Im Gegensatz zu Dir ("alle mal lecken, oberflächlich, lächerlich") verunglimpfe ich nicht und, es mag Dich erstaunen, finde das Red Bull Konzept überall, auch beim Eishockey in München, abstoßend.RudyMentaire hat geschrieben: ↑Montag 23. Dezember 2019, 18:39Ach Leute, ist es denn wirklich so schwer einen Text zu lesen und das was da steht auch zu kapieren, ohne wieder von Hölzchen auf Stöckchen das große Unheil des Profifußballs zu bejammern und dabei die eigentliche Kritik an dem, was in Salzburg, Leipzig und anderen Red Bull Standorten praktiziert wird, zu unterschlagen bzw. zu relativieren nach dem Motto „is eh alles kacke, aber die spielen wenigstens schönen Fußball“.Pak-Do-Ik hat geschrieben: ↑Montag 23. Dezember 2019, 17:18Danke, Du hast es auf den traurigen Punkt gebracht und die, die sich bei den halt so genannten Traditionsvereinen als Gralshüter des ehrlichen reinen, und was weß ich hoch heiligen Fußball aufblasen, haben beim Pay TV gejubelt, undurchsichtige halb legale Deals getätigt, illegale Handgelder als Privatkredite getarnt, sind an die Börse gehüpft und mit jedem windigen Unternehmern ins kommerzielle Bett respektive Trainingslager gegangen.ChiliSzabo hat geschrieben: ↑Montag 23. Dezember 2019, 00:41
Irgendwie ja komplett albern, denn die pervertieren den Fußball ganz sicher nicht. Im Gegenteil, gibt kaum ein Team, das offensiver und ansehnlicher spielt und das mit jungen Spielern ohne 20 Mio-Gehälter oder 150 Mio Ablösesumme. Geld mit Hirn investiert, ein echte Spielphilosophie samt hervorragendem Scouting.
Ein Paradebeispiel für den Sport Fußball.
Am Ende des Tages reden wir in der BL über 1. Profisport und 2. ein Milliardengeschäft. Beides hat mit dem normalen Fußball nichts gemeinsam. Profisport hat eben überall auch seine Begleiterscheinung und je mehr Kohle zu machen ist, desto sicherer kommen sehr reiche Leute, die mitverdienen wollen. Das ist doch logisch und muss so sein.
Alles was in den Jahren bis zur Herbstmeisterschaft passiert ist muss man nicht mögen, ist allerdings nicht mehr als das Ergebnis einer weltweiten Entwicklung, die Red Bull weder verursacht noch angestoßen hat. Alle sind die totale Kommerzialisierung mitgegangen, alle wollen am besten 250 Mio TV-Geld pro Jahr, nehmen jeden Cent von noch so ätzenden Sponsoren mit und alle nutzen ihre finanziellen Spielräume gegenüber kleineren Vereinen aus.
Jede noch so niedrige moralische Grenze wurde gerissen. Nichts ist mehr heilig, nichts schäbig genug. Wichtig ist nur, die Kasse klingelt. Dafür sind nicht Mateschitz oder Hopp verantwortlich. Ganz sicher nicht. Die DFL ist eine Interessensvertretung der Proficlubs.... Muss ich mehr sagen?
Und das schlimmste, alle wollen in die CL und über diese Wettbewerbsverzerrung, die nämlich wirklich den Fußball - falsch den Profifußball - nachhaltig verändert hat, beschwert sich kein Schalke oder BVB-Fan. Da ist es scheißegal, dass ich als BL-Vierter 50 Mio mehr bekomme als der Fünfte. Ist ja der Lohn für sportlichen Erfolg...
Arschlecken.
Es waren die Börsengänge, es war das Pay-TV, es waren die Milliarden, die im Fußball bewegt werden und all das sind die Traditionsvereine bzw. Großclubs nur zu gerne mitgegangen. Also sollte man sich als Fan dieser Vereine jetzt lieber kleinlaut in die Ecke verziehen, denn es war klar, was dann passieren würde.
Mir persönlich ist das komplett gleich wer da kickt. Wegen mit gerne noch 5 weitere Werksclubs. Nur folgerichtig und der Preis dafür, die Büchse der Pandorra UNBEDINGT öffnen zu müssen.
Das bißchen Fußball, das ich mittlerweile nur noch sehe, beeinflusst das nicht mehr.
RB mag im Moment der auffälligste Sargnagel sein, die Totengräber buddeln schon fleißig seit Jahren dem Spiel eine Grube.
Natürlich ist Red Bull nur die bisherige Krönung der Pervertierung des Profifußballs und auch die anderen, richtigen Aspekte die Ihr ansprecht, sorgen dafür, dass es nicht mehr wie früher ist. Aber darum geht es doch gar nicht.
Niemand der Red Bull kritisiert glaubt, dass man die Zeit zurückdrehen kann oder dass irgendein anderer Proficlub nicht auch nach den kapitalistischen Regeln der heutigen Zeit zu bewerten ist und noch so funktioniert wie in den 70ern.
Aber, und das ist eben sowohl der Knackpunkt, wie auch der Unterschied, handelt es sich bei all dem, was Ihr hier kritisiert, Pay TV etc. noch um mit dem Fußball als „Produkt“ generierte, den Gesetzen des Marktes nach Angebot und Nachfrage folgende Steigerung der Profite und Umsätze.
Da ist zuerst der Fußball und danach das Geschäft mit und durch den Fußball. Auch da gibt es Leute die gut arbeiten und welche, die weniger gut arbeiten.
Die Grundlage all dessen, was dort an Geldern generiert wird, ist der sportliche Wettkampf verschiedener Clubs in verschiedenen Ligen, die sich einem nach vorher definierten Regeln ablaufenden Wettbewerb gestellt haben und sich dafür qualifiziert haben, an diesen Ligen teilnehmen zu dürfen oder eben aufgrund fehlender Qulität eben nicht und deshalb die unteren Ligen füllen.
Red Bull genauso wenig wie Hopp sind mit Proficlubs in Profiligen gestartet, die, wie z.B. im US-Sport normal sind, da das System es dort so festlegt und deshalb niemand gegen die vorhandenen Regeln verstößt, wenn er das tut, da die Regeln genau solche Konstrukte (Franchises) vorsehen, sondern sie haben willkürlich Amateurvereine übernommen, da man deren Spiellizenz und Ligazugehörigkeit benötigt hat, um ihre Projekte durchzuziehen.
Wenn wir schon dabei sind, die „tolle Arbeit und das besser machen als andere“ zu loben, fragt Euch doch mal, was denn die Usprungsvereine Marktkranstadt und Hoffenheim „richtiger“ gemacht haben als ihre direkten Ligakonkurrenten. Außer dass sie das Scheuentor auf und die Beine breit gemacht haben,für die Jungs die mit den dicken Bündeln gewunken haben und sich und ihre Vereine verkauft haben wie billige Nutten auf dem Straßenstrich, sehe ich da nix.
Alles was danach durch die Unternehmensfilialen „richtiger als woanders“ gemacht wurde, fand ja schon im Rahmen der Wettbewerbsverzerrung statt, kann und sollte also nicht als seriöses Argument genutzt werden, wenn man da was schönreden will.
Auf dem Weg in die erste Liga wurde dann alles wie mit einem Panzer überrollt, was sich gezwungenermaßen in den Weg stellen musste, weil da jemand meint, er müsse ohne Rücksicht auf Verluste sein Ding durchziehen.
Das alles hat erstmal nullkommanix mit der von Euch kritisierten Kommerzialisierung des Fußballs an sich zu tun, sondern ist ein Auswuchs, der das ganze System, nicht nur den Profibereich unterhöhlt und zerstört.
Konnten früher die Vereine in der Region noch hin und wieder ein Talent entdecken, fördern und rausbringen und darüber hinaus ihr Überleben oder sportliches Fortkommen sichern, wird dies maßgeblich erschwert, wenn da plötzlich die Scorst der Firma Red Bull über die Dörfer ziehen und mit den Scheinen winken.
Dieser ganze Weg an die Spitze, ist gepflastert mit Kohle, die nicht (im weitesten Sinne) durch den Fußball generiert wird, sondern aus dem Marketingbudget eines Getränkeunternehmers mit Größenwahn zum Zweck der eigenen Profitmaximierung stammt, während Vereine auf diesem Weg auch gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, wie z.B. Breitensport anzubieten.
Es geht um massive Wettbewerbsverzerrung, die darin gipfelt, dass man die Statuten bis über die Schmerzgrenze biegt und auslegt, sich Dinge herausnimmt und diese von korrupten Funktionären und windigen Juristen absegnen läßt, die anderen niemals zugestanden wurden und nur unter maximaler Auslegung der Regeln im Wortlaut so gerade noch rechtens sein mögen oder eben so definiert werden.
Das alles hat eine völlig andere Qualität, als Vereine, die von der Wirtschaft gepampert werden, weil sie ihren Stellenwert am Markt ausspielen können, den sie sich durch erfolgreiches Fußballspielen über Jahre und Jahrzehnte erarbeitet und verdient haben.
Die internationale Vernetzung und die damit verbundenen Interessenkollisionen sind auch schon oft genug genannt worden, deshalb spare ich mir hier die weitere Erklärung.
Dass dieser Markt mittlerweile in abartige Sphären vorgedrungen ist ist nicht schön, da liegt auch einiges im Argen.
Aber wenigstens hat man lange Zeit die gleichen Voraussetzungen gehabt, die je nach eigenem Können der Eine besser genutzt hat, als der Andere.
Wie Ihr hier allen Ernstes jemanden loben und abfeiern könnt, der mit nem Ferrari im VW-Lupo-Cup antritt und dort alles in Grund und Boden fährt, will mir nicht in den Schädel.
Genauso könnte man Pablo Escobar als Spitzenunternehmer verehren, weil er so erfolgreich sein Koks verkauft hat, das besonders geballert hat...
Die Hyperkommerzialisierung des Fußballs ist scheisse da sind wir uns wohl alle einig, aber Red Bull ist die Krönung dessen, und ich verstehe nicht, wie man das eine kritisieren kann und das andere zu rechtfertigen versucht durch den Spruch „ja, die machen nen guten Job und spielen schönen Fußball“.
Dass das stimmt bestreite ich ja nicht, aber wie heißt es so schön „kein Applaus für Scheisse“. Hier wird das geerntet, was durch Wettbewerbsverzerrung über die letzten Jahre in unterklassigen Ligen gesät wurde.
Kann man mögen, muss man aber nicht. Und deshalb könnt Ihr mich auch allemalecken, wenn Ihr versucht, hier die Meinung und Einstellung der Kritiker mit Eurer oberflächlichen und dadurch lächerlich undifferenzierten Sicht auf dieses Thema, als albern oder verklärt zu verunglimpfen.
Nichtsdestotrotz wünsche ich Euch allen frohe Weihnachten!
Aber gerade weil es die bisherige kommerzielle Krönung ist, wollte ich den Weg zur Inthronisierung derselben durch das Verhalten der Verbände und Vereine darlegen.
Allerdings sind die meisten Fans auf ihrem eigenen Vereins-Auge blind und stürzen sich auf das Feindbild ohne die jahrelange Politik "ihres" Vereines als Wegbereiter dieser Entwicklung zu sehen.
Die Bayern-Kirch Connection, nun aktuell die Windhorst Millionen "meiner" Hertha gehen moralisch ebenfalls den Weg der Wettbewerbsverzerrung,
Es geht hier also nicht um Rechtfertigung sondern um Analyse, meine mag falsch sein, ein Recht mich zu beleidigen leitet sich daraus nicht ab.
Gottlob ruht jetzt mal der Ball und ich wünsche allen, das der Baum nicht brennt und ein gastliches Fest mit Familie und Freunden, auf das keiner alleine zu den Feiertagen im passiven Abseits steht.