Ich bin einer der größten Romantiker

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erpie
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Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von erpie »

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urban_bushman
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von urban_bushman »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 13:00 https://www.zeit.de/2019/29/ralf-rangni ... -brasilien
Romantik wird überbewertet.

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Linden
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Linden »

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Outtatime
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Outtatime »

Die großen Romantiker unserer Zeit: Sepp Blatter, Rocco Siffredi, Ralf Rangnick :!:

Ich kann es leider nicht lesen, weil kein Zeitabonnent. Aber es strotzt sicher vor drolliger Weltanschauung made by RB, wie jedes vom Konzern freigegebene Bulletin (Ha, Ha :| ), davon kann man sicher ausgehen. Seine Selbsteinschätzung als Überschrift und deren krasser Widerspruch zu seinem Arbeitgeber und seinem dort verrichteten Werk in den letzten Jahren lässt was Lustiges erwarten :D . Wenn´s halt nur in Wirklichkeit nicht so traurig wäre :(
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erpie
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von erpie »

Sorry zum Zeitpunkt des reinstellen war es noch frei:


Ralf Rangnick: "Ich bin einer der größten Romantiker"
Die Vorbereitung RB Leipzigs auf die neue Saison beginnt ohne Ralf Rangnick. Der entwickelt nun Vereine und Talente in Brasilien und New York. Ein Gespräch über unfähige Vereinsmanager, eine Zukunft als Nationaltrainer und seine tiefe Verbundenheit zu Ostdeutschland.
Interview: Cathrin Gilbert und Martin Machowecz
10. Juli 2019 DIE ZEIT Nr. 29/2019, 11. Juli 2019 15 Kommentare
Exklusiv für Abonnenten
DIE ZEIT 29/2019
Ralf Rangnick: Ralf Rangnick studierte Englisch und Sport auf Lehramt. 1983 begann er im schwäbischen Backnang die Trainerlaufbahn. Seit 1. Juli ist der zweifache Vater "Head of Sport and Development Soccer" bei Red Bull. Mit seiner Stiftung investiert er in die Bildung von Kindern.
Ralf Rangnick studierte Englisch und Sport auf Lehramt. 1983 begann er im schwäbischen Backnang die Trainerlaufbahn. Seit 1. Juli ist der zweifache Vater Head of Sport and Development Soccer bei Red Bull. Mit seiner Stiftung investiert er in die Bildung von Kindern. © Sebastian Wells/Ostkreuz für DIE ZEIT
"Ich bin einer der größten Romantiker"

DIE ZEIT: Wir möchten mit Ihnen über die Kunst des Loslassens sprechen. Sie haben nach sieben Jahren Ihren Job als Sportdirektor von RB Leipzig aufgegeben. Wann haben Sie gemerkt, dass Sie aufhören müssen?

Ralf Rangnick: Unter der Dusche, im Weihnachtsurlaub. Ich wusste schon seit Sommer 2018, dass zur neuen Saison Julian Nagelsmann als neuer Trainer zu uns kommt. Der Verein steht exzellent da. Ganz tief in mir drin wuchs das Gefühl, mir nach sieben Jahren genau überlegen zu müssen, was mich noch antreibt und ausfüllt.

ZEIT: Sie leiten nun die internationalen Standorte für den Red-Bull-Konzern, sollen die Vereine in New York und Brasilien auf ein höheres Niveau führen. Wieso machen Sie das?

Rangnick: Ich wusste, wir würden eher einen kompetenten Nachfolger für mich als Sportdirektor hier in Leipzig finden als jemanden mit ähnlicher Expertise beim Aufbau dieser Standorte. Wäre ich hier in Leipzig geblieben, hätten wir uns in der kommenden Saison vielleicht noch um ein paar Prozentpunkte verbessern können. Über die beiden Clubs in Bragança und New York sind mittelfristig größere Entwicklungsschritte möglich. Es fasziniert mich, die Clubs so zu entwickeln, dass sie künftig in ihren Ligen den größtmöglichen Erfolg haben und die Toptalente dadurch perspektivisch auch in den Fokus der großen europäischen Ligen rücken.
DIE ZEIT 29/2019
Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 29/2019. Hier können Sie die gesamte Ausgabe lesen.

ZEIT: Sie können das gar nicht so richtig, loslassen, oder?

Rangnick: Ich habe in den sieben Jahren bei RB lernen müssen zu delegieren – und auch loszulassen. Das wird doch durch meine bewusste Entscheidung, die neue Rolle anzunehmen, klar.

ZEIT: Wirklich?

Rangnick: Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, mich über das Erreichte zu freuen und es auch zu genießen. Dazu gehört auch, mir immer mal wieder eine kleine Auszeit zu nehmen und mich mit anderen Dingen als Fußball zu beschäftigen.

ZEIT: Haben Sie auch darüber nachgedacht, etwas ganz anderes zu machen?

Rangnick: Da ich mich energiegeladen und fit fühle, war ein Sabbatical nicht wirklich ein Thema für mich. Die neue Aufgabe gibt mir die Möglichkeit, in Leipzig wohnen zu bleiben. Hier werde ich in den Räumlichkeiten der alten Geschäftsstelle von RB mein neues Büro beziehen und von hier aus immer mal wieder nach Brasilien und New York fliegen. Leipzig ist mein neues Zuhause geworden.

ZEIT: Sie kommen aus Süddeutschland. Haben Sie in den vergangenen Jahren ein Gefühl für Ostdeutschland entwickeln können?

Rangnick: Dieses Gefühl hatte ich schon immer in mir: Meine Eltern haben sich im Jahr 1945 an einem Ort kennengelernt, der 80 Kilometer von Leipzig entfernt liegt, Lichtenstein im Erzgebirge. Meine Mutter kommt aus Breslau, mein Vater aus Königsberg. Beide sind 1944 in einem Flüchtlingslager gelandet. Sie haben sich im Erzgebirge kennen- und lieben gelernt. Es gibt im Leben keine Zufälle, aber dass ich nicht in Lichtenstein geboren und aufgewachsen bin, liegt nur an einem Wimpernschlag des Schicksals.
"Dann werden Sie doch Sportdirektor!"

ZEIT: Das müssen Sie erklären.

Rangnick: Ich bin im Westen zur Welt gekommen, weil mein Vater, als er einmal zu Besuch in Stuttgart war, von der Straße weg als Schriftsetzer bei den Stuttgarter Nachrichten angestellt wurde. So sind wir in Backnang gelandet. Wir haben auch heute noch Verwandtschaft in Lichtenstein. Bis zum Mauerbau, das war drei Jahre nach meiner Geburt, sind meine Eltern ständig zwischen Ost- und Westdeutschland hin- und hergependelt. Wenn meine Eltern davon erzählen, klingt das wie in den frühen James-Bond-Filmen. Sie wurden Heiligabend an der Grenze festgehalten und mussten im Grenzposten übernachten, weil sich die NVA-Leute nicht vorstellen konnten, dass jemand über Weihnachten vom Westen in den Osten fährt.

ZEIT: Denken Sie manchmal darüber nach, wie Ihr Leben verlaufen wäre, wenn Sie in der DDR aufgewachsen wären?

Rangnick: Hin und wieder schon. Ich treffe mich in regelmäßigen Abständen mit meiner Cousine und deren Familie, die immer noch in Lichtenstein wohnt. In den Siebzigern war ich regelmäßig zwei Wochen im Jahr dort zu Besuch. Ich habe mir Fußballspiele von Zwickau, Karl-Marx-Stadt oder Aue angeschaut und kannte damals die DDR-Oberliga fast so gut wie die Bundesliga. Deswegen habe ich auch, als Dietrich Mateschitz mich damals anrief, sofort gedacht: Wenn ich einsteige, dann will ich nicht nur für Salzburg, sondern auch für Leipzig zuständig sein.

ZEIT: Erinnern Sie sich noch an dieses Telefonat?

Rangnick: Ich saß in meinem Lieblingscafé in Backnang, dem Café Rilke. Plötzlich kam ein Anruf, eine österreichische Nummer. Da war eine Frau dran, die sagte: "Hallo, ich bin die Assistentin von Dietrich Mateschitz, darf ich Sie weitergeben?" Und dann hatte ich ihn persönlich am Telefon. "Herr Rangnick", sagte er, "ich würde Sie gerne treffen." Ob ich in zwei Stunden Zeit hätte.

ZEIT: Und was sagten Sie?

Rangnick: "Grundsätzlich gern." Aber wie sollte ich in zwei Stunden von Backnang nach Salzburg kommen? Er sagte, er komme natürlich nach Backnang, ich müsse ihm nur sagen, wo sein Hubschrauber landen könne. Ich habe ihm einen Landeplatz organisiert, wusste, es gibt einen auf dem Dach des Parkhauses vom Hotel von Uli Ferber (Berater Rangnicks, Anm. d. Red.) und seiner Frau, der Sängerin Andrea Berg, in Kleinaspach. Zwei Stunden später war er dann schon da, er flog den Heli selbst. Ich erklärte ihm dann erst mal ein paar Stunden lang, warum ich nicht Trainer in Salzburg werden möchte.

ZEIT: Warum wollten Sie nicht?

Rangnick: Ich sagte ihm: "Schauen Sie, ich war zuletzt Trainer auf Schalke. Meine nächste Station sollte in der Bundesliga oder vielleicht in der Premier League sein, nicht in Österreich." Als er dies akzeptiert hatte, fragte er mich um Rat.

ZEIT: In Bezug worauf?

Rangnick: Wieso das, was Red Bull in der Formel 1 erfolgreich umgesetzt hat, im Fußball nicht funktioniert. Was ich anders machen würde, um die Clubs zum Erfolg zu führen.

ZEIT: Was empfahlen Sie ihm?

Rangnick: Dass man sehr vieles ändern müsse. Vor allem dürfe man den Kader nicht mehr mit Altprofis bestücken lassen, die dort ihren zumeist letzten Vertrag unterschreiben ...

ZEIT: ... sondern?

Rangnick: Mit jungen, hungrigen Talenten. Plötzlich sagte er: "Dann werden Sie doch Sportdirektor! Für Leipzig und Salzburg." Das fand ich interessanter. Eine Woche nach meiner Zusage habe ich Roger Schmidt und Alexander Zorniger als Trainer für Salzburg und Leipzig verpflichtet und an einem Tag in Leipzig die medizinische Abteilung eingestellt, mit Menschen, die ich noch nicht kannte. Das Beste dabei ist: Alle drei sind nach sieben Jahren immer noch da. Gerade in den ersten zwei Jahren haben wir an beiden Standorten jeden Stein umgedreht und viele für die weitere Entwicklung der beiden Clubs wichtige Veränderungen herbeigeführt.
"Es hat sich sehr viel zum Positiven verändert"

ZEIT: Sie haben auch eine eigene Spiel- und Transferphilosophie geprägt, bei der Sie besonders viel Wert darauf legten, junge Talente zu verpflichten ...

Rangnick: Wir hatten 2008 bei Hoffenheim den damals 19-jährigen Mats Hummels nach unserem Aufstieg in die Erste Bundesliga schon so gut wie verpflichtet, ehe ihm dann Uli Hoeneß einen Wechsel von der zweiten Mannschaft der Bayern zu Dortmund nahelegte. Der heute 30-Jährige hat eine beeindruckende Karriere hingelegt, passt jetzt allerdings nicht mehr wirklich in das vorhin beschriebene Anforderungsprofil von RB. Ich kann nachvollziehen, weshalb er jetzt von den Bayern nach Dortmund wechselt und weshalb der BVB alles versucht hat, um ihn von seiner Rückkehr nach Dortmund zu überzeugen. Für diesen Club ist das eine richtig gute Verpflichtung und ein klares Statement an den Rest der Liga.

ZEIT: Mittlerweile wimmelt es in der Bundesliga von Mitarbeitern, die irgendwann mal in Ihrem Umfeld gearbeitet haben ...

Rangnick: Eine Zeitung schrieb neulich von der "Rangnickisierung" der Bundesliga. Zur neuen Saison gibt es tatsächlich sechs Bundesliga-Cheftrainer, die in der Vergangenheit schon mit mir zusammengearbeitet oder eine RB-Vergangenheit haben.

ZEIT: Zur Wahrheit gehört aber auch: Die "Rangnickisierung" wird nicht von allen Beobachtern mit Wohlwollen betrachtet. Dass Sie jetzt auch noch offiziell zwei Vereine in Amerika dazu bringen sollen, Talente für Leipzig auszubilden, werten viele Anhänger der Tradition als letztes Zeichen dafür, dass Red Bull keinerlei Skrupel kennt.

Rangnick: Das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.

ZEIT: Sie wollen uns erklären, dass Plakate mit Aufschriften wie "Trotz Burnout und null Akzeptanz – ein Leben voller Ignoranz. Fick dich, Rangnick", wie es in Gladbach zu lesen war, Sie kaltlassen?

Rangnick: Sie treffen und berühren mich in keinster Weise, denn das Motiv dahinter ist Angst. Die Hardcore-Fans der Traditionsvereine in Deutschland fürchten, dass wir ihnen sportlich den Rang ablaufen. Außerdem hat sich auch hier sehr viel zum Positiven verändert. Seit zwei, drei Jahren gibt es doch nur noch vereinzelt Plakate – und man muss schauen, von wem sie kommen.

ZEIT: Herr Rangnick, ist die 50+1-Regel überholt?

Rangnick: Wir sind das letzte Land in den fünf Topligen Europas, das nach wie vor an der 50+1-Regel festhält, die es Investoren verbietet, die Stimmenmehrheit in einem Club zu übernehmen.

ZEIT: Würden Sie die Regel gern aufbrechen?

Rangnick: Zumindest sollte man darüber nachdenken, inwieweit diese Regel noch zeitgemäß ist, ob nicht doch Modifizierungen notwendig wären. In anderen Ländern ist es normal, dass Clubs kommerzielle Besitzer haben, Netzwerke errichten und Ausbildungsvereine erwerben. Nur bei uns wird das verteufelt. Schauen Sie sich Manchester City an, Manchester United, Chelsea, Paris, Liverpool. Da wird richtig gute Arbeit geleistet. Auch wir wollen unser Netzwerk und den damit verbundenen Austausch ausbauen und weiterentwickeln. Der brasilianische Zweitligist Bragantino soll sich in den kommenden Jahren im oberen Drittel der Paulista A1 und der Serie A etablieren und gleichzeitig zu einem der besten Ausbildungsclubs in ganz Brasilien entwickeln.
"Die Zukunft liegt nie in der Vergangenheit"

ZEIT: Ein Romantiker sind Sie offenbar nicht.

Rangnick: Schauen Sie sich dieses Foto an! (er zeigt auf ein großes Wandbild in seinem Büro: Zehntausende jubelnde Fans auf dem Leipziger Marktplatz, kurz nach dem Aufstieg von RB in die Erste Bundesliga) Sagen Sie immer noch, ich sei kein Romantiker?

ZEIT: Ein Wandbild ist ja noch keine Haltung.

Rangnick: Dieses Bild hatte ich im Kopf, als ich 2012 hier anfing. Ich bin einer der größten Fußballromantiker, die es gibt. Aber die Wahrheit ist auch: Wir sind in einem professionellen Business unterwegs. Wenn Sie mir nicht glauben, schauen Sie mal nach, wo einige der früheren großen Traditionsclubs mittlerweile gelandet sind. Profifußball ist ein Geschäft, und die Clubs sind Wirtschaftsunternehmen geworden. Ich werte das nicht, stelle das nur fest. Dieses Geschäft sollte grundsätzlich von Leuten gemacht werden, die wissen, wie es funktioniert.

ZEIT: Wissen zu wenige Vereinsmanager in Deutschland, wie das Geschäft funktioniert?

Rangnick: Sie brauchen in diesem Land einen Meisterbrief, um eine Fleischerei zu eröffnen. Aber wenn Sie einen Fußballverein führen wollen, fragt so gut wie niemand nach Ihrer Ausbildung. Man sollte deswegen verstärkt darüber nachdenken, für Manager eine Art Lizenzpflicht einzuführen. Wäre ich ein Manager bei einem Bundesligaverein, würde ich mich schon mal darauf vorbereiten, dass es die 50+1-Regel irgendwann nicht mehr geben wird.

ZEIT: Die Regel besagt, dass die Spielbetriebsgesellschaften der Fußballvereine mehrheitlich den Vereinen, also den Mitgliedern, gehören müssen.

Rangnick: Das wird in 20 Jahren Geschichte sein, vielleicht auch schon früher. Bei aller Liebe zur Tradition: Die Zukunft liegt nie in der Vergangenheit. Zu dieser Erkenntnis scheinen auch andere Vereine gelangt zu sein, sonst würden sie nicht immer mehr Mitarbeiter aus unserem Management abwerben.

ZEIT: Schmerzt Sie das?

Rangnick: Nein, im Gegenteil: Darauf bin ich sogar ein klein wenig stolz. Als Jochen Schneider und Frank Aehlig zu mir kamen und sagten, sie hätten die Chance, Sportchef auf Schalke beziehungsweise Leiter der Lizenzspielerabteilung in Köln zu werden – da habe ich beiden gratuliert. Es ist aber auch ein Beweis für die Doppelmoral in unserem Geschäft. Einerseits heißt es, RB sei der Inbegriff des Bösen, andererseits holt man unsere Topleute gerne zu sich.

ZEIT: Sie gelten als Perfektionist, der selten lächelt.

Rangnick: Bei Ersterem stimme ich Ihnen zu. Wenn man in diesem Geschäft erfolgreich sein will, darf man allerdings auch nichts dem Zufall überlassen. Dass ich selten lächle, finden wahrscheinlich nur diejenigen, die mich nicht so gut kennen.

ZEIT: Es gibt wenige Menschen, die den Fußball in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt so geprägt haben wie Sie. Würden Sie gern nicht nur respektiert, sondern auch geliebt, wie Jürgen Klopp?

Rangnick: Jürgen ist eine Ausnahmeerscheinung, ein Entertainer, ein Menschenfänger, ein Genie im Bereich der Kommunikation. Er könnte ab morgen auch Wetten, dass..? oder das Aktuelle Sportstudio moderieren. Ich könnte mir das für mich eher nicht vorstellen – zumindest nicht Wetten, dass..?.

ZEIT: Nun lächeln Sie tatsächlich. Was würde passieren, wenn der DFB Sie fragen würde, ob Sie Nationaltrainer werden möchten?

Rangnick: Nationaltrainer zu sein, das gehört zu den Dingen, über die ich in Zukunft nachdenken würde. Auch in dieser Position würde ich den Fokus darauf richten, mich im permanenten Austausch mit den Clubs zu befinden, mir regelmäßig ihre Trainingseinheiten anzuschauen und dadurch die zukünftigen Talente mitzuentwickeln.
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Sandro_1956 »

Dieses Interview ist für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet. Es enthält Szenen der Verblödung.
Ich gehe nicht zum Fußball. Ich gehe zu Union.
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Outtatime
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Outtatime »

@erpie: Vielen Dank, wirklich sehr nett von dir :)
Ist schon finster, der Mann hat wirklich außergewöhnliches Talent und Ahnung vom Fußball, immer schon gehabt. Die Gier nach einfachem Erfolg ohne Moral hat ihn aber sämtliche tatsächlich sinnigen Werte vergessen lassen. Er versucht seine Haltung und Handeln mit den üblichen Gemeinplätzchen von der Unabwendbarkeit der negativen Entwicklungen zu erklären, verschwendet aber auch keinen Gedanken daran, daß er als Entscheidungsträger auch Teil der Abkehr vom falschen Weg des Geldes sein könnte. So romantisch ist der Mann …

P.S: Sehr schicker Avatar, Erpie! Scheint ein kleiner Achterkäfer zu sein! In Stuttgart nennt man den Gonzalo Castro! ;)
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micki2
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von micki2 »

Outtatime hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 17:24 Die großen Romantiker unserer Zeit: Sepp Blatter, Rocco Siffredi, Ralf Rangnick :!:
geile Aufzählung :lol: :lol:
besonders herzerwärmend ist es, wenn aus diesem Werbekaravanendrecksladen sich jemand im ASS ausweint und von smarten Moderatoren unterstütz und getröstet wird im Kampf gegen die böse Welt......
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micki2
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von micki2 »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 17:49 Sorry zum Zeitpunkt des reinstellen war es noch frei:


Danke fürs "kostenlose" Einstellen. Lese es jetzt trotzdem nicht :lol:
Ich weiß ja eh, was drinsteht 8-) :lol: :lol:
Der Typ hat Ahnung, da gibts nix. Auf der Sympathiescala wird er trotzdem nur mit Mühe den Nullpunkt erreichen. :shock:
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Yeti
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Yeti »

Ich stell mir gerade Romantic Ralle als Nachfolger vom Nivea Man vor. Erst Flinten-Uschi und jetzt das. Uns bleibt aber auch nichts erspart. Demnächst wird unsere N11 mit kleinen Flügelchen auf dem Trikot auflaufen und während der Länderspiele gibt es dann nur noch das klebrige Zeugs in den Stadien zu trinken. 😫😁
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Atlan »

Yeti hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 18:55 Demnächst wird unsere N11 mit kleinen Flügelchen auf dem Trikot auflaufen und während der Länderspiele gibt es dann nur noch das klebrige Zeugs in den Stadien zu trinken. 😫😁
Stelle mir gerade vor, dass die Spieler es dann nicht wieder ausspucken dürfen - Umweltschutz! :D
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von rauschberg »

Yeti hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 18:55 Ich stell mir gerade Romantic Ralle als Nachfolger vom Nivea Man vor. Erst Flinten-Uschi und jetzt das. Uns bleibt aber auch nichts erspart. Demnächst wird unsere N11 mit kleinen Flügelchen auf dem Trikot auflaufen und während der Länderspiele gibt es dann nur noch das klebrige Zeugs in den Stadien zu trinken. 😫😁
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing! Also zur Zeit eben RB."
Oder mussten die Spieler von S04 oder Hoffenheim unter Rangnick auch mit Flügelchen am Trikot rumlaufen und die Plörre trinken?!
Warum sollten sie das dann bei der NM tun?
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
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Yeti
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Yeti »

rauschberg hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 21:19
Yeti hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 18:55 Ich stell mir gerade Romantic Ralle als Nachfolger vom Nivea Man vor. Erst Flinten-Uschi und jetzt das. Uns bleibt aber auch nichts erspart. Demnächst wird unsere N11 mit kleinen Flügelchen auf dem Trikot auflaufen und während der Länderspiele gibt es dann nur noch das klebrige Zeugs in den Stadien zu trinken. 😫😁
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Oder mussten die Spieler von S04 oder Hoffenheim unter Rangnick auch mit Flügelchen am Trikot rumlaufen und die Plörre trinken?!
Warum sollten sie das dann bei der NM tun?
Ach, Rauschi, du nimmst alles immer so ernst. Mach dich doch mal locker. 👉😁
Bullen-Ralle hat mittlerweile den Plörre-Konzern so verinnerlicht, dass es ein "danach" für ihn nicht geben wird. Und die Flügelchen waren Satire. SATIRE. Comprende?
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von opih42 »

Danke für das Einstellen des Interviews.

Rangnick charakterisiert und identifiziert sich mit dem Zeitgeist des Profi-Sports, der im Fußball extrem ausgeprägt ist, bis hin zu der Tatsache, dass da in absehbarer Zeit nichts umkehrbar sein wird. Das ist aber nicht nur im Fußball so - das Bestreben danach existiert auch in anderen Sportarten, nur der Publikumszuspruch macht das möglich, was im Fußball "abgeht. In einigen anderen Sportarten allerdings ebenso.
Mit seiner Einschätzung liegt er richtig. Mit dem Sinn von Sport hat das aber nichts mehr zu tun, sondern mit Geschäftemacherei...., getarnt als Talenteentwicklung - in diesem Falle.

Damit spiegelt er die Realität, von der FIFA bis zum Vereinsdenken in vielen Regionen - von China bis Amerika, von Ost bis West, Europa incl.

Meine Sportphilosophie ist auch eine völlig andere. Doch das ist mittlerweile zu Wunschdenken geworden, dass sich da eine andere Denkweise, eine frühere wieder herstellen lassen wird, denn alles ist ja nicht ad hoc entstanden, sondern über Jahrzehnte geschulten und geförderten Denkens und Verhaltens - auf allen Ebenen, die damit in Verbindung zu bringen sind und sich "investiert" haben.

Abschalten hilft da nur noch !!! Doch das wird nicht "gelehrt", weil es systemuntauglich ist.
Acker1966

Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Acker1966 »

Kotz, kotz, kotz im Strahl.

Und dann gibt es Leute, die wollen den als BT. Keine Selbstreflexive, keine Titel. Aber riesengroße Fresse.
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SteveGerrard
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von SteveGerrard »

Der Rangnick und Romantiker....naja, jeder dreht sich die Begriffe halt so hin, wie sie ihm passen.
Der Rangnick ist ein exzellenter Fußballfachmann.

Ich bin mir sicher, dass Schalke heute sportlich und finanziell wesentlich besser darstünde, wenn Assauer ihn damals nach der Ehrenrunde nicht gefeuert hätte.
Vielleicht hätte er nach ein paar Jahren als Trainer Rudi sogar als Manager beerben können.

Und uns wären die Manager Müller, Magath, Heldt und Heidel erspart geblieben.....hach was für eine Vorstellung....leider nur ein Traum.


Gruß
Steve
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*Dropkick*
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von *Dropkick* »

Acker1966 hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2019, 09:56 Kotz, kotz, kotz im Strahl.

Und dann gibt es Leute, die wollen den als BT. Keine Selbstreflexive, keine Titel. Aber riesengroße Fresse.
Macht ihn doch zum Bundesralle, der und Katar passen wie Faust aufs Auge, das wird dann eine Veranstaltung für Hartgesottene und Perverse. 2026 isser weg und wir können wieder einschalten...
"Was denkst Du Dir? Geh weg, tschüss, verpiss Dich..! " :mrgreen:
Acker1966

Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Acker1966 »

*Dropkick* hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2019, 11:50
Acker1966 hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2019, 09:56 Kotz, kotz, kotz im Strahl.

Und dann gibt es Leute, die wollen den als BT. Keine Selbstreflexive, keine Titel. Aber riesengroße Fresse.
Macht ihn doch zum Bundesralle, der und Katar passen wie Faust aufs Auge, das wird dann eine Veranstaltung für Hartgesottene und Perverse. 2026 isser weg und wir können wieder einschalten...
Der Ralle würde Katar als Fest für die Fans verkaufen :D
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von Yeti »

Acker1966 hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2019, 13:56
*Dropkick* hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2019, 11:50
Acker1966 hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2019, 09:56 Kotz, kotz, kotz im Strahl.

Und dann gibt es Leute, die wollen den als BT. Keine Selbstreflexive, keine Titel. Aber riesengroße Fresse.
Macht ihn doch zum Bundesralle, der und Katar passen wie Faust aufs Auge, das wird dann eine Veranstaltung für Hartgesottene und Perverse. 2026 isser weg und wir können wieder einschalten...
Der Ralle würde Katar als Fest für die Fans verkaufen :D
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... und er sein Konto auf dem Smartphone betrachtet. 😂
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Re: Ich bin einer der größten Romantiker

Beitrag von mamchen »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2019, 13:00 https://www.zeit.de/2019/29/ralf-rangni ... -brasilien


Erst einmal vielen Dank an Erpie für das "Reinstellen" des Artikels. Immerhin hat er hier einige zur Diskussion angeregt.


Hmmh ich persönlich finde allerdings, dass der Ralle höchstens ein berechnender Romantiker - nein eher ein Unsympath - ist, wobei er in Nagelsmann den idealen Nachfolger gefunden hat :lol:
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