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Ein internationales Recherchebündnis, dem auch die österreichische Tageszeitung Der Standard angehört, hat zahlreiche Sanktionsverstöße europäischer Fußballklubs gegen die international geltenden Russland-Sanktionen aufgedeckt: Darunter eine ganze Reihe schmutziger Transfer-Deals, bezahlt mit schmutzigem Geld von sanktionierten russischen Oligarchen. Mit von der Partie ist demzufolge neben Klubs wie Olympique Lyon und PSV Eindhoven auch RB Salzburg – und das in einem besonders schwerwiegenden Fall, denn: Uneingeschränkter Herrscher bei Todorovic‘ neuem Klub Akhmat Grozny ist der tschetschenische Regional-Diktator Ramsan Kadyrow.
Kadyrow, das hätte man in Salzburg wissen können, falls man ab und zu die Nachrichten einschaltet, ist nicht irgendein Oligarch aus Putins Reich. Dem 47-Jährigen, der in Tschetschenien sämtliche Zügel der politischen und wirtschaftlichen Macht in den Händen hält, werden international Folter und zahlreiche weitere Menschenrechtsverletzungen u.a. gegen Homosexuelle vorgeworfen. Kadyrow (Beiname: „Putins Bluthund“) unterhält sogar eine eigene Privatarmee, die immer wieder an Kampfhandlungen sowie Gräueltaten in der Ukraine beteiligt war und ist.
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Doppelt peinlich für RB Salzburg und dessen damaligen Sportdirektor Christoph Freund (heute in gleicher Funktion beim FC Bayern tätig) ist, dass Kadyrow nicht erst seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 mit US- und EU-Sanktionen belegt ist. Der mächtige Mann bei Akhmat Grozny, der den Klub (früher: Terek Grozny) nach seinem verstorbenen Vater Akhmat Kadyrow benennen ließ, ist bereits seit der von ihm unterstützten Krim-Annektion im Jahr 2014 sanktioniert. Die USA haben neben Kadyrow auch den von ihm kontrollierten Fußballklub Akhmat Grozny ausdrücklich mit in ihre Sanktionsliste aufgenommen.
US-Sanktionen sind laut Standard auch für europäische Fußball-Unternehmen wie RB Salzburg durchaus beachtenswert, denn bei Verstößen kann Washington den betreffenden Personen oder Organisationen den Zugang zum amerikanischen Markt abschneiden. So könnte es Unternehmen, die auch in den USA aktiv sind, künftig verboten werden, Geschäfte mit RB Salzburg zu tätigen. Das beträfe etwa die klubeigenen Sponsoren Nike, Audi und Mastercard. Neben einem neuerlichen Imageverlust drohen den Österreichern und damit der gesamten „RB-Fußballfamilie“ somit empfindliche finanzielle Einbußen.
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Zwar beteuerte ein Sprecher von RB Salzburg gegenüber dem Standard, der Klub habe Todorovic damals – wegen Unstimmigkeiten zwischen Spieler und Verein – trotz laufenden Vertrags ablösefrei nach Grozny ziehen lassen. Doch selbst wenn das wahr sein sollte, hätte der Farmklub von RB Leipzig nach Lage der Dinge massiv gegen geltende Sanktionen verstoßen, wie die niederländische Juristin und Sanktions-Expertin Helen over de Linden im Standard anschaulich erklärt: „Das Problem ist, dass man Sanktionierten keine wirtschaftlichen Ressourcen zur Verfügung stellen darf, und ein Spieler ist eine wirtschaftliche Ressource.“
Deals mit Diktatoren
Deals mit Diktatoren
Überascht nicht wirklich das da weiterhin deals gelaufen sind...
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie