Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

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Heinz B.
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 22. April 2021, 09:57 Wie kannst Du beurteilen das er kein Deut besser als Putin ist? Was Du gegooglet hast ist doch in dieser Situation unerheblich!
Eben weil ich gegoogelt (schreibt man das so?) habe, kann ich das beurteilen. Ein ganz schlimmer rechter Finger ist das. Ich helfe dir mal:

Nawalnys erstes politisches Engagement fand von 1999 bis 2007 statt. Er war Mitglied, teils sogar im Vorstand, der liberalen Partei „Jablonko“ und machte sich parallel schon einen Namen als Blogger gegen Korruption. Nawalny behauptet, es habe persönliche Gründe für seinen Rauswurf aus der Partei gegeben, er kritisierte damals den Partei-Gründer Grigori Jawlinski. Der aber sagt: Nationalistische und rassistische Äußerungen hätten zum Rauswurf geführt. Nach seinem Rauswurf soll er sich mit dem nationalistischen Gruß „Ehre sei Russland“ verabschiedet haben, so Jablonko-Mitglied Boris Wischnewsky.

Besser dokumentierte Nawalny selbst auf seinem eigenen Blog seine damalige Haltung. Bürgerrechtler nennt er dort: „quasiliberale Wichser“, Homosexuelle: „Schwuchteln“, die weggesperrt gehörten. Und als Russland 2008 in Georgien einmarschierte, sprach er sich für die Deportation aller Georgier aus Russland aus. Und schrieb, dass „das Hauptquartier der Nagetiere“ (Tiflis) mit Marschflugkörpern zerstört gehöre.

Nach seinem Rauswurf nahm Nawalny dann auch direkt am jährlich stattfindenden „Russischen Marsch“ teil. Dort treffen sich Konservative, Nationalisten, Monarchisten sowie offen rechtsextreme Gruppen, um gegen die Regierung zu demonstrieren. Der „Kremlkritiker“ trat dort mehrfach als Redner auf, war im Orga-Team. Seine von ihm gegründete „Fortschrittspartei“ nannte er zu der Zeit selbst „nationalistisch“.

Als er 2013 für das Amt des Bürgermeisters von Moskau antrat, erzielte er seinen bisher größten Erfolg: Mit 27 Prozent errang er den zweiten Platz, stieg endgültig zum bekanntesten Oppositionellen auf. Allerdings: Gewonnen hatte er die Stimmen mit einem klar antimigrantischen Wahlkampf, hantierte mit nachweislich falschen Zahlen. Etwa, dass die Hälfte der Moskauer Kriminalität von Einwanderern aus dem Kaukasus ausgehe.

Außerdem bemühte er das bekannte rechtspopulistische Klischee, dass russische Frauen „nicht mehr auf die Straße gehen“ könnten. Sich gegen Verbrecher und Terroristen, etwa aus Tschetschenien, auszusprechen ist an sich natürlich gut und richtig. Deren Entmenschlichung als „Kakerlaken“, gegen die sich die gesamte Bevölkerung bewaffnen müsse, mutet aus westlicher Sicht dennoch eigen an. (Mopo)
Es geht um sein Leben, das auf dem Spiel steht weil er sich mit dem (Zar) Präsidenten Putin angelegt hat. Selbstlos war seine Rückkehr nicht, aber so bringt er Putin eben mehr in Bedrängnis als meinetwegen von Berlin aus.
Wenn es um sein Leben geht, hätte er in Berlin bleiben sollen. So spielte er mit dem Feuer und hat sich verbrannt.

Für den Westen verkörpert Navalny das Werkzeug, das für eine Destabilisierung Russlands sorgen könnte. Die Frage nach seiner politischen Ausrichtung ist dabei offensichtlich völlig egal. Oder anders gesagt. Wenn es um das Leben und die Gesundheit des Menschen Nawalny ginge, wieviel andere Länder müssten die USA und die EU mit Sanktionen bebelegen, weil dort (allerdings unbekannte) Oppositionelle oder Minderheiten gefangen gehalten, gefoltert oder diskriminiert werden?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Na also, geht doch

Beitrag von Eckfahnenfan »

Das Gefängniskrankenhaus von Wladimir hatte seine Türen geöffnet: für vier zivile Mediziner.
https://taz.de/Opposition-in-Russland/!5768490/
Der Unrechtsstaat lässt sich erweichen. Und der Kremlkritiker nimmt wieder Nahrung auf.

Knallhart demgegenüber der Rechtsstaat. Holger Meins, Kanzleramtskritiker, bezahlte seine mit Nahrungsverweigerung unterstrichene Forderung nach Beendigung der Isolationsfolter mit dem Leben.

Andere Länder, andere Sitten...
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Depp72
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Re: Na also, geht doch

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 19:22 Knallhart demgegenüber der Rechtsstaat.
Humanistisch dagegen die DDR: Da konnten Häftlinge freigekauft werden. Devisen für Wandlitz statt Dividende für Aktionäre.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Eckfahnenfan

Re: Na also, geht doch

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 19:37 Devisen für Wandlitz
Luxus pur
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Re: Na also, geht doch

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 20:00 Luxus pur
Muss man ins immer ins Verhältnis setzen. Waren die Häuser von Schnauze Schmidt oder von Birne deutlich luxuriöser?
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Re: Na also, geht doch

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 20:04
Eckfahnenfan hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 20:00 Luxus pur
Muss man ins immer ins Verhältnis setzen. Waren die Häuser von Schnauze Schmidt oder von Birne deutlich luxuriöser?
Beim Insverhältnissetzen musste dann aber die "Parteibonzen" dort mit den "Kapitalbonzen" hier (und nicht mit deren politischem Personal) vergleichen. Da sind wir dann bei der Villa Hügel. Honeckers Behausung hättest Du nicht mal einem BR-Vorsitzenden bei Opel oder VW anbieten können. Die hätten Dir einen Vogel gezeigt. So geht Arbeiteraristokratie.
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Re: Na also, geht doch

Beitrag von erpie »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 21:22
Depp72 hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 20:04
Eckfahnenfan hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 20:00 Luxus pur
Muss man ins immer ins Verhältnis setzen. Waren die Häuser von Schnauze Schmidt oder von Birne deutlich luxuriöser?
Beim Insverhältnissetzen musste dann aber die "Parteibonzen" dort mit den "Kapitalbonzen" hier (und nicht mit deren politischem Personal) vergleichen. Da sind wir dann bei der Villa Hügel. Honeckers Behausung hättest Du nicht mal einem BR-Vorsitzenden bei Opel oder VW anbieten können. Die hätten Dir einen Vogel gezeigt. So geht Arbeiteraristokratie.
Schon krass auf was der Erich so alles zum Wohle der Arbeiter und Bauern verzichtet hat! Er war und wollte immer einer von Ihnen sein. In die alten Villen kamen dann die Waisen.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

erpie hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 22:05 In die alten Villen kamen dann die Waisen.
Für eine bess're Zugunft... bauen wir die Jugendwerkhöfe auf.
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von erpie »

Autor Sergej Lebedew über Giftmorde: „Sie glauben an Macht und Angst“

Sergej Lebedew erzählt in seinem neuen Roman von Giftanschlägen gegen russische Oppositionelle. Der Fall Nawalny und die Lage in Belarus hänge zusammen, sagt er.
https://taz.de/Autor-Sergej-Lebedew-ueb ... /!5787843/
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von erpie »

Nun ist er wohl verstorben R.I.P.
Der russische Oppositionspolitiker soll im Gefängnis gestorben sein. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt.

Der Kritiker der russischen Führung, Alexej Nawalny, ist offenbar tot. Das melden russische Medien mit Verweis auf die Gefängnisverwaltung. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt. Verurteilt wurde Nawalny unter anderem wegen Extremismus, er hat den Vorwurf stets bestritten. Seine politische Bewegung wurde verboten, enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland.
https://www.sueddeutsche.de/politik/naw ... -1.6366031
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Atlan »

erpie hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 12:39 Nun ist er wohl verstorben R.I.P.
Der russische Oppositionspolitiker soll im Gefängnis gestorben sein. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt.

Der Kritiker der russischen Führung, Alexej Nawalny, ist offenbar tot. Das melden russische Medien mit Verweis auf die Gefängnisverwaltung. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt. Verurteilt wurde Nawalny unter anderem wegen Extremismus, er hat den Vorwurf stets bestritten. Seine politische Bewegung wurde verboten, enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland.
https://www.sueddeutsche.de/politik/naw ... -1.6366031
Damit musste er rechnen, als er sich freiwillig seinen Feinden auslieferte. Hat er wirklich geglaubt, dass er von diesem Schicksal verschont bleibt?
Jetzt möge er in Frieden ruhen.
Vom Ausland aus hätte er vielleicht mehr erreicht und würde wohl noch leben.
Grün/Weiße Grüße :wave:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von GaviaoDF »

erpie hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 12:39 Nun ist er wohl verstorben R.I.P.
Der russische Oppositionspolitiker soll im Gefängnis gestorben sein. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt.

Der Kritiker der russischen Führung, Alexej Nawalny, ist offenbar tot. Das melden russische Medien mit Verweis auf die Gefängnisverwaltung. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt. Verurteilt wurde Nawalny unter anderem wegen Extremismus, er hat den Vorwurf stets bestritten. Seine politische Bewegung wurde verboten, enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland.
https://www.sueddeutsche.de/politik/naw ... -1.6366031
Haben die endlich ein Fenster im 20. Stockwerk gefunden?

Darauf eine Rosa Luxemburg.
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

Quelle: Wer wohl?
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Depp72 »

GaviaoDF hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 16:08 Haben die endlich ein Fenster im 20. Stockwerk gefunden?

Darauf eine Rosa Luxemburg.
Niemand hat die Absicht, die Ukraine anzugreifen.
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von GaviaoDF »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 16:43
GaviaoDF hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 16:08 Haben die endlich ein Fenster im 20. Stockwerk gefunden?

Darauf eine Rosa Luxemburg.
Niemand hat die Absicht, die Ukraine anzugreifen.
Irgendwie sind da so n paar Kadetten in den Donbass gestolpert. Scheiss GenZ-ler...
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Hoellenvaart »

Atlan hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 15:54
erpie hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 12:39 Nun ist er wohl verstorben R.I.P.
https://www.sueddeutsche.de/politik/naw ... -1.6366031
Damit musste er rechnen, als er sich freiwillig seinen Feinden auslieferte. Hat er wirklich geglaubt, dass er von diesem Schicksal verschont bleibt?
Jetzt möge er in Frieden ruhen.
Vom Ausland aus hätte er vielleicht mehr erreicht und würde wohl noch leben.
auch mit sehr viel mühe hätte sich wohl niemand einen saudümmeren kommentar ausdenken können, respekt.

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„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 17:52
Atlan hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 15:54
Damit musste er rechnen, als er sich freiwillig seinen Feinden auslieferte. Hat er wirklich geglaubt, dass er von diesem Schicksal verschont bleibt?
Jetzt möge er in Frieden ruhen.
Vom Ausland aus hätte er vielleicht mehr erreicht und würde wohl noch leben.
auch mit sehr viel mühe hätte sich wohl niemand einen saudümmeren kommentar ausdenken können, respekt.

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Ist wirklich ein saudummer Kommentar.

Aber erklär doch trotzdem kurz mal, was genau du meinst. Ich komm grad nicht drauf.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Atlan »

Hoellenvaart hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 17:52
Atlan hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 15:54
Damit musste er rechnen, als er sich freiwillig seinen Feinden auslieferte. Hat er wirklich geglaubt, dass er von diesem Schicksal verschont bleibt?
Jetzt möge er in Frieden ruhen.
Vom Ausland aus hätte er vielleicht mehr erreicht und würde wohl noch leben.
auch mit sehr viel mühe hätte sich wohl niemand einen saudümmeren kommentar ausdenken können, respekt.

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Bei mir musst du mit sowas rechnen. Okay, das fällt dir natürlich sehr schwer. :wave:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Heinz B. »

Mal eine Frage zum Verständnis.

Wird in den deutschen Medien derselbe Nawalny als Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte in Rusland betrauert, der Bürgerrechtler als „quasiliberale Wichser“ bezeichnete, der Homosexuelle „Schwuchteln“ nannte, die weggesperrt gehörten und, als Russland 2008 in Georgien einmarschierte, schrieb, dass „das Hauptquartier der Nagetiere“ (gemeint war die Hauptstadt Tiflis) mit Marschflugkörpern zerstört gehöre? Außerdem der Nawalny, der Menschen aus dem Kaukasus als Kakerlaken bezeichnete, die man zertreten bzw. erschießen sollte.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von erpie »

was es nicht alles gibt ...
...
Die russischen Behörden hatten Nawalnys Mutter mitgeteilt, dass der Kreml-Kritiker am „plötzlichen Todessyndrom“ verstorben sei. Dabei handelt es sich nach Angaben der Moscow Times um einen sehr vagen Begriff ohne genaue medizinische Bedeutung. Kurz nach der Todesmeldung hatte es unbestätigte Medienberichte gegeben, dass Nawalny an einem Blutgerinnsel verstorben sei.
https://www.fr.de/politik/untersuchung- ... 42593.html
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von erpie »

Durch seinen Tod bleibt das so stehen. Wäre wohl wirklich nur überprüfbar gewesen wenn er denn irgendwann an die Spitze Russlands gelangt wäre...
Mit dem Tod Alexej Nawalnys verliert die russische Opposition ihren Anführer. Im Westen wird in ihm eine liberale Ikone gesehen. Doch immer wieder wird auch der Vorwurf laut, Nawalny sei ein Ultra-Nationalist gewesen.
...
Nawalny sah im "Russischen Marsch", zu Beginn die bis dahin größte Demonstration gegen Putin, eine legitime politische Meinungsäußerung, die in einem freien Russland erlaubt sein sollte, für das er und seine Unterstützer kämpften. "Man muss mit den Nationalisten reden und sie aufklären", sagte Nawalny. "Es ist sehr wichtig, ihnen zu erklären, dass das Problem der illegalen Einwanderung nicht durch das Verprügeln von Migranten gelöst wird, sondern durch andere, demokratische Mittel: eine Rückkehr zu freien Wahlen, die uns helfen würden, die Gauner und Diebe [also das korrupte System Putins] loszuwerden, die sich an der illegalen Einwanderung bereichern."

"Unter normalen Umständen, in einem normalen politischen System, würde ich nie mit ihnen gemeinsame Sache machen", sagte Nawalny in einer Dokumentation, die auf RTL+ zu sehen ist. "Sie sind aber Bürger der Russischen Föderation. Und wenn ich Putin bekämpfen und das Land führen will, kann ich nicht einen riesigen Teil [der Menschen] ignorieren. Wir leben in einem Land, wo man Politiker vergiftet, Leute umbringt oder grundlos verhaftet. Deshalb macht es mir nichts aus, mich mit Leuten zusammenzusetzen, die kein gutes Licht auf mich werfen."

Nawalny versuchte schon bald, sich von einigen seiner frühen Äußerungen zu distanzieren. "Heute sehen die sehr dumm aus", sagte er dem "Economist", als er sich in Deutschland von einem Giftanschlag erholte. Er beharrte darauf, dass er damit lediglich die Basis seiner politischen Bewegung verbreitern wollte. "Ich habe nichts erreicht, außer meinem eigenen Image zu schaden", so Nawalny. "Ich werde von den Liberalen als Nationalist und von den Nationalisten als Liberaler bezeichnet."
https://www.n-tv.de/politik/War-Nawalny ... wtab-de-de
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Atlan »

"Unter normalen Umständen, in einem normalen politischen System, würde ich nie mit ihnen gemeinsame Sache machen", sagte Nawalny in einer Dokumentation, die auf RTL+ zu sehen ist. "Sie sind aber Bürger der Russischen Föderation. Und wenn ich Putin bekämpfen und das Land führen will, kann ich nicht einen riesigen Teil [der Menschen] ignorieren. Wir leben in einem Land, wo man Politiker vergiftet, Leute umbringt oder grundlos verhaftet. Deshalb macht es mir nichts aus, mich mit Leuten zusammenzusetzen, die kein gutes Licht auf mich werfen."
Und da sage noch einer, Nawalny habe nicht gewusst, was ihn nach seiner Rückkehr nach Russland erwartet.
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von erpie »

Atlan hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 08:34 Und da sage noch einer, Nawalny habe nicht gewusst, was ihn nach seiner Rückkehr nach Russland erwartet.
Hat niemand gesagt!
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 08:34
"Unter normalen Umständen, in einem normalen politischen System, würde ich nie mit ihnen gemeinsame Sache machen", sagte Nawalny in einer Dokumentation, die auf RTL+ zu sehen ist. "Sie sind aber Bürger der Russischen Föderation. Und wenn ich Putin bekämpfen und das Land führen will, kann ich nicht einen riesigen Teil [der Menschen] ignorieren. Wir leben in einem Land, wo man Politiker vergiftet, Leute umbringt oder grundlos verhaftet. Deshalb macht es mir nichts aus, mich mit Leuten zusammenzusetzen, die kein gutes Licht auf mich werfen."
Und da sage noch einer, Nawalny habe nicht gewusst, was ihn nach seiner Rückkehr nach Russland erwartet.
Er war doch selbst einer von diesen Nationalisten...
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Atlan »

Heinz B. hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 20:09
Atlan hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 08:34
Und da sage noch einer, Nawalny habe nicht gewusst, was ihn nach seiner Rückkehr nach Russland erwartet.
Er war doch selbst einer von diesen Nationalisten...
Anscheinend ist eher entscheidend auf welcher Seite man steht. Und er stand auf der Gegenseite von Putin, musste also ein Guter sein. :fiep:
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Re: Russischer Oppositionsführer in Lebensgefahr

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 22:26
Heinz B. hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 20:09
Er war doch selbst einer von diesen Nationalisten...
Anscheinend ist eher entscheidend auf welcher Seite man steht. Und er stand auf der Gegenseite von Putin, musste also ein Guter sein. :fiep:
Die alte Weisheit eben: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Kleines Beispiel:
Während Merz wegen seines (zugegebenermaßen dämlichen) "Zahnbehandlung für Migranten"-Spruchs niedergemacht wurde, ist der bekennde Nationalist Nawalny, der einstmals Bürgerrechtler „quasiliberale Wichser“ und Homosexuelle „Schwuchteln, die weggesperrt gehörten", nannte, in den Augen derselben Kritiker plötzlich ein Held.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink: