Zu wenig schwarze Trainer?

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Depp72
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Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:Nach Ansicht des Ex-Weltmeisters Patrick Vieira geben die Fußball-Klubs in England schwarzen Managern nicht die notwendigen Chancen. „Die Türen zu Führungspositionen sind nicht offen für uns“, sagte der im Senegal geborene Coach des Londoner Premier-League-Vereins Crystal Palace in einem BBC-Interview.

Der Franzose Vieira ist schon unter den 20 Trainern der Premier League der einzige schwarze Coach. Einer vor Wochenfrist veröffentlichten Untersuchung zufolge sind im englischen Profi-Fußball lediglich 1,6 Prozent aller Stellen im Führungs- oder Eigentümerbereich mit Schwarzen besetzt. Der Anteil schwarzer Spieler in Englands höchster Spielklasse dagegen beträgt 43 Prozent.

Aus Vieiras Sicht herrscht „ein Mangel an Möglichkeiten. Es gibt einen Mangel an Kontakten, um schwarze Spieler schon früh mit Leuten zu vernetzen, die Entscheidungen treffen.“ Der französische WM-Champion von 1998 forderte deswegen, „dass uns mehr Gelegenheiten gegeben werden müssen, um zu zeigen, dass wir so gut sind wie jeder andere auch.“

Passend zu Vieiras Position hält auch der englische Ex-Nationalspieler Les Ferdinand, bei Zweitligist Queens Park Rangers einziger schwarzer Direktor im Profi-Fußball auf der Insel, den 2020 verabschiedeten Diversitätscode des englischen Fußballs für untauglich.

„Wenn ich bei QPR aus welchen Gründen auch immer keinen Erfolg habe, werde ich nie wieder eine neue Chance auf so einen Job bekommen“, erklärte der 55-Jährige: „Andere Direktoren gehen von einem Verein zum nächsten. Ich bin seit 30 Jahren mit dem Verband über das Thema in Gesprächen, aber nichts hat sich geändert. Die ganzen Initiativen sind nur Blabla.“
Thioune einziger schwarzer Profi-Trainer in Deutschland

Auch international sieht Vieira Schwarze in Führungspositionen von Fußball-Vereinen unverhältnismäßig schlecht repräsentiert. „Wenn man die schwarzen Trainer in den ersten und zweiten Ligen der fünf Topnationen in der Welt zählt, ist das nicht genug“, meinte der frühere Weltklasse-Abwehrspieler.

Bei den 38 deutschen Profi-Vereinen ist derzeit Daniel Thioune der einzige schwarze Trainer. Der Sohn einer Senegalesin und eines Deutschen sitzt bei Zweitligist Fortuna Düsseldorf auf der Bank.

https://www.mopo.de/sport/fussball/ex-w ... -fuer-uns/


Die Argumentation zur PL und den Chancen in England finde ich grundsätzlich schlüssig. Wobei in der PL und auch den englischen Ligen darunter die Zahl ausländischer Trainer in England gefühlt extrem hoch ist: Italiener, Spanier, Deutsche und Franzosen. Und mit Ausnahme von den Froschschenkelfressern haben die Trainer aus den anderen Ländern kaum eine größere Vergangenheit mit schwarzen Kolonien. Somit ist dort auch erst in den letzten 20 Jahren im Laufe der zunehmenden Globalisierung und Migration ein größerer Anteilan schwarzen Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung vorhanden. Die Kombination Schwarzer + Spanier/Italiener/Deutscher, der auch noch Trainer oder Koordinator in England wird, ist somit recht unwahrscheinlich.

PS:
In der PL sind derzeit 7 Trainer aus England, je einer aus Schottland + Wales sowie 11, die nicht aus GB kommen. Darunter Viera. Und bei dem sind wir halt wieder bei Frankreich und einer größeren kolonialen Vergangenheit in Afrika.
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Lattekversteher »

Denke,in bestimmten Ländern gibt's genug :lol:
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Lattekversteher »

Im Ernst, vor über 20 Jahren waren Ruud Gullit und Frank Rijkaard mehr oder weniger erfolgreich als Trainer.
Ist wie überall Angebot und Nachfrage.

Jetzt eventuell wieder eine Benachteiligungsdebatte zu starten passt ja prima in die jetzige Zeit 😉

Wenn es jemanden gibt,der überdurchschnittlich performt,wird es auch da Angebote geben.
Mir persönlich fällt jetzt keiner ein...
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Heinz B.
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Heinz B. »

Es gibt m.M. keine weiße, schwarze, grüne oder andersfarbige Trainer. Es gibt nur Gute oder Schlechte.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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odin_04
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von odin_04 »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 10:17 Es gibt m.M. keine weiße, schwarze, grüne oder andersfarbige Trainer. Es gibt nur Gute oder Schlechte.
Unsinn! Wir brauchen eine Quotenregelung!
Auch die geringe Anzahl polynesischer Trainer außerhalb Polynesiens basiert nur auf Rassismus!
Und wo sind die Trainer*innen in der Bundesliga?
Und wo die diversen,semidiversen oder unschlüssigen?
Die Zustände in Europa sind skandalös!
Außerem sollte man beim Kicken Abstand von der Reduzierung auf erzielte Tore nehmen....sind denn nicht ALLE, die Sport betreiben, Gewinner?
Dieser Leistungsdruck ist doch ganz furchtbar und inakzeptabel.
Und überhauot...diese Trainer machen sich doch nur an unsere Kinder heran, um sie sexuell auszubeuten!
Und dazu kommt noch die Dunkelzffer!
Reicht es nicht völlig aus, ganz nach Belieben und Veranlagung herumzuhüpfen oder auch nur zu liegen, um gesellschaftlich bewundert zu werden?
Sind wir nicht irgendwie ALLE Profis und müssten nur generell farblich durchgemischter zu sein, um den Nimbus III auf Erden zu erreichen?
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Depp72
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Depp72 »

Schon spannend, wie bei diesen Themen oft sofort der Reflex der Relativierung kommt: ''Angebot/Nachfrage'', ''es gibt keine...'', zugespitze Veralberung etc. pp.

Es geht in diesem Fall um strukturelle Probleme. Wenn in den Führungspositionen des englischen Profifußballs nur 1,6 % Schwarze sitzen, ihr Anteil im Spielerbereich aber 43 % beträgt, dann ist das schon eine sehr große Diskrepanz. Zumal sich der hohe Spieleranteil sicherlich nicht erst in den letzten zehn Jahren ergeben hat. Es geht daher nicht darum, dass Schwarze beständig konkret diskrimiert und ignoriert werden, sondern darum, dass das Zahlenverhältnis nach der Spielerkarriere nicht mal annähernd dem entspricht wie während der aktiven Zeit. Der Schwarze als Künstler (Fußball, Musik...), aber nicht als Unternehmer und als Führungskraft. Es gab mal einen Werbespruch: ''Todays stars, tomorrows leaders.'' Ist auch meist so. In den Führungspositionen vom Fußball landen extrem viele ehemalige Spieler. Im Fall der Schwarzen ist das aber halt deutlich anders. Und da sind wir bei strukturellen Ursachen.

Man kennt das auch aus anderen Bereichen: Frauen verdienen bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt schlechter als Männer. Ihr Anteil entspricht in Führungspositionen entspricht bei Weitem nicht ihrem Anteil an der Bevölkerung und auch nicht dem bei Bildungsabschlüssen (viel mehr Mädchen als Jungen machen Abitur). Während Kinder aus Akademikerfamilien fast immer ebenfalls eine akademische Ausbildung machen, haben es Kinder aus Familien mit niedrigeren Schulabschlüssen viel schwerer, dorthin vorzudringen. Es sind prozentual deutlich zu wenige. Und wer es trotzdem schafft, berichtet oft von Schwierigkeiten, die Kinder von Akademikern so gut wie nie haben: Zweifel in der Familie am Sinn eines höheren Abschlusses. Sich mehr aneignen zu müssen. Wer als Erster aus der Familie Abitur macht und dann vielleicht sogar studiert, ist innerhalb vieler Familien zunächst der Exot (oft das jüngste Kind) und muss man sich viel mehr erarbeiten als Akademikerkinder. Das mehr Erarbeiten gilt ab dem Studium auch für die Finanzierung der Uni-Zeit. Für den Akademikernachwuchs ist Vieles selbstverständlich, weil es ihnen (un)bewusst vorgelebt wird. Sie sehen Abitur und mehr fast immer als ganz normal an und bekommen deutlich mehr Unterstützung aus der Familie: Skills, ideell, finanziell und moralisch.
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von bolz_platz_kind »

Unabhängig der Meinung des Ex-Weltmeisters und der Diskussion "Black or White", kommt mir hier die Frauen- und Behindertenquote viel zu kurz.

Musste mal gesagt werden.


MfG
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odin_04
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von odin_04 »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 16:25 Schon spannend, wie bei diesen Themen oft sofort der Reflex der Relativierung kommt: ''Angebot/Nachfrage'', ''es gibt keine...'', zugespitze Veralberung etc. pp.

Es geht in diesem Fall um strukturelle Probleme. Wenn in den Führungspositionen des englischen Profifußballs nur 1,6 % Schwarze sitzen, ihr Anteil im Spielerbereich aber 43 % beträgt, dann ist das schon eine sehr große Diskrepanz.
so langsam befürchte ich du meinst das ernst... :shock:
Bei einem Anteil von 43 Prozent schwarzer Spieler bräuchten mindestens 9 PL-Clubs schwarze Trainer?
Ist bei einem schwarzen Spieler die Hautfarbe wichtiger als die Herkunft?
Plädierst du nun für "Schnittmengentrainer"? Oder sollte jeder dritte PL-Trainer direkt aus Afrika kommen?

"Strukturelle Probleme"! Ja,in deinem Kopf. :facepalm:
Welche schwarze Trainergranate wird denn derzeit "strukturell unterdrückt"?
Ich wäre gene bereit, Rühl-Hamers auf Schalke die Rassismus-Keule um die Ohren zu hauen,wenn du mir nen guten schwarzen Trainer nennst, dem sich Schalke verweigert hätte.
Oder bräuchte Schalke mehr schwarze Spieler, um einen schwarzen Trainer zu engagieren?
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Depp72
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Depp72 »

odin_04 hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 16:57 Welche schwarze Trainergranate wird denn derzeit "strukturell unterdrückt"?
Den Widerspruch in deiner Frage solltest du auch mit einem Auge erkennen. Siehe Bildung und Frauen.
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Atlan
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Atlan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 16:25 Es geht in diesem Fall um strukturelle Probleme. Wenn in den Führungspositionen des englischen Profifußballs nur 1,6 % Schwarze sitzen, ihr Anteil im Spielerbereich aber 43 % beträgt, dann ist das schon eine sehr große Diskrepanz. Zumal sich der hohe Spieleranteil sicherlich nicht erst in den letzten zehn Jahren ergeben hat. Es geht daher nicht darum, dass Schwarze beständig konkret diskrimiert und ignoriert werden, sondern darum, dass das Zahlenverhältnis nach der Spielerkarriere nicht mal annähernd dem entspricht wie während der aktiven Zeit.
Eine Bedingung für den Aufstieg in die Führungspositionen nicht nur des englischen Profifußballs ist doch sicherlich eine entsprechende Ausbildung und der Wille, der Wunsch zu diesem Aufstieg.
Wie hoch ist denn der prozentuale Anteil der schwarzen Profifußballer, die diesen Aufstieg machen wollen? Wie viele von ihnen haben die entsprechende Ausbildung gemacht und wollen jetzt auch den Job? Im Profifußball wohl gemerkt und nicht bei einem Amateurverein.
Normal muss man sich einen Trainerposten bei einem Profiverein erarbeiten.

Wie viele der schwarzen Profifußballspieler bleiben überhaupt in Great Britain, um dort zu leben UND zu arbeiten?
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Depp72
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Depp72 »

Atlan hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 21:38 Eine Bedingung für den Aufstieg in die Führungspositionen nicht nur des englischen Profifußballs ist doch sicherlich eine entsprechende Ausbildung und der Wille, der Wunsch zu diesem Aufstieg.
Wie hoch ist denn der prozentuale Anteil der schwarzen Profifußballer, die diesen Aufstieg machen wollen? Wie viele von ihnen haben die entsprechende Ausbildung gemacht und wollen jetzt auch den Job? Im Profifußball wohl gemerkt und nicht bei einem Amateurverein.
Normal muss man sich einen Trainerposten bei einem Profiverein erarbeiten.

Wie viele der schwarzen Profifußballspieler bleiben überhaupt in Great Britain, um dort zu leben UND zu arbeiten?

Könntest Du dir bitte diesen rassistischen Müll dahin schieben, wo er hingehört und wo nie die Sonne scheint.
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Atlan »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 29. Oktober 2022, 08:30
Atlan hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 21:38 Eine Bedingung für den Aufstieg in die Führungspositionen nicht nur des englischen Profifußballs ist doch sicherlich eine entsprechende Ausbildung und der Wille, der Wunsch zu diesem Aufstieg.
Wie hoch ist denn der prozentuale Anteil der schwarzen Profifußballer, die diesen Aufstieg machen wollen? Wie viele von ihnen haben die entsprechende Ausbildung gemacht und wollen jetzt auch den Job? Im Profifußball wohl gemerkt und nicht bei einem Amateurverein.
Normal muss man sich einen Trainerposten bei einem Profiverein erarbeiten.

Wie viele der schwarzen Profifußballspieler bleiben überhaupt in Great Britain, um dort zu leben UND zu arbeiten?
Könntest Du dir bitte diesen rassistischen Müll dahin schieben, wo er hingehört und wo nie die Sonne scheint.
Wenn du dieses Thema nicht sachlich diskutieren möchtest, dann lasse es hier doch weg.
Antworten auf meine Fragen hast du ja nicht gegeben.
Und, nein, ich habe nichts gegen farbige (schwarze) Trainer. Thioune hier in Deutschland fand ich gut und sympathisch. Er war ja zuerst in Osnabrück, der Wechsel zum HSV kam dann zu früh. Bzw. ist ein Wechsel zum HSV immer ein Fehler. :hsv:
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Samstag 29. Oktober 2022, 08:46
Depp72 hat geschrieben: Samstag 29. Oktober 2022, 08:30
Atlan hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 21:38 Eine Bedingung für den Aufstieg in die Führungspositionen nicht nur des englischen Profifußballs ist doch sicherlich eine entsprechende Ausbildung und der Wille, der Wunsch zu diesem Aufstieg.
Wie hoch ist denn der prozentuale Anteil der schwarzen Profifußballer, die diesen Aufstieg machen wollen? Wie viele von ihnen haben die entsprechende Ausbildung gemacht und wollen jetzt auch den Job? Im Profifußball wohl gemerkt und nicht bei einem Amateurverein.
Normal muss man sich einen Trainerposten bei einem Profiverein erarbeiten.

Wie viele der schwarzen Profifußballspieler bleiben überhaupt in Great Britain, um dort zu leben UND zu arbeiten?
Könntest Du dir bitte diesen rassistischen Müll dahin schieben, wo er hingehört und wo nie die Sonne scheint.
Wenn du dieses Thema nicht sachlich diskutieren möchtest, dann lasse es hier doch weg.
Antworten auf meine Fragen hast du ja nicht gegeben. SV kam dann zu früh. Bzw. ist ein Wechsel zum HSV immer ein Fehler. :hsv:
Und da ist sie wieder, die bekannte Rassismuskeule, mit der jede nicht genehme Diskussion im Keim erstickt wird.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Atlan »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 29. Oktober 2022, 08:30
Atlan hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 21:38 Eine Bedingung für den Aufstieg in die Führungspositionen nicht nur des englischen Profifußballs ist doch sicherlich eine entsprechende Ausbildung und der Wille, der Wunsch zu diesem Aufstieg.
Wie hoch ist denn der prozentuale Anteil der schwarzen Profifußballer, die diesen Aufstieg machen wollen? Wie viele von ihnen haben die entsprechende Ausbildung gemacht und wollen jetzt auch den Job? Im Profifußball wohl gemerkt und nicht bei einem Amateurverein.
Normal muss man sich einen Trainerposten bei einem Profiverein erarbeiten.

Wie viele der schwarzen Profifußballspieler bleiben überhaupt in Great Britain, um dort zu leben UND zu arbeiten?
Könntest Du dir bitte diesen rassistischen Müll dahin schieben, wo er hingehört und wo nie die Sonne scheint.
Da du ja meine sachlichen Fragen nicht beantwortest hast - wie genau würdest du es ändern?
Konkret: Würdest du einen Ex-Spieler mit schwarzer Hautfarbe als Trainer einstellen? Der gar nicht als Trainer etc. arbeiten möchte und daher auch keine Trainerlizenz hat?
Oder was soll man nun in Great Britain machen, um den von dir kritisierten Zustand zu ändern?

Rassismus wäre, wenn bei einer Bewerbung als Trainer sich 2 oder mehrere melden und der mit der schwarzen Hautfarbe aufgrund dieser Hautfarbe nie eingestellt wird. Oder deutlich seltener...
Passiert hier in Deutschland z.B. wenn jemand mit schwarzer Hautfarbe eine Wohnung mieten möchte und abgelehnt wird. Seine weiße Partnerin aber die Wohnung bekommt.
Die Ablehnung an den Farbigen wird auf Nachfrage natürlich möglichst glaubwürdig begründet. Wer ist hier schon rassistisch? :wuerg:
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Depp72
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Depp72 »

Atlan hat geschrieben: Freitag 28. Oktober 2022, 21:38 Eine Bedingung für den Aufstieg in die Führungspositionen nicht nur des englischen Profifußballs ist doch sicherlich eine entsprechende Ausbildung und der Wille, der Wunsch zu diesem Aufstieg.
Wie hoch ist denn der prozentuale Anteil der schwarzen Profifußballer, die diesen Aufstieg machen wollen? Wie viele von ihnen haben die entsprechende Ausbildung gemacht und wollen jetzt auch den Job? Im Profifußball wohl gemerkt und nicht bei einem Amateurverein.
Normal muss man sich einen Trainerposten bei einem Profiverein erarbeiten.

Wie viele der schwarzen Profifußballspieler bleiben überhaupt in Great Britain, um dort zu leben UND zu arbeiten?

Dann mal sachlich:
Für die beiden von dir zahlenmäßig angefragten Aspekte wird es wahrscheinlich keine Untersuchungen geben. Das ist aber auch gar nicht per se notwendig. Da GB eine intensive Kolonialvergangenheit in Afrika hat (ebenso wie Frankreich oder Brasilien), ist seit jeher die Zahl schwarzer Spieler mit britischem Pass sehr hoch. Deutlich höher als die schwarzer Spieler in Deutschland, Italien oder Spanien. Weil es dort eben nicht diese breiten kolonialen Wurzeln gab. Ein bisschen Namibia/Togo oder Libyen machen halt noch kein Empire. Von den britischen schwarzen Spielern werden mutmaßlich mindestens 90 % im Lande bleiben. Auswanderung aus GB ist keine Massenbewegung. Und selbst wenn wir mal alle schwarzen Franzosen, Brasilianer und Afrikaner rausrechnen, die als Spieler in GB ihre Kohle verdienen, werden am Ende bestimmt 10 % der Spieler Schwarze mit britischem Pass sein. Zu 1,6 % Schwarzer in Führungspositionen erkennst hoffentlich auch Du einen deutlichen Unterschied.

Die Frage, wie hoch den der Anteil der Schwarzen sei, die sich einer notwendigen Ausbildung unterziehen, das ist rassistische Narrativ in deinem Beitrag. Denn das impliziert im Umkehrschluss, dass die Schwarzen daran gar nicht so interessiert seien. Sich quasi nur für anderes interessieren als Führungspositionen und entsprechende Ausbildungen scheuen. Das ist ähnlich als wenn man sagt, wollen Frauen denn überhaupt aufsteigen oder wollen denn Kinder aus sogenannten bildungsfernen Schichten überhaupt mehr lernen.

Es geht nicht darum, dass in einem Einzelfall ein weißer Trainer den Vorzug vor einem schwarzen Trainer bekommen hat, da sind dann andere Kriterien entscheidend. Oder, dass Verein X grundsätzlich keine schwarzen Führungskräfte einstellen würde. Geht auch aus Vieras Aussagen hervor. Zitat Artikel: 'Aus Vieiras Sicht herrscht „ein Mangel an Möglichkeiten. Es gibt einen Mangel an Kontakten, um schwarze Spieler schon früh mit Leuten zu vernetzen, die Entscheidungen treffen.“
Es geht darum, dass ebenso wie bei den Beispielen Frauen und Führungspositionen bzw. Gehalt oder Kinder aus bildungsfernen Familien mehr Schwierigkeiten haben, einen guten Bildungsabschluss zu machen und beruflich/sozial aufzusteigen, als Familien aus Akademikerfamilien. Und auch da liegt es nur bedingt an konkreten Ablehnungen/Rassismus (wie in deinem Wohnungsbeispiel), sondern die bestehenden Strukturen sind oft ein Hindernis. Es fehlt an Vorbildern, Unterstützung, Netzwerken und Selbstverständlichkeiten. Genau das kritisieren Viera und Ferdinand ja auch mit ihren Aussagen im Mopo-Artikel. All das, was bei Akademikern in Bildungsfragen oder im Fußballgeschäft bei Weißen quasi frei Haus geliefert wird, weil dort schon seit längerem gelebte Tradition. Beim Beispiel Wohnungen muss es z.B. gar nicht ein konkreter Rassismus eines Vermieters/Maklers sein (''Ich habe etwas gegen Schwarze''), sondern Rassismus durch die Hintertür: Ziehen wegen denen andere aus? Schwierigkeiten in der Vergangenheit mit Einzelfällen gehabt und dies generalisieren bzw. lieber gleich auf Nummer sicher gehen und ablehnen.

Atlan hat geschrieben: Samstag 29. Oktober 2022, 08:46 Und, nein, ich habe nichts gegen farbige (schwarze) Trainer. Thioune hier in Deutschland fand ich gut und sympathisch.

Einen Thioune sympathisch zu finden, sagt nur wenig darüber aus, ob man etwas gegen Schwarze, Araber oder wen auch immer hat. Es gibt Rassisten, die Ausländer ablehnen, aber ihren Nachbarn Ali nett finden, weil der immer freundlich grüßt, die Kehrwoche einhält und nicht laut Musik hört.

Ich unterstelle dir nicht, dass Du etwas gegen Schwarze/People of Colour hast. Oder ein Rassist bist. Dein Beitrag enthielt aber einen rassistischen Ansatz. Siehe oben. Letztlich ist niemand davor gefeit, dass ihm solch Denken ab und an mal unterläuft. War früher ja noch viel schlimmer. Man darf aber gern die Augen offen halten. Und das hat auch nix mit Wokeness oder mit der Rassismus-Keule zu tun.
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Atlan »

Hallo Depp! Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hatte dich vorher so verstanden, dass du mir rassistisches Denken unterstellst.
Es lässt sich im Leben nicht vermeiden - auch nicht in Deutschland - dass man mit Menschen aus anderen Staaten, Kulturkreisen, mit anderer Hautfarbe und vieles mehr, zusammen kommt. Bei mir fing es in der Schule mit den Kindern der Flüchtlinge aus Vietnam an.
Arbeitskollege aus Nepal, Kollege aus Schwarzafrika (darf man das schreiben? Sein Heimatland weiß ich nicht mehr), ein ehemaliger Nachbar hier im Haus, uvm. Ich bin immer mit ihnen gut ausgekommen, da ich zwar Interesse für sie habe aber keinerlei Vorbehalte. Deutschland wird immer vielfältiger und das ist gut so.

Du hast geschrieben: Die Frage, wie hoch den der Anteil der Schwarzen sei, die sich einer notwendigen Ausbildung unterziehen, das ist rassistische Narrativ in deinem Beitrag. Denn das impliziert im Umkehrschluss, dass die Schwarzen daran gar nicht so interessiert seien. ...

Sehe ich anders, da der Wille oder der Wunsch einen entsprechenden Job zu bekommen, ja die Grundlage dafür bildet, eine solche Ausbildung zu beginnen. Und es war eine Frage, keine Behauptung.
Ich würde nie behaupten, dass jemand den ich ja gar nicht kenne und von dem ich nichts weiß diesen Wunsch nicht hat.
Wenn jemand diesen Wunsch hat, muss er auch die Chance habe ihn erfüllen zu können.

Richtig ist sicher, dass bei der Formulierung eines Textes auch Teile mehrdeutig sind oder anders rüber kommen, als sie gemeint sind. Davor ist keiner gefeilt.
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Re: Zu wenig schwarze Trainer?

Beitrag von Lattekversteher »

Es gibt auch zu wenige weiße Rapper in Amerika 😁
Kann natürlich an dem fehlenden Talent liegen.
Oder geht doch mal Abends durch Harlem 😉
Die Gastfreundlichkeit dort schlägt dich wortwörtlich nieder :lol:
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