Sollte Kovac hinwerfen??

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zitus
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Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von zitus »

Das haben sich sicherlich viele seit Samstag gefragt...

Einerseits wäre es eine Genugtuung gegenüber der Spitze Hoeneß und Rummenigge...

Anderseits....das Geld das er bei Bayern verdient, wird er nicht bei jedem anderen Verein verdienen..

Also was soll er machen...Weitermachen und sich dann irgendwann rausschmeissen lassen..?

Oder doch von selbst das Handtuch werfen..?

Ich bin fürs weitermachen...Irgendwie macht er den Kackhaufen vom FC Bayern ein wenig symphatischer.. :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von delmember »

Einen zufriedenen Eindruck macht er bei den Bayern nicht...Nur wohin sollte ein frischgebackener Doublesieger wechseln?
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mamchen
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von mamchen »

zitus hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 07:45 Das haben sich sicherlich viele seit Samstag gefragt...
Einerseits wäre es eine Genugtuung gegenüber der Spitze Hoeneß und Rummenigge...
Anderseits....das Geld das er bei Bayern verdient, wird er nicht bei jedem anderen Verein verdienen..
Also was soll er machen...Weitermachen und sich dann irgendwann rausschmeissen lassen..?
Oder doch von selbst das Handtuch werfen..?
Ich bin fürs weitermachen...Irgendwie macht er den Kackhaufen vom FC Bayern ein wenig symphatischer.. :mrgreen: :mrgreen:
Wenn, dann hätte er es gleich bei Übergabe des DFB-Pokals erklären müssen. Jetzt ist es zu spät für einen großen Abgang.

Geld allein macht nicht glücklich. Ich denke, dass die Saison 2017/2018 für ihn persönlich eine deutlich bessere gewesen ist. Manches Mal wird er sich wohl überlegt haben, wie es gewesen wäre, wenn er in Frankfurt geblieben wäre.

Und du hast schon recht, er gehört zu den Sympathischeren
delmember hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 08:35 Einen zufriedenen Eindruck macht er bei den Bayern nicht...Nur wohin sollte ein frischgebackener Doublesieger wechseln?
England? Zu uns auf jeden Fall nicht, wir haben schon den besten Trainer der BL.

Lebenslang grün-weiß
Mamchen
Werder Bremen, für mich die Nummer 1 im Norden :birdiedoublegreen:
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von Atlan »

England? Zu uns auf jeden Fall nicht, wir haben schon den besten Trainer der BL.

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So ist es!
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von Atlan »

Ich kann da @mamchen nur zustimmen. Jetzt sollte Niko die kommende Saison erstmal abwarten. Er hat ja jetzt einiges beim FC Bayern kennengelernt - als Betroffener, ähm Beteiligter.
Erst die zweite Saison wird zeigen, ob Niko auch FC Bayern kann. Das wird aber auch davon abhängen, ob auch der Verein, das Traum-Führungsduo/trio dazugelernt hat.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von Yeti »

Ich hatte auch geschrieben, er solle Hoenenigge nach einem Pokalsieg die Brocken vor die Füße werfen. Aber realistisch betrachtet - was dann? Bei Köln oder sonstwo in der Liga anheuern? Wohl kaum. Jetzt ist er in einer gefestigten Position bei Bayern. Vorerst zumindest. Mal abwarten, was sich in der kommenden Saison so entwickelt. Langweilig wird es bei der Sternschnuppe des Südens bestimmt nicht. Zumal Hoeneß mit Boateng schon wieder die nächste Baustelle eröffnet hat.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von TW317 »

zitus hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 07:45 Das haben sich sicherlich viele seit Samstag gefragt...

Einerseits wäre es eine Genugtuung gegenüber der Spitze Hoeneß und Rummenigge...

Anderseits....das Geld das er bei Bayern verdient, wird er nicht bei jedem anderen Verein verdienen..

Also was soll er machen...Weitermachen und sich dann irgendwann rausschmeissen lassen..?

Oder doch von selbst das Handtuch werfen..?

Ich bin fürs weitermachen...Irgendwie macht er den Kackhaufen vom FC Bayern ein wenig symphatischer.. :mrgreen: :mrgreen:
Hinschmeißen natürlich und auf die im Herbst fällige Abfindung verzichten.
Was denn für eine Genugtuung? Hoeneß und Rummenigge würden mal kurz die Schultern zucken und dann einen der 100 + X Kandidaten auswählen, der´s dann eben macht. Schlechteren Fußball als unter Kovac werden die auch nicht hinkriegen.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von zitus »

TW317 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 11:56
Hinschmeißen natürlich und auf die im Herbst fällige Abfindung verzichten.
Was denn für eine Genugtuung? Hoeneß und Rummenigge würden mal kurz die Schultern zucken und dann einen der 100 + X Kandidaten auswählen, der´s dann eben macht. Schlechteren Fußball als unter Kovac werden die auch nicht hinkriegen.
Stimmt....deshalb sollte er auch weitermachen...Stolz hin oder her...

Obwohl ich ihn lieber bei der Hertha sehen würde..
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von TW317 »

zitus hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:47
TW317 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 11:56
Hinschmeißen natürlich und auf die im Herbst fällige Abfindung verzichten.
Was denn für eine Genugtuung? Hoeneß und Rummenigge würden mal kurz die Schultern zucken und dann einen der 100 + X Kandidaten auswählen, der´s dann eben macht. Schlechteren Fußball als unter Kovac werden die auch nicht hinkriegen.
Stimmt....deshalb sollte er auch weitermachen...Stolz hin oder her...

Obwohl ich ihn lieber bei der Hertha sehen würde..
Zu Hertha würde er passen, die wollen auch keinen schönen Fußball spielen.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von zitus »

TW317 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:51 Zu Hertha würde er passen, die wollen auch keinen schönen Fußball spielen.
Macht es einen Unterschied ob man mit schönen Fußball Meister wird ..?

Kann man wohl nur als Bayernfan beantworten...

In Berlin wäre mir das egal....Haupsache mal Meister...oder eben CL..
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von rauschberg »

Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:

Dass Kovac sich Double-Sieger nennen kann, liegt aus meiner Sicht daran, dass die Mannschaft Charakter bewiesen hat und vieles selbst regelte - wie das Treffen vor eineinhalb Wochen aufzeigt. Ich glaube, die Spieler haben sich so manches Mal eingeschworen und gesagt, dass sie ausblenden müssen, was Kovac sagt, dass sie ausblenden müssen, dass sie mit ihm nicht können, dass es um den Verein geht, um den Erfolg der Mannschaft und jedes Einzelnen - und vielleicht sogar, dass sich alles andere schon regeln lasse nach der Saison.

Ich verstehe schon die Fans anderer Vereine, die fassungslos darüber sind, wenn Bayern-Fans nach der Saison unzufrieden sind. Aber es geht mir nicht ums Double. Es geht mir um die Freude, die mir Bayern macht. Mit herzerfrischendem Fußball. Mit Spielern und Verantwortlichen, mit denen ich mich identifizieren kann, die mich immer wieder aufs Neue voller Stolz und Fanliebe sagen lassen: Das ist mein Verein. Das ist mein Bayern. Ich erinnere mich an die Saison 92/93, als uns Bremen zwei Spieltage vor Schluss noch abfing. Ich war enttäuscht, aber das waren meine Bayern. Oder als wir 1994/95 nur Seschter wurden. Was waren wir auswärtsschwach. Wir verloren in Freiburg 1:5. Aber das waren meine Bayern. Ich erinnere mich, wie wir 2009 in Barcelona 0:4 verloren, völlig chancenlos waren. Aber das waren meine Bayern. Und heute schlagen wir Frankfurt mit 5:1 und sind Meister, aber so wirklich aus tiefsten Herzen freue ich mich nicht. Heute schlagen wir Leipzig im Pokalfinale und holen das Double, aber es packt mich nicht.

ch mag einfach nicht, was Kovac aus uns als Verein macht. Wie er sich verhält, wenn es nicht läuft, der Eindruck, dass er nur bei uns Trainer ist, weil er mal kurz bei uns war - und schon damals war seine Verpflichtung völlig sinnentleert. Der Eindruck, dass wir einen Trainer haben, der nicht das Beste aus sich rausholt, den es gar nicht um Bayern München sondern um sich geht.

Wisst ihr noch, Louis van Gaal? Vor dem Spiel bei Juventus? Hätten wir da nicht gewonnen, wäre er rausgeflogen. Er blieb seiner Linie treu, weil er wusste, dass es die richtige für die Mannschaft und den Verein war, weil er wusste, dass die Mannschaft für ihn durchs Feuer gehen würde. Er blieb dabei, dass Schweinsteiger als Sechser spielt. Er blieb dabei, dass Lahm Rechtsverteidiger spielt. Er blieb bei seinem Müller spielt immer. Er blieb dabei, dass Klose nicht in sein System passte. Wir gewannen in Turin. Am Ende hätten wir fast das Triple geholt; und es war der Grundstein für das Triple drei Jahre später.

Und wie reagierte Niko Kovac, als es um seinen Job ging? Er verkaufte die Mannschaft. Er beendete sein "Projekt" mit Sanches, stellte die Rotation ein, ging den Weg des geringsten Widerstands. Lisa Müller beschwert sich über mich? Na dann lass ich den Thomas mal lieber spielen. Genau darum hat Kovac hier nichts entwickelt. Weil er immer die Sicherheitsvariante vorzog. Weil es ihm immer nur um ihn ging. Den kurzfristigen Erfolg. Darum, weitermachen zu dürfen. Was auch heißt, dass er hinter dem, was er uns bei den Vertragsgesprächen erzählt hat, nicht gestanden ist. Es ging ihn nur darum, den Job zu kriegen, wie es ihm seither nur darum geht, den Job zu behalten. Wir gewinnen nur 5:4 gegen Heidenheim? Na da hätten die Jungs doch lieber mal Beton angerührt. Wir spielen nur 1:1 in Nürnberg? Die Spieler sind eben wie kleine Kinder, man muss es ihnen immer wieder sagen, was sie zu tun haben. Wir bringen gegen Liverpool in 180 Minuten nur zwei Torschüsse zustande? Die sind ja auch verdammt gut. Bei jedem Rückschlag war immer die Mannschaft Schuld, die nur 08/15 gab, zu wenig Herz zeigte. Und da wundert er sich, dass die Mannschaft nicht mit ihm feiern mag?

Hätte Kovac in dieser Saison die Jungen forciert, was entwickelt, gezeigt, dass eine langfristige Idee hat - mir wäre es wurscht gewesen, wenn Dortmund Meister geworden wäre. Ja mei, irgendwann geht die Serie halt zu Ende; dann halt jetzt. Es hätte mir gefallen, wenn er mal einem Jeong eine Chance gegeben hätte, oder taktisch was probiert hätte. Aber er wählte immer die Sicherheitsvariante. Der Mann hat keine Eier, der Mann hat zu viel Angst davor, einen Fehler zu machen als die Chance zu sehen, was richtig zu machen. Darum hat er Goretzka gepusht, weil der mit seinen Schuss für ein paar Tore gut ist - aber dass ein James uns so viel mehr geben kann, das hat er ignoriert, weil er unser Spiel nur indirekt beeinflusste.

Es graust mir davor, den Umbruch mit Kovac anzugehen, ich wäre nicht überrascht, wenn er bei der Verpflichtung von Spielern eher auf die Bremse tritt - nach dem Motto: Wo sollen die alle spielen? Wie soll ich das handhaben? Da haben wir ja permanent sieben unzufriedene Spieler! Wir brauchen aber ebenen einen Trainer, der Chancen erkennt, der die Spieler erreicht, der den Spieler sagt, warum sie nicht spielen - weil sie beim nächsten, viiiel wichtigeren Spiel unverzichtbar sind. Wir brauchen einen Trainer, der uns und unseren Anspruch als Verein versteht. Pep hat immer gesagt: Ich weiß, alles außer dem Triple ist nicht genug. Er hat es nie erreicht mit uns, aber er hat es immer gewollt und er wusste, dass wir nach unseren Erfolgen in diesem Jahrzehnt mit dem Halbfinale nicht mehr zufrieden sind, selbst trotz Double nicht. Kovac dagegen spielt das Achtelfinalaus runter, badet in Stolz und Zufriedenheit über Meisterschaft und Pokalsieg und erkennt nicht, dass dies ob der mangelnden Stabilität und/oder Klasse der Konkurrenz nichts sonderlich Großes war. Er blendet aus, dass wir nicht aus der eigenen Stärke heraus Meister wurden, sondern weil Dortmund gegen Hoffenheim ein 3:0 und gegen Bremen ein 2:0 aus der Hand gab.

Wir waren in diesem Jahrzehnt auf Augenhöhe mit Real und Barca, teils sogar vor ihnen, teils knapp hinter ihnen. Wir haben das Potenzial, dass es ähnlich weitergeht. Aber dann muss man auch danach streben, das als Ziel formulieren - im Wissen, dass einem das angreifbar macht, dass bei einem Verpassen der internationalen Ziele der Job weg ist. Aber nur wenn man diese Ziele annimmt und formuliert und sie es sind, die einem antreiben, hat man es verdient, Trainer vom FC Bayern München zu sein. Nur wenn man begreift, welches Erbe man hier als Trainer annimmt - das von Udo Tschik Cajkovski, Udo Lattek, Pal Csernai, Jupp Heynckes, Giovani Trapattoni, Ottmar Hitzfeld, Louis van Gaal und Pep Guardiola - nur dann begreift man, was hier seine Aufgabe ist: Eine Ära zu prägen. Zugegeben, das können nicht viele, aber nur diejenigen, die es versuchen, können dabei auch erfolgreich sein. Wir brauchen keine Trainer, die verwalten, die unsere Gegner großreden, die unsere Möglichkeiten kleinreden, die Ausflüchte suchen, deren Anspruch weniger als das Beste, das Größte, das fast Unerreichbare ist. Denn das ist die Mission dieses Klubs seit nunmehr über einem halben Jahrhundert.

Wäre Cajkovski so gewesen, wir wären in den 60ern vielleicht nie aufgestiegen und Spieler wie Maier, Müller und Beckenbauer hätten den Verein verlassen. Wäre Cajkovski zufrieden mit dem Aufstieg gewesen und hätte die Gegner überhöht und uns kleingeredet, wir hätten 1966 niemals den Pokal und schon gar nicht 1967 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Wäre Cajkovski so gewesen, hätte er nicht auf die Jungen gesetzt, genauso wenig wie Udo Lattek, der 1970 einen gewissen Ulrich Hoeneß, damals 18 Jahre alt, nach München holte, obwohl der bei einem Amateurverein spielte und auch Paul Breitner verpflichtete, auch nur 18 Jahre alt. Zwei Jahre später waren beide Europameister, vier Jahre später beide Weltmeister. Versteht ihr, was ich meine? Wir brauchen einen Trainer, der das große Ganze sieht und das Große will.

Wer also sagt, das Kovac hier nichts kaputt macht, nichts aufhält, der sieht unsere Möglichkeiten nicht. Der sieht nicht, wie ein falsch eingeschlagener Weg auf Jahre, ja manchmal Jahrzehnte nachwirken kann. Mit den verpassten Chancen. Mit den verratenen Prinzipien. Nein, der sieht nicht, wer wir sind.

Darum, und nur darum, bin ich gegen Kovac. Weil er all das nicht hat und nie haben wird. Und je länger er hier wirken darf, desto mehr werden das manche bei uns vergessen und damit vergessen, wer wir sind. Darum schließe ich mit den Worten: Ich will mein Bayern zurück.
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von TW317 »

zitus hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:55
TW317 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:51 Zu Hertha würde er passen, die wollen auch keinen schönen Fußball spielen.
Macht es einen Unterschied ob man mit schönen Fußball Meister wird ..?

Kann man wohl nur als Bayernfan beantworten...

In Berlin wäre mir das egal....Haupsache mal Meister...oder eben CL..
Ja, macht es. Zum Einen vom Unterhaltungswert und zum Anderen hat man mit schönem Fußball auch international die Möglichkeit, was zu reißen, was wir mit Kovacs Herangehensweise niemals mehr haben werden.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von zitus »

rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:56 Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:

Dass Kovac sich Double-Sieger nennen kann, liegt aus meiner Sicht daran, dass die Mannschaft Charakter bewiesen hat und vieles selbst regelte - wie das Treffen vor eineinhalb Wochen aufzeigt. Ich glaube, die Spieler haben sich so manches Mal eingeschworen und gesagt, dass sie ausblenden müssen, was Kovac sagt, dass sie ausblenden müssen, dass sie mit ihm nicht können, dass es um den Verein geht, um den Erfolg der Mannschaft und jedes Einzelnen - und vielleicht sogar, dass sich alles andere schon regeln lasse nach der Saison.

Ich verstehe schon die Fans anderer Vereine, die fassungslos darüber sind, wenn Bayern-Fans nach der Saison unzufrieden sind. Aber es geht mir nicht ums Double. Es geht mir um die Freude, die mir Bayern macht. Mit herzerfrischendem Fußball. Mit Spielern und Verantwortlichen, mit denen ich mich identifizieren kann, die mich immer wieder aufs Neue voller Stolz und Fanliebe sagen lassen: Das ist mein Verein. Das ist mein Bayern. Ich erinnere mich an die Saison 92/93, als uns Bremen zwei Spieltage vor Schluss noch abfing. Ich war enttäuscht, aber das waren meine Bayern. Oder als wir 1994/95 nur Seschter wurden. Was waren wir auswärtsschwach. Wir verloren in Freiburg 1:5. Aber das waren meine Bayern. Ich erinnere mich, wie wir 2009 in Barcelona 0:4 verloren, völlig chancenlos waren. Aber das waren meine Bayern. Und heute schlagen wir Frankfurt mit 5:1 und sind Meister, aber so wirklich aus tiefsten Herzen freue ich mich nicht. Heute schlagen wir Leipzig im Pokalfinale und holen das Double, aber es packt mich nicht.

ch mag einfach nicht, was Kovac aus uns als Verein macht. Wie er sich verhält, wenn es nicht läuft, der Eindruck, dass er nur bei uns Trainer ist, weil er mal kurz bei uns war - und schon damals war seine Verpflichtung völlig sinnentleert. Der Eindruck, dass wir einen Trainer haben, der nicht das Beste aus sich rausholt, den es gar nicht um Bayern München sondern um sich geht.

Wisst ihr noch, Louis van Gaal? Vor dem Spiel bei Juventus? Hätten wir da nicht gewonnen, wäre er rausgeflogen. Er blieb seiner Linie treu, weil er wusste, dass es die richtige für die Mannschaft und den Verein war, weil er wusste, dass die Mannschaft für ihn durchs Feuer gehen würde. Er blieb dabei, dass Schweinsteiger als Sechser spielt. Er blieb dabei, dass Lahm Rechtsverteidiger spielt. Er blieb bei seinem Müller spielt immer. Er blieb dabei, dass Klose nicht in sein System passte. Wir gewannen in Turin. Am Ende hätten wir fast das Triple geholt; und es war der Grundstein für das Triple drei Jahre später.

Und wie reagierte Niko Kovac, als es um seinen Job ging? Er verkaufte die Mannschaft. Er beendete sein "Projekt" mit Sanches, stellte die Rotation ein, ging den Weg des geringsten Widerstands. Lisa Müller beschwert sich über mich? Na dann lass ich den Thomas mal lieber spielen. Genau darum hat Kovac hier nichts entwickelt. Weil er immer die Sicherheitsvariante vorzog. Weil es ihm immer nur um ihn ging. Den kurzfristigen Erfolg. Darum, weitermachen zu dürfen. Was auch heißt, dass er hinter dem, was er uns bei den Vertragsgesprächen erzählt hat, nicht gestanden ist. Es ging ihn nur darum, den Job zu kriegen, wie es ihm seither nur darum geht, den Job zu behalten. Wir gewinnen nur 5:4 gegen Heidenheim? Na da hätten die Jungs doch lieber mal Beton angerührt. Wir spielen nur 1:1 in Nürnberg? Die Spieler sind eben wie kleine Kinder, man muss es ihnen immer wieder sagen, was sie zu tun haben. Wir bringen gegen Liverpool in 180 Minuten nur zwei Torschüsse zustande? Die sind ja auch verdammt gut. Bei jedem Rückschlag war immer die Mannschaft Schuld, die nur 08/15 gab, zu wenig Herz zeigte. Und da wundert er sich, dass die Mannschaft nicht mit ihm feiern mag?

Hätte Kovac in dieser Saison die Jungen forciert, was entwickelt, gezeigt, dass eine langfristige Idee hat - mir wäre es wurscht gewesen, wenn Dortmund Meister geworden wäre. Ja mei, irgendwann geht die Serie halt zu Ende; dann halt jetzt. Es hätte mir gefallen, wenn er mal einem Jeong eine Chance gegeben hätte, oder taktisch was probiert hätte. Aber er wählte immer die Sicherheitsvariante. Der Mann hat keine Eier, der Mann hat zu viel Angst davor, einen Fehler zu machen als die Chance zu sehen, was richtig zu machen. Darum hat er Goretzka gepusht, weil der mit seinen Schuss für ein paar Tore gut ist - aber dass ein James uns so viel mehr geben kann, das hat er ignoriert, weil er unser Spiel nur indirekt beeinflusste.

Es graust mir davor, den Umbruch mit Kovac anzugehen, ich wäre nicht überrascht, wenn er bei der Verpflichtung von Spielern eher auf die Bremse tritt - nach dem Motto: Wo sollen die alle spielen? Wie soll ich das handhaben? Da haben wir ja permanent sieben unzufriedene Spieler! Wir brauchen aber ebenen einen Trainer, der Chancen erkennt, der die Spieler erreicht, der den Spieler sagt, warum sie nicht spielen - weil sie beim nächsten, viiiel wichtigeren Spiel unverzichtbar sind. Wir brauchen einen Trainer, der uns und unseren Anspruch als Verein versteht. Pep hat immer gesagt: Ich weiß, alles außer dem Triple ist nicht genug. Er hat es nie erreicht mit uns, aber er hat es immer gewollt und er wusste, dass wir nach unseren Erfolgen in diesem Jahrzehnt mit dem Halbfinale nicht mehr zufrieden sind, selbst trotz Double nicht. Kovac dagegen spielt das Achtelfinalaus runter, badet in Stolz und Zufriedenheit über Meisterschaft und Pokalsieg und erkennt nicht, dass dies ob der mangelnden Stabilität und/oder Klasse der Konkurrenz nichts sonderlich Großes war. Er blendet aus, dass wir nicht aus der eigenen Stärke heraus Meister wurden, sondern weil Dortmund gegen Hoffenheim ein 3:0 und gegen Bremen ein 2:0 aus der Hand gab.

Wir waren in diesem Jahrzehnt auf Augenhöhe mit Real und Barca, teils sogar vor ihnen, teils knapp hinter ihnen. Wir haben das Potenzial, dass es ähnlich weitergeht. Aber dann muss man auch danach streben, das als Ziel formulieren - im Wissen, dass einem das angreifbar macht, dass bei einem Verpassen der internationalen Ziele der Job weg ist. Aber nur wenn man diese Ziele annimmt und formuliert und sie es sind, die einem antreiben, hat man es verdient, Trainer vom FC Bayern München zu sein. Nur wenn man begreift, welches Erbe man hier als Trainer annimmt - das von Udo Tschik Cajkovski, Udo Lattek, Pal Csernai, Jupp Heynckes, Giovani Trapattoni, Ottmar Hitzfeld, Louis van Gaal und Pep Guardiola - nur dann begreift man, was hier seine Aufgabe ist: Eine Ära zu prägen. Zugegeben, das können nicht viele, aber nur diejenigen, die es versuchen, können dabei auch erfolgreich sein. Wir brauchen keine Trainer, die verwalten, die unsere Gegner großreden, die unsere Möglichkeiten kleinreden, die Ausflüchte suchen, deren Anspruch weniger als das Beste, das Größte, das fast Unerreichbare ist. Denn das ist die Mission dieses Klubs seit nunmehr über einem halben Jahrhundert.

Wäre Cajkovski so gewesen, wir wären in den 60ern vielleicht nie aufgestiegen und Spieler wie Maier, Müller und Beckenbauer hätten den Verein verlassen. Wäre Cajkovski zufrieden mit dem Aufstieg gewesen und hätte die Gegner überhöht und uns kleingeredet, wir hätten 1966 niemals den Pokal und schon gar nicht 1967 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Wäre Cajkovski so gewesen, hätte er nicht auf die Jungen gesetzt, genauso wenig wie Udo Lattek, der 1970 einen gewissen Ulrich Hoeneß, damals 18 Jahre alt, nach München holte, obwohl der bei einem Amateurverein spielte und auch Paul Breitner verpflichtete, auch nur 18 Jahre alt. Zwei Jahre später waren beide Europameister, vier Jahre später beide Weltmeister. Versteht ihr, was ich meine? Wir brauchen einen Trainer, der das große Ganze sieht und das Große will.

Wer also sagt, das Kovac hier nichts kaputt macht, nichts aufhält, der sieht unsere Möglichkeiten nicht. Der sieht nicht, wie ein falsch eingeschlagener Weg auf Jahre, ja manchmal Jahrzehnte nachwirken kann. Mit den verpassten Chancen. Mit den verratenen Prinzipien. Nein, der sieht nicht, wer wir sind.

Darum, und nur darum, bin ich gegen Kovac. Weil er all das nicht hat und nie haben wird. Und je länger er hier wirken darf, desto mehr werden das manche bei uns vergessen und damit vergessen, wer wir sind. Darum schließe ich mit den Worten: Ich will mein Bayern zurück.
Na das ist doch mal eine Ansage....Obwohl es einen als Nicht-Bayernfan schwer fällt deine Worte zu verstehen...

Aber ich kann mir schon vorstellen, dass nach dem 12. Double und die glaube ich 27.Meisterschaft, schon andere Prioitäten zählen.

Leider haben die anderen Vereine nicht diesen Luxus den du in weiten Strecken vermisst..

Aber ich staune über deine ehrlichen Worte und werde dich deshalb nicht verurteilen..

Am 18. August geht die neue Saison wieder los und dann werden hoffentlich die Karten wieder neu gemischt..

Denn eines musst du auch zugeben...diesmal war es bis zum letzten Spieltag spannend mit der Meisterschaft...

Und das ist das was der übrige Fan sehen will...und nicht das Bayern nach dem 22.Spieltag schon souverän Meister geworden ist..

In diesem Sinne...nochmals Danke für diese Ausführliche Darbietung eines Bayernfans...
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von mamchen »

rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:56 Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:
...

Darum, und nur darum, bin ich gegen Kovac. Weil er all das nicht hat und nie haben wird. Und je länger er hier wirken darf, desto mehr werden das manche bei uns vergessen und damit vergessen, wer wir sind. Darum schließe ich mit den Worten: Ich will mein Bayern zurück.
Lieber Rauschberg, mit Respekt habe ich deinen sehr ausführlichen Beitrag über Kovac gelesen. Wie Zitus schon sagte, für einen nicht Bayern Fan schwer zu verstehen.

Aber eines interessiert mich nun wirklich. Wenn die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht stimmt und die Chemie zwischen dem Trainer und der Geschäftsleitung sowieso nicht, warum wird der Vertrag dennoch erfüllt? Qui Bono also wem nützt es? Wäre es dann nicht ehrlicher gewesen sich am Samstag von Kovac zu trennen oder umgekehrt?

Grün-weiße Grüße Mamchen
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von rauschberg »

mamchen hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 14:22
rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:56 Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:
...

Darum, und nur darum, bin ich gegen Kovac. Weil er all das nicht hat und nie haben wird. Und je länger er hier wirken darf, desto mehr werden das manche bei uns vergessen und damit vergessen, wer wir sind. Darum schließe ich mit den Worten: Ich will mein Bayern zurück.
Lieber Rauschberg, mit Respekt habe ich deinen sehr ausführlichen Beitrag über Kovac gelesen. Wie Zitus schon sagte, für einen nicht Bayern Fan schwer zu verstehen.

Aber eines interessiert mich nun wirklich. Wenn die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht stimmt und die Chemie zwischen dem Trainer und der Geschäftsleitung sowieso nicht, warum wird der Vertrag dennoch erfüllt? Qui Bono also wem nützt es? Wäre es dann nicht ehrlicher gewesen sich am Samstag von Kovac zu trennen oder umgekehrt?

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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

mamchen hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 14:22
Aber eines interessiert mich nun wirklich. Wenn die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht stimmt und die Chemie zwischen dem Trainer und der Geschäftsleitung sowieso nicht, warum wird der Vertrag dennoch erfüllt? Qui Bono also wem nützt es? Wäre es dann nicht ehrlicher gewesen sich am Samstag von Kovac zu trennen oder umgekehrt?
Ehrlicher gewesen *schenkelklopf*... du vergisst anscheinend, mit wem du es zu tun hast :mrgreen:

--------------------------------------

Uli und Kalle wollen sich jetzt - nämlich im Moment des Doubles - ebensowenig angreifbar machen wie Kovač in den Augen rauschbergs. Wird bei der nächsten Gelegenheit dann nachgeholt.

(beim HSV wollten sie Wolf nicht noch kurz vor ultimo vor die Tür setzen. Von wegen Kontinuität und so. Haben sie jetzt ebenfalls nachgeholt mit dem "angreifbar machen").

Wenn Kovač nun gesagt hätte "leckt mich", der Effekt wäre im Wesentlichen verpufft, da haben die Bayernfans hier vermutlich recht. K&U wären kurz überrascht gewesen und dann erleichtert: Problem gelöst - freie Bahn. Gut, er hätte Eier gezeigt für die Öffentlichkeit. Eier raus, iss Sommer! Aber er hätte auch den renommierten Job nicht mehr :cry: und auch keine Abfindung... also à la tedesco: Wenn sie mich weghaben wollen, müssen sie mich schon beurlauben!

Am elegantesten für alle Beteiligten: Der Niko wird irgendwann gegen Ende der Hinrunde beurlaubt/schmeißt hin und geht dann nach Hause. Indem er den Platz des als zu leicht befundenen Ante Čović einnimmt. Hertha-DNA schön und gut, aber die hat Kovač auch 8-)
Ніхто не зламає націю, чий дух був викований у століттях боїв.

Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz-rosa-gold.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von agil »

rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:56 Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:

Dass Kovac sich Double-Sieger nennen kann, liegt aus meiner Sicht daran, dass die Mannschaft Charakter bewiesen hat und vieles selbst regelte - wie das Treffen vor eineinhalb Wochen aufzeigt. Ich glaube, die Spieler haben sich so manches Mal eingeschworen und gesagt, dass sie ausblenden müssen, was Kovac sagt, dass sie ausblenden müssen, dass sie mit ihm nicht können, dass es um den Verein geht, um den Erfolg der Mannschaft und jedes Einzelnen - und vielleicht sogar, dass sich alles andere schon regeln lasse nach der Saison.

Ich verstehe schon die Fans anderer Vereine, die fassungslos darüber sind, wenn Bayern-Fans nach der Saison unzufrieden sind. Aber es geht mir nicht ums Double. Es geht mir um die Freude, die mir Bayern macht. Mit herzerfrischendem Fußball. Mit Spielern und Verantwortlichen, mit denen ich mich identifizieren kann, die mich immer wieder aufs Neue voller Stolz und Fanliebe sagen lassen: Das ist mein Verein. Das ist mein Bayern. Ich erinnere mich an die Saison 92/93, als uns Bremen zwei Spieltage vor Schluss noch abfing. Ich war enttäuscht, aber das waren meine Bayern. Oder als wir 1994/95 nur Seschter wurden. Was waren wir auswärtsschwach. Wir verloren in Freiburg 1:5. Aber das waren meine Bayern. Ich erinnere mich, wie wir 2009 in Barcelona 0:4 verloren, völlig chancenlos waren. Aber das waren meine Bayern. Und heute schlagen wir Frankfurt mit 5:1 und sind Meister, aber so wirklich aus tiefsten Herzen freue ich mich nicht. Heute schlagen wir Leipzig im Pokalfinale und holen das Double, aber es packt mich nicht.

ch mag einfach nicht, was Kovac aus uns als Verein macht. Wie er sich verhält, wenn es nicht läuft, der Eindruck, dass er nur bei uns Trainer ist, weil er mal kurz bei uns war - und schon damals war seine Verpflichtung völlig sinnentleert. Der Eindruck, dass wir einen Trainer haben, der nicht das Beste aus sich rausholt, den es gar nicht um Bayern München sondern um sich geht.

Wisst ihr noch, Louis van Gaal? Vor dem Spiel bei Juventus? Hätten wir da nicht gewonnen, wäre er rausgeflogen. Er blieb seiner Linie treu, weil er wusste, dass es die richtige für die Mannschaft und den Verein war, weil er wusste, dass die Mannschaft für ihn durchs Feuer gehen würde. Er blieb dabei, dass Schweinsteiger als Sechser spielt. Er blieb dabei, dass Lahm Rechtsverteidiger spielt. Er blieb bei seinem Müller spielt immer. Er blieb dabei, dass Klose nicht in sein System passte. Wir gewannen in Turin. Am Ende hätten wir fast das Triple geholt; und es war der Grundstein für das Triple drei Jahre später.

Und wie reagierte Niko Kovac, als es um seinen Job ging? Er verkaufte die Mannschaft. Er beendete sein "Projekt" mit Sanches, stellte die Rotation ein, ging den Weg des geringsten Widerstands. Lisa Müller beschwert sich über mich? Na dann lass ich den Thomas mal lieber spielen. Genau darum hat Kovac hier nichts entwickelt. Weil er immer die Sicherheitsvariante vorzog. Weil es ihm immer nur um ihn ging. Den kurzfristigen Erfolg. Darum, weitermachen zu dürfen. Was auch heißt, dass er hinter dem, was er uns bei den Vertragsgesprächen erzählt hat, nicht gestanden ist. Es ging ihn nur darum, den Job zu kriegen, wie es ihm seither nur darum geht, den Job zu behalten. Wir gewinnen nur 5:4 gegen Heidenheim? Na da hätten die Jungs doch lieber mal Beton angerührt. Wir spielen nur 1:1 in Nürnberg? Die Spieler sind eben wie kleine Kinder, man muss es ihnen immer wieder sagen, was sie zu tun haben. Wir bringen gegen Liverpool in 180 Minuten nur zwei Torschüsse zustande? Die sind ja auch verdammt gut. Bei jedem Rückschlag war immer die Mannschaft Schuld, die nur 08/15 gab, zu wenig Herz zeigte. Und da wundert er sich, dass die Mannschaft nicht mit ihm feiern mag?

Hätte Kovac in dieser Saison die Jungen forciert, was entwickelt, gezeigt, dass eine langfristige Idee hat - mir wäre es wurscht gewesen, wenn Dortmund Meister geworden wäre. Ja mei, irgendwann geht die Serie halt zu Ende; dann halt jetzt. Es hätte mir gefallen, wenn er mal einem Jeong eine Chance gegeben hätte, oder taktisch was probiert hätte. Aber er wählte immer die Sicherheitsvariante. Der Mann hat keine Eier, der Mann hat zu viel Angst davor, einen Fehler zu machen als die Chance zu sehen, was richtig zu machen. Darum hat er Goretzka gepusht, weil der mit seinen Schuss für ein paar Tore gut ist - aber dass ein James uns so viel mehr geben kann, das hat er ignoriert, weil er unser Spiel nur indirekt beeinflusste.

Es graust mir davor, den Umbruch mit Kovac anzugehen, ich wäre nicht überrascht, wenn er bei der Verpflichtung von Spielern eher auf die Bremse tritt - nach dem Motto: Wo sollen die alle spielen? Wie soll ich das handhaben? Da haben wir ja permanent sieben unzufriedene Spieler! Wir brauchen aber ebenen einen Trainer, der Chancen erkennt, der die Spieler erreicht, der den Spieler sagt, warum sie nicht spielen - weil sie beim nächsten, viiiel wichtigeren Spiel unverzichtbar sind. Wir brauchen einen Trainer, der uns und unseren Anspruch als Verein versteht. Pep hat immer gesagt: Ich weiß, alles außer dem Triple ist nicht genug. Er hat es nie erreicht mit uns, aber er hat es immer gewollt und er wusste, dass wir nach unseren Erfolgen in diesem Jahrzehnt mit dem Halbfinale nicht mehr zufrieden sind, selbst trotz Double nicht. Kovac dagegen spielt das Achtelfinalaus runter, badet in Stolz und Zufriedenheit über Meisterschaft und Pokalsieg und erkennt nicht, dass dies ob der mangelnden Stabilität und/oder Klasse der Konkurrenz nichts sonderlich Großes war. Er blendet aus, dass wir nicht aus der eigenen Stärke heraus Meister wurden, sondern weil Dortmund gegen Hoffenheim ein 3:0 und gegen Bremen ein 2:0 aus der Hand gab.

Wir waren in diesem Jahrzehnt auf Augenhöhe mit Real und Barca, teils sogar vor ihnen, teils knapp hinter ihnen. Wir haben das Potenzial, dass es ähnlich weitergeht. Aber dann muss man auch danach streben, das als Ziel formulieren - im Wissen, dass einem das angreifbar macht, dass bei einem Verpassen der internationalen Ziele der Job weg ist. Aber nur wenn man diese Ziele annimmt und formuliert und sie es sind, die einem antreiben, hat man es verdient, Trainer vom FC Bayern München zu sein. Nur wenn man begreift, welches Erbe man hier als Trainer annimmt - das von Udo Tschik Cajkovski, Udo Lattek, Pal Csernai, Jupp Heynckes, Giovani Trapattoni, Ottmar Hitzfeld, Louis van Gaal und Pep Guardiola - nur dann begreift man, was hier seine Aufgabe ist: Eine Ära zu prägen. Zugegeben, das können nicht viele, aber nur diejenigen, die es versuchen, können dabei auch erfolgreich sein. Wir brauchen keine Trainer, die verwalten, die unsere Gegner großreden, die unsere Möglichkeiten kleinreden, die Ausflüchte suchen, deren Anspruch weniger als das Beste, das Größte, das fast Unerreichbare ist. Denn das ist die Mission dieses Klubs seit nunmehr über einem halben Jahrhundert.

Wäre Cajkovski so gewesen, wir wären in den 60ern vielleicht nie aufgestiegen und Spieler wie Maier, Müller und Beckenbauer hätten den Verein verlassen. Wäre Cajkovski zufrieden mit dem Aufstieg gewesen und hätte die Gegner überhöht und uns kleingeredet, wir hätten 1966 niemals den Pokal und schon gar nicht 1967 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Wäre Cajkovski so gewesen, hätte er nicht auf die Jungen gesetzt, genauso wenig wie Udo Lattek, der 1970 einen gewissen Ulrich Hoeneß, damals 18 Jahre alt, nach München holte, obwohl der bei einem Amateurverein spielte und auch Paul Breitner verpflichtete, auch nur 18 Jahre alt. Zwei Jahre später waren beide Europameister, vier Jahre später beide Weltmeister. Versteht ihr, was ich meine? Wir brauchen einen Trainer, der das große Ganze sieht und das Große will.

Wer also sagt, das Kovac hier nichts kaputt macht, nichts aufhält, der sieht unsere Möglichkeiten nicht. Der sieht nicht, wie ein falsch eingeschlagener Weg auf Jahre, ja manchmal Jahrzehnte nachwirken kann. Mit den verpassten Chancen. Mit den verratenen Prinzipien. Nein, der sieht nicht, wer wir sind.

Darum, und nur darum, bin ich gegen Kovac. Weil er all das nicht hat und nie haben wird. Und je länger er hier wirken darf, desto mehr werden das manche bei uns vergessen und damit vergessen, wer wir sind. Darum schließe ich mit den Worten: Ich will mein Bayern zurück.
Ist schon einiges dabei, was Du aufzählst. Aber dass die Chemie nicht stimmt, kann ich nicht unterschreiben. Und wenn Du ehrlich bist, dann weißt Du auch, dass nix auf dem Trainermarkt da ist, der die Mannschaft sofort seine Philosophie durchsetzen kann. Ich glaube im übrigen, dass sowas nur ein einziger Trainer schaffen könnte....

Wenn er in der neuen Saison weiter so arbeitet, wie im letzten halben Jahr bin ich zufrieden.;-)))

Wobei, im Endspiel gegen RB habe ich wieder mal an ihm gezweifelt, muss man man denn das Spiel mit 10 Mann beenden!? Spätestens in der HZ Pause war der Wechsel fällig. Einer war 90 min unterirdisch!!!
Der Österreicher glaubt mit 18, er sei Pelé. Mit 20 glaubt er, er sei Beckenbauer. Und mit 24 merkt er, dass er Österreicher ist. Max Merkel
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von mamchen »

rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 14:48
mamchen hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 14:22
rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:56 Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:
...

Darum, und nur darum, bin ich gegen Kovac. Weil er all das nicht hat und nie haben wird. Und je länger er hier wirken darf, desto mehr werden das manche bei uns vergessen und damit vergessen, wer wir sind. Darum schließe ich mit den Worten: Ich will mein Bayern zurück.
Lieber Rauschberg, mit Respekt habe ich deinen sehr ausführlichen Beitrag über Kovac gelesen. Wie Zitus schon sagte, für einen nicht Bayern Fan schwer zu verstehen.

Aber eines interessiert mich nun wirklich. Wenn die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht stimmt und die Chemie zwischen dem Trainer und der Geschäftsleitung sowieso nicht, warum wird der Vertrag dennoch erfüllt? Qui Bono also wem nützt es? Wäre es dann nicht ehrlicher gewesen sich am Samstag von Kovac zu trennen oder umgekehrt?

Grün-weiße Grüße Mamchen
Frag mal Hoeneß! Dann müsste der ja einen Fehler zugeben!
Eigentlich ist Hoeneß ein hervorragender Geschäftsmann. Und als solcher müsste er wissen das eine Investition nur gut ist, wenn die Gegebenheiten und das Umfeld auch gut sind. Irgendwie mag ich das nicht glauben, dass er freiwillig so viel Geld verbrennt. Denn wie du schon sagtest wird jetzt eine ganz neue Mannschaft aufgebaut.Ganz davon abgesehen dass er eigentlich der größte Fan von Bayern ist und garantiert nicht ab kann, künftig noch mehr Spiele nicht zu gewinnen.

Ich könnte mir eher vorstellen dass der Druck um die Vertragserfüllung des Trainers von allen Seiten so groß war, dass sie jetzt zum Ende der Saison, nichts gesagt haben und dann klammheimlich kurz bevor das Training wieder beginnt einen neuen Trainer präsentieren und Kovac mit Abfindung rausschmeißen.
Aber wie gesagt du bist die Koryphäe in Bezug auf Bayern München. Das war nur eine Idee.

Grün-weiße Grüße Mamchen
Werder Bremen, für mich die Nummer 1 im Norden :birdiedoublegreen:
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von mamchen »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 15:05
mamchen hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 14:22
Aber eines interessiert mich nun wirklich. Wenn die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht stimmt und die Chemie zwischen dem Trainer und der Geschäftsleitung sowieso nicht, warum wird der Vertrag dennoch erfüllt? Qui Bono also wem nützt es? Wäre es dann nicht ehrlicher gewesen sich am Samstag von Kovac zu trennen oder umgekehrt?
Ehrlicher gewesen *schenkelklopf*... du vergisst anscheinend, mit wem du es zu tun hast :mrgreen:

--------------------------------------

Uli und Kalle wollen sich jetzt - nämlich im Moment des Doubles - ebensowenig angreifbar machen wie Kovač in den Augen rauschbergs. Wird bei der nächsten Gelegenheit dann nachgeholt.

(beim HSV wollten sie Wolf nicht noch kurz vor ultimo vor die Tür setzen. Von wegen Kontinuität und so. Haben sie jetzt ebenfalls nachgeholt mit dem "angreifbar machen").

Wenn Kovač nun gesagt hätte "leckt mich", der Effekt wäre im Wesentlichen verpufft, da haben die Bayernfans hier vermutlich recht. K&U wären kurz überrascht gewesen und dann erleichtert: Problem gelöst - freie Bahn. Gut, er hätte Eier gezeigt für die Öffentlichkeit. Eier raus, iss Sommer! Aber er hätte auch den renommierten Job nicht mehr :cry: und auch keine Abfindung... also à la tedesco: Wenn sie mich weghaben wollen, müssen sie mich schon beurlauben!

Am elegantesten für alle Beteiligten: Der Niko wird irgendwann gegen Ende der Hinrunde beurlaubt/schmeißt hin und geht dann nach Hause. Indem er den Platz des als zu leicht befundenen Ante Čović einnimmt. Hertha-DNA schön und gut, aber die hat Kovač auch 8-)
Siehst du ich glaube immer an das Gute in Menschen also auch an die Ehrlichkeit :D

Dein Beitrag und meiner hat sich überschnitten. In meinen Gedanken hätte ich dann Kovac bereits in der Sommerpause vor die Tür gesetzt, damit der neue Trainer die neue Mannschaft aufbauen kann.
Mit Wolf hast du auch recht - gleich kriegen wir Ärger falsches Forum - :lol:
Fußball ist immer schnelllebiger geworden. Und der Posten des Trainers ist noch schnelllebiger :D
Also warten wir jetzt in Ruhe ab was in Bayern passiert und wundern uns gar nicht mehr.

--------------
Und wir sind beide mal für Grün-Weiß im Norden und jeder für seinen richtigen Verein

Mamchen
Werder Bremen, für mich die Nummer 1 im Norden :birdiedoublegreen:
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von rauschberg »

zitus hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 13:25

Na das ist doch mal eine Ansage....Obwohl es einen als Nicht-Bayernfan schwer fällt deine Worte zu verstehen...

Aber ich kann mir schon vorstellen, dass nach dem 12. Double und die glaube ich 27.Meisterschaft, schon andere Prioitäten zählen.

Leider haben die anderen Vereine nicht diesen Luxus den du in weiten Strecken vermisst..

Aber ich staune über deine ehrlichen Worte und werde dich deshalb nicht verurteilen..

Am 18. August geht die neue Saison wieder los und dann werden hoffentlich die Karten wieder neu gemischt..

Denn eines musst du auch zugeben...diesmal war es bis zum letzten Spieltag spannend mit der Meisterschaft...

Und das ist das was der übrige Fan sehen will...und nicht das Bayern nach dem 22.Spieltag schon souverän Meister geworden ist..

In diesem Sinne...nochmals Danke für diese Ausführliche Darbietung eines Bayernfans...
Was habe ich denn geschrieben? Mir ist es lieber, wenn wir nach einer spannenden Saison zwar nicht Meister werden, aber man das Gefühl hat, dass das mein Verein war, der da gekämpft hat.
Und nochmal - nicht wir haben das Double dank der tollen Taktik gewonnen, sondern der BVB und RB haben ihre Chancen nicht genutzt.
Gegen Hoffenheim, Bremen und S04 - hat uns der BVB die Meisterschaft gewonnen.
Und lediglich zwei überragende Paraden eines Neuer und eine Grätsche von Kimmich haben verhindert, das es in der 60. min nicht 3:1 für RB steht.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von TW317 »

[quote=rauschberg post_id=5550 time=1558964025 user_id=63]

Gegen Hoffenheim, Bremen und S04 - hat uns der BVB die Meisterschaft gewonnen.

Naja, diese Aufrechnerei ist ja nun müßig, wir haben in fast genauso vielen Spielen dämliche Punkte liegen gelassen.

Und lediglich zwei überragende Paraden eines Neuer und eine Grätsche von Kimmich haben verhindert, das es in der 60. min nicht 3:1 für RB steht.

Einspruch...Du tust ja gerade so, als hätten wir keine Torchancen gehabt und das war ja nun weiß Gott nicht so, es hätte dann folglich in der 60. Minute ca. 5:3 für uns stehen müssen, denn bei Leipzig haben auch die ein oder andere Grätsche, Rettung auf der Linie, Glanztaten vom Gulasch oder unser Unvermögen die Einschläge verhindert.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von rauschberg »

TW317 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 15:48
rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 15:33
Gegen Hoffenheim, Bremen und S04 - hat uns der BVB die Meisterschaft gewonnen.

Naja, diese Aufrechnerei ist ja nun müßig, wir haben in fast genauso vielen Spielen dämlihce Punkte liegen gelassen.

Und lediglich zwei überragende Paraden eines Neuer und eine Grätsche von Kimmich haben verhindert, das es in der 60. min nicht 3:1 für RB steht.

Einspruch...Du tust ja gerade so, als hätten wir keine Torchancen gehabt und das war ja nun weiß Gott nicht so, es hätte dann folglich in der 60. Minute ca. 5:3 für uns stehen müssen, denn bei Leipzig haben auch die ein oder andere Grätsche, Rettung auf der Linie, Glanztaten vom Gulasch oder unser Unvermögen die Einschläge verhindert.
Der BVB war 9! Punkte weg! Schon vergessen?
Und im Pokalspiel fand der FCB doch in den ersten 25 min nach vorne gar nicht statt und lag nur dank Neuer nicht hinten.
Und zu Beginn der 2. Halbzeit retteten innerhalb von 3 Minuten Neuer und Kimmich den 1:0 Vorsprung.
Und was dann gewesen wäre, weiß keiner.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von TW317 »

rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 15:58
TW317 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 15:48
rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 15:33
Gegen Hoffenheim, Bremen und S04 - hat uns der BVB die Meisterschaft gewonnen.

Naja, diese Aufrechnerei ist ja nun müßig, wir haben in fast genauso vielen Spielen dämlihce Punkte liegen gelassen.

Und lediglich zwei überragende Paraden eines Neuer und eine Grätsche von Kimmich haben verhindert, das es in der 60. min nicht 3:1 für RB steht.

Einspruch...Du tust ja gerade so, als hätten wir keine Torchancen gehabt und das war ja nun weiß Gott nicht so, es hätte dann folglich in der 60. Minute ca. 5:3 für uns stehen müssen, denn bei Leipzig haben auch die ein oder andere Grätsche, Rettung auf der Linie, Glanztaten vom Gulasch oder unser Unvermögen die Einschläge verhindert.
Der BVB war 9! Punkte weg! Schon vergessen?
Und im Pokalspiel fand der FCB doch in den ersten 25 min nach vorne gar nicht statt und lag nur dank Neuer nicht hinten.
Und zu Beginn der 2. Halbzeit retteten innerhalb von 3 Minuten Neuer und Kimmich den 1:0 Vorsprung.
Und was dann gewesen wäre, weiß keiner.
Nee, hab ich nicht vergessen, aber warum waren Sie das? Weil wir u.a. gegen Augsburg, Freiburg, Düsseldorf in den letzten Minuten dämliche Punkte liegen gelassen haben.

Die erste klare Chance hatte Gnabry nach 3 Minuten, ansonsten hast Du Recht, die ersten 25 Minuten war nix, lag allerdings auch dran, daß Müller frei durch war und verstolpert hat.
Was wäre wenn ist doch auch Quatsch...wenn Konaté den Ball von Coman nicht von der Linie gekratzt, wenn der Linienrichter Lewandowski nicht zu Unrecht zurückgewunken, wenn Gulasch den Schuß von Hummels aus nächster Nähe nicht abgewehrt hätte. Ist aber nunmal alles nicht passiert und Bayern hat letztlich sehr souverän und verdient gewonnen, was aber auch nix mit Kovac zu tun hatte, hab ich ja oben geschrieben bei Mamchen schon geschrieben.
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von MaBu85 »

rauschberg hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 12:56 Hier eimal die Meinung eines langjährigen FCB-Mitglieds zu Nico Kovac:

[...]

Es hätte mir gefallen, wenn er mal einem Jeong eine Chance gegeben hätte, oder taktisch was probiert hätte. Aber er wählte immer die Sicherheitsvariante. Der Mann hat keine Eier, der Mann hat zu viel Angst davor, einen Fehler zu machen als die Chance zu sehen, was richtig zu machen. Darum hat er Goretzka gepusht, weil der mit seinen Schuss für ein paar Tore gut ist - aber dass ein James uns so viel mehr geben kann, das hat er ignoriert, weil er unser Spiel nur indirekt beeinflusste.

[...]
Und mit diesem Fußball und dieser "Sicherheitsvariante" hat er 42 Punkte in der RR geholt und eben den Pokal noch obendrauf. Und genau da liegt der Hase begraben. Bayern ist individuell so überlegen, dass die "Sicherheitsvariante" vollkommen ausreicht, um die gesamte Liga platt zu machen. Daher ja auch die Sprüche "mit denen würde meine Oma auch Meister". Da muss schon alles vollkommen schief laufen und es wäre noch locker Platz 2 (andere würde da á la Schalke dieses Jahr ganz abrutschen)

Vergleiche mal ehrlich die Mannschaften des FCB und des BvB. Das waren am Ende nur 2 Punkte. Und mit Ausnahme von Reus und eventuell Sancho würde bei Bayern wahrscheinlich nicht mal einer von uns auf der Bank sitzen, wenn da im Süden alle fit wären. Und einem Sancho in dem Alter so das Vertrauen zu geben, wäre eben nicht "Sicherheitsvariante" gewesen; da holt man einen Gnabry, der in Bremen zu den überragenden Bulispielern zählte, und bezeichnet es dann noch als Überraschung,dass er gut ist (Hoeneß)

Ich bin mal wirklich gespannt, was passiert. Rummennige wirkt auch weiterhin alles andere als überzeugt von Kovac, von der Meister"feier" habe ich jetzt nichts gesehen; wenn da noch weniger los war als in den letzten Jahren spricht das aber auch Bände über die Mannschaft, denn dieses Mal war es ja wirklich knapp...oder denen ist es mittlerweile auch einfach langweilig, da dürfte man auch nicht verwundert sein...

Meiner Meinung nach passt Kovac einfach überhaupt nicht nach München. Der ist nicht der Trainer für die großen Stars und erst recht nicht der "Mia-san-mia"-Hammel á la van Gaal. Vom Typen her würde ich z.B. Mourinho da sehen...der strahlt als Trainer genau das aus, was Hoeneß als Manager und der Verein an sich ausstrahlen...aber das wird nicht geschehen. Für Kovac ist es schade, denn ich finde ihn symphatisch und ich finde es höchst bewundernswert, wie er mit den ganzen Dolchstößen aus den eigenen Reihen während der Saison umgegangen ist.
Und der (nationale!) Erfolg gibt ihm eben im Prinzip recht - nur stellt sich eben die Frage, was man will und ob der nicht mehr oder weniger von alleine kommt...und ehe das jetzt zu lang wird, belasse ich es dann auch dabei...
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Re: Sollte Kovac hinwerfen??

Beitrag von rauschberg »

MaBu85 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 16:16
Und mit diesem Fußball und dieser "Sicherheitsvariante" hat er 42 Punkte in der RR geholt und eben den Pokal noch obendrauf. Und genau da liegt der Hase begraben. Bayern ist individuell so überlegen, dass die "Sicherheitsvariante" vollkommen ausreicht, um die gesamte Liga platt zu machen. Daher ja auch die Sprüche "mit denen würde meine Oma auch Meister". Da muss schon alles vollkommen schief laufen und es wäre noch locker Platz 2 (andere würde da á la Schalke dieses Jahr ganz abrutschen)

Vergleiche mal ehrlich die Mannschaften des FCB und des BvB. Das waren am Ende nur 2 Punkte. Und mit Ausnahme von Reus und eventuell Sancho würde bei Bayern wahrscheinlich nicht mal einer von uns auf der Bank sitzen, wenn da im Süden alle fit wären. Und einem Sancho in dem Alter so das Vertrauen zu geben, wäre eben nicht "Sicherheitsvariante" gewesen; da holt man einen Gnabry, der in Bremen zu den überragenden Bulispielern zählte, und bezeichnet es dann noch als Überraschung,dass er gut ist (Hoeneß)

Ich bin mal wirklich gespannt, was passiert. Rummennige wirkt auch weiterhin alles andere als überzeugt von Kovac, von der Meister"feier" habe ich jetzt nichts gesehen; wenn da noch weniger los war als in den letzten Jahren spricht das aber auch Bände über die Mannschaft, denn dieses Mal war es ja wirklich knapp...oder denen ist es mittlerweile auch einfach langweilig, da dürfte man auch nicht verwundert sein...

Meiner Meinung nach passt Kovac einfach überhaupt nicht nach München. Der ist nicht der Trainer für die großen Stars und erst recht nicht der "Mia-san-mia"-Hammel á la van Gaal. Vom Typen her würde ich z.B. Mourinho da sehen...der strahlt als Trainer genau das aus, was Hoeneß als Manager und der Verein an sich ausstrahlen...aber das wird nicht geschehen. Für Kovac ist es schade, denn ich finde ihn symphatisch und ich finde es höchst bewundernswert, wie er mit den ganzen Dolchstößen aus den eigenen Reihen während der Saison umgegangen ist.
Und der (nationale!) Erfolg gibt ihm eben im Prinzip recht - nur stellt sich eben die Frage, was man will und ob der nicht mehr oder weniger von alleine kommt...und ehe das jetzt zu lang wird, belasse ich es dann auch dabei...
[/quote]

Kann man teilweise so sehen, was den ersten Teil angeht. Aber gerade Du müsstest es doch eigentlich wissen, wie das ist, wenn man einen Trainer hat, der alle Fehler nur bei anderen sieht.
Und wenn es dann - und das werfe ich Kovac vor - überhaupt nicht um die Mannschaft und den Verein geht, sondern nur darum, den eigenen Arsch zu retten, dann ist das nicht das, was ich sehen will.
Im letzten Spiel gegen Frankfurt verletzt sich ein Goretzka - es wäre überhaupt kein Problem gewesen, einen Kimmich auf die Position zu stellen und einen Rafinha auf rechts einzuwechseln. Das wäre sicher kein großer Qualitätsverlust gewesen und ein Rafa hätte nach 8 Jahren seine letzten Einsatzminuten in der Arena bekommen.
Das hat einen Kovac doch überhaupt nicht interessiert. Dazu passte doch auch seine Aussage, einen Ribery und einen Robben frühestens zu bringen, wenn man mit zwei Toren führt. Dass diese beiden eine ganz besondere Rolle im Verein spielten, ist doch wohl unbestritten. Und es gab nicht wenige, die gesagt haben, dass ihnen der entsprechende Abschied für die Beiden wichtiger ist, als die Meisterschaft.
Ein Trainer der keine Fehler macht oder machen will und bei allem, was nicht klappt, die Mannschaft in die Pfanne haut - tut mir leid, aber mit so jemandn kann ich nichts anfangen.

Und nur noch einen Satz zur öden Meisterfeier - die musste kurz und knapp ausfallen. Der blöde Flieger hatte auch noch Verspätung! Ein Großteil der Fans, der Spieler und die Vereinsführung mussten/wollten auf jeden Fall pünktlich in der Grünwalder Straße sein um die 2. im Aufstiegsrückspiel anzufeuern.
Und anschließend wurde zuerst auf dem Rasen und später in der Stadt gemeinsam der Aufstieg in die 3.Liga gefeiert.
Das war gestern wichtig - nicht der Marienplatz!
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.