Überfall auf die Sowjetunion

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erpie
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Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von erpie »

Offen sein, trotz der Vergangenheit
80 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion: Wladimir Putin schreibt über seine Sicht auf Europas Geschichte und seine Vorstellung von einer gemeinsamen Zukunft.
Ein Gastbeitrag von Wladimir Putin
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Heinz B.
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Heinz B. »

Ja, das hört sich auf den ersten Blick wirklich gut an:
Wir sind offen für ein faires und kreatives Zusammenwirken. Dies unterstreicht auch unsere Anregung, einen gemeinsamen Kooperations- und Sicherheitsraum vom Atlantik bis hin zum Pazifik zu schaffen, der verschiedene Integrationsformate einschließen könnte, unter anderem die Europäische Union und die Eurasische Wirtschaftsunion.

Ich möchte noch einmal betonen: Russland plädiert für die Wiederherstellung einer umfassenden Partnerschaft zu Europa. Es gibt viele Themen von gemeinsamem Interesse: Sicherheit und strategische Stabilität, Gesundheit und Bildung, Digitalisierung, Energiewirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technologie, Lösungen für Klima- und Umweltprobleme.

Die Welt entwickelt sich dynamisch weiter und wird mit immer neuen Herausforderungen und Bedrohungen konfrontiert. Und wir können es uns einfach nicht leisten, die Last früherer Missverständnisse, Kränkungen, Konflikte und Fehler mit uns herumzuschleppen. Eine Last, die uns an der Lösung aktueller Probleme hindert. Wir sind überzeugt, dass wir alle diese Fehler einzuräumen und zu korrigieren haben. Unser gemeinsames und unstrittiges Ziel ist es, die Sicherheit des Kontinents ohne Trennlinien und einen einheitlichen Raum für eine gleichberechtigte Kooperation und kollektive Entwicklung im Sinne der Prosperität Europas und der ganzen Welt sicherzustellen.
Wenn man aber ein wenig weiter denkt, kommt man zu dem Schluss, dass da jemand einen Spalt zwischen die Europäer und die USA treiben möchte, um dann die Rolle der Amis zu übernehmen. Das wiederum halte ich unter dem Gesichtspunkt der Krim-Annektion, der Lage in der Ost-Ukraine und dem Umgang Putins mit politischen Gegnern für ziemlich fragwürdig. Er kommt mir immer so vor, wie ein Wolf, der Kreide gefressen hat.

Ich bin auch für eine offene und ehrliche Partnerschaft mit Russland und gleichzeitig mehr Abstand zu den USA, weil das für die Zukunft Europas sehr wichtig sein wird, aber vorher darf Putin nicht nur süße Worte säuseln, sondern er muss auch Taten folgen lassen, so dass man ihm glauben kann, was er sagt.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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GaviaoDF
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von GaviaoDF »

Hach, der Vladl. Immer für einen Lacher gut.

Futter für golfspielende Ferngesteuerte, mehr nicht.
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

Quelle: Wer wohl?
Eckfahnenfan

Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Eckfahnenfan »

Die Destabilisatoren wissen: Russland ist militärisch ernstzunehmen. Jugoslawien war es nicht. Das hilft Frieden sichern. Fragil zwar, aber durchaus wirkungsvoll - Putins Finger am roten Knopf…
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Txomin_Gurrutxaga
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Jaja, der Große Vaterländische, der für die Unions-Subjekte im Westen der Sowjetunion bereits 1939 losging :wink:
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erpie
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von erpie »

Auf jeden Fall zeigt der Gastbeitrag eindeutig die Ziele und Politik die Putin betreibt. Er versucht die Hoheit über die "Geschichtspolitik" (Deutungshoheit) zu behalten und zu gestalten. Dieser Artikel aus dem Tagesspiegel passt da auch ganz gut ins Bild.
Der Geschichtsstreit stellt Deutschland vor Probleme

Die neue Eigenständigkeit im Gedenken stellt die Repräsentanten der Deutschen vor schwierige Fragen. Das Dritte Reich hat damals die Sowjetunion angegriffen und einen Vernichtungskrieg geführt. Es hat nach der Devise „Teile und herrsche“ Kollaborateure in den besetzten Ländern gesucht. Der ukrainische oder lettische SS-Mann ist ein allgemein bekannter Topos, der von der russischen Geschichtspropaganda regelmäßig abgerufen wird. Ebenso die Behauptung, viele Polen hätten beim Holocaust bereitwillig mitgeholfen.

Putin missbraucht solche Topoi in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen. Nach der „orangen Revolution“, die Putins Handlanger in Kiew stürzte, diskreditierte er die neue demokratische Regierung als Horde von Faschisten und Antisemiten.

Etablierte Geschichtsbilder beeinflussen die Wahrnehmung der Gegenwart. Und die Gegenwart nimmt Einfluss auf den Wandel der Geschichtsbilder.
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Putin missbraucht solche Topoi in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen. Nach der „orangen Revolution“, die Putins Handlanger in Kiew stürzte, diskreditierte er die neue demokratische Regierung als Horde von Faschisten und Antisemiten.
Sowohl gelernten als auch geistigen Sowjet-Russen ist es in Fleisch und Blut übergegangen, dass Westukrainer samt und sonders Faschisten sind. Putin selbst ist da nur einer von 144 Millionen inklusive A. Nawalny.

Der Knackpunkt liegt mE darin, dass ukrainische Aufständler noch bis Anfang/Mitte der 50er Jahre als Partisanen in den Karpaten gehaust und Anschläge gegen die sowjetische Besatzungsmacht verübt haben. In Moskau hat das zwischen 1945 und 1955 nackte Panik ausgelöst (kann man sich denke ich gut vorstellen dieses Sakrileg... Nachahmer womöglich noch im Baltikum und anderswo? Gott bzw. Lenin bewahre!).
Es geht also nicht so sehr darum, dass Ukrainer WÄHREND des WWII in nazistischen Hilfsbataillonen gekämpt haben. Das hätte man ihnen verziehen. Zumindest wäre es im Volksgedächtnis nicht so verankert gewesen. Es geht um den Widerstand derselben Kreise gegen die SU lange NACH dem siegreichen Krieg.

Sämtliche Weltanschauungsprobleme, die wir heute v.a. in Westeuropa zu dem Thema wälzen, resultieren im Grunde aus der Gleichsetzung "Russland = Sowjetunion".

Abweichler und Feinde = Faschisten.
Gunnar Lindemann (AfD) = Antifaschist.
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Hoellenvaart
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Beitrag von Hoellenvaart »

heuchlerischen diktatoren bzw. mördern eine plattform zu bieten, die ZEIT werde ich jetzt wohl auch kündigen müssen, das ist wirklich alles nicht mehr auszuhalten.....

https://www.youtube.com/watch?v=Kvek60dvq50
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ABC...XYZ
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von ABC...XYZ »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 22:56
....
Sämtliche Weltanschauungsprobleme, die wir heute v.a. in Westeuropa zu dem Thema wälzen, resultieren im Grunde aus der Gleichsetzung "Russland = Sowjetunion".
.....
Das trifft einen Kernpunkt. Die meisten kennen russische Geschichte und das Wesen im Denken der Russen nicht. Woher auch ? Ich habe die Sprache, Geschichte, Literatur studiert und war oft dort und hatte auch reichlich Kontakte, liegt allerdings zeitlich Jahre zurück.
Die permanent strapazierte Anti-Russland-Haltung geht mir grundsätzlich auf den Geist. Russland ist an guten Beziehungen zu Europa massiv interessiert.

Das passt aber nicht in das Weltbild der Amis.
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Atlan
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Atlan »

ABC...XYZ hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 23:50
Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 22:56
....
Sämtliche Weltanschauungsprobleme, die wir heute v.a. in Westeuropa zu dem Thema wälzen, resultieren im Grunde aus der Gleichsetzung "Russland = Sowjetunion".
.....
Das trifft einen Kernpunkt. Die meisten kennen russische Geschichte und das Wesen im Denken der Russen nicht. Woher auch ? Ich habe die Sprache, Geschichte, Literatur studiert und war oft dort und hatte auch reichlich Kontakte, liegt allerdings zeitlich Jahre zurück.
Die permanent strapazierte Anti-Russland-Haltung geht mir grundsätzlich auf den Geist. Russland ist an guten Beziehungen zu Europa massiv interessiert.

Das passt aber nicht in das Weltbild der Amis.
Das USA = Freund, Russland etc. = Feind Schema wird oder wurde hier einen ja bereits in der Schule beigebracht.
Schwiegervater war in russischer Kriegsgefangenschaft und froh, sich aus Kartoffelschalen eine Suppe kochen zu können. Er war in einer Küche eingesetzt. Nach seiner Rückkehr, bzw. später, hat er aber vor allem die USAmerikaner kritisiert und vor ihnen gewarnt.
Wir hatten hier im Westen aber auch nichts oder wenig mit den Russen zu tun. Und ja, Sowjetunion bis heute = Russland.

Russland hat sich schon früher nach Westen, nach Europa orientiert. Der Zar, der als Zimmermann arbeitete... Russland liegt nur geographisch zum größten Teil in Asien.
Putin und seine Politik muss man trotzdem nicht mögen und darf sie auch kritisieren.
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von erpie »

Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 22:56
Putin missbraucht solche Topoi in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen. Nach der „orangen Revolution“, die Putins Handlanger in Kiew stürzte, diskreditierte er die neue demokratische Regierung als Horde von Faschisten und Antisemiten.
Sowohl gelernten als auch geistigen Sowjet-Russen ist es in Fleisch und Blut übergegangen, dass Westukrainer samt und sonders Faschisten sind. Putin selbst ist da nur einer von 144 Millionen inklusive A. Nawalny.

Der Knackpunkt liegt mE darin, dass ukrainische Aufständler noch bis Anfang/Mitte der 50er Jahre als Partisanen in den Karpaten gehaust und Anschläge gegen die sowjetische Besatzungsmacht verübt haben. In Moskau hat das zwischen 1945 und 1955 nackte Panik ausgelöst (kann man sich denke ich gut vorstellen dieses Sakrileg... Nachahmer womöglich noch im Baltikum und anderswo? Gott bzw. Lenin bewahre!).
Es geht also nicht so sehr darum, dass Ukrainer WÄHREND des WWII in nazistischen Hilfsbataillonen gekämpt haben. Das hätte man ihnen verziehen. Zumindest wäre es im Volksgedächtnis nicht so verankert gewesen. Es geht um den Widerstand derselben Kreise gegen die SU lange NACH dem siegreichen Krieg.

Sämtliche Weltanschauungsprobleme, die wir heute v.a. in Westeuropa zu dem Thema wälzen, resultieren im Grunde aus der Gleichsetzung "Russland = Sowjetunion".

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Moin,
danke für den "Geschichtsunterricht", hatte ich nicht so auf dem Schirm, da meine Schwerpunkte in Geschichte auch 1945 endeten.
Das die heutigen Probleme von dem verkürzten und durch den Kalten Krieg manifestierten Bild "Rußland=Sowjetunion" herrühren ist wohl unstrittig. Nur kommt das "deutsche Gedenken" ja in die "Bedroullie" weil es eben nicht so war.
Wie robust er diese Darstellungen durchzusetzen vermag, haben Polen, Israel und Deutschland beim 75. Jahrestag der Befreiung des KZ’s Auschwitz durch die Rote Armee und beim 80. Jahrestag des Kriegsbeginns 2019 erfahren. Nicht Stalin habe beim Beginn des Weltkrieg im Einvernehmen mit Hitler gehandelt, behauptete Putin, sondern Polen trage die Verantwortung, weil es einen Nichtangriffspakt mit Berlin geschlossen habe, der Stalin keine andere Wahl gelassen habe, als selbst mit Hitler zu paktieren.
...
Etablierte Geschichtsbilder beeinflussen die Wahrnehmung der Gegenwart. Und die Gegenwart nimmt Einfluss auf den Wandel der Geschichtsbilder.
...
Wladimir Putin möchte nur die ihm genehmen Rollen der Sowjetunion hervorheben: Hitlers Opfer 1941, Sieger und Befreier 1945. Von einer Mittäterschaft zu Kriegsbeginn, vom Hitler-Stalin-Pakt, vom gemeinsamen Überfall auf Polen im September 1939 und der Aufteilung der Beute, von den Verbrechen an Ukrainern, Belarusen, Balten will er nichts wissen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/80- ... 09258.html
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Re: Überfall auf Demokratie und Menschenrechte

Beitrag von erpie »

Hoellenvaart hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 23:39 heuchlerischen diktatoren bzw. mördern eine plattform zu bieten, die ZEIT werde ich jetzt wohl auch kündigen müssen, das ist wirklich alles nicht mehr auszuhalten.....

https://www.youtube.com/watch?v=Kvek60dvq50
Oh bald wird es aber eng für Dich mit den Informationen ... bitte nicht zu den "Alternativen- Meiden" abwandern. :mrgreen:
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Mittwoch 23. Juni 2021, 07:17 Das USA = Freund, Russland etc. = Feind Schema wird oder wurde hier einen ja bereits in der Schule beigebracht.

Ok, aber das ist mehr als 30 Jahre her. Heute wäre ein differenzierteres Bild durchaus möglich, stünden dem nicht Putin mit seinen groß-russischen Ambitionen und ein, um seinen Einfluss fürchtender Amerikaner, entgegen.
Schwiegervater war in russischer Kriegsgefangenschaft und froh, sich aus Kartoffelschalen eine Suppe kochen zu können. Er war in einer Küche eingesetzt. Nach seiner Rückkehr, bzw. später, hat er aber vor allem die USAmerikaner kritisiert und vor ihnen gewarnt.
Würde mich mal interessieren, warum?
Russland hat sich schon früher nach Westen, nach Europa orientiert. Der Zar, der als Zimmermann arbeitete... Russland liegt nur geographisch zum größten Teil in Asien.
Für mich ist Russland ein Teil Europas. Hätten die Europäer nach dem Zusammenfall der Sowjetunion die Chance genutzt, auf Russland zuzugehen und engere Beziehungen aufgebaut, gäbe es heute keinen Putin - zumindest vielleicht nicht. Aber da sorgte ja unser westlicher "Freund" schon dafür, dass das nicht zustande kam. Wo sollte das auch hinführen, da hätte man ja kein Feindbild mehr. China war ja noch nicht soweit wie heute. Außerdem wäre ein geeintes Europa eine Gefahr für die Wirtschaftsmacht USA gewesen.
Putin und seine Politik muss man trotzdem nicht mögen und darf sie auch kritisieren.
Nein, man darf nicht, man muss den "kleinen Zaren" kritisieren.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von erpie »

Eine Antwort aus Polen
Wir sollten die historische Wahrheit im Blick behalten
Russlands Präsident bezeichnet in einem Gastbeitrag in der ZEIT die Ukraine-Krise als einen von Europa unterstützten Staatsstreich. Das stimmt nicht, ich war dabei.
Ein Gastbeitrag von Radosław Sikorski
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Atlan »

Heinz B. hat geschrieben: Mittwoch 23. Juni 2021, 16:26
Atlan hat geschrieben: Mittwoch 23. Juni 2021, 07:17 Das USA = Freund, Russland etc. = Feind Schema wird oder wurde hier einen ja bereits in der Schule beigebracht.

Ok, aber das ist mehr als 30 Jahre her. Heute wäre ein differenzierteres Bild durchaus möglich, stünden dem nicht Putin mit seinen groß-russischen Ambitionen und ein, um seinen Einfluss fürchtender Amerikaner, entgegen.
Schwiegervater war in russischer Kriegsgefangenschaft und froh, sich aus Kartoffelschalen eine Suppe kochen zu können. Er war in einer Küche eingesetzt. Nach seiner Rückkehr, bzw. später, hat er aber vor allem die USAmerikaner kritisiert und vor ihnen gewarnt.
Würde mich mal interessieren, warum?
Russland hat sich schon früher nach Westen, nach Europa orientiert. Der Zar, der als Zimmermann arbeitete... Russland liegt nur geographisch zum größten Teil in Asien.
Für mich ist Russland ein Teil Europas. Hätten die Europäer nach dem Zusammenfall der Sowjetunion die Chance genutzt, auf Russland zuzugehen und engere Beziehungen aufgebaut, gäbe es heute keinen Putin - zumindest vielleicht nicht. Aber da sorgte ja unser westlicher "Freund" schon dafür, dass das nicht zustande kam. Wo sollte das auch hinführen, da hätte man ja kein Feindbild mehr. China war ja noch nicht soweit wie heute. Außerdem wäre ein geeintes Europa eine Gefahr für die Wirtschaftsmacht USA gewesen.
Putin und seine Politik muss man trotzdem nicht mögen und darf sie auch kritisieren.
Nein, man darf nicht, man muss den "kleinen Zaren" kritisieren.
Viele Punkte...
Schule ist bei mir 47 Jahre her, also schreibst du richtig: Mehr als 30 Jahre. Ob es danach anders unterrichtet wurde, weiß ich natürlich nicht. Müsste meinen Sohn fragen, er unterrichtet inzwischen selber. Er kommt heute Abend kurz vorbei...
Warum Schwiegervater die Amis nicht mochte? Konkrete Gründe kann ich jetzt nicht liefern. Aber er hatte wohl erkannt, dass sie nichts verschenken würden. Also nicht die einzelnen Amerikaner/Soldaten, die recht freigiebig Schokolade oder Zigaretten gaben. Es war ihm wohl bewusst, dass die USA den Deutschen als Volk/Staat nichts ohne Gegenleistung gab. Leider kann ich mich nicht an seine genauen Worte erinnern. Und Fragen geht auch nicht mehr.
Wenn du dir die Geschichte der USA anschaust: Das Land von den Indianern erobert, die Indianer und Bisons fast ausgerottet, die Sklavenhaltung aus monetären Gründen... Ja, ich weiß, die deutsche Geschichte ist auch kein Ruhmesblatt.
Russland: Da stimme ich dir zu. Ein starkes Europa mit Russland als Freund oder guten Nachbarn war nie im Sinne der USA. Womit wir wieder bei Schwiegervater sind. Ein schwaches Europa aber noch weniger, da Russland dann mehr Einfluss gehabt hätte.
Was mit einer UdSSR unter Gorbi, oder im Sinne von Gorbi, vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre. Spätestens seit Putin hat sich das aber erledigt.
Putin: Ob man ihn nun kritisieren darf oder muss, lasse ich mal offen. :wave: Seine Handlungen sind oft auch für mich absolut kritikwürdig.
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Hoellenvaart »

ABC...XYZ hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 23:50
Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: Dienstag 22. Juni 2021, 22:56
....
Sämtliche Weltanschauungsprobleme, die wir heute v.a. in Westeuropa zu dem Thema wälzen, resultieren im Grunde aus der Gleichsetzung "Russland = Sowjetunion".
.....
Das trifft einen Kernpunkt. Die meisten kennen russische Geschichte und das Wesen im Denken der Russen nicht. Woher auch ? Ich habe die Sprache, Geschichte, Literatur studiert und war oft dort und hatte auch reichlich Kontakte, liegt allerdings zeitlich Jahre zurück.
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Das passt aber nicht in das Weltbild der Amis.
ja, der russische diktator und mörder will sein erdgas an europa verticken, damit er sich und seinen oligarchen weiterhin ein schönes leben auf kosten der russischen allgemeinheit machen kann. mehr muss man über das russische "wesen" nicht wissen. dass der russe einer ist, der birken liebt, weiss man abgesehen davon ja bereits.

:lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!:
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Mittwoch 23. Juni 2021, 18:07 dass der russe einer ist, der birken liebt, weiss man abgesehen davon ja bereits.
Genau. :thumbup:

Außerdem ist der Grieche faul, der Pole klaut, der Italiener denkt nur ans Rammeln und der Franzose lebt ausschließlich von Baguettes. :lol!:
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Zeit/Sikorski hat geschrieben:Putin fragt, warum die USA den "Staatsstreich in der Ukraine organisiert" und die EU-Staaten das "willenlos unterstützt" hätten.
Bei polnischen Einschätzungen zu Russland bimmeln bei mir alle Tendenzglocken, dennoch sagt dieser eine Satz bereits aus, was man von der Stalin-Note 2.0 zu halten hat.

Was er BTW auch aussagt: Staatsstreiche im sowjet-russischen Raum können seit etwa dem Jahr 2000 grundsätzlich nur von sinistren fremden Mächten gesteuert sein (2x Ukraine, zuletzt Belarus', zzgl. zwischendurch die zarten Aufwallungen in russischen Großstädten). Die eigene Bevölkerung (don't call them Bürger!) würde das ohne Aufwiegelung & Bezahlung von außen nie tun, nicht mal auf die Idee kommen.

(JA, die USA haben sich massiv eingemischt, ziemlich bald vor allem mit Geldkrediten, aber das Janukovych-Regime hat den Staat eben auch bis zum Exitus ausgeplündert - was ukrainische Regierungen grundsätzlich getan haben, nur wollten die vorherigen die Kuh eben noch ne Weile melken, wozu Janukovych aber zu dämlich war. An dieser Stelle wären zwecks Vertiefung der Abhängigkeit normalerweise RUSSISCHE Kredite oder reduzierte Gaspreise ins Spiel gekommen. Aber dann kamen der Majdan & US-amerikanische Kredite).

Dummdreist bis nach Meppen :pukey:
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Re: Überfall auf die Sowjetunion

Beitrag von erpie »

Wladimir Putin beansprucht in seinem Gastbeitrag die Deutungshoheit über die jüngste Geschichte. Richtig aber ist: Mit seinen Mythen betreibt er gezielte Desinformation. Ein Gastbeitrag von Martin Schulze Wessel
...
In seinem Gastbeitrag beansprucht Putin die Deutungshoheit über die jüngste Geschichte. Er tritt gewissermaßen als Historiker auf, wenn er "Grundursachen" für den Konflikt zwischen Russland und dem Westen ausmacht, die er "im Vorrücken der Nato gen Osten" sieht. Dass die Erweiterung der Nato und der Europäischen Union dem politischen Willen der ostmitteleuropäischen Staaten entsprach, ignoriert Putin. Souveränen Staaten kann man die Wahl ihrer Bündnispartner nicht verwehren, wenn man die Prinzipien von Demokratie und nationaler Souveränität respektiert. Darin liegt das Grundproblem der russischen Sicherheitspolitik, das sie zur Mythenproduktion geradezu zwingt: Die Veränderung der politischen Landkarte darf nicht dem Willen freier Völker entsprechen, sie muss eine Folge der Machinationen der westlichen Politik sein.
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