Da in dem Verband anscheinend alle Entscheidungsträger wie Rubiales denken, wird von der Seite keine Unterstützung der Spielerinnen kommen! Ich finde es gut und wichtig das ein männlicher Nationalspieler sich bereits solidarisiert hat und ebenfalls die NM boykottiert solange Rubiales und seine Gewährsmänner an der Spitze bleiben! Wie 81 Spielerinnen
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Sie hatten sich lange zurückgehalten, sie haben sich auf den Sport konzentriert, sie wussten, dass es um den Erfolg geht. Sie haben ein sehr reifes Verhalten gezeigt und waren damit sogar einigen Spielerinnen wie etwa Maria "Mapi" Leon scheinbar in den Rücken gefallen, die ihren Boykott auch während der WM aufrechterhielt und lieber auf das Turnier verzichtet hatte als sich mit Vilda und Co. abzugeben. Doch nun sind sie wieder vereint, gemeinsam kämpfen sie gegen ihren eigenen Verband. Mapi gehört zu den 81 Spielerinnen, die das Statement der Spielerinnengewerkschaft Futpro unterzeichnet haben.
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Ein- ... 51804.html
Der Nationaltrainer der Männer, Luis de Fuentes, applaudierte während Rubiales' Rede. Wohl auch deswegen reagierten einige Nationalspieler. Hector Bellerin schreibt bei Instagram: "Es ist wirklich beschämend, was passiert. Unser Land mit dieser Vulgarität zu repräsentieren. Aussagen des Opfers zu fälschen und ihr darüber hinaus die Schuld zu geben, indem man sich selbst zum Opfer macht." Des Weiteren schreibt der Profi von Betis Sevilla: "Fußball ist ein soziales Werkzeug, um sich weiterzuentwickeln. Machismus sollte keinen Platz in diesem System haben." Sein Teamkollege Borja Igelsias hat bei Instagram sogar seinen Rücktritt aus dem Nationalteam angekündigt: "Ich bin traurig und enttäuscht. Als Fußballer und als Mensch fühle ich mich durch das, was heute passiert ist, nicht repräsentiert", schrieb der 30-Jährige. "Das Tragen des Trikots der spanischen Nationalmannschaft ist eines der großartigsten Dinge, die mir in meiner Karriere passiert sind. Ich habe die Entscheidung getroffen, nicht in die Nationalmannschaft zurückzukehren, bis sich die Dinge ändern und solche Taten ungestraft bleiben." Der Stürmer, der erst im September 2022 sein Debüt gegeben hatte, schloss mit den Worten: "Für einen gerechteren, menschlicheren und anständigeren Fußball."
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Nati ... 51160.html
So wird es wohl die Gesellschaft richten...
Berta Barbet forscht als Politikwissenschaftlerin in Spanien zu politischen Verhaltensweisen und öffentlicher Meinung.
Frau Barbet, das übergriffige Verhalten von Luis Rubiales, dem Präsidenten des spanischen Fußballverbands, hat eine heftige Kontroverse um die Konsequenzen losgetreten. Was hat der Fall in Spanien ausgelöst?
Sofort nach dem WM-Finale am vergangenen Sonntag und der Siegerehrung haben sich feministische Bewegungen in Spanien und viele Vertreter der progressiven politischen Parteien mit der Spielerin Jennifer Hermoso solidarisiert, die im Zentrum der Debatte steht, und Rubiales‘ Rücktritt gefordert.
Auch die Regierung hat deutlich Position gegen den Verbandschef bezogen.
Ja. Es gab in der vergangenen Woche eine große Welle der Unterstützung für Jennifer Hermoso. Es ist extrem wichtig für Frauen in solchen Situationen – vor allem, wenn sie derart exponiert sind –, dass sie nicht nur Menschen hinter sich wissen, sondern auch institutionelle Macht.
Daher war die Reaktion der Regierung sehr bedeutsam. Jennifer Hermoso musste nicht das Gefühl haben, in Gefahr zu sein, als sie sich äußerte, oder öffentlich an den Pranger gestellt zu werden. Auch die Solidarität von Sportlerinnen aus anderen Ländern ist da sehr hilfreich.
Der spanische Fußballverband steht jedoch weiterhin hinter Rubiales.
Ja, der Präsident hat bis heute die volle Rückendeckung seines Verbands. Wahrscheinlich wird Rubiales in naher Zukunft zurücktreten müssen. Aber jedenfalls nicht, weil der Verband ihn dazu gezwungen hat.
Sondern?
Die Regierung hat angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen, um ihn aus dem Amt des Verbandspräsidenten zu entfernen. Dass es dazu kommen muss, zeigt, wie sehr die spanische Fußballwelt immer noch von Sexismus geprägt ist.
Eine Hochburg des „machismo“?
In gewisser Weise ja. Natürlich sind im Fußball und im Verband nicht alle Machos. Es gibt durchaus einige Stimmen – auch Vereine –, die Rubiales‘ Rücktritt fordern. Aber sie sind klar in der Minderheit. Gesamtgesellschaftlich betrachtet sind die kritischen Stimmen deutlich mehr. Es verdeutlicht, wie gespalten die spanische Gesellschaft mit Blick auf die Gleichstellung der Geschlechter immer noch ist.
Was wird der Rubiales-Skandal in Spanien bewegen?
Mit diesem Fall liegt in Spanien zum ersten Mal der Fokus auf Gender in der Sportwelt – also einem Bereich, der sehr lange eine Männerdomäne war. Es wird ein Aufbruch in neue Räume sein, wie es ihn in anderen Ländern wie den USA schon gegeben hat, wenn wir zum Beispiel an den Streit um das gleiche Gehalt oder die Aufdeckung sexualisierter Gewalt durch Trainer denken.
Und jenseits des Sports?
Wie es für Rubiales weitergeht, wird wegweisend sein. Sollte er Präsident bleiben und sein Verhalten keine Konsequenzen haben, signalisiert das den Frauen: Exponiert Euch besser nicht, denn es bringt ja eh nichts. Wird er bestraft, ist es genau andersherum. Dann werden sich Frauen ermutigt fühlen, sich zu wehren und den Mund aufzumachen.
Auch für die Spielerinnen ist es wichtig: Sie hätten jetzt feiern sollen. Aber ihre Siegeswoche wurde von Rubiales‘ Taten komplett überschattet. Sie wollen Gewinnerinnen sein, keine Opfer. Am Ende muss der Fokus wieder darauf liegen, was für großartige Athletinnen sie sind.
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 71415.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie