Der schwedische Weg

konopka77
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Re: Der afrikanische Weg

Beitrag von konopka77 »

Depp72 hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 10:47
ORF hat geschrieben:In Afrika scheint die Coronavirus-Pandemie eine „andere Richtung“ einzuschlagen. Diese offizielle Stellungnahme der Regionalstelle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika vor einigen Tagen überraschte. Denn vor Wochen wurde der Kontinent als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet, Forscher skizzierten ein Horrorszenario mit Millionen Toten. Doch bisher blieb das aus. Das hat mehrere Gründe.


https://orf.at/stories/3167492/
Kann mich dem Bericht nur bedingt anschließen. Aber auf jeden Fall ein Danke für's Teilen.

Generell, wenn man zwischen den Zeilen lesen kann(!), dann steckt einiges an Info drin, die so stimmt. Vieles davon sind dann allerdings auch Gemeinplätze, die für viele Sorgen u. Umstände auf Länder in Africa zutreffen.

Was ich stets zum :wuerg: finde, ist, dass es wohl nie in die Hirne der ''Europäer'' (lol) geht, dass Africa kein Land, sondern ein Kontinent mit 50+ Ländern ist. Diese Länder alle allgemein zu bewerten unter dem Label 'Afrika' ist nicht nur rassistisch, sondern auch höchst unseriös.

Geographie u. Politikunterricht ist in dieser Richtung in ''Europa'' völlig unterentwickelt. Schade!

Mini-Quiz: Für welches Land spielt noch mal Aubameyang? Und wo ist dieses Land auf der Landkarte?
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Linden
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Linden »

Gabun, zentralafrika.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von konopka77 »

Linden hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 13:01 Gabun, zentralafrika.
Naja! :wink:

Gabun ist korrekt. Tusch für Disch.

Aber liegt Rumänien in Zentraleuropa?

Tipp. Wenn Kenya (ungefähr auf derselben Äquatorhöhe wie Gabun. Gleiche Breitengrade haben z.B. ebenso Portugal u. Griechenland) in Ostafrika liegt , wo liegt dann geographisch Gabun?

[OK. Ich bin kleinkariert. Aber Gabun (Gabon) ist definitiv nicht im Zentrum] :mrgreen:

Falls Du google nicht benutzt hast, dann jedenfalls Chapeau!
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Linden
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Linden »

Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von konopka77 »

Linden hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 16:43 Klugscheißlink:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zentralafrika
Schau ich mit gar nicht erst an. Wikipedia ist ja ein Gott. Oder?
[vgl. 'er ist wieder da' von Timur Vermes]
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Linden »

Klugscheißerlink Teil 2:

Bundeszentrale für politische Bildung (Heft als PDF herunterladen)

https://m.bpb.de/izpb/7969/afrika-laender-und-regionen
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von konopka77 »

Linden hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 18:21 Klugscheißerlink Teil 2:

Bundeszentrale für politische Bildung (Heft als PDF herunterladen)

https://m.bpb.de/izpb/7969/afrika-laender-und-regionen
Dein Problem ist, dass Du ein Klugscheißergen in Dir hast. Wem willst DU hier etwas 'beweisen'.
Good Luck!
In Deinen Quellen gibt' wahrscheinlich nicht mal das Land(!) und den Staat Süd-Sudan.... :grin:
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Linden »

Ich will und muss überhaupt nicht beweisen. Fakt ist halt, dass Gabun zu den mittel- bzw. zentralafrikanischen Staaten gerechnet wird:

"In der Statistikabteilung der Vereinten Nationen werden unter dem Statistikbezirk Zentralafrika folgende neun Länder geführt:

Angola, Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun, DR Kongo, Republik Kongo, São Tomé und Príncipe, Tschad, Zentralafrikanische Republik.

Dementsprechend liegt Gabun im westlichen Zentralafrika.

Ps: Süd-Sudan gibt es sogar bei Wikipedia.
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Atlan »

Wie schön, dass man über den Schwedischen Weg Afrika kennenlernt. :wink:
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Re: Der afrikanische Weg

Beitrag von bolz_platz_kind »

konopka77 hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 12:23
Depp72 hat geschrieben: Montag 1. Juni 2020, 10:47
ORF hat geschrieben:In Afrika scheint die Coronavirus-Pandemie eine „andere Richtung“ einzuschlagen. Diese offizielle Stellungnahme der Regionalstelle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika vor einigen Tagen überraschte. Denn vor Wochen wurde der Kontinent als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet, Forscher skizzierten ein Horrorszenario mit Millionen Toten. Doch bisher blieb das aus. Das hat mehrere Gründe.


https://orf.at/stories/3167492/
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Generell, wenn man zwischen den Zeilen lesen kann(!), dann steckt einiges an Info drin, die so stimmt. Vieles davon sind dann allerdings auch Gemeinplätze, die für viele Sorgen u. Umstände auf Länder in Africa zutreffen.

Was ich stets zum :wuerg: finde, ist, dass es wohl nie in die Hirne der ''Europäer'' (lol) geht, dass Africa kein Land, sondern ein Kontinent mit 50+ Ländern ist. Diese Länder alle allgemein zu bewerten unter dem Label 'Afrika' ist nicht nur rassistisch, sondern auch höchst unseriös.

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Mini-Quiz: Für welches Land spielt noch mal Aubameyang? Und wo ist dieses Land auf der Landkarte?
(wer googeln muss, bekommt 0 Punkte von mir!) :mrgreen:
Ich hätte da auch mal ne Frage.
Was sagt eigentlich Dr. Alban dazu? Immerhin ist das ein schwedisch-ostafrikanischer Zahnarzt. :lol:


MfG
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Ebbe the best »

Wat is denn jetzt mit Schweden?

Im Laufband von N-TV liest man nur
Land X macht Grenzen auf,
Land Y öffnet die Schulen,
Land Z spielt Fußball vor Zuschauern,
Lockerungen überall und
Deutschland denkt darüber nach Karneval 2021 abzusagen
Eckfahnenfan

Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Eckfahnenfan »

Ebbe the best hat geschrieben: Dienstag 2. Juni 2020, 08:30 Wat is denn jetzt mit Schweden?

Im Laufband von N-TV liest man nur
Land X macht Grenzen auf,
Land Y öffnet die Schulen,
Land Z spielt Fußball vor Zuschauern,
Lockerungen überall und
Deutschland denkt darüber nach Karneval 2021 abzusagen
Und Bayern hat die Besäufnisfreiheit im Oktober suspendiert.
Es droht der kulturelle Niedergang.
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Linden »

Ebbe the best hat geschrieben: Dienstag 2. Juni 2020, 08:30 Wat is denn jetzt mit Schweden?

Im Laufband von N-TV liest man nur
Land X macht Grenzen auf,
Land Y öffnet die Schulen,
Land Z spielt Fußball vor Zuschauern,
Lockerungen überall und
Deutschland denkt darüber nach Karneval 2021 abzusagen
Die Schweden dürfen nicht nach Dänemark.
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Depp72 »

Ebbe the best hat geschrieben: Dienstag 2. Juni 2020, 08:30 Lockerungen überall und
Deutschland denkt darüber nach Karneval 2021 abzusagen
Wie die Radkappe schon mal schrub: Die Herten des Lebens.
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Depp72
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Re: Der Schwellenländern-Weg

Beitrag von Depp72 »

Oder zwischen Schweden und Afrika:
NZZ hat geschrieben:Die Pandemie verläuft in Schwellenländern anders als in Europa oder den USA. Warum?

Das Virus breitet sich in Russland, Brasilien, Mexiko und Indien immer weiter aus. Die Entwicklung verläuft anders als in Europa oder den USA – das könnten* die Gründe dafür sein.
https://www.nzz.ch/international/die-sc ... ld.1558421
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Linden
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Linden »

@Ebbe:
Zu viele Menschen seien zu früh gestorben: Anders Tegnell kritisiert erstmals den schwedischen Corona-Sonderweg. Das Land hätte früher mehr Maßnahmen ergreifen sollen

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... chenbilanz
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Re: Der Schwellenländern-Weg

Beitrag von konopka77 »

Depp72 hat geschrieben: Dienstag 2. Juni 2020, 19:02 Oder zwischen Schweden und Afrika:
NZZ hat geschrieben:Die Pandemie verläuft in Schwellenländern anders als in Europa oder den USA. Warum?

Das Virus breitet sich in Russland, Brasilien, Mexiko und Indien immer weiter aus. Die Entwicklung verläuft anders als in Europa oder den USA – das könnten* die Gründe dafür sein.
https://www.nzz.ch/international/die-sc ... ld.1558421
Schweden. Das Schwellenland. Was ist eigentlich ein Schwellenland? Hier in Kenya nennen wir es höflich 'country in transition'. Also Übergang. Das ist 'nen bisschen mehr. Weil es bedeutet, dass zumindest ein Bein schon über der 'Schwelle' ist bzw. dahinter (also im Haus).
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von erpie »

Wie schon einmal geschrieben, ich weiß nicht ob es den EINEN Weg gab, aber ich bin froh das ich hier in der BRD lebe und die Regierungen (Bund und Länder) in der Pandemie, meinem empfinden nach, gut agiert bzw. reagiert haben. Ich habe ja einen direkten Vergleich, da meine Schwester mit Familie im UK lebt und immer wieder betont das Sie sehr froh ist in Scotland zu leben und nicht in England da in Scotia die Regierung so ziemlich das Gegenteil von BoJo's Kurs macht, zumindest da wo Sie es kann.
Das Vertrauen der Schwedinnen und Schweden in ihren eigenen Staat ist auch nach mehr als 4.600 Corona-Toten im Land nicht erschüttert. Doch so langsam scheint sich der Wind im 10-Millionen-Land zu drehen. Dazu hat nicht zuletzt der Mann, der Schweden seit mehr als vier Monaten durch die Corona-Krise steuert, selbst beigetragen: Anders Tegnell, erster Epidemiologe des Landes, verehrt und kritisiert zugleich. Am Mittwoch musste er in einem Interview mit dem schwedischen Rundfunk einräumen: "Wir hätten von Anfang an härtere Maßnahmen erlassen sollen." Welche das gewesen wären, lässt Tegnell zwar offen. Aber auf die Frage, ob zu viele Menschen zu früh gestorben seien, antwortet er mit einem kurzen "Ja!".
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... che-folgen
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
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magical
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von magical »

Mein Gefühl sagt mir, dass der schwedische Weg für 90 % des Landes in Ordnung war. aber halt nicht für das gesamte Land und nicht für alle speziellen Orte.

Da wo das Land eine geringe Bevölkerungsdichte hat und das sind ja die grössten Teile war es ok.

In Städten wie Stockholm wiederum weniger. Und es zeigt einem Land die Schwächen auf die man im sozialen System hat. In Schweden, wie aber auch in vielen anderen Ländern ist das der Pflegebereich. So wenig man sich generell darüber Gedanken macht, so war es auch am Anfang der Pandemie und dann war es für viele schon zu spät. Die Frage ist, macht man sich denn jetzt Gedanken daran an den Verhältnissen was zu ändern? Fraglich

Ebenso bei uns. Wir sind bislang richtig glimpflich davon gekommen, nicht weil unsere Verhältnisse dort besser sind, sondern wegen den strengeren Regeln während der bisherigen Hochphase. Aber auch bei uns gab es einige Fälle wo sich gezeigt hat, dass wo Menschen sich sehr nahe kommen es knifflig werden kann. Und gerade Pflegebereiche sind da ja aus vielerlei Gründen hochsensibel.

Aber ich muss das mit dem "in Ordnung" natürlich noch mit nem extra Fragezeichen versetzen, da wir immer noch zu wenig über mögliche Folgeerkrankungen, bzw. Spätfolgen wissen, zu wenig über eine mögliche Immunität.

Insofern war der schwedische Weg schon generell fragwürdig da wohl vorausgesetzt wurde, dass es Spätfolgen kaum oder gar nicht gibt, dass es aber in jedem Fall ne Immunität in der Bevölkerung gibt, was ich für ein einzelnes Land in unserer Globalität eh nicht so ganz nachvollziehen kann.
Wir haben 2 Leben, das zweite beginnt dann, wenn wir realisieren, dass wir nur das eine haben.

Spätestens wenn auf Deinen Hoden eine Mücke sitzt, wird Dir klar, dass sich nicht alle Probleme mit Gewalt lösen lassen.
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von konopka77 »

magical hat geschrieben: Samstag 6. Juni 2020, 11:55 Mein Gefühl sagt mir, dass der schwedische Weg für 90 % des Landes in Ordnung war. aber halt nicht für das gesamte Land und nicht für alle speziellen Orte.

Da wo das Land eine geringe Bevölkerungsdichte hat und das sind ja die grössten Teile war es ok.

In Städten wie Stockholm wiederum weniger. Und es zeigt einem Land die Schwächen auf die man im sozialen System hat. In Schweden, wie aber auch in vielen anderen Ländern ist das der Pflegebereich. So wenig man sich generell darüber Gedanken macht, so war es auch am Anfang der Pandemie und dann war es für viele schon zu spät. Die Frage ist, macht man sich denn jetzt Gedanken daran an den Verhältnissen was zu ändern? Fraglich

Ebenso bei uns. Wir sind bislang richtig glimpflich davon gekommen, nicht weil unsere Verhältnisse dort besser sind, sondern wegen den strengeren Regeln während der bisherigen Hochphase. Aber auch bei uns gab es einige Fälle wo sich gezeigt hat, dass wo Menschen sich sehr nahe kommen es knifflig werden kann. Und gerade Pflegebereiche sind da ja aus vielerlei Gründen hochsensibel.

Aber ich muss das mit dem "in Ordnung" natürlich noch mit nem extra Fragezeichen versetzen, da wir immer noch zu wenig über mögliche Folgeerkrankungen, bzw. Spätfolgen wissen, zu wenig über eine mögliche Immunität.

Insofern war der schwedische Weg schon generell fragwürdig da wohl vorausgesetzt wurde, dass es Spätfolgen kaum oder gar nicht gibt, dass es aber in jedem Fall ne Immunität in der Bevölkerung gibt, was ich für ein einzelnes Land in unserer Globalität eh nicht so ganz nachvollziehen kann.
Das mit den Spätfolgen ist eine höchst interessante Sache/Frage.
Allein, hier wird man schon an der fehlenden Definition scheitern, ''was ist spät?''.
3 Wochen, 3 Monate, 3 Jahre oder mehr?
Hier ist m.E. mehr denn je eine Aufarbeitung notwendig, was die Zahlen betrifft. Also wer, wie, wo, warum, wie lange erkrankt.
Ich bin sicher, dass die Öffentlichkeit nie Zugriff auf vorhandene Zahlen (jetzt oder zukünftige) erhalten wird.

In 2 Jahren wird man noch über Corona sprechen, sich daran erinnern und in 20 Jahren gibt's einen Jahresrückblick im WDR-TV zum Jahr 2020.

Genau wie bei Malaria, HIV u.a. Pandemien wird weiter im Nebel rumgestochert werden. Statistiken ohne Wert für die Öffentlichkeit werden zwar irgendwann da sein. Aber nützt das was?

Ich wünsche mir, dass Gesundheitsämter, Virologen u. Epidemielogen, Forscher usw. etwas aus der Krise gelernt haben u. mal arbeiten, arbeiten, arbeiten. Anstatt wie gefühlt vorher (vor Corona) Dienst nach Vorschrift (=bezahltes Nichtstun) schieben. Meinetwegen mit viel mehr Geld vom Staat.
Aber so ein Chaos beim Krisenmanagement braucht niemand noch 1x.
Jeder private Unternehmer wär pleite bei einer solchen Arbeitsweise. Zu recht.

P.S: ich habe hier in Kenya extreme Auswirkungen von Einschränkungen, obwohl es keine Infizierten gibt.
Laut Quellen sind in Köln während der gesamten Pandemie (bis heute) 100(!) (i.W. Einhundert) Menschen an Corona verstorben.
Oder an den Folgen oder mit Viren im Körper. Es soll in Köln noch ca. 40 Infizierte geben.
Wie geht es Euch dort? Meine Kölner Familie erzählt, dass immer noch alle mit Mundschutz rumlaufen. Ist das so? 1 Mio. Menschen mit Mundschutz wg. 40 Infizierten (die doch wohl in Quarantäne sind) ?
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Depp72
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Den Masken-Weg

Beitrag von Depp72 »

...hätte man früher beschreiten sollen:
Spoiler
Show
Spektrum hat geschrieben:WHO und RKI sprachen sich lange gegen das Tragen von Mund-Nasen-Schutz aus. Dabei gab es schon recht lange Hinweise, dass Masken schützen. Wichtig ist, dass sie gut sitzen.

Die Kehrtwende der Weltgesundheitsorganisation kam Anfang Mai. Als Konsequenz aktueller Forschungsergebnisse gab sie ihre vorherige Ablehnung von Masken auf.
[...]
Warum also sahen sich die ehrenwerten Institutionen WHO und RKI zu so einer Kehrtwende gezwungen? Beide hatten lange argumentiert, es gebe keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit von Masken gegen die Verbreitung von Sars-CoV-2. Allerdings gab es sehr wohl Studien, die für einen generellen Gebrauch von Masken in der Allgemeinbevölkerung gesprochen hätten.

Es gab Hinweise auf die Wirksamkeit von Masken

So gibt es zum Beispiel eine Untersuchung aus der Zeit der Sars-Epidemie 2003, deren Erreger genetisch zu 80 Prozent identisch mit Sars-CoV-2 ist. Sars-Patienten und eine Kontrollgruppe in Peking wurden dabei nach ihren Gewohnheiten gefragt. Es zeigte sich, dass Menschen, die einfache Chirurgen-Masken getragen hatten, ein um 70 Prozent geringeres Risiko hatten, sich mit Sars zu infizieren, als solche, die sich nicht auf diese Weise geschützt hatten.

In einer Übersichtsarbeit von 2011 analysierte die Cochrane-Stiftung diese und alle anderen epidemiologischen Masken-Studien, die zu jenem Zeitpunkt verfügbar waren. Sie kam zu dem Ergebnis, dass das Tragen einer Maske jedweder Art widerspruchsfrei die beste Begleitmaßnahme sei, um das Infektionsrisiko für respiratorische Viren – die Daten bezogen sich vor allem auf Sars 1 – zu verringern.

In der Wissenschaft spricht man in so einem Fall »von guten Hinweisen«, dass etwas – hier das Maskentragen – einen Effekt haben könnte. Schon im März mahnte ein internationales Forscherteam im Journal »Lancet Respiratory Medicine«, es sei zu unterscheiden zwischen »absence of evidence« (Fehlen von Beweisen) und »evidence of absence« (dem Beweis, dass dieser nicht existiere).

Einige Wissenschaftler bewerten deswegen die gegen Masken vorgebrachten Argumente als wenig schlüssig. »Masken können sogar ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln«, hieß es etwa in besagtem WHO-Video. »Wer behauptet, dass derjenige, der eine Maske trägt, sich weniger vorsichtig verhält, kann auch gleich die Sicherheitsgurte im Auto abschaffen«, sagt Nora Szech, Verhaltensökonomie-Professorin am Karlsruher Institut für Technology (KIT), die über Normen in Asien und Europa forscht. »Wir hätten uns in der Frühphase der Epidemie den generellen Maskengebrauch von asiatischen Ländern abschauen sollen.« Sie kritisiert die Kommunikation des RKI und WHO: »Für die Motivation, eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen, ist immer besser, wenn die Menschen wissen, dass sie damit auch etwas für sich selbst tun«, sagt sie. »Es ist deshalb schlimm, dass die Alltagsmasken von RKI und WHO so schlechtgemacht wurden und werden.« Denn diese Einschätzung habe sich bei vielen nun festgesetzt.

Maskenverzicht gegen Maskenmangel?

Die WHO rückte ihre Empfehlung, die breite Bevölkerung solle eben keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, in den Zusammenhang mit der weltweiten Knappheit an Masken. »Wir haben einen globalen Mangel«, hieß es am 31. März. »Wir priorisieren die Benutzung von Masken für diejenigen, die sie am meisten brauchen.« Gemeint war das medizinische Personal. Noch immer gibt es weltweit nicht genügend Schutzmasken, es fehlt an den FFP2- und FFP3-Masken, die sicher auch vor Aerosolen schützen. Im Frühjahr war der Mangel an solchen Masken, aber auch an OP-Masken eklatant. Doch viele Menschen wollten etwas tun gegen die Ausbreitung des Virus und trotzdem nicht die Knappheit für das medizinische Personal verstärken. So produzierten sie ihre Masken selbst, und die einfache, aus Stoff genähte Alltagsmaske war geboren

Wenn eine Maske nicht gut sitzt, verringert das die Schutzwirkung drastisch

Schon damals gab es Studien, die darauf hinwiesen, dass diese ebenfalls helfen können, sowohl in Sachen Fremdschutz, als auch – in geringerem Maß – zum Eigenschutz. Eine Maske aus T-Shirt-Stoff hielt demnach in der Ausatem-Situation Partikel zwischen 23 Nanometer und 1,25 Mikrometer zu 70 Prozent zurück, in der Einatmen-Situation immerhin zur Hälfte.

Inzwischen haben Materialwissenschaftler nachgelegt und in einer ganz neuen Studie wiederum eine gute Effektivität von normalen Stoffen gefunden. Sie lag bei Baumwolle, Naturseide und Chiffon meist über 50 Prozent, stieg zum Beispiel bei dichter gewebter Baumwolle auf 79 bis 98 Prozent – wohlgemerkt bei Partikelgrößen zwischen zehn Nanometern und sechs Mikrometern, also von Aerosol- bis Tröpfchengröße.
Noch besser seien mehrlagige Hybride, etwa eine Lage Baumwolle plus eine Lage Naturseide.

Die Maske muss sitzen!

Allerdings ist der Sitz der Maske – das räumen die Autoren dieser Untersuchung ein – extrem wichtig für ihre Wirksamkeit. »Unsere Studie impliziert, dass Lücken, etwa verursacht durch einen schlechten Sitz der Maske, zu einer um 60 Prozent schlechteren Filterleistung führen.«
Kwelle & mehr: https://www.spektrum.de/news/spaete-kehrtwende/1743228
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Hexer_h1
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Re: Den Masken-Weg

Beitrag von Hexer_h1 »

Depp72 hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 08:49 ...hätte man früher beschreiten sollen:

Kwelle & mehr: https://www.spektrum.de/news/spaete-kehrtwende/1743228
Hätte man sollen und auch wohl müssen. Leider ist das bei etwa 80 Mio Hobby-Virologen in Deutschland (und Kenia), alles gar nicht so einfach. Wir hatten in D (lt John Hopkins University) bislang ca 188 Tausend infizierte und dabei 8.814 Tote,
Italien 237 Tsd 34.371 Tote
Frankreich 194 Tsd 29.439 Tote
Schweden 52 Tsd 4.939 Tote
UK 298 Tsd 41.821 Tote
Kingdom of Trumpania 2.114 Mio 116.127

Womit ich sagen will: Im internationalen Vergleich, stehen wir momentan relativ gut da. Es wird vergleichsweise gut getestet, der Großteil der Bevölkerung ist ganz vernünftig.

Worauf ich hinaus will: Was wäre gewesen, wenn man bereits im Januar die Empfehlung abgegeben hätte Masken zu kaufen und zu tragen.

1) Es hätten sich eine Menge Leute aufgeregt, dass sie Masken kaufen wollen und es keine gibt
2) Es würden sich heute noch mehr Leute aufregen, wenn wir evtl nur sagen wir 6.000 Tote gehabt hätten, dass man wegen 'dieser paar Hansels so einen Aufstand' macht.

In Göttingen ist erst letzte Woche noch ein neuer Ausbruch gewesen. Da kann es dann auch doof laufen, dass jemand der mit einem dieser Leute Kontakt hatte neben mir im Lidl an der Kasse steht. Da ist es mir dann doch lieber, wenn die Leute eine Maske tragen. Nebenbei wird manches Gesicht durch eine Maske enorm aufgewertet.
Zauberhafte Grüße vom
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Re: Den Masken-Weg

Beitrag von konopka77 »

Depp72 hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 08:49 ...hätte man früher beschreiten sollen:
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Die Kehrtwende der Weltgesundheitsorganisation kam Anfang Mai. Als Konsequenz aktueller Forschungsergebnisse gab sie ihre vorherige Ablehnung von Masken auf.
[...]
Warum also sahen sich die ehrenwerten Institutionen WHO und RKI zu so einer Kehrtwende gezwungen? Beide hatten lange argumentiert, es gebe keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit von Masken gegen die Verbreitung von Sars-CoV-2. Allerdings gab es sehr wohl Studien, die für einen generellen Gebrauch von Masken in der Allgemeinbevölkerung gesprochen hätten.

Es gab Hinweise auf die Wirksamkeit von Masken

So gibt es zum Beispiel eine Untersuchung aus der Zeit der Sars-Epidemie 2003, deren Erreger genetisch zu 80 Prozent identisch mit Sars-CoV-2 ist. Sars-Patienten und eine Kontrollgruppe in Peking wurden dabei nach ihren Gewohnheiten gefragt. Es zeigte sich, dass Menschen, die einfache Chirurgen-Masken getragen hatten, ein um 70 Prozent geringeres Risiko hatten, sich mit Sars zu infizieren, als solche, die sich nicht auf diese Weise geschützt hatten.

In einer Übersichtsarbeit von 2011 analysierte die Cochrane-Stiftung diese und alle anderen epidemiologischen Masken-Studien, die zu jenem Zeitpunkt verfügbar waren. Sie kam zu dem Ergebnis, dass das Tragen einer Maske jedweder Art widerspruchsfrei die beste Begleitmaßnahme sei, um das Infektionsrisiko für respiratorische Viren – die Daten bezogen sich vor allem auf Sars 1 – zu verringern.

In der Wissenschaft spricht man in so einem Fall »von guten Hinweisen«, dass etwas – hier das Maskentragen – einen Effekt haben könnte. Schon im März mahnte ein internationales Forscherteam im Journal »Lancet Respiratory Medicine«, es sei zu unterscheiden zwischen »absence of evidence« (Fehlen von Beweisen) und »evidence of absence« (dem Beweis, dass dieser nicht existiere).

Einige Wissenschaftler bewerten deswegen die gegen Masken vorgebrachten Argumente als wenig schlüssig. »Masken können sogar ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln«, hieß es etwa in besagtem WHO-Video. »Wer behauptet, dass derjenige, der eine Maske trägt, sich weniger vorsichtig verhält, kann auch gleich die Sicherheitsgurte im Auto abschaffen«, sagt Nora Szech, Verhaltensökonomie-Professorin am Karlsruher Institut für Technology (KIT), die über Normen in Asien und Europa forscht. »Wir hätten uns in der Frühphase der Epidemie den generellen Maskengebrauch von asiatischen Ländern abschauen sollen.« Sie kritisiert die Kommunikation des RKI und WHO: »Für die Motivation, eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen, ist immer besser, wenn die Menschen wissen, dass sie damit auch etwas für sich selbst tun«, sagt sie. »Es ist deshalb schlimm, dass die Alltagsmasken von RKI und WHO so schlechtgemacht wurden und werden.« Denn diese Einschätzung habe sich bei vielen nun festgesetzt.

Maskenverzicht gegen Maskenmangel?

Die WHO rückte ihre Empfehlung, die breite Bevölkerung solle eben keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, in den Zusammenhang mit der weltweiten Knappheit an Masken. »Wir haben einen globalen Mangel«, hieß es am 31. März. »Wir priorisieren die Benutzung von Masken für diejenigen, die sie am meisten brauchen.« Gemeint war das medizinische Personal. Noch immer gibt es weltweit nicht genügend Schutzmasken, es fehlt an den FFP2- und FFP3-Masken, die sicher auch vor Aerosolen schützen. Im Frühjahr war der Mangel an solchen Masken, aber auch an OP-Masken eklatant. Doch viele Menschen wollten etwas tun gegen die Ausbreitung des Virus und trotzdem nicht die Knappheit für das medizinische Personal verstärken. So produzierten sie ihre Masken selbst, und die einfache, aus Stoff genähte Alltagsmaske war geboren

Wenn eine Maske nicht gut sitzt, verringert das die Schutzwirkung drastisch

Schon damals gab es Studien, die darauf hinwiesen, dass diese ebenfalls helfen können, sowohl in Sachen Fremdschutz, als auch – in geringerem Maß – zum Eigenschutz. Eine Maske aus T-Shirt-Stoff hielt demnach in der Ausatem-Situation Partikel zwischen 23 Nanometer und 1,25 Mikrometer zu 70 Prozent zurück, in der Einatmen-Situation immerhin zur Hälfte.

Inzwischen haben Materialwissenschaftler nachgelegt und in einer ganz neuen Studie wiederum eine gute Effektivität von normalen Stoffen gefunden. Sie lag bei Baumwolle, Naturseide und Chiffon meist über 50 Prozent, stieg zum Beispiel bei dichter gewebter Baumwolle auf 79 bis 98 Prozent – wohlgemerkt bei Partikelgrößen zwischen zehn Nanometern und sechs Mikrometern, also von Aerosol- bis Tröpfchengröße.
Noch besser seien mehrlagige Hybride, etwa eine Lage Baumwolle plus eine Lage Naturseide.

Die Maske muss sitzen!

Allerdings ist der Sitz der Maske – das räumen die Autoren dieser Untersuchung ein – extrem wichtig für ihre Wirksamkeit. »Unsere Studie impliziert, dass Lücken, etwa verursacht durch einen schlechten Sitz der Maske, zu einer um 60 Prozent schlechteren Filterleistung führen.«
Kwelle & mehr: https://www.spektrum.de/news/spaete-kehrtwende/1743228
Der wohl langweiligtste Spoiler, den Du je geteilt hast.
Warum stellst Du das hier noch rein?

Der gesunde Menschenverstand (den man auch vor Corona schon haben konnte) sagt doch wohl, dass ALLES, was ich mir vor's Gesicht halte, besser ist als NIX.
Nanometer. LOL.

Man sollte lieber darüber berichten, wie ''Geruchsstoffe'' aussehen (Größe, Farbe, Heiterkeit).
Ich habe gestern im Supermarkt folgendes erlebt (Ja, auch in Nairobi gibt es Supermärkte. Sogar bessere als in D'land. Thats a btw.):
Trotz perfekt sitzender Maske, konnte ich den ''Geruch'' eines Parfüms wahrnehmen. Eine nette Dame hatte es aufgelegt.
Aus Neugierde habe ich die Maske abgenommen u. festgestellt, dass ohne Maske der Geruch wesentlich weniger penetrant wirkte.

Was will uns das sagen: wenn die Maske wie ein Filter wirkt (also z.B. wie ein Kaffeefilter), dann kommt nur das durch, was klein genug ist. Und das in einer höheren(!) Konzentration, als gewöhnlich ohne Filter.

Außerdem: Sollten die infektiösen Partikel Nanogröße haben, dann hilft leider auch keine Maske (egal wie gut sie sitzt). Durch eine Maske (=Filter), die Partikel in Nanogröße abfiltert (=nicht durchlässt), kann Mensch gar nicht atmen........

Daher beim Niesen: ab in die Armbeuge. Und wenn einer hustet, die Luft anhalten u. schnell weiter gehen.
Владимир Ильич Ульянов und der :goat: sagen: ''Доверяй, но проверяй''
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Depp72
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Re: Den Masken-Weg

Beitrag von Depp72 »

Hexer_h1 hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 16:21 Womit ich sagen will: Im internationalen Vergleich, stehen wir momentan relativ gut da. Es wird vergleichsweise gut getestet, der Großteil der Bevölkerung ist ganz vernünftig.

Worauf ich hinaus will: Was wäre gewesen, wenn man bereits im Januar die Empfehlung abgegeben hätte Masken zu kaufen und zu tragen.

1) Es hätten sich eine Menge Leute aufgeregt, dass sie Masken kaufen wollen und es keine gibt
2) Es würden sich heute noch mehr Leute aufregen, wenn wir evtl nur sagen wir 6.000 Tote gehabt hätten, dass man wegen 'dieser paar Hansels so einen Aufstand' macht.
Da sind wir weitgehend einer Meinung. Den Artikel habe ich nicht verlinkt, weil ich die Erkenntnisse als Dr. Obersuperschlaukopf schon vor Monaten hatte. Sondern, weil ich mich in den vergangenen Monaten gewundert habe, dass in der Presse keine Hinweise darauf zu finden waren, inwiefern selbst gemachte Masken überhaupt einen klitzekleinen Schutz bieten könnten. Und das in Form einer groben Prozentangabe. Selbst wenn die nur 5 oder 10 % lauten würde. Es hieß fast immer: Kaum Eigenschutz (heißt das: 1 %, 10 % oder mehr?), schon eher Fremdschutz. Dahingehend sind aber offenbar vorliegende wissenschaftliche Erkenntnisse von WHO und RKI nicht ausreichend gewürdigt worden. Weshalb? Überforderung, Fehleinschätzung oder auch Nachlässigkeit? Lag zunächst ein zu starker Fokus auf professionellen Masken? Von denen man wusste, dass nicht genügend vorhanden und nicht ausreichend in kurzer Zeit zu beschaffen sein würden. Hat die Befürchtung über den professionellen Maskenmangel den Blick auf niedrigschwelligere Alternativen verstellt? Haben RKI und WHO ihr Blickfeld also unnötigerweise zu sehr verengt? Im Nachhinein zu schauen, woran lag es, dass hier etwas unnötig schief gelaufen ist und was können wir für die Zukunft daraus lernen, macht aus meiner Sicht Sinn.

Mit einem Hinweis, dass sogar das Tragen einer selbgebastelten Maske das Ansteckungsrisiko z.B. um 10 bis 20 % senken kann, sofern man alle anderen Hygieneregeln einhält, hätten die Masken früher Einzug in den deutschen Alltag gehalten. Die eine oder andere Infektion wäre vermieden worden. Inwiefern das insgesamt dann wirklich besser gelaufen oder ob es nur ein Mini-Effekt gewesen wäre, dazu kann ich logischerweise mangels Expertise nix beitragen. In jedem Fall hätten die Masken heute einen besseren Ruf. Als es hieß, durchfeuchtete Masken sind sogar eher eine Virenschleuder als ein Schutz, dachte ich mir, na dann bloß nicht. Die Maske hatte insofern zunächst den offenbar falschen Ruf von unnötigem Krams für Hypochonder (à la: die Asiaten und ihr Feinstaub).
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Hoellenvaart
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Re: Der schwedische Weg

Beitrag von Hoellenvaart »

"Mit einem Hinweis, dass sogar das Tragen einer selbgebastelten Maske das Ansteckungsrisiko z.B. um 10 bis 20 % senken kann, sofern man alle anderen Hygieneregeln einhält, hätten die Masken früher Einzug in den deutschen Alltag gehalten."

das ist doch ganz offensichtlich unfug: der einzige grund, warum masken in schland nicht früher allgemein empfohlen bzw. vorgeschrieben wurden, war der mangel an masken aufgrund des totalversagens der Fratzen-administration und der länderblinden. die politiker wollten sich nicht blamieren, indem sie etwas vorschreiben, was es bei weitem nicht ausreichend gibt. nachdem dann Jena mit der maskenpflicht vorgeprescht war, gab es den üblichen dominoeffekt des nichthintendranstehenwollens und der angst, für versäumnisse abgestraft zu werden. befragte man damals politiker zum widerspruch maskenpflicht/maskenmangel, murmelten sie irgendwas weitgehend unverständliches vor sich hin von wegen "kann man ja selber nähen" oder "gibt ja wahrscheinlich genug nähmaschinen" (wie z.b. das rheinland-pfälzische Quäkentchen). das hätte man vielleicht in einem entwicklungsland erwartet, aber bestimmt nicht im reichen schland, in dem wir angeblich so gut und gerne leben...

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„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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