Deppenwelt

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Depp72
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Deppenwelt: Brüder + Schwestern aus Mocambique

Beitrag von Depp72 »

Mosambikanische »Vertragsarbeiter« in der DDR
Ausgegrenzt, geprellt, vergessen
Spoiler
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Spiegel hat geschrieben:17.000 Mosambikaner arbeiteten in der DDR. Was man ihnen verschwieg: Von ihrem Lohn zahlte Mosambik auch Schulden ab. Jetzt unterstützen deutsche Wissenschaftler den Kampf der »Madgermanes« um Anerkennung – und Geld.
[...]
Denn die Vertragsarbeiter aus Mosambik wurden um einen Teil ihres Lohnes betrogen. Planmäßig, über Jahre, von beiden Staaten zugleich: der DDR und der Volksrepublik Mosambik – in trauter sozialistischer Brüderlichkeit.
[...]
Zu zweit, zu dritt im Zimmer lebte er mit anderen Mosambikanern in Wohnheimen, abgeschottet vom Rest der Bevölkerung. Die Integration der Vertragsarbeiter, ob aus Mosambik oder Angola, Vietnam, Kuba oder Ungarn, war nicht erwünscht. Schwangere Arbeiterinnen wurden in ihre Heimat abgeschoben – oder trieben ab, um zu bleiben. »Als wäre Schwangerschaft ein Verbrechen«, sagt Macou.

Vor der Disco in Sebnitz musste Massuvira João erstmals Rassismus erleben: »Hau ab, du N*, du nimmst uns unsere Mädchen weg«, grölten fünf Jugendliche und zerrten an seiner nagelneuen Lederjacke, teuer erstandene Westware. Massuvira João wurde verprügelt, die schwarze Jacke zerrissen. Als er den Vorfall meldete, luden die Polizisten ihn ins Auto – und setzten den jungen Mann mitten im Wald ab, statt ihn ins Wohnheim zu fahren, wie versprochen. Zu Fuß ging er fünf Kilometer durch die Winternacht zurück.

David Macou kam schon 1979 in die DDR und lernte im VEB Braunkohlewerk Welzow in der Lausitz den Schweißerberuf. Auch er wurde mit dem N-Wort beschimpft und gedemütigt. »Mutter, schau mal, ein Affe!«, riefen ihm Kinder entgegen. »Hier wird es gleich dunkel!«, spotteten Erwachsene, wenn er ein Restaurant betrat. Nach Angriffen begannen die Mosambikaner, das Wohnheim nur noch in der Gruppe zu verlassen.
https://www.spiegel.de/geschichte/ddr-v ... ad62ae482d
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Depp72
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Deppenwelt: Wespen

Beitrag von Depp72 »

Bei mir wird es offenbar wieder ein Wespennest unter dem Dach geben. Die Königin flog schon vor Wochen ab und an durchs Fenster rein.
Aktion Wespenschutz hat geschrieben: von 10.000 Königinnen, die die Winterruhe angetreten haben, werden bis zum Frühjahr etwa 98% ihr Leben lassen. Feuchtigkeit und Schimmelpilze, Mäuse, Vögel und nicht zuletzt der Mensch, werden bis zum Frühjahr den größten Teil der in der Winterstarre befindlichen Königinnen dezimiert haben. Übrig bleiben 200 Wespen- und Hornissenköniginnen, die im Frühjahr den Winterruheplatz verlassen

von den 200 verbliebenen Königinnen werden wiederum etwa 92% nicht überleben. Revierkämpfe, Fressfeinde, Parasiten und viele andere tödliche Gefahren, lassen die Bestände bis auf 16 Königinnen schrumpfen.

von den 16 Königinnen werden nochmals 50% während der Flugzeit und der Nestversorgung durch viele Gefahren sterben. Von den Anfangs 10.000 Königinnen werden gerade mal 8 Wespenköniginnen übrig bleiben, die es vielleicht schaffen werden, einen Staat zu gründen und für Nachkommen zu sorgen.

https://www.aktion-wespenschutz.de/Wuss ... ginnen.htm


Der Lebenszyklus der Wespen lässt sich in 6 Phasen unterteilen:
https://www.aktion-wespenschutz.de/Leben/LEBEN.HTM
Aktion Wespenschutz hat geschrieben: Mai / Juni
Die ersten Larven schlüpfen und wollen gefüttert sein, und zwar mit Kraftnahrung aus eiweißreichem Insektenfleisch. Immer wieder unterbricht die Königin ihre Bauarbeit, wenn die hungrigen Larven mit ihren Kiefern fordernd an ihren Zellwänden kratzen und um Futter betteln.

Juni
Nach etwa zwei Wochen guter Fütterung sind die ersten Larven ausgereift und spinnen sich einen dichten Kokon, in dessen Schutz sie rund zwei Wochen als unbewegliche Puppe verharren.
Im Inneren des mumienhaften Puppengebildes spielt sich umwälzendes ab:
Die vollkommene Verwandlung von der Larve zum fertigen Insekt - zu einem Insektenweibchen, deutlich kleiner als die Königin und dessen verkümmerte Eierstöcke es zur Arbeiterin vorbestimmen.

Skandalös, auch im Tierreich werden Arbeiter:innen von der Macht ferngehalten und ausgebeutet. Ein Fall für den Roten Salon? Immerhin wird wenigstens die Aristokratie ausreichend dezimiert.
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Mit Tapferkeitsorden ausgezeichnet

Beitrag von erpie »

Für die Riesenhamsterratte Magawa ist die Rente nahe: Der Nager arbeitete als Spürnase für Landminen in Kambodscha. Nach fünf Jahren ist es jetzt Zeit, das Such-Geschirr an den Nagel zu hängen.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... hnet-.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
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Wer den Staub sät …

Beitrag von erpie »

Staubwachstum stagniert nach 23 Jahren des Wohnens in ein und derselben Behausung. Das hat vor Kurzem die University Wilmington of Massachusetts publiziert. Wer also ein wenig Geduld aufbringt, kann pünktlich zu diesem Termin das Staubwischen ein für alle Mal einstellen. Und vorher natürlich auch.
https://taz.de/Die-Wahrheit/!5777344/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Depp72
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Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von Depp72 »

Deutschlandfunk hat geschrieben:Mehr als ein Drittel der Deutschen gehört keiner Religionsgemeinschaft an, der Anteil wird größer. Aber nicht alle von ihnen sind Atheisten. Das zu werden, ist harte geistige Arbeit.

„Es gibt eine ganze Reihe von Legenden über den Atheismus. Manche meinen, es habe den Atheismus eigentlich in allen Epochen der europäischen Geistesgeschichte gegeben. Bereits in der Antike, dann aber auch im Mittelalter und dann weiter in der frühen Neuzeit. Tatsächlich ist es so, dass die Forschung vor einigen Jahren festgestellt hat, dass der erste atheistische Text, in dem explizit die Existenz Gottes bestritten wird, ein Text aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, also im Vorfeld der Aufklärung ist. Vor dem Jahr 1650 kennen wir kein einziges Dokument des Atheismus in dem Sinne, dass dort bestritten wird, dass Gott existiert.“

Sagt der Religionsphilosoph Winfried Schröder von der Universität Marburg. Gerade hat er ein Buch über Atheismus publiziert. Zitate von Philosophen, die über ihre Religion lästerten, erfreuen sich großer Beliebtheit.
[...]
Wenn sich Religionskritik und Atheismus vermischen

Der Religionsphilosoph Winfried Schröder kritisiert, dass Vertreter des Atheismus die Frage nach Gott mit Kirchenkritik, mit Kritik an den sogenannten heiligen Büchern und auch an Personen wie dem Papst oder einzelnen Kirchenlehrern vermischten:

„Aus den Missständen, die wir beobachten im Bereich der Religionen – und die Missstände mögen auch noch so schlimm sein. Allein schon die Gewalt, die von Religionen in die Welt gebracht worden ist. Daraus folgt ja nicht das Geringste, im Hinblick auf die Frage, ob es einen Gott gibt. Nicht das Geringste. Es verrät eher einen propagandistischen Zuschnitt, wenn die Frage nach der Existenz Gottes vermengt wird mit antiklerikalen, antireligiösen Kritiken. Auch wenn diese im Einzelnen für sich genommen berechtigt sind.“



https://www.deutschlandfunk.de/atheismu ... _id=498861
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elfenstein

Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von elfenstein »

Depp72 hat geschrieben: Montag 16. August 2021, 11:25
Deutschlandfunk hat geschrieben:Mehr als ein Drittel der Deutschen gehört keiner Religionsgemeinschaft an, der Anteil wird größer. Aber nicht alle von ihnen sind Atheisten. Das zu werden, ist harte geistige Arbeit.

„Es gibt eine ganze Reihe von Legenden über den Atheismus. Manche meinen, es habe den Atheismus eigentlich in allen Epochen der europäischen Geistesgeschichte gegeben. Bereits in der Antike, dann aber auch im Mittelalter und dann weiter in der frühen Neuzeit. Tatsächlich ist es so, dass die Forschung vor einigen Jahren festgestellt hat, dass der erste atheistische Text, in dem explizit die Existenz Gottes bestritten wird, ein Text aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, also im Vorfeld der Aufklärung ist. Vor dem Jahr 1650 kennen wir kein einziges Dokument des Atheismus in dem Sinne, dass dort bestritten wird, dass Gott existiert.“

Sagt der Religionsphilosoph Winfried Schröder von der Universität Marburg. Gerade hat er ein Buch über Atheismus publiziert. Zitate von Philosophen, die über ihre Religion lästerten, erfreuen sich großer Beliebtheit.
[...]
Wenn sich Religionskritik und Atheismus vermischen

Der Religionsphilosoph Winfried Schröder kritisiert, dass Vertreter des Atheismus die Frage nach Gott mit Kirchenkritik, mit Kritik an den sogenannten heiligen Büchern und auch an Personen wie dem Papst oder einzelnen Kirchenlehrern vermischten:

„Aus den Missständen, die wir beobachten im Bereich der Religionen – und die Missstände mögen auch noch so schlimm sein. Allein schon die Gewalt, die von Religionen in die Welt gebracht worden ist. Daraus folgt ja nicht das Geringste, im Hinblick auf die Frage, ob es einen Gott gibt. Nicht das Geringste. Es verrät eher einen propagandistischen Zuschnitt, wenn die Frage nach der Existenz Gottes vermengt wird mit antiklerikalen, antireligiösen Kritiken. Auch wenn diese im Einzelnen für sich genommen berechtigt sind.“



https://www.deutschlandfunk.de/atheismu ... _id=498861
Also Depp72, wenn Philosophen kacken kommt auch nur Scheiße raus - das gleich gilt für Auguren.

Und wenn Christen, Juden und Muslime sowie Kommunisten (alles Geschwister; deshalb hassen sie sich unbarmherzig) Andersdenkende als Atheisten, Ketzer, Ungläubige .....usw. bedrohen, wird deren mafiöse Gewaltstruktur offenbar. Die Verbrechen derer an der Menschlichkeit dieser Erdenbewohner kann man kaum in Worte fassen.

Im Atavismus hatten die Menschen meist mehrere Götter. Daher waren die Menschen seinerzeit m.E. im ganzen gesehen menschlicher und der Natur mehr verbunden und verpflichtet. Sie waren somit natürlich auch weniger zu kontrollieren. Dies hat manchem nicht gepaßt.

Unter Aussagen wie z.B. : "Macht euch die Erde untertan" oder "so Gott will" oder "Ungläubige" usw. werden die Menschen manipuliert und angestachelt allgemein Gewalt auszuüben und Kriege anzuzetteln..
Und sogar noch im 20./21. Jahrhundert schrauben sich deren Vertreter z.B. goldene Hähne und Griffe an die Badewanne oder an den Donnerbalken.

Mich wundert es nicht, daß immer mehr Menschen wo sie es können freiwillig diesen kriminellen Vereinigungen den Rücken kehren. Sie merken und spüren, daß "ihre religiösen Gefühle" mit Füßen getreten werden. Es gibt aber auch viele naive und herzensgute Menschen in den Gemeinschaften. Sie werden abscheulich ausgenutzt und zur Demut ihren Peinigern gegenüber gezwungen.
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Deppenwelt: Nürnberg statt Nordpol

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:„N wie Nürnberg“, statt „N wie Nordpol“: Warum wir künftig wohl anders buchstabieren
[...]
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) arbeitet an einer neuen Fassung der Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung mit Orts- statt Vornamen. Jedoch kann nicht jedes Bundesland vertreten werden. Und das letzte Wort ist auch noch nicht gesprochen.
[...]
Städtenamen als eine Art neutraler Kompromiss

Bislang werden vor allem Vornamen („D wie Dora“, „E wie Emil“) genutzt – und zwar 16 Männer- und nur sechs Frauennamen. „Das entspricht nicht der heutigen Lebensrealität“, teilte das Institut mit.

Es sei nicht möglich, alle relevanten ethnischen und religiösen Gruppen und dann auch noch geschlechtergerecht ausgewogen darzustellen, vor allem in einer Zeit in der die Sensibilität für das Gendern immer weiter steige. Städtenamen seien ein guter Kompromiss.
[...]
Schluss mit dem Nazi-Alphabet!

Das DIN arbeitet schon seit vergangenem Herbst an den neuen Diktierregeln. Ausgelöst hat die Reform Michael Blume, Baden-Württembergs Antisemitismusbeauftragter. Ihn stört, dass in der aktuellen Tafel noch immer Relikte aus der Zeit der Nationalsozialisten stecken.

Zu Beginn des Dritten Reichs wurden 1934 alle jüdischen Namen entfernt. So wurde aus David Dora, aus Nathan Nordpol und aus Samuel Siegfried. Zwar wurde die Tafel nach 1945 einige Male überarbeitet. Doch Nathan blieb draußen, Nordpol drin.

https://www.mopo.de/news/panorama/din-n ... nuernberg/


Man lernt nie aus. Die Umbennenung durch die Nazis war mir bisher nicht bekannt.
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Deppenwelt: St. Pauli war Hamburgs Chinatown

Beitrag von Depp72 »

Fink hat geschrieben:Am Tresen der Hong-Kong Bar im Hamburger Berg kann man bei Bier und Mexikaner versacken. Was viele nicht wissen: Das Lokal gehörte einem Mann, der 1944 vom NS-Regime verschleppt wurde. Damals hieß der Kiez noch Chinesenviertel. Seine Tochter erzählt seine Geschichte.

St. Pauli ist das Vergnügungsviertel Hamburgs mit Sexshops, Privattheatern und Bars. Vor dem zweiten Weltkrieg sah das noch anders aus. Eng aneinanderstehende Häuser, schmale Straßen und chinesische Gaststätten prägten das Bild. St. Pauli war Hamburgs Chinatown.

Chinesenaktion: Verschleppt und vergessen

Das wäre heute vielleicht immer noch so, hätte es zu Zeiten des NS-Regimes keine Chinesenaktion gegeben. Viele der dort lebenden Asiaten wurden 1944 verschleppt und in Arbeitslagern inhaftiert. Die Gestapo misshandelte über 100 chinesische Zuwanderer. Heute findet man kaum noch Spuren des ehemaligen Chinesenviertels – nur das Hotel Hong-Kong ist übriggeblieben.

Chong Tin Lam und seine Hong-Kong Bar

Die Hong-Kong Bar ist eine der ältesten auf der Partymeile Hamburger Berg. Früher wurde sie von Chong Tin Lam geführt, der 1944 von den Nazis verhaftet wurde. Heute leitet seine Tochter Marietta Solty den Laden und kämpft gegen das Vergessen ihrer Familiengeschichte. Das Lokal ist seit den 1920er Jahren in Familienbesitz. Zunächst führte Soltys Großonkel die Bar, Anfang der 1930er Jahre übernahm ihr Vater das Hong-Kong und baute es nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Hotel aus. Seine Tochter übernahm 1982 den Laden.

Kwelle & mehr: https://fink.hamburg/2019/01/chinesenak ... tta-solty/
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Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von jeck3108 »

Depp72 hat geschrieben: Montag 16. August 2021, 11:25
Deutschlandfunk hat geschrieben:Mehr als ein Drittel der Deutschen gehört keiner Religionsgemeinschaft an, der Anteil wird größer. Aber nicht alle von ihnen sind Atheisten. Das zu werden, ist harte geistige Arbeit.

„Es gibt eine ganze Reihe von Legenden über den Atheismus. Manche meinen, es habe den Atheismus eigentlich in allen Epochen der europäischen Geistesgeschichte gegeben. Bereits in der Antike, dann aber auch im Mittelalter und dann weiter in der frühen Neuzeit. Tatsächlich ist es so, dass die Forschung vor einigen Jahren festgestellt hat, dass der erste atheistische Text, in dem explizit die Existenz Gottes bestritten wird, ein Text aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, also im Vorfeld der Aufklärung ist. Vor dem Jahr 1650 kennen wir kein einziges Dokument des Atheismus in dem Sinne, dass dort bestritten wird, dass Gott existiert.“

Sagt der Religionsphilosoph Winfried Schröder von der Universität Marburg. Gerade hat er ein Buch über Atheismus publiziert. Zitate von Philosophen, die über ihre Religion lästerten, erfreuen sich großer Beliebtheit.
[...]
Wenn sich Religionskritik und Atheismus vermischen

Der Religionsphilosoph Winfried Schröder kritisiert, dass Vertreter des Atheismus die Frage nach Gott mit Kirchenkritik, mit Kritik an den sogenannten heiligen Büchern und auch an Personen wie dem Papst oder einzelnen Kirchenlehrern vermischten:

„Aus den Missständen, die wir beobachten im Bereich der Religionen – und die Missstände mögen auch noch so schlimm sein. Allein schon die Gewalt, die von Religionen in die Welt gebracht worden ist. Daraus folgt ja nicht das Geringste, im Hinblick auf die Frage, ob es einen Gott gibt. Nicht das Geringste. Es verrät eher einen propagandistischen Zuschnitt, wenn die Frage nach der Existenz Gottes vermengt wird mit antiklerikalen, antireligiösen Kritiken. Auch wenn diese im Einzelnen für sich genommen berechtigt sind.“



https://www.deutschlandfunk.de/atheismu ... _id=498861
Klar, wenn das der Führer... äh Gott wüsste....
und den hat es schliesslich auch gegeben und wie wir seit Kujau wissen, war der eigentlich... wäre doch mal was für den Stern...

Ich würde ja eher daraus schließen, dass es Gott entweder nicht gibt oder aber er eine dermaßene Drecksau ist, dass mir die Einführung der Todesstrafe angebracht erscheint, wenn man ihn Mal erwischt... so ergäbe auch die Raumfahrt Sinn, statt Apollo 15 eben Rafi Eitan 1 in neuer Mission

wenn das dem Herrn Religionsphilosophen besser gefällt...
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Heinz B.
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Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von Heinz B. »

jeck3108 hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 14:55 Klar, wenn das der Führer... äh Gott wüsste....
und den hat es schliesslich auch gegeben und wie wir seit Kujau wissen, war der eigentlich... wäre doch mal was für den Stern...

Ich würde ja eher daraus schließen, dass es Gott entweder nicht gibt oder aber er eine dermaßene Drecksau ist, dass mir die Einführung der Todesstrafe angebracht erscheint, wenn man ihn Mal erwischt... so ergäbe auch die Raumfahrt Sinn, statt Apollo 15 eben Rafi Eitan 1 in neuer Mission

wenn das dem Herrn Religionsphilosophen besser gefällt...
Ja, ja, der liebe, gütige Gott. Der Gott,der es zuläßt, dass ...

... in seinem Namen seit Jahrhunderten Millionen Menschen gequält, missbraucht, verstümmel, verbrannt und abgeschlachtet wurden.

... die von ihm "berufenen" Priester zu Hunderten Kinder und Jugendliche missbrauch(t)en und die Kardinäle und Bischöfe die o.g. Pfaffen nicht nur vor Strafverfolgung schützen, sondern diese Verbrecher sogar in arglose Pfarreien weiter vermitteln, damit sie dort wieder Kinder missbrauchen können.

... in Kriegen auf beiden Seiten Waffen gesegnet werden und sich die Gläubigen gegenseitig umbringen.

... dass die Kirchen viele Milliarden Euro/Dollar horten und täglich vermehren, aber kaum einen Cent davon nutzen, um in weiten Teilen der Welt Menschen vor Hungertod und Krankheiten zu bewahren.

... sein eigener Sohn bestialisch zu Tode gequält wird, um die Menschen von der Erbsünde, die er selbst "erfunden" hat, zu erlösen.

Was von einem solchen Gott zu halten ist (wenn es ihn denn gäbe), hast du sehr plastisch formuliert. :clap:

Merke:
Nicht die Menschen brauchen Götter, sondern die Götter Menschen!
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von Depp72 »

Heinz B. hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 15:19 Ja, ja, der liebe, gütige Gott. Der Gott,der es zuläßt, dass ...

... in seinem Namen seit Jahrhunderten Millionen Menschen gequält, missbraucht, verstümmel, verbrannt und abgeschlachtet wurden.

Heinzilein, du mußt nicht traurig sein
Ich weiß, du bist nicht gern allein
Und schuld war doch nur der Wein
Und du sagst sicher Spatzilein

Ich werd' dir noch einmal verzeih'n
Die Hauptsache ist
Du kommst heim
So kann nur ein Engel sein
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Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von erpie »

jeck3108 hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 14:55
Klar, wenn das der Führer... äh Gott wüsste....
und den hat es schliesslich auch gegeben und wie wir seit Kujau wissen, war der eigentlich... wäre doch mal was für den Stern...

Ich würde ja eher daraus schließen, dass es Gott entweder nicht gibt oder aber er eine dermaßene Drecksau ist, dass mir die Einführung der Todesstrafe angebracht erscheint, wenn man ihn Mal erwischt... so ergäbe auch die Raumfahrt Sinn, statt Apollo 15 eben Rafi Eitan 1 in neuer Mission

wenn das dem Herrn Religionsphilosophen besser gefällt...
Mensch jeck Gott wohnt im Prenzlauer Berg in der Choriner Straße
Ahne - Zwiegespräche Mit Gott
Gott wohnt in der Choriner Straße 61. Er ist im Mai 2004 umgezogen, von der 63 in die 61. Viele kennen ihn sicher noch aus der 63. Ahne wohnt in der Nähe und unterhält sich öfter mit Gott. Um nun der Welt zu zeigen, dass Gott nicht so ist, wie manche denken, haben sich Menschen entschlossen, diese Gespräche im Radio zu senden. Hoffentlich fühlt sich niemand bemüßigt, deshalb gleich Fahnen zu verbrennen, Schokolade zu boykottieren oder den Autor Ahne zu ärgern. Das wäre sicher nicht in Gottes Sinne.
https://www.freie-radios.net/80542
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Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von jeck3108 »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 22:37
jeck3108 hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 14:55
Klar, wenn das der Führer... äh Gott wüsste....
und den hat es schliesslich auch gegeben und wie wir seit Kujau wissen, war der eigentlich... wäre doch mal was für den Stern...

Ich würde ja eher daraus schließen, dass es Gott entweder nicht gibt oder aber er eine dermaßene Drecksau ist, dass mir die Einführung der Todesstrafe angebracht erscheint, wenn man ihn Mal erwischt... so ergäbe auch die Raumfahrt Sinn, statt Apollo 15 eben Rafi Eitan 1 in neuer Mission

wenn das dem Herrn Religionsphilosophen besser gefällt...
Mensch jeck Gott wohnt im Prenzlauer Berg in der Choriner Straße
Ahne - Zwiegespräche Mit Gott
Gott wohnt in der Choriner Straße 61. Er ist im Mai 2004 umgezogen, von der 63 in die 61. Viele kennen ihn sicher noch aus der 63. Ahne wohnt in der Nähe und unterhält sich öfter mit Gott. Um nun der Welt zu zeigen, dass Gott nicht so ist, wie manche denken, haben sich Menschen entschlossen, diese Gespräche im Radio zu senden. Hoffentlich fühlt sich niemand bemüßigt, deshalb gleich Fahnen zu verbrennen, Schokolade zu boykottieren oder den Autor Ahne zu ärgern. Das wäre sicher nicht in Gottes Sinne.
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Sehr nett, danke :thumbup:
Mit doppeltem Effekt: an sich schön und dazu noch Mal wieder Berliner Sprachfarbe
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Re: Deppenwelt: Gottlos?

Beitrag von Hoellenvaart »

Heinz B. hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 15:19
jeck3108 hat geschrieben: Mittwoch 18. August 2021, 14:55 Klar, wenn das der Führer... äh Gott wüsste....
und den hat es schliesslich auch gegeben und wie wir seit Kujau wissen, war der eigentlich... wäre doch mal was für den Stern...

Ich würde ja eher daraus schließen, dass es Gott entweder nicht gibt oder aber er eine dermaßene Drecksau ist, dass mir die Einführung der Todesstrafe angebracht erscheint, wenn man ihn Mal erwischt... so ergäbe auch die Raumfahrt Sinn, statt Apollo 15 eben Rafi Eitan 1 in neuer Mission

wenn das dem Herrn Religionsphilosophen besser gefällt...
Ja, ja, der liebe, gütige Gott. Der Gott,der es zuläßt, dass ...

... in seinem Namen seit Jahrhunderten Millionen Menschen gequält, missbraucht, verstümmel, verbrannt und abgeschlachtet wurden.

... die von ihm "berufenen" Priester zu Hunderten Kinder und Jugendliche missbrauch(t)en und die Kardinäle und Bischöfe die o.g. Pfaffen nicht nur vor Strafverfolgung schützen, sondern diese Verbrecher sogar in arglose Pfarreien weiter vermitteln, damit sie dort wieder Kinder missbrauchen können.

... in Kriegen auf beiden Seiten Waffen gesegnet werden und sich die Gläubigen gegenseitig umbringen.

... dass die Kirchen viele Milliarden Euro/Dollar horten und täglich vermehren, aber kaum einen Cent davon nutzen, um in weiten Teilen der Welt Menschen vor Hungertod und Krankheiten zu bewahren.

... sein eigener Sohn bestialisch zu Tode gequält wird, um die Menschen von der Erbsünde, die er selbst "erfunden" hat, zu erlösen.

Was von einem solchen Gott zu halten ist (wenn es ihn denn gäbe), hast du sehr plastisch formuliert. :clap:

Merke:
Nicht die Menschen brauchen Götter, sondern die Götter Menschen!
ich bin selbst agnostiker, will also bestimmt nicht für die existenz eines gottes plädieren, aber diese argumentation hier ist völliger unsinn:

wie sollte das denn funktionieren? nur ein schlaraffenland ohne jede ungerechtigkeit würde die existenz eines gottes beweisen? faszinierend.

:lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!:

ansonsten empfehle ich Arno Schmidts essay "Atheist ? : Allerdings !"

der hat sich wenigstens humor- und niveauvoll auf eine kritik an den theologen und am christentum beschränkt, statt sich mit lächerlichen und überflüssigen beweisen für oder gegen die existensz gottes zu beschäftigen.
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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Re: Deppenwelt

Beitrag von jeck3108 »

Ach Hölle, ich setz da nächste Mal gerne den Zwinkersmiley. Scheint nötig, bei Religion ist wohl weit verbreitet Schluss mit Lustig.

Die Frage einer Existenz eines wie auch immer gearteten Gottes - oder auch Göttin, das könnte ja bei entsprechenden Kurven noch einen Reiz entwickeln - ist doch keine Diskussion wert.
Demnächst diskutier ich dann, ob die Rückseite von Alpha Centauri aus Käse ist.

Und jahrelang könnte man es sich bequem machen als Agnostiker, der Religionsglaube verlor an Einfluss, weitermachen.
Hat sich leider geändert, durch vielfältige Umstände. Jetzt kann man es eben nicht mehr so einfach laufen lassen, keinen Fussbreit den Religioesen
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Deppenwelt: Afghanistan

Beitrag von Depp72 »

Aus einem fast zehn Jahre alten FAZ-Artikel. Mit Verzögerung trat ein, was dort prognostiziert wurde.
FAZ hat geschrieben:Nicht ohne meine Mudschahedin

Vor zehn Jahren machte sich in Afghanistan Aufbruchstimmung breit. Nun bestimmt die Abzugsstimmung des Westens die Politik. Im Kampf gegen die Taliban haben sich die Aufbauhelfer und Präsident Karzai auf alte Machtstrukturen eingelassen.
[...]
Es ist nicht zuletzt Leuten wie Fahim im Großen oder Nazri Mohammad im Kleinen zu verdanken, dass heute nichts mehr möglich scheint in Afghanistan. Die Macht der Warlords ist ungebrochen, und darum hat sich auch für viele Afghanen nicht viel geändert. Milizen terrorisieren die Bevölkerung, treiben etwa die Stromrechnung mit vorgehaltener Waffe ein. Ob er wollte oder nicht, der Westen habe dazu beigetragen, dass die alten afghanischen Ungerechtigkeiten auch im neuen Afghanistan Bestand hätten, sagt ein erfahrener Diplomat in Kabul. Die Politik der vergangenen zehn Jahre hat diese sogar gefestigt. Kriegsfürsten wie Nazri Mohammad und Fahim sind zu Partnern der Nato geworden oder sie übernahmen Regierungsämter. Oder beides.

Bürgerkrieg ist wahrscheinlicher

Thomas Ruttig kennt die afghanischen Machtstrukturen gut. Er hat sie viele Jahre lang beobachtet, arbeitete als junger DDR-Diplomat in Kabul, seit dem Jahr 2000 für die UN-Missionen Unsma und Unama. Am 5. Dezember reist er schon zum zweiten Mal zu einer Konferenz nach Bonn, die den Weg für eine friedliche Zukunft Afghanistans bereiten soll. Doch Ruttig hält einen neuen Bürgerkrieg für wahrscheinlicher als eine friedliche Entwicklung.

In Afghanistan hat sich die Aufbruchstimmung nach dem Sturz des Taliban-Regimes 2001 rasch verflüchtigt. Längst bereiten sich Afghanen darauf vor, dass die Taliban zurückkehren, dass sie die Macht wieder übernehmen oder zumindest einen Teil der Macht bekommen. Reiche Familienväter versuchen, ihren Kindern den Weg ins westliche Ausland zu ebnen. Andere, die sich das nicht leisten können, sparen für ein Exil im benachbarten Tadschikistan. In manchen Familien, die sich keine Flucht leisten können, werden die Kinder unter der Regierung und den Taliban aufgeteilt.

Die Afghanische Nationale Armee, die nach dem Abzug der westlichen Soldaten das Land sichern soll, hat mit Desertionsraten zu kämpfen, die amerikanische Offiziere als "untragbar" und Diplomaten in Kabul als "gewaltig" bezeichnen. Die afghanische Armee hat in einem internen Bericht Gründe dafür aufgelistet: Führungsschwäche von Offizieren, ethnisch bedingte Diskriminierung (nur rund vier Prozent der Rekruten sind zum Beispiel Paschtunen aus dem Süden), Druck auf die Familien durch die Aufständischen, schlechte Bezahlung und Behandlung, Straflosigkeit, Drogenkonsum, Anwerbung in lokale Milizen. So, sagen Sicherheitsfachleute in der afghanischen Hauptstadt, sei das Ziel, eine gefechtsbereite Armee aufzustellen, nicht zu erreichen.

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... ageIndex_3


Ein verfluchtes Land? Irgendwie klingt es wie Europa und der Dreißigjährige Krieg. Nur sind es am Hindukusch inzwischen mehr als 40 Jahre und ein Ende ist nicht abzusehen.
RND hat geschrieben: Vom Reiseland der Hippies zum Terrorgebiet: TV-Doku über Afghanistan

In den Sechzigerjahren war Kabul mal ein beliebtes Reiseziel.
Heute ist das kaum noch vorstellbar.
Eine TV-Doku erzählt, wie das weltoffene Afghanistan in wenigen Jahrzehnten zu einem Land des Terrors wurde.

Kinos, Jazz, verrauchte Clubs, Demokratie und starke Frauen: Das Kabul der späten 60er Jahre erscheint aus heutiger Sicht nicht mehr vorstellbar. Naturschönheiten und Kulturschätze zogen damals Touristen aus aller Welt in das Land am Hindukusch, besonders Hippies liebten es als Reiseziel. Wie konnte dieses weltoffene Afghanistan in wenigen Jahrzehnten zu einem Land des Terrors werden? Auf diese Frage will die Doku "Afghanistan. Das verwundete Land" Antworten geben.

Die Regisseure Mayte Carrasco und Marcel Mettelsiefen haben selbst lange als Journalisten und Filmemacher in Afghanistan gelebt und gearbeitet. Sie stellten für den Vierteiler Interviews und viel bislang unveröffentlichtes Filmmaterial zusammen, um die dramatische Verkettung der Konflikte zu zeigen, die Zustände von heute brachten.
https://www.rnd.de/medien/vom-reiseland ... SNM7A.html


Arte-Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/RC-019261/afghanistan/
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GaviaoDF
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Re: Deppenwelt: Afghanistan

Beitrag von GaviaoDF »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 25. August 2021, 16:49 Aus einem fast zehn Jahre alten FAZ-Artikel. Mit Verzögerung trat ein, was dort prognostiziert wurde.
FAZ hat geschrieben:Nicht ohne meine Mudschahedin

Vor zehn Jahren machte sich in Afghanistan Aufbruchstimmung breit. Nun bestimmt die Abzugsstimmung des Westens die Politik. Im Kampf gegen die Taliban haben sich die Aufbauhelfer und Präsident Karzai auf alte Machtstrukturen eingelassen.
[...]
Es ist nicht zuletzt Leuten wie Fahim im Großen oder Nazri Mohammad im Kleinen zu verdanken, dass heute nichts mehr möglich scheint in Afghanistan. Die Macht der Warlords ist ungebrochen, und darum hat sich auch für viele Afghanen nicht viel geändert. Milizen terrorisieren die Bevölkerung, treiben etwa die Stromrechnung mit vorgehaltener Waffe ein. Ob er wollte oder nicht, der Westen habe dazu beigetragen, dass die alten afghanischen Ungerechtigkeiten auch im neuen Afghanistan Bestand hätten, sagt ein erfahrener Diplomat in Kabul. Die Politik der vergangenen zehn Jahre hat diese sogar gefestigt. Kriegsfürsten wie Nazri Mohammad und Fahim sind zu Partnern der Nato geworden oder sie übernahmen Regierungsämter. Oder beides.

Bürgerkrieg ist wahrscheinlicher

Thomas Ruttig kennt die afghanischen Machtstrukturen gut. Er hat sie viele Jahre lang beobachtet, arbeitete als junger DDR-Diplomat in Kabul, seit dem Jahr 2000 für die UN-Missionen Unsma und Unama. Am 5. Dezember reist er schon zum zweiten Mal zu einer Konferenz nach Bonn, die den Weg für eine friedliche Zukunft Afghanistans bereiten soll. Doch Ruttig hält einen neuen Bürgerkrieg für wahrscheinlicher als eine friedliche Entwicklung.

In Afghanistan hat sich die Aufbruchstimmung nach dem Sturz des Taliban-Regimes 2001 rasch verflüchtigt. Längst bereiten sich Afghanen darauf vor, dass die Taliban zurückkehren, dass sie die Macht wieder übernehmen oder zumindest einen Teil der Macht bekommen. Reiche Familienväter versuchen, ihren Kindern den Weg ins westliche Ausland zu ebnen. Andere, die sich das nicht leisten können, sparen für ein Exil im benachbarten Tadschikistan. In manchen Familien, die sich keine Flucht leisten können, werden die Kinder unter der Regierung und den Taliban aufgeteilt.

Die Afghanische Nationale Armee, die nach dem Abzug der westlichen Soldaten das Land sichern soll, hat mit Desertionsraten zu kämpfen, die amerikanische Offiziere als "untragbar" und Diplomaten in Kabul als "gewaltig" bezeichnen. Die afghanische Armee hat in einem internen Bericht Gründe dafür aufgelistet: Führungsschwäche von Offizieren, ethnisch bedingte Diskriminierung (nur rund vier Prozent der Rekruten sind zum Beispiel Paschtunen aus dem Süden), Druck auf die Familien durch die Aufständischen, schlechte Bezahlung und Behandlung, Straflosigkeit, Drogenkonsum, Anwerbung in lokale Milizen. So, sagen Sicherheitsfachleute in der afghanischen Hauptstadt, sei das Ziel, eine gefechtsbereite Armee aufzustellen, nicht zu erreichen.

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... ageIndex_3


Ein verfluchtes Land? Irgendwie klingt es wie Europa und der Dreißigjährige Krieg. Nur sind es am Hindukusch inzwischen mehr als 40 Jahre und ein Ende ist nicht abzusehen.
RND hat geschrieben: Vom Reiseland der Hippies zum Terrorgebiet: TV-Doku über Afghanistan

In den Sechzigerjahren war Kabul mal ein beliebtes Reiseziel.
Heute ist das kaum noch vorstellbar.
Eine TV-Doku erzählt, wie das weltoffene Afghanistan in wenigen Jahrzehnten zu einem Land des Terrors wurde.

Kinos, Jazz, verrauchte Clubs, Demokratie und starke Frauen: Das Kabul der späten 60er Jahre erscheint aus heutiger Sicht nicht mehr vorstellbar. Naturschönheiten und Kulturschätze zogen damals Touristen aus aller Welt in das Land am Hindukusch, besonders Hippies liebten es als Reiseziel. Wie konnte dieses weltoffene Afghanistan in wenigen Jahrzehnten zu einem Land des Terrors werden? Auf diese Frage will die Doku "Afghanistan. Das verwundete Land" Antworten geben.

Die Regisseure Mayte Carrasco und Marcel Mettelsiefen haben selbst lange als Journalisten und Filmemacher in Afghanistan gelebt und gearbeitet. Sie stellten für den Vierteiler Interviews und viel bislang unveröffentlichtes Filmmaterial zusammen, um die dramatische Verkettung der Konflikte zu zeigen, die Zustände von heute brachten.
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Arte-Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/RC-019261/afghanistan/
Seit 40 Jahren?
Das geht schon seit Ewigkeiten so und wird sich nicht ändern:

https://thehill.com/opinion/internation ... he-taliban
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

Quelle: Wer wohl?
jeck3108
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2. Verein: bin ich dualfan?

Re: Deppenwelt

Beitrag von jeck3108 »

Ja, die Verteidiger der freien Welt hatten immer ein glückliches Händchen bei der Wahl der aufzurüstenden Verbündeten.
Ob nun protofaschistosche Obristenregime, irgendwelche reinstallierten blaubluetigen Menschenschinder oder Psychopathen im religiösen Wahn, das wären schon echte Symphaten.

Und da ja wieder kalter Krieg angesagt ist, von dem Erfolgsmodell wird man nicht lassen.

Diesmal nur ohne scheinbare Alternative, die man sich im hormonueberfluteten pubertären Kleinhirn zur gerechten Weltordnung schön reden kann.
Aber auch die roten Fahnen werden irgendwann wieder flattern... wird nur noch bisschen dauern, aus Diether Dehm wird kein neuer Che, da kann er noch so auf Berufsjugendlicher machen. :lol!:
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Depp72
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Deppenwelt: Porno-Sammlung

Beitrag von Depp72 »

Bild hat geschrieben:Eine Mutter und ein Vater müssen ihrem 43-jährigen Sohn 30 441 Dollar zahlen, weil sie seine Pornosammlung entsorgt haben. Dazu verurteilte ein Richter in Michigan die Eltern.

David Werking war nach seiner Scheidung für zehn Monate zu seinen Eltern nach Grand Haven (Michigan) gezogen. Im Gepäck hatte er eine Pornosammlung bestehend aus Filmen, Magazinen und anderen Gegenständen

https://www.bild.de/news/ausland/news-a ... .bild.html
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Re: Deppenwelt: Porno-Sammlung

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Bild hat geschrieben:Im Gepäck hatte er eine Pornosammlung bestehend aus Filmen, Magazinen und anderen Gegenständen
Mein (spät)pubertär hormonüberflutetes Kleinhirn täte sich für die 'anderen Gegenstände' interessieren.
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Depp72
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Deppenwelt: Afghanistan-Dokumentation

Beitrag von Depp72 »

FAZ hat geschrieben:Afghanistan-Dokumentation

Heute Terror und Chaos, früher Paradies?

Die Dokumentation „Afghanistan. Das verwundete Land“ zeigt, wie es dort vor Krieg und Terror war. Und wie die Tragödie ihren Lauf nahm, bis heute, da die Islamisten wieder an der Macht sind.

Kabul, Ende der Sechzigerjahre. Unbegleitete Frauen in Miniröcken bewegen sich selbstbewusst auf der Straße, es gibt Live-Jazz in zahlreichen verrauchten Clubs, man sieht und spürt pulsierendes Leben und demokratische Aufbruchsstimmung. Im Königreich Afghanistan, einem Land von erstaunlicher Naturschönheit, stehen in den Städten die Zeichen auf Emanzipation. Erstaunliche zeitgenössische Aufnahmen zeigen Weltoffenheit und aufgeklärte Urbanität, die Hauptstadt sieht in vielen Ausschnitten aus wie Paris oder London. Auf dem Land dagegen herrscht das überlieferte Patriarchat in Stammesstrukturen. Ein Land, zwei Welten.

In den nächsten Jahren wachsen die innenpolitischen Konflikte zu gewaltsamen Spannungen. Zwischen Westorientierung und marxistischen Bestrebungen verläuft eine der Konfliktlinien. Spätestens mit dem Einmarsch der Sowjetunion 1979 erscheint Afghanistan als Problemfall auf der weltpolitischen Landkarte. Eine Nation, die sich nach der Machtübernahme der Taliban und dem jüngsten IS-Terror am Flughafen von Kabul im Chaos befindet.
[...]
Dass dieses seit Jahrzehnten von Gewalt und Terror zerrissene Land eine reiche und bewegte Geschichte lange vor den aktuellen Schreckensereignissen hatte, die zuvor nur kursorisch dargestellt wurde, zeigt die Dokumentarserie „Afghanistan. Das verwundete Land“ von Marcel Mettelsiefen („Die Kinder von Aleppo“, 2014) und Mayte Carrasco mit großer Materialfülle und zahlreichen Interviewpartnern, darunter vielen weiblichen Zeitzeugen, in aller Tiefe. Man kann die Serie in den Mediatheken von Arte und der ARD kostenlos, bei Amazon Prime und ­iTunes bezahlpflichtig sehen. Daneben wird sie auch im linearen Fernsehen in der nächsten Zeit einige Male wiederholt.
Genese von Besatzung und Terror

Sie ist überaus sehenswert für alle, die die momentanen Entwicklungen aus ihrer Genese heraus zu begreifen suchen. Fünfzig Jahre afghanische Geschichte und Politik, Besatzung und Terror, Frauenverfolgung und Demokratieanstrengungen nimmt „Afghani­stan“ in etwas mehr als zweihundert informativen, erhellenden und erschütternden Minuten in den Blick. Funde aus zahlreichen Archiven, aktuelle Bilder und eine Fülle an Interviews bilden dabei so etwas wie eine Chronologie der Tragik Afghanistans in den vergangenen rund fünfzig Jahren. „Das Königreich“, „Die Sowjetarmee“, „Mudjaheddin und Taliban“ und „Die NATO-Truppen“ heißen die Folgen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 05253.html
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Deppenwelt: Ein türkischer Deutscher

Beitrag von Depp72 »

D-Mitte hat geschrieben:Sinan Terzioglu und sein Restaurant »Schwarzes Meer«

Das Jahr 1951 war für die Familie Terzioglu aus Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste ein Jahr von ganz besonderer Bedeutung. Nicht weil es von großen weltpolitischen Ereignisse überschattet war (auf der koreanischen Halbinsel tobte ein Krieg, US-Präsident Harry Truman verkündete das Ende des Kriegszustandes mit Deutschland, während die Türkei und Griechenland der NATO beitraten), sondern weil in diesem Jahr der junge Maschinenbauingenieur Hasan Cakir Terzioglu in Düsseldorf bei Mannesmann seinen Job antrat – zehn Jahre bevor das »Anwerbeabkommen« zwischen Bonn und Ankara unterzeichnet wurde, und lange bevor der Begriff »Gastarbeiter« kreiert wurde.

Bei Sinan Terzioglu ist der Stolz zu spüren. Das ist auch kein Wunder, denn Hasan Cakir Terzioglu war sein Opa. Sinan hat es aber nicht in die Konstruktionsbüros und Montagehallen getrieben. Wir treffen ihn in seinem Restaurant in der Graf-Adolf-Straße 60. Trotzdem ist der Alte, obwohl schon fast 70 Jahre seit dessen Auswanderung vergangen sind, hier überall präsent. »Schwarzes Meer«, so der Name des Restaurants, ist nicht nur ein Hinweis auf Trabzon, die Hafenstadt am Schwarzen Meer, es ist natürlich auch eine Hommage an den Vorfahren, der damals – in einem ebenfalls unruhigen Jahr – diesen großen Schritt gewagt hatte.

Der Enkel zählt zur »Dritten Generation«. Doch mit der Bezeichnung von Migrationsexperten und Statistikern kann Sinan Terzioglu nur wenig anfangen. Viel mehr fühlt er sich als »echter Bilker Junge«, und sagt das auch: »1985 in Düsseldorf geboren und hier mit zwei Schwestern zusammen aufgewachsen.« Auch sonst keine besonderen »Auffälligkeiten«: Städtische Katholische Grundschule St. Michael (Lierenfeld), dann die Schule an der Brinckmannstraße. Mit dem Abitur in der Tasche zog es ihn zum Studium in die Ferne: Boston (US-Bundesstaat Massachusetts). Dort studierte er von 2003 bis 2007; der Abschluss: Business Administration – für einen ehrgeizigen jungen Düsseldorfer mit internationalen Visionen eine ganz normale Station.
[...]
Vor zehn Jahren gingen die Großeltern und vor vier Jahren die Eltern zurück in die Türkei.

Sinan Terzioglu wird in Deutschland bleiben. »Deutschland ist meine Heimat, aber es ist nicht die Heimat meiner Eltern und Großeltern, mein Leben ist hier«, erklärt er und fährt fort »die Eltern leben wieder in der Türkei, sie haben aber uns Kindern alle Freiheiten und Möglichkeiten für ein deutsches Leben gegeben, dafür bin ich ihnen dankbar«.

https://dmitte.de/sinan-terzioglu-und-s ... rzes-meer/
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Deppenwelt: Mike de Hahn

Beitrag von Depp72 »

BR2 hat geschrieben:10. September 1945
Mike, geköpfter Hahn, lebt einfach weiter

Eigentlich wollte Farmer Olsen den Hahn Mike um Kopf und Kragen bringen. Mike überstand jedoch den Enthauptungsversuch. Und wurde kopflos eine tierische Berühmtheit.

Sein Name war Mike - und seine Karriere begann damit, dass man ihm den Kopf abhackte. Doch Mike lebte weiter. - "Nicht ungewöhnlich für einen Hühnervogel, nach dem Köpfen noch ein wenig zu flattern", dachte Farmer Lloyd Olsen - und legte das Schlachtermesser beiseite, ohne Mike einen weiteren Blick zu gönnen.

Doch 30 Minuten später sauste der Gockel immer noch über den Hof. Kopflos - und quicklebendig. Wie war das möglich? Als er sogar ansetzte, verstreute Körner vom Boden aufzupicken - ohne Kopf und ohne Schnabel - wurde seinem Besitzer flau im Magen. Kurzerhand sperrte er das Tier in eine alte Holzkiste, bestimmt würde Mike über Nacht sein Hahnen-Leben aushauchen. Doch der schob einfach seinen nicht mehr existierenden Kopf unter die Federn - mal rechts, mal links - und tat weiterhin, als sei nichts geschehen. Und trotzdem: Seit diesem 10. September 1945 sollte auf der bescheidenen Farm in Colorado nichts mehr so sein wie zuvor.

Huhn lebt ohne Kopf

Auch am nächsten Morgen tat Mike das, was er immer tat - rannte mit den Hühnern um die Wette, stolzierte auf der Hühnerleiter und versuchte sogar zu krähen: Erstickte Laute gurgelten aus der blutigen Halsöffnung. Da hielt Lloyd Olsen es nicht mehr aus und beschloss, das verstümmelte Tier untersuchen zu lassen; 400 Kilometer weit entfernt, beim nächstgelegenen Tierarzt. Die Diagnose klang schauerlich: Auch ohne Kopf war Mike nicht nur beschwerdefrei, sondern in Topform.

Wie war das möglich? Ganz einfach: Lloyd Olsen hatte den tödlichen Halsschnitt offenbar ungewöhnlich hoch angesetzt. Er hatte Mike sozusagen um Gesicht und Schnabel gebracht - ein Ohr und der größte Teil des Stammhirns waren aber unversehrt geblieben. Dank eines Blutgerinnsels war der Hahn nicht verblutet.

"Miracle-Mike" geht auf Tour

Farmer Olsen staunte nicht schlecht - und hatte plötzlich allerhand zu tun: mit einer Pipette mehrmals täglich Schleim und Dreck aus Mikes offenliegender Speiseröhre entfernen, Trinkwasser und Körnerbrei einträufeln. Dafür bekam er jede Menge Bier frei Haus - neugierige Nachbarn ließen eine Flasche nach der anderen springen, um einen Blick auf die ausgefallene Kreatur zu werfen.

Und Mike nahm Anlauf zu einer schrillen Karriere: Schon wenige Wochen später war er mit Foto-Reportagen im Time- und im Live-Magazin vertreten. Anschließend tourte er als "Miracle-Mike", als "Wunder-Mike", durch die USA. Los Angeles, San Diego, New York - Farmer Olsen scheffelte ein kleines Vermögen. Und Mike? Der nahm ganze vier Kilo zu - dank umsichtiger Pflege. Wenn nur dieses grässliche Gurgeln nicht gewesen wäre …

Auf der Heimreise von einer Tour war es dann plötzlich zu spät: Mitten in der Nacht in einem kleinen Hotel in Phoenix erstickte der Star ohne Kopf an einem zähen Schleimpfropfen - ganze 18 Monate nach seiner Enthauptung. Farmer Olsen war untröstlich - und natürlich: Er probierte es noch ein paar Mal mit anderen Hähnen. Doch so einen Treffer hat er nie wieder gelandet…

https://www.br.de/radio/bayern2/sendung ... r-100.html
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Mike Hahnke
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Deppenwelt: Stern verloren

Beitrag von Depp72 »

Travelbook hat geschrieben:Weltberühmter Streetfood-Imbiss in Singapur verliert Michelin-Stern

Es kostet weniger als hierzulande eine Currywurst mit Pommes und wird auf einem Pappteller serviert: Das Gericht [Chicken Rice], für das ein Koch 2017 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Es folgte ein beispielloser Hype – der nun allerdings mit der Aberkennung des Sterns endete. Was aus dem günstigsten Sterne-Mahl der Welt wurde.
[...]
Es folgte nach der Verleihung eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Erstmal benannte Chan seine Garküche um. Der einst sperrige Name wich dem kürzeren „Hawker Chan“. Hawker, das heißt übersetzt: Straßenhändler. In Singapur sind „Hawker Center“ die Variante von typischen asiatischen Straßenständen. Ursprünglich kochte der in Malaysia geborene Boss selbst, einzig drei Helfer und manchmal Frau und Tochter unterstützten ihn. Doch mit dem Stern kamen der Ruhm und auch Investoren. Einer machte Chans Imbiss zu einer Kette, die in mehrere asiatische Länder, zum Beispiel in die Philippinen, expandierte.

Ob die Qualität unter dem schnellen Wachstum des Imbisses, der einst vor allem durch den bescheidenen Koch überzeugte, litt? Die genauen Gründe sind nicht bekannt. Fakt ist jedoch, dass der bekannteste Imbiss Singapurs seinen Michelin-Stern nun verloren hat – in der aktuellen Ausgabe des Guide Michelin wird „Hawker Chan“ nicht mehr mit eben solchem aufgeführt. Woran es gelegen habe, wisse man selber nicht, teilte ein Sprecher des Stands CNN mit. Aber man werde „weiterhin köstliche und erschwingliche Mahlzeiten servieren, denn das ist unsere Vision und Mission“.
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