Fußballgeschichten

Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Das tödliche Rätsel ALS

Beitrag von Depp72 »

11Freunde hat geschrieben:Fernando Ricksen ist tot, gestorben am Mittwoch – an ALS, einer Krankheit die in der Normalbevölkerung äußerst selten auftritt, unter Fußballern jedoch viel häufiger. Die Suche nach den Ursachen gibt Rätsel auf.
[...]
Ricksen, zu seiner Glanzzeit ein begnadeter Kicker, war bei weitem nicht der erste Profi, den dieses grausame Schicksal ereilte. Und er wird auch nicht der letzte sein, denn aktive und ehemalige Fußballer bilden offenbar eine besondere Risikogruppe.

Vor Fernando Ricksen traf es in diesem Jahrtausend u.a. den Polen Krzysztof Nowak vom VfL Wolfsburg (†2005) und den Italiener Stefano Borgonovo (†2013) vom AC Florenz. Auch der früheren Stuttgarter und Schalker Ilyas Tüfekci (59) sowie der ehemaligen Bochum- und Hertha-Profi Sergej Mandreko (48) sind an ALS erkrankt. Tüfekci, der einstige Offensiv-Wirbelwind, ist bereits vollkommen ans Bett gefesselt.

Auffällige Häufungen

Während jährlich nur etwa drei bis acht von 100.000 Menschen an ALS erkranken, sind es unter Fußballern bis zu sechsmal mehr. Das erbrachte eine viel beachtete Studie der italienischen Medizinwissenschaftler Ettore Beghi und Elisabetta Pupillo aus Mailand. Das Forscherduo untersuchte auf der Basis der Panini-Alben aus den Jahren 1959 bis 2000 die Vita von 23.875 Fußballern aus den Profiligen Serie A, B und C. Zum Zeitpunkt der Erhebung waren 32 dieser Spieler an ALS erkrankt bzw. bereits gestorben. Fußballer erkranken zudem tendenziell früher an ALS als der Rest der Bevölkerung, so Beghi. Betroffen sind vor allem Verteidiger und Mittelfeldspieler, seltener Stürmer.
[...]

https://www.11freunde.de/artikel/warum- ... ltenen-als
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Romantischer Transfer

Beitrag von Depp72 »

Auch wenn es leider die Boca Juniors geworden sind, der Titel basst scho'.

abseits.at hat geschrieben:Daniele De Rossi wechselte nach vielen langen Jahren bei der AS Roma zu den Boca Juniors. Der 36-Jährige unterschrieb einen Einjahresvertrag und hebt sich positiv von den zahlreichen Altstars ab, die ihre Karriere im arabischen Raum oder China ausklingen lassen, um noch einmal richtig abzukassieren.

Der defensive Mittelfeldspieler absolvierte nach Francesco Totti mit 614 Profispielen die zweitmeisten Einsätze der Roma-Vereinsgeschichte. 2009 wurde er zum besten Spieler der Serie A gewählt, sein größter Erfolg ist der Gewinn der Weltmeisterschaft 2006. Daneben gewann er zweimal den italienischen Pokal und sammelte zahlreiche individuelle Auszeichnungen, etwa die Nominierung in das All-Star-Team bei der Europameisterschaft 2012.

Im Rahmen der Präsentation bei seinem neuen Klub gab er die Beweggründe an, warum er nach zwei Jahrzehnten bei der AS Roma nun einen Vertrag bei den Boca Juniors unterschrieb:

„Mein Herz gehört der Roma, aber ich mag Boca sehr, seit ich ein Kind war. Wegen Maradona, wegen dem Stadion. Weil ich mich in das Stadion verliebt habe, in die Fans, die leidenschaftlich sind. Ich wollte gerne nach (Süd)-Amerika gehen. Um diese Treppe hochzugehen. Mit den Boca-Spielern ins Bombonera einzulaufen. Ein von Italienern gegründeter Verein, in dem ich mich wie zu Hause fühle. Ein großer Klub, an den man glauben kann. Das Wichtigste im Leben ist, die eigenen Träume erfüllen zu können. Danke Boca.“

Daniele De Rossi setzt mit diesem Wechsel ein wichtiges Zeichen. Sicherlich wird man als Außenstehender sagen können, dass er in den rund 20 Jahren bei den Römern schon lange ausgesorgt hat und natürlich auch bei den Boca Juniors nicht um ein Butterbrot spielen wird. Dennoch ist klar, dass er in Katar, China oder selbst in den USA bei einem Wechsel um ein Vielfaches mehr auf seiner vermutlich letzten Auslandsstation lukrieren hätte können. Der Wunsch beim Maradona-Klub aufzulaufen war aber größer und in einigen Jahrzehnten werden die kostbaren Erinnerungen und Eindrücke, die er in der kommenden Saison machen wird, wahrscheinlich einen höheren Stellenwert haben als ein etwas höherer Kontostand.

Wir Fans erleben in der heutigen Fußballwelt kaum noch „romantische Transfers“. Fußballer küssen nach Toren und Siegen vor den Anhängern das Wappen und landen kurze Zeit später beim nächsten Klub, wo die gleichen Liebesbekundungen gemacht werden. Umso schöner sind die immer seltener werdenden Exemplare, die demonstrieren, dass es doch auch noch andere Werte gibt.

Wir ziehen den Hut und wünschen Daniele De Rossi ein richtig geiles Jahr!

https://abseits.at/fusball-internationa ... ntischste-
transfer-der-saison/


Ein Spieler, den ich abseits seiner Härte nie besonders gemocht habe, aber den zweiten und den letzten Satz unterschreibe ich. Lieber Boca oder Celtic, als...
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Araber erobern Almeria zurück

Beitrag von Depp72 »

Pardon für die billige Überschrift, aber ich konnte und wollte nicht anders.

kicker hat geschrieben:Arabischer Geschäftsmann krempelt spanischen Zweitligist um

13 Neue in 22 Tagen: Almeria wird zum realen "Fußball-Manager"

Der 2. August 2019 dürfte in die Vereinsgeschichte von Almeria eingehen. An diesem Tag hat nämlich Turki Al-Sheikh das Zepter beim spanischen Zweitligisten übernommen. Inzwischen ist der Klub nicht mehr wiederzuerkennen.
https://www.kicker.de/757349/artikel

Am Ende waren es 15 Neuverpflichtungen. Eigentlich sogar 21. Denn 6 erst nach Saisonende verpflichtete Spieler wurden ebenso weggeschickt wie der Sportdirektor und der zweischenzeitliche erst seit Juni amtierende Trainer. So manches am Investitionsvolumen erinnert an RBL.
Transfermarkt hat geschrieben:Im spanischen Fußball gibt es eine Gehaltsobergrenze für die verschiedenen Ligen. Die eigene Summe hat Almería im Vergleich zum Vorjahr auf 18,1 Mio. Euro verdreifacht. Damit liegt das Team nur hinter den Absteigern FC Girona (29,2 Mio.) und Rayo Vallecano (19 Mio.).

Zu hohe Ausgaben? Konkurrenz verdächtigt Al-Sheikh und UD Almería

Mehrere spanische Medien wie „Ideal“, „El País“ oder „El Confidencial“ berichteten in der Folge, dass die Aktivitäten des Besitzers und seines neuen Klubs von der Konkurrenz mit Argusaugen verfolgt würden. Der Verdacht, dass die Ausgabegrenzen nicht eingehalten würden, liegt bei solch großen Investitionen nahe. Dem spanischen Verband sind allerdings auch aufgrund einer anderen Regelung die Hände gebunden: Die UEFA erlaubt Investitionen aus eigener Tasche in Höhe von 30 Mio. Euro in drei Jahren – bei allem darüber kommt das Financial Fairplay ins Spiel.

Al-Sheikh hat zwar auch in die Klubinfrastruktur investiert und dahingehend weitere große Pläne: ein modernisiertes Stadion, eine Jugendakademie oder ein neues Trainingszentrum. Allerdings hat der Vertraute des saudischen Kronprinzen Mohamed bin Salmán auch potente Sponsoren mit nach Almería gebracht: Das Trikot ziert der Einkaufszentren-Betreiber Arabian Centres, zusätzlich stiegen das saudische Energieunternehmen Alsharif Group, die Parfum-Marke Asqgrp, die Saudia airline oder die Hotelfirma PDR ein, die zu Adidas, CaixaBank, William Hill, Estrella Damm oder Coca-Cola hinzukommen.
https://www.transfermarkt.de/15-neuzuga ... ews/345368


Bei solchen Geschäften wird noch einmal in kleinerem Rahmen deutlich, wie viel Geld in den Fußball strömt bzw. darauf wartet dort investiert zu werden. Chelsea, City, United, PSG etc. pp. sind investitionstechnisch eine eigene Liga. Dass aber auch Vereine wie Uerdingen und Almeria höhere zweistellige Millionenbeträge anlocken: Wahnsinn. Bei Leipzig oder 1860 gab es noch die marketingtechnischen Gesichtspunkte der Uralt-Tradition und eines fehlenden Platzhirschen im Osten. Aber Almeria? Andalusien hat schon 2x Sevilla, Malaga, Cadiz und Granada als Fußballvereine mit Erstligaansprüchen.

Wenn man all diese kleineren Klubs wie Almeria bzw. die dort investierten Summen zusammenzählen würde...noch mehr Wahnsinn! Nicht nur einer flog übers Kuckucksnest.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: River Plate vs. Boca Juniors

Beitrag von Depp72 »

Ergänzend zu https://diesme-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=4545#p24703:

https://www.11freunde.de/artikel/copa-l ... t-auf-boca

11Freunde hat geschrieben:Ausnahmezustand in Buenos Aires: Ein knappes Jahr nach den Attacken von River-Fanatikern auf den Boca-Bus kommt es in einer Woche zur Revanche in der Copa Libertadores. Im Vorfeld gibt es Säbelrasseln, Waffenfunde und harsche Polizeimaßnahmen.

Es dauerte nur wenige Stunden, da hatte ganz Argentinien die Fotos gesehen: Eine halbe Hundertschaft muskelbepackter River-Ultras kniete im Staub der Straßen von Lanús vor den Toren von Buenos Aires. Die Arme hinter den Köpfen verschränkt, die Gesichter zur Wand. Dramatische Momentaufnahmen, für die nicht etwa eine Terrororganisation gesorgt hatte, sondern die argentinische Polizei.

Der spektakuläre Einsatz ereignete sich in der vergangenen Woche, vor dem Pokalspiel zwischen Godoy Cruz und River Plate (0:1). Dabei setzte die Exekutive 51 Mitglieder der berüchtigten Barra Brava »Borrachos del Tablón« (zu deutsch: Trinker der Tafelrunde) vorübergehend fest. An Rechtfertigung für die Härte der Maßnahme mangelte es den Ordnungshütern anschließend nicht: Nur die Hälfte der abreisebereiten River-Ultras hatte Eintrittskarten für das Spiel bei sich, dafür trugen einige scharfe Schusswaffen und Unmengen von Munition am Körper.

[...]

Nach den brutalen Attacken auf Bocas Mannschaftsbus im Vorfeld des letztjährigen Final-Rückspiels bei River und der darauffolgenden, hochnotpeinlichen Verlegung der Partie nach Madrid wollen Argentiniens Sicherheitsverantwortliche diesmal keinen Zweifel aufkommen lassen, wer Herr im Haus ist. Seit Tagen cruisen vollbesetzte Polizei-Mannschaftswagen und sogar gepanzerte Einsatzfahrzeuge durch die angestammten Viertel der jeweiligen Fanszenen. Präsenz und Stärke zeigen, so lautet die Devise.

[...]

Die Antwort der Polizei auf das wahnsinnige Wettrüsten innerhalb der Szene ist simpel: immer mehr Härte. Rund um Rivers Pokalspiel bei Godoy Cruz bekamen selbst harmlose Anhänger die neue Zero-Tolerance-Linie zu spüren: Größere Menschenansammlungen wurden mehr oder weniger prophylaktisch mit Gummigeschossen bedacht. Der mitgereiste Cousin eines River-Profi musste sich daraufhin sogar einer Not-OP am Bein unterziehen. Klassischer Kollateralschaden.
[...]
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
jeck3108
Schwallerkopp
Beiträge: 3238
Registriert: Freitag 2. August 2019, 21:41
Wohnort: caput mundi
Lieblingsverein: BVB
2. Verein: bin ich dualfan?

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von jeck3108 »

Wie geil ist das denn:
Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2019, 17:11 Größere Menschenansammlungen wurden mehr oder weniger prophylaktisch mit Gummigeschossen bedacht.
Erstmal reinhalten, fragen können wir später... :mrgreen:

Kuck an, in Argentinien haben sie auch ihren Wendt... aber da bestimmt der die Einsatzregeln :D

Aber wie wusste schon Berti: Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht :mrgreen:
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Bury in the Slaughterhouse

Beitrag von Depp72 »

R.I.P. Bury FC

''Wegen finanzieller Schwierigkeiten wird der englische Traditionsklub Bury FC, gegründet 1885, vom Profifußball ausgeschlossen. Ein schwerer Schlag für Fans und die gesamte Stadt – und auch für den Fußball in England.''


https://abseits.at/fusball-internationa ... schlossen/


https://www.burytimes.co.uk/resources/i ... ve-gallery
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Fans vertreiben Investor

Beitrag von Depp72 »

11Freunde hat geschrieben:Während die meisten Fans die Halbzeitpause nutzen, um Bier und Bratwurst zu erstehen, kam den Fans von Roda JC Kerkrade am vergangenen Freitag eine andere Idee: Sie schmissen kurzerhand ihren ungeliebten Investor aus dem Stadion.

Die Stimmung bei der Partie des finanziell klammen niederländischen Zweitligisten war schon in der ersten Hälfte eher ungemütlich: Die Mannschaft lag mit 0:1 gegen de Graafschap hinten. Die Anhänger griffen ihren mexikanischen Investor Mauricio Garcia de la Vega zunächst mit Bannern aus der Kurve an. Darauf zu lesen Botschaften wie »Fuck you Mauricio«, »Liar« oder »Faker«.

Sie wollten doch nur reden

In der Pause kam es dann zu kuriosen Szenen. Eigentlich hätten die Fans von Kerkrade nur mit Garcia de la Vega über die schlechte Verfassung des Klubs diskutieren wollen, berichtet die niederländische Zeitung »NRC«. Doch der ehemalige Bankier aus Guadalajara überlegte es sich spontan anders und wollte nicht reden. Also marschierten die aufgebrachten Anhänger in seine VIP-Loge und drängten den Mann mit den silbernen, nach hinten gegelten Haaren aus der Arena. Die Ordner griffen kaum ein, sorgten nur dafür, dass die Situation nicht vollends eskalierte. Die Fans gestikulierten wild und traten durchaus körperbetont auf. Und Garcia de la Vega war sichtlich eingeschüchtert.

Um die Geschehnisse zu verstehen, braucht es einen kurzen Rückblick: Denn im Juni dieses Jahres war der Mexikaner noch als großer Hoffnungsträger in Kerkrade empfangen worden. [...]

https://11freunde.de/artikel/warum-fans ... -schmissen
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Linden
Urgestein
Beiträge: 5461
Registriert: Samstag 27. April 2019, 09:09
Lieblingsverein: Hannover 96
2. Verein: Kaizer Chiefs

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Linden »

Danke für deine Fundstücke.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime
Dede_17

30.09.1987 - mein erstes EC-Spiel - geile 80er

Beitrag von Dede_17 »

https://www.youtube.com/watch?v=VSbJvzlngqo

BVB-Celtic 2:0 im Rückspiel nach 0:0 im Hinspiel.

Nach der Relegation 86 wurde im nächsten Jahr nach einer guten Saison mit einem 4:0 am letzten Spieltag bei der SGE vor 15tsd Dortmundern der Einzug in den UEFA-Cup geschafft.

Beim Spiel gegen Celtic stand ich hinter dem Tor am Zaun vor der Süd und bilde mir ein, heute noch das Rascheln des Netzes zu hören, als Nobby
den Kopfball zum erlösenden 1:0 reinmachte.
Geil auch die Stimmung im Stadion, ohne das nervige Fahnengeschwänke, Gesinge und Getrommele ohne Bezug zum Spiel. Wurde es gefährlich, wurde es direkt laut. Damals waren 50tsd echte Fans im Stadion wie heute nur ohne 30tsd Sonstige. Interessant auch, wie wenig Schwarz-Gelb zu sehen war im Vergleich zu heute. Damals waren wir noch eine regionale Erscheinung und im Ausland war die gute Stimmung im Stadion nicht bekannt, was man den Mannschaften auch anmerkte. Auch der Torjubel war viel natürlicher, es wurde sich einfach nur gefreut ohne irgendwelche Saltos oder Rumrühren in irgendwas etc.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Friedhelm Funkel

Beitrag von Depp72 »

''Fußball statt Funkel!''
Ein Friedhelm Funkel, es gibt nur ein Friedhelm Funkel...

Tor gegen Real Madrid 1982 beim legendären 5:0 auf dem Betzenberg: https://youtu.be/Fkjq5WHFhSg?t=188
Es lohnt sich auch den ganzen Beitrag azuschauen. Ganz anders als die heutige Bericherstattung. Statt wie heute Hektik und Superlative in Dauerschleife sehr ruhig und gemächlich. Dabei manchmal aber auch seeehr bieder. Zum Schmunzeln zudem die Aussagen von Reals Trainer Vujadin Boskov auf der PK nach dem Spiel.


Längeres Funkel-Interview:
https://www.welt.de/sport/fussball/bund ... eness.html
Die Welt hat geschrieben:Frage: Was ist Ihre Formel dafür, sich über fast drei Jahrzehnte als Trainer im Spitzen-Fußball gehalten zu haben?

Funkel: Das Wichtigste ist, dass man authentisch bleibt. Man darf sich weder im Erfolg, noch im Misserfolg verstellen.

Frage: Gibt es etwas, was Sie bereut haben?

Funkel: Als ich Trainer in Duisburg war, habe ich mich im Training von unserem Torhüter Holger Gehrke provozieren lassen. Der hat lustlos im Tor gestanden. Ich habe ihn dann mal nicht spielen lassen. Das Auswärtsspiel haben wir gewonnen. Das ist für einen Trainer immer gut, wenn er einen Spieler suspendiert hat. Danach kam er dann zu mir und sagte, er sei sich keiner Schuld bewusst. Da habe ich ihm gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten könne. Das würde ich heute so nicht mehr machen. Ich würde versuchen, das in einem Gespräch zu klären. Der Holger ist ja eigentlich auch ein super Typ.
[...]
Frage: Vor welchen Weggefährten haben Sie besonders Respekt?

Funkel: Wahrscheinlich sagen jetzt viele: „Ist der bekloppt?“, aber ich bewundere Uli Hoeneß und habe ihn immer bewundert. Für sein Lebenswerk. Die Bayern haben auch nichts geschenkt bekommen, die haben einfach gut gearbeitet. Dafür steht in erster Linie der Uli. Das habe ich bewundert. Auch den Werdegang von Jürgen Klopp in den letzten 15, 16 Jahren bewundere ich sehr. Wie erfolgreich er arbeitet, wie der mit Menschen umgeht – das finde ich phänomenal.

Frage: Zucken Sie bei einigen Hoeneß-Wortmeldungen nicht zusammen?

Funkel: Absolut. Da denke ich dann auch: „Mensch Uli, was machst du da? Das hast du doch eigentlich gar nicht mehr nötig.“ Die Pressekonferenz mit „Kalle“ Rummenigge war unterirdisch, da gibt es überhaupt keine zwei Meinungen. Auch jetzt gab es aus meiner Sicht keinen Grund, Manuel Neuer zu verteidigen. Jogi Löw und Oliver Bierhoff hatten sich ja schon klar vorher positioniert. Das finde ich natürlich alles nicht gut. Er hat oft polarisiert und gestritten und hatte dabei auch oft recht. Man darf auch nicht vergessen, wem er alles geholfen hat. Darum bewundere ich ihn. Aber die letzten Dinge waren einfach schlecht.

Letzteres find ich besonders stark: Jemand zu schätzen, aber ihn trotzdem sachlich kritisieren zu können. Geschenkt bekommen haben die Bayern allerdings schon etwas: das Olympiastadion. Da war insbesondere in den 80ern. als Zuschauereinnahmen noch ein wesentlicher Faktor waren, schon ein Wettbewerbsvorteil. Den andere Städte im Zuge der WM 74 aber ebenfalls bekamen.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Outtatime
Ahnunghaber
Beiträge: 2026
Registriert: Samstag 27. April 2019, 16:42

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Outtatime »

Socrates
Der Brasilianer ist bis heute einer der intelligentesten und umsichtigsten Spieler, die der Fußball je hervorgebracht hat. Als Gehirn und Kapitän des brasilianischen Nationalteams führte der Mittelfeldspieler seine Nation bei den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 auf den Rasen. Seine Mannschaft gewann zwar nie einen großen Titel, gilt aber gemeinsam mit Pelés und Garrinchas dreifachem WM-Siegerteam als beste Selecao in der Geschichte Brasiliens. Dies lag hauptsächlich an den „fantastischen Vier“ um Socrates und Zico im Mittelfeld. Der Taktgeber erzielte für Brasilien in 60 Spielen 22 Tore und ist eine absolute Ikone in seiner Heimat.
Doch Alkohol- und Tabakkonsum überschatteten die Karriere des Kreativspielers, der laut eigener Angabe zu seiner aktiven Zeit 20 Zigaretten am Tag rauchte. Dabei war Socrates auch abseits des Rasens ein echtes Vorbild. Der Brasilianer verließ sich nicht nur auf sein Talent, sondern war zudem studierter Arzt, sein offizieller Titel war Doktor Socrates. Zudem war ihm Demokratie sehr wichtig, er setzte immer wieder Zeichen gegen Brasiliens Militärdiktatur. Doch Socrates kam einfach nicht von seinem Alkoholkonsum los. 2011 verstarb er an den Folgen einer durch eine Darminfektion verursachte Blutvergiftung. „Ich möchte an einem Sonntag sterben und Corinthians soll Meister werden“, sagte der Mittelfeld-Stratege einmal in einem Interview. Socrates starb an einem Sonntag, wenige Stunden nach seinem Tod gewann Corinthians die Meisterschaft.
=====================1893=====================

VOGT RAUS!!! WEHRLE RAUS!!! ADRION RAUS!!!
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Nichts Neues im Süden

Beitrag von Depp72 »

...von Italien: Warum es kaum süditalienische Erstligisten gibt

https://www.11freunde.de/artikel/warum- ... isten-gibt

11Freunde hat geschrieben:Nur 13 Teams aus Süditalien gelang es, in der besten italienischen Liga zu spielen. In der Saison 2006/2007 war der Süden mit Catania, Palermo, Reggina und Messina mit vier Vereinen vertreten; mehr waren es nie. Und es könnte dauern, bis es wieder so viele werden.
[...]

Spiegelbild der Gesellschaft

Das Problem in dieser Region ist, dass viele Menschen das Gefühl haben, benachteiligt zu sein und dass sie damit gar nicht mal so falsch liegen. Es gibt kaum Arbeit, die Jugend zieht weg, denn die Wirtschaft wächst immer noch nur im Norden. Dort, wo auch die großen Fußballvereine mit den Megastars in den schicken Stadien spielen. Die Gründe für das sportliche Versagen süditalienischer Vereine sind unterschiedlich, reichen von Wettskandalen (Lecce), über Misswirtschaft (Bari), bis zu unfähigen Verantwortlichen (Palermo). Die Folgen sind Zwangsabstiege, von denen sie sich nur langsam erholen. In Süditalien sind viele Fans davon frustriert und halten oft zu norditalienischen Vereinen, weil sie das menschliche Verlangen verspüren, auch mal auf der Seite der Gewinner zu stehen. Süditaliener sind in vielen Fällen Fans von Juve, Inter oder Milan und dann erst von Foggia, Catania oder Benevento. Auch weil sie wissen, dass das zwei parallele Welten sind, die sich nur sehr selten treffen.

Deshalb wird man in der Provinz Lecce auch in jedem noch so kleinen Dorf auf der Piazza einen Fanclub von Juventus finden. Und deshalb enthält der neu erdachte Slogan der US Lecce auch eine subtile Drohung: »Se tifi Lecce, tifi Lecce e basta…«. Frei übersetzt: Wenn wir dieses Jahr gegen Juve spielen, nicht die Falschen anfeuern!

Der einzige Verein, der das Nord-Süd-Fan-Problem so nicht verspürt, ist Napoli [...]

Im Süden ist der Süden der Osten? ;)
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
agil
Vizemeister
Beiträge: 567
Registriert: Mittwoch 1. Mai 2019, 11:09
Wohnort: Thüringen
Lieblingsverein: FC Bayern
2. Verein: FC Bayern II

Re: Fußballgeschichten: Friedhelm Funkel

Beitrag von agil »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 9. Oktober 2019, 11:04 ''Fußball statt Funkel!''
Ein Friedhelm Funkel, es gibt nur ein Friedhelm Funkel...

Tor gegen Real Madrid 1982 beim legendären 5:0 auf dem Betzenberg: https://youtu.be/Fkjq5WHFhSg?t=188
Es lohnt sich auch den ganzen Beitrag azuschauen. Ganz anders als die heutige Bericherstattung. Statt wie heute Hektik und Superlative in Dauerschleife sehr ruhig und gemächlich. Dabei manchmal aber auch seeehr bieder. Zum Schmunzeln zudem die Aussagen von Reals Trainer Vujadin Boskov auf der PK nach dem Spiel.


Längeres Funkel-Interview:
https://www.welt.de/sport/fussball/bund ... eness.html
Die Welt hat geschrieben:Frage: Was ist Ihre Formel dafür, sich über fast drei Jahrzehnte als Trainer im Spitzen-Fußball gehalten zu haben?

Funkel: Das Wichtigste ist, dass man authentisch bleibt. Man darf sich weder im Erfolg, noch im Misserfolg verstellen.

Frage: Gibt es etwas, was Sie bereut haben?

Funkel: Als ich Trainer in Duisburg war, habe ich mich im Training von unserem Torhüter Holger Gehrke provozieren lassen. Der hat lustlos im Tor gestanden. Ich habe ihn dann mal nicht spielen lassen. Das Auswärtsspiel haben wir gewonnen. Das ist für einen Trainer immer gut, wenn er einen Spieler suspendiert hat. Danach kam er dann zu mir und sagte, er sei sich keiner Schuld bewusst. Da habe ich ihm gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten könne. Das würde ich heute so nicht mehr machen. Ich würde versuchen, das in einem Gespräch zu klären. Der Holger ist ja eigentlich auch ein super Typ.
[...]
Frage: Vor welchen Weggefährten haben Sie besonders Respekt?

Funkel: Wahrscheinlich sagen jetzt viele: „Ist der bekloppt?“, aber ich bewundere Uli Hoeneß und habe ihn immer bewundert. Für sein Lebenswerk. Die Bayern haben auch nichts geschenkt bekommen, die haben einfach gut gearbeitet. Dafür steht in erster Linie der Uli. Das habe ich bewundert. Auch den Werdegang von Jürgen Klopp in den letzten 15, 16 Jahren bewundere ich sehr. Wie erfolgreich er arbeitet, wie der mit Menschen umgeht – das finde ich phänomenal.

Frage: Zucken Sie bei einigen Hoeneß-Wortmeldungen nicht zusammen?

Funkel: Absolut. Da denke ich dann auch: „Mensch Uli, was machst du da? Das hast du doch eigentlich gar nicht mehr nötig.“ Die Pressekonferenz mit „Kalle“ Rummenigge war unterirdisch, da gibt es überhaupt keine zwei Meinungen. Auch jetzt gab es aus meiner Sicht keinen Grund, Manuel Neuer zu verteidigen. Jogi Löw und Oliver Bierhoff hatten sich ja schon klar vorher positioniert. Das finde ich natürlich alles nicht gut. Er hat oft polarisiert und gestritten und hatte dabei auch oft recht. Man darf auch nicht vergessen, wem er alles geholfen hat. Darum bewundere ich ihn. Aber die letzten Dinge waren einfach schlecht.

Letzteres find ich besonders stark: Jemand zu schätzen, aber ihn trotzdem sachlich kritisieren zu können. Geschenkt bekommen haben die Bayern allerdings schon etwas: das Olympiastadion. Da war insbesondere in den 80ern. als Zuschauereinnahmen noch ein wesentlicher Faktor waren, schon ein Wettbewerbsvorteil. Den andere Städte im Zuge der WM 74 aber ebenfalls bekamen.
Besser kann man es nicht ausdrücken
einfach nur Respekt Friedhelm
Der Österreicher glaubt mit 18, er sei Pelé. Mit 20 glaubt er, er sei Beckenbauer. Und mit 24 merkt er, dass er Österreicher ist. Max Merkel
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Vor 50 Jahren im Revierderby

Beitrag von Depp72 »

Wieder einmal steht das Revierderby an.
Ben Redelings auf ntv hat geschrieben:Vor 50 Jahren beißt der Schäferhund Rex dem Schalker Friedel Rausch während des Derbys gegen den BVB in den Allerwertesten. Es ist nicht nur das tierische Highlight in der abwechslungsreichen Bundesliga-Historie, sondern auch eine der meisterzählten Geschichten überhaupt.
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Die- ... 55001.html



Und beim Thema Arsch noch eine weitere Anekdote aus gleicher Quelle:
Ben Redelings auf ntv hat geschrieben:Als Fortuna Düsseldorf 1984 den Vertrag ihres Torwarts Wolfgang Kleff nicht verlängerte, ließ der sich im letzten Spiel unter dem Vorwand einer Verletzung auswechseln und drehte dann fröhlich trabend eine Runde durchs Rheinstadion. Unterwegs entkleidete er sich Stück für Stück.

Trikot, Stutzen, Schuhe und seine Handschuhe hatte er bereits ins Publikum geworfen, als Kleff vor der Haupttribüne beschwingt winkend ankam. Langsam stoppte er, drehte sich zum Spielfeld, streckte die Beine durch, beugte den Oberkörper nach unten und zog in einem Rutsch seine Hose herunter. Kleffs nackter Hintern strahlte leicht von links nach rechts wackelnd dem erzürnten Fortuna-Präsidenten Bruno Recht entgegen. Kleffs Kommentar: "Für die Fans gebe ich mein letztes Hemd, für manch andere nur meinen Arsch."
https://www.n-tv.de/sport/fussball/65-M ... 98099.html
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Dede_17

Re: Fußballgeschichten: Vor 50 Jahren im Revierderby

Beitrag von Dede_17 »

Depp72 hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 06:51 Wieder einmal steht das Revierderby an.
Ben Redelings auf ntv hat geschrieben:Vor 50 Jahren beißt der Schäferhund Rex dem Schalker Friedel Rausch während des Derbys gegen den BVB in den Allerwertesten. Es ist nicht nur das tierische Highlight in der abwechslungsreichen Bundesliga-Historie, sondern auch eine der meisterzählten Geschichten überhaupt.
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Die- ... 55001.html



Und beim Thema Arsch noch eine weitere Anekdote aus gleicher Quelle:
Ben Redelings auf ntv hat geschrieben:Als Fortuna Düsseldorf 1984 den Vertrag ihres Torwarts Wolfgang Kleff nicht verlängerte, ließ der sich im letzten Spiel unter dem Vorwand einer Verletzung auswechseln und drehte dann fröhlich trabend eine Runde durchs Rheinstadion. Unterwegs entkleidete er sich Stück für Stück.

Trikot, Stutzen, Schuhe und seine Handschuhe hatte er bereits ins Publikum geworfen, als Kleff vor der Haupttribüne beschwingt winkend ankam. Langsam stoppte er, drehte sich zum Spielfeld, streckte die Beine durch, beugte den Oberkörper nach unten und zog in einem Rutsch seine Hose herunter. Kleffs nackter Hintern strahlte leicht von links nach rechts wackelnd dem erzürnten Fortuna-Präsidenten Bruno Recht entgegen. Kleffs Kommentar: "Für die Fans gebe ich mein letztes Hemd, für manch andere nur meinen Arsch."
https://www.n-tv.de/sport/fussball/65-M ... 98099.html
Danke für den Beitrag .
Ich hab ihn auch mal live gesehen mit Gladbach in Bochum. Da hat er während des Spiels wenn Gladbach vorne war dauernd Faxen gemacht und den Otto imitiert vor der Fankurve.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Anthony Sabini

Beitrag von Depp72 »

Von Badesalz. Dem Volk aufs Maul geschaut und Rassismus auf das Allerfeinste durch den Kakao gezogen. Viele werden den brillianten Sketch schon kennen. Ich kann mich über ihn jedes Mal aufs Neue beömmeln:

https://www.youtube.com/watch?v=Adbjjjrck0s

''Wenn du erst mal so ein Zebra mit Hand gefangen hast, dann biste fit.''
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Rudi Gutsmuths

Beitrag von Depp72 »

Rudi Gutsmuths, 94 Jahre alt, vom SV Stern Britz aus Berlin denkt nicht ans Aufhören:
https://www.youtube.com/watch?v=cRj6XdzKJCE

Berliner Woche hat geschrieben:Dreimal die Woche kommt Rudi Gutsmuths auf den Fußballplatz an der Britzer Mühle. Zu jedem Training und Spiel der ersten und der zweiten Herrn sowie der Senioren ist er dabei. Der 90-Jährige beschafft die Bälle, bringt dem Schiedsrichter heißen Tee und läuft am Spielfeldrand auf und ab: "Rudi ist nicht nur unser Maskottchen, er ist auch immer der dritte Co-Trainer", erzählt Hans Gerhard Höft, Präsident des SV Stern Britz.

Seinen Sonderstatus als Ehrenmitglied des Vereins hat Rudi Gutsmuths sich in 66 Jahren verdient, denn er war von der ersten Stunde an dabei, als 1949 der Sportverein Britz Süd 49 gegründet wurde. Gespielt wurde zuerst auf dem Schulgelände der Tischlerzeile, danach an der Windmühle. Seit dem allerersten Punktspiel im Berliner-Fußball-Verband spielte Rudi Gutsmuths mit. Gegen Fortuna Pankow verlor man damals knapp mit 2:3.
https://www.berliner-woche.de/britz/c-l ... itz_a66282


Irgendwie scheint Rudi Gut eine gute Namensvoraussetzung zu sein, um mit Fußball alt und eine Legende zu werden.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Atlan
Nordlicht
Beiträge: 7473
Registriert: Dienstag 30. April 2019, 14:43
Wohnort: Unweit vom Weserstadion
Lieblingsverein: SV Werder Bremen
2. Verein: SV Atlas Delmenhorst

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Atlan »

Ich finde das Klasse!
Alle Achtung und großen Respekt für Rudi!
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Das RBL Portugals?

Beitrag von Depp72 »

Reißerische Überschrift und im Vergleich auch etwas übertrieben, aber wieder einmal, bei allem Charme für Außenseiter und Provinz, etwas aus der Kiste: Das Geld sucht sich seine eigenen Wege.

https://www.11freunde.de/artikel/wie-de ... -aufmischt
11Freunde hat geschrieben:In der portugiesischen Liga steht der Aufsteiger FC Famalicão an der Tabellenspitze [aktuell Platz 3 mit zwei Punkten Rückstand]. Was nach Fußballmärchen klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als geplanter Erfolg – von dem die Großen der Branche profitieren.
[...]
Inhaber des Vereins ist seit 2018 der Israeli Idan Ofer, laut Statista mit einem Vermögen von 4,7 Milliarden US-Dollar der viertreichste Israeli. Der ist nebenher noch Inhaber von 32 Prozent der Anteile von Atlético Madrid. Unter anderem soll Ofer auch kräftig beim Transfer von João Felíx partizipiert und profitiert haben. »Fama« ist perfekt geeignet dafür, jungen Spielern aus großen Klubs Spielzeit zu bieten. Der Verein ist klein, das Umfeld des Erstligisten ruhig und die Erwartungshaltung nicht zu hoch. Und das bringt einen der ganz großen auf den Plan: Jorge Mendes. Der Star-Spielerberater vertritt beispielsweise Cristiano Ronaldo und ist bekannt dafür, diverse Vereine bezüglich Transfers und Spielern zu betreuen.

Mendes, Ofer und Atléticos Präsident Miguel Ángel Gil Marín sind befreundet. Und wie es unter Freunden ist: Man kennt sich, man hilft sich. Mittlerweile stehen mit dem Argentinier Nehuén Pérez, dem Brasilianer Gustavo Assunção und dem Uruguayer Nicolás Schiappacasse drei Leihspieler Atléticos im Kader von Famalicão.

Andere Leihspieler, beispielsweide der Serbe Uros Racic oder der Portugiese Pedro Gonçalves, kommen von Vereinen wie Valencia oder Wolverhampton. Beide Vereine werden von Mendes-Freunden geführt. Der wiederrum nutzt die Vereine und seinen Einfluss, um seinen Spielern Spielzeit zu gewähren. Zuletzt sorgte der FC Valencia für Schlagzeilen, als Erfolgstrainer Marcelino gekündigt wurde. Der hatte sich offen gegen die Transferpolitik von Inhaber Peter Lim gewendet, der vermehrt auf Mendes-Spieler setzte.

City Football Group und Red Bull lassen grüßen

Um im Konzert der Großen im Fußball mitzuspielen, sind Farmteams heute keine Seltenheit mehr. Ein gutes Beispiel ist die City Football Group, bei der talentierte Spieler erste Erfahrungen in den konzerneigenen Vereinen aus Melbourne oder New York sammeln, bei Girona in Europa Fuß fassen können, um dann idealerweise bei Manchester City durchzustarten. Bei Red Bull ist das Konzept mit den Vereinen aus Liefering, Salzburg und Leipzig ebenfalls etabliert.
[...]
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Outtatime
Ahnunghaber
Beiträge: 2026
Registriert: Samstag 27. April 2019, 16:42

Re: Fußballgeschichten

Beitrag von Outtatime »

Ein Zweitliga- Spielbericht aus Zeiten vor VAR, HD und Pay-TV. Stattdessen mit Vokuhila, bis zu 2 ?!? Kameras, skandalösen Schiedsrichterentscheidungen und dem fast blutjungen Friedhelm Funkel beim hemmungslosen 3 minütigen Platzsturm.

Ein Stück oder vielmehr Filetstück deutscher Fußball- und Fußballberichterstattungsgeschichte:
:!: https://www.youtube.com/watch?v=Oh9popgvyIc :!:


Dazu passende Retrospektive zum 25 jährigen Jubiläum des Jahrhundertspiels:
Autor: Ronny Müller
Märkische Allgemeine Zeitung
16.11.2016

"Vor 25 Jahren verlor der damalige Fußball-Zweitligist Stahl Brandenburg mit nur fünf Feldspielern 0:3 gegen Tabellenführer Bayer Uerdingen.
Am Ende musste sogar die Polizei einschreiten. Beamte gaben dem Schiedsrichter Geleitschutz, um Brandenburg/Havel sicher zu verlassen. Die 0:3-Niederlage des damaligen Fußball-Zweitligisten Stahl Brandenburg gegen Bayer Uerdingen am 16. November 1991 ist als eine der skurrilsten Partien in die Zweitligageschichte eingegangen. Stahl beendete die Partie heute vor 25 Jahren mit nur fünf Feldspielern.
Christian Beeck: "Eine gewisse Grundaggressivität war da"
Die Havelstädter waren ganz ordentlich in ihre erste Saison in der 2. Bundesliga gestartet. Doch eine Negativserie kostete Trainer Eckhard Düwiger den Job. „Der Umbruch im Sommer war zu groß“, erinnert sich der damalige Kapitän Eberhard Janotta. „Viele gute Leute sind weggegangen.“ Steffen Freund (Schalke), Uwe Schulz (Erfurt) und Timo Lange (Halle) gehörten zu den Abgängen, die nicht kompensiert werden konnten. Brandenburg war nur noch Vorletzter und empfing am 18. Spieltag den Tabellenführer Bayer Uerdingen mit Manager Felix Magath. Ein wichtiges Spiel für den neuen Trainer Günther Reinke. „Eine gewisse Grundaggressivität war da. Aber wir haben nicht alle mit Schaum vor dem Mund in der Kabine gesessen“, erinnert sich der damals 19-jährige Christian Beeck.
Es war keine Treterei, doch der Gastgeber wollte Uerdingen mit Aggressivität den Schneid abkaufen. 2400 Zuschauer im Stadion am Quenz sahen ein ruppiges Spiel. Schiedsrichter Michael Schulz aus Berlin brauchte die Pfeife gar nicht aus dem Mund zu nehmen. Die Situation eskalierte erstmals, als Falk Zschiedrich in der 43. Minute beim Stand von 0:1 wegen Meckerns Rot sah. „Es geht um die Existenz. Da kann es einem schon mal passieren, dass die Nerven durchgehen“, entschuldigte sich Zschiedrich. Mit dem Halbzeitpfiff stürmte TV-Reporter Dirk Thiele auf den Rasen und fuchtelte dem Referee mit dem Mikro unter der Nase herum. Thiele: „Herr Schulz, sind Sie der Auffassung, dass Sie das Spiel noch im Griff haben?“ Keine Antwort.
Sylvio Demuth sowie Roy Präger verletzten sich
In der zweiten Halbzeit flogen Torhüter Wolfgang Wiesner nach einer Tätlichkeit und Jan Voß mit Gelb-Rot vom Platz. „Die größte Verarschung aller Zeiten“, schnaubte Wiesner noch während des Spiels in die Fernseh-Kamera. „Die Entscheidungen waren irgendwie berechtigt, aber der Schiedsrichter pfiff sehr einseitig, Uerdingen ging leer aus“, erzählt Janotta. Der heutige Trainer von Blau-Weiß Leegebruch (Kreisoberliga Oberhavel/Barnim) musste machtlos mit ansehen, wie Bayer auf 3:0 erhöhte und Sylvio Demuth sowie Roy Präger verletzt ausschieden. Da Stahl nicht mehr wechseln konnte, war Janotta in den Schlussminuten nur noch von vier weiteren Feldspielern umgeben. „Das war eigenartig, man hatte viel Auslauf. Aber wir haben uns gut aus der Affäre gezogen, haben uns nicht abschlachten lassen.“ Christian Beeck habe sich in dieser Situation die Sinnfrage gestellt: „Was soll das noch hier? Es wird ein bisschen albern. Man wartet nur noch auf den Abpfiff.“ Der Skandal hatte ein Nachspiel vor dem Sportgericht. „Aber da haben wir uns schlecht behandelt gefühlt“, sagt Janotta. „Das Spiel ist in die Annalen eingegangen. Aber wir mussten es schnell abschütteln, es ging um die Existenz.“
Um die 2. Bundesliga zu halten, wechselte Stahl erneut den Trainer – und ergänzte die eigene Zweitligageschichte um eine weitere Skurrilität. Für Reinke kam im Januar 1992 Helmut Kosmehl. Der frühere Handball- und Fußballspieler hatte zuvor als Trainer auf Mauritius gearbeitet. „Das war ein lustiger Wandersmann, ich habe nie wieder so etwas erlebt“, kichert Christian Beeck. Die Profis sollten im Training zu afrikanischer Musik tanzen. „Das war eine putzige Anekdote, der Typ hatte mit Fußball nichts am Hut.“
Dirk Thiele: "Die Spieler sollten kein Fleisch mehr essen"
TV-Reporter Thiele hatte bei der Verpflichtung von Kosmehl seine Finger im Spiel. Der Potsdamer war bei Stahl eine Art Berater. Er hatte sich von dem redegewandten Kosmehl einlullen lassen und ihn empfohlen. Thiele: „Nach einer Woche war das Chaos ausgebrochen. Die Spieler sollten kein Fleisch mehr essen. Nur noch Körner. Sie waren alle sauer auf mich.“ Nur wenig später kehrte Düwiger zurück, konnte den Abstieg aber nicht verhindern.
Auch Schiedsrichter Schulz konnte das Spiel nicht abschütteln. Er hatte auf eine Beförderung in die Bundesliga gehofft, wurde aber bald degradiert und dürfte sich heute mit Grausen an den Tag vor 25 Jahren erinnern. Immerhin hatte er Brandenburg heile verlassen."
=====================1893=====================

VOGT RAUS!!! WEHRLE RAUS!!! ADRION RAUS!!!
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Der auf dem Ball sitzt

Beitrag von Depp72 »

Eine meiner Lieblingsszenen aus ''der guten alten Zeit'': Willie Johnston von den Rangers setzt sich im Spiel gegen Bayern kurz auf den Ball, weil ihn kein Gegner angreift. Herrlich auch der für damalige Zeiten typisch betuliche Kommentar: ''Das ist unsportlich.''

https://www.youtube.com/watch?v=VgS8fEbRAMY
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Thomas Allofs

Beitrag von Depp72 »

Längeres Interview mit ihm zum 60. Geburtstag:

https://11freunde.de/interview/der-fuss ... mas-allofs

11Freunde hat geschrieben:In dieser sportlich erfolgreichen Zeit erlitten Sie mit 21 Jahren einen fürchterlichen Schicksalsschlag. Ihre Mutter wählte den Freitod. Wie haben Sie das damals verarbeitet?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das bis heute verarbeitet habe. Für mich war die Situation besonders schlimm, weil ich derjenige war, der sie aufgefunden hat. Ich kam vom Training, bin noch kurz bei einem Freund vorbeigegangen, und als ich wiederkam, war es passiert. Die Bilder sind bei mir immer noch präsent. So etwas vergisst man sein ganzes Leben nicht.

Haben Sie herausgefunden, warum sie sich umgebracht hat?

Meine Mutter litt unter Depressionen. Durch unsere Popularität stand sie automatisch mit im Fokus. Sie war aber nicht der Typ, der immer im Mittelpunkt stehen wollte. Sie wollte eher ihre Ruhe haben. Ich denke, unser Erfolg hat in gewisser Weise auch zu ihrer Depression beigetragen. Sie konnte in ihrem Umfeld nicht mehr die Person sein, die sie einmal gewesen war.
[...]
Der 1. FC Köln hat Sie 1989 nicht weiterbeschäftigt, obwohl Sie Bundesliga-Torschützenkönig waren. Wieso landeten Sie mit 29 Jahren in der zweiten französischen Liga?

Mein Bruder spielte bereits in Frankreich, wechselte gerade von Marseille nach Bordeaux. Und ich dachte eigentlich, ich komme auch zu einem Erstligisten. Damals gab es aber noch ein Relegationsspiel des Viertletzten gegen den Vierten der zweiten Liga. Es war eigentlich undenkbar, dass Racing Straßburg dieses Spiel verlieren könnte. Genau das passierte aber, und ich fand mich in der zweiten Liga wieder. Die Verträge waren bereits unterschrieben.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Nordirland 1958

Beitrag von Depp72 »

Spiegel hat geschrieben:Ein Schiedsrichter, der das Spiel wegen Nebel verpasst, Whiskey gegen eine Verletzung, ein Torwart, der mit gebrochener Hand spielt: Die WM 1958 war für Nordirlands Auswahl ein Abenteuer - und ihr größter Erfolg.
[...]
Die Geschichte der nordirischen WM-Teilnahme 1958 ist eine Geschichte, die wie gemacht ist für Mythen, für Heldengeschichten, Triumphe und Tragik, manchmal auch Komik. Eine Geschichte, die auch sehr viel darüber erzählt, wie anders Fußballs damals war.

https://www.spiegel.de/sport/fussball/e ... 85282.html
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Dede_17

Re: Udo Lattek

Beitrag von Dede_17 »

https://www.youtube.com/watch?v=zw7SffZFCMY

Dauert ne halbe Stunde, ist aber richtig geil.

Danke Udo - einer der größten Trainer
Benutzeravatar
Depp72
Urgestein
Beiträge: 6971
Registriert: Montag 24. Juni 2019, 19:00

Fußballgeschichten: Rocco Kühn

Beitrag von Depp72 »

Eine Geschichte über geplatzte Profiträume, DDR-Vornamen, Dynamo Dresden, die Wende, den 1. FC Köln, jugendlichen Leichtsinn, Verantwortung als Familienvater, Amateurfußball und Familienglück. Gut geschrieben.

https://effzeh.com/rocco-kuehn-sprintwe ... -ming-oma/

effteh.com hat geschrieben:Rocco Kühn: „Sprintwerte wie Andy Möller, aber ’ne Ausdauer wie ming Oma!“

Wie ergeht es ehemaligen Jugendspielern des 1. FC Köln, die den Sprung zu den Profis nicht geschafft haben? effzeh.com-Autor Kurt Ludwigs traf Rocco Kühn, der 1993 von Frank Schaefer aus Dresden zum Nachwuchs der Geißböcke geholt wurde und zu den größten Nachwuchshoffnungen gehörte.

[...]

Kühns Leistungen bleiben auch beim DFB nicht unbemerkt, und so beruft ihn Rainer Bonhof wiederholt in die U18-Nationalelf. Sein Mannschaftskamerad aus der Sachsenauswahl, Michael Ballack, gehört nicht zum Kader der DFB-Auswahl. „Ballack spielte damals beim Chemnitzer FC und gehörte weiterhin der Sachsenauswahl an, wurde jedoch vom DFB nie zur Jugendnationalelf berufen, sondern durfte erst in der U21 das Nationaltrikot überstreifen und wurde danach zum Weltstar“, berichtet Kühn.

„Einen vergleichbaren Fall hatten wir beim FC. In der A-Jugend waren wir damals gespickt mit Jugendnationalspielern, außer mir unter anderem Hagen Brinkmann, Marco Weller oder Sven Fischer, um nur einige zu nennen. Der einzige Spieler, der es nachhaltig in den Profibereich geschafft hat, war Alex Voigt, und der hat nie für eine Jugendnationalelf gespielt.“

Vor der Saison 1994/95 porträtiert der Express fünf Nachwuchshoffnungen des FC auf der Hauptseite seines Sportteils. Carsten Jancker und Pablo Thiam werden aufgeführt, Sven Fischer und Hagen Brinkmann – und Rocco Kühn.

Er gehört nun zum älteren A-Jugendjahrgang. Vieles ist ihm inzwischen vertraut, er hat sich an die anstrengende Arbeit als Lehrling in der Zimmerei Meyer gewöhnt und auch an die Ausdauereinheiten im Training, die ihn im letzten Jahr immens geschlaucht hatten. Die körperliche Beanspruchung bis hin zur Erschöpfung hatte in der vorigen Saison etwas überdecken können, was ihm nun immer stärker bewusst wird. In Köln hat er Mannschaftskameraden, Mitbewohner und Arbeitskollegen, aber er hat keine wirklichen Freunde. Er ist sportlich erfolgreich, Jugendnationalspieler, in einem Jahr winkt ihm möglicherweise einen Profivertrag, doch ein Gefühl ergreift immer mehr Besitz von ihm, das Gefühl von Einsamkeit.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.