Warum wird Ouzo milchig?

konopka77
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Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von konopka77 »

.....wenn man Wasser reinkippt..?

Bild

Vielleicht hat hier Einer/Eine eine vernünftige Anwort parat. Das würde mich freuen.

Bitte keine Links, die auf Wiki verweisen. Louche-Effekt reicht mir nicht.

Am besten melden, nachdem Ihr es mal selbst ausprobiert habt. Das Mischen...

Merci im Voraus! Oder meinetwegen auch im Torrausch.... :mrgreen:
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Atlan
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Atlan »

Weil dann das Mischungsverhältnis der Zutaten: Alkohol, Wasser und Anisöl, nicht mehr stimmt.
Anisöl - Öl allgemein - geht mit Wasser keine Verbindung ein. Wichtig ist daher die genaue Menge des Wassers.
Reicht diese Erklärung?
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von konopka77 »

Atlan hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 13:12 Weil dann das Mischungsverhältnis der Zutaten: Alkohol, Wasser und Anisöl, nicht mehr stimmt.
Anisöl - Öl allgemein - geht mit Wasser keine Verbindung ein. Wichtig ist daher die genaue Menge des Wassers.
Reicht diese Erklärung?
:mrgreen:
Reicht diese Erklärung?
Nein.

Ich weiß, meine Frage 'milchig' ist banal. Aber m.E. nicht so einfach zu beantworten. Ich kann ja auch eine Salatsauce aus Wasser, Essig u. Öl mischen. Und da wird trotzdem keine Milch draus.

Die Antwort liegt wahrscheinlich in den Eigenarten der Pflanze (oder dem Gewürz) Anis.

Also weiter geht's. Weitere Anworten nehme ich gerne an :smile:
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Heinz B.
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Heinz B. »

Wer ist denn so bescheuert und panscht Ouzo mit Wasser?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Pk-hh
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Pk-hh »

Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 17:45 Wer ist denn so bescheuert und panscht Ouzo mit Wasser?
So mancher griechischer Gastronom....
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von konopka77 »

Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 17:45 Wer ist denn so bescheuert und panscht Ouzo mit Wasser?
Das nennt man 'Strecken' u. macht Spaß.

Jedenfalls war Dein Beitrag nicht hilfreich zur Antwortfindung :mrgreen:
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von konopka77 »

Pk-hh hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 18:04
Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 17:45 Wer ist denn so bescheuert und panscht Ouzo mit Wasser?
So mancher griechischer Gastronom....
Genau das stimmt ja nicht. 2cl reichen den ganzen Abend, weil der GAST selbst es strecken kann....... :drinkingdrunk:

Aber das ist eigentlich gar nicht meine Frage gewesen..... :wink:
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Atlan
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Atlan »

konopka77 hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 18:27
Pk-hh hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 18:04
Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 17:45 Wer ist denn so bescheuert und panscht Ouzo mit Wasser?
So mancher griechischer Gastronom....
Genau das stimmt ja nicht. 2cl reichen den ganzen Abend, weil der GAST selbst es strecken kann....... :drinkingdrunk:

Aber das ist eigentlich gar nicht meine Frage gewesen..... :wink:
:wave: Ouzo mit Wasser strecken: Ich nehme Milch (enthält Wasser) und strecke damit den Ouzo. Das Ergebnis sieht milchig aus, wie es schmeckt, weiß ich nicht, da ich es dann nicht mehr trinken würde...
Okay, ein Scherz. :wink:
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von bolz_platz_kind »

Der griechische Anisschnaps Ouzo und seine französischen und türkischen Pendants Pastis und Raki sind ganz besondere Spirituosen. Mischt man sie mit Wasser, so wird die zunächst klare Flüssigkeit augenblicklich trübe. Dieser bemerkenswerte „Ouzo-Effekt“, der auch in anderen Flüssigkeitsgemischen auftritt, ist eingehend erforscht worden. Jetzt haben Wissenschaftler in den Niederlanden an einem einzelnen Tropfen Ouzo beobachtet, dass der Ouzo-Effekt auch von selbst auftreten kann.

Anisschnaps ist eine Mischung aus Alkohol, Wasser und Anisöl. Während sich Alkohol und Wasser ohne Schwierigkeiten mischen und sich das Anisöl im Alkohol löst, verträgt sich das Öl nicht mit Wasser und bildet in ihm kleine Tropfen. Im Ouzo ist jedoch der Alkoholgehalt des Wassers groß genug, so dass sich das Anisöl im Gemisch aus Alkohol und Wasser lösen kann. Dabei entsteht eine stabile und homogene Mischung der drei Flüssigkeiten.

Durch Zugabe von Wasser lässt sich diese „ternäre“ Flüssigkeitsmischung aus dem Gleichgewicht bringen. Plötzlich sind die Ölmoleküle von mehr Wassermolekülen umgeben, als ihnen lieb ist, woraufhin sie sich in mikrometergroßen Tröpfchen sammeln. An diesen in der ganzen Flüssigkeit verteilten Mikrotropfen wird das Licht, das den klaren Ouzo ungehindert durchdringen kann, vielfach reflektiert und gestreut, so dass die Flüssigkeit nun trübe erscheint.

Ouzo-Effekt auf Video

Forscher um Huanshu Tan und Detlef Lohse von der Universität Twente in Enschede haben jetzt die zeitliche Entwicklung des Ouzo-Effekts an einem einzelnen Ouzotropfen mikroskopisch untersucht und mit beeindruckenden Videofilmen dokumentiert. Ihre Ergebnisse haben sie in den „Proceedings“ der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften (doi: 10.1073/pnas. 1602260113) veröffentlicht. Für ihr Experiment haben sie einen knapp zwei Millimeter großen Ouzotropfen auf eine wasserabweisende Unterlage gebracht und ihn von oben und von der Seite gefilmt. Zunächst war der Tropfen klar und durchsichtig, doch nach etwa 20 Sekunden begann er sich vom Rand her einzutrüben. Es kam zum „Ouzo-Effekt“. Dabei traten heftige Bewegungen im Innern des Tropfens auf.

Die Trübung hielt an, während der Tropfen durch Verdampfen des leicht flüchtigen Alkohols schnell schrumpfte. Doch nach etwa zweieinhalb Minuten erschien der Tropfen wieder klar. Anschließend schrumpfte er langsamer, da nun das Wasser verdunstete. Nach etwa acht Minuten, war deutlich zu erkennen, dass ein kleiner Wassertropfen auf einem größeren Öltropfen saß.

Welche Vorgänge im Innern des Tropfens abliefen, haben die Forscher mit Hilfe von Computersimulationen aufklären können. Da der leicht flüchtige Alkohol des Ouzotropfens zuerst verdampfte, erhöhte sich der relative Wassergehalt des Tropfens. Das hatte denselben Effekt, als wenn man dem Ouzotropfen Wasser hinzugegeben hätte: Der Ouzo-Effekt trat auf. Da der Alkohol aber bevorzugt am Tropfenrand verdampfte, also dort, wo die Tropfenoberfläche mit der Unterlage zusammentraf, setzte der Ouzo-Effekt hier zuerst ein.

Heftige Konvektionsströmung

Die Oberflächenspannung des Ouzo gab dem Tropfen die Form einer Kugelkappe. Das Verdampfen des Alkohols am Tropfenrand führte dazu, dass hier die Oberflächenspannung besonders groß war. Dadurch setzte sich die Flüssigkeit in Bewegung. Sie strömte entlang der Tropfenoberfläche zum Tropfenrand, von dort an der Tropfenunterseite zur Tropfenmitte und wieder zur Oberfläche zurück. Es bildete sich eine Konvektionsströmung, deren Heftigkeit die Forscher überraschte. Die Strömung wirbelte das Tropfeninnere kräftig durcheinander, was beim Einsetzen des Ouzo-Effekts deutlich sichtbar war. Zudem führte sie dem Randbereich des Tropfens frische, alkoholreiche Flüssigkeit zu, so dass der Alkohol restlos verdampfen konnte.

Noch bevor der Alkohol gänzlich verdampft war, sammelten sich viele der Ölmikrotröpfchen am Rand des Wassertropfens und bildeten dort einen Ring. Nach dem Verschwinden des Alkohols entstanden keine neuen Öltröpfchen mehr. Die noch vorhandenen wurden vom Ölring aufgenommen, so dass der ganze Tropfen wieder klar wurde. Da das Wasser schneller verdampfte als das Öl, schrumpfte der Wassertropfen, und der Ölring wurde immer breiter. Es bildete sich ein etwa 0,5 Millimeter großer Öltropfen, auf dem ein winziges Wassertröpfchen saß, das schließlich auch verdampfte.

Durch Experimente mit einzelnen Ouzotropfen lassen sich grundlegende Erkenntnisse über das komplizierte und überraschende Verhalten ternärer Flüssigkeitsmischungen gewinnen. Daraus könnten sich neue Anwendungsmöglichkeiten für diese Mischungen ergeben, etwa in der medizinischen Diagnostik, der Lebensmittelindustrie, bei der Extraktion einer Flüssigkeit aus einem Flüssigkeitsgemisch, aber auch bei der Fertigung von organischen Leuchtdioden und Solarzellen durch Tintenstrahldruck.

https://www.faz.net/aktuell/wissen/medi ... 67758.html


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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von konopka77 »

bolz_platz_kind hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 19:54 Der griechische Anisschnaps Ouzo und seine französischen und türkischen Pendants Pastis und Raki sind ganz besondere Spirituosen. Mischt man sie mit Wasser, so wird die zunächst klare Flüssigkeit augenblicklich trübe. Dieser bemerkenswerte „Ouzo-Effekt“, der auch in anderen Flüssigkeitsgemischen auftritt, ist eingehend erforscht worden. Jetzt haben Wissenschaftler in den Niederlanden an einem einzelnen Tropfen Ouzo beobachtet, dass der Ouzo-Effekt auch von selbst auftreten kann.

Anisschnaps ist eine Mischung aus Alkohol, Wasser und Anisöl. Während sich Alkohol und Wasser ohne Schwierigkeiten mischen und sich das Anisöl im Alkohol löst, verträgt sich das Öl nicht mit Wasser und bildet in ihm kleine Tropfen. Im Ouzo ist jedoch der Alkoholgehalt des Wassers groß genug, so dass sich das Anisöl im Gemisch aus Alkohol und Wasser lösen kann. Dabei entsteht eine stabile und homogene Mischung der drei Flüssigkeiten.

Durch Zugabe von Wasser lässt sich diese „ternäre“ Flüssigkeitsmischung aus dem Gleichgewicht bringen. Plötzlich sind die Ölmoleküle von mehr Wassermolekülen umgeben, als ihnen lieb ist, woraufhin sie sich in mikrometergroßen Tröpfchen sammeln. An diesen in der ganzen Flüssigkeit verteilten Mikrotropfen wird das Licht, das den klaren Ouzo ungehindert durchdringen kann, vielfach reflektiert und gestreut, so dass die Flüssigkeit nun trübe erscheint.

Ouzo-Effekt auf Video

Forscher um Huanshu Tan und Detlef Lohse von der Universität Twente in Enschede haben jetzt die zeitliche Entwicklung des Ouzo-Effekts an einem einzelnen Ouzotropfen mikroskopisch untersucht und mit beeindruckenden Videofilmen dokumentiert. Ihre Ergebnisse haben sie in den „Proceedings“ der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften (doi: 10.1073/pnas. 1602260113) veröffentlicht. Für ihr Experiment haben sie einen knapp zwei Millimeter großen Ouzotropfen auf eine wasserabweisende Unterlage gebracht und ihn von oben und von der Seite gefilmt. Zunächst war der Tropfen klar und durchsichtig, doch nach etwa 20 Sekunden begann er sich vom Rand her einzutrüben. Es kam zum „Ouzo-Effekt“. Dabei traten heftige Bewegungen im Innern des Tropfens auf.



Die Trübung hielt an, während der Tropfen durch Verdampfen des leicht flüchtigen Alkohols schnell schrumpfte. Doch nach etwa zweieinhalb Minuten erschien der Tropfen wieder klar. Anschließend schrumpfte er langsamer, da nun das Wasser verdunstete. Nach etwa acht Minuten, war deutlich zu erkennen, dass ein kleiner Wassertropfen auf einem größeren Öltropfen saß.

Welche Vorgänge im Innern des Tropfens abliefen, haben die Forscher mit Hilfe von Computersimulationen aufklären können. Da der leicht flüchtige Alkohol des Ouzotropfens zuerst verdampfte, erhöhte sich der relative Wassergehalt des Tropfens. Das hatte denselben Effekt, als wenn man dem Ouzotropfen Wasser hinzugegeben hätte: Der Ouzo-Effekt trat auf. Da der Alkohol aber bevorzugt am Tropfenrand verdampfte, also dort, wo die Tropfenoberfläche mit der Unterlage zusammentraf, setzte der Ouzo-Effekt hier zuerst ein.

Heftige Konvektionsströmung

Die Oberflächenspannung des Ouzo gab dem Tropfen die Form einer Kugelkappe. Das Verdampfen des Alkohols am Tropfenrand führte dazu, dass hier die Oberflächenspannung besonders groß war. Dadurch setzte sich die Flüssigkeit in Bewegung. Sie strömte entlang der Tropfenoberfläche zum Tropfenrand, von dort an der Tropfenunterseite zur Tropfenmitte und wieder zur Oberfläche zurück. Es bildete sich eine Konvektionsströmung, deren Heftigkeit die Forscher überraschte. Die Strömung wirbelte das Tropfeninnere kräftig durcheinander, was beim Einsetzen des Ouzo-Effekts deutlich sichtbar war. Zudem führte sie dem Randbereich des Tropfens frische, alkoholreiche Flüssigkeit zu, so dass der Alkohol restlos verdampfen konnte.

Noch bevor der Alkohol gänzlich verdampft war, sammelten sich viele der Ölmikrotröpfchen am Rand des Wassertropfens und bildeten dort einen Ring. Nach dem Verschwinden des Alkohols entstanden keine neuen Öltröpfchen mehr. Die noch vorhandenen wurden vom Ölring aufgenommen, so dass der ganze Tropfen wieder klar wurde. Da das Wasser schneller verdampfte als das Öl, schrumpfte der Wassertropfen, und der Ölring wurde immer breiter. Es bildete sich ein etwa 0,5 Millimeter großer Öltropfen, auf dem ein winziges Wassertröpfchen saß, das schließlich auch verdampfte.

Durch Experimente mit einzelnen Ouzotropfen lassen sich grundlegende Erkenntnisse über das komplizierte und überraschende Verhalten ternärer Flüssigkeitsmischungen gewinnen. Daraus könnten sich neue Anwendungsmöglichkeiten für diese Mischungen ergeben, etwa in der medizinischen Diagnostik, der Lebensmittelindustrie, bei der Extraktion einer Flüssigkeit aus einem Flüssigkeitsgemisch, aber auch bei der Fertigung von organischen Leuchtdioden und Solarzellen durch Tintenstrahldruck.

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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Atlan »

konopka77 hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 20:01
bolz_platz_kind hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 19:54 Der griechische Anisschnaps Ouzo und seine französischen und türkischen Pendants Pastis und Raki sind ganz besondere Spirituosen. Mischt man sie mit Wasser, so wird die zunächst klare Flüssigkeit augenblicklich trübe. Dieser bemerkenswerte „Ouzo-Effekt“, der auch in anderen Flüssigkeitsgemischen auftritt, ist eingehend erforscht worden. Jetzt haben Wissenschaftler in den Niederlanden an einem einzelnen Tropfen Ouzo beobachtet, dass der Ouzo-Effekt auch von selbst auftreten kann.

Anisschnaps ist eine Mischung aus Alkohol, Wasser und Anisöl. Während sich Alkohol und Wasser ohne Schwierigkeiten mischen und sich das Anisöl im Alkohol löst, verträgt sich das Öl nicht mit Wasser und bildet in ihm kleine Tropfen. Im Ouzo ist jedoch der Alkoholgehalt des Wassers groß genug, so dass sich das Anisöl im Gemisch aus Alkohol und Wasser lösen kann. Dabei entsteht eine stabile und homogene Mischung der drei Flüssigkeiten.

Durch Zugabe von Wasser lässt sich diese „ternäre“ Flüssigkeitsmischung aus dem Gleichgewicht bringen. Plötzlich sind die Ölmoleküle von mehr Wassermolekülen umgeben, als ihnen lieb ist, woraufhin sie sich in mikrometergroßen Tröpfchen sammeln. An diesen in der ganzen Flüssigkeit verteilten Mikrotropfen wird das Licht, das den klaren Ouzo ungehindert durchdringen kann, vielfach reflektiert und gestreut, so dass die Flüssigkeit nun trübe erscheint.

Ouzo-Effekt auf Video

Forscher um Huanshu Tan und Detlef Lohse von der Universität Twente in Enschede haben jetzt die zeitliche Entwicklung des Ouzo-Effekts an einem einzelnen Ouzotropfen mikroskopisch untersucht und mit beeindruckenden Videofilmen dokumentiert. Ihre Ergebnisse haben sie in den „Proceedings“ der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften (doi: 10.1073/pnas. 1602260113) veröffentlicht. Für ihr Experiment haben sie einen knapp zwei Millimeter großen Ouzotropfen auf eine wasserabweisende Unterlage gebracht und ihn von oben und von der Seite gefilmt. Zunächst war der Tropfen klar und durchsichtig, doch nach etwa 20 Sekunden begann er sich vom Rand her einzutrüben. Es kam zum „Ouzo-Effekt“. Dabei traten heftige Bewegungen im Innern des Tropfens auf.

Die Trübung hielt an, während der Tropfen durch Verdampfen des leicht flüchtigen Alkohols schnell schrumpfte. Doch nach etwa zweieinhalb Minuten erschien der Tropfen wieder klar. Anschließend schrumpfte er langsamer, da nun das Wasser verdunstete. Nach etwa acht Minuten, war deutlich zu erkennen, dass ein kleiner Wassertropfen auf einem größeren Öltropfen saß.

Welche Vorgänge im Innern des Tropfens abliefen, haben die Forscher mit Hilfe von Computersimulationen aufklären können. Da der leicht flüchtige Alkohol des Ouzotropfens zuerst verdampfte, erhöhte sich der relative Wassergehalt des Tropfens. Das hatte denselben Effekt, als wenn man dem Ouzotropfen Wasser hinzugegeben hätte: Der Ouzo-Effekt trat auf. Da der Alkohol aber bevorzugt am Tropfenrand verdampfte, also dort, wo die Tropfenoberfläche mit der Unterlage zusammentraf, setzte der Ouzo-Effekt hier zuerst ein.

Heftige Konvektionsströmung

Die Oberflächenspannung des Ouzo gab dem Tropfen die Form einer Kugelkappe. Das Verdampfen des Alkohols am Tropfenrand führte dazu, dass hier die Oberflächenspannung besonders groß war. Dadurch setzte sich die Flüssigkeit in Bewegung. Sie strömte entlang der Tropfenoberfläche zum Tropfenrand, von dort an der Tropfenunterseite zur Tropfenmitte und wieder zur Oberfläche zurück. Es bildete sich eine Konvektionsströmung, deren Heftigkeit die Forscher überraschte. Die Strömung wirbelte das Tropfeninnere kräftig durcheinander, was beim Einsetzen des Ouzo-Effekts deutlich sichtbar war. Zudem führte sie dem Randbereich des Tropfens frische, alkoholreiche Flüssigkeit zu, so dass der Alkohol restlos verdampfen konnte.

Noch bevor der Alkohol gänzlich verdampft war, sammelten sich viele der Ölmikrotröpfchen am Rand des Wassertropfens und bildeten dort einen Ring. Nach dem Verschwinden des Alkohols entstanden keine neuen Öltröpfchen mehr. Die noch vorhandenen wurden vom Ölring aufgenommen, so dass der ganze Tropfen wieder klar wurde. Da das Wasser schneller verdampfte als das Öl, schrumpfte der Wassertropfen, und der Ölring wurde immer breiter. Es bildete sich ein etwa 0,5 Millimeter großer Öltropfen, auf dem ein winziges Wassertröpfchen saß, das schließlich auch verdampfte.

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Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Bitburger »

Moin, mein Gazellen Freund.

Ich hab keine Ahnung warum, aber ich möchte dir gerne eine Geschichte aus meiner Jugend erzählen.

Es mag so ca. 45 Tage her sein, da nahm ich an einem Würfel Turnier teil. Für den Sieger, ich war es nicht, gab es einen Pokal der mit Ouzo und Wasser gefüllt wurde und reih um ging. Als ich an der Reihe war und in das Gefäss sah, kam mir der Gedanke, mal eben auf den Tisch zu kotzen. Natürlich könnte ich mich beherrschen.

Aber seitdem mache ich um Anis, Ouzo und Gazellen ein grossen Bogen.

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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von GaviaoDF »

Bitburger hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 22:06 Moin, mein Gazellen Freund.

Ich hab keine Ahnung warum, aber ich möchte dir gerne eine Geschichte aus meiner Jugend erzählen.

Es mag so ca. 45 Tage her sein, da nahm ich an einem Würfel Turnier teil. Für den Sieger, ich war es nicht, gab es einen Pokal der mit Ouzo und Wasser gefüllt wurde und reih um ging. Als ich an der Reihe war und in das Gefäss sah, kam mir der Gedanke, mal eben auf den Tisch zu kotzen. Natürlich könnte ich mich beherrschen.

Aber seitdem mache ich um Anis, Ouzo und Gazellen ein grossen Bogen.

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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Heinz B. »

Damit man auf den ersten Blick sieht, wenn der Wirt mal wieder gepanscht hat? :wtf:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von Atlan »

Heinz B. hat geschrieben: Montag 6. Juli 2020, 08:27 Damit man auf den ersten Blick sieht, wenn der Wirt mal wieder gepanscht hat? :wtf:
:thumbup:
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Re: Warum wird Ouzo milchig?

Beitrag von konopka77 »

Bitburger hat geschrieben: Sonntag 5. Juli 2020, 22:06 Moin, mein Gazellen Freund.

Ich hab keine Ahnung warum, aber ich möchte dir gerne eine Geschichte aus meiner Jugend erzählen.

Es mag so ca. 45 Tage her sein, da nahm ich an einem Würfel Turnier teil. Für den Sieger, ich war es nicht, gab es einen Pokal der mit Ouzo und Wasser gefüllt wurde und reih um ging. Als ich an der Reihe war und in das Gefäss sah, kam mir der Gedanke, mal eben auf den Tisch zu kotzen. Natürlich könnte ich mich beherrschen.

Aber seitdem mache ich um Anis, Ouzo und Gazellen ein grossen Bogen.

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Du meintest wahrscheinlich 'Antilope' :mrgreen: . Gazelle oder Antilope?
Was haben diese eleganten Tiere mit dem Ekelgemisch zu tun, das Du vernünftigerweise abgelehnt hattest?
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