OT: 09.11.1989

Gladbacher
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OT: 09.11.1989

Beitrag von Gladbacher »

Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Eine wunderbare Geschichte, immer wieder beeindruckend darüber zu lesen oder die Bilder zu sehen. Feiert schön in unserer geilen Hauptstadt; ich wäre saugerne dabei.

:welcomewave:

Hehe, ich komm' ausm Drecksviertel
Und ja, ich wohn' jetzt im Speckgürtel
Es gibt Verlierer und Gewinner
Doch egal, wie dieses Leben spielt, Berliner ist man immer
So wie ich!
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Vata_71 »

dass wahr ain s´air guhta tahk führ main doitschlant !.. wihr brauch n kaine mauan sondann vrihd n unt d moe kra tih !.. :umbrella:
fatmir iss oir froint
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 10:17 Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Eine wunderbare Geschichte, immer wieder beeindruckend darüber zu lesen oder die Bilder zu sehen. Feiert schön in unserer geilen Hauptstadt; ich wäre saugerne dabei.
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Gladbacher »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 10:17 Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Eine wunderbare Geschichte, immer wieder beeindruckend darüber zu lesen oder die Bilder zu sehen. Feiert schön in unserer geilen Hauptstadt; ich wäre saugerne dabei.
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
Das habe ich heute morgen ebenfalls im Morgenmagazin gesehen und auch von den Drohungen gegenüber Politikern erfahren. Da brauchen wir nicht drüber zu reden, das ist das Allerletzte, unterste Schublade. Aber hätten wir Holland dazubekommen 1989, dann wären da auch nicht nur Roger Federers und Dirk Nowitzkis dabei gewesen. Überall auf der Welt sind manche Menschen einfach Scheiße!

Ich bin froh, dass das Land wieder eins ist und ich finde Berlin ist eine echte Hauptstadt mit einer unglaublichen Geschichte.
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Yeti
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Yeti »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 10:17 Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Eine wunderbare Geschichte, immer wieder beeindruckend darüber zu lesen oder die Bilder zu sehen. Feiert schön in unserer geilen Hauptstadt; ich wäre saugerne dabei.
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
Irgendwie tun mir Leute wie du leid, die in allem nur das Schlechte suchen. Schade.
By the way: Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Wer die Demokratie verschläft, wacht in der Diktatur auf.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Yeti hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:25
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 10:17 Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Eine wunderbare Geschichte, immer wieder beeindruckend darüber zu lesen oder die Bilder zu sehen. Feiert schön in unserer geilen Hauptstadt; ich wäre saugerne dabei.
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
Irgendwie tun mir Leute wie du leid, die in allem nur das Schlechte suchen. Schade.
By the way: Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Ich finde auch Lustiges: Außenminister "Maas lobt Ungarns Herz für Flüchtlinge" (Mainpost) Deutsche Flüchtlinge, versteht sich.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
An sich habe ich mir ja auferlegt, einige der hier versammelten Existenzen so gut es eben geht zu ignorieren, zumindest versuche ich es täglich aufs neue. Da nun aber seit jeher v.a. die Lautesten und Extremsten gehört werden und der Klügere von seinem Nachgeben (lieber Gruß an jeck an dieser Stelle) auch nicht viel hat:

Äpfel, Birnen und blanker Unsinn!

Richtig ist, dass der SED-Apparat neonazistische Umtriebe in der DDR-Öffentlichkeit "bekämpft" hat --> i.d.R. durch Wegducken und Wegschweigen. Rassistische Angriffe gegen Mosambikaner, Angolaner, Kubaner und nicht zuletzt gegen Vertreter der sowjetrussischen Besatzungsmacht gab es durchaus**
Will jetzt nicht sagen, diese wären an der Tagesordnung gewesen, aber wenn in Guben ein Angolaner angegangen worden wäre oder ein Vietnamese in einem Wohnheim in Gera Dresche bekommen hätte - in Dresden und Schwerin hätte man das nicht erfahren. Weltnetz gab es noch nicht und das ND hat die Vorfälle eher nicht publiziert. Der Sputnik hätte es, durfte aber nicht :mrgreen: ;) Zudem kam bei den Tätern an: Prima, wenn es in der DDR keine Nazis gibt, dann haben wir nicht viel zu befürchten, weil unseren Hass gegen Minderheiten gibt es dann ja auch nicht!

Lange Vorrede, kurzer Sinn: Nazis in der DDR sind 1990 nicht über die neuen Länder gekommen wie ET. Sie wurden auch nicht von Kapitalisten und Imperialisten dorthin gesetzt. Sie sind schlicht aus demselben Substrat entstanden, aus dem 1949 die Bundesrepublik emporgestiegen ist. Derselbe Humus, genauso modrig... die DDR hatte keine charakterlich bessere Bevölkerung als der Westen, aber auch keine schlechtere. Hier wie dort wurden bevorzugt die Schergen von einst in die neuen Nachrichtendienste übernommen, deren Schlechtigkeit dann in die Gesellschaft(en) diffundierte.

**im wunderbaren Film "Coming Out" von 1989 ist in einer Nebenszene zu sehen, wie Skinheads in der S-Bahn einen Migranten zusammenschlagen. In der DDR ein unerhörter Vorgang. Allerdings weniger das Zusammenschlagen, eher das Abbilden solcher Szenen. Ansonsten ging es vor allem ums Schwulsein (diese kapitalistische Erfindung des Westens kam ebenfalls nach 1989 wie ET über die DDR).
Ніхто не зламає націю, чий дух був викований у століттях боїв.

Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz-rosa-gold.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:41
Ich finde auch Lustiges: Außenminister "Maas lobt Ungarns Herz für Flüchtlinge" (Mainpost) Deutsche Flüchtlinge, versteht sich.
Some things never change. Damals wie heute wollten die alle nicht in Ungarn bleiben.

Mit DEM Wissen würde ich als netter rendőr von nebenan auch 1-2 Augen zudrücken! Zack, zack, im Gänsemarsch ab durch die Löcher im Zaun - und am Balaton ist endlich wieder Platz für Touristen mit "richtigem" Geld :mrgreen:
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Yeti »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:41
Yeti hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:25
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20

Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
Irgendwie tun mir Leute wie du leid, die in allem nur das Schlechte suchen. Schade.
By the way: Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Ich finde auch Lustiges: Außenminister "Maas lobt Ungarns Herz für Flüchtlinge" (Mainpost) Deutsche Flüchtlinge, versteht sich.
Ja,ja, der Heiko ist schon ein Lustiger. Und trägt immer so schicke Anzüge. Wie damals der Gerd. Wahrscheinlich will er auch mal Kanzler werden, der Schlingel.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 14:13
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
An sich habe ich mir ja auferlegt, einige der hier versammelten Existenzen so gut es eben geht zu ignorieren, zumindest versuche ich es täglich aufs neue. Da nun aber seit jeher v.a. die Lautesten und Extremsten gehört werden und der Klügere von seinem Nachgeben (lieber Gruß an jeck an dieser Stelle) auch nicht viel hat:

Äpfel, Birnen und blanker Unsinn!

Richtig ist, dass der SED-Apparat neonazistische Umtriebe in der DDR-Öffentlichkeit "bekämpft" hat --> i.d.R. durch Wegducken und Wegschweigen. Rassistische Angriffe gegen Mosambikaner, Angolaner, Kubaner und nicht zuletzt gegen Vertreter der sowjetrussischen Besatzungsmacht gab es durchaus**
Will jetzt nicht sagen, diese wären an der Tagesordnung gewesen, aber wenn in Guben ein Angolaner angegangen worden wäre oder ein Vietnamese in einem Wohnheim in Gera Dresche bekommen hätte - in Dresden und Schwerin hätte man das nicht erfahren. Weltnetz gab es noch nicht und das ND hat die Vorfälle eher nicht publiziert. Der Sputnik hätte es, durfte aber nicht :mrgreen: ;) Zudem kam bei den Tätern an: Prima, wenn es in der DDR keine Nazis gibt, dann haben wir nicht viel zu befürchten, weil unseren Hass gegen Minderheiten gibt es dann ja auch nicht!

Lange Vorrede, kurzer Sinn: Nazis in der DDR sind 1990 nicht über die neuen Länder gekommen wie ET. Sie wurden auch nicht von Kapitalisten und Imperialisten dorthin gesetzt. Sie sind schlicht aus demselben Substrat entstanden, aus dem 1949 die Bundesrepublik emporgestiegen ist. Derselbe Humus, genauso modrig... die DDR hatte keine charakterlich bessere Bevölkerung als der Westen, aber auch keine schlechtere. Hier wie dort wurden bevorzugt die Schergen von einst in die neuen Nachrichtendienste übernommen, deren Schlechtigkeit dann in die Gesellschaft(en) diffundierte.

**im wunderbaren Film "Coming Out" von 1989 ist in einer Nebenszene zu sehen, wie Skinheads in der S-Bahn einen Migranten zusammenschlagen. In der DDR ein unerhörter Vorgang. Allerdings weniger das Zusammenschlagen, eher das Abbilden solcher Szenen. Ansonsten ging es vor allem ums Schwulsein (diese kapitalistische Erfindung des Westens kam ebenfalls nach 1989 wie ET über die DDR).
Natürlich sind auch in der Ostzone nicht über Nacht die Nazis zu Antifaschisten geworden. Trotz des gleichnamigen Schutzwalls. Und wahrscheinlich hat das "Substrat" auch weiter gegärt.
Aber es wäre doch schon komisch, wenn der SED-Staat, dem hier im Westen seine Unterdrückungsqualität zu jeder erdenklichen Gelegenheit attestiert wurde, nun ausgerechnet Naziumtriebe nicht unterdrückt hätte. Kann es vielleicht sein, dass die Nazis weitgehend unter Kontrolle waren, während nach der "Befreiung" der NSU unter den Augen des Verfassungsschutzes seinen Terror ausleben konnte?
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Linden »

Die Nazis waren unter Kontrolle weil man für das leichteste Zucken in Bautzen gelandet ist. So erging es allerdings auch Punks. Und jedem anderen der nicht systemkonform war. Also wenn du das als erstrebenswert ansiehst hast du noch mehr einen an der Waffel als ich dachte.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Linden hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 18:33 Die Nazis waren unter Kontrolle weil man für das leichteste Zucken in Bautzen gelandet ist. So erging es allerdings auch Punks. Und jedem anderen der nicht systemkonform war. Also wenn du das als erstrebenswert ansiehst hast du noch mehr einen an der Waffel als ich dachte.
Meine Worte. Naja - nicht ganz. Erotisches Zucken im Zipfel dürfte nicht belangt worden sein. Auch nicht bei einem Punk.
Der Toxische ist doch der Verharmloser. Und was heißt schon "erstrebenswert". Meinste wirklich, Du hast was zu bestellen, wohin die Reise gehen soll? Waffel bestellen, das darfst Du. Bald wieder auf dem Weihnachtsmarkt.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Linden »

Also bist du pro totalitärer Überwachungsstaat?
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Linden hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 18:57 Also bist du pro totalitärer Überwachungsstaat?
Deutsche an der kurzen Leine halten. Das würde der Welt gut tun.
Die Chance wurde verpasst. Damals, als der Besatzungsstatus aufgehoben wurde.
Nach dem Tausendjährigen Reich ihren Betreibern tausend Jahre die Freiheit beschneiden, wäre doch nicht vermessen gewesen.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Linden »

Oh Gott. Dein Selbsthass ist schon übel.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von erpie »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 14:13
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
An sich habe ich mir ja auferlegt, einige der hier versammelten Existenzen so gut es eben geht zu ignorieren, zumindest versuche ich es täglich aufs neue. Da nun aber seit jeher v.a. die Lautesten und Extremsten gehört werden und der Klügere von seinem Nachgeben (lieber Gruß an jeck an dieser Stelle) auch nicht viel hat:

Äpfel, Birnen und blanker Unsinn!

Richtig ist, dass der SED-Apparat neonazistische Umtriebe in der DDR-Öffentlichkeit "bekämpft" hat --> i.d.R. durch Wegducken und Wegschweigen. Rassistische Angriffe gegen Mosambikaner, Angolaner, Kubaner und nicht zuletzt gegen Vertreter der sowjetrussischen Besatzungsmacht gab es durchaus**
Will jetzt nicht sagen, diese wären an der Tagesordnung gewesen, aber wenn in Guben ein Angolaner angegangen worden wäre oder ein Vietnamese in einem Wohnheim in Gera Dresche bekommen hätte - in Dresden und Schwerin hätte man das nicht erfahren. Weltnetz gab es noch nicht und das ND hat die Vorfälle eher nicht publiziert. Der Sputnik hätte es, durfte aber nicht :mrgreen: ;) Zudem kam bei den Tätern an: Prima, wenn es in der DDR keine Nazis gibt, dann haben wir nicht viel zu befürchten, weil unseren Hass gegen Minderheiten gibt es dann ja auch nicht!

Lange Vorrede, kurzer Sinn: Nazis in der DDR sind 1990 nicht über die neuen Länder gekommen wie ET. Sie wurden auch nicht von Kapitalisten und Imperialisten dorthin gesetzt. Sie sind schlicht aus demselben Substrat entstanden, aus dem 1949 die Bundesrepublik emporgestiegen ist. Derselbe Humus, genauso modrig... die DDR hatte keine charakterlich bessere Bevölkerung als der Westen, aber auch keine schlechtere. Hier wie dort wurden bevorzugt die Schergen von einst in die neuen Nachrichtendienste übernommen, deren Schlechtigkeit dann in die Gesellschaft(en) diffundierte.

**im wunderbaren Film "Coming Out" von 1989 ist in einer Nebenszene zu sehen, wie Skinheads in der S-Bahn einen Migranten zusammenschlagen. In der DDR ein unerhörter Vorgang. Allerdings weniger das Zusammenschlagen, eher das Abbilden solcher Szenen. Ansonsten ging es vor allem ums Schwulsein (diese kapitalistische Erfindung des Westens kam ebenfalls nach 1989 wie ET über die DDR).
Hi,
vielleicht eine ganz interessante Ergänzung:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wohe ... 82938.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 14:24
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:41
Ich finde auch Lustiges: Außenminister "Maas lobt Ungarns Herz für Flüchtlinge" (Mainpost) Deutsche Flüchtlinge, versteht sich.
Some things never change. Damals wie heute wollten die alle nicht in Ungarn bleiben.

Mit DEM Wissen würde ich als netter rendőr von nebenan auch 1-2 Augen zudrücken! Zack, zack, im Gänsemarsch ab durch die Löcher im Zaun - und am Balaton ist endlich wieder Platz für Touristen mit "richtigem" Geld :mrgreen:
Du deutest hier was an, was überhaupt nicht geduldet werden kann. Freiheitsdrang und Flucht vor Unterdrückung war das Motiv. Wirtschaftsflüchtlinge kommen ausschließlich aus Afrika.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von jeck3108 »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 14:13 (lieber Gruß an jeck an dieser Stelle)
wenn ich das jetzt auf den richtigen Beitrag beziehe, nämlich die Replik auf Rudy, dann hast Du mich etwas falsch verstanden:
nachgeben ist keinerlei Option.

Aber ich würd eben auch nicht über Stöckchen springen, was die mir hinhalten, sondern einfach die Karawane zieht weiter. Und die Reiseroute richtig schön bunt gestalten, wellness nicht nur für die 1.Klasse, sondern nen ordentliches buffet für alle... wer dann weiter im kackbraunen Sumpf leben will, kann in seiner kleinen Parallelwelt vergammeln.
Und wenn er meint, die durch Ellbogeneinsatz vergößern zu müssen, dann ist dann ne Aufgabe für die Exekutivorgane... its a dirty, but...
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von agil »

Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:24
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20
Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 10:17 Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.

Eine wunderbare Geschichte, immer wieder beeindruckend darüber zu lesen oder die Bilder zu sehen. Feiert schön in unserer geilen Hauptstadt; ich wäre saugerne dabei.
Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
Das habe ich heute morgen ebenfalls im Morgenmagazin gesehen und auch von den Drohungen gegenüber Politikern erfahren. Da brauchen wir nicht drüber zu reden, das ist das Allerletzte, unterste Schublade. Aber hätten wir Holland dazubekommen 1989, dann wären da auch nicht nur Roger Federers und Dirk Nowitzkis dabei gewesen. Überall auf der Welt sind manche Menschen einfach Scheiße!

Ich bin froh, dass das Land wieder eins ist und ich finde Berlin ist eine echte Hauptstadt mit einer unglaublichen Geschichte.
Damit ist eigentlich alles gesagt :D

Diesen Donnerstagabend werde ich nie vergessen. Erst in Familie die Nachrichten geguckt, meine Gattin hat geheult wie ein Schlosshund , ich bin nach acht zum Training gegangen, ein paar Kurze genommen und sich riesig aufs Wochenende gefreut.... Ist bei uns jedes Jahr schon Tradition, dass dieser Tag würdig gefeiert wird :)
Der Österreicher glaubt mit 18, er sei Pelé. Mit 20 glaubt er, er sei Beckenbauer. Und mit 24 merkt er, dass er Österreicher ist. Max Merkel
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Gladbacher »

Linden hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 19:18 Oh Gott. Dein Selbsthass ist schon übel.
Und langweilig. Immer die gleiche Leier. Vielleicht sollte er sich mal selbst die Fresse polieren. Zur Aufheiterung.
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Gladbacher »

agil hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 20:50
Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:24
Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:20

Eine aktuelle Folge Deiner "wunderbare(n) Geschichte" ist, dass in Zwickau Gedenkbäume an die Opfer von Naziverbrechen polizeilich geschützt werden müssen.
Das habe ich heute morgen ebenfalls im Morgenmagazin gesehen und auch von den Drohungen gegenüber Politikern erfahren. Da brauchen wir nicht drüber zu reden, das ist das Allerletzte, unterste Schublade. Aber hätten wir Holland dazubekommen 1989, dann wären da auch nicht nur Roger Federers und Dirk Nowitzkis dabei gewesen. Überall auf der Welt sind manche Menschen einfach Scheiße!

Ich bin froh, dass das Land wieder eins ist und ich finde Berlin ist eine echte Hauptstadt mit einer unglaublichen Geschichte.
Damit ist eigentlich alles gesagt :D

Diesen Donnerstagabend werde ich nie vergessen. Erst in Familie die Nachrichten geguckt, meine Gattin hat geheult wie ein Schlosshund , ich bin nach acht zum Training gegangen, ein paar Kurze genommen und sich riesig aufs Wochenende gefreut.... Ist bei uns jedes Jahr schon Tradition, dass dieser Tag würdig gefeiert wird :)
Gut so mein Lieber, schätze dich schon immer für deine guten Werte, auch wenn wir mal unterschiedlicher Meinung sind.
Eckfahnenfan

Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Eckfahnenfan »

Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 20:53
agil hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 20:50
Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:24

Das habe ich heute morgen ebenfalls im Morgenmagazin gesehen und auch von den Drohungen gegenüber Politikern erfahren. Da brauchen wir nicht drüber zu reden, das ist das Allerletzte, unterste Schublade. Aber hätten wir Holland dazubekommen 1989, dann wären da auch nicht nur Roger Federers und Dirk Nowitzkis dabei gewesen. Überall auf der Welt sind manche Menschen einfach Scheiße!

Ich bin froh, dass das Land wieder eins ist und ich finde Berlin ist eine echte Hauptstadt mit einer unglaublichen Geschichte.
Damit ist eigentlich alles gesagt :D

Diesen Donnerstagabend werde ich nie vergessen. Erst in Familie die Nachrichten geguckt, meine Gattin hat geheult wie ein Schlosshund , ich bin nach acht zum Training gegangen, ein paar Kurze genommen und sich riesig aufs Wochenende gefreut.... Ist bei uns jedes Jahr schon Tradition, dass dieser Tag würdig gefeiert wird :)
Gut so mein Lieber, schätze dich schon immer für deine guten Werte, auch wenn wir mal unterschiedlicher Meinung sind.
Wie jetzt - kein Leiermann? Bloß, weil er eine andere Melodie spielt?
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von lasmiranda »

1. Arm

München brummt, Frankfurt auch, Stuttgart ebenso. Es sammelt sich Kapital und Intelligenz in den süddeutschen Metropolen. In Berlin sammeln sich dagegen Hartz IV-Empfänger, Subventionsritter und Selbstverwirklicher. Vor allem wirtschaftlich schwadroniert Berlin seit Jahrzehnten von „Boom“ und „Gründerszene“, man sieht sich als „hot spot“, Leuchtturm“, „Cluster“ und „Zukunftsmetropole“. Doch von einem Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaft ist Berlin so weit entfernt wie die Schrippe von der Südsee. Ökonomisch ist die deutsche Hauptstadt eine langweilige Provinzposse.
Paris hingegen ist in jeder Hinsicht eine wirkliche Hauptstadt des Landes. Von den zehn größten Unternehmen Frankreichs sitzen neun in Paris. Nicht anders sieht es in England aus von den zwölf größten englischen Unternehmen haben zehn ihren Hauptsitz in London. In Madrid und Rom sind es immerhin noch fünf der zehn größten Unternehmen des Landes. Ganz anders in Deutschland: Kein einziges der größten 30 Dax-Unternehmen sitzt in Berlin. Und das bei einer Stadt, die mit 3,5 Millionen Einwohnern nicht nur eindeutig die größte Stadt Deutschlands ist, sondern auch die größte Stadt Kontinentaleuropas. Eine internationale Studie „Cities of Opportunity“, hat 30 Metropolen weltweit nach deren Wirtschaftskraft untersucht – und dabei unter anderem die Zahl der Konzernsitze, das Volumen der internationalen Investitionen und das Wirtschaftswachstum verglichen. Berlin landet hier abgeschlagen auf Platz 22. So im Umfeld von Nairobi, Jakarta oder Buenos Aires.
Nicht einmal in der Medienbranche hat Berlin den Durchbruch geschafft. Dachte man in den Neunzigern noch, hier werde alsbald Deutschlands Fernseh- und Internetgeschichte geschrieben, so herrscht heute Funkstille. Kein einziger großer Sender ist nach Berlin gekommen, Unterföhring ist heute medial einflussreicher als die Hauptstadt. Und auch in der Internetindustrie tönt Berlin zwar lautstark vor sich hin – doch passieren die digitale Revolutionen anderswo. Weder Google (Hamburg) noch Yahoo (München), weder Microsoft (München) noch Facebook (Hamburg), weder Apple (München) noch Amazon (München) haben ihre Deutschlandzentrale in Berlin. Und wenn Huawei sein Forschungszentrum in Deutschland aufbaut – dann in München.
Berlins wirtschaftliche Unfähigkeit wird besonders bei dem Berliner Flughafenprojekt deutlich. Die für den 30. Oktober 2011 geplante Eröffnung des Flughafens wurde bis heute immer und immer wieder verschoben. Dabei wäre selbst der neue Flughafen lächerlich klein gegenüber den Flughäfen anderer Metropolen Europas. Berlin-Tegel ist gerade mal auf dem 23. Platz der größten Flughäfen Europas und landet sogar hinter der Urlaubsinsel Mallorca. Für ein wirtschaftlich so erfolgreiches Land wie Deutschland ist Berlin als Wirtschaftsstandort fast schon peinlich.
2. Links

Der Sozialismus ist gescheitert und außer Mode wie eine gammeliges Marmeladenglas. Nur in Berlin wird immer und immer wieder daraus genascht. Stasi-SED-Linksparteien-Kommunistenkader im Osten, sozial-ökologische Spinner im Westen der Stadt und dazwischen jede Menge linker Etatisten, die am liebsten von „Staatsknete“ leben, prägen das geistige Milieu Berlins bis heute ungeheuer. So kommt es, dass Berlin nach Nordrhein Westfallen die höchste Verschuldung Deutschlands hat.
In der Stadt, in der die Vielfalt gefeiert wird, gibt es häufig bloß rote Einfalt. Politisch-geistig wirkt die Stadt wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts stecken geblieben. Bleiern, staatsfixiert, bevormundend. Statt liberale oder experimenteller Avantgarde herrscht in Berlin gestriger, spießiger Parteienfilz. Jahrzehnte lang war Berlin durch den Kommunismus eine geteilte Stadt, geistig ist sie es bis heute. Und immer noch erzielt die SED-Nachfolgepartei hohe Wahlergebnisse. Die beiden Parteien (CDU und FDP) hingegen, die in Deutschland am längsten an der Regierung waren, stellten in Berlin bei der Wahl des letzten Abgeordnetenhauses zusammen gerade einmal 25 Prozent. Rot-Rot-Grün zusammen mit den Piraten erzielten dagegen 65 Prozent. In 47 von 66 Jahren Bundesrepublik Deutschland stellte die CDU den Bundeskanzler. In den anderen Jahren waren es mit Schmidt oder Schröder eher liberale Flügel der SPD. In knapp 40 Jahren wirkte die FDP in der Koalitionsregierung mit. In Berlin war es genau umgekehrt, das bürgerliche und liberale ist hier eine Fußnote der politischen Geschichte der Stadt geblieben.
3. Ungebildet

Nach einer Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hat Berlin das schlechteste Bildungssystem Deutschlands. Ein relativ hoher Anteil der Schüler erreicht nicht einmal die Mindeststandards. Auch die Quote der Schulabbrecher ist mit sieben Prozent dreimal so hoch wie im Rest Deutschlands. Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildung ist hier auch besonders hoch. Nicht umsonst siedelt sich Berlin in den PISA-Rankings immer im unteren Bereich an. Inzwischen werden nicht einmal mehr die Schulleiterstellen besetzt. An den Berliner Schulen fehlen 136 Schulleiter und stellvertretende Schulleiter. Besonders dramatisch ist die Lage an Grundschulen, dort sind allein knapp 90 Führungsstellen nicht besetzt. Damit ist fast jede fünfte Grundschule von diesem Problem betroffen.
4. Konfessionslos, treulos und einsam

Berlin dürfte die wohl gottloseste Metropole der Welt sein. 60 Prozent der Berliner gehören keiner Religion an. Damit ist der Anteil noch einmal doppelt so hoch wie im Rest Deutschlands, das im weltweiten Vergleich auch im unteren Bereichen rangiert. Außerdem gilt Berlin als die „Hauptstadt der Singles“. Der Anteil der Singlehaushalte liegt bei sagenhaften 54 Prozent ! Nirgends auf der Welt leben die Menschen einsamer. Und obendrein leben in der Stadt auch noch 100.000 mehr Frauen als Männer: 1,7 Millionen Frauen auf 1,6 Millionen Männer. Wenn sich zwei von den zigtausenden, einsamen Berlinern dann trotzdem mal gefunden haben sollten, ist die Wahrscheinlichkeit der Trennung dann auch noch ziemlich hoch: Genau die Hälfte aller geschlossenen Ehen gehen in Berlin zu Bruch, in Deutschland sind es dagegen gut ein Drittel.
5. Hauptstadt nur für sich

Nach der Wiedervereinigung schien es, als würde Berlin die Projektionsfläche, die Bühne, das Sinnbild eines neuen, weltoffenen, modernen Deutschlands. Es hatte die Chance, als Hauptstadt die bunte, aufbrechende Republik zu verkörpern. Doch daran ist Berlin gescheitert. Die Stadt wirkt im Rest der Republik wie ein selbstverliebtes Solitär, das sich von den anderen aushalten lässt. Es verliert Sympathie und Integrationskraft. Berlin ist in weiten Teilen Deutschlands so beliebt wie ein Dortmunder auf Schalke; und es hat in den Retro-Trends der deutschen Heimaten zu wenig Gemeinsamkeiten mit den Landsmannschaften. Junge Bayern, Hessen, Schwaben, Sachsen, Rheinländer, selbst Norddeutsche orientieren sich heute weniger nach Berlin als vor 20 Jahren. Es ist eine große generationelle Enttäuschung. Berliner sehen sich ja selber gerne als Welt-Hauptstadt. Dabei sind sie nicht einmal akzeptierte Kapitale des eigenen Landes. Ihr Reiz verfängt nur noch bei Spießern des verblassenden Nonkonformismus’. Oder wie Fjodor M. Dostojewski gesagt hat: „Aber mein Gott, was für eine langweilige, entsetzliche Stadt ist Berlin.“
Hüte dich aber vor Lasmiranda, das ist nur ne Sachertortengeschwängerte Wiener Kaffeehaustranse die jedem hier einen Blowjob anbietet. Nicht das ich das grundsätzlich verwerflich finden würde, aber er nimmt zu viel Geld für seine bescheidenen Künste…..
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von konopka77 »

Linden hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 18:57 Also bist du pro totalitärer Überwachungsstaat?
Aber immer doch, wenn's dazu führt, dass bunte Einhörner nach Bautzen eingeliefert werden...
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Linden
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Re: OT: 09.11.1989

Beitrag von Linden »

Gladbacher hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:24 Überall auf der Welt sind manche Menschen einfach scheiße!
konopka77 hat geschrieben: Mittwoch 6. November 2019, 08:40
Linden hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 18:57 Also bist du pro totalitärer Überwachungsstaat?
Aber immer doch, wenn's dazu führt, dass bunte Einhörner nach Bautzen eingeliefert werden...
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Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime