und Kinderschutz-Experten gesprochen. Sie raten dazu, die brutale sexuelle Gewalt in kinderpornografischen Bildern genau zu benennen. Verharmlosende Sprache schütze die Täter, nicht die Opfer

* Name von der Redaktion geändert
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von #blackducksmatter »

Unabhängig von den unappetitlichen Vorwürfen: Man fragt sich ja doch immer, warum die Leute solche Sachen in Textform bringen müssen. In Österreich gibts die Volksweisheit "Jedes Schriftl is a Giftl", das scheint sich, oftmals zum Glück, noch nicht in sämtlichen kranken Hirnen eingeprägt zu haben.
TT hat geschrieben: Es wurde ein Termin gesucht, ich hatte aber erst zu viele Freizeitverpflichtungen (um Watzke zu treffen)
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Skymarshall
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Skymarshall »

"Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden."


Wegsperren dieses dumme Dreckschwein, und zwar für sehr lange Zeit !
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

Skymarshall hat geschrieben: Donnerstag 25. Februar 2021, 07:32 "Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden."


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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 25. Februar 2021, 07:42
Skymarshall hat geschrieben: Donnerstag 25. Februar 2021, 07:32 "Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden."


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Lies doch einfach den Text den ich gestern hier reinkopiert habe, oder wenn Du ein Zeit Abo hast hier https://www.zeit.de/2021/09/christoph-m ... ettansicht
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Heinz B.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 25. Februar 2021, 07:58
Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 25. Februar 2021, 07:42
Skymarshall hat geschrieben: Donnerstag 25. Februar 2021, 07:32 "Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden."


Wegsperren dieses dumme Dreckschwein, und zwar für sehr lange Zeit !
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Lies doch einfach den Text den ich gestern hier reinkopiert habe, oder wenn Du ein Zeit Abo hast hier https://www.zeit.de/2021/09/christoph-m ... ettansicht
Alles klar. :thumbup:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
Gladbacher
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Gladbacher »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 24. Februar 2021, 22:18 Christoph Metzelder: Und dann kamen die schrecklichen Bilder
Eine Frau lernt im Internet den bekannten Fußballprofi Christoph Metzelder kennen. Was als Flirt beginnt, endet in einem Albtraum.
Da Bezahlschranke...
Spoiler
Show
Eines Morgens wird Rafaela Jahn* von einer Instagram-Nachricht geweckt. Es ist keine nette Nachricht, kein "Wie geht’s?", ja nicht einmal ein Wort. Nur zwei glotzende Augen: kleine Pupillen, riesige schwarze Iris, weiß umrandet – ein Emoji. Etwas aufdringlich vielleicht. Aber es kam ja nicht von irgendwem.

Früher kannte Rafaela Jahn, heute Anfang 40, den Fußballprofi Christoph Metzelder nur aus dem Fernsehen. Sah, wie er die Gegner auf dem Rasen ablief. Wie sein Trikot fleckig wurde von den vielen Grätschen. Wie er in den Interviews nach Spielende kein einfältiges Zeug zum Besten gab wie die anderen. Wie er 2006 mit der deutschen Nationalmannschaft ein ganzes Land begeisterte. "Ich war fasziniert von ihm. Er war für mich kein normaler Fußballer, sondern ein Mann, der meint, was er sagt. Ein Macher, kein Träumer." Und plötzlich, an diesem 8. November 2018, meldete sich dieser Star bei ihr, nachdem sie kurz zuvor seine Followerin bei Instagram geworden war. Einfach so. "Ich war überrascht und habe mich sehr gefreut."

Diese Geschichte begann mit einer Überraschung. Und sie wird mit einem Schock enden.

Rafaela Jahn sitzt vor wenigen Wochen an einem eisigen Wintertag in einem Hamburger Hotel. Sie will erzählen, wie aus einem harmlosen Flirt ein Skandal erwachsen konnte, in dem es um Bilder geht, die sexuelle Gewalt gegen Kinder zeigen. Bilder, die der beliebte, sozial engagierte Bundesverdienstkreuzträger Christoph Metzelder laut Anklage der Staatsanwaltschaft Düsseldorf an Rafaela Jahn geschickt haben soll. Und sie will erzählen, was ihr selbst widerfuhr, nachdem sie mit diesen Bildern zur Polizei gegangen war. Denn plötzlich geriet Jahn selbst in den Fokus der Ermittler – aber der Reihe nach.

Im November 2018 fühlt sich Rafaela Jahn wie im Traum. Der Mann, den sie aus der Ferne anschwärmt, der bei Real Madrid spielte und bei Borussia Dortmund, ist plötzlich ganz nah. Es dauert nicht lang, da wird aus den glotzenden Augen ein leidenschaftlicher Austausch. Sie schickt ihm ein Selbstporträt mit nichts als einem Fußballtrikot an, er möchte mehr sehen. Er erzählt ihr von seiner Stiftung, mit der er Kinder und Jugendliche unterstützt. Sie ist hingerissen von seiner Art.

Die beiden sind einander noch nie begegnet, als sie schon davon fantasieren, eine Familie zu gründen. Das sei natürlich verliebte Spinnerei gewesen, sagt Rafaela Jahn heute. Sie habe zunächst das Gefühl gehabt, er habe austesten wollen, ob sie ihm ein Kind anhängen wolle. "Aber er war dann sehr fixiert auf dieses Thema, und ich fand es schön."

Eine erste geplante Verabredung im November platzt kurzfristig, Anfang Dezember treffen sie sich erstmals in einem italienischen Restaurant in Hamburg. Sie sitzen eineinhalb Stunden an einem größeren Tisch, Rafaela Jahn hat das Gefühl, als wollten alle Anwesenden sie beide verkuppeln. Sie habe eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen verspürt. Doch da Metzelder zu viele Leute dort kennt, passiert nichts weiter. Weihnachten, Silvester, das Frühjahr gehen vorbei, doch der Chat setzt sich fort – und wird immer expliziter. Ende Mai 2019 treffen sich Rafaela Jahn und Christoph Metzelder schließlich in einem Hotel an der Hamburger Alster. Spät am Abend holt sie an der Hotelbar zwei Moscow Mule, dann klopft sie an die Tür des Zimmers 528. Erst am nächsten Morgen wird sie wieder nach Hause gehen. Dann meldet sie sich erst mal nicht mehr.

Drei Tage später schickt Metzelder ihr ein Kuss-Smiley. Wieder vergeht etwas Zeit, hin und wieder schreiben sie sich, meist kurz, mal nebensächlich, oft anzüglich. Anfang August kommt es zum Austausch über sexuelle Tabus. Als sie schreibt, was für sie alles nicht infrage kommt, antwortet er, dies seien aber viele Einschränkungen. Er fände einen Dreier schon geil, ob Mann oder Frau, sei ihm egal, aber: gerne jung. Was das denn für ihn heiße, will Rafaela Jahn wissen. Circa 18, antwortet Metzelder. Und versieht die Nachricht mit einem Smiley, das die Zunge rausstreckt.

Rafaela Jahn hält inne auf ihrem Hamburger Hotelsofa. Holt tief Luft und sagt: "Das war für mich der Moment, ab dem ich mir Fragen gestellt habe. Wenn er 18 sagt, meint er dann eher 15 oder 16?" Und dann habe er dieses beunruhigende Wort gebraucht: Teenager. Seine Fantasie sei es, mit ihr zusammen einen Teenager zu verführen, ob Junge oder Mädchen, sei egal. Wenn sie das nicht anmache, sei das okay. Es sei ja erst mal nur eine Fantasie. Sie habe dann versucht, das Thema umzulenken, er sei aber rasch wieder darauf zurückgekommen. "Dann habe ich den Entschluss gefasst, herauszufinden, was er wirklich will."
"Wenn er so was machen würde, kann ich nicht tatenlos zusehen"

Er stehe nicht auf Männer, schreibt Christoph Metzelder, deswegen junge Boys oder junge Girls. Die seien unschuldig und könnten noch geformt werden. Außerdem sei das ja auch ein bisschen verboten. Warum offenbart dieser Fußballstar das alles so ungeschützt? Die beiden kennen sich praktisch kaum, waren ein einziges Mal miteinander intim. Sie ist perplex. Sie spürt, sie steht an einer Weggabelung. Soll sie sich einfach tonlos verabschieden, sich nie wieder melden, ihn vergessen, so wie es wohl viele in ihrer Lage getan hätten? Oder soll sie mitspielen, um zu erfahren, wie weit er geht? "Ich habe lange nachgedacht, und dann war für mich klar: Wenn er so was machen würde, dann kann ich nicht tatenlos zusehen."

Es ist der Vormittag des 9. August 2019, an dem sich Rafaela Jahn nach vier Tagen Funkstille wieder bei Christoph Metzelder meldet. "Ich habe ihm vorgespielt, dass er mein Interesse geweckt hat, und habe ihn angelogen." Die Vorstellung, schreibt sie an ihn, sei zwar pervers, und sie sei von sich selbst überrascht, aber sie habe sich da im Internet so einen Film angesehen, der zeigte "so was junges unschuldiges verbotenes unreifes wie du es gesagt hast". Der habe sie angemacht. Sie wäre dabei, bei so einem Dreier. Er könne entscheiden, wie alt die gemeinsame Gespielin sein soll. Metzelder antwortet, noch jünger als 14, und schön schmal solle sie sein. Er kündigt ihr an, Bilder über WhatsApp zu schicken. Danach könne sie selbst entscheiden.

Das erste Foto von einer Handynummer, die die Ermittler später zweifelsfrei Metzelder zuordnen, schickt er am 10. August um 19.09 Uhr. Ein Mädchen, vielleicht zehn Jahre alt, nackt im Schnee. "Ich war schockiert, auch wenn da keine sexuellen Handlungen zu sehen waren. Aber sie war noch so jung!" Rafaela Jahn sagt, sie habe sich zwingen müssen, weiter mitzuspielen. Und ihm geschrieben, dass es keine Tabus zwischen ihnen geben soll. Da kommt schon das nächste Bild. Diesmal ist es ein nacktes Mädchen am Strand, vier, vielleicht fünf Jahre alt. "Das hat mich zerstört", sagt Rafaela Jahn. Noch heute, etwa anderthalb Jahre später, vergehe kein Tag, ohne dass sie daran denke. Und es waren nicht die letzten Bilder, die sie bekommen sollte.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wird am 21. August 2019 beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Privatwohnung und die Räume von Christoph Metzelders Stiftung "Zukunft Jugend" beantragen. Metzelder sei verdächtig, "es unternommen zu haben, einer anderen Person den Besitz an pornographischen Schriften (...) zu verschaffen". Und zwar, indem er Rafaela Jahn Bilder geschickt habe, "die sexuelle Handlungen von und an Personen unter vierzehn Jahren (Kind) zum Gegenstand haben".

Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden.

Der Chat, in dessen Verlauf Christoph Metzelder derartige Fotos an Rafaela Jahn geschickt haben soll, wird in den späten Abendstunden des 10. auf den 11. August 2019 immer drastischer. Sie gibt vor, sich alles mit ihm vorstellen zu können. Christoph Metzelder fragt, ob sie zusammen eine Kleine verführen wollen. Er schlägt vor, Rafaela solle ihre Nichten im Urlaub zu sich holen, die sie sich ausgedacht hat. Vier und neun Jahre alt sollen sie angeblich sein und im Ausland leben. Sie solle ihm eine Kleine besorgen, schreibt er. Dies begründe noch keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Straftat, wird der zuständige Staatsanwalt später notieren. Zwar enthalte dieser Austausch eine formale Einigung über den möglichen Tatort (Sylt) eines schweren sexuellen Missbrauchs, jedoch mangele es an den für eine Tatbegehung nötigen Einzelheiten.

Als Rafaela Jahn am nächsten Morgen aufwacht, sei sie nicht mehr dieselbe gewesen. "Ich wusste nicht, wohin damit, habe niemandem vertraut, auch nicht der Polizei." Die hatte kurz zuvor im Missbrauchsskandal von Lügde ein desaströses Bild abgegeben, als auf einem Polizeirevier Beweismaterial verschwunden war. Sie sucht Rat bei einer engen Freundin. Diese vermittelt sie an einen Polizeibeamten in Osnabrück, dem sie vertrauen könne. Ihm schickt Rafaela Jahn die Chats. Da sie Angst hat, das Material könnte dort einfach verschwinden, wendet sie sich an eine zweite Freundin, um eine weitere Zeugin zu haben.

Diese weiht einen Journalisten ein, den sie Jahn als Vertrauten und Polizeireporter vorstellt, der genau wisse, was zu tun sei. Dass er bei der Bild arbeitet, habe er ihr erst später offenbart. Sie habe ihm keine Beweise überlassen. Dieser Reporter habe schließlich beim Landeskriminalamt angerufen und ihr angekündigt, es werde sich jemand bei ihr melden. "Keine fünf Minuten später haben sie mich einbestellt", sagt Rafaela Jahn. In der folgenden Vernehmung erzählt sie die ganze Geschichte und überlässt den Beamten ihr Handy. Daraufhin wird ein Ermittlungsverfahren gegen Metzelder eröffnet. Und auch eines gegen Rafaela Jahn – doch das erfährt sie erst viel später. Aus der Presse.
Die Staatsanwaltschaft hält auch sie für verdächtig

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ist sie verdächtig, sich durch ihr Verhalten kinderpornografische Bilder verschafft zu haben. Sie habe zudem "mehrere Tage" gewartet, bis sie sich an die Polizeibeamten gewandt habe, und selbst keine Strafanzeige erstattet. Dem widerspricht ihr Anwalt Leon Kruse. Tatsächlich habe sie sich bereits innerhalb von 24 Stunden an den Polizeibeamten in Osnabrück gewandt und die Dateien anschließend an dessen dienstliche Mailadresse geschickt. Damit habe sie eine Strafanzeige erstattet. "Für das gesamte Vorgehen der Staatsanwaltschaft habe ich deshalb kein Verständnis", sagt Kruse. "An der Verfolgung meiner Mandantin besteht kein öffentliches Interesse. Das Verfahren hätte ohne Auflage eingestellt werden müssen." Das sah die Staatsanwaltschaft anders und hat, nachdem sie zunächst eine Einstellung gegen eine Auflage von 300 Euro vorgeschlagen hatte, einen Strafbefehl beantragt. Würde dieser vom Gericht erlassen, müsste Rafaela Jahn dagegen Einspruch einlegen. Dann käme es zu einer Hauptverhandlung.

Das Amtsgericht versucht, zwischen den Seiten zu vermitteln. Um sich einen "Spießrutenlauf" in einem Prozess zu ersparen, wie Leon Kruse es formuliert, ist Rafaela Jahn bereit, die Einstellung gegen die ursprünglich von der Staatsanwaltschaft geforderte Auflage in Höhe von 300 Euro zu akzeptieren. Als das Ganze in der vergangenen Woche fixiert werden soll, fordert die Staatsanwaltschaft aber plötzlich 500 Euro – "wegen der späten Einsicht der Angeschuldigten" und da sie sich zuvor gegen die Einstellung gewehrt habe. "Die Staatsanwaltschaft missbraucht hier die ihr vom Gesetzgeber übertragene Macht", sagt Kruse. Das Strafrecht sehe keine "Verfahrensstrafe" vor, "um nichts anderes aber handelt es sich hier. Die Erhöhung des Betrages ist rechtswidrig." Vor allem: Rafaela Jahn hat eine Einstellung nie verweigert, sondern sich lediglich Bedenkzeit erbeten.

Ob nun 300 Euro oder 500 Euro, darauf kommt es ihr am Ende aber wohl nicht an. Geld, sagt sie, sei nicht der tatsächliche Preis, den sie für ihren Kontakt zu Christoph Metzelder zahle. Dieser seien all die Momente, in denen sie kleine Kinder sehe und Angst bekomme, weil sie daran denken müsse, was "er" am liebsten mit ihnen anstellen würde. Rafaela Jahn sagt, sie habe zwar Verständnis dafür, dass Ermittlungen gegen sie eingeleitet wurden, nicht aber für das Ergebnis. "Ich frage mich, was das für ein Zeichen ist an all die Frauen, die auch mal in so eine Lage kommen. Sie sollten doch ermutigt werden, aufzustehen, so etwas nicht zuzulassen."

Und Christoph Metzelder, der Ex-Fußballstar? Von der ZEIT auf die Vorwürfe angesprochen, erfolgte von seinem Verteidiger keine Reaktion. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vom 27. August 2020, die das Verfahren wegen seines Wohnsitzes übernommen hat, wirft ihm den Besitz von 297 kinderpornografischen Bildern vor. Zudem soll er in 29 Fällen einer anderen Person den Besitz verschafft haben. Das zuständige Amtsgericht Düsseldorf hat die Anklage Anfang dieser Woche zugelassen. Die Hauptverhandlung soll am 29. April beginnen.

In einer Pressemitteilung hat das Gericht Details aus der Anklage öffentlich gemacht, wogegen sich Christoph Metzelder im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes gewehrt hat. Seine Anwälte beantragten, die Mitteilung entfernen zu lassen. Erstinstanzlich scheiterte das Begehren. Laut Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf beruht die Anklage unter anderem "auf der geständigen Einlassung" Metzelders. Eine Löschung der Pressemitteilung sei nicht zu veranlassen. Mit neuem Rechtsanwalt ging Metzelder in die nächste Instanz: Eine geständige Einlassung habe es nie gegeben. Die Beschwerde hatte beim Oberverwaltungsgericht Münster teilweise Erfolg. Der zuständige Vierte Senat verfügte die Löschung der Pressemitteilung. Gleichwohl gingen die Richter davon aus, dass "der Antragsteller (...) selbst von einer erdrückenden Beweislage ausgegangen" sei.

Christoph Metzelder habe, so das Verwaltungsgericht Düsseldorf, über Jahre den Eindruck "einer junge Menschen verantwortungsvoll begleitenden und unterstützenden Person" erzeugt. Die ihm vorgeworfenen Taten ließen "den an sich anerkennenswerten Einsatz (...) in einem anderen Licht erscheinen".

Der ehemalige Fußballprofi ist praktizierender Katholik. In den frühen 2000er-Jahren engagierte er sich als "Schutzengel" im Verein Roter Keil gegen Kinderprostitution und sexuelle Gewalt an Kindern. Diesem Einsatz verdankte er im Januar 2005 eine Audienz bei Johannes Paul II. Metzelder überreichte dem Papst ein Buch, an dem er mitgeschrieben hatte. Im Klappentext heißt es: "Kindheit ist ein zerbrechliches Paradies, das unseren Schutz braucht."

Anm. d. Red.: Die ZEIT hat mit Psychologen und Kinderschutz-Experten gesprochen. Sie raten dazu, die brutale sexuelle Gewalt in kinderpornografischen Bildern genau zu benennen. Verharmlosende Sprache schütze die Täter, nicht die Opfer

* Name von der Redaktion geändert
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Das ist kaum ertragbar es zu lesen......
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von magical »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 24. Februar 2021, 22:18 Christoph Metzelder: Und dann kamen die schrecklichen Bilder
Eine Frau lernt im Internet den bekannten Fußballprofi Christoph Metzelder kennen. Was als Flirt beginnt, endet in einem Albtraum.
Da Bezahlschranke...
Spoiler
Show
Eines Morgens wird Rafaela Jahn* von einer Instagram-Nachricht geweckt. Es ist keine nette Nachricht, kein "Wie geht’s?", ja nicht einmal ein Wort. Nur zwei glotzende Augen: kleine Pupillen, riesige schwarze Iris, weiß umrandet – ein Emoji. Etwas aufdringlich vielleicht. Aber es kam ja nicht von irgendwem.

Früher kannte Rafaela Jahn, heute Anfang 40, den Fußballprofi Christoph Metzelder nur aus dem Fernsehen. Sah, wie er die Gegner auf dem Rasen ablief. Wie sein Trikot fleckig wurde von den vielen Grätschen. Wie er in den Interviews nach Spielende kein einfältiges Zeug zum Besten gab wie die anderen. Wie er 2006 mit der deutschen Nationalmannschaft ein ganzes Land begeisterte. "Ich war fasziniert von ihm. Er war für mich kein normaler Fußballer, sondern ein Mann, der meint, was er sagt. Ein Macher, kein Träumer." Und plötzlich, an diesem 8. November 2018, meldete sich dieser Star bei ihr, nachdem sie kurz zuvor seine Followerin bei Instagram geworden war. Einfach so. "Ich war überrascht und habe mich sehr gefreut."

Diese Geschichte begann mit einer Überraschung. Und sie wird mit einem Schock enden.

Rafaela Jahn sitzt vor wenigen Wochen an einem eisigen Wintertag in einem Hamburger Hotel. Sie will erzählen, wie aus einem harmlosen Flirt ein Skandal erwachsen konnte, in dem es um Bilder geht, die sexuelle Gewalt gegen Kinder zeigen. Bilder, die der beliebte, sozial engagierte Bundesverdienstkreuzträger Christoph Metzelder laut Anklage der Staatsanwaltschaft Düsseldorf an Rafaela Jahn geschickt haben soll. Und sie will erzählen, was ihr selbst widerfuhr, nachdem sie mit diesen Bildern zur Polizei gegangen war. Denn plötzlich geriet Jahn selbst in den Fokus der Ermittler – aber der Reihe nach.

Im November 2018 fühlt sich Rafaela Jahn wie im Traum. Der Mann, den sie aus der Ferne anschwärmt, der bei Real Madrid spielte und bei Borussia Dortmund, ist plötzlich ganz nah. Es dauert nicht lang, da wird aus den glotzenden Augen ein leidenschaftlicher Austausch. Sie schickt ihm ein Selbstporträt mit nichts als einem Fußballtrikot an, er möchte mehr sehen. Er erzählt ihr von seiner Stiftung, mit der er Kinder und Jugendliche unterstützt. Sie ist hingerissen von seiner Art.

Die beiden sind einander noch nie begegnet, als sie schon davon fantasieren, eine Familie zu gründen. Das sei natürlich verliebte Spinnerei gewesen, sagt Rafaela Jahn heute. Sie habe zunächst das Gefühl gehabt, er habe austesten wollen, ob sie ihm ein Kind anhängen wolle. "Aber er war dann sehr fixiert auf dieses Thema, und ich fand es schön."

Eine erste geplante Verabredung im November platzt kurzfristig, Anfang Dezember treffen sie sich erstmals in einem italienischen Restaurant in Hamburg. Sie sitzen eineinhalb Stunden an einem größeren Tisch, Rafaela Jahn hat das Gefühl, als wollten alle Anwesenden sie beide verkuppeln. Sie habe eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen verspürt. Doch da Metzelder zu viele Leute dort kennt, passiert nichts weiter. Weihnachten, Silvester, das Frühjahr gehen vorbei, doch der Chat setzt sich fort – und wird immer expliziter. Ende Mai 2019 treffen sich Rafaela Jahn und Christoph Metzelder schließlich in einem Hotel an der Hamburger Alster. Spät am Abend holt sie an der Hotelbar zwei Moscow Mule, dann klopft sie an die Tür des Zimmers 528. Erst am nächsten Morgen wird sie wieder nach Hause gehen. Dann meldet sie sich erst mal nicht mehr.

Drei Tage später schickt Metzelder ihr ein Kuss-Smiley. Wieder vergeht etwas Zeit, hin und wieder schreiben sie sich, meist kurz, mal nebensächlich, oft anzüglich. Anfang August kommt es zum Austausch über sexuelle Tabus. Als sie schreibt, was für sie alles nicht infrage kommt, antwortet er, dies seien aber viele Einschränkungen. Er fände einen Dreier schon geil, ob Mann oder Frau, sei ihm egal, aber: gerne jung. Was das denn für ihn heiße, will Rafaela Jahn wissen. Circa 18, antwortet Metzelder. Und versieht die Nachricht mit einem Smiley, das die Zunge rausstreckt.

Rafaela Jahn hält inne auf ihrem Hamburger Hotelsofa. Holt tief Luft und sagt: "Das war für mich der Moment, ab dem ich mir Fragen gestellt habe. Wenn er 18 sagt, meint er dann eher 15 oder 16?" Und dann habe er dieses beunruhigende Wort gebraucht: Teenager. Seine Fantasie sei es, mit ihr zusammen einen Teenager zu verführen, ob Junge oder Mädchen, sei egal. Wenn sie das nicht anmache, sei das okay. Es sei ja erst mal nur eine Fantasie. Sie habe dann versucht, das Thema umzulenken, er sei aber rasch wieder darauf zurückgekommen. "Dann habe ich den Entschluss gefasst, herauszufinden, was er wirklich will."
"Wenn er so was machen würde, kann ich nicht tatenlos zusehen"

Er stehe nicht auf Männer, schreibt Christoph Metzelder, deswegen junge Boys oder junge Girls. Die seien unschuldig und könnten noch geformt werden. Außerdem sei das ja auch ein bisschen verboten. Warum offenbart dieser Fußballstar das alles so ungeschützt? Die beiden kennen sich praktisch kaum, waren ein einziges Mal miteinander intim. Sie ist perplex. Sie spürt, sie steht an einer Weggabelung. Soll sie sich einfach tonlos verabschieden, sich nie wieder melden, ihn vergessen, so wie es wohl viele in ihrer Lage getan hätten? Oder soll sie mitspielen, um zu erfahren, wie weit er geht? "Ich habe lange nachgedacht, und dann war für mich klar: Wenn er so was machen würde, dann kann ich nicht tatenlos zusehen."

Es ist der Vormittag des 9. August 2019, an dem sich Rafaela Jahn nach vier Tagen Funkstille wieder bei Christoph Metzelder meldet. "Ich habe ihm vorgespielt, dass er mein Interesse geweckt hat, und habe ihn angelogen." Die Vorstellung, schreibt sie an ihn, sei zwar pervers, und sie sei von sich selbst überrascht, aber sie habe sich da im Internet so einen Film angesehen, der zeigte "so was junges unschuldiges verbotenes unreifes wie du es gesagt hast". Der habe sie angemacht. Sie wäre dabei, bei so einem Dreier. Er könne entscheiden, wie alt die gemeinsame Gespielin sein soll. Metzelder antwortet, noch jünger als 14, und schön schmal solle sie sein. Er kündigt ihr an, Bilder über WhatsApp zu schicken. Danach könne sie selbst entscheiden.

Das erste Foto von einer Handynummer, die die Ermittler später zweifelsfrei Metzelder zuordnen, schickt er am 10. August um 19.09 Uhr. Ein Mädchen, vielleicht zehn Jahre alt, nackt im Schnee. "Ich war schockiert, auch wenn da keine sexuellen Handlungen zu sehen waren. Aber sie war noch so jung!" Rafaela Jahn sagt, sie habe sich zwingen müssen, weiter mitzuspielen. Und ihm geschrieben, dass es keine Tabus zwischen ihnen geben soll. Da kommt schon das nächste Bild. Diesmal ist es ein nacktes Mädchen am Strand, vier, vielleicht fünf Jahre alt. "Das hat mich zerstört", sagt Rafaela Jahn. Noch heute, etwa anderthalb Jahre später, vergehe kein Tag, ohne dass sie daran denke. Und es waren nicht die letzten Bilder, die sie bekommen sollte.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wird am 21. August 2019 beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Privatwohnung und die Räume von Christoph Metzelders Stiftung "Zukunft Jugend" beantragen. Metzelder sei verdächtig, "es unternommen zu haben, einer anderen Person den Besitz an pornographischen Schriften (...) zu verschaffen". Und zwar, indem er Rafaela Jahn Bilder geschickt habe, "die sexuelle Handlungen von und an Personen unter vierzehn Jahren (Kind) zum Gegenstand haben".

Eines zeige ein augenscheinlich unter zehnjähriges Mädchen mit Zopf, welches am Glied eines Mannes den Oralverkehr vollziehe. Auf einem anderen sei ein etwa zehnjähriges dunkelblondes nacktes Mädchen zu sehen, mit gespreizten Beinen rittlings auf einem Mann sitzend. Sie greife sich in die Haare. Metzelder kommentiert dieses Bild mit den Worten, sie sehe aus, als hätte sie Lust, gefickt zu werden.

Der Chat, in dessen Verlauf Christoph Metzelder derartige Fotos an Rafaela Jahn geschickt haben soll, wird in den späten Abendstunden des 10. auf den 11. August 2019 immer drastischer. Sie gibt vor, sich alles mit ihm vorstellen zu können. Christoph Metzelder fragt, ob sie zusammen eine Kleine verführen wollen. Er schlägt vor, Rafaela solle ihre Nichten im Urlaub zu sich holen, die sie sich ausgedacht hat. Vier und neun Jahre alt sollen sie angeblich sein und im Ausland leben. Sie solle ihm eine Kleine besorgen, schreibt er. Dies begründe noch keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Straftat, wird der zuständige Staatsanwalt später notieren. Zwar enthalte dieser Austausch eine formale Einigung über den möglichen Tatort (Sylt) eines schweren sexuellen Missbrauchs, jedoch mangele es an den für eine Tatbegehung nötigen Einzelheiten.

Als Rafaela Jahn am nächsten Morgen aufwacht, sei sie nicht mehr dieselbe gewesen. "Ich wusste nicht, wohin damit, habe niemandem vertraut, auch nicht der Polizei." Die hatte kurz zuvor im Missbrauchsskandal von Lügde ein desaströses Bild abgegeben, als auf einem Polizeirevier Beweismaterial verschwunden war. Sie sucht Rat bei einer engen Freundin. Diese vermittelt sie an einen Polizeibeamten in Osnabrück, dem sie vertrauen könne. Ihm schickt Rafaela Jahn die Chats. Da sie Angst hat, das Material könnte dort einfach verschwinden, wendet sie sich an eine zweite Freundin, um eine weitere Zeugin zu haben.

Diese weiht einen Journalisten ein, den sie Jahn als Vertrauten und Polizeireporter vorstellt, der genau wisse, was zu tun sei. Dass er bei der Bild arbeitet, habe er ihr erst später offenbart. Sie habe ihm keine Beweise überlassen. Dieser Reporter habe schließlich beim Landeskriminalamt angerufen und ihr angekündigt, es werde sich jemand bei ihr melden. "Keine fünf Minuten später haben sie mich einbestellt", sagt Rafaela Jahn. In der folgenden Vernehmung erzählt sie die ganze Geschichte und überlässt den Beamten ihr Handy. Daraufhin wird ein Ermittlungsverfahren gegen Metzelder eröffnet. Und auch eines gegen Rafaela Jahn – doch das erfährt sie erst viel später. Aus der Presse.
Die Staatsanwaltschaft hält auch sie für verdächtig

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ist sie verdächtig, sich durch ihr Verhalten kinderpornografische Bilder verschafft zu haben. Sie habe zudem "mehrere Tage" gewartet, bis sie sich an die Polizeibeamten gewandt habe, und selbst keine Strafanzeige erstattet. Dem widerspricht ihr Anwalt Leon Kruse. Tatsächlich habe sie sich bereits innerhalb von 24 Stunden an den Polizeibeamten in Osnabrück gewandt und die Dateien anschließend an dessen dienstliche Mailadresse geschickt. Damit habe sie eine Strafanzeige erstattet. "Für das gesamte Vorgehen der Staatsanwaltschaft habe ich deshalb kein Verständnis", sagt Kruse. "An der Verfolgung meiner Mandantin besteht kein öffentliches Interesse. Das Verfahren hätte ohne Auflage eingestellt werden müssen." Das sah die Staatsanwaltschaft anders und hat, nachdem sie zunächst eine Einstellung gegen eine Auflage von 300 Euro vorgeschlagen hatte, einen Strafbefehl beantragt. Würde dieser vom Gericht erlassen, müsste Rafaela Jahn dagegen Einspruch einlegen. Dann käme es zu einer Hauptverhandlung.

Das Amtsgericht versucht, zwischen den Seiten zu vermitteln. Um sich einen "Spießrutenlauf" in einem Prozess zu ersparen, wie Leon Kruse es formuliert, ist Rafaela Jahn bereit, die Einstellung gegen die ursprünglich von der Staatsanwaltschaft geforderte Auflage in Höhe von 300 Euro zu akzeptieren. Als das Ganze in der vergangenen Woche fixiert werden soll, fordert die Staatsanwaltschaft aber plötzlich 500 Euro – "wegen der späten Einsicht der Angeschuldigten" und da sie sich zuvor gegen die Einstellung gewehrt habe. "Die Staatsanwaltschaft missbraucht hier die ihr vom Gesetzgeber übertragene Macht", sagt Kruse. Das Strafrecht sehe keine "Verfahrensstrafe" vor, "um nichts anderes aber handelt es sich hier. Die Erhöhung des Betrages ist rechtswidrig." Vor allem: Rafaela Jahn hat eine Einstellung nie verweigert, sondern sich lediglich Bedenkzeit erbeten.

Ob nun 300 Euro oder 500 Euro, darauf kommt es ihr am Ende aber wohl nicht an. Geld, sagt sie, sei nicht der tatsächliche Preis, den sie für ihren Kontakt zu Christoph Metzelder zahle. Dieser seien all die Momente, in denen sie kleine Kinder sehe und Angst bekomme, weil sie daran denken müsse, was "er" am liebsten mit ihnen anstellen würde. Rafaela Jahn sagt, sie habe zwar Verständnis dafür, dass Ermittlungen gegen sie eingeleitet wurden, nicht aber für das Ergebnis. "Ich frage mich, was das für ein Zeichen ist an all die Frauen, die auch mal in so eine Lage kommen. Sie sollten doch ermutigt werden, aufzustehen, so etwas nicht zuzulassen."

Und Christoph Metzelder, der Ex-Fußballstar? Von der ZEIT auf die Vorwürfe angesprochen, erfolgte von seinem Verteidiger keine Reaktion. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vom 27. August 2020, die das Verfahren wegen seines Wohnsitzes übernommen hat, wirft ihm den Besitz von 297 kinderpornografischen Bildern vor. Zudem soll er in 29 Fällen einer anderen Person den Besitz verschafft haben. Das zuständige Amtsgericht Düsseldorf hat die Anklage Anfang dieser Woche zugelassen. Die Hauptverhandlung soll am 29. April beginnen.

In einer Pressemitteilung hat das Gericht Details aus der Anklage öffentlich gemacht, wogegen sich Christoph Metzelder im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes gewehrt hat. Seine Anwälte beantragten, die Mitteilung entfernen zu lassen. Erstinstanzlich scheiterte das Begehren. Laut Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf beruht die Anklage unter anderem "auf der geständigen Einlassung" Metzelders. Eine Löschung der Pressemitteilung sei nicht zu veranlassen. Mit neuem Rechtsanwalt ging Metzelder in die nächste Instanz: Eine geständige Einlassung habe es nie gegeben. Die Beschwerde hatte beim Oberverwaltungsgericht Münster teilweise Erfolg. Der zuständige Vierte Senat verfügte die Löschung der Pressemitteilung. Gleichwohl gingen die Richter davon aus, dass "der Antragsteller (...) selbst von einer erdrückenden Beweislage ausgegangen" sei.

Christoph Metzelder habe, so das Verwaltungsgericht Düsseldorf, über Jahre den Eindruck "einer junge Menschen verantwortungsvoll begleitenden und unterstützenden Person" erzeugt. Die ihm vorgeworfenen Taten ließen "den an sich anerkennenswerten Einsatz (...) in einem anderen Licht erscheinen".

Der ehemalige Fußballprofi ist praktizierender Katholik. In den frühen 2000er-Jahren engagierte er sich als "Schutzengel" im Verein Roter Keil gegen Kinderprostitution und sexuelle Gewalt an Kindern. Diesem Einsatz verdankte er im Januar 2005 eine Audienz bei Johannes Paul II. Metzelder überreichte dem Papst ein Buch, an dem er mitgeschrieben hatte. Im Klappentext heißt es: "Kindheit ist ein zerbrechliches Paradies, das unseren Schutz braucht."

Anm. d. Red.: Die ZEIT hat mit Psychologen und Kinderschutz-Experten gesprochen. Sie raten dazu, die brutale sexuelle Gewalt in kinderpornografischen Bildern genau zu benennen. Verharmlosende Sprache schütze die Täter, nicht die Opfer

* Name von der Redaktion geändert
https://www.zeit.de/2021/09/christoph-m ... ettansicht


WENN das alles so zutrifft, gibts eigentlich keinen Interpretationsspielraum mehr. Dann haben wir auf der einen Seite, das Problem, dass da an Strafe wahrscheinlich nicht viel bei rum kommt, weil es, jedenfalls dieser Erzählung nach, noch zu keinem Übergriff seinerseits gekommen wäre. Aber auf der anderen Seite, wäre er, IST er jetzt, mit diesem veröffentlichten Vorwurf, als Prominenter, bereits zerstört.

Man kann da weiterhin nur hoffen, dass da das Gericht wirklich gewissenhaft prüft was da dran ist.
Aber egal wie genau die Frau jetzt die Wahrheit sagt oder nicht, die Daten bez. des 1. Kontaktes zur Polizei müssten ja in Erfahrung zu bringen sein, die Staatsanwaltschaft scheint mir weniger kompetent, als vielmehr an Machtdemonstrationen interessiert zu sein.
Also, entweder die Staatsanwaltschaft glaubt Ihr, und im Bezug zu dem !. Kontakt sagt sie auch die Wahrheit. Dann sollten die sich um die ihrer Meinung nach wahren Verbrecher kümmern. Oder die Staatsanwaltschaft glaubt Ihr nicht und denkt sie ist involviert oder hat es vielleicht inszeniert, dann wäre der Betrag ein Witz und sie gehört vor Gericht. Aber diese Spielchen sind einfach unwürdig und sind eher ein Zeichen an viele doch lieber die Augen zu zu machen, als selber aktiv zu versuchen dagegen vorzugehen.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von konopka77 »

Tappert hätte das Problem schon längst gelöst!

https://www.youtube.com/watch?v=pe6lMOA6ing

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P.S.: Oder Harry ganz alleine! Sogar ohne Wagen.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von JAF99 »

10 Monate ausgesetzt zur Bewährung.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... c7c19a1fbb
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

Das war es dann wohl für Herrn Metzelder. Unglaublich.

Der Anwalt von ihm erzählte heute Morgen in Radio, Metzelder sei von der Frau in eine Falle gelockt worden und die Kinderbilder seien nicht pornografisch gewesen. Im Urteil sah das ganz anders aus. So ein elender Winkeladvokat.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Lotte2 »

Ich denke Nichtbeteiligte werden den genauen Sachverhalt nur sehr schwer erfahren.Aus seiner Zeit im Amateurfußball kannte ich Christof kannte ich hätte ihm so das nie zugetraut und tue es eigentlich immer noch nicht :shh:
Mir ist Sch...egal ob ihr meine Rechtschreibung toll findet :zunge:
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von jeck3108 »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 17:55 Das war es dann wohl für Herrn Metzelder. Unglaublich.

Der Anwalt von ihm erzählte heute Morgen in Radio, Metzelder sei von der Frau in eine Falle gelockt worden und die Kinderbilder seien nicht pornografisch gewesen. Im Urteil sah das ganz anders aus. So ein elender Winkeladvokat.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... nalspieler

Da da einige der Bilder explizit beschrieben werden... wenn das nicht pornografisch ist, dann weiß ich auch nicht mehr.

Und die im Artikel beschrieben Szene mit dem Papst bei der Buchübergabe... naja, ich sag mal nur: passt, kann man sich nicht ausdenken.

Aber gut, gibt es, zum Glück mal aufgedeckt worden und abgeurteilt, alles gut.
Und auch wenn die Strafe sicher einigen zu milde vorkommt: seine Prominenz wird ihm jetzt zum Verhängnis, das wird der nicht mehr los.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von JAF99 »

Lotte2 hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 18:10 Ich denke Nichtbeteiligte werden den genauen Sachverhalt nur sehr schwer erfahren.Aus seiner Zeit im Amateurfußball kannte ich Christof kannte ich hätte ihm so das nie zugetraut und tue es eigentlich immer noch nicht :shh:
Ein differenzierter Kommentar! Geht mir ähnlich. Ich komme nicht umhin, ihn auch zu bemitleiden. Ich glaube ihm, dass er es bei Phantasien belassen hätte. Wenn seine Gespielin ihm den Eindruck gibt, das auch geil zu finden, finde ich es sogar ok, wenn sie sich darüber im Chat austauschen (obwohl, das glaube ich, auch verboten ist).
Aber das mit den Bildern geht halt gar nicht. Da wurde ja einiges beschrieben und dann muss einem klar sein, dass da Kinder vergewaltigt worden sind und dann darf man das nicht besitzen und schon gar nicht verbreiten und das Kind jedes mal aus neue entwürdigen.

Ich denke auch, die Reue war ehrlich, das Urteil angemessen und wir werden nie wieder von Metzelder hören.
:smokingjoint:
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von magical »

Mitleid? Schwierig!

Ich denke fast jeder wird schon mal auf Pornoseiten unterwegs sein. Vielleicht ist es dann sogar bei den "normal" frei verfügbaren Seiten so, dass man alleine mit nem Vorschaubild schon irgendwas gesehen hat was letztendlich verboten ist und dann sogar strafbar ist.

Ich mag auch nicht jemanden für Fantasien verurteilen. Das ist ein sehr komplexes Thema. Wo fängt etwas an und wo hört es auf. Welche Motivation steckt genau wo hinter, welche eigenen Kindheitsereignisse spielen da vielleicht mit rein. Jeder Mensch macht auch Fehler. Und solange man nicht zu krank ist kann man sicher die meisten Fantasien als Rollenspiel(Bild, Video oder wenns sein muss auch aktiv mit einer Partnerin oder Prostituierten) umsetzen ohne das jemand, in dem Fall kleine Kinder, zu schaden kommt.

Und wir reden hier von jemanden, der den Berichten nach und nach Aussage des eigenen Anwalts eben NICHT pädophil, NICHT krank ist und der mehrere Hundert Bilder und Videos von Kindern unter14 und als wenn das nicht wirklich schon reichen würde, sogar unter 10 Jahren mit schwerstem Missbrauch besaß (die Details spare ich mir jetzt hier) und diese zum Teil weiterschickte. Also ehrlich, unter !!!!!! 10 Jahren !!!!!! :shock:

Und das einfach aus Spaß an der Freude? Da ist mE die Grenze aber weit überschritten. Und wenn das schon klar ist und da zusätzlich noch der Verdacht, bzw. zumindest die Anschuldigungen einer Frau, dass er das vielleicht auch ausleben wollte. Dann hält sich mein Mitleid irgendwann auch mal in argen Grenzen.

Er ist Promi. Das ist für ihn jetzt in der Situation natürlich echt Scheisse. Das wird er im deutschsprachigem Raum nicht mehr los. Aber wenn er auswandert, dann kann er mit seiner Kohle weiter ein sehr gutes Leben führen. Da gibt es andere Schicksale.
Wir haben 2 Leben, das zweite beginnt dann, wenn wir realisieren, dass wir nur das eine haben.

Spätestens wenn auf Deinen Hoden eine Mücke sitzt, wird Dir klar, dass sich nicht alle Probleme mit Gewalt lösen lassen.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

magical hat geschrieben: Freitag 30. April 2021, 13:01 Und wir reden hier von jemanden, der den Berichten nach und nach Aussage des eigenen Anwalts eben NICHT pädophil, NICHT krank ist und der mehrere Hundert Bilder und Videos von Kindern unter14 und als wenn das nicht wirklich schon reichen würde, sogar unter 10 Jahren mit schwerstem Missbrauch besaß (die Details spare ich mir jetzt hier) und diese zum Teil weiterschickte. Also ehrlich, unter !!!!!! 10 Jahren !!!!!! :shock:
Wenn dieser schäbige Typ NICHT krank und pädophil ist, dann geht die Sonne ab morgen im Westen auf. Und Mitleid mit so einem Menschen? Ich glaube, das ist völlig unangebracht.
Zuletzt geändert von Heinz B. am Freitag 30. April 2021, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

JAF99 hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 22:09 Ich denke auch, ... wir werden nie wieder von Metzelder hören.
Das hoffe ich auch.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Heinz B.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

Lotte2 hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 18:10 Ich denke Nichtbeteiligte werden den genauen Sachverhalt nur sehr schwer erfahren.Aus seiner Zeit im Amateurfußball kannte ich Christof kannte ich hätte ihm so das nie zugetraut und tue es eigentlich immer noch nicht :shh:
Dann träum' weiter. :nenene:
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Depp72
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Depp72 »

JAF99 hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 22:09 Ein differenzierter Kommentar! Geht mir ähnlich. Ich komme nicht umhin, ihn auch zu bemitleiden. Ich glaube ihm, dass er es bei Phantasien belassen hätte. Wenn seine Gespielin ihm den Eindruck gibt, das auch geil zu finden, finde ich es sogar ok, wenn sie sich darüber im Chat austauschen (obwohl, das glaube ich, auch verboten ist).
Aber das mit den Bildern geht halt gar nicht. Da wurde ja einiges beschrieben und dann muss einem klar sein, dass da Kinder vergewaltigt worden sind und dann darf man das nicht besitzen und schon gar nicht verbreiten und das Kind jedes mal aus neue entwürdigen.

Ich denke auch, die Reue war ehrlich, das Urteil angemessen und wir werden nie wieder von Metzelder hören.

Den differenzierten Kommentar darfst Du dir gern auch auf deine Fahnen heften. In Bezug auf Metzelders Reue bin ich nicht bei dir und ich bemitleide ihn nicht. Die Justiz ist in diesem Fall zu einer Verurteilung gekommen. Egal ob man das Maß nun für gerecht oder nicht hält, ist das vermutlich deutlich mehr als in den meisten sonstigen Fällen. Weitere Taten so weit wie möglich verhindern, Opfern größtmögliche Hilfe zukommen lassen und (potentielle) Täter in Schranken weisen, davon ist hier immerhin ein kleiner Teil passiert. Beim Straßmaß bin ich skeptisch. Promi und die daraus resultierenden Folgewirkungen hin oder her. Die Folgewirkungen für die Opfer werden fast nie so sorgfältig abgewogen. Und der Umgang mit der Belastungszeugin durch die Justiz ist, wenn ich von den bisherigen gelesenen Medienberichten ausgehe, unter aller Sau. Weggucken wird so eher befördert.

Last but not least: Für Opfer wird vermutlich trotz aller medialen und Volkes Empörung viel zu wenig getan. Ich bin dankbar, dass mir so eine Sexualität erspart geblieben ist und ich kein Opfer geworden bin.

Wenn dem Metzelder wirklich klar wird, dass er sich seinen sexuellen Vorstellungen stellen muss und die nicht in die Wirklichkeit umsetzen darf oder zu deren Verbreitung beitragen darf, dann wäre das schon das bestmögliche Ergebnis. Ebenso: Wenn Menschen, die davon erfahren, nicht einfach schweigen. Da wären wir dann wieder bei der Zeugin.
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Heinz B.
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Re: Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen Christoph Metzelder

Beitrag von Heinz B. »

JAF99 hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 22:09 Ich komme nicht umhin, ihn auch zu bemitleiden. Ich glaube ihm, dass er es bei Phantasien belassen hätte. Wenn seine Gespielin ihm den Eindruck gibt, das auch geil zu finden, finde ich es sogar ok, wenn sie sich darüber im Chat austauschen (obwohl, das glaube ich, auch verboten ist).
Aber das mit den Bildern geht halt gar nicht. Da wurde ja einiges beschrieben und dann muss einem klar sein, dass da Kinder vergewaltigt worden sind und dann darf man das nicht besitzen und schon gar nicht verbreiten und das Kind jedes mal aus neue entwürdigen.
Sorry, aber wie kann man mit so naiv sein und mit diesem verlogenen, perversen Typ Mitleid haben? Zumal er von sich selbst behauptet, nicht krank zu sein, also die Vergewaltigungsbilder bewußt und zu seinem Vergnügen angeschaut und entsprechende Fantasien entwickelt hat.

Wenn er es angeblich bei diesen Fantasien belassen hätte, warum wollte er dann, dass seine "Gespielin" Kinder, möglichst jung, für einen Dreier beschafft? Und dann "engagierte" sich diese scheinheilige Kreatur im Verein Roter Keil als "Schutzengel gegen Kinderprostitution und sexuelle Gewalt an Kindern". Ein durch und durch verkommener, widerlicher Typ!

Mitleid hätte Metzelder vielleicht verdient, wenn er einige Monate im Knast hätte verbringen müssen. Man hört ja so manches, wie dort mit Kinderschändern umgegangen wird.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink: