Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

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erpie
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Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von erpie »

Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
Acker1966

Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von Acker1966 »

Fakten. Langweilig.

Lass uns lieber spekulieren. Und unsere laienhafte Einschätzungen verbreiten.
Eckfahnenfan

Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von Eckfahnenfan »

Sehr aufschlussreich.
In correctiv.org ist Folgendes zu einer Risikoanalyse aus 2012 verlinkt:

https://correctiv.org/faktencheck/2020/ ... klich-ging

Darin heißt es:
"Auf Anfrage von CORRECTIV schreibt eine Sprecherin des BBK per E-Mail: „Die Risikoanalyse […] dient der vorsorglichen Beschäftigung mit möglichen bundesrelevanten Gefahren und den zu erwartenden Auswirkungen auf die Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland. Ihre Ergebnisse sollen als Informations- und Entscheidungsgrundlage dienen und somit eine risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung im Zivil- und Katastrophenschutz ermöglichen.“"

Sprachlosigkeit herrscht, worin denn die "risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung" bestand:
"Nach der Risikoanalyse zu einer hypothetischen Coronavirus-Pandemie wurde laut BBK der Nationale Pandemieplan des Robert-Koch-Instituts entsprechend überarbeitet. Was das konkret bedeutet, schreibt die Behörde nicht."

Nachtigall, ick hör dir trapsen...
rauschberg
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Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von rauschberg »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 09:28
Sehr aufschlussreich.
In correctiv.org ist Folgendes zu einer Risikoanalyse aus 2012 verlinkt:

https://correctiv.org/faktencheck/2020/ ... klich-ging

Darin heißt es:
"Auf Anfrage von CORRECTIV schreibt eine Sprecherin des BBK per E-Mail: „Die Risikoanalyse […] dient der vorsorglichen Beschäftigung mit möglichen bundesrelevanten Gefahren und den zu erwartenden Auswirkungen auf die Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland. Ihre Ergebnisse sollen als Informations- und Entscheidungsgrundlage dienen und somit eine risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung im Zivil- und Katastrophenschutz ermöglichen.“"

Sprachlosigkeit herrscht, worin denn die "risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung" bestand:
"Nach der Risikoanalyse zu einer hypothetischen Coronavirus-Pandemie wurde laut BBK der Nationale Pandemieplan des Robert-Koch-Instituts entsprechend überarbeitet. Was das konkret bedeutet, schreibt die Behörde nicht."

Nachtigall, ick hör dir trapsen...
Na Gottseidank schreibt das die Behörde nicht!
Informations- und Entscheidungsgrundlage für wen? Für Hölle und Co., die sowieso immer alles wissen und es vor allem hinterher schon immer gewußt haben.
Wenn die Behörde das veröffentlicht, gibt es eine Diskussion ohne Ende mit zig selbsternannten Experten und Bedenkenträgern.
Da ist mir das jetzige System, wo sich die entscheidenden Stellen von echten Experten, wie einem Drosten beraten lassen und dann auch entscheiden, jedenfalls wesentlich lieber.
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Eckfahnenfan

Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von Eckfahnenfan »

rauschberg hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 16:39
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 09:28
Sehr aufschlussreich.
In correctiv.org ist Folgendes zu einer Risikoanalyse aus 2012 verlinkt:

https://correctiv.org/faktencheck/2020/ ... klich-ging

Darin heißt es:
"Auf Anfrage von CORRECTIV schreibt eine Sprecherin des BBK per E-Mail: „Die Risikoanalyse […] dient der vorsorglichen Beschäftigung mit möglichen bundesrelevanten Gefahren und den zu erwartenden Auswirkungen auf die Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland. Ihre Ergebnisse sollen als Informations- und Entscheidungsgrundlage dienen und somit eine risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung im Zivil- und Katastrophenschutz ermöglichen.“"

Sprachlosigkeit herrscht, worin denn die "risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung" bestand:
"Nach der Risikoanalyse zu einer hypothetischen Coronavirus-Pandemie wurde laut BBK der Nationale Pandemieplan des Robert-Koch-Instituts entsprechend überarbeitet. Was das konkret bedeutet, schreibt die Behörde nicht."

Nachtigall, ick hör dir trapsen...
Na Gottseidank schreibt das die Behörde nicht!
Informations- und Entscheidungsgrundlage für wen? Für Hölle und Co., die sowieso immer alles wissen und es vor allem hinterher schon immer gewußt haben.
Wenn die Behörde das veröffentlicht, gibt es eine Diskussion ohne Ende mit zig selbsternannten Experten und Bedenkenträgern.
Da ist mir das jetzige System, wo sich die entscheidenden Stellen von echten Experten, wie einem Drosten beraten lassen und dann auch entscheiden, jedenfalls wesentlich lieber.
Ich habe von dieser "Risikoanalyse" das erste Mal letzten Mittwoch in einer WDR5-Radiosendung zu Corona gehört. Ein Anrufer brachte sie ins Spiel und behauptete, dass daraus keinerlei praktische Schlussfolgerungen bzw. Vorsorgemaßnahmen entwickelt worden seien. Sieht ja auch ganz danach aus - ist ja nicht mal für genügend Schutzausrüstung fürs medizinische Personal gesorgt...
rauschberg
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Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von rauschberg »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 17:21
rauschberg hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 16:39
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 09:28

Sehr aufschlussreich.
In correctiv.org ist Folgendes zu einer Risikoanalyse aus 2012 verlinkt:

https://correctiv.org/faktencheck/2020/ ... klich-ging

Darin heißt es:
"Auf Anfrage von CORRECTIV schreibt eine Sprecherin des BBK per E-Mail: „Die Risikoanalyse […] dient der vorsorglichen Beschäftigung mit möglichen bundesrelevanten Gefahren und den zu erwartenden Auswirkungen auf die Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland. Ihre Ergebnisse sollen als Informations- und Entscheidungsgrundlage dienen und somit eine risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung im Zivil- und Katastrophenschutz ermöglichen.“"

Sprachlosigkeit herrscht, worin denn die "risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung" bestand:
"Nach der Risikoanalyse zu einer hypothetischen Coronavirus-Pandemie wurde laut BBK der Nationale Pandemieplan des Robert-Koch-Instituts entsprechend überarbeitet. Was das konkret bedeutet, schreibt die Behörde nicht."

Nachtigall, ick hör dir trapsen...
Na Gottseidank schreibt das die Behörde nicht!
Informations- und Entscheidungsgrundlage für wen? Für Hölle und Co., die sowieso immer alles wissen und es vor allem hinterher schon immer gewußt haben.
Wenn die Behörde das veröffentlicht, gibt es eine Diskussion ohne Ende mit zig selbsternannten Experten und Bedenkenträgern.
Da ist mir das jetzige System, wo sich die entscheidenden Stellen von echten Experten, wie einem Drosten beraten lassen und dann auch entscheiden, jedenfalls wesentlich lieber.
Ich habe von dieser "Risikoanalyse" das erste Mal letzten Mittwoch in einer WDR5-Radiosendung zu Corona gehört. Ein Anrufer brachte sie ins Spiel und behauptete, dass daraus keinerlei praktische Schlussfolgerungen bzw. Vorsorgemaßnahmen entwickelt worden seien. Sieht ja auch ganz danach aus - ist ja nicht mal für genügend Schutzausrüstung fürs medizinische Personal gesorgt...
Das mit den Vorsorgemaßnahmen kennen wir doch schon.
Es ist doch nicht so, als ob das für den Germanen typische Verhalten etwas neues wäre.
Das Grundproblem ist doch, dass all diese Dinge auch Geld kosten und nicht nur Geld kosten, sondern auch in entsprechenden Abständen wieder gegen neues ausgetauscht werden müssen also wider Geld kosten.
All diese Vorsorgemaßnahmen gab es ja schon einmal und sie wurden alle wegen erwiesener Überflüssigkeit immer mehr zurückgebaut.
Bis zur Wiedervereinigung stand ja zumindest noch der zwar auch unwahrscheinliche aber doch mögliche Krieg zwischen Ost und West im Raum. Und reichte immer als Begründung für den notwendigen Katastrophen- und Zivilschutz. Ab 1990 dann aber nicht mehr und - es ist ja über Jahrzehnte NIX passiert!! Also Katastrophenschutz - wozu! Kostet doch nur Geld!
Und das Geld wird doch für andere Dinge viel nötiger gebraucht. Bei Fukushima wurde mal so der ein oder andere kurz nachdenklich - aber nur kurz.
Was hätte man denn einem Gesundheitsminister auf Bundes- oder Landsebene an den Kopf geworfen, wenn er 2016 entsprechende Finanzmittel für Vorsorgemassnahmen und Beschaffungen gegen eine mögliche Pandemie gefordert hätte.
Vorsorgemassnahmen sind das eine - Geld dafür bekommen ist das andere.
Ist doch in allen Bereichen das gleiche.
Erst wird reduziert, weil man ja sparen muss und dann wird sich beklagt, weil vieles nicht richtig funktioniert.

Seit Jahren wird über die zu hohen Kosten im Gesundheitssystem debattiert und gemeckert. Und jetzt wird sich darüber aufgeregt, dass man nicht schon seit Jahren Geld in eine Vorsorgemassnahme investiert hat, von der bis vor 4 Monaten noch nicht einmal einer wusste, ob man sie jemals brauchen würde.
Und von der ja alle schon seit 1990 alle wissen, dass das sowieso rausgeschmissenes Geld ist.Hat man doch seit dem 2.Weltkrieg nicht gebraucht.
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Eckfahnenfan

Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von Eckfahnenfan »

rauschberg hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 17:50
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 17:21
rauschberg hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 16:39
Na Gottseidank schreibt das die Behörde nicht!
Informations- und Entscheidungsgrundlage für wen? Für Hölle und Co., die sowieso immer alles wissen und es vor allem hinterher schon immer gewußt haben.
Wenn die Behörde das veröffentlicht, gibt es eine Diskussion ohne Ende mit zig selbsternannten Experten und Bedenkenträgern.
Da ist mir das jetzige System, wo sich die entscheidenden Stellen von echten Experten, wie einem Drosten beraten lassen und dann auch entscheiden, jedenfalls wesentlich lieber.
Ich habe von dieser "Risikoanalyse" das erste Mal letzten Mittwoch in einer WDR5-Radiosendung zu Corona gehört. Ein Anrufer brachte sie ins Spiel und behauptete, dass daraus keinerlei praktische Schlussfolgerungen bzw. Vorsorgemaßnahmen entwickelt worden seien. Sieht ja auch ganz danach aus - ist ja nicht mal für genügend Schutzausrüstung fürs medizinische Personal gesorgt...
Das mit den Vorsorgemaßnahmen kennen wir doch schon.
Es ist doch nicht so, als ob das für den Germanen typische Verhalten etwas neues wäre.
Das Grundproblem ist doch, dass all diese Dinge auch Geld kosten und nicht nur Geld kosten, sondern auch in entsprechenden Abständen wieder gegen neues ausgetauscht werden müssen also wider Geld kosten.
All diese Vorsorgemaßnahmen gab es ja schon einmal und sie wurden alle wegen erwiesener Überflüssigkeit immer mehr zurückgebaut.
Bis zur Wiedervereinigung stand ja zumindest noch der zwar auch unwahrscheinliche aber doch mögliche Krieg zwischen Ost und West im Raum. Und reichte immer als Begründung für den notwendigen Katastrophen- und Zivilschutz. Ab 1990 dann aber nicht mehr und - es ist ja über Jahrzehnte NIX passiert!! Also Katastrophenschutz - wozu! Kostet doch nur Geld!
Und das Geld wird doch für andere Dinge viel nötiger gebraucht. Bei Fukushima wurde mal so der ein oder andere kurz nachdenklich - aber nur kurz.
Was hätte man denn einem Gesundheitsminister auf Bundes- oder Landsebene an den Kopf geworfen, wenn er 2016 entsprechende Finanzmittel für Vorsorgemassnahmen und Beschaffungen gegen eine mögliche Pandemie gefordert hätte.
Vorsorgemassnahmen sind das eine - Geld dafür bekommen ist das andere.
Ist doch in allen Bereichen das gleiche.
Erst wird reduziert, weil man ja sparen muss und dann wird sich beklagt, weil vieles nicht richtig funktioniert.

Seit Jahren wird über die zu hohen Kosten im Gesundheitssystem debattiert und gemeckert. Und jetzt wird sich darüber aufgeregt, dass man nicht schon seit Jahren Geld in eine Vorsorgemassnahme investiert hat, von der bis vor 4 Monaten noch nicht einmal einer wusste, ob man sie jemals brauchen würde.
Und von der ja alle schon seit 1990 alle wissen, dass das sowieso rausgeschmissenes Geld ist.Hat man doch seit dem 2.Weltkrieg nicht gebraucht.
Finde ich sehr fürsorglich von Dir.
Für jede kritisch-fragende Anmerkung hast Du eine verständnisvolle Begründung parat, die die politischen Verantwortungsträger und staatliches Handeln/Nichthandeln aus der Schusslinie nimmt.
rauschberg
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Re: Nützliche Faktenchecks zu Coronavirus SARS-CoV-2 / Covid-19

Beitrag von rauschberg »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 23. März 2020, 09:00
rauschberg hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 17:50
Eckfahnenfan hat geschrieben: Sonntag 22. März 2020, 17:21

Ich habe von dieser "Risikoanalyse" das erste Mal letzten Mittwoch in einer WDR5-Radiosendung zu Corona gehört. Ein Anrufer brachte sie ins Spiel und behauptete, dass daraus keinerlei praktische Schlussfolgerungen bzw. Vorsorgemaßnahmen entwickelt worden seien. Sieht ja auch ganz danach aus - ist ja nicht mal für genügend Schutzausrüstung fürs medizinische Personal gesorgt...
Das mit den Vorsorgemaßnahmen kennen wir doch schon.
Es ist doch nicht so, als ob das für den Germanen typische Verhalten etwas neues wäre.
Das Grundproblem ist doch, dass all diese Dinge auch Geld kosten und nicht nur Geld kosten, sondern auch in entsprechenden Abständen wieder gegen neues ausgetauscht werden müssen also wider Geld kosten.
All diese Vorsorgemaßnahmen gab es ja schon einmal und sie wurden alle wegen erwiesener Überflüssigkeit immer mehr zurückgebaut.
Bis zur Wiedervereinigung stand ja zumindest noch der zwar auch unwahrscheinliche aber doch mögliche Krieg zwischen Ost und West im Raum. Und reichte immer als Begründung für den notwendigen Katastrophen- und Zivilschutz. Ab 1990 dann aber nicht mehr und - es ist ja über Jahrzehnte NIX passiert!! Also Katastrophenschutz - wozu! Kostet doch nur Geld!
Und das Geld wird doch für andere Dinge viel nötiger gebraucht. Bei Fukushima wurde mal so der ein oder andere kurz nachdenklich - aber nur kurz.
Was hätte man denn einem Gesundheitsminister auf Bundes- oder Landsebene an den Kopf geworfen, wenn er 2016 entsprechende Finanzmittel für Vorsorgemassnahmen und Beschaffungen gegen eine mögliche Pandemie gefordert hätte.
Vorsorgemassnahmen sind das eine - Geld dafür bekommen ist das andere.
Ist doch in allen Bereichen das gleiche.
Erst wird reduziert, weil man ja sparen muss und dann wird sich beklagt, weil vieles nicht richtig funktioniert.

Seit Jahren wird über die zu hohen Kosten im Gesundheitssystem debattiert und gemeckert. Und jetzt wird sich darüber aufgeregt, dass man nicht schon seit Jahren Geld in eine Vorsorgemassnahme investiert hat, von der bis vor 4 Monaten noch nicht einmal einer wusste, ob man sie jemals brauchen würde.
Und von der ja alle schon seit 1990 alle wissen, dass das sowieso rausgeschmissenes Geld ist.Hat man doch seit dem 2.Weltkrieg nicht gebraucht.
Finde ich sehr fürsorglich von Dir.
Für jede kritisch-fragende Anmerkung hast Du eine verständnisvolle Begründung parat, die die politischen Verantwortungsträger und staatliches Handeln/Nichthandeln aus der Schusslinie nimmt.
Wollen wir uns denn mal aus der Vergangenheit die diversen Bundestags- oder Landtagsdebatten ansehen?
Das Schöne daran ist, das es sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene völlig scheissegal ist, wer gerade den Verantwortungsträger gibt. Die andere Seite wirft ihm grundsätzlich und immer vor, das Geld ja sowieso nur aus dem Fenster zu schmeißen. Sollten sich nach der nächsten Wahl die politischen Vorzeichen geändert haben, geht genau das gleiche Spiel nur mit veränderten Vorzeichen genauso weiter.
Und da sind die Damen und Herren Politiker seit ewigen Zeiten alle gleich!
Wieviele Beispiele brauchst du?
Für dich speziell mal ein Beispiel von einer der Lichtgestalten der Linken.
Als Oppositionspolitiker forderte ein gewisser Oskar Lafontaine die Reduzierung der Bundeswehr auf 200.000 Köpfe, weil ja alles auch aufgrund der politischen Lage völlig überflüssig sei. Kann man ja mal so sehen.
Kurz darauf wurde das für eine Reduzierung der Bundeswehr festgelegte neue Stationierungskonzept vorgelegt.
Gegen darin vorgesehene Standortschließeungen im Saarland wurde durch den amtierenden Ministerpräsidenten vehement protestiert - wirtschaftliche Benachteiligung, Gefährdung von Arbeitsplätzen etc. - ach so, derMinisterpräsident war ein gewisser Oskar Lafontaine.
Nach dem Balkankrieg und einer Flüchtlingswelle im siebenstelligen Bereich wurden alle vorhandenen Asylunterkünfte suksessive zurückgebaut. Bereits 2012 forderte der damalige Leiter des Bundesamtes für Migration Schmidt Geld, Personal und Infrastrukturmassnahmen für das, was seiner Meinung nach absehbar war.
Und auf allen Ebenen in Bund, Land und Kreisen hieß es - "ach was, so schwarz sehen bringt es nun auch nicht. Das haben wir alles im Blick. Nun wollen wir mal nicht übertreiben!" 2013 und 2014 - dito!
Und 2015 wurde dann einer gesucht, der es alles schuld war. Und da sagte dann der besagte Herr Schmidt: " Wisst ihr was, macht Euren Scheiß alleine. Seit vier Jahren predige ich und werde nur abgewimmelt und vertröstet - und jetzt soll ich den Buhmann geben? Im Leben nicht!"
Und so läuft es seit Jahrzehnten in allen Bereichen. Und da ist es völlig wurscht, wer gerade wo den Entscheidungsträger
geben darf.
In den Jahren bis 2015 hat man republikweit in den Ländern den Bereich der Polizei um 16.000 Stellen reduziert.
Als dann ab 2016 doch offensichtlich so einiges anfing "aus dem Ruder zu laufen" haben die Herren Entscheidungsträger auf der Innenministerkonferenz den Stein der Weisen gefunden - "Wir schaffen 16.000 neue Stellen im Polizeidienst!"
Und auch da hast du wieder je nach Bundesland von CDU bis Linke alle am Werk gefunden.
Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.