Fußballgeschichten

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Depp72
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Fußballgeschichten: Grzegorz Lato

Beitrag von Depp72 »

1974 war ich noch zu jung, um ihn bei der WM bewusst zu erleben. Einer der ganz großen polnischen Spieler (mir fallen noch Deyna, Szarmach, Zmuda, Boniek + Lewandowski ein) wurde Anfang April 70 Jahre. Herzlichen Glückwunsch nachträglich!

11Freunde hat geschrieben:Weine nicht, wenn der Regen fällt

Heute wird einer der größten pol­ni­schen Spieler aller Zeiten 70 Jahre alt – Grze­gorz Lato. Ob er Welt­meister wäre, wenn an einem Julitag 1974 die Sonne geschienen hätte?

Vor einigen Jahren saß ein deut­scher Jour­na­list an einem lausig kalten Febru­artag zusammen mit zwei pol­ni­schen Kol­legen namens Jacek und Marek in einer Kneipe in War­schau. Irgend­wann kam die Sprache natür­lich auf Fuß­ball, und da hatte der deut­sche Gast eine Frage. Kannten die beiden Polen wohl das Inter­view, das Paul Breitner 2007 der FIFA-Web­site gegeben hatte und in dem er sich an die Welt­meis­ter­schaften erin­nerte, an denen er teil­nehmen durfte? Jacek und Marek schüt­telten die Köpfe.

„In jenem Inter­view“, sagte der deut­sche Jour­na­list aus, ​„meint Breitner, dass die beste Elf bei der WM 1974 nicht der Tur­nier­sieger Deutsch­land war. Aber eben auch nicht die Hol­länder, von denen bis heute alle schwärmen. Breitner sagte: ​‚Die Polen hatten eine bes­sere Mann­schaft als wir, als die Hol­länder oder als die Bra­si­lianer, eben als jede andere Mann­schaft. Sie waren 1974 die beste Mann­schaft.‘ Sieht man das in Polen auch so?“ Die beiden Ange­spro­chenen blickten sich kurz an, als hätte man sie gerade gefragt, ob Polen katho­lisch sei. Dann sagte Jacek: ​„In diesem Land weiß das jedes Kind.“ Und Marek fügte hinzu: ​„Ohne den Regen hätten wir gewonnen. Es lag nur an dem ver­dammten Schlamm.“

https://11freunde.de/artikel/weine-nich ... ttansicht=

FIFA hat geschrieben:Ab Mai 1974 brachte es der rechte Flügelspieler auf 18 Tore in 18 Länderspielen.

Als Lato 30 wurde und Polen verlassen durfte, drängte kein Geringerer als Pelé persönlich New York Cosmos zu seiner Verpflichtung. So spielte er dort neben Pelé, Carlos Alberto, Franz Beckenbauer, Johan Neeskens, Francois Van der Elst und Giorgio Chinaglia. Der Pole ließ seine Karriere bei Klubs in Belgien, Mexiko und Kanada ausklingen.

Lato hat insgesamt zehn WM-Tore erzielt. Nur sieben Akteure trafen noch öfter, nämlich Sandor Kocsis, Jürgen Klinsmann (je 11), Pelé (12), Just Fontaine (13), Gerd Müller (14), Ronaldo (15) und Miroslav Klose (16).

https://de.fifa.com/news/polens-beliebt ... er-wird-70
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Pherenike
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Re: Fußballgeschichten: Grzegorz Lato

Beitrag von Pherenike »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 30. April 2020, 14:00 [....] Einer der ganz großen polnischen Spieler (mir fallen noch Deyna, Szarmach, Zmuda, Boniek + Lewandowski ein) wurde Anfang April 70 Jahre. Herzlichen Glückwunsch nachträglich! [...]
Für dich zu lange her, :grin: aber mir fällt noch Lubanski ein, er holte im polnischen Nationalteam, gemeinsam mit Lato, die Goldmedaille bei Olympia 1972.
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Depp72
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Re: Fußballgeschichten: Grzegorz Lato

Beitrag von Depp72 »

Pherenike hat geschrieben: Donnerstag 30. April 2020, 16:38 Für dich zu lange her, :grin: aber mir fällt noch Lubanski ein, er holte im polnischen Nationalteam, gemeinsam mit Lato, die Goldmedaille bei Olympia 1972.
Ja, da durfte ich noch allein vor den Fernseher. Danke für die Ergänzung. 74 ist Lubanski offenbar wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen. Und danach war es vorbei mit der ganz großen Karriere. Wird hier gut geschildert: https://abseits.at/fusball-internationa ... -lubanski/

Dass die Schalker Anhänger ein besonderes Augenmerk auf die östliche Seite der Oder haben, ist klar. Immerhin haben die Polen 1934 für Schalke die deutsche Meisterschaft gewonnen. :mrgreen: :wink:
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Depp72
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Fußballgeschichten: Die Klasse von 2007

Beitrag von Depp72 »

Die Fußballsöhne Mannheims:
11Freunde hat geschrieben:2007 ver­pflich­tete die TSG Hof­fen­heim gleich sieben B‑Junioren des VfL Neckarau. Aber der Weg zum Profi ist hart, nicht alle schafften den Sprung. Freunde sind sie geblieben.
[...]
Diese sieben Freunde – Marco Ter­razzino, Pascal Groß, Manuel Gulde, Robin Szarka, Marcel Gruber, Anthony Loviso und Philipp Meyer – könnte man als Gol­dene Genera­tion Mann­heims bezeichnen. Sieben Jungs mit her­aus­ra­gendem Talent, die Mitte der Nuller-jahre im beschau­li­chen Stadt­teil Neckarau gemeinsam Fuß­ball spielen, Spaß haben und fast wie nebenbei die ersten Schritte zum Pro­fitum gehen. Und die sich nun, eine Dekade später, in ihrem alten Ver­eins­heim zur Begrü­ßung mit einer Mischung aus Euphorie und Ver­traut­heit in den Arm nehmen, wie es alte Freunde tun, die sich länger nicht gesehen haben.

https://11freunde.de/artikel/die-klasse ... ttansicht=
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Re: Fußballgeschichten: Grzegorz Lato

Beitrag von *Dropkick* »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 6. Mai 2020, 21:16
Pherenike hat geschrieben: Donnerstag 30. April 2020, 16:38 Für dich zu lange her, :grin: aber mir fällt noch Lubanski ein, er holte im polnischen Nationalteam, gemeinsam mit Lato, die Goldmedaille bei Olympia 1972.
Ja, da durfte ich noch allein vor den Fernseher. Danke für die Ergänzung. 74 ist Lubanski offenbar wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen. Und danach war es vorbei mit der ganz großen Karriere. Wird hier gut geschildert: https://abseits.at/fusball-internationa ... -lubanski/

Dass die Schalker Anhänger ein besonderes Augenmerk auf die östliche Seite der Oder haben, ist klar. Immerhin haben die Polen 1934 für Schalke die deutsche Meisterschaft gewonnen. :mrgreen: :wink:
Willst du hier Schalker veralbern? Ernst und Fritz waren eingeborene Schachtaffen...
"Was denkst Du Dir? Geh weg, tschüss, verpiss Dich..! " :mrgreen:
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Re: Fußballgeschichten: Grzegorz Lato

Beitrag von Pherenike »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 6. Mai 2020, 21:16
Pherenike hat geschrieben: Donnerstag 30. April 2020, 16:38 Für dich zu lange her, :grin: aber mir fällt noch Lubanski ein, er holte im polnischen Nationalteam, gemeinsam mit Lato, die Goldmedaille bei Olympia 1972.
Ja, da durfte ich noch allein vor den Fernseher. Danke für die Ergänzung. 74 ist Lubanski offenbar wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen. Und danach war es vorbei mit der ganz großen Karriere. Wird hier gut geschildert: https://abseits.at/fusball-internationa ... -lubanski/

Dass die Schalker Anhänger ein besonderes Augenmerk auf die östliche Seite der Oder haben, ist klar. Immerhin haben die Polen 1934 für Schalke die deutsche Meisterschaft gewonnen. :mrgreen: :wink:
Hömma, Ernst Kuzorra, Fritz Szepan, Ernst Kalwitzki...alles Gelsenkirchener Jungs. Deren Großeltern und Eltern kamen bereits seit den 1870er Jahren nach Deutschland und hier vornehmlich in den Pott, um im Bergbau zu arbeiten; sie kamen zumeist aus Masuren.
In Gelsenkirchen, Recklinghausen, Herne waren um 1900 jeweils ca. die Hälfte der Bergleute Einwanderer aus Polen.

Vom 1934er Meisterschaftskader, dem 13 Spieler angehörten, hatten 6 Spieler masurische Wurzeln
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Re: Fußballgeschichten: Grzegorz Lato

Beitrag von Depp72 »

Pherenike hat geschrieben: Freitag 8. Mai 2020, 17:39
Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 6. Mai 2020, 21:16 Dass die Schalker Anhänger ein besonderes Augenmerk auf die östliche Seite der Oder haben, ist klar. Immerhin haben die Polen 1934 für Schalke die deutsche Meisterschaft gewonnen. :mrgreen: :wink:
Hömma, Ernst Kuzorra, Fritz Szepan, Ernst Kalwitzki...alles Gelsenkirchener Jungs. Deren Großeltern und Eltern kamen bereits seit den 1870er Jahren nach Deutschland und hier vornehmlich in den Pott, um im Bergbau zu arbeiten; sie kamen zumeist aus Masuren.
Ist bekannt. Der Satz mit der Polenmeisterschaft bezieht sich auf die Schlagzeile einer polnischen Zeitung 1934: ''Die deutsche Meisterschaft in den Händen von Polen. Triumph der Spieler von Schalke 04, der Mannschaft unserer Landsleute'' (siehe ''Kontroverse um den FC Schalke 04'' hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrpolen). Und genau deshalb habe ich einen zweiten Smiley gesetzt.
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Fußballgeschichten: Tomas Carlovich

Beitrag von Depp72 »

Bild hat geschrieben:Argentinien-Legende (74) stirbt nach Raubüberfall

Nach einem brutalen Raubüberfall ist die argentinische Fußball-Legende Tomás Carlovich (74) gestorben. Weil es der Dieb auf sein Fahrrad abgesehen hatte... Argentinische Medien berichten, dass Carlovich am Mittwoch mit seinem Rad durch seine Heimatstadt Rosario fuhr. Im westlichen Teil der 1-Mio-Einwohner-Stadt wurde er von einem jugendlich aussehenden Räuber angegriffen. Das berichteten Augenzeugen.

Der Täter schlug Carlovich demnach auf den Kopf, trat auf ihn ein, als er auf der Straße lag. Carlovich wurde bewusstlos, kam in ein Krankenhaus. Dort erlag er 48 Stunden nach dem Angriff am Freitag seinen Verletzungen. Das in die Jahre gekommene Rad ließ der Täter auch zurück.

Carlovich galt als genialer Fußballer und einer der besten in Argentiniens Geschichte. Allerdings war er trainingsfaul. In seiner Karriere spielte der Mann mit jugoslawischen Wurzeln ausschließlich für argentinische Klubs. Unter anderem für Rosario Central, Colon Santa Fe und Central Cordoba. Für die Nationalmannschaft lief er nie auf. Den Erzählungen nach soll ihn im Jahr 1976 der damalige Nationaltrainer Luis Cesar Menotti zu einem Auswahltraining lokaler Fußballer eingeladen haben. Doch Carlovich erschien nicht.

Er scheute das Rampenlicht und war heimatverbunden. Einst sagte er: „Ich mochte es nicht, so weit weg zu sein von meinem Viertel, meinem Elternhaus und der Bar, in die ich immer ging.“ Diego Maradona soll über Carlovich gesagt haben, als er mit seinen Newells Old Boys bei Rosario antrat: „Der beste Fußballer hat schon hier in Rosario gespielt. Seine Name ist Carlovich.“

https://www.bild.de/sport/fussball/fuss ... .bild.html

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Lok Leipzig - Unsichtbare Gegner

Beitrag von bolz_platz_kind »

1. FC Lok Leipzig vs. Unsichtbarer Gegner 5:0 – Spielabbruch durch Handtuchwurf

Nach zwei Monaten ohne Fußball ging es am Freitagabend im Bruno-Plache-Stadion wieder rund. Vor offiziell 182.612 (virtuellen) Zuschauern traf der 1. FC Lok Leipzig unter Flutlicht auf den „Unsichtbaren Gegner“. Diese etwas andere Partie wurde live im Social Media übertragen - und bildete den Abschluss der Lok-Spendenaktion „Leute, macht die Bude voll!“, in deren Verlauf Fans und Unterstützer des Vereins die oben genannte Zuschauerzahl in Euro lockergemacht hatten.
Einer von ihnen war auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gewesen. Diesem wurde nun die Ehre zuteil, die Partie nicht nur anpfeifen zu dürfen, sondern auch gleich den Anstoß auszuführen. Daraufhin übernahmen die Hausherren in Blau-Gelb sofort das Kommando.

Vor allem Stephané Mvibudulu zeigte sich hellwach und sorgte bereits innerhalb der ersten Spielminute für zwei glasklare Chancen. Leider verfehlten beide Versuche das völlig leere Tor. Doch der Junge ließ sich nicht entmutigen, rannte weiter an und belohnte sich in der 2. Minute endlich mit dem Treffer zum 1:0. Möglicherweise auch begünstigt durch einen Torwartfehler, aber das war nicht so richtig zu sehen.

Dieser Anfangsschwung hatte nun auch Djamal Ziane mitgerissen. Mit einer feinen Direktabnahme erhöhte er nur zwei Minuten später auf 2:0 (4.). Den kurzen emotionalen Anflug einer Jubelszene relativierte der Lok-Goalgetter unmittelbar: „Eigentlich wollte ich nicht jubeln, denn für mich ist das Alltag. Der Briefträger jubelt ja auch nicht, wenn er einen Brief einwirft.“

Ein Traumstart für die Leipziger, denen wenig später allerdings der Schreck in die Glieder fuhr. Denn den Ultras war es irgendwie gelungen, Pyrotechnik mit ins Stadion zu bringen, die sie anschließend in der Fankurve ungehindert zünden konnten. Glück für alle, dass trotzdem weitergespielt werden konnte und es keine Verletzten gab.

Trotzdem schien diese leichtsinnige Aktion den Flow im Spiel des 1. FC Lok angekratzt zu haben. In der 9. Minuten nämlich musste Robert Zickert in der Abwehr zu einer riskanten Rettungsaktion ansetzen, die der Kapitän mit einem martialischen Befreiungsschrei erfolgreich abschloss. Die Null stand.

Zickert bereitete in der 18. Minute dann sogar das 3:0 vor, als er nach scheinbar gelangweiltem Ballgeschiebe im Mittelfeld für Paul Schinke auflegte, der mit einem spektakulären Flugball aus gefühlten 100 Metern ins Netz traf. Auch in dieser Szene war vom Gegner kaum etwas – um nicht zu sagen: gar nichts – zu sehen.

Dann verflachte die Partie etwas. Bezeichnend, dass die nächste bemerkenswerte Szene nicht von den Spielern, sondern von einem Flitzer ausging. Der Nackedei rannte in der 27. Minute jubelnd über den grünen Rasen. Die großzügige Verpixelung einiger Körperregionen sorgte währenddessen dafür, dass alle großen und kleinen Zuschauer und Zuschauerinnen nach dem Spiel trotzdem ruhigen Schlaf finden konnten.

Vielleicht war das der Hallo-wach-Effekt, den die Probstheidaer gebraucht haben, denn endlich setzten sie wieder sportliche Akzente. In der 35. Minute setzte Sascha Pfeffer zu einem unwiderstehlichen und unglaublich trickreichen Solo an. Vielleicht eine Spur zu verspielt, aber letztlich erfolgreich, versenkte er die Kugel aus etwa 20 Zentimeter Entfernung mit einem Kopfball auf der Grasnarbe zum 4:0.

Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein: In Minute 44 hat sich Abwehrrecke Zickert nach vorn in den Strafraum geschlichen. Dort fand ihn eine gefühlvolle Eingabe, die der Kapitän mit dem rechten Außenrist kompromisslos zum 5:0 verwertete. Mit einer Rolle-vorwärts-Rolle-rückwarts-Kombination bejubelte Zickert seinen Treffer angemessen. „So ein absolutes Strafraum-Ungeheuer wie mich darf man nie alleine lassen!“, lautete sein Statement.

Als nach 45 Minuten alles auf den Halbzeitpfiff wartete, geschah das Unfassbare: Aus dem Betreuerstab des Unsichtbaren Gegners wurde plötzlich ein Handtuch auf das Spielfeld geworfen. Im Boxer-Style wollten sie damit zum Ausdruck bringen, dass für sie die Partie an dieser Stelle vorzeitig beendet ist. Ein ungeheuerlicher Vorgang, der selbst das mit allen Fußball-Wassern gewaschene Moderatoren-Duo Thomas Franzky und Marko Hofmann fassungslos machte: „Das ist ein Fall für FIFA, UEFA, vielleicht auch die UNO – und den CIA!“

Lok konnte mit seinem Auftritt zufrieden sein, wie es auch Trainer Wolfgang Wolf in der anschließenden Pressekonferenz zum Ausdruck brachte: „Es war schwierig, sich auf das Spiel vorzubereiten. Meine Scouts und ich haben nicht so genau gewusst, was auf uns zukommt. Aber die Mannschaft hat das hervorragend umgesetzt, wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben den Gegner dominiert und haben auch in der Höhe verdient gewonnen.“

Zum Abschluss des augenzwinkernden Spektakels dankte Lok-Präsident Thomas Löwe allen Unterstützern für ihre Hilfe – und sprach allen, die es mit den Blau-Gelben halten, aus der Seele: „Ohne euch, ohne die Fans, kann unser Bruno-Plache-Stadion, welches für viele der schönste Ort der Welt ist, seinen Zauber nicht entfalten. Ihr fehlt. Ohne euch macht Fußball überhaupt keinen Sinn.“

Quelle: https://www.l-iz.de/sport/fussball/2020 ... urf-330540

Hier das Spiel in voller Länge: https://www.youtube.com/watch?v=nla17APfX1s


MfG
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Depp72
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Fußballgeschichten: Flat Earth FC

Beitrag von Depp72 »

Der Ball ist rund, die Erde nicht: Spaniens Viertligist Flat Earth FC.
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ntv hat geschrieben:Als typischer Fußballklub lässt sich der Flat Earth FC nicht beschreiben. Denn statt einer Stadt oder politischen Richtung hat sich der spanische Verein einer Verschwörungstheorie verschrieben: Die Erde ist eine Scheibe. Doch dahinter steckt mehr.

Ihr Maskottchen ist ein Astronaut, die Fangemeinde bisher klein. Trotzdem glaubt Präsident Javi Poves fest daran, dass sein Verein Flat Earth FC (deutsch: FC Flache Erde) schon bald viele Anhänger finden wird. Für den Spanier steht fest: Der Ball ist rund, die Erde ist es nicht. Deshalb benennt er seinen Fußballverein CD Móstoles vor einigen Monaten in Flat Earth FC um und will so Menschen dazu bringen, ihr Leben zu überdenken.

Poves ist die professionelle Fußballwelt leid. Er selbst galt einmal als großes Talent. Vor neun Jahren wirft der Verteidiger mit 24 Jahren überraschend seine Karriere weg. Angewidert von Korruption und Geldgier, verlässt er seinen Zweitliga-Klub Sporting Gijon. Ruhm, Geld und seinen gesponserten Luxuswagen tauscht er gegen eine Weltreise. Drei Jahre reist Poves um (oder sollte man in seinem Fall besser sagen: über) die Welt. Er lebt in Sibirien, studiert den Islam im Iran und hat Malaria in Senegal.[...]

Kwelle & mehr: https://www.n-tv.de/sport/fussball/Flat ... 40184.html
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Txomin_Gurrutxaga
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Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Gibt nix (mehr), was es nicht gibt.

Flache Erde, Rote Erde (Stadion), Rothe Erde (Industrieunternehmen, Stadtteil/Bf.), Schwarzerde, Braunerde...

Nachher kommt noch jemand auf die abwegige Idee, die Juden wären "unser" Unglück und gehören ausgerottet. Aber gut, das wäre wohl ZU weit hergeholt.
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Fußballgeschichten: Jeremy Wachter

Beitrag von Depp72 »

Watt, wer? Hamburger Amateurfußball. Top-Torjäger in die ganze deutsche Lande.
Fußball ohne Spielerfrau und Friseur.

Jeremy Wachter war bis zur Corona-Pause der treff­si­cherste Ober­liga-Stürmer Deutsch­lands. Mit guten Chancen, die erst­mals auch für die fünfte Liga deutschlandweit ver­ge­bene Tor­jä­ger­ka­none zu holen.
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11Freunde hat geschrieben: Jeremy Wachter, Sie haben in 119 Ober­li­ga­spielen 101 Tore für Osdorf geschossen. Warum sind Sie kein Profi?

Ich hatte schon ein paar Ange­bote, aber ich wollte zunächst meine Lehre beenden, die ich erst relativ spät im Leben begonnen hatte. Das hatte für mich Vor­rang.

Was für Ange­bote?

Von Schalke II und von St. Pauli II. Vor ein­ein­halb Jahren war das, da hatte ich mein letztes Lehr­jahr noch vor mir. Schalke hat mich zum Bei­spiel auf einen Sonn­tag­abend ange­rufen und gesagt: ​„Morgen um 13:00 Uhr kannst du bei uns in Gel­sen­kir­chen Pro­be­trai­ning machen.“ Da habe ich nur gesagt: ​„Wie stellt ihr euch das vor? Es ist 21:00 Uhr, ich liege hier nackig im Bett, habe einen Job und zwei Kinder. Ich kann jetzt nicht ein­fach ins Auto steigen und abhauen.“

Und bei St. Pauli?

Die haben sich gemeldet, als deren Mann­schaft schon vier Wochen in der Sai­son­vor­be­rei­tung war und voll im Saft stand. Wir bei TuS Osdorf hatten mit unserer noch nicht mal los­ge­legt. Da habe ich für mich keinen Sinn gesehen, kom­plett ohne Fit­ness bei St. Pauli zu trai­nieren. Außerdem wollte ich mich wie gesagt nicht von der Lehre ablenken lassen. Aber: Die habe ich jetzt in der Tasche. Und in Ham­burg spricht sich auch so langsam rum, dass ich noch mal angreifen will. Ich bin zwar schon 27 Jahre alt, also nicht mehr sehr jung, aber ich hoffe darauf, dass noch mal ein paar Anfragen kommen.

Wo erwi­schen wir Sie gerade?

Natür­lich zu Hause. Einer­seits auf­grund der Corona-Ein­schrän­kungen, ande­rer­seits bin ich auch krank­ge­schrieben. Ich habe mit meinen Adduk­toren zu kämpfen und auch das Scham­bein macht Pro­bleme. Kurz gesagt: Es zieht eklig. Sogar bis hinten ins Steiß­bein rein.

Wo wären Sie jetzt eigent­lich? Ohne Krank­schrei­bung?

Ich bin Lager­ar­beiter, also wäre ich nor­ma­ler­weise im Lager. Aber da ich zur Zeit über­haupt nicht belasten darf, geht das nicht.
Kwelle & mehr: https://11freunde.de/artikel/die-jungs- ... ttansicht=

Kicker hat geschrieben:Künftig vergibt der kicker die ebenso begehrte wie traditionsreiche Torjägerkanone bis hinab zur 11. Liga. In loser Regelmäßigkeit wollen wir deswegen an dieser Stelle den Fokus auf die Spieler legen, die besonders gut das beherrschen, worauf es beim Fußball am meisten ankommt: Tore schießen. Heute: Jeremy Mikel Wachter vom TuS Osdorf, dem sie in Hamburg schon mal Wortspiele widmen.
https://www.kicker.de/764047/artikel
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Depp72
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Fußballgeschichten: Tor des Monats

Beitrag von Depp72 »

Die fünf Tore zur Auswahl im Februar 1982. Was für eine rasante Präsentation und was für dynamischer Kommentar: https://www.youtube.com/watch?v=k9hupHMLbsk Nicht vergessen: Postkarte mit der Tornummer abschicken!

Im April 1980 hätte ich unbedingt teilnehmen sollen. Es gab 3x2 Karten fürs Finale HSV - Nottingham zu gewinnen. :mrgreen: https://www.youtube.com/watch?v=JTjOma6DkWA
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Dede_17

Kalle Rummenigge - Weltklasse

Beitrag von Dede_17 »

Zur Erinnerung alle jungen hier. Europas Fussballer des Jahres 80/81. Zweitteuerster Spieler seiner Zeit nach Maradonna.
Der beste Spieler den ich je live gesehen habe. Musste mal wieder gewürdigt werden.

Besonderer Ausdruck seiner Überlegenheit in seiner Zeit ist das letzte Tor - ich glaube, das wurde sogar wegen Unsportlichkeit nicht gegeben.

https://www.youtube.com/watch?v=c9QfCqOA_XE
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Linden
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2. Verein: Kaizer Chiefs

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Linden »

Zu viele Kopfbälle genommen, der Ehrenmann.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime
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Depp72
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Fußballgeschichten: Legendäres Finale 2001

Beitrag von Depp72 »

... im UEFA-Cup: LFC - Alaves 5:4 n.V. Entscheidung per Golden Goal.

Klar, als Fußballfan kennt fast jeder LFC vs. Milan 2005, aber das ''kleine'' Finalspiel von 2001 war mir komplett entfallen, obwohl es sehr spektakulär war.
Tagesspiegel hat geschrieben:Die Europapokalhistorie ist lang und ereignisreich. Seit 1956 gab es 181 Endspiele in den einst drei Wettbewerben. Zwischenzeitlich wurden diese mal mit Hin- und Rückspiel ausgetragen, es gab Wiederholungsspiele, viele langweilige Eins-zu-Nulls und allerlei Kuriositäten. Ein einfacher Blick auf die Statistik reicht jedoch schon, um dem Uefa-Pokal-Finale von 2001 einen ganz besonderen Platz unter diesen 181 Endspielen einzuräumen.

Beim FC Liverpool spielen Babbel und Hamann

Im Dortmunder Westfalenstadion besiegte der FC Liverpool den durch zwei Platzverweise dezimierten Außenseiter aus dem Baskenland, Deportivo Alaves, durch ein Eigentor in der 117. Minute mit 5:4. Es war das einzige Europapokalfinale, das durch ein Golden Goal entschieden wurde. Mehr als neun Treffer ohne Elfmeterschießen gab es einzig 1960 beim 7:3-Sieg von Real Madrid gegen Eintracht Frankfurt. Das Finale bot aber noch deutlich mehr, als es der bereits spektakuläre Spielberichtsbogen aussagen kann.
Kwelle & mehr: https://www.tagesspiegel.de/sport/everg ... 93490.html


Der Artikel ist Teil der Tagesspiegel-Serie ''Evergreens des Fußballs''.
Interessant finde ich da auch die Berichte zum DFB-Pokalhalbfinale 2011 zwischen Duisburg und Cottbus: https://www.tagesspiegel.de/sport/everg ... 23282.html. Das Spiel Brasilien versus Italien bei der WM 1982 - der Tag, an dem der schöne Fußball starb: https://www.tagesspiegel.de/sport/everg ... 53118.html. Oder das große Spiel von Hans-Jörg Criens im DFB-Pokalhalbfinale 1984 Gladbach gegen Werder: https://www.tagesspiegel.de/sport/everg ... 73300.html.
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Txomin_Gurrutxaga
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Re: Fußballgeschichten: Legendäres Finale 2001

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 27. Mai 2020, 17:17 Klar, als Fußballfan kennt fast jeder LFC vs. Milan 2005, aber das ''kleine'' Finalspiel von 2001 war mir komplett entfallen, obwohl es sehr spektakulär war

Weiß ich noch. Spontan: Javi Moreno, Delfi, Astudillo... Namen, die keiner mehr kennt. Wie Gutshöfe in Ostpreußen :wink:

So sehr Alavés war ich alter Feierabendbaske weder vorher noch nachher. Leider haben die Falschen gewonnen (der Teufel scheißt immer auf die Großen... also meistens, 2015 nicht :mrgreen:)

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Re: Fußballgeschichten: Legendäres Finale 2001

Beitrag von Depp72 »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Mittwoch 27. Mai 2020, 21:35 Weiß ich noch. Spontan: Javi Moreno, Delfi, Astudillo... Namen, die keiner mehr kennt. Wie Gutshöfe in Ostpreußen :wink:
Txomin Dönhoff - eine Kindheit in Ostpreußen. :mrgreen:
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Txomin_Gurrutxaga
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Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Txomin Dönhoff gefällt mir :cool:

Ungefähr eine Liga mit...

Thiago Rockenbach da Silva
Javier Grossmüller
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Diego Fernando Klimowicz
Sharknado Becker
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Fußballgeschichten: Hans-Günter Neues

Beitrag von Depp72 »

Dede hatte neulich auf ihn und seinen Tod 2016 hingewiesen. Im Internet ist sehr wenig über Neues zu finden. Etwas verwunderlich. Denn der Libero vom Betzeberg schoß allein 1979/80 elf Tore. Ein ordentliches Pfund vom harten Hund.
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Blogvierzwei hat geschrieben:Der Fußballpfalz war’s egal. Typen wie Kalli und Neues ebenso. In den nächsten Jahren kam der Provinzklub ins DFB-Pokalfinale, im UEFA-Cup bis ins Halbfinale. Die ganz großen Triumphe sollte sich Kalli für seine zweite FCK-Ära ab 1990 aufheben. Aber er hatte einer ganzen Region gezeigt, dass Träume nicht nur geträumt, sondern auch gelebt werden können. Dass Wunder geschehen können – und es manchmal nur an Kleinigkeiten hängt.

Günter Neues war für diese Jahre vielleicht sogar mehr Symbolfigur als Briegel. Er war ohne Frage Leistungsträger und Führungsfigur. In der Saison 79/80 schoss er elf Tore. Als Libero, wohlgemerkt. Freistöße, Elfer, aber auch aus dem Feld heraus. Meist hämmerte er mit rechts, konnte aber auch mit links ganz gut. Seine Torschüsse waren wie Briegels Antritte: Eruptiv, gewaltig, brachial.

Aber er war auch immer der, der dran schuld oder zumindest mitbeteiligt war, wenn der Höhenflug, den er mit eingeleitet hatte, dann doch kurz vor dem ganz großen Erfolg endete, dass der ganz große Traum dann doch nicht wahr wurde – siehe oben. Er war, wie’s im Phrasenbuch heißt, immer für einen Bock gut.
[...]

EIN DRECKSACK, ABER EINER MIT HERZ

Günter Neues war vieles. Nett war er nicht, untadelig erst recht nicht. Auf dem Platz, wohlgemerkt. Denn, es sei nochmal betont: Der Blogwart schreibt hier nur über den Spieler, nicht über den Menschen. Fußballer wissen das: Mit lauter netten Jungs gewinnst du gar nichts. Umso besser, dass der FCK Günter Neues hatte. Einen echten Drecksack, aber einen mit Herz.

Der Frankfurter Trainer Lothar Buchmann – der Typ Oberlehrer, bei dem man vor Beginn einer neuen Schulzeit betet, dass man ihn nicht in Mathe bekommt – beklagte sich einmal, Neues hätte ihm während dem Spiel mit einer obszönen Geste bedeutet, er solle Hand an sich legen. Neues meinte dazu, er habe dem Coach nur per Handzeichen erklärt, er solle sich davonmachen. Als FCK-Fan dachte man erst gar nicht darüber nach, wem man zu glauben hatte.
Kwelle & mehr: https://www.blogvierzwei.de/2016/11/18/ ... ter-neues/
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Depp72
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Fußballgeschichten: Alberto Mendez

Beitrag von Depp72 »

https://www.kicker.de/775467/artikel/al ... ken_lockte

Schöne Geschichte über die sehr wechselhafte Karriere eines ehemaligen Talents durch den Weltfußball sowie seinen anschließenden beruflichen Werdegang. Der Durchbruch als Spieler blieb ihm verwehrt, auch danach verlief die Karriere nicht geradlinig, aber unzufrieden klingt Alberto Mendez nicht.
kicker hat geschrieben:Einst Arsenal London, jetzt TSG Roth

Alberto Mendez: Der Mann, der Arsène Wenger nach Franken lockte

Im Juli 1997 wagte Alberto Mendez den Schritt vom 1. SC Feucht zu Arsenal London. Was folgte, war eine sehr wechselhafte Karriere. Nun heuert der heute 45-Jährige bei einem mittelfränkischen Bezirksligisten als Trainer an.
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Fußballgeschichten: Once upon in Bavaria

Beitrag von Depp72 »

Nach (fast) acht Meisterschaften in Folge, kann man daran erinnern. Gefühlt so lange her, wie Schalkes letzte Meisterschaft.
11Freunde hat geschrieben:„Jetzt ste­cken wir mitten im Abstiegs­kampf“

Die letzte große Chaos-Saison spielte der FCB 1992 und ver­hin­derte nur knapp den Abstieg. Roland Gra­hammer, Thomas Bert­hold & Co. über Kabi­nenzoff und Pri­vat­de­tek­tive.
[...]
Ziege: Dass die Saison so ver­lief, wie sie ver­lief, lag aber nicht an Sören Lerby. In aller­erster Linie lag es an uns. An den Gra­ben­kämpfen zwi­schen den Füh­rungs­spie­lern, am Klima in der Kabine. Die Stim­mung auf dem Trai­nings­platz war unter­ir­disch. Cha­rak­ter­lich waren einige eher darauf bedacht, ihr eigenes Ding zu machen und mög­lichst schadlos aus der Nummer raus­zu­kommen.
https://11freunde.de/artikel/jetzt-stec ... ttansicht=
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Re: Fußballgeschichten: Once upon a time in Bavaria

Beitrag von Depp72 »

Nach (fast) acht Meisterschaften in Folge, kann man daran erinnern. Gefühlt so lange her, wie Schalkes letzte Meisterschaft.
11Freunde hat geschrieben:„Jetzt ste­cken wir mitten im Abstiegs­kampf“

Die letzte große Chaos-Saison spielte der FCB 1992 und ver­hin­derte nur knapp den Abstieg. Roland Gra­hammer, Thomas Bert­hold & Co. über Kabi­nenzoff und Pri­vat­de­tek­tive.
[...]
Ziege: Dass die Saison so ver­lief, wie sie ver­lief, lag aber nicht an Sören Lerby. In aller­erster Linie lag es an uns. An den Gra­ben­kämpfen zwi­schen den Füh­rungs­spie­lern, am Klima in der Kabine. Die Stim­mung auf dem Trai­nings­platz war unter­ir­disch. Cha­rak­ter­lich waren einige eher darauf bedacht, ihr eigenes Ding zu machen und mög­lichst schadlos aus der Nummer raus­zu­kommen.
https://11freunde.de/artikel/jetzt-stec ... ttansicht=
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Fußballgeschichten: 10 Jahre Haft + 2 CL-Titel

Beitrag von Depp72 »

Als Rumäne für Roter Stern Belgrad schwärmen, Sachen gibt's. :-o
Abseits.at hat geschrieben:Miodrag Belodedici ist weltweit der einzige Spieler, der mit zwei osteuropäischen Vereinen den Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte. Zwischen diesen Erfolgen musste er um seine Freiheit zittern, da er vom ehemaligen rumänischen Diktator Nicolae Ceaușescu zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.
[...]
Die meisten rumänischen Fans mussten ebenfalls auf das Spiel in Sevilla verzichten, denn nur 200 ausgewählte Anhänger durften die Mannschaft begleiten. Obwohl diese Fans auf Schritt und Tritt von der Securitate, dem rumänischen Geheimdienst, bewacht wurden, kehrten bloß 150 nach Rumänien zurück, da dem Rest der Fans die Flucht gelang. Auch Belodedici beschloss das Land zu verlassen und flüchtete nach Jugoslawien.

Belodedici entschied sich für Jugoslawien und gegen Italien, da er unbedingt für seinen Lieblingsklub Roter Stern Belgrad auflaufen wollte.

Kwelle & mehr: https://abseits.at/fusball-internationa ... sse-titel/
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Txomin_Gurrutxaga
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Einer sprang übers Eiserne Tor

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 4. Juni 2020, 19:02 Als Rumäne für Roter Stern Belgrad schwärmen

...ist in diesem Fall Business as usual und so normal wie Bayernfans in der Eifel oder BVB-Fans in Görlitz.

Belodedici ist ethnischer Serbe, kommt gleich hinter der Grenze wech & RS war zu dessen Zeit dort das Nonplusultra (das alles weiß ich ausnahmsweise nicht von Tante Wicki, sondern weil ich Sasa Stanisic aufmerksam gelesen habe. Halbfinale im Pokal der Landesmeister 1991, ick hör dir trappsen :wink:)

BTW: Ziemlicher Flickenteppich an Minderheiten da am Eisernen Tor. Die heute immer noch einträchtig miteinander leben bzw. liegen (die Demographie sieht woanders günstiger aus, deshalb liegen). Jedenfalls erfrischend, wie friedlich es auch zugehen kann zwischen Vojvodina, Balkan und Munteanien.

Ach ja: Peter Handke ist ein Uhrensohn! :birdiedoublegreen:
Ніхто не зламає націю, чий дух був викований у століттях боїв.

Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz-rosa-gold.