Deppenwelt

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Depp72
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Deppenwelt: Weltbevölkerung

Beitrag von Depp72 »

Asien wird schrumpfen, während Afrika weiter stark wächst. Das hat gravierende Folgen für die Lebensverhältnisse auf allen Kontinenten.
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FAZ hat geschrieben:In der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Weltbevölkerung mehr als verdreifacht – von damals 2,5 Milliarden auf aktuell 7,8 Milliarden Menschen. Dieses unvorstellbare Wachstum fand innerhalb von 70 Jahren statt, also gerade mal während eines Menschenlebens.

Mit ihrem rasanten Wachstum ist die Menschheit gleichzeitig stark gealtert. So hat sich der Altersmedian, die statistische Mitte zwischen der älteren und der jüngeren Hälfte der Weltbevölkerung, auf aktuell mehr als 30 Jahre erhöht und könnte sich bis zum Jahr 2100 gegenüber 1950 fast verdoppeln.

Die Alterung der Weltbevölkerung ist ein Zeichen für den steigenden Wohlstand der Mittelschicht, der immer mehr Menschen ein langes Leben ermöglicht. Zu verdanken haben wir das dem technischen, medizinischen und wirtschaftlichen Fortschritt. Dessen Früchte sind allerdings international sehr unregelmäßig verteilt: Afrikaner haben eine weit niedrigere Lebenserwartung als etwa Europäer, obwohl sich die Kennzahl während der Nachkriegszeit nicht nur für Europa deutlich verbessert hat, sondern auch für Afrika.

Laut Prognosen wird die Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten weiter stark wachsen, wenn auch mit deutlich geringerem Tempo als in den zurückliegenden Nachkriegsjahrzehnten. Trieben in der Vergangenheit der asiatische und der afrikanische Kontinent das Bevölkerungswachstum an, zeichnet sich für die Zukunft eine Trendwende ab: Während Asien als Wachstumstreiber ausfällt und sogar schrumpfen wird, wächst Afrika immer weiter. Im Jahr 2100, wenn gemäß dem Basis-Szenario der Vereinten Nationen rund 10,9 Milliarden Menschen auf der Erde leben, werden die Afrikaner ihren Anteil an der Weltbevölkerung von 17 auf 39 Prozent mehr als verdoppelt haben. Der Anteil der Asiaten dagegen wird von aktuell knapp 60 Prozent auf 43 Prozent kräftig schrumpfen. Damit wird Asien seine Position als bevölkerungsreichster Kontinent nur noch knapp vor Afrika behaupten.
[...]
Laut einer Prognose des Instituts für Gesundheitsdaten der Universität von Washington (IHME) werden bis zum Jahr 2100 mehrere Stabwechsel zwischen den bevölkerungsreichsten Nationen stattfinden. Die Bevölkerung Chinas wird sich demnach halbieren, während sich die Zahl der Nigerianer mehr als verdreifacht. Nigeria wird daher von Rang sieben auf Rang zwei der bevölkerungsreichsten Nationen aufsteigen – knapp vor Indien. Die Volksrepublik China, derzeit das Land mit den meisten Einwohnern, wird dann nur noch an dritter Stelle stehen.

Und Deutschland?
Ein Land, besetzt von osteuropäischen und asiatischen Pflegekräften, die sich hingebungsvoll, aber erfolglos um ein gallisches Dorf 'Diesme Forum' zu kümmern versuchen. :shock: :lol!:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 20244.html
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Depp72
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Deppenwelt: Künstliche Intelligenz im Alltag

Beitrag von Depp72 »

WirtschaftsWoche hat geschrieben:Die Elektronikmesse CES demonstriert, wie schnell und unmerklich smarte Algorithmen das alltägliche Leben erobern. Ein Blick auf die spannendsten Neuheiten der Messe.
https://www.wiwo.de/technologie/digital ... 94870.html

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WirtschaftsWoche hat geschrieben:
Der elektronische Winzling, der in diesen Tagen auf der US-amerikanischen Elektronikmesse CES für Aufsehen sorgt, ist exemplarisch für einen der wichtigsten Technologietrends der Messe: die künstliche Intelligenz. Ob bei Heimrobotern oder vernetzten Staubsaugern, Fernsehern oder Zahnbürsten, in Armaturenbrettern oder Fitnessuhren – es gibt kaum eine Neuheit, in der die Hersteller nicht an irgendeiner Stelle lernfähige Software verbaut haben.

Das ist natürlich auch dem Marketing geschuldet: Denn künstliche Intelligenz (KI), wie die selbst lernenden Algorithmen auch genannt werden, ist eines der heißesten Schlagwörter in der IT und Unterhaltungselektronik. Und doch steckt weit mehr hinter dem Trend.
[...]
Aus Sicht von Bridget Karlin, der globalen Technologiechefin des IT-Konzerns IBM, sind Anwendungen, wie sie der neue Bosch-Chip ermöglicht, ein perfektes Beispiel, wie smarte Algorithmen heute schon den Alltag durchdringen. Die Technologie sei inzwischen in unterschiedlichsten Anwendungen integriert – von Empfehlungslogiken beim Einkauf im Netz, über die automatisierte Kreditvergabe bei Banken bis hin zur Bilderkennung beim teilautonomen Fahren. Die Menschen bekämen gar nicht mehr mit, wo KI alles schon im Verborgenen wirke, so die IT-Expertin: „Bei der künstlichen Intelligenz nehmen wir heute allenfalls die Spitze des Eisbergs wahr.“
[...]
Der virtuelle Küchenassistent im vernetzten Kühlschrank wiederum entwickelt – basierend auf den Vorräten und den bereits erfassten Vorlieben des Benutzers – individuelle Kochvorschläge für den persönlichen Speiseplan, zeigt sie im Display des Gerätes an und lässt sich über den Sprachassistenten Bixby in Samsungs Smartphones steuern.

Während derlei Finessen mehr praktisch als wirklich zwingend sein mögen, versprechen zwei weitere KI-basierende Neuerungen, die der koreanische Technologiekonzern auf der CES vorgestellt hat, vor allem seh- oder hörbehinderten Menschen deutlich mehr Komfort beim Fernsehen. So haben die Entwickler ihre KI-Software inzwischen soweit trainiert, dass sie in der Lage ist, Töne, Sprache oder Bildinhalte in Echtzeit zu erkennen und mithilfe digitaler Assistenten für Zuschauer oder -hörer nutzbar zu machen.

Echtzeitübersetzer fürs Fernsehbild

Die Technik erlaubt es dem TV-Gerät zum einen, automatisch Untertitel zu erzeugen, die sich ins Bild einblenden lassen und Geräusche oder Sprache aus dem Videobild in lesbaren Text zu übersetzen. Zum anderen erkennt die Software Bildinhalte in TV-Programm oder Videobild und beschreibt diese in einer zusätzlichen Tonspur, die sich zum regulären Bild oder Ton hinzuschalten lässt. Noch sind beide Funktionen nur Prototypen, doch was in diesem Jahr noch KI-Zukunft ist, könnte zur nächsten CES schon fertiges Produkt sein.
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Depp72
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Deppenwelt: Gewinnt China im Systemvergleich?

Beitrag von Depp72 »

FAZ hat geschrieben:Zeigt die Bewältigung der Corona-Krise die Überlegenheit der technokratischen Autokratie? Der chinesische Erfolg stellt eine zentrale soziologische Annahme in Frage.
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FAZ hat geschrieben:Lange Zeit gingen Sozialwissenschaftler davon aus, dass das liberale Gesellschaftsmodell, bestehend aus den Elementen individueller Selbstbestimmung, Demokratie, kapitalistischer Marktwirtschaft und Wohlfahrtsstaat, der Königsweg gesellschaftlicher Entwicklung und Modernisierung sei. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schien der Siegeszug des Westens unaufhaltsam zu sein.

Doch es kam anders. Existierende liberale Demokratien erwiesen sich als weitaus instabiler und gefährdeter, wie die autokratischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten, Polen oder Ungarn zeigen. Und bestehende Autokratien wie vor allem das durch die kommunistische Partei regierte China entpuppten sich als enorm erfolgreich. In einem atemberaubenden Tempo hat das Reich der Mitte in fast allen Bereichen der gesellschaftlichen Entwicklung den Abstand zu den westlichen Gesellschaften verringert. Dies gilt für die Wohlstandsentwicklung und die Anzahl der Menschen, die jenseits der Armutsgrenze leben, ebenso wie für die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und neuer Technologien, für die Wissenschaftsentwicklung, die Entwicklung des Bildungssektors und den Aufbau von Stadtkernen mit globaler Strahlkraft wie in Schanghai.

Diese Entwicklungen haben auch die sozialwissenschaftliche Forschung nicht unbeeindruckt gelassen. Nicht mehr die Diffusion des westlichen Demokratiemodells steht heute im Fokus der Analyse, sondern die inneren und äußeren Herausforderer des liberalen Gesellschaftsmodells, allen voran das autoritär regierte China. China ist heute mehr als nur der Gegenpol in einem multipolaren Machtgefüge der internationalen Politik. Es ist zum zentralen Konkurrenten im Wettbewerb der Systeme aufgestiegen, so dass selbst die EU den Begriff der Systemkonkurrenz reaktiviert hat.

Dabei geht es in der Konkurrenz der Systeme nicht nur um Wachstum und Entwicklung. Zur Disposition steht letztlich die Legitimität unterschiedlicher Gesellschaftssysteme. Und diese speist sich aus zwei Faktoren. Was leisten politische Ordnungen für ihre Bürger, und in welchem Maße sind sie demokratisch und erlauben ihren Bürgern, über ihre eigenen Angelegenheiten zu entscheiden? Vor allem für das zuerst genannte Kriterium war das Jahr 2020 kein gutes Jahr für den Westen. Es wird in die Geschichte als dasjenige Jahr eingehen, in dem China den Abstand zu den westlichen Gesellschaften aufgrund einer deutlich besser gelungenen Bewältigung der Corona-Pandemie erheblich verkleinert hat. Trotzdem könnte es voreilig sein, China als Jahressieger in der Systemkonkurrenz auszurufen.

Kwelle & mehr: https://zeitung.faz.net/faz/geisteswiss ... obal-de-DE
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Linden
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Linden »

Naja, dass Autokratien gewisse Vorteile haben ist nun nicht neu.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime
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Depp72
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Deppenwelt: Gespenster in der CDU?

Beitrag von Depp72 »

Lesenswerter Kommentar in der taz. Natürlich ein bissl provokativ und einseitig, aber nicht von der billigen Sorte.
taz hat geschrieben:Die Niederlage von Friedrich Merz zeigt: Die gutbürgerliche Welt mit ihrem festen Wertekanon taugt nicht mehr als Identitätsmarkierung für die Union. [...]
Die Bedingungen für eine konservative Wende sind seit Kohls Zeiten nicht besser geworden. Denn die Konservativen brauchen zweierlei – einen Gegner und eine traditionelle Kultur, die es zu verteidigen gilt. Mit den Feinden sieht es seit dem Untergang des Realsozialismus 1989 und der Integration der 68er in das bundesdeutsche Selbstverständnis nicht gut aus.[...]
Der tiefere Grund für Merz' Scheitern ist kultureller Art. Die gutbürgerliche Welt mit ihrem festen Wertekanon – Heimatliebe und Patriotismus, Kirchgang und Staatstreue – taugt nicht mehr als Identitätsmarkierung für die Christdemokraten. Das früher scharf zu Unterschicht und Proletariat abgegrenzte bürgerliche Milieu ist prekär geworden: Es existiert im Modus des Verfalls.
[...]
Die nächste Regierung, vermutlich Schwarz-Grün, wird für die Union genau so funktionieren wie die mit der SPD: Der Koalitionspartner gibt die Richtung vor, die Union bremst und verwaltet. Endlich mal konservativ zu sein wird für die Union bleiben, was es jetzt ist: eine unerfüllbare, aber nagende Sehnsucht.

Kwelle & mehr: https://taz.de/CDU-und-Konservativismus ... /!5741702/
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Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Gespenster in der CDU?

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 25. Januar 2021, 12:16 Lesenswerter Kommentar in der taz. Natürlich ein bissl provokativ und einseitig, aber nicht von der billigen Sorte.
taz hat geschrieben:Die Niederlage von Friedrich Merz zeigt: Die gutbürgerliche Welt mit ihrem festen Wertekanon taugt nicht mehr als Identitätsmarkierung für die Union. [...]
Die Bedingungen für eine konservative Wende sind seit Kohls Zeiten nicht besser geworden. Denn die Konservativen brauchen zweierlei – einen Gegner und eine traditionelle Kultur, die es zu verteidigen gilt. Mit den Feinden sieht es seit dem Untergang des Realsozialismus 1989 und der Integration der 68er in das bundesdeutsche Selbstverständnis nicht gut aus.[...]
Der tiefere Grund für Merz' Scheitern ist kultureller Art. Die gutbürgerliche Welt mit ihrem festen Wertekanon – Heimatliebe und Patriotismus, Kirchgang und Staatstreue – taugt nicht mehr als Identitätsmarkierung für die Christdemokraten. Das früher scharf zu Unterschicht und Proletariat abgegrenzte bürgerliche Milieu ist prekär geworden: Es existiert im Modus des Verfalls.
[...]
Die nächste Regierung, vermutlich Schwarz-Grün, wird für die Union genau so funktionieren wie die mit der SPD: Der Koalitionspartner gibt die Richtung vor, die Union bremst und verwaltet. Endlich mal konservativ zu sein wird für die Union bleiben, was es jetzt ist: eine unerfüllbare, aber nagende Sehnsucht.

Kwelle & mehr: https://taz.de/CDU-und-Konservativismus ... /!5741702/
Kappes: Merz steht nicht für "konservativen Wertekanon" - den schleppt auch Laschet mit sich rum - sondern für Marktradikalität in ihrer extremsten Form. Und auf Extremisten steht die Mehrheits-CDU offensichtlich nicht.
Und was Schwarz-Grün angeht - naja, da sieht es doch eher danach aus, dass die Grünen die größeren Anpassungsleistungen bringen.
Wird das Erfolgsmodell (auch für CDU-Mitglieder und -Anhänger) der nächsten Zeit: "die Wirtschaft" mit der Ökologie versöhnen, damit erstere sich nicht selbst stranguliert. Grün und Schwarz werden sich also in der Ehe ganz wunderbar befruchten.
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Deppenwelt: Chinas soziales Kreditsystem

Beitrag von Depp72 »

Citizen Score: Chinas soziales Kreditsystem nicht mehr im Plan

Bis Ende 2020 wollte die chinesische Regierung den "Social Credit" landesweit umsetzen. Das ambitionierte Vorhaben verzögert sich, es gilt als überfrachtet.
Heise hat geschrieben: Punktabzüge für unerwünschtes Verhalten
Zuvor hatten die Zentralbank und die Reformkommission 2015 und 2016 insgesamt 43 Pilotprojekte in Regionen und Städten ins Auge gefasst. Für konkrete Tests wählten sie letztlich 28 aus, zu denen Metropolen wie Schanghai und Suzhou gehören. Mit Punktabzügen und Strafen wie Sperren für Schnellzüge, Flüge, Luxushotels oder schnelles Internet muss dort etwa rechnen, wer zu viel Zeit mit Computerspielen verbringt, bei Rot über die Ampel geht, vor Fußgängerüberwegen nicht hält oder ein bestelltes Taxi nicht nimmt. Laut den aktuellsten verfügbaren Zahlen hatten Gerichte bis Mitte 2019 allein 27 Millionen Bürger auf die "No Fly"-Liste gesetzt. 14 Millionen wird die Bonität abgesprochen. Zu den Gesundheitsdaten, die die Systeme einschließen, gehören seit vorigem Jahr etwa auch Ergebnisse von Tests auf das neuartige Coronavirus.

Eine repräsentative Umfrage des Instituts für Chinastudien der FU Berlin von 2018 hatte ergeben, dass 80 Prozent der chinesischen Online-Nutzer das Vorhaben befürworten. Viele Menschen dort empfanden ein solches System demnach etwa als wichtig, um "institutionelle und regulatorische Lücken zu schließen". Doch die Einstellung dazu hat sich gewandelt.

https://www.heise.de/news/Citizen-Score ... 28166.html


Und in Deutschland kriegen die Leute Panik, weil es eine Corona-App gibt. :lol!:
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Deppenwelt: Film über Putsch in der Türkei

Beitrag von Depp72 »

taz hat geschrieben:Was wusste Erdoğan?
Der türkische Journalist Can Dündar hat einen Film über den Putsch von 2016 veröffentlicht. Dabei stellt er die Frage: Kann das so gewesen sein?

Can Dündar, Journalist und Dokumentarfilmer, der seit einigen Jahren in Berlin im Exil lebt, ist mit seinem Film über den Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 ein starkes Stück Zeitgeschichte gelungen. Für jeden, der damals in der Türkei war, kommen beim Zusehen die gerade erst ein wenig verblassten Erinnerungen aus der Nacht vom 15. auf den 16. Juli wieder hoch.
[...]
Dündar schildert die Ereignisse anhand von zwei Protagonistinnen: einer jungen Frau aus einem Dorf in Anatolien, deren Bruder als junger, ahnungsloser Rekrut von seinen Offizieren auf die Bosporus-Brücke geschickt wurde, und der dann, als der Putsch fehlschlägt, von völlig enthemmten Erdoğan-Anhängern gelyncht wird; und einem Erdoğan-Anhänger, der zur Brücke fuhr, um die Demokratie zu verteidigen, um dann entsetzt mitansehen zu müssen, wie die von Erdoğan gerufenen Islamisten die Soldaten ermorden.

https://taz.de/Film-ueber-Putsch-in-der ... /!5742159/
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Re: Deppenwelt: Film über Putsch in der Türkei

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 29. Januar 2021, 06:44
taz hat geschrieben:Was wusste Erdoğan?
Der türkische Journalist Can Dündar hat einen Film über den Putsch von 2016 veröffentlicht. Dabei stellt er die Frage: Kann das so gewesen sein?

Can Dündar, Journalist und Dokumentarfilmer, der seit einigen Jahren in Berlin im Exil lebt, ist mit seinem Film über den Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 ein starkes Stück Zeitgeschichte gelungen. Für jeden, der damals in der Türkei war, kommen beim Zusehen die gerade erst ein wenig verblassten Erinnerungen aus der Nacht vom 15. auf den 16. Juli wieder hoch.
[...]
Dündar schildert die Ereignisse anhand von zwei Protagonistinnen: einer jungen Frau aus einem Dorf in Anatolien, deren Bruder als junger, ahnungsloser Rekrut von seinen Offizieren auf die Bosporus-Brücke geschickt wurde, und der dann, als der Putsch fehlschlägt, von völlig enthemmten Erdoğan-Anhängern gelyncht wird; und einem Erdoğan-Anhänger, der zur Brücke fuhr, um die Demokratie zu verteidigen, um dann entsetzt mitansehen zu müssen, wie die von Erdoğan gerufenen Islamisten die Soldaten ermorden.

https://taz.de/Film-ueber-Putsch-in-der ... /!5742159/
Finde ich jetzt nicht besonders gelungen, ausgerechnet diesen Textausschnitt nach vorne zu heben.
Gar nicht mal, weil er unterschlägt, dass das Gemetzel auf der Brücke damit begann, dass die Putchisten das Feuer auf die anrückenden Erdogan-Anhänger und/oder Demokratie-Verteidiger eröffnet haben, was allerdings auch nicht ungewöhnlich ist: wo geputcht wird, fließt meistens Blut (Ausnahme Nelkenrevolution).
Aufschlussreicher ist doch die Spekulation, dass die Angelegenheit auf der Brücke inszeniert gewesen sein könnte. Was historisch nicht neu wäre...
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Deppenwelt: Liebe geht durch den Magen

Beitrag von Depp72 »

Eine Liebe, die die ungeschriebenen Gesetze des Kastensystems trotzt
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Chalo-Reisen hat geschrieben:Rekha und Rishi scheinen ein ganz normales indisches Pärchen, in einem ganz normalen indischen zuhause in Jodhpur zu sein.

Als wir von Rishi mit der Auto-Rikschah von unserem Hotel abgeholt werden, um an einem Kochkurs mit seiner Frau Rekha teilzunehmen, lernen wir einen freundlichen Rikschafahrer kennen, mit passablen Englisch. Auch ihr Haus scheint typisch. Im unterem Stockwerk lernen wir Rishis Eltern kennen, dann geht es hoch auf das Dach in eine nigelnagelneue Küche, wo Rekha schon auf uns wartet.
[...]
Während wir uns durch die verschiedensten Gerichte von Briyani über „Tomaten-Paneer-Curry“, einem Kohlgericht, indischen Snacks, Brot und Süßspeisen kochen, stößt auch Rishi zu uns in die Küche. Allein die Tatsache einen indischen Mann in der Küche zu finden, überrascht mich schon sehr. Normalerweise meiden indische Männer eher diesen Teil des Hauses und überlassen das Kochen den Frauen.

Rekha und Rishi erzählen mir ihre Geschichte

Auch Rishi hat wenig mit dem Kochen am Hut und legt dagegen zärtlich einen Arm um seine Frau und beginnt ein Schwätzchen mit uns. Er und Rekha hätten vor 10 Jahren geheiratet. Damals gingen beide noch zur Hochschule und verliebten sich ineinander. Doch ihre Chancen auf eine gemeinsame Zukunft standen sehr schlecht, denn Rishi stammte aus einer weit niedrigeren Kaste als Rekha, Die Familien der beiden würden einer Vermählung niemals zustimmen.

Doch Rishi und Rekha waren, wie wenige andere in Indien in der gleichen Situation, mutig und haben heimlich, gegen den Willen Ihrer Eltern, geheiratet. Anwesend bei der Hochzeit waren nur einige enge Freunde, die sich aber nicht trauten, mit auf dem Foto zu sein, aus Angst, man könne gesehen werden und ihnen die Schuld für diese unstandesgemäße Eheschließung später geben. Die Familien der frisch Getrauten waren entsetzt, als sie von der Hochzeit hörten und Rekhas Vater versuchte seine Tochter zu einer Scheidung zu bewegen, doch Rekha weigerte sich.

Die beiden wurden von den Familien verstoßen und mussten ihr Studium abbrechen, um für ihren eigenen Unterhalt aufzukommen. Für mehrere Jahre lebten sie in einer winzigen Wohnung. Während Rekha sich um den Haushalt kümmerte, arbeitete Rishi als einfacher Arbeiter. Rekha erzählte uns, wie schlimm es damals um sie stand. Niemand wollte etwas mit ihnen zutun haben, niemand half ihnen. Sie hatten Existenzängste und hielten sich nur mühsam über Wasser.
Kwelle & mehr: https://www.chalo-reisen.de/essen-und-t ... und-rishi/

Und bevor jemand auf den Gedanken kommt: Nein, das ist keine Werbung für den Reiseveranstalter. Ich bin bei der Recherche zu indischem Essen auf die Geschichte gestoßen. Irgendwie bizarr für das 21. Jahrhundert, aber in jedem Fall schön und ein kleines Beispiel dafür, dass die Menschen sich positiv weiterentwickeln. Machen wir uns nix vor, die Menschheits- ist grundsätzlich eine krasse Erfolgsgeschichte.
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Deppenwelt: Rattenlinie

Beitrag von Depp72 »

Kein neues Thema, aber es gibt ein neues Buch.
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FAZ hat geschrieben:Mit bischöflicher Hilfe: Philippe Sands beschreibt in seinem Buch „Die Rattenlinie“ das Untertauchen und die Flucht eines österreichischen SS-Manns nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die lesenswerten Recherchen geben einen Einblick in eine siebenjährige Spurensuche.

Wer das neue Buch von Philippe Sands zur Hand nimmt, dem fallen zwei kolorierte Fotografien auf dem Umschlag auf. Die eine, etwas grobkörnig, zeigt ein Paar mittleren Alters inmitten einer idyllischen Berglandschaft. Sie scheinen sich nach einer Wanderung auf einer Wiese niedergelassen zu haben. Das andere, auf dem Buchrücken, zeigt ein Familienporträt, Eltern mit zwei kleinen Kindern. Der Mann trägt eine Uniform und schwarze Lederstiefel, die Frau ein elegantes Cape und einen modischen Hut. Auf beiden Fotografien ist dasselbe Paar abgebildet: der SS-Funktionär Otto Wächter (1901–1949) mit seiner Frau Charlotte. Die Aufnahmen, im Abstand von nur vier Jahren entstanden, zeigen Wächter einmal als SS-Gruppenführer mit zwei seiner sechs Kinder, auf der anderen ist er ein gesuchter Kriegsverbrecher auf der Flucht, der sich in der Bergwelt der Hohen Tauern versteckt hält.

Das Familienporträt von 1944 vereint die drei Hauptpersonen von Sands’ Buch: Wächter selbst, seine Frau Charlotte (1908–1985) und ihren 1939 geborenen Sohn Horst Arthur. Letzteren hatte Sands bei den Recherchen für sein 2018 auf Deutsch erschienenes Buch „Rückkehr nach Lemberg“ kennengelernt. Die Begegnung mit Horst Wächter inspirierte Sands zu seinem neuen Buch, das sich wie eine Fortsetzung des ersten liest und ihm mit der Verknüpfung von lebendiger Erzählweise und historischer Methode gleicht.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... ageIndex_2


Ein älterer Artikel zur Rattenlinie:
https://www.faz.net/aktuell/politik/70- ... ageIndex_2
FAZ hat geschrieben:In den letzten Kriegstagen gelang Tausenden NS-Schergen die Flucht. Viele setzten sich nach Südamerika ab, wo diktatorische Regime sie mit offenen Armen empfingen. Dabei hatten sie Helfer, wo man sie nicht vermutet.


Zu Sands ersten Buch ''Rückkehr nach Lemberg'':
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ph ... _id=410535
+
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ph ... _id=410831
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Deppenwelt: Goldener Handschuh

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:Jörn Nürnberg (60) betreibt seit fast 39 Jahren den Goldenen Handschuh. In der Kult-Kaschemme am Hamburger Berg feiert der Anwalt mit dem Obdachlosen, der Nachbar mit der Partygöre. Im Handschuh ist es egal, was du bist. Es zählt nur das wer.

Der Wirt der legendären 24-Stunden-Kiez-Kneipe berichtet von Frauenmörder Fritz Honka, der immer Cola-Rum kippte und im Handschuh seine Opfer kennenlernte. Von skurrilen Gestalten wie Grün-Rolf, der stets zwei Tampons an den Ohren baumeln hatte. Von Keilereien und der ein oder anderen Ohrfeige, die er verteilen musste. Und von Momenten, die er einfach nur abartig findet. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den Kult-Wirt auf ne Buddel.
Podcast: https://www.mopo.de/podcast/kiez-mensch ... --38010892
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Deppenwelt: Unfehlbar

Beitrag von Depp72 »

Der Papst, der die Unfehlbarkeit erfand:
Spektrum hat geschrieben:Um die Macht des Kirchenoberhaupts zu stärken, rief Pius IX. ein neues Dogma ins Leben: die Unfehlbarkeit. Doch erst mit einem anderen Gebot zementierte er 1870 seine Vormacht.

Des Nachts still und heimlich sollte die Umbettung über die Bühne gehen. Drei Jahre lang, seit 1878, hatte der Leichnam von Papst Pius IX. in einer Gruft im Petersdom gelegen. Allerdings eher provisorisch. Erst jetzt wagte es sein Nachfolger Leo XIII., den Toten in eine der Pilgerkirchen Roms zu überführen. Doch kaum hatte der Leichenwagen den Petersplatz überquert, strömten zahlreiche Menschen herbei – und schrien: »Viva l'Italia. Morte al Papa! Morte ai preti! Al fiume il Papa porco! Al Tevere la carogna« – »Es lebe Italien. Tod dem Papst! Tod den Priestern! In den Fluss mit dem Schweinepapst! In den Tiber mit dem Aas!« Einige bewarfen die Pferdedroschke mit Steinen. Andere versuchten, den Sarg zu erreichen, um ihn in den Fluss zu befördern.

Zu Lebzeiten und über den Tod hinaus war Papst Pius IX. eine Hassfigur für die nationalbewussten Italiener. Mit seiner Politik hatte er die Einigung Italiens blockiert. Die Gründung des Königreichs im Jahr 1861 konnte das Kirchenoberhaupt zwar nicht verhindern, aber die Urheber und Anhänger des Nationalstaates exkommunizieren und sie so als Feinde der Kirche brandmarken. Dennoch: Sehr viele Katholiken, auch in Italien, verehrten ihn innig.

https://www.spektrum.de/news/katholizis ... nd/1822022
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Deppenwelt: Vertrag per App für Sex

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:Verträge vor Beischlaf
Jetzt gibt's die App, die das Sexleben regelt

Kopenhagen -

Ist es endlich der richtige Schutz vor sexuellen Übegriffen und Vergewaltigungen oder völlig übertrieben? In Dänemark gibt es jetzt die – nicht ganz unumstrittene – App „iConsent“, in der Mann und Frau einen 24-Stunden-Vetrag über einvernehmlichen Geschlechtsverkehr schließen können. Doch es gibt immer mehr Kritik an der jungen Erfindung.
https://www.mopo.de/news/panorama/vertr ... t-38021374

:lovelove:
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Re: Deppenwelt: Vertrag per App für Sex

Beitrag von Outtatime »

Depp72 hat geschrieben: Dienstag 9. Februar 2021, 21:22
Mopo hat geschrieben:Verträge vor Beischlaf
Jetzt gibt's die App, die das Sexleben regelt

Kopenhagen -

Ist es endlich der richtige Schutz vor sexuellen Übegriffen und Vergewaltigungen oder völlig übertrieben? In Dänemark gibt es jetzt die – nicht ganz unumstrittene – App „iConsent“, in der Mann und Frau einen 24-Stunden-Vetrag über einvernehmlichen Geschlechtsverkehr schließen können. Doch es gibt immer mehr Kritik an der jungen Erfindung.
https://www.mopo.de/news/panorama/vertr ... t-38021374

:lovelove:
Rein oder Nichtrein, das ist hier die Frage
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Schnaxeln – beischlafen –

Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Beischlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, ’s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Pimpern – beischlafen –
Beischlafen! Vielleicht auch :fiep: ! Ja, da liegts:
(...)

Und Libido, hochgezielt und wertvoll,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verliert so der Handlung Namen. – Still!
Die reizenden Ophelia, Lydia, und Anette Halbestunde! – Alter, schließ
In dein Gebet all meine Sünden ein!

Da ist was vertraglich geregelt im Staate Dänemark!


Bild
=====================1893=====================

VOGT RAUS!!! WEHRLE RAUS!!! ADRION RAUS!!!
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Re: Deppenwelt: Vertrag per App für Sex

Beitrag von Depp72 »

Outtatime hat geschrieben: Dienstag 9. Februar 2021, 22:06 Rein oder Nichtrein, das ist hier die Frage
:lol!:
Outtatimesflyingpoems.
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Deppenwelt: Gastarbeiter Gottes

Beitrag von Depp72 »

ZDF-Dokumentation aus der Reihe 37 Grad.
ZDF hat geschrieben:Für ein Halleluja um die halbe Welt
Fast jeder fünfte katholische Priester in Deutschland stammt heute aus Indien, Nigeria, Uganda oder Polen. Wie ist das, wenn man als Fremder plötzlich vor der neuen deutschen Gemeinde steht?

In ihrer Heimat werden Religion und Kirche hochgehalten. Hier erleben sie leere Gottesdienste und wenig Anerkennung. Ein Kulturschock. Können diese Priester den Personalmangel der katholischen Kirche in Deutschland auffangen oder sorgen sie eher für Irritationen?[...]
Kaplan Uchenna Aba möchte sich nicht damit abfinden, dass der katholischen Kirche in Deutschland außer den Priestern auch die Gläubigen abhandenkommen. Deswegen macht er vieles anders als seine deutschen Priesterkollegen. Er singt afrikanische Lieder im Gottesdienst, witzelt in seiner Predigt über die Fußballbundesliga und geht als Vampir im Karnevalszug mit. Jeder kennt Uche, wie er in seiner Gemeinde im niederrheinischen Pfalzdorf genannt wird. Keiner siezt ihn, und wer in Pfalzdorf oder einer angrenzenden Gemeinde heiratet, der möchte nur von ihm getraut werden. "Der ist nicht so abgehoben wie mancher seiner Vorgänger", sagt eine Frischvermählte.

https://www.zdf.de/dokumentation/37-gra ... s-100.html
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Re: Deppenwelt: Vertrag per App für Sex

Beitrag von Outtatime »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 10. Februar 2021, 08:30
Outtatime hat geschrieben: Dienstag 9. Februar 2021, 22:06 Rein oder Nichtrein, das ist hier die Frage
:lol!:
Outtatimesflyingpoems.
Jo, der Rest ist Schweigen, Horatio72 :popcorn:
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Deppenwelt: Lokale Regierungsmacht an Tech-Firmen?

Beitrag von Depp72 »

Heise hat geschrieben: Nevada will lokale Regierungsmacht an Tech-Firmen abtreten – samt Gericht

Nevadas Gouverneur will Tech-Firmen erlauben, neue Städte zu bauen. Die Firmen wären dort Regierung, Schulbehörde, Polizei und Justiz in einem.

Jeffrey Berns möchte in Nevada eine Blockchain-Stadt aus dem Boden stampfen, in der er selbst das Sagen hat: Steuern, Schulen, Polizei, Feuerwehr, lokale Vorschriften, und sollen von seiner Firma Blockchains, LLC, bestimmt werden – sogar das örtliche Gericht. 270 Quadratkilometer Land hat Berns bereits gekauft, wie auch eine Bank in Las Vegas. Sie soll das Projekt finanzieren. Auch die Unterstützung der Politik hat sich Berns gesichert.

Nevadas Gouverneur Steve Sisolak von der Partei der Demokraten hat die Einführung von "Innovationszonen" angekündigt, in denen jeweils ein Unternehmen jene Macht ausüben soll, die sonst Countys innehaben. Sisolak hat auch schon einen entsprechenden Gesetzesentwurf ausarbeiten lassen. Die Zeitung Las Vegas Review-Journal hat den noch nicht öffentlichen Entwurf gelesen.

https://www.heise.de/news/Nevada-will-l ... 48204.html


Ob RB mal ganz Leipzig übernimmt? Zu wünschen wäre es ihnen. :mrgreen:
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Re: Deppenwelt: Lokale Regierungsmacht an Tech-Firmen?

Beitrag von Outtatime »

Depp72 hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 16:26
Heise hat geschrieben: Nevada will lokale Regierungsmacht an Tech-Firmen abtreten – samt Gericht

Nevadas Gouverneur will Tech-Firmen erlauben, neue Städte zu bauen. Die Firmen wären dort Regierung, Schulbehörde, Polizei und Justiz in einem.

Jeffrey Berns möchte in Nevada eine Blockchain-Stadt aus dem Boden stampfen, in der er selbst das Sagen hat: Steuern, Schulen, Polizei, Feuerwehr, lokale Vorschriften, und sollen von seiner Firma Blockchains, LLC, bestimmt werden – sogar das örtliche Gericht. 270 Quadratkilometer Land hat Berns bereits gekauft, wie auch eine Bank in Las Vegas. Sie soll das Projekt finanzieren. Auch die Unterstützung der Politik hat sich Berns gesichert.

Nevadas Gouverneur Steve Sisolak von der Partei der Demokraten hat die Einführung von "Innovationszonen" angekündigt, in denen jeweils ein Unternehmen jene Macht ausüben soll, die sonst Countys innehaben. Sisolak hat auch schon einen entsprechenden Gesetzesentwurf ausarbeiten lassen. Die Zeitung Las Vegas Review-Journal hat den noch nicht öffentlichen Entwurf gelesen.

https://www.heise.de/news/Nevada-will-l ... 48204.html


Ob RB mal ganz Leipzig übernimmt? Zu wünschen wäre es ihnen. :mrgreen:
Auch schillernd "innovativ" und sympathisch:

https://www.nordland-europe.com/

So oder so ähnlich haben bestimmt die Bondbösewichte seit Dr. No ihre Schergen angeworben. Schön dass das endlich Realität wird. Wohlstandszone war mir bislang nur in Verbindung mit dem Calmund´schen Gravitationsbereich ein Begriff.
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Deppenwelt: Einblicke ins kriminelle Milieu Berlins

Beitrag von Depp72 »

Der Chronist der Unterwelt
taz hat geschrieben:Leo Heller ist es zu verdanken, dass man heute weiß, wie es in den 1920ern im Milieu ausgeschaut hat. Vor 80 Jahren ist der Journalist gestorben.

„Zwee Jlas Vollbier, een Prozent stärker als Spreewasser!“ Mit diesem flotten Spruch auf den Lippen bringt der Kellner den beiden Herren in der dunklen Kaschemmenecke die Getränke. Diese typische Milieubeschreibung ist der Einstieg in eine Anekdote, die einer der beiden Männer, der Schriftsteller Leo Heller, in seinem Buch „Berliner Razzien“ literarisch festhalten wird. Natürlich weiß der kesse Kellner wie alle anderen Anwesenden auch, um wen es sich bei den Gästen handelt. Durch seine Feuilletonartikel über Verbrechen in Berlin ist Heller, dessen Todestag sich Ende Januar 2021 zum 80. Mal jährt, längst stadtbekannt. Dass der „Schrank“ neben ihm also ein Bulle ist, haben daher auch alle in der Kaschemme sofort registriert. Zu seinem eigenen Schutz bringt Heller sich nämlich meistens noch einen Polizisten als Bodyguard mit. Heller hat einen guten Draht zum Berliner Polizeipräsidium, geht dort praktisch ein und aus und ist unter anderem mit den Kommissaren Ernst Engelbrecht und Dr. Erich Anuschat befreundet. Wir schreiben das Jahr 1923. Das Publikum in dem brechend vollen Etablissement ist „unter sich“, denn bis auf die beiden Neuankömmlinge sind alle der Kategorie Verbrecher zuzuordnen.

Kwelle & mehr: https://taz.de/Einblicke-ins-kriminelle ... /!5737283/
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Deppenwelt: Nach 68 Jahren frei

Beitrag von Depp72 »

Joe Ligon wurde 1953 als 15-jähriger zu lebenslang verurteilt, jetzt kam er mit 83 Jahren frei.
Blick hat geschrieben:Ligon gilt in den USA als derjenige, der am längsten für ein in der Jugend begangenes Verbrechen im Knast sass. 1953 hiessen die Schweizer Bundesräte Philipp Etter, Karl Kobelt oder Max Petitpierre, Deutschland war noch nie Fussball-Weltmeister und in Grossbritannien wurde gerade eine gewisse Queen Elizabeth II. gekrönt.
https://www.blick.ch/ausland/mit-15-kam ... 56275.html

https://www.bild.de/video/clip/news-aus ... .bild.html

https://www.washingtonpost.com/lifestyl ... rc404=true
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Deppenwelt: Rassismus gegen Weiße?

Beitrag von Depp72 »

Die Zeit gehört nicht zu meinen bevorzugten Zeitungen, anbei aber ein interessantes Interview.

"Was als normal gilt, wird von weißen cis Männern bestimmt"
Rassismus gegen Weiße? Es gibt People of Color, die Vorurteile über Weiße haben, sagt Politologin Emilia Roig. Doch ihnen fehle die Macht, sie systemisch auszuschließen.

Wie kann unsere Welt gerechter werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich Emilia Roig in ihrem neuen Buch "Why We Matter". Die Politologin und Aktivistin analysiert darin unterschiedliche Formen von Unterdrückung. Auch anhand ihrer persönlichen Erfahrungen erklärt sie, wie Sexismus, Rassismus, Klassismus und Queerfeindlichkeit ineinandergreifen. Im Gespräch erklärt die Wissenschaftlerin, warum es für eine gerechtere Welt jetzt einen "kollektiven Bewusstseinswandel" braucht.''
Zeit hat geschrieben:ze.tt: In öffentlichen Rassismusdebatten liegt der Fokus oft auf der individuellen Dimension. Warum reicht das nicht?
Emilia Roig: Wer sich nur auf die individuelle Dimension konzentriert, rechtfertigt Ungleichheiten, indem sie auf einzelne Individuen zurückgeführt werden. Diejenigen, die zu etwas werden, würden das schaffen, weil sie besonders begabt, intelligent und fleißig seien. Den anderen würden diese Eigenschaften fehlen. Sie seien selbst schuld an ihrer Situation. Darin liegt das Problem mit dem meritokratischen Diskurs.
[...]
ze.tt: Lässt sich anhand dieser vier Dimensionen erklären, warum es keinen Rassismus gegen weiße Menschen oder Sexismus gegen cis Männer gibt?

Emilia Roig: Natürlich können marginalisierte Menschen voreingenommen gegenüber dominanten Gruppen sein. Es gibt Frauen, die Männer doof finden, und People of Color, die weiße Menschen nicht mögen. Das geht aber nicht über das individuelle Level der Diskriminierung hinaus, weil es dafür keine historische, institutionelle oder strukturelle Grundlage gibt. Es fehlt die Macht, Menschen systemisch zu diskriminieren.



https://www.zeit.de/zett/politik/2021-0 ... mendations
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Deppenwelt: Tote Obdachlose in Hamburg

Beitrag von Depp72 »

Spurensuche:
Mopo hat geschrieben:Eine reiche Stadt. Heerscharen von engagierten Helfern. Hilfseinrichtungen, die allen ein Dach über dem Kopf bieten sollen. Und trotzdem sterben Menschen in der Eiseskälte auf Hamburgs Straßen. 13 insgesamt bisher in diesem Winter.

MOPO-Reporter Daniel Gözübüyük ist auf Spurensuche gegangen. Hat zusammengetragen, was von den Toten bekannt ist. Zum Teil wenig, ein Name nur und ein paar Informationen zu Gewohnheiten oder Eigenarten. Zum Teil mehr, ein kleines Porträt ergibt sich. Klar ist: Es waren Menschen, die kaum Bindung hatten zu unserer Gesellschaft. Die den Hilfsangeboten nicht trauten. Die erfroren. Verunglückten. Oder schlicht aufgaben. Ein Trauerspiel.

Von hier aus schaute Jerzy gern den Schiffen zu
Von der Aussichtsplattform am Stintfang (St. Pauli) hatte Jerzy (48) immer einen guten Blick auf die Elbe. Jerzy, der aus Polen kam, liebte das Wasser. Als Kind wollte er Kapitän werden. In Hamburg platzten seine Träume, er rutschte ab, fand bei anderen Obdachlosen Zuflucht. Jerzy wollte nie allein sein, erzählt ein Wegbegleiter, „das konnte er nicht ertragen“. Der 48-Jährige starb an Silvester. Die Obduktion ergab, dass er erstickt ist.

https://www.mopo.de/hamburg/eine-spuren ... n-38070620
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Deppenwelt: Depps Dreamteams

Beitrag von Depp72 »

...............................................Rivers of Babylon......................................................
......Atomic..............Coup d'Etat......................Sweet Dreams...........Bello e impossibile.....
..................................................Born the USA........................................................
.......Summer of 69............................Radio Africa.......................Manic Monday................
.............................Highway to hell .......................Ye ké ye ké.....................................



......................König von Deutschland...........................1000 und 1 Nacht.........................
...........Major Tom................Ich will Spaß..........99 Luftballons........... Taxi nach Paris...........
....Bruttosozialprodukt........Skandal im Sperrbezirk..........Männer..............Ich liebe dich.........
..................................................Das Lied der Schlümpfe.............................................



Und nein, ich schäme mich für nix. Ich war jung und brauchte die Musik.
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