Hanau
Re: Hanau
Im Alltag klar Stellung zu beziehen, da sind wir einer Meinung. Allerdings galt das doch schon vor der AfD. Oder war es vor zehn Jahren nicht so schlimm, wenn jemand in eurer Nähe einen ausländerfeindlichen Spruch gebracht hat? Sich dann einzumischen und nicht wegzuschauen hatte immer oberste Priorität. Wobei das in Hamburg oder München natürlich deutlich leichter ist als in braunen ländlichen Hochburgen. Die langfristig entscheidende Frage ist, wie kriegt man die gut 30 % kleiner, die rassistischem Gedankengut in größerem Maß zugänglich sind?
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Re: Hanau
100 % Zustimmung.Depp72 hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 13:38
Im Alltag klar Stellung zu beziehen, da sind wir einer Meinung. Allerdings galt das doch schon vor der AfD. Oder war es vor zehn Jahren nicht so schlimm, wenn jemand in eurer Nähe einen ausländerfeindlichen Spruch gebracht hat? Sich dann einzumischen und nicht wegzuschauen hatte immer oberste Priorität. Wobei das in Hamburg oder München natürlich deutlich leichter ist als in braunen ländlichen Hochburgen. Die langfristig entscheidende Frage ist, wie kriegt man die gut 30 % kleiner, die rassistischem Gedankengut in größerem Maß zugänglich sind?
Das Problem ist doch das sich einiges dermaßen verschoben hat und da ist eben auch die sog. Alternative für verantwortlich.
Wenn so etwas https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... toff-paket geschieht ist es schon zu spät.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
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erpie
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Re: Hanau
https://www.tagesspiegel.de/politik/zur ... 69590.html
scheint ein interessantes Buch zu sein.
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Re: Hanau
Klar, die AfD hat es im Gegensatz zu NPD oder Republikanern geschafft einen rechten parlamentarischen Arm für längere Zeit zu etablieren. Und ein Klientel zusammenzuführen, welches bisher stark zersplittert war. Damit steigt auch die Gefahr, weil sich die Möglichkeiten für Rechte erweitert haben das verhasste System zu bekämpfen, ohne dass sie dafür sanktioniert werden können. Mehr Leute radikalisieren sich und ''qualitativ'' nimmt die Radikalisierungsbereitschaft ebenfalls zu. Vor 15 Jahren war die NSU noch ein Einzelfall, im Sinne von als organisierte Menschen gezielt und geplant zu ermorden. Die Zahl der Fälle, in denen es um körperliche Gewalt bis hin zum Mord geht, nimmt seitdem aber rasant zu. Für sich genommen mögen Fälle wie die Morde von Hanau oder an Walter Lübcke Einzelfälle sein, ihre Häufung in kurzer Zeit deutet aber auf immer dicker werdende Spinnweben hin. Das ist anders als früher. Zum Beispiel als Mitte der 80er Jahre in Hamburg Ramazan Avci von rechten Skinheads ermordet wurde, oder das Oktoberfestattentat 1980.
Das Problem hat sich neben der AfD aber auch durch das Internet verschoben. Facebook, Twitter usw. haben viele Menschen ermutigt, dass früher unter der Hand geäußerte Gedankengut offensiver nach außen zu vertreten. Ähnlich wie damals beim Radio hat die Rechte es verstanden neue Medien für die Verbreitung ihres Gedankengutes sehr effektiv zu nutzen. Deutlich effektiver als die Mitte.
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Re: Hanau
Danke für deine (späte) Einsicht. Aber im Ernst, ich will das in keiner Weise relativieren, sondern bin der Meinung, dass solche Geisteskranke durchaus auch Einzeltäter sein können, die sich allerdings durch Hetzer wie Höcke angeregt, bzw. bestätigt fühlen.Acker1966 hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 13:01Klar, schuld sind immer die anderen. Liegt an mir, weil ich nicht lesen kann. Bin halt zu dumm für deine Beiträge.Yeti hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 12:22Ich glaube, du kannst wirklich nicht richtig lesen und reiß bitte nicht irgendwelche Zitate aus dem Zusammenhang. Wie ich auf der Gauland-Linie liege, wenn ich schreibe: "Höcke und Co. sind übrigens, außer vielen anderen, diese von mir erwähnten Demagogen. Aber es gehört auch immer ein geistig Verwirrter dazu, diese Hetze in Mord und Totschlag umzusetzen" musst du mir mal plausibel erklären. Übrigens ist diese Meinung so oder in ähnlicher Form heute in allen Nachrichten zu finden. Aber dir geht es ja gar nicht um eine sachliche Diskussion, dir geht es offenbar einzig und allein darum, mir irgendwelche konstruierten Zusammenhänge zu unterstellen.Acker1966 hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 09:42
Tu doch bitte nicht immer so, als ob ich das nicht lese, was du schreibst. Du schreibst:
oder, wie in diesem Fall, durchgeknallte, geistig kranke Typen.
Du reduzierst den Attentäter auf einen Irren. Sein Manifest liest sich aber wie ein Handbuch für Rechtsextreme. Er war eben nicht nur ein geistig kaputter Mensch. Sondern auch Rechtsextremer gefüttert vom Internet und etlicher Parteien, Personen oder Gruppierungen.
Das das alles nur aus seinen eigenen Kopf käme, das würde vielen gefallen.
Übrigens liegst du mit deiner Reduzierung voll auf der Gauland Linie.
Und unsachlich bin ich auch. Wenn du es sagst, muss es so sein.
Period. Mic dropped.
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Re: Hanau
Ich frage mich ob die AfD, Reichsbürger, Identitären vor 30 Jahren auch schon so groß geworden wären.
Klar das Potential war vermutlich immer da.
Aber ich denke, dass vor allem die AfD und die Identitären die sozialen Netzwerke viel besser zu nutzen wissen.
Bzw. es liegt eben mit daran, dass gerade die Abgehängten, die Einsamen soziale Netzwerke nutzen. Früher hätten die einfach einsam zu Hause gesessen. Früher gab es vermutlich auch viele rechte Spinner, die wenn sie sich gefunden haben, vielleicht im Partykeller oder Hinterzimmer einer Dorfkneipe sich getroffen haben.
Heute hat das alles andere Dimensionen.
Heute treffen sich auf allen sozialen Netzwerken zigtausende und hetzen sich gegenseitig auf.
Das ist mE das grösste Problem. Und das daran viel viiieeel zu wenig getan wird.
Ich hatte es glaube ich schon mal erwähnt. Wenn ich auf yt schaue was die da alles ungestraft sagen können. Mit welchen Profilbildern die sich schmücken. Ich weiß nicht ob da Organisationen zig nicks haben. Mir graut es aber davor mir vorzustellen, dass da jeweils tatsächlich Menschen hinterstecken.
Ich denke auch, dass das jetzt nicht weniger werden wird. Wieso auch. Da laufen noch genügend Leute rum die das Potential haben und an Waffen gelangen können.
Ich bin einerseits auch für strengste Waffengesetze. Auf der anderen Seite war der erste Gedanke, wie man mit solchen Situationen umgehen sollte, wenn man sie erlebt und Menschenleben retten möchte der, dass man am besten ne Waffe dabei hätte und dieses Mistschwein direkt selber erledigt. Also ganz americanstyle..was dort aber ja auch nie funktioniert.
Ich glaube allerdings nicht, dass man den Hass aus solchen Leuten wieder rausbekommen könnte..insofern ist zumindest gut, dass er sich gleich miterledigt hat.
Mir muss jedenfalls kein AfD-, Pegida-, Identitären-, Reichsbürger, irgendein anderes rechtes -arschloch, Antisemit, Rassist oder auch nur "besorgter" Bürger erzählen er wäre nicht mitverantwortlich.
Mein Verständnis hat ein Ende, da darf auch nicht mehr diskutiert oder zugehört werden. Gegen rechte Hetze muss endlich konsequent durchgegriffen werden.
Klar das Potential war vermutlich immer da.
Aber ich denke, dass vor allem die AfD und die Identitären die sozialen Netzwerke viel besser zu nutzen wissen.
Bzw. es liegt eben mit daran, dass gerade die Abgehängten, die Einsamen soziale Netzwerke nutzen. Früher hätten die einfach einsam zu Hause gesessen. Früher gab es vermutlich auch viele rechte Spinner, die wenn sie sich gefunden haben, vielleicht im Partykeller oder Hinterzimmer einer Dorfkneipe sich getroffen haben.
Heute hat das alles andere Dimensionen.
Heute treffen sich auf allen sozialen Netzwerken zigtausende und hetzen sich gegenseitig auf.
Das ist mE das grösste Problem. Und das daran viel viiieeel zu wenig getan wird.
Ich hatte es glaube ich schon mal erwähnt. Wenn ich auf yt schaue was die da alles ungestraft sagen können. Mit welchen Profilbildern die sich schmücken. Ich weiß nicht ob da Organisationen zig nicks haben. Mir graut es aber davor mir vorzustellen, dass da jeweils tatsächlich Menschen hinterstecken.
Ich denke auch, dass das jetzt nicht weniger werden wird. Wieso auch. Da laufen noch genügend Leute rum die das Potential haben und an Waffen gelangen können.
Ich bin einerseits auch für strengste Waffengesetze. Auf der anderen Seite war der erste Gedanke, wie man mit solchen Situationen umgehen sollte, wenn man sie erlebt und Menschenleben retten möchte der, dass man am besten ne Waffe dabei hätte und dieses Mistschwein direkt selber erledigt. Also ganz americanstyle..was dort aber ja auch nie funktioniert.
Ich glaube allerdings nicht, dass man den Hass aus solchen Leuten wieder rausbekommen könnte..insofern ist zumindest gut, dass er sich gleich miterledigt hat.
Mir muss jedenfalls kein AfD-, Pegida-, Identitären-, Reichsbürger, irgendein anderes rechtes -arschloch, Antisemit, Rassist oder auch nur "besorgter" Bürger erzählen er wäre nicht mitverantwortlich.
Mein Verständnis hat ein Ende, da darf auch nicht mehr diskutiert oder zugehört werden. Gegen rechte Hetze muss endlich konsequent durchgegriffen werden.
Wir haben 2 Leben, das zweite beginnt dann, wenn wir realisieren, dass wir nur das eine haben.
Spätestens wenn auf Deinen Hoden eine Mücke sitzt, wird Dir klar, dass sich nicht alle Probleme mit Gewalt lösen lassen.
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Re: Hanau
Das ist so ziemlich genau das, was ich meine.magical hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 15:42 ....
Aber ich denke, dass vor allem die AfD und die Identitären die sozialen Netzwerke viel besser zu nutzen wissen.
Bzw. es liegt eben mit daran, dass gerade die Abgehängten, die Einsamen soziale Netzwerke nutzen. Früher hätten die einfach einsam zu Hause gesessen. Früher gab es vermutlich auch viele rechte Spinner, die wenn sie sich gefunden haben, vielleicht im Partykeller oder Hinterzimmer einer Dorfkneipe sich getroffen haben....
Es gibt übrigens einen nicht zu unterschätzenden Effekt.
Den des unwidersprochenen Wortes.
Wenn sich in einer Kneipe ein paar Spinner zusammen setzen, gibt's unter den Spinnern auch immer welche, die eine eigene(!) Meinung haben.
Und diese auch vertreten. Es wird diskutiert. 1:1. Live und in Farbe. Dann trinkt man 'nen paar Bier, geht nach Hause und gut ist. Meistens erinnern sich die Beteiligten am nächsten Morgen nicht mal mehr an den Stuss, vom Abend vorher.
Schaufelt man die (irre) Meinung aber ins Netz, dann bleibt die da. Für immer. Und irgendjemand scheißt mit auf den Haufen und der Haufen wird immer größer.
Kommt einer vorbei im Netz, sieht den Haufen und denkt: wow, der haufen ist aber groß, das muss ja stimmen, was da stinkt.
Ergo: Was in der Kneipe, am Stammtisch oder in echten realen Kontakten herumposaunt wird, ist zwar da, aber schnell Schnee von gestern.
Das Netz vergisst nicht, und gaukelt so eine Masse (=großer Haufen) vor, die es so gar nicht gibt.
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Re: Hanau
@ konopka
So meinte ich das allerdings nicht.
Nicht dass ich das bestreiten möchte, dass es das auch gibt.
Ich meinte hier jetzt allerdings die welche diesen Hass in sich tragen und ihn früher entweder bei sich behalten haben oder mit einigen wenigen ausgetauscht haben.
Heute organisieren die sich. Oder spamen mit Ihrer rechten Hetze die Netzwerke voll und das geplant und wiederholt.
Aber wie gesagt, gibt beides. Ich denke nur, diejenigen die das aus ner Bierlaune heraus erzählen sind weniger ein Problem.
So meinte ich das allerdings nicht.
Nicht dass ich das bestreiten möchte, dass es das auch gibt.
Ich meinte hier jetzt allerdings die welche diesen Hass in sich tragen und ihn früher entweder bei sich behalten haben oder mit einigen wenigen ausgetauscht haben.
Heute organisieren die sich. Oder spamen mit Ihrer rechten Hetze die Netzwerke voll und das geplant und wiederholt.
Aber wie gesagt, gibt beides. Ich denke nur, diejenigen die das aus ner Bierlaune heraus erzählen sind weniger ein Problem.
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Re: Hanau
Ist alles 100% richtig, was du schreibst. Die große Frage ist nur, was man konkret gegen diese fatale Entwicklung unternehmen kann. Das von mir schon vor Monaten geforderte AFD-Verbot wurde hier abgelehnt. Um so mehr verwundert es, dass einige der Ablehner hier und heute vom "politischen Arm des Rechtsradikalismus" sprechen. Vielleicht ist das ja auch der falsche Weg, aber welcher ist der richtige? Mehr Zivilcourage vielleicht? Ist sicher erforderlich, aber auch nur in einem kleinen Rahmen möglich. Denn wie soll man sich denn gegen einen Haufen pöbelnder Skinheads wehren? Das Gewaltmonopol liegt nun mal beim Staat. Und das ist gut so. Das Internet und damit auch YT zensieren? Ist meiner Meinung nach der einzige Weg, das alles wenigstens etwas einzudämmen. Wobei man allerdings aufpassen muss, dass das nicht missbraucht wird (siehe Russland, China usw.). Mehr Beobachtung des öffentlichen Raumes, Telefonüberwachungen, Rasterfahnungen usw. wird alles immer wieder von der Politik abgelehnt. Daher wäre ein AFD-Verbot für mich immer noch der erste wirksame Schritt, da sich diese Partei zwischenzeitlich immer weiter an den rechten Rand begibt und so rechtsradikale Handlungen in den Augen der Täter quasi legitimiert. Wie oft hört heute man den Spruch: "Die AFD ist eine demokratische Partei. Sonst wäre sie ja schon verboten." Vielleicht würden sich Höcke und Co. bei einem Verbot im Untergrund weiter radikalisieren. Aber dann hätte man auch einen einfacheren Zugriff auf sie, weil sie sich nicht mehr hinter parlamentarischen und demokratischen Schutzmauern verstecken können.magical hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 15:42 Ich frage mich ob die AfD, Reichsbürger, Identitären vor 30 Jahren auch schon so groß geworden wären.
Klar das Potential war vermutlich immer da.
Aber ich denke, dass vor allem die AfD und die Identitären die sozialen Netzwerke viel besser zu nutzen wissen.
Bzw. es liegt eben mit daran, dass gerade die Abgehängten, die Einsamen soziale Netzwerke nutzen. Früher hätten die einfach einsam zu Hause gesessen. Früher gab es vermutlich auch viele rechte Spinner, die wenn sie sich gefunden haben, vielleicht im Partykeller oder Hinterzimmer einer Dorfkneipe sich getroffen haben.
Heute hat das alles andere Dimensionen.
Heute treffen sich auf allen sozialen Netzwerken zigtausende und hetzen sich gegenseitig auf.
Das ist mE das grösste Problem. Und das daran viel viiieeel zu wenig getan wird.
Ich hatte es glaube ich schon mal erwähnt. Wenn ich auf yt schaue was die da alles ungestraft sagen können. Mit welchen Profilbildern die sich schmücken. Ich weiß nicht ob da Organisationen zig nicks haben. Mir graut es aber davor mir vorzustellen, dass da jeweils tatsächlich Menschen hinterstecken.
Ich denke auch, dass das jetzt nicht weniger werden wird. Wieso auch. Da laufen noch genügend Leute rum die das Potential haben und an Waffen gelangen können.
Ich bin einerseits auch für strengste Waffengesetze. Auf der anderen Seite war der erste Gedanke, wie man mit solchen Situationen umgehen sollte, wenn man sie erlebt und Menschenleben retten möchte der, dass man am besten ne Waffe dabei hätte und dieses Mistschwein direkt selber erledigt. Also ganz americanstyle..was dort aber ja auch nie funktioniert.
Ich glaube allerdings nicht, dass man den Hass aus solchen Leuten wieder rausbekommen könnte..insofern ist zumindest gut, dass er sich gleich miterledigt hat.
Mir muss jedenfalls kein AfD-, Pegida-, Identitären-, Reichsbürger, irgendein anderes rechtes -arschloch, Antisemit, Rassist oder auch nur "besorgter" Bürger erzählen er wäre nicht mitverantwortlich.
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Re: Hanau
Der Zug mit dem AfD-Verbot ist längst abgefahren. Das habe ich nach den vorletzten Bundestagswahlen schon gesagt. Damals hatten nur wenige die AfD auf dem Schirm, aber sie hatten nur knapp den Einzug verpasst.Yeti hat geschrieben: ↑Freitag 21. Februar 2020, 16:30 Ist alles 100% richtig, was du schreibst. Die große Frage ist nur, was man konkret gegen diese fatale Entwicklung unternehmen kann. Das von mir schon vor Monaten geforderte AFD-Verbot wurde hier abgelehnt. Um so mehr verwundert es, dass einige der Ablehner hier und heute vom "politischen Arm des Rechtsradikalismus" sprechen. Vielleicht ist das ja auch der falsche Weg, aber welcher ist der richtige? Mehr Zivilcourage vielleicht? Ist sicher erforderlich, aber auch nur in einem kleinen Rahmen möglich. Denn wie soll man sich denn gegen einen Haufen pöbelnder Skinheads wehren? Das Gewaltmonopol liegt nun mal beim Staat. Und das ist gut so. Das Internet und damit auch YT zensieren? Ist meiner Meinung nach der einzige Weg, das alles wenigstens etwas einzudämmen. Wobei man allerdings aufpassen muss, dass das nicht missbraucht wird (siehe Russland, China usw.). Mehr Beobachtung des öffentlichen Raumes, Telefonüberwachungen, Rasterfahnungen usw. wird alles immer wieder von der Politik abgelehnt. Daher wäre ein AFD-Verbot für mich immer noch der erste wirksame Schritt, da sich diese Partei zwischenzeitlich immer weiter an den rechten Rand begibt und so rechtsradikale Handlungen in den Augen der Täter quasi legitimiert. Wie oft hört heute man den Spruch: "Die AFD ist eine demokratische Partei. Sonst wäre sie ja schon verboten." Vielleicht würden sich Höcke und Co. bei einem Verbot im Untergrund weiter radikalisieren. Aber dann hätte man auch einen einfacheren Zugriff auf sie, weil sie sich nicht mehr hinter parlamentarischen und demokratischen Schutzmauern verstecken können.
Was folgte war eine 'Popularisierung' und der Versuch die Partei satirisch lächerlich zu machen durch die bundesdeutschen Medien [z.B. ZDF heuteshow].
Dieser Schuss ging total nach hinten los.
Meine Kritik und Befürchtungen von damals haben sich bewahrheitet. Erst durch die 'Verlächerlichung' in den Medien kam die Partei in den Fokus und wurde auch für viele Leute wählbar.
Wenn man eine Partei nicht will, dann ignoriert man sie. Die Medien haben viel zu oft, ununterbrochen und nun schon viel zu lange die einfachen Lacher gesucht. Sich selbst auf die Schulter geklopft, weil sie Höcke einen falschen Vornamen angedichtet hatten....
Hätte man sich -seitens der ÖR- an einer beliebigen anderen kleinen(!) Partei (NPD, Piraten, ÖDP usw.) abgearbeitet, hätte man auch diese auf den Schild hieven können.
Die AfD hat wie einige der genannten Kleinparteien, eben contra gegeben bei bestimmten Themen [DM statt Euro]. Themen bei denen die 'etablierten' Parteien davon ausgingen, dass es einen gesellschaftlichen Konsenz gibt, der so alles überragend ist, dass man die 'lächerliche AfD', samt ihren 'Witzfiguren*, gar nicht beachten müsse.
Wirft man der AfD vor, dass es tatsächlich verbreitete Stimmungen im Land gibt: z.B. unkontrollierte Zuwanderung, Clan-Kriminalität, Aufblähen der EU ? Hier sage ich bewusst Stimmungen, nicht Wahrheiten. Aber was ist genau die Wahrheit?
Wollen die etablierten Parteien behaupten, es gäbe solche Stimmungen nicht.
Alle Enttäuschten -und vermeintlich(?) Unverstandenen- finden sich mittlerweile im Sammelbecken AfD wieder.
Dass die Grünen im Aufwind sind, wird diesen Abstand -bzw. Wählerwanderung nach rechts noch verschärfen.
Jetzt den AfD - Wählern durch ein Verbot der Partei zu signalisieren, dass sie in den letzten Jahren einer Volksverhetzungspartei ihre Stimme gegeben haben ??
Das halte ich für kontraproduktiv.
Man soll Gestalten wie Höcke rechtlich (es gibt genug Ansätze) belangen und aufs Abstellgleis bringen.
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Re: Hanau
Reicht auch nicht. Wenn du “Unkraut vernichten“ willst, reicht es nicht, ein oder zwei Blätter zu rupfen. Du musst die Pflanze mit der Wurzel heraus reissen. Bildlich gesprochen.
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Re: Hanau
Ich stimme euch da beiden zu.
Grün/Weiße Grüße
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Re: Hanau
Der große Haken bei dieser einfältigen Denke: die Nazigesinnung beim braven Steuerzahler an der Aldikasse ist damit keinesfalls ad acta gelegt. Anders herum wird ein Schuh daraus: letztere ist Voraussetzung damit es Höcke und die anderen Führer überhaupt erst geben kann.