Deppenwelt

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Depp72
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Deppenwelt: Nudel-Notstand?

Beitrag von Depp72 »

Nein, nicht der in der Hose.

Mopo hat geschrieben:„Pasta ist Liebe auf dem Teller“, schwärmte Tim Mälzer kürzlich. Uns droht jetzt allerdings Liebesentzug, denn womöglich werden bald die Nudeln knapp! Schuld daran sind Corona, Dürre – und kanadische Lieferengpässe.

In Frankreich sind im Oktober die Preise für Discounter-Nudeln im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 Prozent gestiegen, wie das Marktforschungsinstitut Nielsen berichtet. Und das haben Verbraucher auch der Dürre in Kanada zu verdanken. Die halbierte nämlich die Ernteerträge.

„Durch die Missernte im Hauptexportland Kanada, aber auch in Frankreich und anderen Teilen der Welt, fehlen auf dem Weltmarkt geschätzt zwei bis drei Millionen Tonnen auf einem bereits seit Jahren eng versorgten Markt“, erklärt der Geschäftsführer des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS), Peter Haarbeck.

Die Nudel-Knappheit wird sich wohl noch verschärfen

„Was die Preise und die Knappheit von Hartweizen angeht, steht das Schlimmste vielleicht noch bevor“, warnt die Analystin Seve­rine Omnes-Maisons vom Agrar-Forschungsinstitut Stratégie Grains. Einige Verarbeiter laufen sogar Gefahr, in den kommenden Monaten ihre Produktion stoppen zu müssen.

Und die Nudelnot könnte sich in den nächsten Monaten durchaus noch verschärfen. „Die Situation wird noch dramatischer sein als jetzt, denn im Moment können wir heimischen Weizen finden“, sagt Vincenzo Divella, Geschäftsführer der Nudelmarke Divella der „BZ“. „Die Situation bei Hartweizen ist sehr ernst.“ Die Europäische Kommission hat zuletzt die Prognose für die nächste Weizenernte in Italien von 4,3 auf 3,7 Millionen Tonnen gesenkt.

Exportpreise für Weizen haben sich fast verdoppelt

Was die Situation noch verschärft hat: Die Nudelhamsterei am Anfang der Corona-Pandemie! Da haben viele Hersteller nämlich ihre Reserven ausverkauft – und jetzt sind die Linguine-Lager leer. All das hat dazu geführt, dass sich die Exportpreise für Hartweizen seit Juni fast verdoppelt haben.

2021 ist die Weltproduktion von Durum, wie die besonders für elastische und formbare Teige geeignete Weizenart auch genannt wird, auf ein 20-Jahres-Tief gesunken. „Hartweizen ist verzweifelt gesucht“, fasst Haarbeck die Lage zusammen.

Aber es besteht kein Grund zur Pasta-Panik: Wir werden nicht auf Spaghetti Bolo oder Penne arrabbiata verzichten müssen. „Die Nudelregale im Supermarkt werden in den nächsten Monaten nicht leer sein“, erwartet Verbandschef Haarbeck. Aber: „Das Angebot wird deutlich kleiner.“
https://www.mopo.de/news/panorama/pasta ... -notstand/



Gut, dass ich bereits vor Corona immer um die 15 Pakete Pasta unterschiedlichster Nudelformen in der Vorratskammer hatte.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 12. November 2021, 08:03 Asbach-Parolen
In Berlin groß im kommen: 56,4% bei einer Beteiligung von 75% der Wahlberechtigten unterstützen den Volksentscheid der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen".
Am 27.09. stellte die FAZ erstaunt fest: "Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall findet in Berlin eine Mehrheit der Wähler wieder Gefallen am Enteignen der Wirtschaft".
Ein Gespenst geht um...
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erpie
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von erpie »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 10:22
Depp72 hat geschrieben: Freitag 12. November 2021, 08:03 Asbach-Parolen
In Berlin groß im kommen: 56,4% bei einer Beteiligung von 75% der Wahlberechtigten unterstützen den Volksentscheid der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen".
Am 27.09. stellte die FAZ erstaunt fest: "Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall findet in Berlin eine Mehrheit der Wähler wieder Gefallen am Enteignen der Wirtschaft".
Ein Gespenst geht um...
Tja ja die Deutsche Wohnen und Co enteignen Initiative jetzt hier für eine Renaissance abzufeiern ist vielleicht etwas zu früh! Da stehen anscheinend doch sehr eigennützige Interessen hinter den Aktivisten:
Spoiler
Show
„Genderfanatiker und Völkerkundler“: Aktivisten warnen vor „Polit-Sekte“ bei Berliner Enteignungs-Initiative
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
5-6 Minuten

Der Streit in der Berliner Enteignungsinitiative ist heftiger, als bislang bekannt – und wird sich auf etwaige Gespräche mit dem Senat auswirken. Nach Tagesspiegel-Informationen warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.

Ein Mitstreiter beklagt in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, „dass die Kampagne ein Problem mit einer autoritär agierenden Polit-Sekte hat“, deren Anhänger nicht zu geplanten Gesprächen mit dem Senat gehen sollten: Zementiere die IL ihren Einfluss in „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, schreibt der Aktivist, würde dies „nicht nur die demokratische Kultur nach innen weiter beschädigen, sondern auch die Kampagne nach außen delegitimieren“.
Ex-Aktivistin beklagt „Lügenpresse“-Attitüde

Die IL ist unter Gewerkschaftern, Nachbarschaftszirkeln und Einzelpersonen in der Kampagne umstritten. Das hat weniger damit zu, dass der Verfassungsschutz die IL beobachtet, sondern eher damit, dass sich die Anhänger der Gruppe in fast religiöser Weise mit Identitätsfragen befassen – und anderen diese Sicht aufdrängen.

Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht.
Ein Aktivist über mangelnde Meinungsfreiheit

Die erwähnte Ex-Aktivistin, die sich selbst als Marxistin bezeichnet, sagte dem Tagesspiegel: Die IL sei keine linksradikale, schon gar keine sozialistische Organisation. Sie rekrutiere sich aus Wohngemeinschaften in der Innenstadt und werde von „Genderfanatikern und Völkerkundlern“ dominiert. Auch die Debatten in der Kampagne drehten sich oft um sexuelle Orientierung und Hautfarbe, weniger um Mieten und Lohnarbeit. Hinzu käme trotz wohlwollender Berichterstattung vieler Medien eine „Lügenpresse“-Attitüde, die an populistische Verschwörungsmythen erinnere.

Die IL-Vertreter versuchten „Sprachgebote“ durchzusetzen, schreibt der eingangs erwähnte Aktivist. Weil er vorgeschlagen habe, in Gesprächen mit potenziellen Unterstützern der Kampagne „etwas softer zu gendern“, also alltagstauglicher zu sprechen, sei er isoliert worden.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die IL teile Menschen in Gruppen ein, „sogar nach Hautfarben wird unterschieden“, betont werde „das Trennende und nicht das Gemeinsame“. Und: „Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht, so dass freier Meinungsaustausch untereinander unterbunden werden kann. Auch diese Mail wird deswegen längst nicht alle erreichen können, die sie soll“, schreibt der Aktivist. Ihm hätten IL-Vertreter den Zugang zu Online-Foren der Kampagne verwehrt, Passwörter ohne Rücksprache geändert. „Eine produktive Mitarbeit ist erst wieder möglich“, heißt es, „wenn die Interventionistische Linke ihren Anspruch auf Selbstermächtigung und Meinungsführerschaft abgegeben hat.“

Im September hatte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) im Abgeordnetenhaus gesagt: „Der Verfassungsschutz hat keine Erkenntnisse, dass die Initiative ,Deutsche Wohnen & Co. enteignen' sich maßgeblich von Linksextremisten steuern lässt“, sie sei „kein Beobachtungsobjekt“ des Verfassungsschutzes. Akmann erwähnte aber, dass die IL in der Initiative mitmische.
Mitgründer der Enteignungsinitiative von Mitstreiterin angezeigt

Wie berichtet geriet „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ schon vor der Abstimmung in die Kritik. Eine Aktivistin hatte den Mitgründer, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Er soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben. Prütz sagte, dies sei „frei erfunden“, er werde gezielt verleumdet.

Nicht nur zum Lachen. In der Initiative gibt es heftigen Streit.

Wenige Tage nach dem elektoralen Erfolg, als am 26. September 56 Prozent der Wähler für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid stimmten, verließ einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne. Der frühere Rap-Label-Chef Marcus Staiger schrieb, die Initiative werde von „Moralaposteln“ mit „künstlicher Sprache“ dominiert, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die ihre Linie nicht teilten. Ein Sprecher der Initiative teilte dazu mit, die erhobenen Vorwürfe hätten für die Kampagne derzeit keine Priorität. Auch für die IL-Aktivisten gilt die Unschuldsvermutung.

In diesen Tagen diskutiert die Initiative darüber, welche ihrer Vertreter mit dem Senat verhandeln sollen. Der erwähnte Aktivist schreibt dazu: Versuche der IL, „die Hoheit an sich zu reißen und damit die Verhandlungen nach ihrer ausgrenzenden Linie im Hinterzimmer zu dominieren“, sollten endlich offen thematisiert werden.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/gen ... 74906.html
Spoiler
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„Von Feinden umzingelt“: Warum ein prominenter Aktivist „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ verlässt
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
7-9 Minuten

Viel Streit um die richtige Linie, Ärger um Subkultur-Marotten und zwei Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten – es steht trotz des Wahlerfolgs mit einem Ja-Votum von 56 Prozent schlecht um „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Vor zehn Tagen stimmten 1.034.709 Berliner für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid, doch Kritik am internen Umgang mit anderen Meinungen, an fehlender Toleranz und linkem Dogmatismus lässt sie an sich abperlen.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat eine Aktivistin den Mitgründer der Initiative, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Prütz soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni an der Volksbühne, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben.

Zugleich prüft die Justiz die Version von Prütz, dessen Anwalt die mutmaßliche Tat als „frei erfunden“ bezeichnet hatte. Infrage kämen also seinerseits: falsche Verdächtigung, Verleumdung und üble Nachrede. Die Anwältin der Frau sagte inzwischen zu, sie werde mit ihrem Vorwurf gegen Prütz nicht mehr „hausieren“ gehen.

Der Streit über den Umgang mit den Vorwürfen innerhalb der Initiative war durch mehrere Tagesspiegel-Berichte öffentlich geworden. Der harte Kern von „DW & Co. enteignen“ hatte die Angaben der Frau als uneingeschränkt wahr eingestuft, jeden Zweifel daran de facto untersagt und Prütz den Sprecherposten entzogen.

Dem Berliner Aktivisten Michael Prütz wird sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Bis zu 30 Aktivisten von „DW & Co. enteignen“ sowie Politiker der Linken sollen am 21. Juni bei der Volksbühnen-Veranstaltung am Rosa-Luxemburg-Platz vor Ort gewesen sein; die Partei übergab der Initiative damals 30.000 Unterschriften. „DW & Co. enteignen“ brauchte die Signaturen für ihr Volksbegehren. Wenige Tage nach der Veranstaltung informierte die Frau die informelle Leitung der Initiative in einem Bericht über die mutmaßliche Nötigung durch Prütz. Am Ende musste sich Prütz zurückziehen, ohne sich verteidigen zu können.

Auch in der Linkspartei gibt es einzelne Funktionäre, die sich politisch von der Initiative, nicht aber ihrem Anliegen abwenden wollen. Pragmatiker in der Partei gehen schon seit einiger Zeit wegen zunehmender Sektiererei vorsichtig, aber weitgehend unauffällig auf Distanz zur Kampagne.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die Linke-Landeschefin Katina Schubert sagte am Dienstag: „Die Berliner Bevölkerung hat nicht über die Initiative und ihre Verfasstheit abgestimmt, sondern über die Aufforderung an den Senat, einen Gesetzentwurf zur Vergesellschaftung sehr großer Wohnungsbestände profitorientierter Immobiliengesellschaften vorzulegen.“ Dies habe „unabhängig von der Initiative“ noch Bestand.

Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien.
„Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“

Andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“. Staiger beklagt auch den „Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“. Die habe sich dadurch ausgezeichnet, dass sie unterschiedliche Leute angesprochen hat und „einbinden konnte“. Ein bunter Haufen „von engagierten Menschen“, verschiedenen Strömungen, „kompromissbereit, wie es sich für so ein großes Bündnis gehört – vereint, um einem scheinbar übermächtigen Gegner vors Schienbein zu treten“.

Doch das habe sich massiv geändert. Die Bereitschaft, „echte Diversität und somit auch Widersprüche auszuhalten (...), wurde immer geringer“. Am Ende habe er sich „von Feinden umzingelt“ gefühlt, andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“.

Staiger hatte sich auch in den Streit um die Vorwürfe gegen Michael Prütz eingemischt – und nach internen Berichten für ein Verfahren eingesetzt, in dem beide – die Mitstreiterin und Prütz zu Wort kommen können. Prütz’ eigener Vorschlag, den Konflikt in einem moderierten Gespräch zu klären, wurde von der Kampagnenmehrheit abgewiesen. Den Vorwurf zu prüfen sei unangemessen, der Mitstreiterin, die nach ihren Vorwürfen abgetaucht war, sei als Frau uneingeschränkt zu glauben, alles andere sei „Täterschutz“.

Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.
Michael Prütz zu den Entwicklungen innerhalb der Initiative

Prütz wurde aufgefordert, seinen Abgang öffentlich mit einem „Burnout“ zu begründen – er sollte also lügen. Prütz selbst sieht dadurch rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Prütz nennt es „sektenhaftes und dschihadistisches Verhalten“. Maßgeblich verantwortlich dafür soll die „Interventionistische Linke" sein, die in der Kampagne inzwischen den Ton angebe. Gewerkschafter sprechen von einer „wohlstandsverwahrlosten Narzissten-Truppe“. Prütz sagte am Dienstag: „Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.“

Staiger, der in der linken Szene weithin geschätzt wird, wirft „DW & Co. enteignen“ sogar Elitismus vor: Einigen innerhalb der Kampagne gehe es offenbar nicht darum, „dass wir uns gemeinsam entwickeln und gemeinsam lernen können, sondern darum, möglichst rein und korrekt durchs Leben zu flutschen“. Eine Aktivistin habe etwa erklärt, „dass sie an einem längerfristigen Engagement in einem gewissen Viertel gar kein Interesse habe, weil sie mit den Leuten vor Ort gar nicht so viel anfangen könne, da diese vom Habitus halt ganz anders seien“.

Ähnliches war auch in anderen politischen Lagern über die Kampagne gesagt worden: „Die Enteignungs-Initiative war in den Innenstadtkiezen grünen-naher Bürgerkinder erfolgreich, nicht dort, wo die allermeisten Berliner leben – außerhalb des S-Bahn-Rings“, hatte CDU-Bundestagskandidat Mario Czaja vor seinem Wahlsieg in Marzahn-Hellersdorf gesagt – allerdings mit Bezug auf die für die Abstimmung nötigen Unterschriften.

Die Initiative ließ eine schriftliche Anfrage von Montag zu den von Staiger erhobene Vorwürfen unbeantwortet. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher am Dienstag, das habe aktuell für die Kampagne keine Priorität. Stattdessen sprechen Vertreter davon, dass ein Gremium sogar die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen begleiten könnte, um die Umsetzung des Volksentscheids bei der Entstehung einer neuen Regierung und ihres politischen Programms zu überwachen.

Zur Startseite
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Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 10:22 Ein Gespenst geht um...
Fährt das dein neues Auto?


erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 11:57
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„Genderfanatiker und Völkerkundler“: Aktivisten warnen vor „Polit-Sekte“ bei Berliner Enteignungs-Initiative
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
5-6 Minuten

Der Streit in der Berliner Enteignungsinitiative ist heftiger, als bislang bekannt – und wird sich auf etwaige Gespräche mit dem Senat auswirken. Nach Tagesspiegel-Informationen warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.

Ein Mitstreiter beklagt in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, „dass die Kampagne ein Problem mit einer autoritär agierenden Polit-Sekte hat“, deren Anhänger nicht zu geplanten Gesprächen mit dem Senat gehen sollten: Zementiere die IL ihren Einfluss in „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, schreibt der Aktivist, würde dies „nicht nur die demokratische Kultur nach innen weiter beschädigen, sondern auch die Kampagne nach außen delegitimieren“.
Ex-Aktivistin beklagt „Lügenpresse“-Attitüde

Die IL ist unter Gewerkschaftern, Nachbarschaftszirkeln und Einzelpersonen in der Kampagne umstritten. Das hat weniger damit zu, dass der Verfassungsschutz die IL beobachtet, sondern eher damit, dass sich die Anhänger der Gruppe in fast religiöser Weise mit Identitätsfragen befassen – und anderen diese Sicht aufdrängen.

Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht.
Ein Aktivist über mangelnde Meinungsfreiheit

Die erwähnte Ex-Aktivistin, die sich selbst als Marxistin bezeichnet, sagte dem Tagesspiegel: Die IL sei keine linksradikale, schon gar keine sozialistische Organisation. Sie rekrutiere sich aus Wohngemeinschaften in der Innenstadt und werde von „Genderfanatikern und Völkerkundlern“ dominiert. Auch die Debatten in der Kampagne drehten sich oft um sexuelle Orientierung und Hautfarbe, weniger um Mieten und Lohnarbeit. Hinzu käme trotz wohlwollender Berichterstattung vieler Medien eine „Lügenpresse“-Attitüde, die an populistische Verschwörungsmythen erinnere.

Die IL-Vertreter versuchten „Sprachgebote“ durchzusetzen, schreibt der eingangs erwähnte Aktivist. Weil er vorgeschlagen habe, in Gesprächen mit potenziellen Unterstützern der Kampagne „etwas softer zu gendern“, also alltagstauglicher zu sprechen, sei er isoliert worden.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die IL teile Menschen in Gruppen ein, „sogar nach Hautfarben wird unterschieden“, betont werde „das Trennende und nicht das Gemeinsame“. Und: „Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht, so dass freier Meinungsaustausch untereinander unterbunden werden kann. Auch diese Mail wird deswegen längst nicht alle erreichen können, die sie soll“, schreibt der Aktivist. Ihm hätten IL-Vertreter den Zugang zu Online-Foren der Kampagne verwehrt, Passwörter ohne Rücksprache geändert. „Eine produktive Mitarbeit ist erst wieder möglich“, heißt es, „wenn die Interventionistische Linke ihren Anspruch auf Selbstermächtigung und Meinungsführerschaft abgegeben hat.“

Im September hatte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) im Abgeordnetenhaus gesagt: „Der Verfassungsschutz hat keine Erkenntnisse, dass die Initiative ,Deutsche Wohnen & Co. enteignen' sich maßgeblich von Linksextremisten steuern lässt“, sie sei „kein Beobachtungsobjekt“ des Verfassungsschutzes. Akmann erwähnte aber, dass die IL in der Initiative mitmische.
Mitgründer der Enteignungsinitiative von Mitstreiterin angezeigt

Wie berichtet geriet „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ schon vor der Abstimmung in die Kritik. Eine Aktivistin hatte den Mitgründer, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Er soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben. Prütz sagte, dies sei „frei erfunden“, er werde gezielt verleumdet.

Nicht nur zum Lachen. In der Initiative gibt es heftigen Streit.

Wenige Tage nach dem elektoralen Erfolg, als am 26. September 56 Prozent der Wähler für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid stimmten, verließ einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne. Der frühere Rap-Label-Chef Marcus Staiger schrieb, die Initiative werde von „Moralaposteln“ mit „künstlicher Sprache“ dominiert, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die ihre Linie nicht teilten. Ein Sprecher der Initiative teilte dazu mit, die erhobenen Vorwürfe hätten für die Kampagne derzeit keine Priorität. Auch für die IL-Aktivisten gilt die Unschuldsvermutung.

In diesen Tagen diskutiert die Initiative darüber, welche ihrer Vertreter mit dem Senat verhandeln sollen. Der erwähnte Aktivist schreibt dazu: Versuche der IL, „die Hoheit an sich zu reißen und damit die Verhandlungen nach ihrer ausgrenzenden Linie im Hinterzimmer zu dominieren“, sollten endlich offen thematisiert werden.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/gen ... 74906.html
Spoiler
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„Von Feinden umzingelt“: Warum ein prominenter Aktivist „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ verlässt
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
7-9 Minuten

Viel Streit um die richtige Linie, Ärger um Subkultur-Marotten und zwei Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten – es steht trotz des Wahlerfolgs mit einem Ja-Votum von 56 Prozent schlecht um „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Vor zehn Tagen stimmten 1.034.709 Berliner für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid, doch Kritik am internen Umgang mit anderen Meinungen, an fehlender Toleranz und linkem Dogmatismus lässt sie an sich abperlen.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat eine Aktivistin den Mitgründer der Initiative, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Prütz soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni an der Volksbühne, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben.

Zugleich prüft die Justiz die Version von Prütz, dessen Anwalt die mutmaßliche Tat als „frei erfunden“ bezeichnet hatte. Infrage kämen also seinerseits: falsche Verdächtigung, Verleumdung und üble Nachrede. Die Anwältin der Frau sagte inzwischen zu, sie werde mit ihrem Vorwurf gegen Prütz nicht mehr „hausieren“ gehen.

Der Streit über den Umgang mit den Vorwürfen innerhalb der Initiative war durch mehrere Tagesspiegel-Berichte öffentlich geworden. Der harte Kern von „DW & Co. enteignen“ hatte die Angaben der Frau als uneingeschränkt wahr eingestuft, jeden Zweifel daran de facto untersagt und Prütz den Sprecherposten entzogen.

Dem Berliner Aktivisten Michael Prütz wird sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Bis zu 30 Aktivisten von „DW & Co. enteignen“ sowie Politiker der Linken sollen am 21. Juni bei der Volksbühnen-Veranstaltung am Rosa-Luxemburg-Platz vor Ort gewesen sein; die Partei übergab der Initiative damals 30.000 Unterschriften. „DW & Co. enteignen“ brauchte die Signaturen für ihr Volksbegehren. Wenige Tage nach der Veranstaltung informierte die Frau die informelle Leitung der Initiative in einem Bericht über die mutmaßliche Nötigung durch Prütz. Am Ende musste sich Prütz zurückziehen, ohne sich verteidigen zu können.

Auch in der Linkspartei gibt es einzelne Funktionäre, die sich politisch von der Initiative, nicht aber ihrem Anliegen abwenden wollen. Pragmatiker in der Partei gehen schon seit einiger Zeit wegen zunehmender Sektiererei vorsichtig, aber weitgehend unauffällig auf Distanz zur Kampagne.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die Linke-Landeschefin Katina Schubert sagte am Dienstag: „Die Berliner Bevölkerung hat nicht über die Initiative und ihre Verfasstheit abgestimmt, sondern über die Aufforderung an den Senat, einen Gesetzentwurf zur Vergesellschaftung sehr großer Wohnungsbestände profitorientierter Immobiliengesellschaften vorzulegen.“ Dies habe „unabhängig von der Initiative“ noch Bestand.

Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien.
„Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“

Andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“. Staiger beklagt auch den „Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“. Die habe sich dadurch ausgezeichnet, dass sie unterschiedliche Leute angesprochen hat und „einbinden konnte“. Ein bunter Haufen „von engagierten Menschen“, verschiedenen Strömungen, „kompromissbereit, wie es sich für so ein großes Bündnis gehört – vereint, um einem scheinbar übermächtigen Gegner vors Schienbein zu treten“.

Doch das habe sich massiv geändert. Die Bereitschaft, „echte Diversität und somit auch Widersprüche auszuhalten (...), wurde immer geringer“. Am Ende habe er sich „von Feinden umzingelt“ gefühlt, andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“.

Staiger hatte sich auch in den Streit um die Vorwürfe gegen Michael Prütz eingemischt – und nach internen Berichten für ein Verfahren eingesetzt, in dem beide – die Mitstreiterin und Prütz zu Wort kommen können. Prütz’ eigener Vorschlag, den Konflikt in einem moderierten Gespräch zu klären, wurde von der Kampagnenmehrheit abgewiesen. Den Vorwurf zu prüfen sei unangemessen, der Mitstreiterin, die nach ihren Vorwürfen abgetaucht war, sei als Frau uneingeschränkt zu glauben, alles andere sei „Täterschutz“.

Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.
Michael Prütz zu den Entwicklungen innerhalb der Initiative

Prütz wurde aufgefordert, seinen Abgang öffentlich mit einem „Burnout“ zu begründen – er sollte also lügen. Prütz selbst sieht dadurch rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Prütz nennt es „sektenhaftes und dschihadistisches Verhalten“. Maßgeblich verantwortlich dafür soll die „Interventionistische Linke" sein, die in der Kampagne inzwischen den Ton angebe. Gewerkschafter sprechen von einer „wohlstandsverwahrlosten Narzissten-Truppe“. Prütz sagte am Dienstag: „Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.“

Staiger, der in der linken Szene weithin geschätzt wird, wirft „DW & Co. enteignen“ sogar Elitismus vor: Einigen innerhalb der Kampagne gehe es offenbar nicht darum, „dass wir uns gemeinsam entwickeln und gemeinsam lernen können, sondern darum, möglichst rein und korrekt durchs Leben zu flutschen“. Eine Aktivistin habe etwa erklärt, „dass sie an einem längerfristigen Engagement in einem gewissen Viertel gar kein Interesse habe, weil sie mit den Leuten vor Ort gar nicht so viel anfangen könne, da diese vom Habitus halt ganz anders seien“.

Ähnliches war auch in anderen politischen Lagern über die Kampagne gesagt worden: „Die Enteignungs-Initiative war in den Innenstadtkiezen grünen-naher Bürgerkinder erfolgreich, nicht dort, wo die allermeisten Berliner leben – außerhalb des S-Bahn-Rings“, hatte CDU-Bundestagskandidat Mario Czaja vor seinem Wahlsieg in Marzahn-Hellersdorf gesagt – allerdings mit Bezug auf die für die Abstimmung nötigen Unterschriften.

Die Initiative ließ eine schriftliche Anfrage von Montag zu den von Staiger erhobene Vorwürfen unbeantwortet. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher am Dienstag, das habe aktuell für die Kampagne keine Priorität. Stattdessen sprechen Vertreter davon, dass ein Gremium sogar die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen begleiten könnte, um die Umsetzung des Volksentscheids bei der Entstehung einer neuen Regierung und ihres politischen Programms zu überwachen.

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Danke für die Links. Made my day. Verwöhnte Bürgerkinder und marxistische Schulung, da muss was Gutes entstehen. :smokingjoint:
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Eckfahnenfan »

erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 11:57
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 10:22
Depp72 hat geschrieben: Freitag 12. November 2021, 08:03 Asbach-Parolen
In Berlin groß im kommen: 56,4% bei einer Beteiligung von 75% der Wahlberechtigten unterstützen den Volksentscheid der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen".
Am 27.09. stellte die FAZ erstaunt fest: "Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall findet in Berlin eine Mehrheit der Wähler wieder Gefallen am Enteignen der Wirtschaft".
Ein Gespenst geht um...
Tja ja die Deutsche Wohnen und Co enteignen Initiative jetzt hier für eine Renaissance abzufeiern ist vielleicht etwas zu früh! Da stehen anscheinend doch sehr eigennützige Interessen hinter den Aktivisten:
Spoiler
Show
„Genderfanatiker und Völkerkundler“: Aktivisten warnen vor „Polit-Sekte“ bei Berliner Enteignungs-Initiative
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
5-6 Minuten

Der Streit in der Berliner Enteignungsinitiative ist heftiger, als bislang bekannt – und wird sich auf etwaige Gespräche mit dem Senat auswirken. Nach Tagesspiegel-Informationen warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.

Ein Mitstreiter beklagt in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, „dass die Kampagne ein Problem mit einer autoritär agierenden Polit-Sekte hat“, deren Anhänger nicht zu geplanten Gesprächen mit dem Senat gehen sollten: Zementiere die IL ihren Einfluss in „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, schreibt der Aktivist, würde dies „nicht nur die demokratische Kultur nach innen weiter beschädigen, sondern auch die Kampagne nach außen delegitimieren“.
Ex-Aktivistin beklagt „Lügenpresse“-Attitüde

Die IL ist unter Gewerkschaftern, Nachbarschaftszirkeln und Einzelpersonen in der Kampagne umstritten. Das hat weniger damit zu, dass der Verfassungsschutz die IL beobachtet, sondern eher damit, dass sich die Anhänger der Gruppe in fast religiöser Weise mit Identitätsfragen befassen – und anderen diese Sicht aufdrängen.

Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht.
Ein Aktivist über mangelnde Meinungsfreiheit

Die erwähnte Ex-Aktivistin, die sich selbst als Marxistin bezeichnet, sagte dem Tagesspiegel: Die IL sei keine linksradikale, schon gar keine sozialistische Organisation. Sie rekrutiere sich aus Wohngemeinschaften in der Innenstadt und werde von „Genderfanatikern und Völkerkundlern“ dominiert. Auch die Debatten in der Kampagne drehten sich oft um sexuelle Orientierung und Hautfarbe, weniger um Mieten und Lohnarbeit. Hinzu käme trotz wohlwollender Berichterstattung vieler Medien eine „Lügenpresse“-Attitüde, die an populistische Verschwörungsmythen erinnere.

Die IL-Vertreter versuchten „Sprachgebote“ durchzusetzen, schreibt der eingangs erwähnte Aktivist. Weil er vorgeschlagen habe, in Gesprächen mit potenziellen Unterstützern der Kampagne „etwas softer zu gendern“, also alltagstauglicher zu sprechen, sei er isoliert worden.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die IL teile Menschen in Gruppen ein, „sogar nach Hautfarben wird unterschieden“, betont werde „das Trennende und nicht das Gemeinsame“. Und: „Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht, so dass freier Meinungsaustausch untereinander unterbunden werden kann. Auch diese Mail wird deswegen längst nicht alle erreichen können, die sie soll“, schreibt der Aktivist. Ihm hätten IL-Vertreter den Zugang zu Online-Foren der Kampagne verwehrt, Passwörter ohne Rücksprache geändert. „Eine produktive Mitarbeit ist erst wieder möglich“, heißt es, „wenn die Interventionistische Linke ihren Anspruch auf Selbstermächtigung und Meinungsführerschaft abgegeben hat.“

Im September hatte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) im Abgeordnetenhaus gesagt: „Der Verfassungsschutz hat keine Erkenntnisse, dass die Initiative ,Deutsche Wohnen & Co. enteignen' sich maßgeblich von Linksextremisten steuern lässt“, sie sei „kein Beobachtungsobjekt“ des Verfassungsschutzes. Akmann erwähnte aber, dass die IL in der Initiative mitmische.
Mitgründer der Enteignungsinitiative von Mitstreiterin angezeigt

Wie berichtet geriet „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ schon vor der Abstimmung in die Kritik. Eine Aktivistin hatte den Mitgründer, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Er soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben. Prütz sagte, dies sei „frei erfunden“, er werde gezielt verleumdet.

Nicht nur zum Lachen. In der Initiative gibt es heftigen Streit.

Wenige Tage nach dem elektoralen Erfolg, als am 26. September 56 Prozent der Wähler für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid stimmten, verließ einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne. Der frühere Rap-Label-Chef Marcus Staiger schrieb, die Initiative werde von „Moralaposteln“ mit „künstlicher Sprache“ dominiert, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die ihre Linie nicht teilten. Ein Sprecher der Initiative teilte dazu mit, die erhobenen Vorwürfe hätten für die Kampagne derzeit keine Priorität. Auch für die IL-Aktivisten gilt die Unschuldsvermutung.

In diesen Tagen diskutiert die Initiative darüber, welche ihrer Vertreter mit dem Senat verhandeln sollen. Der erwähnte Aktivist schreibt dazu: Versuche der IL, „die Hoheit an sich zu reißen und damit die Verhandlungen nach ihrer ausgrenzenden Linie im Hinterzimmer zu dominieren“, sollten endlich offen thematisiert werden.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/gen ... 74906.html
Spoiler
Show
„Von Feinden umzingelt“: Warum ein prominenter Aktivist „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ verlässt
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
7-9 Minuten

Viel Streit um die richtige Linie, Ärger um Subkultur-Marotten und zwei Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten – es steht trotz des Wahlerfolgs mit einem Ja-Votum von 56 Prozent schlecht um „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Vor zehn Tagen stimmten 1.034.709 Berliner für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid, doch Kritik am internen Umgang mit anderen Meinungen, an fehlender Toleranz und linkem Dogmatismus lässt sie an sich abperlen.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat eine Aktivistin den Mitgründer der Initiative, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Prütz soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni an der Volksbühne, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben.

Zugleich prüft die Justiz die Version von Prütz, dessen Anwalt die mutmaßliche Tat als „frei erfunden“ bezeichnet hatte. Infrage kämen also seinerseits: falsche Verdächtigung, Verleumdung und üble Nachrede. Die Anwältin der Frau sagte inzwischen zu, sie werde mit ihrem Vorwurf gegen Prütz nicht mehr „hausieren“ gehen.

Der Streit über den Umgang mit den Vorwürfen innerhalb der Initiative war durch mehrere Tagesspiegel-Berichte öffentlich geworden. Der harte Kern von „DW & Co. enteignen“ hatte die Angaben der Frau als uneingeschränkt wahr eingestuft, jeden Zweifel daran de facto untersagt und Prütz den Sprecherposten entzogen.

Dem Berliner Aktivisten Michael Prütz wird sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Bis zu 30 Aktivisten von „DW & Co. enteignen“ sowie Politiker der Linken sollen am 21. Juni bei der Volksbühnen-Veranstaltung am Rosa-Luxemburg-Platz vor Ort gewesen sein; die Partei übergab der Initiative damals 30.000 Unterschriften. „DW & Co. enteignen“ brauchte die Signaturen für ihr Volksbegehren. Wenige Tage nach der Veranstaltung informierte die Frau die informelle Leitung der Initiative in einem Bericht über die mutmaßliche Nötigung durch Prütz. Am Ende musste sich Prütz zurückziehen, ohne sich verteidigen zu können.

Auch in der Linkspartei gibt es einzelne Funktionäre, die sich politisch von der Initiative, nicht aber ihrem Anliegen abwenden wollen. Pragmatiker in der Partei gehen schon seit einiger Zeit wegen zunehmender Sektiererei vorsichtig, aber weitgehend unauffällig auf Distanz zur Kampagne.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die Linke-Landeschefin Katina Schubert sagte am Dienstag: „Die Berliner Bevölkerung hat nicht über die Initiative und ihre Verfasstheit abgestimmt, sondern über die Aufforderung an den Senat, einen Gesetzentwurf zur Vergesellschaftung sehr großer Wohnungsbestände profitorientierter Immobiliengesellschaften vorzulegen.“ Dies habe „unabhängig von der Initiative“ noch Bestand.

Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien.
„Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“

Andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“. Staiger beklagt auch den „Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“. Die habe sich dadurch ausgezeichnet, dass sie unterschiedliche Leute angesprochen hat und „einbinden konnte“. Ein bunter Haufen „von engagierten Menschen“, verschiedenen Strömungen, „kompromissbereit, wie es sich für so ein großes Bündnis gehört – vereint, um einem scheinbar übermächtigen Gegner vors Schienbein zu treten“.

Doch das habe sich massiv geändert. Die Bereitschaft, „echte Diversität und somit auch Widersprüche auszuhalten (...), wurde immer geringer“. Am Ende habe er sich „von Feinden umzingelt“ gefühlt, andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“.

Staiger hatte sich auch in den Streit um die Vorwürfe gegen Michael Prütz eingemischt – und nach internen Berichten für ein Verfahren eingesetzt, in dem beide – die Mitstreiterin und Prütz zu Wort kommen können. Prütz’ eigener Vorschlag, den Konflikt in einem moderierten Gespräch zu klären, wurde von der Kampagnenmehrheit abgewiesen. Den Vorwurf zu prüfen sei unangemessen, der Mitstreiterin, die nach ihren Vorwürfen abgetaucht war, sei als Frau uneingeschränkt zu glauben, alles andere sei „Täterschutz“.

Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.
Michael Prütz zu den Entwicklungen innerhalb der Initiative

Prütz wurde aufgefordert, seinen Abgang öffentlich mit einem „Burnout“ zu begründen – er sollte also lügen. Prütz selbst sieht dadurch rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Prütz nennt es „sektenhaftes und dschihadistisches Verhalten“. Maßgeblich verantwortlich dafür soll die „Interventionistische Linke" sein, die in der Kampagne inzwischen den Ton angebe. Gewerkschafter sprechen von einer „wohlstandsverwahrlosten Narzissten-Truppe“. Prütz sagte am Dienstag: „Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.“

Staiger, der in der linken Szene weithin geschätzt wird, wirft „DW & Co. enteignen“ sogar Elitismus vor: Einigen innerhalb der Kampagne gehe es offenbar nicht darum, „dass wir uns gemeinsam entwickeln und gemeinsam lernen können, sondern darum, möglichst rein und korrekt durchs Leben zu flutschen“. Eine Aktivistin habe etwa erklärt, „dass sie an einem längerfristigen Engagement in einem gewissen Viertel gar kein Interesse habe, weil sie mit den Leuten vor Ort gar nicht so viel anfangen könne, da diese vom Habitus halt ganz anders seien“.

Ähnliches war auch in anderen politischen Lagern über die Kampagne gesagt worden: „Die Enteignungs-Initiative war in den Innenstadtkiezen grünen-naher Bürgerkinder erfolgreich, nicht dort, wo die allermeisten Berliner leben – außerhalb des S-Bahn-Rings“, hatte CDU-Bundestagskandidat Mario Czaja vor seinem Wahlsieg in Marzahn-Hellersdorf gesagt – allerdings mit Bezug auf die für die Abstimmung nötigen Unterschriften.

Die Initiative ließ eine schriftliche Anfrage von Montag zu den von Staiger erhobene Vorwürfen unbeantwortet. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher am Dienstag, das habe aktuell für die Kampagne keine Priorität. Stattdessen sprechen Vertreter davon, dass ein Gremium sogar die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen begleiten könnte, um die Umsetzung des Volksentscheids bei der Entstehung einer neuen Regierung und ihres politischen Programms zu überwachen.

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Wird noch ne Menge Störmanöver geben. Warte mal ab, wenn die Springerpresse einsteigt.
Mal gespannt, ob sich die Bevölkerung der Hauptstadt davon kirre machen lässt, oder diese billigen Manöver durchschaut.
Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 16:56
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 10:22 Ein Gespenst geht um...
Fährt das dein neues Auto?
Ist nicht mein Auto. Fuhr neulich vor mir her. Vermutlich ein Fan.
Hat aber was: "ECK I 110" - die rote Polizei.

Gibt was Neues aus der Deppenwelt:
Sanktionen des Westens gegen Lukaschenkos Reisefreiheit.
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von erpie »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 17:53
erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 11:57
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 10:22

In Berlin groß im kommen: 56,4% bei einer Beteiligung von 75% der Wahlberechtigten unterstützen den Volksentscheid der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen".
Am 27.09. stellte die FAZ erstaunt fest: "Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall findet in Berlin eine Mehrheit der Wähler wieder Gefallen am Enteignen der Wirtschaft".
Ein Gespenst geht um...
Tja ja die Deutsche Wohnen und Co enteignen Initiative jetzt hier für eine Renaissance abzufeiern ist vielleicht etwas zu früh! Da stehen anscheinend doch sehr eigennützige Interessen hinter den Aktivisten:
Spoiler
Show
„Genderfanatiker und Völkerkundler“: Aktivisten warnen vor „Polit-Sekte“ bei Berliner Enteignungs-Initiative
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
5-6 Minuten

Der Streit in der Berliner Enteignungsinitiative ist heftiger, als bislang bekannt – und wird sich auf etwaige Gespräche mit dem Senat auswirken. Nach Tagesspiegel-Informationen warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.

Ein Mitstreiter beklagt in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, „dass die Kampagne ein Problem mit einer autoritär agierenden Polit-Sekte hat“, deren Anhänger nicht zu geplanten Gesprächen mit dem Senat gehen sollten: Zementiere die IL ihren Einfluss in „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, schreibt der Aktivist, würde dies „nicht nur die demokratische Kultur nach innen weiter beschädigen, sondern auch die Kampagne nach außen delegitimieren“.
Ex-Aktivistin beklagt „Lügenpresse“-Attitüde

Die IL ist unter Gewerkschaftern, Nachbarschaftszirkeln und Einzelpersonen in der Kampagne umstritten. Das hat weniger damit zu, dass der Verfassungsschutz die IL beobachtet, sondern eher damit, dass sich die Anhänger der Gruppe in fast religiöser Weise mit Identitätsfragen befassen – und anderen diese Sicht aufdrängen.

Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht.
Ein Aktivist über mangelnde Meinungsfreiheit

Die erwähnte Ex-Aktivistin, die sich selbst als Marxistin bezeichnet, sagte dem Tagesspiegel: Die IL sei keine linksradikale, schon gar keine sozialistische Organisation. Sie rekrutiere sich aus Wohngemeinschaften in der Innenstadt und werde von „Genderfanatikern und Völkerkundlern“ dominiert. Auch die Debatten in der Kampagne drehten sich oft um sexuelle Orientierung und Hautfarbe, weniger um Mieten und Lohnarbeit. Hinzu käme trotz wohlwollender Berichterstattung vieler Medien eine „Lügenpresse“-Attitüde, die an populistische Verschwörungsmythen erinnere.

Die IL-Vertreter versuchten „Sprachgebote“ durchzusetzen, schreibt der eingangs erwähnte Aktivist. Weil er vorgeschlagen habe, in Gesprächen mit potenziellen Unterstützern der Kampagne „etwas softer zu gendern“, also alltagstauglicher zu sprechen, sei er isoliert worden.

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Die IL teile Menschen in Gruppen ein, „sogar nach Hautfarben wird unterschieden“, betont werde „das Trennende und nicht das Gemeinsame“. Und: „Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht, so dass freier Meinungsaustausch untereinander unterbunden werden kann. Auch diese Mail wird deswegen längst nicht alle erreichen können, die sie soll“, schreibt der Aktivist. Ihm hätten IL-Vertreter den Zugang zu Online-Foren der Kampagne verwehrt, Passwörter ohne Rücksprache geändert. „Eine produktive Mitarbeit ist erst wieder möglich“, heißt es, „wenn die Interventionistische Linke ihren Anspruch auf Selbstermächtigung und Meinungsführerschaft abgegeben hat.“

Im September hatte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) im Abgeordnetenhaus gesagt: „Der Verfassungsschutz hat keine Erkenntnisse, dass die Initiative ,Deutsche Wohnen & Co. enteignen' sich maßgeblich von Linksextremisten steuern lässt“, sie sei „kein Beobachtungsobjekt“ des Verfassungsschutzes. Akmann erwähnte aber, dass die IL in der Initiative mitmische.
Mitgründer der Enteignungsinitiative von Mitstreiterin angezeigt

Wie berichtet geriet „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ schon vor der Abstimmung in die Kritik. Eine Aktivistin hatte den Mitgründer, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Er soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben. Prütz sagte, dies sei „frei erfunden“, er werde gezielt verleumdet.

Nicht nur zum Lachen. In der Initiative gibt es heftigen Streit.

Wenige Tage nach dem elektoralen Erfolg, als am 26. September 56 Prozent der Wähler für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid stimmten, verließ einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne. Der frühere Rap-Label-Chef Marcus Staiger schrieb, die Initiative werde von „Moralaposteln“ mit „künstlicher Sprache“ dominiert, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die ihre Linie nicht teilten. Ein Sprecher der Initiative teilte dazu mit, die erhobenen Vorwürfe hätten für die Kampagne derzeit keine Priorität. Auch für die IL-Aktivisten gilt die Unschuldsvermutung.

In diesen Tagen diskutiert die Initiative darüber, welche ihrer Vertreter mit dem Senat verhandeln sollen. Der erwähnte Aktivist schreibt dazu: Versuche der IL, „die Hoheit an sich zu reißen und damit die Verhandlungen nach ihrer ausgrenzenden Linie im Hinterzimmer zu dominieren“, sollten endlich offen thematisiert werden.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/gen ... 74906.html
Spoiler
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„Von Feinden umzingelt“: Warum ein prominenter Aktivist „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ verlässt
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
7-9 Minuten

Viel Streit um die richtige Linie, Ärger um Subkultur-Marotten und zwei Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten – es steht trotz des Wahlerfolgs mit einem Ja-Votum von 56 Prozent schlecht um „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Vor zehn Tagen stimmten 1.034.709 Berliner für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid, doch Kritik am internen Umgang mit anderen Meinungen, an fehlender Toleranz und linkem Dogmatismus lässt sie an sich abperlen.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat eine Aktivistin den Mitgründer der Initiative, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Prütz soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni an der Volksbühne, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben.

Zugleich prüft die Justiz die Version von Prütz, dessen Anwalt die mutmaßliche Tat als „frei erfunden“ bezeichnet hatte. Infrage kämen also seinerseits: falsche Verdächtigung, Verleumdung und üble Nachrede. Die Anwältin der Frau sagte inzwischen zu, sie werde mit ihrem Vorwurf gegen Prütz nicht mehr „hausieren“ gehen.

Der Streit über den Umgang mit den Vorwürfen innerhalb der Initiative war durch mehrere Tagesspiegel-Berichte öffentlich geworden. Der harte Kern von „DW & Co. enteignen“ hatte die Angaben der Frau als uneingeschränkt wahr eingestuft, jeden Zweifel daran de facto untersagt und Prütz den Sprecherposten entzogen.

Dem Berliner Aktivisten Michael Prütz wird sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Bis zu 30 Aktivisten von „DW & Co. enteignen“ sowie Politiker der Linken sollen am 21. Juni bei der Volksbühnen-Veranstaltung am Rosa-Luxemburg-Platz vor Ort gewesen sein; die Partei übergab der Initiative damals 30.000 Unterschriften. „DW & Co. enteignen“ brauchte die Signaturen für ihr Volksbegehren. Wenige Tage nach der Veranstaltung informierte die Frau die informelle Leitung der Initiative in einem Bericht über die mutmaßliche Nötigung durch Prütz. Am Ende musste sich Prütz zurückziehen, ohne sich verteidigen zu können.

Auch in der Linkspartei gibt es einzelne Funktionäre, die sich politisch von der Initiative, nicht aber ihrem Anliegen abwenden wollen. Pragmatiker in der Partei gehen schon seit einiger Zeit wegen zunehmender Sektiererei vorsichtig, aber weitgehend unauffällig auf Distanz zur Kampagne.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die Linke-Landeschefin Katina Schubert sagte am Dienstag: „Die Berliner Bevölkerung hat nicht über die Initiative und ihre Verfasstheit abgestimmt, sondern über die Aufforderung an den Senat, einen Gesetzentwurf zur Vergesellschaftung sehr großer Wohnungsbestände profitorientierter Immobiliengesellschaften vorzulegen.“ Dies habe „unabhängig von der Initiative“ noch Bestand.

Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien.
„Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“

Andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“. Staiger beklagt auch den „Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“. Die habe sich dadurch ausgezeichnet, dass sie unterschiedliche Leute angesprochen hat und „einbinden konnte“. Ein bunter Haufen „von engagierten Menschen“, verschiedenen Strömungen, „kompromissbereit, wie es sich für so ein großes Bündnis gehört – vereint, um einem scheinbar übermächtigen Gegner vors Schienbein zu treten“.

Doch das habe sich massiv geändert. Die Bereitschaft, „echte Diversität und somit auch Widersprüche auszuhalten (...), wurde immer geringer“. Am Ende habe er sich „von Feinden umzingelt“ gefühlt, andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“.

Staiger hatte sich auch in den Streit um die Vorwürfe gegen Michael Prütz eingemischt – und nach internen Berichten für ein Verfahren eingesetzt, in dem beide – die Mitstreiterin und Prütz zu Wort kommen können. Prütz’ eigener Vorschlag, den Konflikt in einem moderierten Gespräch zu klären, wurde von der Kampagnenmehrheit abgewiesen. Den Vorwurf zu prüfen sei unangemessen, der Mitstreiterin, die nach ihren Vorwürfen abgetaucht war, sei als Frau uneingeschränkt zu glauben, alles andere sei „Täterschutz“.

Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.
Michael Prütz zu den Entwicklungen innerhalb der Initiative

Prütz wurde aufgefordert, seinen Abgang öffentlich mit einem „Burnout“ zu begründen – er sollte also lügen. Prütz selbst sieht dadurch rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Prütz nennt es „sektenhaftes und dschihadistisches Verhalten“. Maßgeblich verantwortlich dafür soll die „Interventionistische Linke" sein, die in der Kampagne inzwischen den Ton angebe. Gewerkschafter sprechen von einer „wohlstandsverwahrlosten Narzissten-Truppe“. Prütz sagte am Dienstag: „Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.“

Staiger, der in der linken Szene weithin geschätzt wird, wirft „DW & Co. enteignen“ sogar Elitismus vor: Einigen innerhalb der Kampagne gehe es offenbar nicht darum, „dass wir uns gemeinsam entwickeln und gemeinsam lernen können, sondern darum, möglichst rein und korrekt durchs Leben zu flutschen“. Eine Aktivistin habe etwa erklärt, „dass sie an einem längerfristigen Engagement in einem gewissen Viertel gar kein Interesse habe, weil sie mit den Leuten vor Ort gar nicht so viel anfangen könne, da diese vom Habitus halt ganz anders seien“.

Ähnliches war auch in anderen politischen Lagern über die Kampagne gesagt worden: „Die Enteignungs-Initiative war in den Innenstadtkiezen grünen-naher Bürgerkinder erfolgreich, nicht dort, wo die allermeisten Berliner leben – außerhalb des S-Bahn-Rings“, hatte CDU-Bundestagskandidat Mario Czaja vor seinem Wahlsieg in Marzahn-Hellersdorf gesagt – allerdings mit Bezug auf die für die Abstimmung nötigen Unterschriften.

Die Initiative ließ eine schriftliche Anfrage von Montag zu den von Staiger erhobene Vorwürfen unbeantwortet. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher am Dienstag, das habe aktuell für die Kampagne keine Priorität. Stattdessen sprechen Vertreter davon, dass ein Gremium sogar die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen begleiten könnte, um die Umsetzung des Volksentscheids bei der Entstehung einer neuen Regierung und ihres politischen Programms zu überwachen.

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https://plus.tagesspiegel.de/berlin/von ... 71702.html
Wird noch ne Menge Störmanöver geben. Warte mal ab, wenn die Springerpresse einsteigt.
Mal gespannt, ob sich die Bevölkerung der Hauptstadt davon kirre machen lässt, oder diese billigen Manöver durchschaut.
Sag mal kannst Du lesen? Da wird keine Kampagne gefahren, die Kritik kommt aus der Initiative selbst. Und nicht nur im Tagesspiegel war davon zu Lesen, auch in der taz etc.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Eckfahnenfan »

erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 18:09
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 17:53
erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 11:57

Tja ja die Deutsche Wohnen und Co enteignen Initiative jetzt hier für eine Renaissance abzufeiern ist vielleicht etwas zu früh! Da stehen anscheinend doch sehr eigennützige Interessen hinter den Aktivisten:
Spoiler
Show
„Genderfanatiker und Völkerkundler“: Aktivisten warnen vor „Polit-Sekte“ bei Berliner Enteignungs-Initiative
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
5-6 Minuten

Der Streit in der Berliner Enteignungsinitiative ist heftiger, als bislang bekannt – und wird sich auf etwaige Gespräche mit dem Senat auswirken. Nach Tagesspiegel-Informationen warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.

Ein Mitstreiter beklagt in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, „dass die Kampagne ein Problem mit einer autoritär agierenden Polit-Sekte hat“, deren Anhänger nicht zu geplanten Gesprächen mit dem Senat gehen sollten: Zementiere die IL ihren Einfluss in „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, schreibt der Aktivist, würde dies „nicht nur die demokratische Kultur nach innen weiter beschädigen, sondern auch die Kampagne nach außen delegitimieren“.
Ex-Aktivistin beklagt „Lügenpresse“-Attitüde

Die IL ist unter Gewerkschaftern, Nachbarschaftszirkeln und Einzelpersonen in der Kampagne umstritten. Das hat weniger damit zu, dass der Verfassungsschutz die IL beobachtet, sondern eher damit, dass sich die Anhänger der Gruppe in fast religiöser Weise mit Identitätsfragen befassen – und anderen diese Sicht aufdrängen.

Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht.
Ein Aktivist über mangelnde Meinungsfreiheit

Die erwähnte Ex-Aktivistin, die sich selbst als Marxistin bezeichnet, sagte dem Tagesspiegel: Die IL sei keine linksradikale, schon gar keine sozialistische Organisation. Sie rekrutiere sich aus Wohngemeinschaften in der Innenstadt und werde von „Genderfanatikern und Völkerkundlern“ dominiert. Auch die Debatten in der Kampagne drehten sich oft um sexuelle Orientierung und Hautfarbe, weniger um Mieten und Lohnarbeit. Hinzu käme trotz wohlwollender Berichterstattung vieler Medien eine „Lügenpresse“-Attitüde, die an populistische Verschwörungsmythen erinnere.

Die IL-Vertreter versuchten „Sprachgebote“ durchzusetzen, schreibt der eingangs erwähnte Aktivist. Weil er vorgeschlagen habe, in Gesprächen mit potenziellen Unterstützern der Kampagne „etwas softer zu gendern“, also alltagstauglicher zu sprechen, sei er isoliert worden.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die IL teile Menschen in Gruppen ein, „sogar nach Hautfarben wird unterschieden“, betont werde „das Trennende und nicht das Gemeinsame“. Und: „Penibel wird über die Kontrolle der Online-Verteiler gewacht, so dass freier Meinungsaustausch untereinander unterbunden werden kann. Auch diese Mail wird deswegen längst nicht alle erreichen können, die sie soll“, schreibt der Aktivist. Ihm hätten IL-Vertreter den Zugang zu Online-Foren der Kampagne verwehrt, Passwörter ohne Rücksprache geändert. „Eine produktive Mitarbeit ist erst wieder möglich“, heißt es, „wenn die Interventionistische Linke ihren Anspruch auf Selbstermächtigung und Meinungsführerschaft abgegeben hat.“

Im September hatte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) im Abgeordnetenhaus gesagt: „Der Verfassungsschutz hat keine Erkenntnisse, dass die Initiative ,Deutsche Wohnen & Co. enteignen' sich maßgeblich von Linksextremisten steuern lässt“, sie sei „kein Beobachtungsobjekt“ des Verfassungsschutzes. Akmann erwähnte aber, dass die IL in der Initiative mitmische.
Mitgründer der Enteignungsinitiative von Mitstreiterin angezeigt

Wie berichtet geriet „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ schon vor der Abstimmung in die Kritik. Eine Aktivistin hatte den Mitgründer, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Er soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben. Prütz sagte, dies sei „frei erfunden“, er werde gezielt verleumdet.

Nicht nur zum Lachen. In der Initiative gibt es heftigen Streit.

Wenige Tage nach dem elektoralen Erfolg, als am 26. September 56 Prozent der Wähler für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid stimmten, verließ einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne. Der frühere Rap-Label-Chef Marcus Staiger schrieb, die Initiative werde von „Moralaposteln“ mit „künstlicher Sprache“ dominiert, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die ihre Linie nicht teilten. Ein Sprecher der Initiative teilte dazu mit, die erhobenen Vorwürfe hätten für die Kampagne derzeit keine Priorität. Auch für die IL-Aktivisten gilt die Unschuldsvermutung.

In diesen Tagen diskutiert die Initiative darüber, welche ihrer Vertreter mit dem Senat verhandeln sollen. Der erwähnte Aktivist schreibt dazu: Versuche der IL, „die Hoheit an sich zu reißen und damit die Verhandlungen nach ihrer ausgrenzenden Linie im Hinterzimmer zu dominieren“, sollten endlich offen thematisiert werden.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/gen ... 74906.html
Spoiler
Show
„Von Feinden umzingelt“: Warum ein prominenter Aktivist „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ verlässt
Alexander Fröhlich, Pascal Bartosz
7-9 Minuten

Viel Streit um die richtige Linie, Ärger um Subkultur-Marotten und zwei Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten – es steht trotz des Wahlerfolgs mit einem Ja-Votum von 56 Prozent schlecht um „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Vor zehn Tagen stimmten 1.034.709 Berliner für den von der Initiative durchgesetzten Volksentscheid, doch Kritik am internen Umgang mit anderen Meinungen, an fehlender Toleranz und linkem Dogmatismus lässt sie an sich abperlen.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat eine Aktivistin den Mitgründer der Initiative, Michael Prütz, angezeigt: Gegen den 69-Jährigen wird wegen Verdachts der sexuellen Nötigung ermittelt. Prütz soll auf einer öffentlichen Veranstaltung im Juni an der Volksbühne, so der Vorwurf, die Hand der Frau an sein erigiertes Glied geführt haben.

Zugleich prüft die Justiz die Version von Prütz, dessen Anwalt die mutmaßliche Tat als „frei erfunden“ bezeichnet hatte. Infrage kämen also seinerseits: falsche Verdächtigung, Verleumdung und üble Nachrede. Die Anwältin der Frau sagte inzwischen zu, sie werde mit ihrem Vorwurf gegen Prütz nicht mehr „hausieren“ gehen.

Der Streit über den Umgang mit den Vorwürfen innerhalb der Initiative war durch mehrere Tagesspiegel-Berichte öffentlich geworden. Der harte Kern von „DW & Co. enteignen“ hatte die Angaben der Frau als uneingeschränkt wahr eingestuft, jeden Zweifel daran de facto untersagt und Prütz den Sprecherposten entzogen.

Dem Berliner Aktivisten Michael Prütz wird sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Bis zu 30 Aktivisten von „DW & Co. enteignen“ sowie Politiker der Linken sollen am 21. Juni bei der Volksbühnen-Veranstaltung am Rosa-Luxemburg-Platz vor Ort gewesen sein; die Partei übergab der Initiative damals 30.000 Unterschriften. „DW & Co. enteignen“ brauchte die Signaturen für ihr Volksbegehren. Wenige Tage nach der Veranstaltung informierte die Frau die informelle Leitung der Initiative in einem Bericht über die mutmaßliche Nötigung durch Prütz. Am Ende musste sich Prütz zurückziehen, ohne sich verteidigen zu können.

Auch in der Linkspartei gibt es einzelne Funktionäre, die sich politisch von der Initiative, nicht aber ihrem Anliegen abwenden wollen. Pragmatiker in der Partei gehen schon seit einiger Zeit wegen zunehmender Sektiererei vorsichtig, aber weitgehend unauffällig auf Distanz zur Kampagne.

Die Tagesspiegel-App Alle aktuellen Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die Digitale Zeitung.

Die Linke-Landeschefin Katina Schubert sagte am Dienstag: „Die Berliner Bevölkerung hat nicht über die Initiative und ihre Verfasstheit abgestimmt, sondern über die Aufforderung an den Senat, einen Gesetzentwurf zur Vergesellschaftung sehr großer Wohnungsbestände profitorientierter Immobiliengesellschaften vorzulegen.“ Dies habe „unabhängig von der Initiative“ noch Bestand.

Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien.
„Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“

Andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“. Staiger beklagt auch den „Verlust einer offenen und heterogenen Kampagne“. Die habe sich dadurch ausgezeichnet, dass sie unterschiedliche Leute angesprochen hat und „einbinden konnte“. Ein bunter Haufen „von engagierten Menschen“, verschiedenen Strömungen, „kompromissbereit, wie es sich für so ein großes Bündnis gehört – vereint, um einem scheinbar übermächtigen Gegner vors Schienbein zu treten“.

Doch das habe sich massiv geändert. Die Bereitschaft, „echte Diversität und somit auch Widersprüche auszuhalten (...), wurde immer geringer“. Am Ende habe er sich „von Feinden umzingelt“ gefühlt, andere Leute „trauten sich nicht mehr, den Mund aufzumachen“.

Staiger hatte sich auch in den Streit um die Vorwürfe gegen Michael Prütz eingemischt – und nach internen Berichten für ein Verfahren eingesetzt, in dem beide – die Mitstreiterin und Prütz zu Wort kommen können. Prütz’ eigener Vorschlag, den Konflikt in einem moderierten Gespräch zu klären, wurde von der Kampagnenmehrheit abgewiesen. Den Vorwurf zu prüfen sei unangemessen, der Mitstreiterin, die nach ihren Vorwürfen abgetaucht war, sei als Frau uneingeschränkt zu glauben, alles andere sei „Täterschutz“.

Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.
Michael Prütz zu den Entwicklungen innerhalb der Initiative

Prütz wurde aufgefordert, seinen Abgang öffentlich mit einem „Burnout“ zu begründen – er sollte also lügen. Prütz selbst sieht dadurch rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Prütz nennt es „sektenhaftes und dschihadistisches Verhalten“. Maßgeblich verantwortlich dafür soll die „Interventionistische Linke" sein, die in der Kampagne inzwischen den Ton angebe. Gewerkschafter sprechen von einer „wohlstandsverwahrlosten Narzissten-Truppe“. Prütz sagte am Dienstag: „Die innere Verfasstheit der Kampagne passt nicht zu den eine Million Stimmen beim Volksentscheid.“

Staiger, der in der linken Szene weithin geschätzt wird, wirft „DW & Co. enteignen“ sogar Elitismus vor: Einigen innerhalb der Kampagne gehe es offenbar nicht darum, „dass wir uns gemeinsam entwickeln und gemeinsam lernen können, sondern darum, möglichst rein und korrekt durchs Leben zu flutschen“. Eine Aktivistin habe etwa erklärt, „dass sie an einem längerfristigen Engagement in einem gewissen Viertel gar kein Interesse habe, weil sie mit den Leuten vor Ort gar nicht so viel anfangen könne, da diese vom Habitus halt ganz anders seien“.

Ähnliches war auch in anderen politischen Lagern über die Kampagne gesagt worden: „Die Enteignungs-Initiative war in den Innenstadtkiezen grünen-naher Bürgerkinder erfolgreich, nicht dort, wo die allermeisten Berliner leben – außerhalb des S-Bahn-Rings“, hatte CDU-Bundestagskandidat Mario Czaja vor seinem Wahlsieg in Marzahn-Hellersdorf gesagt – allerdings mit Bezug auf die für die Abstimmung nötigen Unterschriften.

Die Initiative ließ eine schriftliche Anfrage von Montag zu den von Staiger erhobene Vorwürfen unbeantwortet. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher am Dienstag, das habe aktuell für die Kampagne keine Priorität. Stattdessen sprechen Vertreter davon, dass ein Gremium sogar die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen begleiten könnte, um die Umsetzung des Volksentscheids bei der Entstehung einer neuen Regierung und ihres politischen Programms zu überwachen.

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https://plus.tagesspiegel.de/berlin/von ... 71702.html
Wird noch ne Menge Störmanöver geben. Warte mal ab, wenn die Springerpresse einsteigt.
Mal gespannt, ob sich die Bevölkerung der Hauptstadt davon kirre machen lässt, oder diese billigen Manöver durchschaut.
Sag mal kannst Du lesen? Da wird keine Kampagne gefahren, die Kritik kommt aus der Initiative selbst. Und nicht nur im Tagesspiegel war davon zu Lesen, auch in der taz etc.
Ist doch völlig schnurz, in welchen Blättchen solche aufsehenerregensollende Geschichtchen stehen.
Spiegel, Zeit, Kinder-FAZ,... was ändert das an der Forderung? Nix als Ablenkungsmanöver!
Ist mir jetzt aber auch echt zu blöd, das weiter zu erörtern mit jemandem, der nicht mal das kleine Einmaleins kennt, wie die herrschenden Verhältnisse gegen außerparlamentarische Veränderungsbestrebungen verteidigt werden.
Gibt bestimmt mal wieder eine Gelegenheit mit ganz toll wirkenden Kreuzen auf vorbereitetem Papier SPD oder sonst was Schales zu wählen. Dann biste wieder gefragt, erpie. Schönen Abend.
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von erpie »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 19:12
erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 18:09
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 17:53

Wird noch ne Menge Störmanöver geben. Warte mal ab, wenn die Springerpresse einsteigt.
Mal gespannt, ob sich die Bevölkerung der Hauptstadt davon kirre machen lässt, oder diese billigen Manöver durchschaut.
Sag mal kannst Du lesen? Da wird keine Kampagne gefahren, die Kritik kommt aus der Initiative selbst. Und nicht nur im Tagesspiegel war davon zu Lesen, auch in der taz etc.
Ist doch völlig schnurz, in welchen Blättchen solche aufsehenerregensollende Geschichtchen stehen.
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Ist mir jetzt aber auch echt zu blöd, das weiter zu erörtern mit jemandem, der nicht mal das kleine Einmaleins kennt, wie die herrschenden Verhältnisse gegen außerparlamentarische Veränderungsbestrebungen verteidigt werden.
Gibt bestimmt mal wieder eine Gelegenheit mit ganz toll wirkenden Kreuzen auf vorbereitetem Papier SPD oder sonst was Schales zu wählen. Dann biste wieder gefragt, erpie. Schönen Abend.
Danke Dir auch!
Ist schon ne tolle Unterstellung von Dir! Gehst aber ebenso, was Du anderen hier vorwirfst mit starken Scheuklappen durch die Welt!
...Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien. (Facebook Post)
...warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.(Informationen aus der Initiative heraus an den Tagesspiegel).
Der Eindruck das einigen in der Initiative es mehr um den "medialen Rummel" ging als um das eigentliche Thema entstand schon zuvor. Und es ist schon wieder sehr beeindruckend das Du das alles als Kampagne erkennst und hier in Berlin alle so blind sind! Wenn Du genau hinschauen würdest, wäre Dir aufgefallen, daß diese Dinge erst nach dem erfolgreichen Entscheid durch die Medien an die Öffentlichkeit gebracht wurden, obwohl die Anzeige und der geforderte Rücktritt von Sprecher Prütz lange zuvor geschahen. Achja by the way so ganz außerparlamentarisch sehen die sich auch nicht, Sie wollen ja bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin mit am Tisch sitzen.
Aber ja suhle Dich nur weiter in Deinem Pseudo sozialistischen Klassenkampf vom Golfplatz aus.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Eckfahnenfan »

erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 20:14
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 19:12
erpie hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 18:09

Sag mal kannst Du lesen? Da wird keine Kampagne gefahren, die Kritik kommt aus der Initiative selbst. Und nicht nur im Tagesspiegel war davon zu Lesen, auch in der taz etc.
Ist doch völlig schnurz, in welchen Blättchen solche aufsehenerregensollende Geschichtchen stehen.
Spiegel, Zeit, Kinder-FAZ,... was ändert das an der Forderung? Nix als Ablenkungsmanöver!
Ist mir jetzt aber auch echt zu blöd, das weiter zu erörtern mit jemandem, der nicht mal das kleine Einmaleins kennt, wie die herrschenden Verhältnisse gegen außerparlamentarische Veränderungsbestrebungen verteidigt werden.
Gibt bestimmt mal wieder eine Gelegenheit mit ganz toll wirkenden Kreuzen auf vorbereitetem Papier SPD oder sonst was Schales zu wählen. Dann biste wieder gefragt, erpie. Schönen Abend.
Danke Dir auch!
Ist schon ne tolle Unterstellung von Dir! Gehst aber ebenso, was Du anderen hier vorwirfst mit starken Scheuklappen durch die Welt!
...Erst vor einigen Tagen hatte einer der bekanntesten Aktivisten die Kampagne verlassen. Der Musikjournalist, Kreuzberg-Kenner, frühere Rap-Label-Chef und Kampfsportler Marcus Staiger schrieb am Sonnabend in einem Facebook-Post: Die Initiative sei „immer akademischer und dogmatischer“ geworden, „unsolidarisch, verletzend, ausgrenzend“, dominiert von „Moralaposteln und Rechthaber:innen“ mit „künstlicher Sprache“, denen es „ums Aburteilen und Bestrafen“ derjenigen gehe, die nicht in jedem Punkt linientreu seien. (Facebook Post)
...warnen Aktivisten innerhalb von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ davor, dass ein sektenartiges Netzwerk die Kampagne dominiere. Gemeint ist die „Interventionistische Linke“ (IL), eine aus dem Studentenmilieu stammende Truppe, die „weniger durch fundierte Gesellschaftskritik“ auffällt, wie eine frühere Aktivistin sagte, als vielmehr durch „Phrasendrescherei gelangweilter Oberschichtskinder“.(Informationen aus der Initiative heraus an den Tagesspiegel).
Der Eindruck das einigen in der Initiative es mehr um den "medialen Rummel" ging als um das eigentliche Thema entstand schon zuvor. Und es ist schon wieder sehr beeindruckend das Du das alles als Kampagne erkennst und hier in Berlin alle so blind sind! Wenn Du genau hinschauen würdest, wäre Dir aufgefallen, daß diese Dinge erst nach dem erfolgreichen Entscheid durch die Medien an die Öffentlichkeit gebracht wurden, obwohl die Anzeige und der geforderte Rücktritt von Sprecher Prütz lange zuvor geschahen. Achja by the way so ganz außerparlamentarisch sehen die sich auch nicht, Sie wollen ja bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin mit am Tisch sitzen.
Aber ja suhle Dich nur weiter in Deinem Pseudo sozialistischen Klassenkampf vom Golfplatz aus.
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 18:04 Ist nicht mein Auto. Fuhr neulich vor mir her. Vermutlich ein Fan.
Hat aber was: "ECK I 110" - die rote Polizei.
Oha, Autofahren und gleichzeitig fotografieren.
Heißt das nicht Volkspolizei?
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Dienstag 16. November 2021, 09:33
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 18:04 Ist nicht mein Auto. Fuhr neulich vor mir her. Vermutlich ein Fan.
Hat aber was: "ECK I 110" - die rote Polizei.
Oha, Autofahren und gleichzeitig fotografieren.
Ist gar nicht so schwer. :umbrella:
Depp72 hat geschrieben: Dienstag 16. November 2021, 09:33 Heißt das nicht Volkspolizei?
Vopo, Schupo - ganz egal. Hauptsache Gewaltmonopol. Und Lizenz fürs Schikanieren. :smokingjoint:
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Re: Deppenwelt: Theorie + Praxis

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Depp72 hat geschrieben: Montag 15. November 2021, 16:56 Verwöhnte Bürgerkinder und marxistische Schulung, da muss was Gutes entstehen. :smokingjoint:
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Depp72
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Deppenwelt: Frank Heinrich

Beitrag von Depp72 »

t-online hat geschrieben:Zwölf Jahre lang saß Frank Heinrich für die CDU im Bundestag, jetzt wurde er abgewählt.
[...]
Doch Heinrich findet das nicht schlimm: "Ich sitze jedenfalls nicht zu Hause und weine den ganzen Tag. Ich habe es gern gemacht, aber es ist auch ein bisschen eine Befreiung." Durch das plötzliche Aus wurde ihm klar: Die vergangenen zwölf Jahre waren ein Leben im permanenten Ausnahmezustand. Von dem man nichts merkte, wenn man mittendrin steckt.
[...]
Es geht jetzt um den Beginn seiner politischen Karriere. Heinrich hatte Theologie und Sozialpädagogik studiert und arbeitete nach der Jahrtausendwende als Pastor für die Heilsarmee in Chemnitz: "Damals war ich für bestimmte Fragen der Ansprechpartner, ohne mich darum vorher beworben zu haben. Und wurde beispielsweise gefragt, wie wir es hinbekommen, dass weniger Menschen unter der Brücke schlafen." Er kümmerte sich und beschloss dann, seinen Einfluss zu vergrößern. Vielleicht ließe sich ja in der Politik noch mehr bewegen, dachte er, und wollte es zumindest mal versuchen.

2007 trat er in die CDU ein, kurz darauf ergab sich die Chance, für einen Wahlkreis zu kandidieren. Und tatsächlich, er schaffte es: Schon nach zwei Jahren Parteimitgliedschaft saß er im Bundestag. Heinrich wollte nach oben, und das ging schneller als gedacht. Er wurde regelrecht nach Berlin katapultiert. Und fasste dabei einen Entschluss: "Ich hatte mir vorgenommen, kein Arschloch zu werden."

Sein Vater war Hausmeister in einem Altenheim der Diakonie gewesen, die Mutter hatte dort die Küche geschmissen. Abgehoben sein, das wollte Heinrich nie: "Und ich habe bei meinem ersten Einzug in den Bundestag meine Freunde darum gebeten, auf den Tisch zu hauen, wenn ich zu sehr zum Karriereheini mutiere."

Mit der Karriere geht es erst einmal gut voran. In Berlin engagiert er sich für die Themen, die ihn auch schon als Pastor umtrieben: Heinrich setzt sich für Menschenrechte ein, für Prostituierte, für die Religionsfreiheit. Er wird Teil des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie des Ausschusses für Arbeit und Soziales.

Man müsse Menschen wirklich mögen, sagt Heinrich, sonst halte man das nicht durch

Seine Mission: "Ich wollte meinen Teil dazu beitragen, dass wir Deutschen die Welt zumindest nicht noch ungerechter machen." Einmal schloss er sich einer Boulevard-Schlagzeile an und nannte Deutschland das "Bordell Europas", da zuckten seine konservativen Parteifreunde zusammen. Doch die Aufmerksamkeit für das Thema war damit geschaffen – und Heinrich zufrieden. In den zurückliegenden zwölf Jahren, in denen er in der Union dafür auch zuständig war, hat sich das Budget für humanitäre Hilfe mehr als verdreifacht.

Es wird jetzt grundsätzlicher, Heinrich erzählt und irgendwann gelangt er bei den Basis-Fähigkeiten eines Abgeordneten an. Die hat er sich damals angeeignet, als er neu in den Bundestag gewählt wurde: "Um Spitzenpolitik zu machen, braucht man vier Qualifikationen: Man muss mit wenig Schlaf, unregelmäßigem Essen und permanenter Erreichbarkeit klarkommen. Doch das Wichtigste ist: Man muss Menschen wirklich mögen, sonst hält man das nicht durch."

Damals, in der ersten Legislaturperiode, fängt er an, in Berlin Fuß zu fassen. Er schläft fast immer nur vier Stunden, trifft Journalisten, vernetzt sich mit Parteifreunden, fliegt um den Globus: in den Sudan, in den Kongo, in die USA. "Man nimmt die Welt anders wahr und es ist sehr bereichernd, so viel zu sehen", sagt er. Er gehörte jetzt dazu.

Kwelle & mehr: https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... rden-.html
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Beitrag von erpie »

Was nicht alles möglich ist...
Doch damit nicht genug: Bald können Beatlesfans in Liverpool sogar einen Studiengang rund um die weltberühmte Band aufnehmen. „Hey Jude“ wird also bei der nächsten Weihnachtsfeier nicht nur voller Inbrust um Mitternacht geschmettert, sondern im Hörsaal von Mu­sik­lieb­ha­be­r*in­nen die Entstehungsgeschichte, Musikkomposition und erste Versionen diskutiert.
https://taz.de/Beatles-Studiengang-in-L ... /!5816537/
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Hommage auf Deutschland

Beitrag von Eckfahnenfan »

Gut gemeint ...
tagesanzeiger hat geschrieben: Kolumbianische Polizeischüler posieren bei offizieller Feier als Nazis...
Die Simon-Bolivar-Polizeischule in Tulua organisiere eine «internationale Woche mit Deutschland als Gastland», kommentierte die Polizei
https://www.tagesanzeiger.ch/kolumbiani ... 5406297318
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Hoellenvaart
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Sterben verboten

Beitrag von Hoellenvaart »

Software-Wartung und Überstunden
Bezirk Mitte pausiert für drei Wochen mit Bestattungen
Mi 17.11.21 | 19:41 Uhr

Auf den Friedhöfen im Berliner Bezirk Mitte können ab Mitte Dezember für drei Wochen keine Bestattungen stattfinden. Grund dafür seien Wartungsarbeiten an einer zentralen Computersoftware bei der Friedhofsverwaltung im Bezirk, teilte das Bezirksamt auf rbb-Anfrage mit. Demnach sollen die Wartungsarbeiten vom 15. Dezember bis 2. Januar dauern.

In einer schriftlichen Mitteilung heißt es wörtlich: "Alle Verwaltungsaufgaben in den Friedhofsverwaltungen sind an eine zentrale Software gebunden, diese wird im genannten Zeitraum gewartet und es finden keine Buchungen statt." Außerdem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zeit ihre Überstunden ausgleichen....


https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... tware.html

vielleicht könnte man die leichen so lange im olympiastadion stapeln, da bleiben ja demnächst einige plätze frei.

:lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!:
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Re: Sterben verboten

Beitrag von bolz_platz_kind »

Hoellenvaart hat geschrieben: Sonntag 21. November 2021, 23:39 Software-Wartung und Überstunden
Bezirk Mitte pausiert für drei Wochen mit Bestattungen
Mi 17.11.21 | 19:41 Uhr

Auf den Friedhöfen im Berliner Bezirk Mitte können ab Mitte Dezember für drei Wochen keine Bestattungen stattfinden. Grund dafür seien Wartungsarbeiten an einer zentralen Computersoftware bei der Friedhofsverwaltung im Bezirk, teilte das Bezirksamt auf rbb-Anfrage mit. Demnach sollen die Wartungsarbeiten vom 15. Dezember bis 2. Januar dauern.

In einer schriftlichen Mitteilung heißt es wörtlich: "Alle Verwaltungsaufgaben in den Friedhofsverwaltungen sind an eine zentrale Software gebunden, diese wird im genannten Zeitraum gewartet und es finden keine Buchungen statt." Außerdem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zeit ihre Überstunden ausgleichen....


https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... tware.html

vielleicht könnte man die leichen so lange im olympiastadion stapeln, da bleiben ja demnächst einige plätze frei.

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Ich fasse mal die Kommentare unter diesem Artikel zusammen:

Das muss ja ein echt gruseliges Softwaresystem sein, wenn man drei Wochen für eine Wartung benötigt.
Werden da etwa händisch alle Karteileichen entfernt?

@tcb
Bitte nicht nachmachen.

PS: Die Idee mit dem Olympia-Stadion ist nicht schlecht. Der Begriff "Alte Dame" bekäme eine völlig neue Bedeutung.

:ironie:


MfG
b_p_k
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Da ist aber mal die Zeit stehen geblieben, oder... sehr visionär?
Mit ihrer Nazi-Interpretation der „Woche der Internationalisierung“ für das „Gastland Deutschland“ wurde die Polizeischule Simón Bolívar in Tulúa im Valle del Cauca tatsächlich in ganz Kolumbien schlagartig bekannt. „Mit diesem kulturellen Austausch stärken wir die Kenntnis unserer Polizeischüler. #Polizeitransformation #PolizistSeinIstEineEhre“ schrieb die nationale Polizei über das regionale Engagement in den sozialen Medien. Diesen und andere Jubel-Posts findet man jetzt nur noch als Screenshots.
https://taz.de/Skandal-um-Polizeischule ... /!5814153/
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Deppenwelt: Immer weniger Bankräuber

Beitrag von Depp72 »

FAZ hat geschrieben: Aussterbendes Verbrechen
Warum es immer weniger Bankräuber gibt

Seit der Wiedervereinigung sterben die Bankräuber in Deutschland allmählich aus: Die Zahl der Überfälle auf Banken, Sparkassen und auch Postfilialen ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um 95 Prozent gesunken. So zählte das Landeskriminalamt im Jahr 1993 in Bayern 133 Überfälle auf Geldinstitute und Postfilialen, 2020 waren es nur noch sechs, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilt. Das bedeutet: Nach der Wiedervereinigung wurden Woche für Woche zwei bis drei Banken und Poststellen in Bayern angegriffen, 2020 gab es im Schnitt nur noch alle zwei Monate einen Raubüberfall.

Bayern ist keine Ausnahme, bundesweit und international ist das Bild ähnlich. „Rückläufige Fallzahlen von Banküberfällen seit den 90er Jahren sind nicht nur in Deutschland, sondern zum Beispiel auch in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien zu verzeichnen“, sagt die Sprecherin des LKA. 2001 wurde die statistische Erfassung geändert, seither werden anstelle der „Poststellen“ Überfälle auf Postfilialen und -agenturen gezählt, doch das Bild des starken Rückgangs ändert sich dadurch nicht. Sowohl Polizei als auch Banken, Versicherer und Kriminologen sehen mehrere Ursachen für das Phänomen.

1995 gab es noch fast 70.000 Bankfilialen in Deutschland, Ende vergangenen Jahres waren es laut Bundesbank noch gut 24.000. Bankräuber haben heute also weniger Auswahl als früher. Hinzu kommen technischer Fortschritt und die abnehmende Bedeutung des Bargelds, weshalb in Bankfilialen heute weniger Geld lagert als früher. Außerdem haben die Banken die Sicherheitsvorkehrungen stark verbessert.

Kwelle & mehr: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/au ... 35030.html
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Re: Deppenwelt: Immer weniger Bankräuber

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 25. November 2021, 21:13
FAZ hat geschrieben: Aussterbendes Verbrechen
Warum es immer weniger Bankräuber gibt
Muss am Sozialismus liegen
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Re: Deppenwelt: Immer weniger Bankräuber

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Donnerstag 25. November 2021, 21:46 Muss am Sozialismus liegen
Könnte ein kausaler Zusammenhang sein. Denn der stirbt ja auch aus.
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Deppenwelt

Beitrag von Depp72 »

Tagesspiegel hat geschrieben:Regina Gerken setzte sich stets für andere ein. Auch für Flüchtlinge. Dann wurde sie von einem niedergestochen. Die Söhne kämpfen um ihr Leben. Und verzweifeln.

Es sind nicht die Sirenen, die Malek Hamzeh aufhorchen lassen, die erste, zweite, selbst die dritte nicht. Er tritt ans Fenster, weil das Geheul plötzlich abbricht, direkt vor seinem Haus. Im Beet vor seinem Balkon, wo eben noch die Mutter auf Knien gebuddelt hat, stehen Menschen dicht im Kreis gedrängt. Nur sie sieht er eben nicht. Als Malek Hamzeh, von einer dunklen Vorahnung getrieben, durch den Vorgarten rennt, hört er sich selber „Mama! Mama! Mama!“ rufen. „Sie lag ganz still da“, sagt der 30-Jährige. Die Augen offen, schaut seine Mutter nach oben ins Ungefähre.

Blut tritt aus dem Hals von Regina Gerken, so viel Blut. Der Fremde, der sie mit dem Messer attackiert hat, sitzt ein paar Meter weiter auf dem Bordstein, beobachtet die Rettungsversuche regungslos. Die Waffe hat er neben einem Baum fallen lassen. Es ist der 4. September 2021, ein sonniger Samstag, 13.30 Uhr, Berlin-Wilmersdorf. Der Festgenommene heißt Abdul Malik H., ist 29 Jahre alt, ein Flüchtling aus Afghanistan.

Als die Polizei später Abdul Malik H. abführt, erklärt der Festgenommene einem Beamten, dass er Regina Gerken „ins Paradies geschickt“ habe. „Frauen sollen nicht arbeiten.“ Danach beruft er sich auf sein Recht zu schweigen.

Vier Stunden später sitzt Amer Hamzeh, 31, der ältere Sohn, im Wartezimmer der Intensivstation, als ihn der Oberarzt informiert. Weil das Gehirn von Regina Gerken nicht versorgt wurde, habe es einen Infarkt und beträchtlichen Schaden erlitten: in der linken Hälfte, wo die Bereiche für die Sprache liegen, die Logik, Mathematik.

Es ist der Moment, in dem Amer Hamzeh, nun gesetzlicher Betreuer seiner Mutter, auf „Projektleitungsmodus“ umschaltet, wie er sagt. Sein Ziel: Das Überleben der Mutter zu sichern und sie mit Hilfe der besten Therapien zurückzuholen in diese Welt.
[...]
Aber ausgerechnet Regina! Ständig hören die Hamzehs das, von den Tanten, Freunden, Kollegen, so als habe sich das Schicksal je darum geschert, den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit zu folgen oder gar gerecht zu sein. Was er jetzt von der Justiz erwarte? „Ich bin so im Rettungsmodus für meine Mutter, dass ich sehr wenig über den Täter nachdenke“, sagt Amer Hamzeh.

Aber wenn doch, dann fragen sich die Söhne, ob Abdul Malik H. eigentlich weiß, wem er da im Vorgarten die Klinge in den Hals gerammt hat: einer Frau, die Flüchtlingen half, die 25 Jahre in Beirut gelebt hatte, die islamische Kultur liebte. „Vermutlich hat er keine Ahnung, wie viel Freude und Schönheit er aus diesem Leben gelöscht hat", sagt Amer Hamzeh.

Vermutlich denken wir alle zu selten am richtigen Zeitpunkt nach. Aber immer noch besser, als gar nicht.


Kwelle & mehr: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 38280.html
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
Eckfahnenfan

"Minister für Abrüstung und Verteidigung"

Beitrag von Eckfahnenfan »

war in der DDR der Aufbruch-Evangelist Rainer Eppelmann. Daran erinnert jetzt der "Tagesspiegel".
https://www.tagesspiegel.de/politik/ddr ... 41532.html
Mit der anstehenden Aufbruch-Koalition, bei der die Ampel für Deutschlands Verantwortung in der Welt auf grün gestellt werden soll, hätte die Militärabteilung eigentlich ebenfalls einen passenderen Namen verdient. Wie wär's mit "Ministerium für Aufrüstung und Weltmachtambitionen"? Ist klar - klingt noch etwas holzschnittartig. Daher: Feinschliff bitte!
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Lieblingsverein: Hannover 96
2. Verein: Kaizer Chiefs

Re: Deppenwelt

Beitrag von Linden »

Wie immer dämlich.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

Tod und Hass dem Putinregime