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Depp72
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Deppenwelt: Israels junge Wähler

Beitrag von Depp72 »

Israels junge Wähler rücken immer mehr nach rechts
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NZZ hat geschrieben:Auch bei den Parlamentswahlen am 1. November werden wieder rechte Parteien in Israel dominieren. Dafür verantwortlich sind vor allem die jungen Wähler, die deutlich weniger friedensbereit und gesellschaftlich liberal sind als ihre Eltern und Grosseltern.
[...]

Weiter rechts als die eigenen Eltern

Viele junge jüdische Israeli haben wie Herschel die Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts mit den Palästinensern aufgegeben. Immer mehr von ihnen stimmen deshalb für Rechtsparteien oder sogar für offen rassistische Gruppierungen wie Otzma Yehudit (Jüdische Macht) von Itamar Ben Gvir, der alle Palästinenser aus Israel und den besetzten Gebieten vertreiben möchte und dessen Anhänger bei aufgeheizten Wahlveranstaltungen «Tod den Arabern» schreien.

In Israel ist die Haltung gegenüber dem Konflikt mit den Palästinensern bis heute entscheidend dafür, wie man sich politisch verortet. Wer sich mit der Besetzung des Westjordanlandes schwertut und eine Zweistaatenlösung befürwortet, stimmt links. Wer die Siedlungspolitik oder gar eine Annexion der besetzten Gebiete gutheisst, stimmt rechts.

Laut einer neuen Studie des Israel Democracy Institute bezeichnen sich heute über 70 Prozent der jüdischen Israeli zwischen 18 und 24 Jahren als rechts. Über alle Altersgruppen hinweg verteilt sind es knapp 60 Prozent. Nicht nur in Bezug auf den Konflikt, auch was gesellschaftspolitische Fragen angeht wie etwa die Rechte von LGBT, sind die Jungen konservativer eingestellt als ihre Eltern und Grosseltern. Das ist ungewöhnlich. In den meisten europäischen Ländern vertritt die junge Generation progressivere Positionen und rückt im Laufe der Jahre dann in die Mitte oder nach rechts.

Aufgewachsen mit der zweiten Intifada

Dass es in Israel anders ist, hat verschiedene Gründe. Zum einen hat die jüngste Wählergruppe den Friedensprozess in den 1990er Jahren nicht miterlebt. Die Osloer Abkommen, deren Basis die Zweistaatenlösung war, scheiterten vor ihrer Zeit. Diese Israeli haben nicht gesehen, wie Yitzhak Rabin und Yasir Arafat in Oslo miteinander verhandelten, Hände schüttelten und Verträge unterzeichneten. Als Rabin 1995 während einer Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem religiösen Rechtsextremen ermordet wurde, waren sie noch nicht auf der Welt.

Die Jungen der Generation Z wurden geboren in der Zeit der zweiten Intifada (2000 bis 2005), während deren Hunderte von Israeli bei Terroranschlägen ums Leben kamen. Sie haben erlebt, wie die Hamas Israel nach dem Abzug aus Gaza 2005 mit Raketen beschoss, und lehnen weitere territoriale Konzessionen deshalb ab. Die Jungen trauen den Palästinensern nicht. Die verhältnismässige Ruhe im letzten Jahrzehnt hat daran nichts geändert.

Das Misstrauen wird verstärkt dadurch, dass es kaum mehr Kontakte zwischen jungen jüdischen Israeli und Palästinensern gibt. Israel und das Westjordanland sind heute durch eine Mauer getrennt. Junge Israeli übertreten die grüne Linie ins besetzte Westjordanland kaum jemals, wenn sie nicht selbst in einer Siedlung leben. Palästinenser aus den besetzten Gebieten kennen sie keine, und selbst mit den in Israel lebenden Arabern gibt es im Alltag wenig Interaktion.

Was Israel von anderen entwickelten Demokratien unterscheidet, ist der Einfluss der Religion. Der Anteil der Ultraorthodoxen, der modernen Orthodoxen und der religiösen Nationalisten nimmt hier kontinuierlich zu, weil die Geburtenraten in diesen Kreisen deutlich höher sind als bei säkularen Israeli. Und die Religiosität einer Person ist laut Studien der beste Indikator dafür, wo diese politisch anzusiedeln ist.

Je religiöser jemand ist, desto eher wählt er rechts. «Der Hauptgrund für den Rechtsruck der Gesellschaft war in den letzten zwei Jahrzehnten die zunehmende Religiosität der Israeli», sagt die Soziologin Tamar Hermann vom Israel Democracy Institute. «Es handelt sich deshalb auch nicht um vorübergehende Schwankungen, sondern um längerfristige Verschiebungen. Ich sehe nicht, wie sich die Linke in Israel unter solchen Umständen wieder erholen kann.»

Zunehmende Polarisierung

Die jüngste Wählergruppe ist in einem Staat aufgewachsen, in dem bis auf wenige Jahre immer Netanyahu und dessen rechter Likud an der Macht waren. Unter diesem gewannen religiöse Parteien starken Einfluss, und extreme Rechtsaussenpolitiker wie Ben Gvir wurden salonfähig. Mit seiner jahrzehntelangen Verteufelung von Linken als Araberfreunden und Staatsfeinden hat Netanyahu entscheidend zum Rechtsrutsch des Landes beigetragen.

Der öffentliche Diskurs hat sich verschärft, die Medienlandschaft hat sich verändert. Bis vor zwanzig Jahren waren die grossen Medienhäuser noch dominiert von säkularen, eher linken Figuren. Heute sind die populärsten Zeitungen und Fernsehkanäle religiös und nationalistisch. «Links» ist in Israel zu einem Schimpfwort geworden, und Parteien wie Yesh Atid von Yair Lapid setzen alles daran, als Liberale oder als Zentrumsparteien wahrgenommen zu werden, auch wenn sie im Prinzip linke Positionen vertreten.

Die Jungen wissen wenig über den Konflikt

Hinzu kommt, dass an den Schulen nur sehr selektiv über den Konflikt informiert wird. Herschel hat im Geschichtsunterricht viel über die Gründung Israels 1948 und den erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg gegen Ägypten, Saudiarabien, Jordanien, Libanon, den Irak und Syrien gelernt. Von der Nakba, wie die Palästinenser die Vertreibung von etwa 700 000 nichtjüdischen Arabern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina nennen, hat sie nie etwas gehört.
[...]

Die Israeli haben sich mit dem Konflikt arrangiert

Dass die jungen Israeli heute kaum mehr etwas über die Hintergründe des Konflikts wissen, hat laut der Soziologin Hermann auch damit zu tun, dass der Konflikt im Alltag der meisten Israeli nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Man habe sich mit dem Status quo arrangiert, sagt sie im Gespräch. Zwar gebe es immer wieder Messerattacken auf jüdische Zivilisten oder Raketenangriffe aus Gaza. Für israelische Verhältnisse sei die Sicherheitslage im letzten Jahrzehnt aber eher entspannt gewesen.

Das unabhängige Israel Democracy Institute publiziert regelmässig Studien über die politische Befindlichkeit der Israeli. Dabei stelle man eine zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber dem Konflikt fest, sagt Hermann. In den 1990er und 2000er Jahren hätten sich 18- bis 25-Jährige noch politisch engagiert und über Themen wie die Siedlungsfrage oder die Besetzung des Westjordanlands gestritten. Heute hielten sie das Problem für unlösbar und hätten resigniert.
[...]

Die einst dominierende Arbeiterpartei kämpft ums Überleben

Die israelische Arbeiterpartei, die den Staat gegründet und über Jahrzehnte hinweg dominiert hat, ist in den letzten zwei Jahrzehnten tatsächlich in der Bedeutungslosigkeit versunken. Momentan verfügen Labor und seine Splitterpartei Meretz in der Knesset noch über 13 der 120 Sitze. Und bei den Wahlen am Dienstag drohen die Nachfolger von David Ben Gurion, Golda Meir und Yitzhak Rabin an der Sperrklausel von 3,25 Prozent zu scheitern und ganz aus dem Parlament zu verschwinden.

Der langsame Niedergang der Linken begann um das Jahr 2000 mit der zweiten Intifada, als die Palästinenser mit Selbstmordanschlägen den Friedensprozess der Labor-Regierung diskreditierten. Seither ist es der Arbeiterpartei nicht gelungen, den Friedensprozess wiederzubeleben. Die Zweistaatenlösung wird mit jedem Jahr unrealistischer, doch neue Visionen für einen Frieden gibt es keine. Und so übernehmen immer mehr Israeli das Narrativ von Netanyahu, dass Israel keinen Partner habe, um über Frieden zu verhandeln.

Kwelle & mehr: https://www.nzz.ch/international/israel ... obal-de-DE
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Deppenwelt: Ohne Arme und Beine

Beitrag von Depp72 »

Deutschlandfunk Nova hat geschrieben:Dass Janis McDavid die Arme und Beine von Geburt an fehlen, stellt ihn vor besondere Herausforderungen, kann ihn aber nicht davon abhalten, abenteuerlustig zu sein und seine Ziele zu erreichen.

Sein Berufswunsch: Motorradpolizist. Als Kind erzählt Janis McDavid seinen Eltern stolz, dass er Motorradpolizist werden möchte, wenn er groß ist. Mit acht Jahren zerplatzt dieser Traum allerdings abrupt. Ein neuer Garderobenschrank mit Spiegel, den sich seine Eltern anschaffen, führt für Janis zu einer lebensverändernden Einsicht.

https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... -erreichen
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Deppenwelt: Unser schönes Österreich

Beitrag von Depp72 »

Ergänzend zum Artikel vom Falter (siehe viewtopic.php?p=190065#p190065):
Profil hat geschrieben:Die Schmid-Protokolle: Die irre Geschichte eines Geständnisses

Wie Thomas Schmid sich der WKStA hinter dem Rücken des eigenen Anwalts als Kronzeuge andiente und über das „System Kurz“ auspackte. Kann man ihm glauben? Eine Spurensuche.

Das ist die Geschichte eines Husarenstücks, einzigartig in der österreichischen Rechtsgeschichte: Ein Beschuldigter dient sich einer Staatsanwaltschaft als Kronzeuge an – hinter dem Rücken des eigenen Anwalts. In weiterer Folge unterzieht sich der Beschuldigte 15 teils ganztägigen Einvernahmen, legt Geständnisse ab, ohne dass der Anwalt davon erfährt. Erst recht nicht weiß dieser, dass sein Mandant sich längst einen zweiten Anwalt besorgt hat.

Nun ist also passiert, was in den vergangenen Wochen immer wieder einmal kolportiert worden war: Schmid, der frühere „Prätorianer“ von Sebastian Kurz, einst unter anderem Kabinettschef und Generalsekretär im Finanzministerium, später Alleinvorstand der Staatsholding ÖBAG, hat mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) kooperiert und sich dieser als Kronzeuge im weitläufigen Verfahrenskomplex „Casinos“ angedient.

Die Bezeichnung „Casinos“ dient als Klammer für mehrere nebeneinander laufende WKStA-Ermittlungen, die sich gegen mehr als drei Dutzend aktive und ehemalige Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft richten – viele davon aus dem engsten Umfeld des früheren ÖVP-Chefs und Bundeskanzlers Kurz, der neben Schmid einer der zentralen Beschuldigten ist. Die Verdachtsmomente sind vielfältig (und treffen nicht alle Verdächtigen gleichermaßen): Amtsmissbrauch, Untreue, falsche Beweisaussage, Verletzung des Amtsgeheimnisses, Bestechung, Bestechlichkeit. Die politische Seite wiegt nicht minder schwer: Da geht es um Postenschacher, um Steuerprivilegien für Reiche, um die Einschüchterung politischer Gegenspieler, um manipulierte Meinungsumfragen und gekaufte Medienberichte – oder schlicht: um das „System Kurz“ (wiewohl auch frühere FPÖ-Politiker wie Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus unter den Beschuldigten sind).
[...]
Die Ermahnung seiner Mutter sei ein Grund für sein Umdenken gewesen, erzählte Schmid der WKStA, der Bruch mit Sebastian Kurz ein zweiter. Von diesem habe er sich „benutzt“ gefühlt. [...] ''Sebastian Kurz hat mich in dieser Zeit mehrfach angerufen und er wollte ein Treffen in der politischen Akademie in Meidling ausmachen. Wir haben dann auch so ein Treffen ausgemacht. Es kam dann zu einem persönlichen, und zwar zum letzten persönlichen Treffen zwischen mir und Sebastian Kurz. Ich habe davor mit Blümel (Anm.: Gernot, Ex-ÖVP-Finanzminister) telefoniert und ihn gefragt, ob er wisse, was Kurz wolle und ob dieser verwanzt sei. Blümel teilte mir mit, dass auch Kurz ihn angerufen habe und gefragt habe, ob ich verwanzt sei. Blümel hat dann gemeint, wenn wir schon so weit sind, dass es dann ohnehin schwierig wird.:lol!:
Kwelle & mehr: https://www.profil.at/wirtschaft/die-sc ... /402191475
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Deppenwelt: Nachruf auf Mevlüde Genç

Beitrag von Depp72 »

FAZ hat geschrieben:Im Mai 1993 verlor Mevlüde Genç durch den Brandanschlag in Solingen fünf Familienmitglieder. Deutschland hat sie trotzdem nicht den Rücken gekehrt. Nun ist die Friedensbotschafterin im Alter von 79 Jahren gestorben.
[...]

Die Überlebenden um Mevlüde Genç bekannten sich trotzdem zu ihrer Heimat Solingen. Ein türkischer Bauunternehmer baute ihnen ein neues, gut bewachtes Haus, noch während am Oberlandesgericht in Düsseldorf der Prozess gegen die vier Attentäter im Alter zwischen 16 und 23 Jahren lief. Nach 125 Verhandlungs­tagen wurden drei von ihnen zur Jugendhöchststrafe von zehn Jahren, einer zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Mutter, Großmutter und Tante der Opfer, Mevlüde Genç, saß die meiste Zeit mit im Gerichtssaal. Die Strafe empfand sie als gerecht, die Täter haben sie längst verbüßt. Zwei kamen vorzeitig frei, wegen guter Führung. Auch das hat Mevlüde Genç nie in Frage gestellt. Der Schmerz aber sei geblieben. „Doch ich will mit einem guten Beispiel vorangehen“, sagte Mevlüde Genç, als der Anschlag 20 Jahre zurücklag. „Ich wünsche, dass so etwas nie wieder passiert und kein Mensch mehr diese Schmerzen spüren muss.“
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 27018.html


Eine beeindruckende Frau. Möge sie in Frieden ruhen und Deutschland ihrer auch in Zukunft gedenken.
Als Vorbild für Mut.
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Atlan
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Re: Deppenwelt: Nachruf auf Mevlüde Genç

Beitrag von Atlan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 11. November 2022, 13:51
FAZ hat geschrieben:Im Mai 1993 verlor Mevlüde Genç durch den Brandanschlag in Solingen fünf Familienmitglieder. Deutschland hat sie trotzdem nicht den Rücken gekehrt. Nun ist die Friedensbotschafterin im Alter von 79 Jahren gestorben.
[...]

Die Überlebenden um Mevlüde Genç bekannten sich trotzdem zu ihrer Heimat Solingen. Ein türkischer Bauunternehmer baute ihnen ein neues, gut bewachtes Haus, noch während am Oberlandesgericht in Düsseldorf der Prozess gegen die vier Attentäter im Alter zwischen 16 und 23 Jahren lief. Nach 125 Verhandlungs­tagen wurden drei von ihnen zur Jugendhöchststrafe von zehn Jahren, einer zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Mutter, Großmutter und Tante der Opfer, Mevlüde Genç, saß die meiste Zeit mit im Gerichtssaal. Die Strafe empfand sie als gerecht, die Täter haben sie längst verbüßt. Zwei kamen vorzeitig frei, wegen guter Führung. Auch das hat Mevlüde Genç nie in Frage gestellt. Der Schmerz aber sei geblieben. „Doch ich will mit einem guten Beispiel vorangehen“, sagte Mevlüde Genç, als der Anschlag 20 Jahre zurücklag. „Ich wünsche, dass so etwas nie wieder passiert und kein Mensch mehr diese Schmerzen spüren muss.“
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 27018.html

Eine beeindruckende Frau. Möge sie in Frieden ruhen und Deutschland ihrer auch in Zukunft gedenken.
Als Vorbild für Mut.
:thumbup:
Kurze Nachfrage: Mut, weil sie trotz des Anschlags hier geblieben ist?
Für mich ist sie ein Vorbild aufgrund ihrer Einstellung.
Grün/Weiße Grüße :wave:
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Depp72
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Re: Deppenwelt: Nachruf auf Mevlüde Genç

Beitrag von Depp72 »

Atlan hat geschrieben: Freitag 11. November 2022, 20:19 Kurze Nachfrage: Mut, weil sie trotz des Anschlags hier geblieben ist?
Für mich ist sie ein Vorbild aufgrund ihrer Einstellung.
Den Mut, nicht zu verbittern und sich nicht einschüchtern zu lassen. Ebenso wie Juden, die ab 1945 zurück nach Deutschland gekehrt sind.
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Depp72
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Beitrag von Depp72 »

Was für eine granatenmäßige Arschbombe:
Bild hat geschrieben:In Großbritannien ist ein Mann mit einer Panzerabwehrgranate im Po ins Krankenhaus gegangen. Der nicht näher beschriebene Patient will zu Hause ausgerutscht und auf das 17 Zentimeter hohe und sechs Zentimeter breite Geschoss gefallen sein.

https://www.bild.de/news/ausland/news-a ... .bild.html


Ist Vorwerk eigentlich immer noch der beliebteste Hausgerätehersteller von Männern?
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Re: Deppenwelt: 17x6

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 12. November 2022, 16:39 Was für eine granatenmäßige Arschbombe:
Bild hat geschrieben:In Großbritannien ist ein Mann mit einer Panzerabwehrgranate im Po ins Krankenhaus gegangen. Der nicht näher beschriebene Patient will zu Hause ausgerutscht und auf das 17 Zentimeter hohe und sechs Zentimeter breite Geschoss gefallen sein.
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Deppenwelt: 19 qm

Beitrag von Depp72 »

AD-Magazin hat geschrieben:Minihaus in Tokio: 19 Quadratmeter und ein Fenster zum Himmel

In eine schmale Baulücke in Tokio passte Architekt Takeshi Hosaka alles ein, was ein Paar zum intensiven Leben und Arbeiten braucht.

Takeshi und Megumi Hosaka leben in Tokio, wo der Platz begehrt und jede Baulücke heiß umkämpft ist. Ihre eigene ist ultraschmal – und bietet auf 19 Quadratmetern doch genug Platz für ein clever strukturiertes Haus, in dem das Paar ganz ohne Platzangst leben kann. Wir trafen den Hausherrn und Architekten zum Interview.

https://www.ad-magazin.de/article/kleine-raeume-tokio
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Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: 19 qm

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 12. November 2022, 20:47
AD-Magazin hat geschrieben:Minihaus in Tokio: 19 Quadratmeter und ein Fenster zum Himmel

In eine schmale Baulücke in Tokio passte Architekt Takeshi Hosaka alles ein, was ein Paar zum intensiven Leben und Arbeiten braucht.
Ohne "französisch" geht nix. Dem "intensiven Leben" in der Baulücke hilft das schmale Bett auf die Sprünge. So macht "Arbeiten" Spaß.
Gruß MK
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Re: Deppenwelt: 19 qm

Beitrag von bolz_platz_kind »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Samstag 12. November 2022, 22:48
Depp72 hat geschrieben: Samstag 12. November 2022, 20:47
Ohne "französisch" geht nix. Dem "intensiven Leben" in der Baulücke hilft das schmale Bett auf die Sprünge. So macht "Arbeiten" Spaß.
Gruß MK
Jungs, nehmt euch doch einfach ein Zimmer. :lovelove:


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Outtatime
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Re: Deppenwelt: 19 qm

Beitrag von Outtatime »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 12. November 2022, 20:47
AD-Magazin hat geschrieben:Minihaus in Tokio: 19 Quadratmeter und ein Fenster zum Himmel

In eine schmale Baulücke in Tokio passte Architekt Takeshi Hosaka alles ein, was ein Paar zum intensiven Leben und Arbeiten braucht.

Takeshi und Megumi Hosaka leben in Tokio, wo der Platz begehrt und jede Baulücke heiß umkämpft ist. Ihre eigene ist ultraschmal – und bietet auf 19 Quadratmetern doch genug Platz für ein clever strukturiertes Haus, in dem das Paar ganz ohne Platzangst leben kann. Wir trafen den Hausherrn und Architekten zum Interview.

https://www.ad-magazin.de/article/kleine-raeume-tokio
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erpie
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Re: Deppenwelt: 19 qm

Beitrag von erpie »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 12. November 2022, 20:47
AD-Magazin hat geschrieben:Minihaus in Tokio: 19 Quadratmeter und ein Fenster zum Himmel

In eine schmale Baulücke in Tokio passte Architekt Takeshi Hosaka alles ein, was ein Paar zum intensiven Leben und Arbeiten braucht.

Takeshi und Megumi Hosaka leben in Tokio, wo der Platz begehrt und jede Baulücke heiß umkämpft ist. Ihre eigene ist ultraschmal – und bietet auf 19 Quadratmetern doch genug Platz für ein clever strukturiertes Haus, in dem das Paar ganz ohne Platzangst leben kann. Wir trafen den Hausherrn und Architekten zum Interview.

https://www.ad-magazin.de/article/kleine-raeume-tokio
Passend dazu:
Kazuki Hirata hat seine Traumwohnung gefunden, hell, sauber und mitten in Tokio. Da ist aber ein klitzekleines Problem: Sie ist nur neun Quadratmeter groß. Nur? Er versteht die Aufregung nicht.

Das Verrückteste, das Kazuki Hirata in seiner Wohnung bisher erlebt hat, war das Interview mit Nippon TV. Es war im April. Drei Leute drängten sich in der winzigen Diele seines Apartments im Tokioter Bezirk Meguro: Reporterin, Aufnahmeleiter, Kameramann. Sie wollten alles sehen. Die Dusche, in die man vom Eingang direkt hineinstolpern kann, das Schuhschränkchen, das Klo-Kämmerchen, die Kochplatte. Im niedrigen Loft über der Wohnzelle installierten sie eine Kamera. Er sollte sich auf seinem Futon schlafend stellen, damit sie ihn so filmen konnten. Außerdem sollte er von seinem Leben in der Enge erzählen, obwohl Kazuki Hirata gar nicht findet, dass es da viel zu erzählen gibt.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... o-e079320/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Deppenwelt: Wie Afrika das kommende Jahrhundert prägen wird

Beitrag von Depp72 »

Ein extrem spannender und sehr ausführlicher Artikel aus dem Guradian über eine Entwicklung, die man in Europa kaum wahrnimmt.

Der Freitag hat geschrieben: Urbanisierung: Wie die Küste Westafrikas das kommende Jahrhundert prägen wird

Longread
Ende des Jahrhunderts werden 40 Prozent der Weltbevölkerung in Afrika leben. Vor allem in den Städten des fast tausend Kilometer langen Küstenabschnittes zwischen Abidjan und Lagos hat das gigantische Folgen

Schon lange weiß niemand sicher, wie viele Einwohner:innen die nigerianische Stadt Lagos hat. Als ich vor einem Jahrzehnt einige Zeit dort verbrachte, schätzten die Vereinten Nationen die Zahl konservativ auf 11,5 Millionen Menschen. Andere sprachen von 18 Millionen. Einig waren sich alle darin, dass Lagos sehr schnell wächst. Damals war die Bevölkerung bereits 40 Mal so groß wie 1960, als Nigeria unabhängig wurde. Laut einem lokalen Bevölkerungsexperten ziehen täglich 5.000 Menschen nach Lagos, vor allem aus den ländlichen Gebieten Nigerias. Und die Stadt hört nicht auf zu wachsen: Für 2035 gehen die UN von 24,5 Millionen Menschen aus.

Was in Lagos passiert, ist typisch für den ganzen Kontinent. Heute hat Afrika eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts erwarten Experten wie Edward Paice, der Autor von Youthquake: Why Africa’s Demography Should Matter to the World (deutsch: Jugendbeben: Warum die Welt sich für Afrikas Bevölkerungszusammensetzung interessieren sollte) fast eine Verdoppelung dieser Zahl. 1950 machte Afrika noch weniger als ein Zehntel der Weltbevölkerung aus. Laut UN-Prognose werden es bis Ende Jahrhunderts 3,9 Milliarden Menschen oder 40 Prozent der Weltbevölkerung sein.

Das sind unglaubliche Zahlen, aber sie erzählen nicht die ganze Geschichte. Man muss sich das im Detail anschauen. Ort dieses erstaunlichen demografischen Wachstums sind vor allem die Städte. Macht man sich das klar, zeigt sich, was auf dem Spiel steht. Viele westliche Kommentare zu Afrikas Bevölkerungswachstum sind alarmistisch und beschränkt, weil sie den Fokus darauf legen, was diese Entwicklung für die Migration nach Europa bedeutet. Die Frage, wie die afrikanischen Nationen mit der schnellsten Urbanisierung in der Menschheitsgeschichte umgehen, wird sicherlich beeinflussen, wie viele Millionen der dort lebenden Menschen bleiben oder den Kontinent verlassen wollen. Laut einer Studie der South African Foundation drückten 73 Prozent der jungen Nigerianer:innen Interesse an einer Emigration innerhalb der nächsten drei Monate aus. Aber angesichts ihres Ausmaßes hat diese Entwicklung viel größere Implikationen als Bevölkerungsbewegungen. Sie beeinflusst alles vom Wohl der Weltwirtschaft über die Zukunft des afrikanischen Nationalstaats bis hin zu den Aussichten auf eine Begrenzung der Klimakrise.

Vor allem eine Region kann als Zentrum dieser urbanen Transformation betrachtet werden: ein Küstenstreifen in Westafrika, der im Westen in der Wirtschaftshauptstadt der Elfenbeinküste Abidjan beginnt und sich fast tausend Kilometer über die Länder Ghana, Togo und Benin nach Osten bis zur nigerianischen Millionenstadt Lagos erstreckt. Seit kurzem wird diese Gegend von vielen Experten als die sich am schnellsten entwickelnde Region der Welt betrachtet, als kommende „Megalopolis“ oder Megaregion.
Kwelle & mehr: https://www.freitag.de/autoren/the-guar ... aegen-wird
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GaviaoDF
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Re: Deppenwelt: Wie Afrika das kommende Jahrhundert prägen wird

Beitrag von GaviaoDF »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 12. Januar 2023, 20:18 Ein extrem spannender und sehr ausführlicher Artikel aus dem Guradian über eine Entwicklung, die man in Europa kaum wahrnimmt.

Der Freitag hat geschrieben: Urbanisierung: Wie die Küste Westafrikas das kommende Jahrhundert prägen wird

[...]

Vor allem eine Region kann als Zentrum dieser urbanen Transformation betrachtet werden: ein Küstenstreifen in Westafrika, der im Westen in der Wirtschaftshauptstadt der Elfenbeinküste Abidjan beginnt und sich fast tausend Kilometer über die Länder Ghana, Togo und Benin nach Osten bis zur nigerianischen Millionenstadt Lagos erstreckt. Seit kurzem wird diese Gegend von vielen Experten als die sich am schnellsten entwickelnde Region der Welt betrachtet, als kommende „Megalopolis“ oder Megaregion.
Kwelle & mehr: https://www.freitag.de/autoren/the-guar ... aegen-wird
Werden wir nicht mehr miterleben, aber ob sich das derartig linear entwickelt, mag beweifelt werden. Vor ca. 35 Jahren schwirrten hier Prognosen rum, dass São Paulo und Rio via Autobahn Rod. Dutra zusammenwachsen würden, in einer Art Hantelformat, ist dann doch anders gekommen, mehr zerstreut ins Landesinnere rein. Allerdings ist das Landesinnere Westafrikas katastrophal desolat, da bleibt der Bevölkerung wohl nicht viel Wahl.
Infrastruktur kannst Du ein einem solchen Moloch aber vergessen, nicht zu bewältigen.
Ich schätze mal, die sind dann irgendwann mal alle auf einem Boot, um Skyarschab Gesellschaft zu machen. Traute Idylle!
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

Quelle: Wer wohl?
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Re: Deppenwelt: Wie Afrika das kommende Jahrhundert prägen wird

Beitrag von Depp72 »

GaviaoDF hat geschrieben: Donnerstag 12. Januar 2023, 21:46 Werden wir nicht mehr miterleben, aber ob sich das derartig linear entwickelt, mag beweifelt werden.
Zum Glück entwickelt sich die Welt nicht immer nur linear. Dass Indonesien, Indien und die Länder Afrikas (insbesondere Nigeria) bevölkerungsmäßig bis 2050 stark zulegen werden, steht außer Frage (https://de.statista.com/statistik/daten ... rung-2050/). Ebenso, dass Chinas Bevölkerung deutlich schrumpft. Es geisterte mal die Zahl von rund 770 Millionen Chinesen bis 2100 durchs Netz. Für die europäischen Länder sind die Prognosen: Stagnation bzw. Schrumpfung. Die USA werden sich wohl halten können.
Paul Morland hat geschrieben: SPIEGEL: Den USA wird ebenfalls prognostiziert, eine der großen, globalen Mächte zu bleiben – obwohl die Geburtenrate dort niedrig ist.

Morland: Die USA haben einen großen Vorteil: Sie sind für Einwanderer nach wie vor sehr attraktiv. Jemand sagte mal zu mir: Die USA sind wie eine Maschine, die Amerikaner macht. Und das stimmt. Die USA sind sehr gut darin, Menschen in ihre Gesellschaft zu integrieren, auch deshalb, weil sie das als Einwanderungsgesellschaft seit gut einem Jahrhundert machen. Ich denke, die vielen Migrantinnen und Migranten aus Lateinamerika werden sich ebenfalls gut integrieren. Deswegen sind die USA demografisch gesehen in einer viel besseren Lage als Europa.

SPIEGEL: Wie sehen Sie die Lage in Europa?

Morland: Europa ist ein demografisches Katastrophengebiet. Es gibt die Länder, in denen es schlecht läuft, wie Frankreich, Großbritannien, Irland und Skandinavien und dann noch die, in denen es miserabel läuft: Portugal, Spanien, Italien, Deutschland, der Balkan. Diese Länder stehen vor dem, was ich das demografische Trilemma nenne. Es gibt drei entscheidende Größen: eine dynamische Wirtschaft, ethnische Kontinuität und den Egoismus, sich als Gesellschaft kleine Familien zu leisten. Man kann zwei von diesen drei Dingen haben, aber nicht alle drei. Die Japanerinnen und Japaner etwa haben sich dafür entschieden, weiterhin kleine Familien haben zu wollen und dennoch ethnische Kontinuität anzustreben – also wenig Einwanderer ins Land zu lassen. Es bezahlt dafür mit wirtschaftlicher Stagnation. Großbritannien hat eine dynamische Wirtschaft trotz kleiner Familien – aber setzt auf Masseneinwanderung, die das Land ethnisch verändert. Das einzige Beispiel eines hoch entwickelten Landes, das sich vom Luxus kleiner Familien verabschiedet hat, ist Israel. Es hat eine extrem dynamische Wirtschaft und erhält zugleich die jüdische Mehrheit. Das geht aber nur, weil die Geburtenrate hoch ist und die Großfamilie Norm.
Kwelle: https://www.spiegel.de/ausland/bevoelke ... 55499eb3c2


Inwieweit die gesamte Weltbevölkerung zu- oder abnehmen wird, darüber gibt es dann schon wieder unterschiedliche Ansichten:
Welthungerhilfe hat geschrieben:Einige nahmen Bezug auf das jüngst erschienene Buch „Empty Planet“ der Kanadier Darrell Bricker und John Ibbitson, das eine sehr lebhafte Debatte in Wissenschaft und Medien ausgelöst hat. Die Autoren prognostizieren nämlich, dass sich der Trend des Bevölkerungswachstums schon in etwa 30 Jahren umkehren und die Zahl der Menschen bereits zwischen 2040 und 2060 zurückgehen werde. Selbst der afrikanische Kontinent, aufgrund seiner Fertilitätsrate aktuell als Treiber des Wachstums angesehen, werde dem neuen Trend folgen.

Bevölkerungsvorausberechnung nach "Empty Planet"

Nicht Überbevölkerung werde das Problem sein, sondern eine alternde Bevölkerung und mit ihr eine schrumpfende Wirtschaft. So werde die Weltbevölkerung auf ca. neun Milliarden anwachsen; am Ende des Jahrhunderts würden aber so viele Menschen auf der Erde leben wie heute. Als Ursachen für diesen Umkehrtrend identifizieren die Autoren die wachsende Verstädterung sowie verbesserte Bildung und einen leichteren Zugang zu Verhütungsmitteln. Hinzufügen könnte man noch, dass auch die Kindersterblichkeit zurückgeht und Frauen deshalb weniger Kinder bekommen, und dass es mehr Möglichkeiten für Frauen gibt, bezahlter Arbeit nachzugehen. Somit steht ein Sterbeüberschuss beziehungsweise ein Geburtendefizit bevor - diese Prognose steht jdoch im Widerspruch zu den Schätzungen der Vereinten Nationen.

UN sieht immer noch hohes Wachstum in demografischer Entwicklung weltweit

Die Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen veröffentlicht regelmäßig Schätzungen und Modellrechnungen (World Population Prospects) zum weltweiten demografischen Wandel. Diese enthalten eine konstante Variante (bei gleichbleibendem Wachstum), eine hohe, mittlere und eine niedrige Prognose-Variante. Während die These von „Empty Planet“ sich an der niedrigen Variante orientiert, gehen die UN von der mittleren als der wahrscheinlichsten aus. Demnach wächst die Weltbevölkerung derzeit noch schneller als erwartet. Von 7,7 Milliarden (April 2019) jeden Tag um rund 226.000 Menschen, jedes Jahr um über 80 Millionen. Bis 2050 wird nach der mittleren UN-Prognose voraussichtlich die Zahl 9.6 Milliarden erreicht sein. Und bis zum Jahr 2100 vermutlich 10.9 Milliarden – also deutlich mehr als in „Empty Planet“. Aber auch die UN sehen eine Trendumkehr: Um die nächste Jahrhundertwende wird die Weltbevölkerung abnehmen – und altern.
[...]
Prozentual nimmt die Bevölkerung in Afrika am stärksten zu. Von heute knapp 1.3 Milliarden wird sich ihre Zahl bis 2050 auf 2.5 Milliarden fast verdoppeln. Beträgt der Anteil Afrikas an der Weltbevölkerung heute 16,6 Prozent, so wird er 2050 bei fast 26 Prozent liegen.

Trotz der hohen Wachstumszahlen in Afrika wächst die Weltbevölkerung insgesamt langsamer. Hintergrund ist die fortschreitende weltweite Angleichung der Geburtenraten. Demnach gibt es einen bemerkenswerten Rückgang bei der Zahl der Kinder, die Frauen gebären. Die Hälfte aller Länder hat bereits heute eine „Babykrise“ – es gibt nicht genug Kinder, um die Bevölkerungsgröße zu erhalten. Gebar 1950 noch jede Frau durchschnittlich 4,7 Kinder, so sind es heute 2,4. Wenn die Rate unter 2,1 Kinder rutscht, wird die Bevölkerung langsam abnehmen.

Die meisten wirtschaftlich entwickelten Länder haben niedrige Raten. Aufgrund einer Mischung aus Fertilität, Sterblichkeit und Migration heißt das aber nicht automatisch, dass der demografische Wandel weltweit rückläufig ist. Ohne erhebliche Zuwanderung werden sie aber überalterte Bevölkerungen und zurückgehende Bevölkerungszahlen haben. Bei einigen – wie Deutschland – wird auch Zuwanderung keinen großen Unterschied bei der demografischen Alterung machen.

Kwelle: https://www.welthungerhilfe.de/welterna ... l-weltweit
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erpie
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Schöner leiden mit Thomas Mann

Beitrag von erpie »

Schon erstaunlich was so alles ein Revival feiert.
Schöner leiden mit Thomas Mann: Der Twitter-Account «Thomas Mann Daily» bringt täglich ein Stück Weltschmerz ins Haus

Ärger über andere, Unzufriedenheit mit sich selbst: Jahrzehntelang hat Thomas Mann dem Tagebuch seine Befindlichkeiten anvertraut. Der Literaturwissenschafter Felix Lindner betreibt damit einen Twitter-Account. Und hat Erfolg.
...
Auch das kommt vor. Kein Wunder, dass der Satz auf Twitter 3458 Likes bekommen hat. Fast so viel wie die leicht verzweifelt wirkende Bemerkung «Zerwürfnis mit dem Pudel wegen seiner Unfolgsamkeit nach Auffindung abstossender Dinge». Das ist auch von Thomas Mann. 6. Januar 1940. Muss ein verflixter Tag gewesen sein, man möchte nicht genauer wissen, was der Hund da gefunden hat. Der Meister übrigens auch nicht: «Beschluss, mich nicht mehr darum zu kümmern».
https://www.nzz.ch/feuilleton/jeden-tag ... obal-de-DE
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Deppenwelt: Das britische Eigentor

Beitrag von Depp72 »

taz hat geschrieben:Obwohl das Pfund an Wert verliert, hinkt der Export. Bürokratische Hürden lähmen den Handel zusätzlich. Auch sonst ist der Brexit eine Katastrophe.

Für viele Briten ist es ein herbes Erwachen: Der Brexit hat sie nicht reicher gemacht, sondern ärmer. Die Wirtschaftszahlen werden als geradezu demütigend empfunden, denn kein Land der G20 schneidet noch schlechter ab als Großbritannien – vom schwer sanktionierten Russland einmal abgesehen.
[...]

Auch in Großbritannien wächst die Einsicht, dass der Brexit ein Fehler war. In jüngsten Erhebungen sagen nun 51 Prozent der Befragten, dass es falsch war, die EU zu verlassen, während nur 34 Prozent diese Entscheidung noch richtig finden. Politische Folgen hat dieser Sinneswandel aber bisher nicht.
[...]

Wenn die Briten über den Brexit diskutieren, wird vor allem über Zollformulare oder leere Supermarktregale geklagt. Dabei spielt sich das eigentliche Drama anderswo ab – in der City of London. Die britischen Banken unterliegen nicht mehr der europäischen Aufsicht und verlieren damit den Zugang zum Festland. Schäfer schätzt, dass der britische Finanzsektor „langfristig um 30 Prozent schrumpfen wird“.

Diesen Verlust können sich die Briten nicht leisten. Denn die Umsätze der City of London wurden benötigt, um die Einfuhren zu finanzieren. Die Briten haben schon immer weit mehr importiert als exportiert, und diese Defizite schwellen nun weiter an. Bisher war es kein Problem, dass sich die Briten im Ausland verschuldet haben, um ihren Konsum zu decken. Denn das Pfund galt als stabile Währung.
https://taz.de/Zwei-Jahre-Brexit/!5903746/
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Deppenwelt: Der Deutsche und die China-Restaurants

Beitrag von Depp72 »

Deutschlandfunk hat geschrieben:Vor 100 Jahren eröffnete das erste Chinarestaurant in Deutschland. Der Deutsche geht zwar gerne chinesisch essen, doch traditionelles chinesisches Essen landet dabei selten auf dem Teller, sagt der Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/10 ... d-100.html
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Deppenwelt: Faultiere

Beitrag von Depp72 »

Entspannen Sie sich mit diesen 20 Fakten über Faultiere: https://www.msn.com/de-de/lifestyle/leb ... hs#image=1

Spoiler
Show
Bild
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Der japanische YouTuber und Gamer Mutekimaru kann ein Lied davon singen. Seine Siamesischen Kampffische haben sich tatsächlich mit seiner Kreditkarte ein Nintendo-Guthaben gekauft und außerdem sein Passwort im E-Store des japanischen Videospiele-Unternehmens geändert.
https://www.t-online.de/digital/aktuell ... karte.html
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Deppenwelt: 23-köpfige Familie im Siebensitzer

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:Sieben Sitze und 23 Menschen: Ein Schweizer Zöllner staunte nicht schlecht, als er bei der Kontrolle eines Wagens an der Grenze zu Deutschland bei Weil am Rhein neun Erwachsene und 14 Kinder im Auto zählte.

Die Großfamilie wollte nach Bern reisen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der in der Schweiz wohnhafte Fahrer müsse nun mit einem Bußgeld rechnen, da er mehrere Menschen ohne ausreichende Sicherung befördert habe.

Nach Abschluss der Kontrolle durfte die Familie am Montag in die Schweiz einreisen – allerdings nicht mehr alle zusammen in einem Auto, wie ein Polizeisprecher betonte.

https://www.mopo.de/news/panorama/schwe ... itzer-auf/
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Deppenwelt: Wir sind der Islam

Beitrag von Depp72 »

Fluter hat geschrieben:In Marseille hat Ludovic-Mohamed Zahed eine Moschee gegründet, die sich ausdrücklich an queere Menschen richtet
[...]

Ludovic-Mohamed Zahed faltet die Hände, lächelt. „Die einzige Vorstellung, die ich damals vom Islam hatte, war eine politische: antisemitisch, patriarchal, homophob, transphob“, sagt er.

Die Leere, die der verlorene Glaube hinterlassen hat, füllt er mit Wissen, studiert Psychologie, später Anthropologie. Er versucht, Gott im Rausch von Alkohol und Sex zu vergessen. Es sei gewesen, „als versuche man, sich einen Arm abzuschneiden“, schreibt er in seinem Buch.

Es erscheint ihm weniger schmerzhaft, den Glauben trotz der Unvereinbarkeit mit seiner sexuellen Identität wieder in sein Leben zu lassen. Also wendet er sich ganz der friedlichsten Religion zu, die ihm einfällt – dem Buddhismus. Mit seiner Schwester reist er sogar nach Tibet.

Doch dann hört er den Dalai-Lama auf einer Pressekonferenz sagen: Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern sei für Atheisten zwar akzeptabel, nicht jedoch für Buddhisten.

Für Zahed ist diese Enttäuschung kein Moment der Bitterkeit. Die Schlüsse, die er daraus zieht, sind wie eine Erlösung.

Muslimischer Glauben und Homosexualität: Geht das zusammen?

Ihn faszinierte dieses wiederkehrende Muster in den Religionen. Wenn Homophobie und Frauenfeindlichkeit überall sind, dann hängen sie vielleicht nicht zwingend mit dem Islam zusammen, denkt er. Vielleicht ist sein muslimischer Glaube dann doch mit seiner Homosexualität vereinbar? Zahed sieht zum ersten Mal einen Ausweg aus seiner „schizophrenen Identität“. So nennt er die inneren Widersprüche, die ihn jahrzehntelang zerrissen.

Kwelle & mehr: https://www.fluter.de/schwuler-imam-gru ... e-in-paris
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

In Baden-Württemberg hat ein Mann die Polizei gerufen, weil er eine fremde Frau in seinem Bett fand. Er war betrunken und hatte seine Freundin nicht erkannt.
...
Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass es sich bei der 56-jährigen Frau im Bett des Anrufers keineswegs um eine Fremde handelte. Der Mann sei so betrunken gewesen, dass er seine eigene Lebensgefährtin nicht mehr wiedererkannt habe, so die Polizei. "Als der Mann dann auch noch die Vermissung seiner Socken anzeigte, beendeten die Beamten den Einsatz", heißt es in der Polizeimitteilung weiter.
https://www.t-online.de/region/stuttgar ... lizei.html
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Lattekversteher »

erpie hat geschrieben: Samstag 28. Januar 2023, 14:40
In Baden-Württemberg hat ein Mann die Polizei gerufen, weil er eine fremde Frau in seinem Bett fand. Er war betrunken und hatte seine Freundin nicht erkannt.
...
Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass es sich bei der 56-jährigen Frau im Bett des Anrufers keineswegs um eine Fremde handelte. Der Mann sei so betrunken gewesen, dass er seine eigene Lebensgefährtin nicht mehr wiedererkannt habe, so die Polizei. "Als der Mann dann auch noch die Vermissung seiner Socken anzeigte, beendeten die Beamten den Einsatz", heißt es in der Polizeimitteilung weiter.
https://www.t-online.de/region/stuttgar ... lizei.html
Wer kennt das nicht 😁
Kenne aber niemanden,der die blauen deswegen gerufen hat :lol:
"Wer Visionen hat, muss zum Arzt gehen!"

Helmut Schmidt