Seifert für Salary Cup

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Depp72
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Seifert für Salary Cup

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:DFL-Boss Christian Seifert hat sich ebenfalls für die Einführung eines Salary Cap ausgesprochen. „Wenn es möglich ist, Managergehälter zu deckeln, dann muss es auch möglich sein, Gehälter von Beratern und Spielern zu deckeln“, sagte der DFL-Präsident der „FAZ“.

Allerdings weiß auch Seifert, dass die Umsetzung nicht einfach wird: „Tatsache ist, dass ein Salary Cap gegen europäisches Recht verstößt. Sollten neue Signale seitens der Politik gesendet werden, gebe ich Ihnen Brief und Siegel, dass UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zur EU fährt und dort sagt: Lasst uns über Salary Caps, über die Begrenzungen von Ablösesummen und Beraterhonoraren sprechen. Und ich bin der Erste, der ihn begleitet.“

Auch neben der Deckelung von Gehältern gibt es weitere Themen, die DFL nach dieser Krise angehen will: „Im DFL-Präsidium haben wir schon besprochen, dass wir, sobald wir wieder atmen können, diese ‚Taskforce Zukunft Profifußball‘ schaffen sollten.“ In dem Präsidium sitzt neben Seifert auch St. Pauli-Präsident Oke Göttlich, der sich dann mit seinen Kollegen um das Image des Fußballs kümmern muss. Den Hauptkritikpunkt sieht Seifert dabei an der wirtschaftlichen Seite des Sports: „Da geht es um Spielergehälter, schamlos zur Schau gestellten Reichtum, Ablösesummen sowie Berater, die Millionen kassieren für einen Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns aus dem Internet herunterladen können. Und das einfach nur deshalb, weil sie den richtigen Dreiundzwanzigjährigen kennen. Das sind für uns alle die neuralgischen Punkte. Wir brauchen dafür Lösungen, die im Alltag tragen. Und nicht Symbolpolitik. Symbolpolitik hilft niemandem.“

https://stpauli24.mopo.de/2020/04/29/ge ... chlag.html
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sampenza
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von sampenza »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 14:53

„Da geht es um Spielergehälter, schamlos zur Schau gestellten Reichtum, Ablösesummen sowie Berater, die Millionen kassieren für einen Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns aus dem Internet herunterladen können. Und das einfach nur deshalb, weil sie den richtigen Dreiundzwanzigjährigen kennen. Das sind für uns alle die neuralgischen Punkte. Wir brauchen dafür Lösungen, die im Alltag tragen. Und nicht Symbolpolitik. Symbolpolitik hilft niemandem.“

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Moin, ich frage mich schon lange, wer eigentlich die Vereinsvertreter seit Jahr und Tag daran gehindert hat, diesen Parasiten deutlich und unmißverständlich zu zeigen, wo der Maurer ein Loch in der Wand gelassen hat?
Jetzt, wo die Knete mal nicht hüfthoch im Keller liegt, besinnt man sich funktionärshalber auf den gesunden Menschenverstand?
Das ist für mich nicht glaubwürdig, nicht ehrlich, sondern wohl kalkuliertes Öffentlichkeitsgeblubber.
Und wenn andernorts Watzke sich wundert, dass "aktuell eine kritische Tendenz gegenüber dem Profi-Fußball stattfindet in der Gesellschaft",
hat er Augen und Ohren wohl seit längerer Zeit genau da, wo andere Menschen drauf sitzen.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Dekadenz im Profifußball verschwinden sollte. Eine nachhaltige Änderung kann ich mir allerdings erst nach einem totalen Kollaps vorstellen.

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man muß sie nur falsch genug bedienen
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invisible_man
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von invisible_man »

Es gibt da ein nicht unbedeutendes Land, welches zeigt, daß der Salary-Cap funktioniert. Dort wird Profisport auf höchstem Niveau betrieben, Spieler und Trainer verdienen extrem viel Geld, die Arenen sind voll, die TV-Vermarkter leben ebenso glänzend wie das Merchandising. Also im Prinzip genau das, was der nationale und internationale Fussball auch will. Es geht also.

Allerdings gebe ich "sampenza" recht:
Eine nachhaltige Änderung kann ich mir allerdings erst nach einem totalen Kollaps vorstellen.
Bevor das derzeitige "System Fussball" nicht vollständig zusammenbricht, werden keine tiefgreifenden Veränderungen wie der Salary-Cap möglich sein.


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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von rauschberg »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 14:53
Mopo hat geschrieben:DFL-Boss Christian Seifert hat sich ebenfalls für die Einführung eines Salary Cap ausgesprochen. „Wenn es möglich ist, Managergehälter zu deckeln, dann muss es auch möglich sein, Gehälter von Beratern und Spielern zu deckeln“, sagte der DFL-Präsident der „FAZ“.

Allerdings weiß auch Seifert, dass die Umsetzung nicht einfach wird: „Tatsache ist, dass ein Salary Cap gegen europäisches Recht verstößt. Sollten neue Signale seitens der Politik gesendet werden, gebe ich Ihnen Brief und Siegel, dass UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zur EU fährt und dort sagt: Lasst uns über Salary Caps, über die Begrenzungen von Ablösesummen und Beraterhonoraren sprechen. Und ich bin der Erste, der ihn begleitet.“

Auch neben der Deckelung von Gehältern gibt es weitere Themen, die DFL nach dieser Krise angehen will: „Im DFL-Präsidium haben wir schon besprochen, dass wir, sobald wir wieder atmen können, diese ‚Taskforce Zukunft Profifußball‘ schaffen sollten.“ In dem Präsidium sitzt neben Seifert auch St. Pauli-Präsident Oke Göttlich, der sich dann mit seinen Kollegen um das Image des Fußballs kümmern muss. Den Hauptkritikpunkt sieht Seifert dabei an der wirtschaftlichen Seite des Sports: „Da geht es um Spielergehälter, schamlos zur Schau gestellten Reichtum, Ablösesummen sowie Berater, die Millionen kassieren für einen Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns aus dem Internet herunterladen können. Und das einfach nur deshalb, weil sie den richtigen Dreiundzwanzigjährigen kennen. Das sind für uns alle die neuralgischen Punkte. Wir brauchen dafür Lösungen, die im Alltag tragen. Und nicht Symbolpolitik. Symbolpolitik hilft niemandem.“

https://stpauli24.mopo.de/2020/04/29/ge ... chlag.html
Und immer wieder die gleiche Leier. Entweder einige sind zu dämlich, das einzusehen oder sie wollen einen für dumm verkaufen.
Der Salary Cup ist, solange er gegen europäisches Recht verstößt sowieso nur ein frommer Wunsch. Und dann passiert genau das Gleiche wie bei dem ach so beliebten FFP, das ja nur für Vereine gilt - siehe Neymar, der mal eben seine Ablöse selber bezahlt hat.
Dann wird das Gehalt der Spieler und der Berater gedeckelt. Das Gehalt bezieht sich worauf - auf den Arbeitsvertrag zwischen Verein und Spieler. Und was ist mit den Werbeverträgen zwischen der Fa. X und dem Spieler.
Wie war das doch gleich - der Spieler läßt sich die Abtretung seiner Bildrechte an den Herrn X mit 300 Mio vergüten!
Und von diesen 300 Mio zahlt er dann seine Ablösesumme bei Barca bar aus dem Köfferchen - FFP, wieso hat doch nix mit dem Verein zu tun?
Und das soll bei Salary Cup alles nicht möglich sein? Ohne einem von den Spielern zu nahe treten zu wollen - was kassieren eigentlich die diversen Herrschaften vom FCB von Braun für die Rasiererreklame - und was hat der Verein damit zu tun.
Und was kassiert Marco Reus von Puma - ist doch nicht Sache des BVB.
Und wieviele Spieler haben schon in den Ligen Europas gewechselt, weil der Verein einen Geldgeber im Rücken hatte, der das Gehalt gezahlt hat.
Nur mal ein Beispiel, der Spieler wird es mir verzeihen.
Salary Cup, tolle Sache wird ab 2020 eingeführt! Ein Timo Werner will eigentlich 10 Millionen im Jahr verdienen.
Timo Werner wechselt im Sommer zum FC Liverpool und bekommt - dem Salrycup sei Dank - ein gedeckeltes Gehalt von 3 Millionen Pfund pro Jahr. Zeitgleich schließt er dann mit Mr. John Henry aus den USA einen Werbevertrag ab, der ihm für was auch immer jährlich 7 Millionen Pfund bringt. Dass Mr John Henry auch der Besitzer vom FC Liverpool ist, hat da natürlich überhaupt nichts mit zu tun! Und in den USA ist der Salary Cup der UEFA sowieso uninteressant. Alles rechtens, alle Regeln werden eingehalten!
Das mit dem Werbevertrag könnte man natürlich auch mit SAP oder FIAT oder einem spanischen Bauunternehmen, mit dem Scheich oder dem Oligarchen, oder VW oder Bayer, oder Audi oder wem auch immer machen. Und was hat das denn mit den entsprechenden Vereinen zu tun? Nix!!! Wer will das denn beweisen - Neiiiin, das hat überhaupt nichts miteinander zu tun.
Das ist wie mit dem Verein, dem noch 2,5% seiner Profiabteilung gehören, der aber die Stimmenmehrheit in der GmbH hat.
Dass dem Vereinspräsidenten die Agentur gehört, die die anderen 97,5% besitzt - das hat überhaupt nichts miteinander zu tun! Nein, da wird 50+1 ganz sauber eingehalten!


Und ein clevere Jurist wird sowieso als erstes prüfen, unter welche Kategorie eigentlich das sogenannte Handgeld fällt!
Gehört das nicht zum Gehalt - na dann! Wenn die Juristen es schaffen, die 50+1-Regel auszuhebeln, dann finden die auch europaweit Mittel und Wege einen SalaryCup auszuhebeln.
Da können Ceferin und Seifert hinfahren, wohin sie wollen.
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von rauschberg »

invisible_man hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 16:20 Es gibt da ein nicht unbedeutendes Land, welches zeigt, daß der Salary-Cap funktioniert. Dort wird Profisport auf höchstem Niveau betrieben, Spieler und Trainer verdienen extrem viel Geld, die Arenen sind voll, die TV-Vermarkter leben ebenso glänzend wie das Merchandising. Also im Prinzip genau das, was der nationale und internationale Fussball auch will. Es geht also.

Allerdings gebe ich "sampenza" recht:
Eine nachhaltige Änderung kann ich mir allerdings erst nach einem totalen Kollaps vorstellen.
Bevor das derzeitige "System Fussball" nicht vollständig zusammenbricht, werden keine tiefgreifenden Veränderungen wie der Salary-Cap möglich sein.


MfG

invisible_man
Der SalaryCup funktioniert in einem Land , damit fängt es an. Und der nächste nicht so ganz unwesentliche Punkt ist - alle Vereine gehören zu 100% Milliardären oder Milliardärskonsortien in diesem einen Land.
Mal abgesehen von 50+1 in Deutschland gehören die Vereine eben nicht Milliardären bzw Konsortien aus einem Land - nicht mal aus einem Kontinent.
Und dann kommt der dritte Punkt - diese Sportarten sind geschlossenen Systeme ohne den vergleichbaren Unterbau.
Die NFL ist die NFL -seit Jahren gleich. Der Nachwuchs kommt per Draft aus den Universitäten - und nicht aus NFL 2 und NFL 3.
Die NBA ist nicht viel anders und die NHL auch nicht. Und deswegen funktioniert das System, weil sich die Besitzer einig sind. Die träumen nicht von einer Club-WM, von einer Europaliga, von der CL, für die man sich national qualifizieren muss.
Den Spengler-Cup oder den Super-Bowl spielen jedes Jahr die gleichen Mannschaften aus.
Eine NFL oder NBA braucht keine Club-WM, das interessiert die einen Scheiß. Die haben sich ihr System so gebaut, wie es die Vereinsbesitzer für richtig halten.
Die brauchen keine Organisationen wie DFB, DFL, UEFA, FIFA ie das Sagen haben. Das machen die Vereinsbesitzer selber.

Da würden hier doch einige völlig durchdrehen, wenn man diese Konstruktion haben wollte.
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Linden
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von Linden »

Zustimmung. Das amerikanische System ist nicht wirklich erstrebenswert für den Fussall.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von Smi04 »

Seifert ist nicht für die Einführung eines Salary Caps. Als Salary Cap bezeichnet man die Gehaltsobergrenze für den ganzen Kader einer Mannschaft. In Wirklichkeit bezieht sich Seifert aber auf Gehälter für einzelne Spieler.
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JAF99
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von JAF99 »

Süß - nicht nur Seibert, sondern auch alle anderen, die jetzt die Schraube zurückdrehen wollen.

Natürlich wird sich überhaupt nichts ändern. Genau wie nach dem Tod von Robert Enke.
:smokingjoint:
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Depp72
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Re: Seifert für Salary Cup

Beitrag von Depp72 »

Scheindebatte über Fußballer-Gehälter?
taz hat geschrieben:Im Zuge einer angeblichen coronabedingten Läuterung fordern Fußballfunktionäre Gehaltsobergrenzen für Profis. Dabei würde das nur wenig ändern. [...]
Salary Caps sind nützlich, um das Auseinanderdriften von Binnensystemen zu verhindern – wie viel Geld jeweils im System bewegt wird, ist dabei einerlei.
[...]
Gespräche über die Möglichkeit der Einführung eines Salary Caps zur Zügelung des außer Kontrolle geratenen Fußballgeschäfts gleichen der Einnahme von Beruhigungsdragees bei Bauchschmerzen. Gegen die Bauchschmerzen selbst können sie nichts ausrichten.
[...]
Das Gutachten kommt zu dem Schluss, der Salary Cap hätte am ehesten durch die Einführung einer europäischen Super League einen Effekt, weil auf den bisherigen Wettbewerbs­ebenen die Unterschiede zwischen den Klubs zu groß seien. Sprich: Der Salary Cap dient vornehmlich der Bildung eines geschlossenen Elitensystems. Der Spitzenfußball würde sich demnach noch weiter von der Basis abkoppeln, statt, wie Oppermann es sich wünscht, wieder eine größere Bindekraft zu erzeugen.
https://taz.de/Scheindebatte-ueber-Fuss ... /!5707295/
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