alemao82 hat geschrieben: ↑Samstag 14. September 2019, 12:06
Na endlich auch hier die Klimadiskussion. Bin von einigen Beiträgen eher belustigt. Was wichtig ist, steht hier:
https://www.ipcc.ch/
Und wer das gerne ignorieren möchte... Na ja, gibt Leute, die denken der Führer lebt unterm Südpol und verjüngt sich jeden Tag.
Nur eins noch: Spricht sich vielleicht auch recht langsam rum, aber Erdöl kann man nicht im Garten anpflanzen. Und wenn wir dann auch noch den letzten Tropfen aus irgendeiner Felsspalte rausgefrackt haben, dämmert es vielleicht auch, dass man sowieso irgendwann irgendwie anders fahren muss, als mit Benzin. Zumindest wird die Scheiße in absehbarer Zeit teurer werden, das ist unvermeidlich! Also warum nicht schon mal anfangen mit was anderem, wenn es doch zudem noch so ein bisschen dazu beitragen könnte, dass der Planet etwas langsamer in die Luft fliegt.
Die Argumente pro Benziner (jegliche Form) lassen sich deshalb eigentlich mit 2 Sätzen zusammenfassen:
1. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
2. Nach mir die Sintflut.
Nach meiner nicht wissenschaftlich fundierten These werden die hauptsächlich von Leuten benutzt, die bald sterben und im Optimalfall auch keine Kinder haben. Oder kein Hirn.
Ist ja theoretisch schön und gut, was Du da erzählst, aber bleib doch mal in der Realität.
Und da bist Du dann im Bezug auf die Pro-Verbrenner-Argumente auch in einem Bereich, der ohne Deine Polemik auskommt und schlicht auch Faktoren des alltäglichen Lebens fernab einer absoluten Schwarz-Weiß-Argumentation berücksichtigen muss, also nicht nur eine einseitige Verdammung des Verbrenners bei gleichzeitiger ebenso einseitiger Lobpreisung der eMobilität.
Fakt ist doch, wenn man es mal unvoreingenommen sieht, dass die aktuelle Technik sich nicht von jetzt auf gleich abschaffen lässt, ohne weite Teile der Bevölkerung vom Individualverkehr auszuschließen, der eben einen großen Teil der bestehenden Lebensqualität, Mobilität und persönlicher Freiheit ausmacht und den ja auch niemand ernsthaft abschaffen will bzw. kann, alleine aus Gründen des sozialen Friedens unserer heutigen Gesellschaft.
Auch die eMobilität ist nicht der Weisheit letzter Schluss, da sie ebenfalls extrem Ressourcenfressend ist, man die benötigten Stoffe nur verlagert (Batterietechnik, Stromerzeugung etc.)
Die Herstellung ist nicht klimaschonender als beim vergleichbaren Verbrenner, die Nutzung nur bedingt bzw. mit den derzeit verfügbaren, bezahlbaren und genutzten Formen der Energieerzeugung nur begrenzt realisierbar.
Ob ich die Abgase selbst in die Luft blase oder das ein Kohlekraftwerk übernimmt, hilft vielleicht meinem persönlichen Gewissen, jedoch der Natur wenig.
Dazu kommt die infrastrukturellen Hürden der eMobilität die sich nicht wirklich auf ein praktikables Niveau bringen lassen, solange Menschen nicht in Eigenheimen mit Lademöglichkeit wohnen, sondern wie in Deutschland üblich die meisten in Mietwohnungen ohne Garage oder Carport mit Steckdose.
So viele Ladestationen kannste gar nicht aufstellen, um auch nur annähernd die nötige Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Da sollte man auch mal andere, bereits verfügbare Kraftstoffe wie Autogas ins Auge fassen oder wie man aus Abfallstoffen wie Gülle etc. zu einem vertretbaren Preis Biokraftstoffe herstellen kann. Geht alles schon, macht nur keiner.
Davon ab lässt sich durch den Umstieg auch das Platzprobleme nicht lösen. Ein eAuto braucht im Schnitt genauso viel Platz wie ein Verbrenner.
Und da kommen wir an den Punkt, wo man ansetzen kann und sollte. Bevor man laut rumblökt, dass man den Autoverkehr abschaffen soll, wäre es doch eher sinnvoll diesen so weit es geht sozialverträglich und umweltfreundlicher zu gestalten, indem man kleinere, verbrauchsärmere Autos baut und dies vom Gesetzgeber ebenso vorschreiben lässt, wie seinerzeit die Abschaffung des verbleiten Benzins und Pflicht der Katalysatornutzung, Gurtpflicht oder FCKW-Verbot.
Das waren, vielleicht mehr noch als die in den letzten Jahren immer weiter verschärften Normen und Grenzwerte, technische und gesetzliche Lösungen, die zu einer Verbesserung der Luft gesorgt haben.
Genauso gibt es technische Möglichkeiten CO2 zu binden, ein ganz simpler Anfang wäre schon mal innerstädtisch nicht alles Grüne abzumähen und sämtliche Flächen zu bebauen oder zu asphaltieren.
Wir beklagen uns über die verschwindenden Regenwälder und holzen hier bei uns auch alles ab, was Blätter hat. Ein Trend, der dringend gestoppt gehört!
Da man den Idioten, die mit laufendem Achtzylinder vor dem Supermarkt auf ihre Olle warten, oder ihre Blagen mit voll laufender Klimaanlage im Wagen lassen, oder ihre fetten Karren über drei Parklücken verteilen, oder ihren Müll überall entsorgen, wo sie Bock haben, nicht mit Vernunft kommen oder ihnen die Wahl lassen kann, muss man da eben regulierend aktiv werden.
Dazu gehört genauso wie eine Limitierung der Größe und des Verbrauchs auch ein Verbot sinnloser Verpackungen und die Reduzierung von Plastikmüll. Auch das geht, wenn man will. Der Endverbraucher wird sich drauf einstellen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Hat ja auch bei den Staubsaugern oder Glühbirnen (ob sinnvoll oder nicht, ist ne andere Diskussion) funktioniert, da regelt dann der regulierte Markt die Nachfrage.
Die ständige Beschimpfung der Konsumenten oder das abladen sämtlicher Verantwortung auf die Konsumenten, inklusive des Erzeugens eines schlechten Gewissens, ist zwar mittlerweile die billigste „Methode“ zur Lösung aller Probleme, aber hin und wieder sollten auch mal die Verursacher an ihre Verantwortung erinnert werden.
Der Verbraucher stellt sich schon um, wenn es nichts anderes mehr gibt, hin und wieder muss man ihm eben die Wahl nehmen.
So was geht alles, und wenn man es schlau und nicht übertrieben macht, sogar ohne große Nachteile oder Stellenabbau.
Man muss es nur wollen und sich mal vom polarisierenden, nicht zielgerichteten Problemzerreden lösen und tatsächlich an wirklichen, realistischen, praktikablen Lösungen arbeiten.
So wie jetzt wird auch aus diesem wichtigen Thema nur wieder ein Grabenkampf gemacht, der keinem nutzt.
Einfach nur EINMAL rational und pragmatisch an die Sache rangehen und nicht emotional und hysterisch.
Es wird nicht funktionieren, den Großteil der Menschen durch Verzicht auf seinen eigenen, kleinen Wohlstand inkl. seiner Annehmlichkeiten für diese Sache zu gewinnen, das muss man anders lösen. Eine generelle Einsicht oder ein plötzliches Umdenken wird nicht stattfinden.