Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

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erpie
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Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von erpie »

Klingt für mich gut, hoffentlich kann das von Haldenwang auch so durchgeführt werden!
Sie sehen auf beiden Seiten des politischen Extremismus eine neue Qualität. Dass Verschwörungstheorien und krude Ideologien so viel Zulauf haben, hängt das vielleicht auch mit einem Bildungsproblem zusammen?
Ich glaube weniger, dass es was mit Bildung zu tun hat. Mir scheint es so zu sein, dass es heutzutage nicht mehr um die komplexe inhaltliche Auseinandersetzung geht. Viele Menschen machen es sich zu leicht und nehmen gerne einfache Lösungen an. Das Internet trägt dazu bei, Botschaften zu vereinfachen, die Argumentationsmuster sehr simpel darzustellen. Und dann leben die Menschen in ihren jeweiligen Blasen und steigern sich innerhalb der Blase immer weiter hinein, bis es zu Exzessen kommt. Das Internet ist eine Wohltat, kann aber auch ein Fluch für unsere Gesellschaft sein.

Was heißt das für den Verfassungsschutz?
Kein Extremismus darf verharmlost werden, insbesondere wenn er gewaltsam agiert. Deshalb ist es so wichtig, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz wirklich auf keinem Auge blind ist. Ich glaube, ich hab' schon wieder eine neue Brille und rechts die Sehschärfe nochmal intensiviert. Aber ich kann Ihnen sagen: auch links sehe ich gut.
Da Bezahlschranke, das ganze Interview im Spoiler...
Spoiler
Show
Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang : „Polizisten werden in Hinterhalte gelockt“

Herr Haldenwang, Halle, Hanau, Hamburg: Rechtsextreme Anschläge werden oft von radikalisierten Einzeltätern verübt. Warum haben Sie solche Leute auf nicht auf dem Radar?
Das ist schwierig. Solche Leute wie zum Beispiel der Attentäter von Halle, Stephan Balliet leben oft isoliert und haben in der Realwelt kaum Kontakte. Balliet hatte viel Zeit, sich im stillen Kämmerlein vor den Computer zu setzen und in einer Parallelwelt zu leben. Er war intensiv in der Gaming-Szene unterwegs, hat sich aber auch mit rechtsextremistischem Gedankengut befasst. Und mit großen Anschlägen, wie dem Angriff auf zwei Moscheen in Neuseeland.

Das hat ihn fasziniert, den Anschlag von Christchurch wollte er dann in Halle nachahmen. Bei potenziellen Tätern, die nicht in rechtsextremistischen Gruppierungen organisiert sind oder sonst in der Realwelt als Rechtsextremisten auffallen, haben wir fast nur eine Chance, wenn so jemand im Internet Spuren hinterlässt. Wenn er sich in Foren und Plattformen extremistisch äußert und womöglich sogar Taten in Aussicht stellt. Das ist der Punkt, an den wir herangehen.

Wie konkret?
Der Verfassungsschutz hat die Beobachtung des Internets enorm ausgeweitet. Wir sind mit virtuellen Agenten auf einschlägigen Plattformen unterwegs und beobachten dort, ob Akteure mit extremistischen Äußerungen auffallen. Wir versuchen, in den sozialen Netzwerken dabei zu sein. Mitarbeiter des Verfassungsschutzes agieren mit einer Legende, als seien sie Teil der Szene. In der Erwartung, dass sich Szenemitglieder öffnen und wir dann Erkenntnisse gewinnen. Dabei haben wir auch Plattformen im Blick, auch der Gaming-Szene. Ich muss allerdings betonen, wir haben keinen Generalverdacht gegen die Gamer-Szene. Aber die Gaming-Plattformen sind auch ein Instrument der Kommunikation. Die Möglichkeit wird von Extremisten genutzt, zumal die Kommunikation nicht moderiert wird. So werden Gaming-Plattformen ein vermeintlicher Freiraum, in dem sich Rechtsextremisten tummeln. Solche Orte nehmen wir ins Visier.

In dem Bereich stockt der Verfassungsschutz die Zahl der Mitarbeiter auf?
Wir haben generell im Bereich der Bearbeitung des Rechtsextremismus einen beträchtlichen Personalzuwachs. Einen Großteil stecken wir in die Beobachtung des Internets. Und das werden wir noch verstärken. Das erscheint uns erfolgversprechend zu sein. Dazu brauchen wir Kolleginnen und Kollegen, die entsprechend internetaffin sind. Wir machen beispielsweise Personalwerbung auf der Gamescom in Köln, der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele. Da betreiben wir einen Stand. Das Interesse der Gamer ist groß. Nach der letzten Gamescom haben wir über 200 Bewerbungen bekommen. Das sind genau die Leute, die in der Lage sind, sich in der Szene zu bewegen und mir erklären zu können, was da passiert.

Oft richten sich die Attacken mitten in Deutschland wieder gegen jüdische Mitbürger. Was können Sie tun, um jüdisches Lebens in Deutschland besser zu schützen?
Viele Bürgerinnen und Bürger gehen immer noch davon aus, Antisemitismus gab es früher mal, das ist kein Problem mehr der heutigen Zeit. Weit gefehlt. Deshalb muss man auf den aktuellen Antisemitismus aufmerksam machen und die Akteure benennen. Die meisten sind Rechtsextremisten, sie begehen die Masse der einschlägigen Straftaten. Aber nicht nur die gewaltorientierten Extremisten sind eine Gefahr.

Ein großes Risiko ist auch die Neue Rechte. Sie agiert nicht so eindeutig wie Neonazis, sondern eher mit unterschwelligen Botschaften. Bei den Corona-Demonstrationen sprechen Vertreter der Neuen Rechten immer wieder von einer Weltverschwörung. Und sie machen den jüdischstämmigen Investor George Soros, der viele Bürgerrechtsorganisationen unterstützt, verantwortlich für die Entwicklung der Coronakrise. Soros ist dann das Synonym für die jüdische Gesellschaft.

Mit der Neuen Rechten meinen Sie auch die AfD?
Damit meine ich den „Flügel“ in der AfD und die „Junge Alternative“, das Compact-Magazin, das Institut für Staatspolitik, den Verein „Ein Prozent für unser Land“. Das BfV nimmt wahr, dass viele Anhänger des rechtsextremen „Flügels“ um mehr Einfluss in der Partei kämpfen, obwohl sich der „Flügel“ angeblich selbst aufgelöst hat. Bei parteiinternen Wahlen kommen Anhänger des „Flügels“ in Schlüsselpositionen. Der Einfluss des „Flügels“ wird größer, auch wenn in der AfD versucht wird, klar erkennbare Rechtsextremisten wie den früheren „Flügel“-Wortführer Andreas Kalbitz aus der Partei zu entfernen.

Schöpfen Sie bei der Beobachtung des „Flügels“ die gesamte Bandbreite Ihrer Möglichkeiten aus – also vom Sammeln von öffentlich verfügbaren Erkenntnissen über Observierungen bis hin zu V-Männern?
Unter Einhaltung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes nutzen wir den gesamten Werkzeugkoffer.

Für wie stark halten Sie den „Flügel“ derzeit? Sie sind ursprünglich von 7000 Anhängern ausgegangen.
Unsere Grundannahmen resultieren aus Angaben der Partei, die wir durch eigene Erkenntnisse überprüft haben. Wir haben eine Vorstellung von dem Personenkreis, den man dem „Flügel“ zurechnet. Und ich stelle nicht fest, dass sich zahlenmäßig viele Personen von dem Gedankengut des „Flügels“ entfernen. Innerhalb des ehemaligen „Flügels“ gibt es weiterhin einen großen Zusammenhalt und einen Austausch.

Und es ist schon ein bisschen verstörend, dass innerhalb der Gesamtpartei immer noch nach diesen Kategorien diskutiert wird: Wenn dort ein neuer Landesvorsitzender gewählt wird, dann redet man davon, dass das „Flügelianer“ sind, die dort zum Zuge kommen. Faktisch hat sich trotz der formalen Auflösung des „Flügels“ wenig verändert.

Inwieweit ist der „Flügel“ mitverantwortlich für den wachsenden Antisemitismus?
Die prägende Persönlichkeit des „Flügels“ ist Björn Höcke. Er bedient einen unterschwelligen Antisemitismus. Er nennt etwa George Soros in einem Atemzug mit der Weltverschwörung und der Corona-Entwicklung. Seine Anhängerschaft versteht diese versteckten Botschaften. Das ist eindeutig zweideutig antisemitisch.

Bei den Corona-Demos sind diese Verschwörungsmythen ebenfalls präsent. Inwieweit ist es der rechtsextremen Szene gelungen, diese Demos zu vereinnahmen?
Wir haben Rechtsextremisten aller Couleur beobachten können, die versucht haben, diese Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen zu übernehmen und Anschlussfähigkeit herzustellen: Der „III. Weg“, „DIE RECHTE“, die NPD, Vertreter des „Flügels“, Reichsbürger. Am Ende ist es ihnen aber nicht gelungen, das Ganze für sich zu kapern. Das hat man auch am vergangenen Wochenende gesehen: Da ist die „Querdenken“-Bewegung ausdrücklich nach Konstanz ausgewichen, um sich von den Rechtsextremisten abzusetzen.

Für wie gefährlich halten Sie die QAnon-Bewegung, die bei den Corona-Demos eine immer größere Rolle spielt? Das ist ja eine krude Ideologie, die etwa annimmt, dass Eliten Kinder in unterirdischen Verließen halten, um verjüngende Stoffe aus deren Blut zu gewinnen.
Unsere gesetzliche Aufgabe ist es, Bestrebungen zu beobachten, die sich gegen die freiheitliche-demokratische Grundordnung richten. Unter dem Dach des Grundgesetzes ist vieles an Verschwörungstheorie erlaubt. Bei QAnon prüfen wir noch, wohin sich das entwickelt und wie sich die Anhängerschaft zusammensetzt. Die Zahl der Anhänger können wir nicht beziffern. Für uns ist die Frage: Wie stellen die sich inhaltlich auf, was hören wir bei den Demos für Parolen? Wenn die Stufe erreicht wäre, dass sich die Bewegung gegen die freiheitliche-demokratische Grundordnung richtet, dann müssen wir die natürlich auch in klassischer Weise beobachten. Und dann müssten wir so flexibel zu sein, zu sagen: Es lässt sich nicht in eine vorhandene Ideologie-Schublade einsortieren und deshalb machen wir eine neue auf.

Es könnte also neben etwa der Kategorie „Reichsbürger“ eine neue Extremismus-Rubrik „Verschwörungstheoretiker“ geben?
Wir schauen uns das sehr genau an. Es bedarf noch mehr, damit wir sagen: Es besteht die Notwendigkeit, für einen derartigen Personenzusammenschluss ein Beobachtungsobjekt einzurichten. Soweit sind wir noch nicht. Nochmal: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Aber wie weit ist der Weg von einer Verschwörungstheorie bis zu einer Gewalttat?
Das ist nicht auszuschließen, wie Fälle wie Halle zeigen. Es gibt immer einen Radikalisierungsverlauf: Erstmal muss der Zugang zu einer solchen Verschwörungstheorie da sein. Dann muss die Person sich sehr stark darin verlieren. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an der die Person beschließt: Reden hilft nichts, ich muss handeln. An diesem Punkt müssen wir hoffen, dass sich so ein potenzieller Attentäter irgendwo im Internet oder an anderer Stelle jemandem geöffnet hat. Dann können wir das mitbekommen. Wir müssen alle unsere Sensoren aufrichten, um möglichst frühzeitig solche Personen zu identifizieren. Aber eins muss man auch an der Stelle mal sagen: Wir dürfen nicht flächendeckend mit elektronischen Instrumenten das Internet überwachen.

Man besucht sich gegenseitig, man kennt sich, man macht gemeinsame Schießtrainings.
Thomas Haldenwang zur internationalen Vernetzung von Rechtsextremisten

Wie sehen Sie insgesamt die internationale Vernetzung der rechtsextremen Szene?
Mir macht es Sorge, dass es zunehmend eine solche Vernetzung gibt. Wenn man nur mal die Kette der großen Anschläge sieht: Da haben wir einen Breivik in Norwegen, einen Tarrant in Neuseeland, Crucius in El Paso und einen Sonboly 2016 in München. Alle nehmen in irgendeiner Weise aufeinander Bezug, sie teilen die gleiche Ideologie: Sie sprechen von der Umvolkung, vom Bevölkerungsaustausch, gegen den sie meinen anzukämpfen. Da findet länderübergreifend ein Austausch solcher rechtsextremistischen völkischen Ideologien statt. Und wenn wir den Blick auf deutsche Rechtsextremisten werfen, sehen wir eine Vernetzung häufig in Anrainerstaaten, Balkanstaaten, nach Österreich. Man besucht sich gegenseitig, man kennt sich, man macht gemeinsame Schießtrainings.

Auch im Ukraine-Konflikt kämpfen deutsche Rechtsextremisten mit.
Dafür haben wir zwar bisher noch keine Belege. Aber solche Konflikte sind natürlich die ideale Möglichkeit, an Waffen und an Sprengstoff zu trainieren und sich militärisch ausbilden zu lassen. Die große Gefahr ist, dass Menschen mit solchen Kenntnissen in Deutschland entsprechende Taten begehen könnten.

Auch in den deutschen Sicherheitsbehörden nehmen rechtsextremistische Tendenzen zu. Für wie besorgniserregend halten Sie das?
Wir haben jetzt das erste Lagebild überhaupt seit Bestehen der Bundesrepublik zu diesem Thema erstellt. Das bezieht sich auf den Zeitraum von 2017 bis März 2020. Wir sprechen von 377 rechtsextremistischen Verdachtsfällen bei den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern plus nochmal 1.064 für den Bereich der Bundeswehr. Im Vergleich zur Menge der Beschäftigten in den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern ist die Zahl dieser ersten Erhebung nicht sehr hoch. Aber sie ist auf jeden Fall so hoch, dass man nicht mehr von Einzelfällen sprechen kann. Und es besteht auch insofern Anlass zur Sorge, dass möglicherweise Kennlinien und Netzwerke bestehen.

Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang bei der Vorstellung des Lagebericht zu rechtsextremistischen Verdachtsfällen in den Sicherheitsbehörden.

In der Masse der Fälle geht es um einen Austausch von rassistischen, antisemitischen oder den Nationalsozialismus verherrlichenden Inhalten in Chatgruppen. Aber wir haben eben auch die Extremfälle, in denen sich Angehörige von Sicherheitsbehörden Waffen beschafft haben, Munition gehortet haben, untereinander Absprachen trafen über einen Tag X. Wir müssen solche Entwicklungen verhindern und konsequent reagieren. Und wir werden jeden einzelnen Fall aus unserem Lagebild noch einmal aufarbeiten, um zu erkennen: Ist das eine Einzelperson, oder gibt es nun einmal Kennlinien und Netzwerke?

Große Sorge löst auch eine Drohmailserie mit dem Absender "NSU 2.0" aus, die sich mit Hilfe von Daten aus Polizeicomputern gegen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens richtet, meist Frauen, oft mit Migrationshintergrund oder Personen, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzen. Wer steckt hinter NSU 2.0?
Das ist ein Skandal, was da stattfindet. Sie können sicher sein, dass die Sicherheitsbehörden ihr Möglichstes tun, um diese Urheber aufzudecken. In Berlin sitzt ja schon ein mutmaßlicher Urheber einer ähnlichen E-Mail-Drohserie, nämlich des "Staatsstreichorchesters", auf der Anklagebank.

In unserem Werkzeugkasten fehlt es an geeigneten Instrumenten.
Thomas Haldenwang zu den Befugnissen des Verfassungsschutzes

Warum ist es so schwer, dieses Problems Herr zu werden?
Die Täter haben ja den großen Vorteil, dass sie sich in der Anonymität des Internets bewegen. Das macht die Aufdeckung außerordentlich schwierig. Es hat zum Glück eine Gesetzesänderung gegeben, die auch das Bundeskriminalamt sehr stark gegen Hass und Hetze im Netz ertüchtigt hat. Erste Erfolge sind schon sichtbar, es hat Anklagen und auch schon Verurteilungen gegeben wegen Drohmails oder Hass-Postings. Es ist auch gut, dass Schwerpunktstaatsanwaltschaften eingerichtet wurden, die sich ausschließlich mit solchen Fällen befassen.

Welche zusätzlichen Werkzeuge würden Sie sich wünschen?
In unserem Werkzeugkasten fehlt es an geeigneten Instrumenten. Wir müssen Möglichkeiten haben, in besonders extremen Fällen Online-Durchsuchungen machen zu können oder einen Trojaner zum Einsatz zu bringen. Ohne die erforderlichen Werkzeuge sind unsere Handlungsmöglichkeiten in einer schwieriger werdenden Zeit begrenzt. Das ist eine Entscheidung des Gesetzgebers.

In welchen Fällen könnten Online-Durchsuchungen oder Trojaner denn tatsächlich helfen?
Erinnern Sie sich noch an den Fall des Rizinbomben-Attentäters, der einen islamistischen Anschlag in Köln verüben wollte? Wir kannten die Personen und hätten insofern rechtlich eine Möglichkeit gehabt, solche Instrumente einzusetzen, das hätte uns jede G-10-Kommission bewilligt. Wir wussten aber nur, dass sie ausreisen wollten in Dschihad-Gebiete, aber nicht, dass sie parallel dabei sind, eine Rizinbombe zu bauen. Dazu bedurfte es der Hinweise eines Partnerdienstes, der solche Möglichkeiten hat.

Hätten wir frühzeitig eine Online-Durchsuchung machen können oder auf deren Geräten mit Hilfe eines Trojaners die Ereignisse mitverfolgen können, dann hätten wir gewusst, dass man sich eine Bombenbau-Anleitung besorgt hat. Dann hätten wir gesehen, dass bei Amazon bestimmte Zutaten bestellt werden. Dass man beim IS nachfragt, wie jetzt diese Bombenbauanleitung zu verstehen ist. Dann hätte man deutlich früher eingreifen können. Es war ein reiner Glücksfall, dass die Informationen gerade noch rechtzeitig kamen. Ein Anschlag hätte zeitnah passieren können. Der Fall hätte sich gar nicht so weit entwickeln können, hätten wir dieses Instrumentarium gehabt. Und es hilft dann eben auch, das Netzwerk drumherum aufzudecken.

Die Demokratie lebt von Politikern, die angstfrei agieren können. Wir erleben aber von der Kommunalpolitik bis hin zur Bundespolitik, dass viele Politiker zunehmend abgeschreckt sind, weil dort Hass und Hetze extrem zunehmen. Ist das eine neue Bedrohungslage für Politiker?
In der Quantität ist das tatsächlich ein neueres Phänomen. Sicherlich hat auch in der Vergangenheit ein Politiker schon mal Drohschreiben erhalten. Aber durch die anonymen Möglichkeiten des Internets breitet sich das so enorm aus.

Es gibt eine Vielzahl von Fällen aus den letzten Jahren, in denen Politiker und Personen des öffentlichen Lebens mit solchen Drohschreiben oder Hass-Mails überzogen werden.
Es in der Tat eine Gefahr für die Demokratie. Ich habe Respekt vor jedem Politiker und jeder Politikerin, die dann auch öffentlich erklären, dass sie sich von derartigen Zusendungen nicht einschüchtern lassen - wie es mir kürzlich erst der Abgeordnete Helge Lindh versicherte.

Man muss konstatieren, dass auch AfD-Leute massiv von Linksextremisten bedroht werden.
Ja, unter dem Label des Antifaschismus greifen Linksextremisten ihre politischen Gegner an. Das führt dazu, dass wir eine ganze Reihe von Attacken gegen Parteibüros, Fahrzeuge und das Wohnumfeld bis hin zu persönlichen Angriffen auf bestimmte Politiker erleben. Auch diese Anschläge verurteile ich auf das Allerschärfste.

In Berlin ist die Räumung des Hauskomplexes „Liebig 34“ zum Politikum geworden. Stellen Sie auch beim Linksextremismus eine Radikalisierung fest?
Rein zahlenmäßig hat sich die Anzahl der gewaltorientierten Linksextremisten relativ wenig verändert. Wir haben rund 33 000 Linksextremisten, davon über 9 000 gewaltorientierte. Das ist zwar weniger als im rechtsextremistischen Lager, allerdings liegt die Zahl der Gewalttaten auf gleichem Niveau. Aber die Gewalt im Linksextremismus wird zunehmend brutaler und personenbezogener. Es war nach Auflösung der RAF in der Szene lange Konsens, auf Gewalt gegen Personen, die auch tödlich sein kann, zu verzichten. Klar, bei Demonstrationen fliegen Steine und Flaschen. Aber nicht im Sinne von geplanten Anschlägen. Und da ist jetzt ein Sinneswandel da.

Es gibt kleine Gruppen, die auch Gewalt gegen Menschen als eine Form der Auseinandersetzung wieder akzeptieren. Zum Beispiel im Fall einer Immobilienmaklerin aus Leipzig, die man zu Hause aufsucht, klingelt und dann sofort mit massiven Fausthieben traktiert, mit dem Kommentar: „schöne Grüße aus Connewitz“. Polizisten werden wie in Berlin oder Leipzig in Hinterhalte gelockt, um sie dann mit Pyrotechnik anzugreifen und zu verletzen. Denken Sie auch an die Baukräne, die man in Leipzig in Brand gesetzt hat, die dann auf Wohnhäuser umzustürzen drohten. Das nimmt die Szene in Kauf, und das ist die neue Qualität im gewaltorientierten Linksextremismus, über die man reden muss.

Droht eine neue Rote-Armee-Fraktion?
Manche spekulieren schon über einen neuen Linksterrorismus. Von einer solchen Bewertung sind wir als BfV noch ein Stück weit entfernt.

Wie bewerten Sie die Berliner Szene?
Nervös. Es kommt beim Kampf um autonome Freiräume, wie zum Beispiel in der „Liebig 34“, vermehrt zu schweren Gewaltstraftaten und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ich bin mir einigermaßen sicher, dass das noch nicht das Ende war.

Der G20-Gipfel war ein Kulminationspunkt, sehen Sie eine neue Mobilisierungswelle?
Beim G20-Gipfel in Hamburg hat die Szene gelernt, dass man mit einem gemeinsamen Vorgehen in der eigenen Wahrnehmung sehr erfolgreich agieren kann. Das setzt sich auch in anderen Bereichen fort. Inzwischen ist die Vernetzung linksextremistischer Gruppierungen im Bundesgebiet, aber auch im europäischen Ausland gewachsen. Bei "Liebig 34" geht es um einen besetzten Ort mit hoher Symbolkraft für die Szene, der eine bundesweite Solidarität hervorruft. Die autonome Szene ist grundsätzlich nicht bereit, selbst erkämpfte „Freiräume“ kampflos preiszugeben.

Wenn es um linksextreme Gewalt geht und man manchen Politiker hört, gewinnt man den Eindruck, das sei nicht so schlimm.
Die Kritik an linksextremistischer Gewalt ist nicht besonders ausgeprägt, wenn ich mir anschaue, was rund um Leipzig-Connewitz passiert und wie das von lokalen Politikern in Teilen noch gutgeheißen wird. Da gibt es auch keinen massiven Widerstand der bürgerlichen Mitte gegen das, was da geschieht. Zu oft gilt der alte Grundsatz Linksextremismus ist guter Extremismus, weil es vordergründig um positive Ziele geht.

Sie sehen auf beiden Seiten des politischen Extremismus eine neue Qualität. Dass Verschwörungstheorien und krude Ideologien so viel Zulauf haben, hängt das vielleicht auch mit einem Bildungsproblem zusammen?
Ich glaube weniger, dass es was mit Bildung zu tun hat. Mir scheint es so zu sein, dass es heutzutage nicht mehr um die komplexe inhaltliche Auseinandersetzung geht. Viele Menschen machen es sich zu leicht und nehmen gerne einfache Lösungen an. Das Internet trägt dazu bei, Botschaften zu vereinfachen, die Argumentationsmuster sehr simpel darzustellen. Und dann leben die Menschen in ihren jeweiligen Blasen und steigern sich innerhalb der Blase immer weiter hinein, bis es zu Exzessen kommt. Das Internet ist eine Wohltat, kann aber auch ein Fluch für unsere Gesellschaft sein.

Was heißt das für den Verfassungsschutz?
Kein Extremismus darf verharmlost werden, insbesondere wenn er gewaltsam agiert. Deshalb ist es so wichtig, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz wirklich auf keinem Auge blind ist. Ich glaube, ich hab' schon wieder eine neue Brille und rechts die Sehschärfe nochmal intensiviert. Aber ich kann Ihnen sagen: auch links sehe ich gut.
https://plus.tagesspiegel.de/politik/ve ... 54971.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

erpie hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 09:13 Klingt für mich gut, hoffentlich kann das von Haldenwang auch so durchgeführt werden!
Sie sehen auf beiden Seiten des politischen Extremismus eine neue Qualität. Dass Verschwörungstheorien und krude Ideologien so viel Zulauf haben, hängt das vielleicht auch mit einem Bildungsproblem zusammen?
Ich glaube weniger, dass es was mit Bildung zu tun hat. Mir scheint es so zu sein, dass es heutzutage nicht mehr um die komplexe inhaltliche Auseinandersetzung geht. Viele Menschen machen es sich zu leicht und nehmen gerne einfache Lösungen an. Das Internet trägt dazu bei, Botschaften zu vereinfachen, die Argumentationsmuster sehr simpel darzustellen. Und dann leben die Menschen in ihren jeweiligen Blasen und steigern sich innerhalb der Blase immer weiter hinein, bis es zu Exzessen kommt. Das Internet ist eine Wohltat, kann aber auch ein Fluch für unsere Gesellschaft sein.

Was heißt das für den Verfassungsschutz?
Kein Extremismus darf verharmlost werden, insbesondere wenn er gewaltsam agiert. Deshalb ist es so wichtig, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz wirklich auf keinem Auge blind ist. Ich glaube, ich hab' schon wieder eine neue Brille und rechts die Sehschärfe nochmal intensiviert. Aber ich kann Ihnen sagen: auch links sehe ich gut.
Fürs linke Auge steht zudem ein Mikroskop zur Verfügung.
Auf wen Du so Deine Hoffnung setzt, Erpie - ist ja grauselig.
Gottvertrauen taugt schon nix. Aber von der Staatsagentur was zu erwarten, unter deren Augen die NSU-Morde stattgefunden haben, ist mehr als naiv.
Und fällt Dir gar nicht auf, dass "Botschaften zu vereinfachen" und "Argumentationsmuster sehr simpel darzustellen" keineswegs eine Besonderheit von "Extremismus" oder "Internet" ist? Kennen wir doch aus dem gesellschaftlichen Alltag. Fängt schon in der Schule an.
Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
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Linden
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Linden »

:lol:
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

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Heinz B.
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Heinz B. »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38
Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Nee, mir fallen da noch mehr Begriffe ein:

Gewaltherrschaft, Unterdrückung systemfeindlicher Meinungen, Einschränkung der persönlichen Freiheit, Mangelwirtschaft, Aufrüstung, Todesstreifen, Stasi, Berliner Mauer, manipulierte Wahlen, keine Golfplätze usw, usw. Reicht das, du Salonstalinist? :wave:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
Eckfahnenfan

Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

Heinz B. hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 09:03
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38
Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Nee, mir fallen da noch mehr Begriffe ein:

Gewaltherrschaft, Unterdrückung systemfeindlicher Meinungen, Einschränkung der persönlichen Freiheit, Mangelwirtschaft, Aufrüstung, Todesstreifen, Stasi, Berliner Mauer, manipulierte Wahlen, keine Golfplätze usw, usw. Reicht das, du Salonstalinist? :wave:
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Heinz B.
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Heinz B. »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 09:31
Heinz B. hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 09:03
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38
Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Nee, mir fallen da noch mehr Begriffe ein:

Gewaltherrschaft, Unterdrückung systemfeindlicher Meinungen, Einschränkung der persönlichen Freiheit, Mangelwirtschaft, Aufrüstung, Todesstreifen, Stasi, Berliner Mauer, manipulierte Wahlen, keine Golfplätze usw, usw. Reicht das, du Salonstalinist? :wave:
Fleißkärtchen, Heinz.
Danke, immer gerne, Ecki .
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38 Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Killing Fields, 'Großer Sprung nach vorn' und Bucharin.

Was fällt den hier versammelten Kommunisten beispielsweise zu "Kapitalismus" ein? Richtig - Ausbeutung!
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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erpie
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von erpie »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38
erpie hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 09:13 Klingt für mich gut, hoffentlich kann das von Haldenwang auch so durchgeführt werden!
Sie sehen auf beiden Seiten des politischen Extremismus eine neue Qualität. Dass Verschwörungstheorien und krude Ideologien so viel Zulauf haben, hängt das vielleicht auch mit einem Bildungsproblem zusammen?
Ich glaube weniger, dass es was mit Bildung zu tun hat. Mir scheint es so zu sein, dass es heutzutage nicht mehr um die komplexe inhaltliche Auseinandersetzung geht. Viele Menschen machen es sich zu leicht und nehmen gerne einfache Lösungen an. Das Internet trägt dazu bei, Botschaften zu vereinfachen, die Argumentationsmuster sehr simpel darzustellen. Und dann leben die Menschen in ihren jeweiligen Blasen und steigern sich innerhalb der Blase immer weiter hinein, bis es zu Exzessen kommt. Das Internet ist eine Wohltat, kann aber auch ein Fluch für unsere Gesellschaft sein.

Was heißt das für den Verfassungsschutz?
Kein Extremismus darf verharmlost werden, insbesondere wenn er gewaltsam agiert. Deshalb ist es so wichtig, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz wirklich auf keinem Auge blind ist. Ich glaube, ich hab' schon wieder eine neue Brille und rechts die Sehschärfe nochmal intensiviert. Aber ich kann Ihnen sagen: auch links sehe ich gut.
Fürs linke Auge steht zudem ein Mikroskop zur Verfügung.
Auf wen Du so Deine Hoffnung setzt, Erpie - ist ja grauselig.
Gottvertrauen taugt schon nix. Aber von der Staatsagentur was zu erwarten, unter deren Augen die NSU-Morde stattgefunden haben, ist mehr als naiv.
Und fällt Dir gar nicht auf, dass "Botschaften zu vereinfachen" und "Argumentationsmuster sehr simpel darzustellen" keineswegs eine Besonderheit von "Extremismus" oder "Internet" ist? Kennen wir doch aus dem gesellschaftlichen Alltag. Fängt schon in der Schule an.
Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Ach komm Ecki, lass doch mal den Beißreflex weg.
Natürlich ist das alles nicht das was ich mir wünsche aber zu seinem Vorgänger macht Haldenwang schon einen Quantensprung.
Zudem darf ein Präsident des Verfassungsschutzes ja auch nicht frei heraus plaudern was sein Amt da nun im speziellen vor hat, insofern muss er wage bleiben.
Also mit Vergangenheit NSU darfst Du hier wirklich nicht kommen, denn dann ist all Deine Sozialismus "Glorifizierung" auch für den Allerwertesten, spätestens nachdem Du hier einmal Stalin verehrend erwähntes. Das ist schon gleichzusetzen mit unter dem GröFaZ sei auch nicht alles schlecht gewesen...
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
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Gruß
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Linden »

:clap:
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

erpie hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:50 ... spätestens nachdem Du hier einmal Stalin verehrend erwähntes. Das ist schon gleichzusetzen mit unter dem GröFaZ sei auch nicht alles schlecht gewesen...

All das, was Deutsche an ihrem bisher größten Führer gar nicht so schlecht fanden, diente dem einen großen Ziel: der Weltherrschaft mittels Krieg, Unterwerfung, Versklavung und Vernichtung alles Nichtarischen. Selbst 100 Gulags hätten das nicht aufwiegen können.
Die deutschen Nazi-Verbrechen sind und bleiben einmalig. Kann man sich winden, wie man will...
Zuletzt geändert von Eckfahnenfan am Montag 12. Oktober 2020, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
Eckfahnenfan

Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:31
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38 Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Killing Fields, 'Großer Sprung nach vorn' und Bucharin.

Was fällt den hier versammelten Kommunisten beispielsweise zu "Kapitalismus" ein? Richtig - Ausbeutung!
Seine Kernkompetenz.
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Depp72
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:09
Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:31
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 20:38 Was fällt den hier versammelten Steuerzahlern beispielsweise zu "Kommunismus" ein? Richtig - Gulag!
Killing Fields, 'Großer Sprung nach vorn' und Bucharin.

Was fällt den hier versammelten Kommunisten beispielsweise zu "Kapitalismus" ein? Richtig - Ausbeutung!
Seine Kernkompetenz.
Lieber von Amazon ausgebeutet werden als auf den Killing Fields enden.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Eckfahnenfan

Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:36
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:09
Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:31

Killing Fields, 'Großer Sprung nach vorn' und Bucharin.

Was fällt den hier versammelten Kommunisten beispielsweise zu "Kapitalismus" ein? Richtig - Ausbeutung!
Seine Kernkompetenz.
Lieber von Amazon ausgebeutet werden als auf den Killing Fields enden.
Fürs kleinere Übel habe ich mal in der Wahlkabine entschieden.
Mache ich nicht mehr.
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erpie
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von erpie »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:07
erpie hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:50 ... spätestens nachdem Du hier einmal Stalin verehrend erwähntes. Das ist schon gleichzusetzen mit unter dem GröFaZ sei auch nicht alles schlecht gewesen...

All das, was Deutsche an ihrem bisher größten Führer gar nicht so schlecht fanden, diente dem einen großen Ziel: der Weltherrschaft mittels Krieg, Unterwerfung, Versklavung und Vernichtung alles Nichtarischen. Selbst 100 Gulags hätten das nicht aufwiegen können.
Die deutschen Nazi-Verbrechen sind und bleiben einmalig. Kann man sich winden, wie man will...
Wow! Zum einen winde ich mich nicht persönlich und ich möchte mal behaupten das ich zum NS ne ganze Menge weiß, und auch nie in meinem Leben irgendwann und irgendwo etwas versucht habe zu beschönigen und zu rechtfertigen.
Zum Thema Gulag kann ich eine Dokumentation empfehlen die bei arte lief, vielleicht ist Sie noch in den Mediatheken abrufbar!
Was macht Dich so sicher das Stalin nicht ähnliches vor hatte? Frage mal nach in den ehemaligen Warschauer Pakt Staaten. Das er von Hitlers Vorgehen beeindruckt war Gerade beim sogenannten Röhmputsch ist auch bekannt, nach dessen Vorbild er mit ähnlichen "Säuberungen" in seinem Umfeld begann.
Ich verstehe einiges von Deinen Anliegen die Du hier verbringst und kann Sie auch nachvollziehen, aber bei Stalin hast Du Dich (meinem Verständnis nach) verrannt. Eigentlich sehr schade, weil es vieles relativiert (für mich)

PS: zu meinen NS Kenntnissen: Magister in Neuer Geschichte Schwerpunkt NS, zudem 6 Jahre als Mitarbeiter bei der Stiftung Topographie des Terrors tätig gewesen. Wer sich über diese informieren möchte hier der link zur Seite:
https://www.topographie.de/topographie-des-terrors/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

erpie hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 20:02
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:07
erpie hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 11:50 ... spätestens nachdem Du hier einmal Stalin verehrend erwähntes. Das ist schon gleichzusetzen mit unter dem GröFaZ sei auch nicht alles schlecht gewesen...

All das, was Deutsche an ihrem bisher größten Führer gar nicht so schlecht fanden, diente dem einen großen Ziel: der Weltherrschaft mittels Krieg, Unterwerfung, Versklavung und Vernichtung alles Nichtarischen. Selbst 100 Gulags hätten das nicht aufwiegen können.
Die deutschen Nazi-Verbrechen sind und bleiben einmalig. Kann man sich winden, wie man will...
Wow! Zum einen winde ich mich nicht persönlich und ich möchte mal behaupten das ich zum NS ne ganze Menge weiß, und auch nie in meinem Leben irgendwann und irgendwo etwas versucht habe zu beschönigen und zu rechtfertigen.
Zum Thema Gulag kann ich eine Dokumentation empfehlen die bei arte lief, vielleicht ist Sie noch in den Mediatheken abrufbar!
Was macht Dich so sicher das Stalin nicht ähnliches vor hatte? Frage mal nach in den ehemaligen Warschauer Pakt Staaten. Das er von Hitlers Vorgehen beeindruckt war Gerade beim sogenannten Röhmputsch ist auch bekannt, nach dessen Vorbild er mit ähnlichen "Säuberungen" in seinem Umfeld begann.
Ich verstehe einiges von Deinen Anliegen die Du hier verbringst und kann Sie auch nachvollziehen, aber bei Stalin hast Du Dich (meinem Verständnis nach) verrannt. Eigentlich sehr schade, weil es vieles relativiert (für mich)

PS: zu meinen NS Kenntnissen: Magister in Neuer Geschichte Schwerpunkt NS, zudem 6 Jahre als Mitarbeiter bei der Stiftung Topographie des Terrors tätig gewesen. Wer sich über diese informieren möchte hier der link zur Seite:
https://www.topographie.de/topographie-des-terrors/
Ich wiederhole:
Die "Verbrechen gegen die Menschheit" (so die Anklage in Nürnberg, nicht "Menschlichkeit") sind einmalig.
Und jeder Verweis in diesem Zusammenhang auf Stalin, oder Pol Pot, nach dem Motto "gab auch andere", hat nur eine Funktion: Relativierung. Albern wird es bei Spekulationsfragen wie "Was macht Dich so sicher das Stalin nicht ähnliches vor hatte?"
p.s.: Weiß jetzt nicht worin meine "Verehrung" für Stalin bestanden haben soll. Kann sich nur um eine meiner nüchternen Feststellungen gehandelt haben. Womöglich die, dass ich konzediert habe, dass unter seiner Führung der bolschewistische Staat den deutschen Träumen vom 1000-jährigen Reich ein böses Erwachen bereitet hat. Das war für die Menschheit ein Glück, möchte ich urteilend hinzufügen.
Schönen Abend
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Linden »

3-20 Mio Tote unter Stalins Regime sind nicht genug um ihn zu verurteilen? Trotz seines Beitrages zur Vernichtung des NS-Regimes?
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

Linden hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 21:00 3-20 Mio Tote unter Stalins Regime sind nicht genug um ihn zu verurteilen? Trotz seines Beitrages zur Vernichtung des NS-Regimes?
Wenn das jetzt ein Gericht werden soll - dann bitte nach rechtsstaatlichen Prinzipien.
Wer macht den Verteidiger?
Wer den Ankläger?
Wer den Richter?
Ich nehme auf der Zuschauertribüne Platz.
In den Pausen, auf dem Flur dann, wie gewohnt, den ein oder anderen Kommentar.
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Linden »

Erbärmlich.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Depp72
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 19:28
Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:36
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:09

Seine Kernkompetenz.
Lieber von Amazon ausgebeutet werden als auf den Killing Fields enden.
Fürs kleinere Übel habe ich mal in der Wahlkabine entschieden.
Mache ich nicht mehr.
Zweite Minute der Nachspielzeit in der ersten Halbzeit. Flanke von rechts auf den linken Vollpfosten Ecki. Rutscht ihm über den Spann. Hat Frahm ihn nicht reingemacht? Taschentuch? Was ist im Kommunismus das kleinere Übel - lebenslang? Mal ab von seinem Neymar-mäßigem Aua-Aua-Hinwerfen: Der Kapitalismus lässt nicht mal der kleinsten Alternative eine Chanze *hoilhoilhoil*. Mit Ausnahme von Kubas Gesundheits- und Bildungssystem, hab ich nur Sprüche à la Uhren-Kalle und Leistungen à la 1860 gesehen: Viel Tradition, Karl, den kommunistischen Kaiser, große Ambitionen plus dicke Lippe und vieles mehr. Schuld sind aber am Ende immer die anderen: Erich, der Kapitalismus, die CIA, Deutschland, dass überhaupt ein Gegner auf dem Platz steht, aber zum Glück nie der Kommunismus. Ein Opfer schlechthin. Ok, die hatten ja auch nüscht. Außer Gulag, Killing Fields und Trotzki. Tröstlich, jedem nach seinen Bedürfnissen.

Ich wünsche einen schönen Tag.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

Linden hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 23:15Erbärmlich.
Ist doch mal ne Alternative zum LOL
Eckfahnenfan

Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Dienstag 13. Oktober 2020, 06:10
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 19:28
Depp72 hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 17:36

Lieber von Amazon ausgebeutet werden als auf den Killing Fields enden.
Fürs kleinere Übel habe ich mal in der Wahlkabine entschieden.
Mache ich nicht mehr.
Zweite Minute der Nachspielzeit in der ersten Halbzeit. Flanke von rechts auf den linken Vollpfosten Ecki. Rutscht ihm über den Spann. Hat Frahm ihn nicht reingemacht? Taschentuch? Was ist im Kommunismus das kleinere Übel - lebenslang? Mal ab von seinem Neymar-mäßigem Aua-Aua-Hinwerfen: Der Kapitalismus lässt nicht mal der kleinsten Alternative eine Chanze *hoilhoilhoil*. Mit Ausnahme von Kubas Gesundheits- und Bildungssystem, hab ich nur Sprüche à la Uhren-Kalle und Leistungen à la 1860 gesehen: Viel Tradition, Karl, den kommunistischen Kaiser, große Ambitionen plus dicke Lippe und vieles mehr. Schuld sind aber am Ende immer die anderen: Erich, der Kapitalismus, die CIA, Deutschland, dass überhaupt ein Gegner auf dem Platz steht, aber zum Glück nie der Kommunismus. Ein Opfer schlechthin. Ok, die hatten ja auch nüscht. Außer Gulag, Killing Fields und Trotzki. Tröstlich, jedem nach seinen Bedürfnissen.

Ich wünsche einen schönen Tag.
Früh am Werk.
Noch mal zum "kleineren Übel":
Du schrobst "lieber ... als"
Ich meinte "weder ... noch".

Der Rest Deiner Mixtur macht jeden Freund der "Marktwirtschaft" sattelfest: Marx, Pol Pot, Stalin - rein in einen Pott, "Kommunismus" drauf schreiben und in einem Schluck runter damit. Macht sicher immun dagegen, sich eine gerechtere, zivilisiertere Welt jenseits der jetzigen auch nur vorzustellen. Ende der Geschichte?
Blöd nur, dass der Kapitalismus ebenfalls so was wie "Killing fields" vorhält. Ist ja nicht so, dass er nur die parlamentarische Demokratie als Herrschaftsform kennt. Deutschland 33-45 hat sich nun ja nicht jenseits von Kapitalismus zugetragen. Aktuell sollte man auf jeden Fall vermeiden, einen Blick in Textilfabriken in Bangladesch zu werfen, oder in afrikanische Bergwerke, oder, oder, oder. Erfreuen wir uns lieber an den schicken Adidas-Leibchen und dem jährlich unter dem Weihnachtsbaum liegenden Smartphone.
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Atlan »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 21:43
Linden hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 21:00 3-20 Mio Tote unter Stalins Regime sind nicht genug um ihn zu verurteilen? Trotz seines Beitrages zur Vernichtung des NS-Regimes?
Wenn das jetzt ein Gericht werden soll - dann bitte nach rechtsstaatlichen Prinzipien.
Wer macht den Verteidiger?
Wer den Ankläger?
Wer den Richter?
Ich nehme auf der Zuschauertribüne Platz.
In den Pausen, auf dem Flur dann, wie gewohnt, den ein oder anderen Kommentar.
War klar, dass du dich auf die Zuschauertribüne verdrücken möchtest.
Als Verteidiger des Kommunismus (und daher auch Stalin) steht dir die große Showbühne zur Verfügung, nutze sie! :umbrella:
Grün/Weiße Grüße :wave:
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Depp72
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Dienstag 13. Oktober 2020, 08:37 Früh am Werk.
Der frühe Rabe fängt den roten Wurm.
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Dienstag 13. Oktober 2020, 13:16
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 21:43
Linden hat geschrieben: Montag 12. Oktober 2020, 21:00 3-20 Mio Tote unter Stalins Regime sind nicht genug um ihn zu verurteilen? Trotz seines Beitrages zur Vernichtung des NS-Regimes?
Wenn das jetzt ein Gericht werden soll - dann bitte nach rechtsstaatlichen Prinzipien.
Wer macht den Verteidiger?
Wer den Ankläger?
Wer den Richter?
Ich nehme auf der Zuschauertribüne Platz.
In den Pausen, auf dem Flur dann, wie gewohnt, den ein oder anderen Kommentar.
War klar, dass du dich auf die Zuschauertribüne verdrücken möchtest.
Als Verteidiger des Kommunismus (und daher auch Stalin) steht dir die große Showbühne zur Verfügung, nutze sie! :umbrella:
Warum sollte er? Wer glaubt ihm denn seine Geschichtsklitterung zum Thema Kommunismus (außer dem Deppen, versteht sich)?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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erpie
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Re: Jeder Deutsche hat erstmal auch das Recht, sich ein Aluhütchen aufzusetzen.

Beitrag von erpie »

Ich wiederhole:
Die "Verbrechen gegen die Menschheit" (so die Anklage in Nürnberg, nicht "Menschlichkeit") sind einmalig.
Und jeder Verweis in diesem Zusammenhang auf Stalin, oder Pol Pot, nach dem Motto "gab auch andere", hat nur eine Funktion: Relativierung.
Moin
Das stellt niemand in Frage das das "Monströse" der NS-Terror-Herrschaft einmalig ist! Ich glaube das ich dies nie versucht habe zu relativieren. Wer hier relativiert bist Du. So richtig es ist das Stalin die NS-Herrschaft mit besiegt hat, so konnte er dies dennoch nicht alleine. Wenn schon dann im Verbund mit Groß-Britannien und den USA. Das die UdSSR die größten Verluste bei diesem Unternehmen trug ist auch unbestreitbar. Aber wie ich Dich hier verstehe, bedeutet dies im Umkehrschluß das Stalin seine kompromißlose und brutale Säuberungs- und Expansionspolitik nachgesehen werden kann, da er die Welt vom NS befreite?
Albern wird es bei Spekulationsfragen wie "Was macht Dich so sicher das Stalin nicht ähnliches vor hatte?"
Ok das nehme ich so zurück. Das war unpassend und fehl am Platz.
p.s.: Weiß jetzt nicht worin meine "Verehrung" für Stalin bestanden haben soll. Kann sich nur um eine meiner nüchternen Feststellungen gehandelt haben.
Vielleicht habe ich es falsch verstanden, ich glaube das war in einem Thread zum 09.11.2019.
Womöglich die, dass ich konzediert habe, dass unter seiner Führung der bolschewistische Staat den deutschen Träumen vom 1000-jährigen Reich ein böses Erwachen bereitet hat. Das war für die Menschheit ein Glück, möchte ich urteilend hinzufügen.
Naja das habe ich oben schon kommentiert, er hat sehr viel dazu beigetragen, aber wie Du hier schreibst kann es nicht stehen bleiben, denn dann hätte der bolschewistische Staat "alleine" diese Träume beendet.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
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Gruß
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