Deppenwelt

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Heinz B.
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Re: Deppenwelt: Köpft den König

Beitrag von Heinz B. »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 5. April 2023, 10:46
Heinz B. hat geschrieben: Dienstag 4. April 2023, 10:07 Dazu nur dieser Abschnitt aus dem Focus zu Cohn-Bendit:

Die Worte sind absolut inakzeptabel. Sie wurden von Cohn-Bendit 1975 geschrieben. Er hat sich später davon distanziert und zugegeben, dass er sie nicht hätte äußern sollen.
Spiegel hat geschrieben:In seiner von Protesten begleiteten Dankesrede im Stuttgarter Neuen Schloss [für den Theodor-Heuss-Preis 2013] distanzierte der Grünen-Politiker sich von seinen Aussagen in den siebziger und achtziger Jahren und betonte, er habe sich nie an Kindern vergriffen. "Kritisiert mich für das, was ich geschrieben habe - bis zu meinem Tod, aber jagt mich nicht für etwas, was ich nicht getan habe." Seine damaligen Äußerungen - etwa über erotische Spiele mit Kindern - seien eine "unerträgliche Provokation" und hätten "so nicht geschrieben werden dürfen". Er ordnete sie ein in den historischen Kontext der 68er Bewegung, die von Tabu-Brüchen geprägt gewesen sei.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellsch ... 95575.html


Auch später noch (1982) gab es von ihm Äußerungen, die ebenfalls nicht akzeptabel sind. In anderen Fällen wurden ihm Äußerungen untergeschoben:
Correctiv hat geschrieben:Derzeit [2019] kursieren zwei Aussagen auf Facebook, die Daniel Cohn-Bendit zugeschrieben werden. Ein Zitat stimmt: Er sagte 1982, es sei ein „erotisches Spiel“, wenn ein fünfjähriges Mädchen sich ausziehe. Die andere Aussage stammt nicht von ihm.

Hat der Grünen-Politiker und Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Daniel Cohn-Bendit, gesagt: „Wenn ein 5-jähriges Mädchen sich beginnt auszuziehen, ist das ein wahnsinnig erotisches Spiel“? Das schreibt ein Nutzer auf Facebook, der am 1. Dezember zwei Bild-Text-Collagen mit dem Zitat und einer weiteren Aussage veröffentlicht hat. Der Beitrag wurde mehr als 300 Mal geteilt.

In der zweiten Collage steht: „Sexualverkehr zwischen Eltern und Kindern muss straffrei bleiben“, allerdings nicht in Anführungszeichen. Dadurch, dass der Satz direkt neben einem Porträt von Cohn-Bendit steht, wirkt es jedoch so, als habe dieser diese Forderung gestellt.

Unsere Recherche zeigt: Das erste Zitat ist richtig wiedergegeben. Daniel Cohn-Bendit sagte den Satz in der französischen Talkshow Apostrophes am 23. April 1982. Das ganze Video kann auf der Webseite des Archiv des Institut National de l’Audiovisuel (INA) kostenpflichtig heruntergeladen werden. Der Ausschnitt, in dem Cohn-Bendit das betreffende Zitat sagt, ist jedoch auch in einem anderen kostenfreien Beitrag von 2001 auf der INA-Webseite zu sehen (ab Minute 0:44).
[...]

Die Aussage auf der zweiten Text-Bild-Collage („Sexualverkehr zwischen Eltern und Kindern muss straffrei bleiben“) ist nach unseren Recherchen kein Zitat von Cohn-Bendit. Sie könnte sich auf Forderungen von Teilen der Grünen in den 80er-Jahren beziehen. Um Sex zwischen Eltern und Kindern ging es dabei zwar nicht explizit, aber um „einvernehmliche Sexualität“ zwischen Erwachsenen und Kindern.

Die Grünen haben diesen Teil der Parteigeschichte ab 2013 in einer Arbeitsgruppe aufgearbeitet. In dem veröffentlichten Bericht ist unter anderem eine Stellungnahme der ehemaligen Grünen-Vorsitzenden Simone Peter von September 2015 zu lesen (Seite 53): „Wir bedauern zutiefst, dass die grüne Partei in ihren Anfangsjahren pädosexuellen Aktivisten und ihren Positionen Raum gelassen hat.“

In dem Bericht wird erklärt, dass es Anfang der 80er-Jahre innerhalb der Grünen Vorstöße gab, das Sexualstrafrecht zu ändern und „die Strafbefreiung einvernehmlicher Sexualität zwischen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern“ zu erwirken (Seite 11).

Zudem sollte ins Wahlprogramm der Grünen für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1985 aufgenommen werden, die Paragrafen 174 und 176 des Strafgesetzbuches (Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen und Sexueller Missbrauch von Kindern) zu streichen oder zu ändern. Es ging den Initiatoren darum, dass „’gewaltfreie Sexualität […] frei sein‘ müsse, ‚unabhängig von Alter, Geschlecht oder anderen Merkmalen’“. Nach heftigen internen Debatten wurden die Beschlüsse, die auf einem Parteitag in Lüdenscheid gefällt worden waren, aber wieder weitgehend zurückgenommen (siehe Bericht ab Seite 303).
Cohn-Bendit dementierte, Teil dieser Debatte gewesen zu sein

Der Bericht enthält auch ein Zeitzeugen-Interview mit Daniel Cohn-Bendit, in dem dieser zu den Vorgängen befragt wurde. Seine Antwort: „Ich habe an diesen Debatten nicht teilgenommen. Ich wüsste nicht, warum ich mich als Zeitzeuge dieser Debatten ausgeben sollte. Da müsst ihr die in Nordrhein-Westfalen fragen […].“

Eine Google-Suche ergab keine Hinweise darauf, dass Cohn-Bendit gesagt hat, dass Eltern legal Sex mit ihren Kindern haben können sollten.
https://correctiv.org/faktencheck/polit ... jahr-1982/

taz hat geschrieben:Selbstverständlich hat sich Cohn-Bendit davon vielfach und variantenreich distanziert. „Das war kein Tatsachenbericht, sondern schlechte Literatur“, sagte Cohn-Bendit der Zeit 2010. „Es war als eine Provokation gedacht, jede Schrift hat ihre Zeit.“ Der taz diktierte er gerade kurz und vorab, dass das Beschriebene zur Realität keinen Bezug habe.

Befreite Liebe

Harte Nachfragen sind (noch) nicht möglich, daher ein Blick darauf, wie der Basar-Text Cohn-Bendits nach der Hosenlatzstelle weitergeht: „Da hat man mich der Perversion beschuldigt“, fährt er fort und berichtet, wie Eltern ihn deswegen aus dem Kinderladen der Universität Frankfurt rausschmeißen wollten. „Ich hatte glücklicherweise einen direkten Vertrag mit der Elternvereinigung, sonst wäre ich entlassen worden.“ Wegen der Handlung – nicht wegen des Textes.

„Die Textstelle ist ein riesiges Problem“, sagte Meike Baader, Erziehungswissenschaftlerin, die sich in ihrem Buch „Seid realistisch, verlangt das Unmögliche!“ eingehend mit den 68ern und der Kinderladenbewegung befasst hat. Damals ging es um die weit verbreitete Vorstellung, dass das Unterdrücken von Sexualität repressive Charaktere hervorbringe. Also sollte Sex frei gelebt werden, auch Kinder sollten zu einer befreiten Liebe erzogen werden. „Es gibt einen blinden Fleck in der Aufarbeitung dieser Zeit“, sagt Baader. „Sexualerziehung – ja. Aber Sex mit Kindern, das ist ein No-Go.“

Das Problem der Nichtaufarbeitung teile Cohn-Bendit mit anderen. Es gibt aus dieser Zeit mehrere Texte, die zwischen empirischer Beschreibung, Literatur und Ideologieproduktion changieren. „Aber wir wissen nicht, was wirklich passiert ist“, sagt Baader. Es gebe keinen Betroffenen, der über sexuelle Handlungen gesprochen oder sie gar angezeigt hätte.
[...]

„Dany war“, schrieben im Jahr 2001 Eltern der Kinder, die Cohn-Bendit damals betreut hatte, „über einige Jahre Bezugsperson unserer Kinder und zeichnete sich besonders dadurch aus, dass er die Bedürfnisse der Kinder sehr ernst nahm. Wir wissen, dass er niemals die Persönlichkeitsgrenzen unserer Kinder verletzt hat."

Auch heute noch stehen die Eltern hinter ihrem Erzieher Cohn-Bendit. „Mich regt der moralische Furor auf, mit dem auf Dany losgegangen wird“, sagte einer der Autoren des Elternbriefs der taz. Wie man mit Kindern umgeht wird freilich heute anders gesehen – auch von den solidarischen Eltern, die Cohn-Bendits Kitapraxis immer in den Kontext ihrer Zeit der wilden 1970er gestellt sehen wollen. „Die Frage ist doch, wie geht man mit möglichen erotischen Avancen um, denn die Kinder sind ja auch neugierig?", sagt der Brief-Autor von einst. "Und da ist klar: Wenn man das nicht eindeutig zurück weist, dann kann es zu schwierigen Situationen kommen.“ Und so schwer es dem Vater fällt, dessen Sohn bei Dany einst in der Krabbelguppe war, so sagt er heute über die Hosenlatzstelle: „Dany hat es in der Situation damals nicht eindeutig zurückgewiesen.“

Was vor mittlerweile 41 Jahren in der Kita wirklich geschah, lässt sich, solange keine weiteren Zeugen auftauchen, nicht klären. Klar jedoch ist, dass weder Cohn-Bendit noch die Grünen ein Interesse daran haben, in einen aufklärerischen Diskurs darüber zu treten. Die grüne Bewegungs- und Parteigeschichte hat eine Reihe pädokrimineller Kapitel – von einer AG Schwule und Päderasten bis hin zur pädosexuellen Indianerkommune. „Wir Grüne haben diese Zeit nie konsequent aufgearbeitet“, sagt der hessische Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet, der sich mit dem Thema gut auskennt.

Erziehungswissenschaftlerin Baader hat erst jüngst einen der Texte aus jener Zeit, das berühmte Sonderheft Pädophilie in betrifft: erziehung erneut analysiert und skandalisiert. „Denn ich bin der Meinung, dass man dies offensiv und laut tun muss, damit wir heute wissen, was damals geschah und was psychologisch wie erzieherisch falsch und was richtig war“, sagte Baader der taz. „Cohn-Bendit hat diesen Part nicht übernommen – aber wir können das für die Grünen auch nicht machen, das müssen die selbst tun.“

https://taz.de/Cohn-Bendit-und-Kindesmi ... /!5069298/


Immerhin haben die Grünen das Thema Pädophile in der Partei später tatsächlich untersuchen lassen. Allerdings sehr spät und erst nachdem das Thema im Wahlkampf 2013 hochgekocht war.
ntv hat geschrieben:Im Bundestagswahlkampf 2013 geraten die Grünen unter Zugzwang. Der Auslöser sind Pädophilie-Vorwürfe, die auf die Anfangszeit der Partei zurückgehen. Auch ein Untersuchungsbericht kann die Grünen nicht entlasten.

Die Bombe geht im März 2013 hoch: Andreas Voßkuhle, Deutschland höchster Verfassungsrichter, weigert sich, eine Laudatio auf Daniel Cohn-Bendit zu halten. Grund dafür ist ein Buch von 1975, indem der Grüne über sexuelle Flirts mit Kindern geschrieben hatte. Was folgt, ist eine monatelange Debatte zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Im Bundestagswahlkampf müssen sich viele Helfer an den Ständen derbe Sprüche gefallen lassen, das Wahlergebnis am 22. September fällt enttäuschend aus. Nicht wenige sehen die Pädophilie-Debatte als Ursache.

Die Grünen wollen die Vorwürfe aufklären. Im Juni 2013 beauftragen sie den Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter, die Vergangenheit der Partei zu untersuchen. Walter und sein Team besuchen Archive und sprechen mit Zeitzeugen. Nun haben die Wissenschaftler ihren mit Spannung erwarteten Abschlussbericht vorgelegt. Wie pädophil waren sie nun also, die Grünen?
[...]
Walters Fazit: Die Grünen waren keineswegs der Urheber der Pädophilie-Debatte. Die historischen Wurzeln lagen im deutschen Linksliberalismus der 1960er und 70er Jahre. Werte wie Emanzipation, Freiheit sowie die Befreiung der sexuellen Bedürfnisse seien heute zwar häufig positiv assoziiert, gleichzeitig jedoch auch Nährboden gewesen für Forderungen nach einer Liberalisierung des Strafrechts.

"Minderheiten wurden veredelt"

Große Verlage hätten Schriften von Pädophilie-Apologeten verlegt. Eine große Rolle habe auch die Wissenschaft gespielt. Dass Sex mit Kindern für diese keine nachhaltigen Schäden habe, sei damals von einer Vielzahl von Forschern vertreten worden. Ein gängiges Argument lautete: Ein Kind würde vor allem dadurch traumatisiert, dass es im Anschluss an den Missbrauch von verschiedenen Seiten befragt werde. Warum also keine Straffreiheit? "Niemand hat dem richtig widersprochen, auch nicht die konservative Presse", sagt Walter.

Doch völlig entlasten können er und seine Mitarbeiter die Grünen nicht. Die Forderungen von Befürwortern linksliberaler Freizügigkeit und Pädophilie seien Ende der 70er in die neu entstehende Partei eingeflossen. Walter zieht an dieser Stelle sogar den Vergleich mit der AfD und den Piraten. Neue Parteien zögen viele Leute an, vor allem Minderheiten. Aus machtpolitischen Gründen sei es üblich gewesen, dass viele Minderheiten, darunter auch die Verfechter der Straffreiheit für Pädophilie, ihre oft widersprüchlichen Positionen addiert und ohne Absprache zwischen 1979 und 1985 in eine Vielzahl von Programmen gebracht hätten. "Bei den Grünen wurden Minderheiten nicht nur toleriert, sie wurden als wertvoll erachtet und veredelt."

Grünen-Chefin Simone Peter lauscht Walters Ausführungen mit ernster Miene, gelegentlich nickt sie zustimmend. Täter hätten "aus unseren Beschlüssen damals Legitimität empfinden" können, räumt sie ein. Man habe inzwischen eine Telefonhotline eingerichtet, vier Betroffene hätten sich bereits gemeldet, drei davon von Fällen ohne direkte Verbindung zur Partei. Die Grünen distanzierten sich heute "mit Entschiedenheit" und bedauerten ihre damalige Haltung "zutiefst". Man hätte die Konsequenzen "viel früher" tragen müssen und werde sich "der Verantwortung stellen". Nach einigen Minuten gibt es kein Synonym mehr für Reue und Entschuldigung, das Peter noch nicht genannt hat.

Wie groß ist die Schuld?

Immerhin: Walter lobt die Grünen auch, nicht nur für ihren Aufklärungswillen. Weder bei der Kirche noch bei Pfadfindern habe es jemals eine so offene Debatte gegeben. Er habe außerdem nie unter so günstigen Bedingungen und derart geringer Einflussnahme des Projektförderers geforscht.

Walter, der in den späten 70ern sozialisiert wurde und sich selbst als "biederen sozialdemokratischen Reformisten" beschreibt, gibt vor, viele Verrücktheiten der 70er erlebt zu haben. "Aber so etwas gab es in meinem Milieu nicht." Als typischen Zeitgeist will Walter das Thema Pädophilie ohnehin nicht einordnen. Die Grünen seien Avantgardisten gewesen und nicht an den Zeitgeist angepasst. "Den wollten sie ja eben aufbrechen."

Wie groß die historische Schuld der Grünen sei? Walter und sein Team argumentieren auf diese Frage vor allem parteienrechtlich. Politische Parteien besäßen eine privilegierte Stellung. Sie trügen zur Willensbildung der Nation bei, mit Programmen, die letztlich in Gesetze einfließen. Die Grünen hätten in ihrer Entstehungsphase massiv von der Parteienfinanzierung profitiert. "Eine Partei ist kein Diskutierklub. Für diese zwei bis drei Jahre, in denen man solche Positionen akzeptiert hat, tragen sie daher eine erhebliche Verantwortung", sagt der Wissenschaftler und wird deutlich: "Als Cohn-Bendit 1982 im Fernsehen mit seinem eitlen Gegrinse solche Dinge gesagt hat, war er kein kleiner Junge mehr."

https://www.n-tv.de/politik/Wie-paedoph ... 50021.html

Welt hat geschrieben:„Ich glaube Daniel Cohn-Bendit kein Wort“


Ein Mitbegründer der Grünen, Eckhard Stratmann-Mertens, gewährt bestürzende Einblicke in das Treiben pädophiler Kreise in den frühen Jahren der Öko-Partei – und attackiert Daniel Cohn-Bendit.
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Missbrauchsvorwürfe gegen einen früheren Grünen-Politiker aus Nordrhein-Westfalen werfen die Frage nach der Rolle pädophiler Gruppen in der Anfangszeit der Partei auf. Mitbegründer Eckhard Stratmann-Mertens erinnert sich an drastische Szenen. Sein Interview mit WDR.de wird im Folgenden dokumentiert.

WDR: Herr Stratmann-Mertens, es gibt neue Vorwürfe gegen einen ehemaligen Grünen-Politiker aus Nordrhein-Westfalen, der in den 80er-Jahren Sex mit Minderjährigen gehabt haben soll. Wie stark waren die pädophilen Strömungen damals bei den Grünen?

Eckhard Stratmann-Mertens: Diese pädophile Strömung führte eine absolute Randexistenz. Das war von der personellen Stärke her nicht relevant. Im Landesverband NRW waren das ganz wenige, vielleicht so bis zu zehn Leute, die für eine Legalisierung von Sex mit Kindern eintraten. Zugleich gab es aber so eine Stimmung, ein emanzipatorisches Aufbruchsklima in der Partei, tolerant zu sein gegenüber Menschen, die sich gegen die herrschende Sexualmoral einsetzten.

WDR: Wie äußerte sich diese Stimmung?

Stratmann-Mertens: Es gab um 1980 eine Gruppe, die nannte sich Indianerkommune. Die kamen aus Nürnberg. Diese Gruppe nahm dann an einigen Bundesparteitagen teil. Die bezeichneten sich als Kinderrechtsinitiative, die ganz offen für pädosexuelle Kontakte Stimmung machten. Auf Parteitagen lagen dann teilweise Erwachsene rum, die mit Jugendlichen knutschten. Es war zum Kotzen. Aber aus einer falsch verstandenen Liberalität wurde da in den Anfangsjahren der Grünen nicht eingegriffen. Das grün-alternative Selbstverständnis lautete halt: Alles ist zunächst einmal erlaubt, was für sexuelle Befreiung steht. Das sehe ich aus heutiger Sicht sehr kritisch. Man hätte diese Leute viel früher rausschmeißen müssen.

WDR: Auch offizielle Beschlüsse der Grünen waren in dieser Zeit pädophilenfreundlich.
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Stratmann-Mertens: In NRW gab es 1985 auf einem Parteitag einen unachtsamen Moment. An drei Wochenenden wurde ein Wahlprogramm mit circa 450 Seiten durchgepeitscht. In diesem Klima konnte eine kleine Minderheit einen Passus im Landtagswahlprogramm verankern, der eine Legalisierung pädosexueller Kontakte befürwortete. Das ist aber – nach meiner Erinnerung schon am nächsten Wochenende – schnell korrigiert worden.

WDR: Die „Welt am Sonntag“ berichtet jetzt, dass ein früheres und mittlerweile gestorbenes Vorstandsmitglied der NRW-Grünen eine alternative Lebensgemeinschaft geleitet hat. In dem Wohnprojekt soll es sexuelle Übergriffe gegen Minderjährige gegeben haben.

Stratmann-Mertens: Ich kannte dieses frühere Vorstandsmitglied gut. Er hat sich auch damals mir gegenüber dazu bekannt, pädophil zu sein. Ich erinnere mich, dass ich mich damals nicht daran gestört habe, sondern es eher interessant fand. Ich wusste auch von dieser Emmaus-Kommune in Moers. Von sexuellen Übergriffen habe ich aber nie etwas gehört.
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WDR: Eines der damaligen Opfer wird nun in der Zeitung zitiert, der Grüne habe sich mit seinem Handeln auch auf die griechischen Philosophen bezogen. Diese hätten ja auch ihre Lustknaben gehabt und mit ihren Schülern sexuellen Umgang gepflegt.

Stratmann-Mertens: Ja, der Grünen-Vorstandskollege hat mir gegenüber auch so argumentiert. Er hat dann immer von der Erziehungsverantwortung gegenüber den Jugendlichen gesprochen. Damals habe ich das so hingenommen. Heute wundere ich mich, dass ich nicht kritischer nachgefragt habe. Natürlich ist es kein Zufall, dass diese ganzen Vorwürfe jetzt im Jahr der Bundestagswahl hochkommen. Dennoch hielte ich es für sinnvoll, wenn die Grünen diese ganze pädosexuelle Vergangenheit gründlich aufklären.

WDR: Auch der bekannte Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit steht seit Monaten in der Kritik. 1975 hatte er in einem halb fiktiven Buch über seine Zeit als Erzieher geschrieben, es sei passiert, dass Kinder seine Hose geöffnet und ihn gestreichelt hätten. Cohn-Bendit kennzeichnete die Äußerungen wiederholt als dumme Provokation. Wie beurteilen Sie das?

Stratmann-Mertens: Ich war damals ja auch als Student in Frankfurt, als Cohn-Bendit und Joschka Fischer da waren. Ich habe an denselben Demonstrationen teilgenommen. Und ich muss sagen: Ich glaube Cohn-Bendit kein Wort, wenn er seine Äußerungen zum Sex mit Kindern heute als Provokation, als reine Theorie hinstellt.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Wort.html


Leider findet sich keine Aussage von Stratmann-Mertens, der wegen des NATO-Bombardements gegen Serbien 1999 bei den Grünen austrat, warum er Cohn-Bendit kein Wort glaubt. Das ist aus meiner Sicht schon wichtig.


Welt-Herausgeber Thomas Schmid dagegen glaubt Cohn-Bendit:
Welt hat geschrieben: Seine umstrittene Aussage über frühkindliche Erotik sei vor allem dem Brechen von Tabus geschuldet, verteidigt sich Daniel Cohn-Bendit gegen Pädophilie-Vorwürfe. Das darf man ihm glauben.

Es gibt immer einige, die es ganz genau wissen, die mit Urteil und Verurteilung schnell zur Hand sind. Vor einiger Zeit wurde Daniel Cohn-Bendit, seit 19 Jahren lautstarkes, geachtetes Mitglied des Europäischen Parlaments, der Theodor-Heuss-Preis zugesprochen. Man kann sich mit gutem Grund fragen, ob er der richtige Preisträger ausgerechnet dieser Auszeichnung gewesen ist. Denn mit den geistigen und politischen Traditionen, die Heuss verkörperte und beförderte, hatte und hat Cohn-Bendit wenig, um nicht zu sagen: gar nichts im Sinne.

Doch darum ging es einigen Politikern in Baden-Württemberg nicht, in dessen Hauptstadt der Preis verliehen wurde. Sie führten das inzwischen vielfach in Umlauf gebrachte Hosenlatz-Zitat aus Cohn-Bendits Buch „Der große Basar“ an, um plausibel zu machen, dass der Ausgezeichnete des Preises nicht würdig sei. Peter Hauck, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, sagte: „Kindesmissbrauch ist kein Kavaliersdelikt.“ Er und sein Landtagskollege Hans-Jürgen Rülke von der FDP schrieben in einem Brief: „Die geplante Verleihung verhöhnt die Opfer von sexueller Gewalt.“ Und Rülke fand zu diesem hanebüchenen Vergleich: „Cohn-Bendit hat Zeugen, deren Kinder er nicht missbraucht hat. Es gibt auch Millionen von Soldaten, die Filbinger nicht verurteilt hat.“

Semper aliquid haeret, es bleibt immer etwas hängen: Daniel Cohn-Bendit wird wohl den hässlichen Schatten nicht mehr ganz loswerden, der auf seine bisher so hell strahlende Gestalt fällt. Vermutungen verdichten sich zu scheinbaren Beweisen, und jene, die daraus Kapitalbrocken schlagen wollen, hoffen offensichtlich, im Laufe der Zeit die Gewissheit durchsetzen zu können, Cohn-Bendit sei pädophil, besser noch: ein Päderast - am besten ein Kinderschänder.

Das Hosenlatz-Zitat ist eine Entgleisung

Dem ist – nach allem, was mir bekannt ist – nicht so. Doch es gilt auch: Das Hosenlatz-Zitat ist eine Entgleisung, eine Entgleisung, die weder zufällig noch einzigartig ist. Das Zitat klingt aus einer heute ganz ferne wirkenden Vergangenheit her wie von einem anderen Stern. Es ist spielerisch, aufschneiderisch, meinetwegen auch provokativ gemeint. Doch damit bekommt man es nicht aus der Welt. Es steht für eine Wirklichkeit – die selbst dann nicht unwirklich wird, wenn sie eine fiktive, bloß vorgestellte Wirklichkeit, eine Fantasie war.

Wenn ich hier mit Leidenschaft den Versuch unternehme, die Integrität Daniel Cohn-Bendits zu verteidigen, muss ich ein paar persönliche Bemerkungen voranschicken. Denn es geht hier auch um mich. Ich kenne Dany Cohn-Bendit seit 1968, als er nach dem Pariser Mai nach Frankfurt am Main kam. Ich habe in einer Wohngemeinschaft gewohnt, die einen Stock unter seiner lag.
[...]

Man kann Fehler zugeben und dabei klare Worte finden. Dany Cohn-Bendit hat sie nicht wirklich gefunden. Zu dem Hosenlatz-Zitat sowie zu einer späteren Fernsehäußerung hat er unterschiedliche Erklärungen abgegeben, die allesamt nach Ausflucht klingen, er fühlt sich belästigt. Er hätte gut daran getan, frühzeitig zu erklären, wie seine damalige Welt aussah und warum sie so war. Und warum er solch einen Unsinn erzählt hat.
https://www.welt.de/kultur/article11632 ... hiler.html


Den letzten Absatz würde ich 1:1 unterschreiben.


Und deshalb darf in diesem Triet auch ein Interview mit Cohn-Bendit zu Frankreich stehen. Ohne sich dafür schämen zu müssen. Kotzen dürfen andere. Sollen sie sich halt eine neue Frau suchen, die besser kochen kann als die jetzige.
Hugh. Zoten-King hat gesprochen
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Deppenwelt: Sorgen um Israel

Beitrag von Depp72 »

Deutschlandfunk Nova hat geschrieben:Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. Mit Sorge blickt er auf die Entwicklungen in Israel und wünscht sich mehr Kritik an der israelischen Regierung – von Deutschland.

Aufgewachsen ist Meron Mendel in einem Kibbuz in Israel, seit mehr als 20 Jahren lebt er nun in Deutschland und ist seit 2010 Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Der geplante Umbau der Justiz in Israel macht ihm Angst: "Weil alles auf dem Spiel steht". Von Deutschland erwartet der Historiker und Pädagoge deutlichere Kritik an der israelischen Regierung.

Auf die Frage, wie viele Sorgen er sich gerade um die israelische Demokratie macht, sagt Meron Mendel: "Zwischen eins und zehn? 9,5". Die Entwicklungen in der "einzigen Demokratie im Nahen Osten", wie Israel oft bezeichnet wird, sieht er an einem Kipppunkt. "Das ist ein Schicksalsmoment für Israel, weil alles auf dem Spiel steht", sagt der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. "Wenn man in die Geschichte Israels schaut, gab es viele Punkte, in denen Israel in einer existenziellen Gefahr war", ergänzt er. "Aber der Unterschied ist: Das war immer von außen."

"Dass Israel so stark, so existenziell von innen bedroht ist, so einen Moment gab es noch nicht."
Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank

Die existenzielle Bedrohung von innen kommt aus den Reihen der rechts-religiösen Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Seit Ende 2022 im Amt, strebt sie einen Umbau der israelischen Justiz an. Die Pläne sehen unter anderem vor, Entscheidungen des Obersten Gerichts mit einfacher Mehrheit im Parlament aufheben zu können. Die Gewaltenteilung würde dadurch massiv geschwächt. "Das ist keine Justizreform, das ist ein Systemwechsel", sagt Meron Mendel.

Entwickelt sich Israel zur Theokratie?

Die Folgen könnten verheerend sein, sagt der Historiker und Pädagoge - zunächst für die Minderheiten im Land, schließlich auch für den Rest der Bevölkerung. Israel könnte zu einer Art Theokratie werden, in der die Medienlandschaft immer abhängiger, die Lehre in Schulen immer nationalistischer und der Siedlungsbau noch expansiver werden.

Kritik an den Plänen kommt aus der israelischen Bevölkerung - Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Momenten gegen die Regierung protestiert. Auch aus Deutschland gibt es Kritik - aber zurückhaltend.
Klartext als Freundschaftsbeweis

Meron Mendel findet das falsch. "Die Israelis, mit denen wir wirklich die gemeinsamen Werte teilen, die erwarten, dass Klartext aus Berlin kommt", sagt er. Aus einer aufrichtigen Sorge um die Menschen im Land heraus eine radikale, deutliche Kritik an der Regierung zu üben, habe mit Antisemitismus nichts zu tun, findet Meron Mendel.

"Das ist der Beweis dafür, dass man wirklich Freund ist."
Meron Mendel über die Notwendigkeit von Kritik an der israelischen Regierung

Meron Mendel, aufgewachsen in einem Kibbuz im Süden Israels, lebt zwar schon lange in Deutschland, sieht sich heute aber noch als "Linker", der sich für eine friedliche Lösung zwischen Israelis und Palästinensern einsetzt. "Unsere gemeinsamen Feinde sind die radikalen, die fundamentalistischen Kräfte auf beiden Seiten", sagt er.

"Ich bin pro-israelisch und pro-palästinensisch."
Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank

Wenn in Deutschland über den Nahost-Konflikt diskutiert wird, fehlt es nach seiner Ansicht oft an der notwendigen Differenzierung und einem fundierten Wissen über die Situation vor Ort. In seinem Buch "Eine deutsche Debatte: Über Israel reden" beschäftigt er sich unter anderem mit der Frage, warum der Nahostkonflikt auch in Deutschland eine solche Bedeutung hat und die Debatte oft so emotional und vergiftet ist.

Was Meron Mendel sich beim Reden über Israel wünschen würde, wie ihn das Aufwachsen im Kibbuz politisch geprägt hat und was sein Lieblingsort in Israel ist, das hört ihr im Deep Talk. Einfach oben auf den Play Button klicken.
Kwelle & mehr: https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... uer-israel


In Deutschland immer ein schmaler Spagat: Welche Kritik und wie wird sie geäußert? Der Grad zum Antisemitismus ist aus meiner Sicht hier oft besonders dünn. Aber Ausblenden bringt am Ende null Prozent mehr Verständnis für Israel. Muss man durch. Vor allem, wenn man bedenkt (ubabhängig von einem Netanjahu), dass es im politischen System nicht nur ein Links und richtig geben kann. Aber Rechts fehlen momentan weitgehend zivile politische Koordinaten für Konservativ. Nicht anders als in den USA. Grand Old Party war einmal.
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Deppenwelt: Umarell

Beitrag von Depp72 »

Italien Sehnsucht hat geschrieben:Außerhalb Italiens werden die meisten diesen Begriff noch nie gehört haben. Sobald man aber den neuen Zingarelli (Wörterbuch der italienischen Sprache) zur Hand nimmt und sich die unter dem Neologismus „umarell“ eingetragene Definition durchliest, weiß man sofort wer gemeint ist: „Ein an Baustellen herumtigernder Rentner, meist mit den Händen auf dem Rücken, der kontrolliert, Fragen stellt, Empfehlungen gibt und die dort stattfindenden Arbeiten kritisiert.“ Das Wort ist dem bolognesischen Dialekt zuzuschreiben und stammt vom Italienischen „omarello“/„ometto“ (Männchen).
Kwelle & mehr: https://italien-sehnsucht.de/umarells/

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Deppenwelt: Michelin-Sterne

Beitrag von Depp72 »

RND hat geschrieben:Warum uns ein Reifenhersteller Restaurants empfiehlt
[...]
In den Anfangszeiten war der Guide Michelin in erster Linie für Autofahrer und Autofahrerinnen gedacht, die Straßenkarten an Bord haben wollten. In den ersten Ausgaben fanden sich zudem Tipps rund ums automobile Reisen, etwa dazu, wie man einen Reifen wechselt und wo man tanken kann.

Die Brüder André und Édouard Michelin hatten ihr Reifenunternehmen 1889 im französischen Clermont-Ferrand gegründet, einer Kleinstadt rund 170 Kilometer westlich von Lyon. Damals, so ist es auf der offiziellen Internetseite des Guide Michelin zu lesen, gab es in Frankreich weniger als 3000 Autos. Heute sind es nach Angaben von statista.de 38,74 Millionen Pkw, allerdings bei einer rückläufigen Zahl der Erstzulassungen. Um Reifen zu verkaufen, mussten mehr Autos auf die Straße – und so konzipierten die Brüder Michelin ihren Guide Michelin auch als Anreiz dafür, sich mit dem Automobil fortzubewegen. Die Idee war geboren.
Kwelle & mehr: https://www.rnd.de/panorama/michelin-st ... HCM2U.html
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erpie
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Dumm gelaufen...
Der frühere Schauspieler und Ex-Gouverneur von Kalifornien postete am Dienstag auf seinem Twitter-Kanal ein Video, das ihn dabei zeigt, wie er mit paar Helfern zur Schaufel greift und ein riesiges Loch auf einer Straße in seiner Nachbarschaft, der Gegend von Brentwood, mit Teer aus zwei großen Packungen füllt. Dabei trägt der 75-Jährige feste Schuhe, Lederjacke und eine Sonnenbrille, die an den „Terminator“ erinnert.

In kurzer Zeit, so zeigt es der Clip, ist die Arbeit beendet und das Schlagloch beseitigt. Eine Frau fährt in einem Auto vorbei, hält an und bedankt sich bei den selbsterklärten Bauarbeitern. „Gern geschehen“, antwortet Schwarzenegger und erläutert: „Man muss es selbst machen“. Drei Wochen habe er darauf gewartet, dass das Loch geschlossen werde. „Das ist verrückt.“

Im Nachhinein nimmt die Geschichte jedoch eine unerwartete Wendung. Die Stadtverwaltung von Los Angeles lässt verlauten, das vermeintliche Schlagloch sei in Wahrheit gar kein Schlagloch gewesen. So wird die Stadt vom US-Fernsehsender NBC in einer Stellungnahme zitiert. Vielmehr sollte es sich um ein Loch für genehmigte Arbeiten eines Gasversorgers gehandelt haben, die bis Ende Mai andauern sollten, heißt es darin.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 51455.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Deppenwelt: Molly Luft

Beitrag von Depp72 »

Welt 2010 hat geschrieben:Berlins bekannteste Hure Molly Luft ist tot

Molly Luft war eine Art Berliner Original, bekannt für ihre enorme Leibesfülle und ihre grelle Schminke. Damit wurde Teil der Trash-Kultur.

Nun ist sie mit 66 Jahren in einem Seniorenheim in Berlin-Köpenick an den Folgen einer Darmkrebserkrankung gestorben. Das berichten "Bild" und "BZ". Tochter Christine habe die Todesnachricht bestätigt.

Molly Luft hieß eigentlich Edda Kurtzer, geborene Blanck, stammte aus einfachen Berliner Verhältnissen, war zweimal verheiratet. 1975 begann sie, als Prostituierte zu arbeiten. In späteren Jahren und mit steigender Bekanntheit wurde sie ob ihrer Adiposität häufig als „dickste Hure Deutschlands“ bezeichnet.

In den 90er-Jahren trat Molly Luft in Talkshows privater Fernsehsender auf. Über Jahre moderierte sie eine Fernsehsendung im Offenen Kanal Berlin. 1999 spielte sie außerdem im Video zu "Michi Beck in Hell" der Fantastischen Vier mit.

2004 beendete sie (nach angeblich 90.000 Freiern) einstweilen ihre Karriere als Prostituierte, betrieb aber eine Eck-Kneipe und ein kleines Bordell in Tiergarten.
https://www.welt.de/vermischtes/promine ... t-tot.html
https://www.welt.de/vermischtes/gallery ... -Hure.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Molly_Luft

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Mit boulevardesken Tränendrüsenformulierungen im Dutzend:
BZ hat geschrieben:Geboren als Edda Blanck, gestorben als Molly Luft. Das tragische Leben der prominenten Prostituierten.

Kein Leben beginnt im Puff. Edda Blanck war 31, als sie ihre Seele zu Grabe trug und zur Hure Molly Luft wurde. Aus Liebe ging sie ins Bordell, die alte Geschichte und ewige Tragödie.

Berlins berühmteste Prostituierte starb am Mittwoch mit 66 Jahren in einem Köpenicker Pflegeheim (B.Z. berichtete: Promi-Hure Molly Luft (66) ist tot).

Ihr Körper, der 90.000 Freier für Sekunden glücklich gemacht hatte, zerfressen vom Krebs, sie selbst einsam, fertig mit den Männern.

Was hätte geschehen müssen, damit aus dem Mädchen Edda nicht „die dickste Hure Deutschlands“ geworden wäre? Spurensuche in einem Leben voller Widersprüche. Und es war Molly Luft selbst, die die Legenden um sich strickte, als könne ein grobmaschiger Lügen-Pullover ihr wahres Ich beschützen.

Die Legenden beginnen am 19. März 1944. Eddas Kinderbett stand in Pommern, Vater unbekannt, die Mutter stirbt früh. „Sie fütterte mich mit Baisers und Schlagsahne“, erzählt Molly Luft gern.

Mit neun Jahren kommt sie ins Heim, nach Berlin. Die kleine Edda, man ahnt es schon, wird in der Schule gehänselt, weil sie dick ist. Dann lernt sie Radio-Verkäuferin und trägt enge Pullis.

1967 heiratet sie Achim, bekommt einen Sohn und eine Tochter. Achim, ein Bäckergeselle, verfällt dem Suff, Scheidung. Rudolf, ihr zweiter Mann, ist Sergeant der US-Army. 1975 Standesamt, die Hochzeitsnacht verbringt man zu viert im Bett, mit den beiden Trauzeugen. Für Rudi wird Edda zu Molly Luft, erzählt sie. Ein anderes Mal heißt der Mann, der sie in den Puff schickte, Archie, und ein Arbeitskollege von ihm ist ihr erster Freier.

Molly bietet Aldi-Sex

Molly liebt Fudschis (Weinbrand-Cola), Champagnertrüffeln, Schweinebraten mit Kruste. Ihre Leibesfülle (170 Kilo) ist krankhaft, Diagnose Adipositas, Fettsucht. Für ihre Freier dagegen wiegt jedes Pfund Hure zu viel noch mehr Lust. In ihrem Bordell an der Bamberger Straße bedient sie nach dem Motto: „Tiefstpreise von Anal bis Zungenkuss“. Molly hat den Aldi-Sex erfunden.

In den schrillen Achtzigern wird sie berühmt, endlich. Alle sind grell geschminkt, Molly am grellsten. Dass sie 1983 vor Gericht steht, kratzt nicht an ihrem Image. Sexueller Missbrauch ihrer minderjährigen Tochter Christine lautet die Anklage. Rudi habe sie angestiftet, beteuert Molly. Urteil: schuldig, Bewährung.

In den Neunzigern hat sie’s zur Kult-Hure geschafft. Das ZDF sendet live aus ihrem Puff einen Polit-Talk mit Hanna-Renate Laurien (CDU). Thema: „Prostitution als bürgerlicher Beruf“.

Den übt ihre Tochter da bereits auch schon aus, bei ihrer Mutter. Später erzählt Molly: „Ich habe es von Anfang an gewusst. Kinder von Prostituierten oder missbrauchte Kinder werden Prostituierte.“

2004 beginnt das langsame Ende. Ihr Ausstiegs-Projekt, die Kneipe in Kreuzberg, floppt. Dann Darmkrebs, OP, 2009 finanzielle Pleite. Trotzdem ein neues Bordell, doch im Juni 2010 gibt sie endgültig auf, zieht ins Pflegeheim. Zuletzt wiegt sie 125 Kilo, schluckt Morphium.

„Sie ist ganz friedlich eingeschlafen“, so ihre Tochter. Vor wenigen Wochen, als die B.Z. Molly Luft zum letzten Mal besuchte, spürte sie den Tod. „Ich hätte mich gern mit meiner Familie ausgesöhnt“, sagte sie, „ich fühle mich sehr allein.“ Molly war wieder Edda. Vielleicht der ehrlichste Satz dieses verpufften Lebens.
https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel ... geschichte


Ein Portrait ohne Tränendrüsen, als sie noch lebte:
Kreuzberger Chronik 2006 hat geschrieben:Im ehemaligen Bully, dem heutigen Molly Luft, herrscht gerade dicke Luft. Die Tresenkraft hat gekündigt und 50 Meter weiter angeheuert und fast die gesamten Gäste mitgenommen. Molly Luft, die Chefin und ehemals die »dickste Hure Deutschlands«, hatte vor gut einem Jahr ihre Residenz am Kudamm aufgegeben und sich für den Lebensabend in der Blücherstraße eingerichtet. »Meine Mutter hat schon damals gesagt: Auch wenn sie alles andere nicht mehr können, eines können sie immer noch: trinken! Also mach ne Kneipe auf. Is ne sichere Sache. Muß aber in Kreuzberg sein.«

Und da der Wirt vom Bully gerade seine Kneipe schloß, griff Molly zu. Allerdings hatte ihr niemand verraten, daß auch EckKneipengäste hofiert werden wollen. Und daß die, gerade in Kreuzberg, stockkonservativ sind. Dann kommt da eine vom Kudamm, hängt ihr Bild an die Fassade und schafft Premiere-Sport-Fernsehen an. »Wer braucht det denn?« maulten die Gäste, die schon eine Erhöhung der Bierpreise befürchteten.

Dann folgte Mollys Zeit in der Charité, weil die Wirbelsäule die Fleischeslast nicht mehr ertrug, aber seitdem sie zweimal die Woche KieserTraining macht, geht's wieder. Und dann war da noch der AutoUnfall im September, zwei mal überschlagen, zum Glück ist sie ihr eigener Airbag, sodaß sie buchstäblich mit einem blauen Auge davongekommen ist. So ergab eins das andere, eine Glückssträhne war das nicht.

Aber wenn Molly etwas nicht tut, dann ist das Aufgeben. Das hat sie schon damals nicht getan, als ihr Gatte mit einer Jüngeren eine Kreuzfahrt antreten wollte. Wenn hier eine kreuzfährt, dann bin ich das, sagte sich Frau Molly Luft. Zwei Wochen Karibik. 72 Zentimeter Hintern wollen befördert werden, da bleibt nur die Erste Klasse mit einer Sitzbreite von 76; und eine Kabine mit Doppelbett muß es natürlich auch sein. Alles in allem 59.600 DM für zwei Wochen Urlaub. »Da kann ne alte Frau lange für stricken«, entfährt es einem Gast, und Mollys Antwort kommt prompt: »Und ne junge lange für &«. Der Gast macht sich seinen Reim drauf.

Mollys Sprüche sind derb, im Gegensatz zu ihrer sanften, von Lebenserfahrung und Menschenfreundlichkeit geprägten Stimme. Wenn nur ihr ewiges Mißtrauen nicht wäre. »Wenn ich davon überzeugt bin, daß mich jede Tresenkraft bescheißt, dann muß ich eben selber ran«, sagt einer der verbliebenen Stammgäste. Aber auch nur, wenn Molly außer Hörweite ist. Denn Gäste, die ihr nicht passen, kriegen Lokalverbot, egal wie lange sie schon hier ihre Stütze verflüssigt haben.

Aber Molly wird weitermachen, steht jetzt eben häufig selbst hinterm Tresen, mit dem obligatorischen Glas Asti-Spumante in der Hand und der unausgesprochenen Drohung, zu später Stunde die Inhalte ihres Büstenhalters offenzulegen. Und an solchen Abenden wie dem 23. Dezember, wenn Nobby seine CountrySongs in der Blücherstraße spielt, ist der Laden auch wieder proppevoll; und dann stört's auch nur bedingt, wenn ein nicht mehr ganz taufrisches Pärchen nach zu viel Bier dann doch noch einen Striptease wagt. Vielleicht wird es seinen Auftritt sogar noch einmal wiederholen, im März vielleicht, wenn Nobby wieder da ist. Weil Molly dann Geburtstag feiert. Den zweiundsechzigsten. Wie heißt doch ihr eingetragenes Markenzeichen: »Molly Luft Dick im Business.«
https://www.kreuzberger-chronik.de/chro ... inken.html
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Skymarshall
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Re: Deppenwelt: Molly Luft

Beitrag von Skymarshall »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 13. April 2023, 22:17
Welt 2010 hat geschrieben:Berlins bekannteste Hure Molly Luft ist tot

Molly Luft war eine Art Berliner Original, bekannt für ihre enorme Leibesfülle und ihre grelle Schminke. Damit wurde Teil der Trash-Kultur.

Nun ist sie mit 66 Jahren in einem Seniorenheim in Berlin-Köpenick an den Folgen einer Darmkrebserkrankung gestorben. Das berichten "Bild" und "BZ". Tochter Christine habe die Todesnachricht bestätigt.

Molly Luft hieß eigentlich Edda Kurtzer, geborene Blanck, stammte aus einfachen Berliner Verhältnissen, war zweimal verheiratet. 1975 begann sie, als Prostituierte zu arbeiten. In späteren Jahren und mit steigender Bekanntheit wurde sie ob ihrer Adiposität häufig als „dickste Hure Deutschlands“ bezeichnet.

In den 90er-Jahren trat Molly Luft in Talkshows privater Fernsehsender auf. Über Jahre moderierte sie eine Fernsehsendung im Offenen Kanal Berlin. 1999 spielte sie außerdem im Video zu "Michi Beck in Hell" der Fantastischen Vier mit.

2004 beendete sie (nach angeblich 90.000 Freiern) einstweilen ihre Karriere als Prostituierte, betrieb aber eine Eck-Kneipe und ein kleines Bordell in Tiergarten.
https://www.welt.de/vermischtes/promine ... t-tot.html
https://www.welt.de/vermischtes/gallery ... -Hure.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Molly_Luft

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Mit boulevardesken Tränendrüsenformulierungen im Dutzend:
BZ hat geschrieben:Geboren als Edda Blanck, gestorben als Molly Luft. Das tragische Leben der prominenten Prostituierten.

Kein Leben beginnt im Puff. Edda Blanck war 31, als sie ihre Seele zu Grabe trug und zur Hure Molly Luft wurde. Aus Liebe ging sie ins Bordell, die alte Geschichte und ewige Tragödie.

Berlins berühmteste Prostituierte starb am Mittwoch mit 66 Jahren in einem Köpenicker Pflegeheim (B.Z. berichtete: Promi-Hure Molly Luft (66) ist tot).

Ihr Körper, der 90.000 Freier für Sekunden glücklich gemacht hatte, zerfressen vom Krebs, sie selbst einsam, fertig mit den Männern.

Was hätte geschehen müssen, damit aus dem Mädchen Edda nicht „die dickste Hure Deutschlands“ geworden wäre? Spurensuche in einem Leben voller Widersprüche. Und es war Molly Luft selbst, die die Legenden um sich strickte, als könne ein grobmaschiger Lügen-Pullover ihr wahres Ich beschützen.

Die Legenden beginnen am 19. März 1944. Eddas Kinderbett stand in Pommern, Vater unbekannt, die Mutter stirbt früh. „Sie fütterte mich mit Baisers und Schlagsahne“, erzählt Molly Luft gern.

Mit neun Jahren kommt sie ins Heim, nach Berlin. Die kleine Edda, man ahnt es schon, wird in der Schule gehänselt, weil sie dick ist. Dann lernt sie Radio-Verkäuferin und trägt enge Pullis.

1967 heiratet sie Achim, bekommt einen Sohn und eine Tochter. Achim, ein Bäckergeselle, verfällt dem Suff, Scheidung. Rudolf, ihr zweiter Mann, ist Sergeant der US-Army. 1975 Standesamt, die Hochzeitsnacht verbringt man zu viert im Bett, mit den beiden Trauzeugen. Für Rudi wird Edda zu Molly Luft, erzählt sie. Ein anderes Mal heißt der Mann, der sie in den Puff schickte, Archie, und ein Arbeitskollege von ihm ist ihr erster Freier.

Molly bietet Aldi-Sex

Molly liebt Fudschis (Weinbrand-Cola), Champagnertrüffeln, Schweinebraten mit Kruste. Ihre Leibesfülle (170 Kilo) ist krankhaft, Diagnose Adipositas, Fettsucht. Für ihre Freier dagegen wiegt jedes Pfund Hure zu viel noch mehr Lust. In ihrem Bordell an der Bamberger Straße bedient sie nach dem Motto: „Tiefstpreise von Anal bis Zungenkuss“. Molly hat den Aldi-Sex erfunden.

In den schrillen Achtzigern wird sie berühmt, endlich. Alle sind grell geschminkt, Molly am grellsten. Dass sie 1983 vor Gericht steht, kratzt nicht an ihrem Image. Sexueller Missbrauch ihrer minderjährigen Tochter Christine lautet die Anklage. Rudi habe sie angestiftet, beteuert Molly. Urteil: schuldig, Bewährung.

In den Neunzigern hat sie’s zur Kult-Hure geschafft. Das ZDF sendet live aus ihrem Puff einen Polit-Talk mit Hanna-Renate Laurien (CDU). Thema: „Prostitution als bürgerlicher Beruf“.

Den übt ihre Tochter da bereits auch schon aus, bei ihrer Mutter. Später erzählt Molly: „Ich habe es von Anfang an gewusst. Kinder von Prostituierten oder missbrauchte Kinder werden Prostituierte.“

2004 beginnt das langsame Ende. Ihr Ausstiegs-Projekt, die Kneipe in Kreuzberg, floppt. Dann Darmkrebs, OP, 2009 finanzielle Pleite. Trotzdem ein neues Bordell, doch im Juni 2010 gibt sie endgültig auf, zieht ins Pflegeheim. Zuletzt wiegt sie 125 Kilo, schluckt Morphium.

„Sie ist ganz friedlich eingeschlafen“, so ihre Tochter. Vor wenigen Wochen, als die B.Z. Molly Luft zum letzten Mal besuchte, spürte sie den Tod. „Ich hätte mich gern mit meiner Familie ausgesöhnt“, sagte sie, „ich fühle mich sehr allein.“ Molly war wieder Edda. Vielleicht der ehrlichste Satz dieses verpufften Lebens.
https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel ... geschichte


Ein Portrait ohne Tränendrüsen, als sie noch lebte:
Kreuzberger Chronik 2006 hat geschrieben:Im ehemaligen Bully, dem heutigen Molly Luft, herrscht gerade dicke Luft. Die Tresenkraft hat gekündigt und 50 Meter weiter angeheuert und fast die gesamten Gäste mitgenommen. Molly Luft, die Chefin und ehemals die »dickste Hure Deutschlands«, hatte vor gut einem Jahr ihre Residenz am Kudamm aufgegeben und sich für den Lebensabend in der Blücherstraße eingerichtet. »Meine Mutter hat schon damals gesagt: Auch wenn sie alles andere nicht mehr können, eines können sie immer noch: trinken! Also mach ne Kneipe auf. Is ne sichere Sache. Muß aber in Kreuzberg sein.«

Und da der Wirt vom Bully gerade seine Kneipe schloß, griff Molly zu. Allerdings hatte ihr niemand verraten, daß auch EckKneipengäste hofiert werden wollen. Und daß die, gerade in Kreuzberg, stockkonservativ sind. Dann kommt da eine vom Kudamm, hängt ihr Bild an die Fassade und schafft Premiere-Sport-Fernsehen an. »Wer braucht det denn?« maulten die Gäste, die schon eine Erhöhung der Bierpreise befürchteten.

Dann folgte Mollys Zeit in der Charité, weil die Wirbelsäule die Fleischeslast nicht mehr ertrug, aber seitdem sie zweimal die Woche KieserTraining macht, geht's wieder. Und dann war da noch der AutoUnfall im September, zwei mal überschlagen, zum Glück ist sie ihr eigener Airbag, sodaß sie buchstäblich mit einem blauen Auge davongekommen ist. So ergab eins das andere, eine Glückssträhne war das nicht.

Aber wenn Molly etwas nicht tut, dann ist das Aufgeben. Das hat sie schon damals nicht getan, als ihr Gatte mit einer Jüngeren eine Kreuzfahrt antreten wollte. Wenn hier eine kreuzfährt, dann bin ich das, sagte sich Frau Molly Luft. Zwei Wochen Karibik. 72 Zentimeter Hintern wollen befördert werden, da bleibt nur die Erste Klasse mit einer Sitzbreite von 76; und eine Kabine mit Doppelbett muß es natürlich auch sein. Alles in allem 59.600 DM für zwei Wochen Urlaub. »Da kann ne alte Frau lange für stricken«, entfährt es einem Gast, und Mollys Antwort kommt prompt: »Und ne junge lange für &«. Der Gast macht sich seinen Reim drauf.

Mollys Sprüche sind derb, im Gegensatz zu ihrer sanften, von Lebenserfahrung und Menschenfreundlichkeit geprägten Stimme. Wenn nur ihr ewiges Mißtrauen nicht wäre. »Wenn ich davon überzeugt bin, daß mich jede Tresenkraft bescheißt, dann muß ich eben selber ran«, sagt einer der verbliebenen Stammgäste. Aber auch nur, wenn Molly außer Hörweite ist. Denn Gäste, die ihr nicht passen, kriegen Lokalverbot, egal wie lange sie schon hier ihre Stütze verflüssigt haben.

Aber Molly wird weitermachen, steht jetzt eben häufig selbst hinterm Tresen, mit dem obligatorischen Glas Asti-Spumante in der Hand und der unausgesprochenen Drohung, zu später Stunde die Inhalte ihres Büstenhalters offenzulegen. Und an solchen Abenden wie dem 23. Dezember, wenn Nobby seine CountrySongs in der Blücherstraße spielt, ist der Laden auch wieder proppevoll; und dann stört's auch nur bedingt, wenn ein nicht mehr ganz taufrisches Pärchen nach zu viel Bier dann doch noch einen Striptease wagt. Vielleicht wird es seinen Auftritt sogar noch einmal wiederholen, im März vielleicht, wenn Nobby wieder da ist. Weil Molly dann Geburtstag feiert. Den zweiundsechzigsten. Wie heißt doch ihr eingetragenes Markenzeichen: »Molly Luft Dick im Business.«
https://www.kreuzberger-chronik.de/chro ... inken.html

Yo, das ist doch genau dein Ding....
Ich habe das nötige Mitleid um dich nicht völlig zu pulverisieren.
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„Kerker sind auch Immobilien“

Beitrag von erpie »

Tagesspiegel Serie Wohnungswahnsinn:
Ohrfeigen verteilen, Schuhe sauber lecken, ins Gesicht spucken, im Keller anketten. Das klingt nach Folterkammer, doch in der BDSM-Szene sind es übliche Praktiken. Zur sexuellen Lustgewinnung übt man sich in Dominanz und Unterwerfung, Bestrafung und Fesselspiele gehören dazu. All das wünschte sich J. von mir, seiner Herrin, wie er mich nannte.
Jeder hat seine sexuellen Vorlieben und sollte diese ausleben, solange sie auf Konsens basieren. Allerdings traf ich J. nicht auf einer Dating-App oder bei einer Sexparty, sondern bei „WG-Gesucht“, bei der wohl unangenehmsten Tätigkeit der Welt: der Wohnungssuche in Berlin. Und J. wollte mein Vermieter sein.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 52628.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

Oh Heinz nun Wirt im Sauerland :lol:
Pech für alle Bundespolitiker der Grünen und für alle "Paradies- und Stolpervögel", die den Atomausstieg befürworten: Ab sofort dürfen sie nicht mehr im "Bigger Hof" speisen, einem Hotel-Restaurant im Hochsauerland. Der Wirt des vor Ort auch als "Platzhirsch" bekannten Lokals in Olsberg hat ihnen "ab sofort Grundstücks- und Hausverbot" erteilt. Darüber berichtete zuerst der "Sauerlandkurier" unter Berufung auf einen Facebook-Post des Betreibers.

"Für großes Aufsehen" habe das gesorgt, schreibt der "Sauerlandkurier" und meint damit vermutlich die Reaktionen im Ort. Von tatsächlich aufsehenerregenden Besuchen von beispielsweise den Grünen-Ministern Habeck und Baerbock im kleinen Ort ist bislang nichts bekannt. Kein Grund allerdings für den Wirt, im Gespräch mit der Lokalzeitung zurückzurudern.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... erbot.html
irgendwie doof wenn die "ausgesperrten" nicht vorbeischauen :birdiedoublegreen:
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Deppenwelt: Prima Klima in Südfrankreich

Beitrag von Depp72 »

Blätter hat geschrieben:»Wir können nur noch beten«: Frankreich nach der Winterdürre

In Perpignan ist dieser Tage zu bestaunen, wie angsteinflößend die winterliche Dürre in Südfrankreich wirkt: An einem Samstag im März nahmen dort rund 1000 Landwirte und Bürgerinnen an einer Prozession teil, bei der sie einen Schutzheiligen um Regen baten. Rund 200 Jahre hatte es diesen religiöse Hilferuf nicht mehr gegeben; schließlich ist Frankreich ein säkularer Staat, in dem diese Art von Glaubensbekenntnis verpönt ist. Aber nun, nach weit mehr als 50 Tagen ohne nennenswerten Niederschlag, wussten sich die Südfranzosen nicht mehr anders zu helfen.
[...]
Spoiler
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Frankreich gilt unter Fachleuten als besonders betroffen vom Klimawandel. Der Weltklimarat IPCC prophezeit für Südwest- und Südostfrankreich bei einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius bis zu zehn Prozent weniger Niederschlag. Bei vier Grad Erwärmung könnten bis 2100 sogar bis zu rund 40 Prozent des Niederschlages fehlen.[2] Hinzu kommt, dass durch zunehmende Hitze auch mehr Wasser aus der Landschaft verdunsten kann, was die Trockenheit weiter verstärkt.

Bislang hat Frankreich aber noch keinen langfristigen Plan, wie das Land mit dieser und künftigen Dürren umgehen soll. In manchen Kommunen wird von heute auf morgen das Wasser abgestellt. Noch tastet sich die Politik an eine angemessene Reaktion in den touristischen Gegenden im Süden heran. Immer wieder stellt sich die Frage: Wer hat Vorrang? Sind es die Golfplätze, die Touristen anziehen? Oder doch eher Landwirte, die Tomaten und Pfirsiche kultivieren?
[...]

Dabei scheint die Pariser Regierung inzwischen mit dem Worst-Case-Szenario zu rechnen: Umweltminister Béchu beispielsweise forderte seine Landsleute in einem Radiointerview dazu auf, „aus der Verleugnung auszubrechen“, und Frankreich auf einen durchschnittlichen Temperaturanstieg von vier Grad vorzubereiten.[3] Eine Zahl, die im Gegensatz zu dem Ziel des Pariser Abkommens von 2015 steht, die globale Erwärmung unter zwei Grad zu halten. „Wir werden, wenn wir so weitermachen, auf eine weltweite Erhitzung von 2,8 Grad bis 3,2 Grad kommen. Das würde in Frankreich vier Grad bedeuten“, prognostizierte Béchu. Und tatsächlich wird sich die Klimakrise nach verschiedenen Prognosen in Frankreich schneller und dramatischer zeigen als in anderen Staaten. Mit seiner offiziellen Annahme steht Béchu in Europa allerdings relativ allein da, die meisten Regierungen entwerfen Anpassungspläne, die sich auf zwei oder drei Grad mehr beziehen. Béchu aber ist pessimistischer. „Wir müssen dafür kämpfen, die Erderwärmung gering zu halten. Aber wir wissen doch schon jetzt, dass wir im globalen Maßstab von den niedrigen Szenarien abweichen – deshalb müssen wir nun Konzepte entwerfen, die die Realität berücksichtigen.“ Dabei hätte eine Erwärmung um vier Grad in Frankreich so weitreichende Folgen, dass eine Anpassung nahezu unmöglich erscheint. Wie würde ein Frankreich bei plus vier Grad aussehen? Das Land würde von viel intensiveren und häufigeren Extremwetterereignissen heimgesucht werden als heute. Im Sommer würde die Temperatur im Durchschnitt um fünf Grad ansteigen, in manchen Regionen sogar um mehr als sechs Grad. Bei Hitzewellen könnten „mehrere Tage lang, vielleicht jedes Jahr“ Temperaturen über 50 Grad erreicht werden, so der Geopolitologe und IPCC-Experte François Gemenne.[4] Und der Wetterdienst Météofrance prophezeit um 50 Prozent häufigere und um zehn Tage verlängerte Trockenperioden – solche also, wie augenblicklich herrschen.

Dabei ist schon die aktuelle Lage dramatisch. Erst kürzlich gab Umweltminister Béchu bekannt, dass in den vergangenen Monaten in mehr als 500 Kommunen kein Wasser mehr aus den Leitungen kam – dort mussten Zisternen mit Tanklastern befüllt werden und manche Haushalte behelfsweise mit Wasser aus Plastikflaschen- und Kanistern auskommen. Eine beeindruckende Zahl, von der die Regierung, so räumte der Minister gegenüber der Tageszeitung „Le Monde“ ein, bis dato keinen Überblick hatte.
[...]

Dabei drängt die Zeit, die Weichen für eine nationale und weltweite Wasserpolitik zu stellen. Die Londoner Ökonomieprofessorin Marina Mazzucato fordert daher die Regierungen dazu auf, vorausschauend solchen Notsituationen wie der aktuellen in Frankreich vorzubeugen. [...] Viele Dinge seien nicht nur in Frankreich noch ungeklärt, so die Expertin, etwa, wie Schmutzwasser sinnvoll recycelt werden, oder wie die Industrie Wasser sparen kann.

Allerdings wird gerade letzteres in Frankreich besonders schwierig: Der größte industrielle Konsument dort ist die Atomkraft – sie verbraucht nach Angaben des Umweltministeriums rund 30 Prozent des insgesamt genutzten Wassers. Während bestimmte Reaktorlinien das meiste Wasser – erwärmt vom Kühlungsprozess im Reaktor – wieder zurück an die Flüsse geben, entweicht es bei anderen als Wasserdampf in die Luft. So muss Frankreich in trockenen Zeiten nicht nur um seine Ernte, sondern auch um seine Energieversorgung fürchten: Das Land ist zu rund 70 Prozent von Atomstrom abhängig. Nirgendwo sonst ist die AKW-Dichte so hoch. Die nuklearen Meiler müssen aber Flüsse anzapfen, um ihre Reaktoren zu kühlen. Das für sie verfügbare Flusswasser wird in der Klimakrise jedoch durchschnittlich weniger werden. Hydrologen gehen davon aus, dass die Rhône, der größte Fluss Südfrankreichs, an dem fünf Kernkraftwerke stehen, bis 2050 im Schnitt bis zu 40 Prozent weniger Wasser führen wird.
Kwelle & mehr: https://www.blaetter.de/ausgabe/2023/ap ... nterduerre
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Re: Deppenwelt

Beitrag von erpie »

TikTok-Hit aus Gotha : Schlange stehen für das Wurst-Mobil
Marco S. hat einen viralen Hit gelandet. Sein Video zeigt eine Warteschlange, die ins Nichts führt. Die Kunden warten auf den Metzger-Laden, bevor er da ist.
https://www.zdf.de/nachrichten/video/pa ... obal-de-DE
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Harry-Tony
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Harry-Tony »

erpie hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 16:02
TikTok-Hit aus Gotha : Schlange stehen für das Wurst-Mobil
Marco S. hat einen viralen Hit gelandet. Sein Video zeigt eine Warteschlange, die ins Nichts führt. Die Kunden warten auf den Metzger-Laden, bevor er da ist.
https://www.zdf.de/nachrichten/video/pa ... obal-de-DE
Tradition verpflichtet halt! Viele wussten sicher gar nicht, was es da zu holen gab :wink:
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Depp72
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Deppenwelt: KI-Foto gewinnt Wettbewerb

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:Berliner Fotograf gewinnt angesehenen Wettbewerb – mit KI-Foto

Der Fotograf Boris Eldagsen hat einen renommierten Preis gewonnen. Doch annehmen wollte er ihn nicht, sondern stattdessen eine Debatte über die Rolle Künstlicher Intelligenz in der Fotografie anstoßen.
https://www.mopo.de/news/panorama/berli ... t-ki-foto/
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Deppenwelt: Offensive Kundenpflege oder Manipulation?

Beitrag von Depp72 »

''Der Grat zwischen offensiver Kundenpflege und Manipulation ist schmal. Zeit für einen Blick auf Übertretungen.''
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brand eins hat geschrieben:Auf Tiktok trendete jüngst der Hashtag #Klarnaschulden, unter dem Jugendliche mit vier- bis fünfstelligen Minusbeträgen prahlten. Wie im Gangsta-Rap, nur umgekehrt. Ist Soll das neue Haben? Wohl kaum. Hinter dem Trend steht, wie so oft, ein uraltes Prinzip: die Kreditfinanzierung. Wer online per Klarna zahlt, kann den Betrag in voller Höhe um 30 Tage aufschieben oder über Monate und Jahre staffeln. Was heute Buy Now Pay Later heißt, hieß früher Kauf auf Raten. Cool wurde es aber erst mit Online-Anbietern wie Klarna oder Afterpay.

Während man früher beim Erwerb einer Stereo-Anlage auf Kredit verschämt hinter dem Verkäufer zum Vertragstresen trotten musste, vorbei an den tadelnden Blicken all jener, die ihre Finanzen im Griff hatten, geht heute alles mit einem Klick. Ohne lange Prüfung, ohne fiese Blicke. Statt eines zähen Verwaltungsaktes, bei dem einem in jedem Moment bewusst war, dass man über die eigenen Verhältnisse lebte, geht nun alles ganz sanft. Lachsfarben lächelt einen das Logo an, die Firma duzt nach feinster schwedischer Art. Man fühlt sich wohl. Und kauft mehr: In den USA laden sich Späterzahler rund dreieinhalb mal so viel in den Warenkorb wie Sofortbezahler. Einer Untersuchung der Harvard Business School und der Universität Harvard zufolge verleitet die verzögerte Zahlung vor allem Menschen mit geringerem Einkommen zu höheren Ausgaben. Wer später zahlt, kauft heute mehr.

Das betrifft vor allem die Generation Z, die heute 14- bis 29-Jährigen. Knapp die Hälfte von ihnen kauft im Internet auf Pump; jeder Fünfte kann sich laut Statista-Umfrage ein Leben ohne nicht mehr vorstellen – etwa ebenso viele waren laut der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ Ende 2022 verschuldet. Der Kauf auf Rechnung ist für 30 Tage zwar meist zinslos, doch beim Ratenkauf summieren sich die Zusatzkosten schnell auf bis zu 15 Prozent effektiven Jahreszins. Mehr als doppelt so hoch wie bei einem Darlehen der Hausbank. Das hat absehbare Folgen.

Allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 wurden bei Klarna Kredite im Wert von 390 Millionen Euro nicht bedient. Das war selbst für das einstige Start-up-Wunderkind (Unternehmensbewertung 2021: 45,6 Milliarden Dollar) verheerend (Unternehmensbewertung 2022: 6,5 Milliarden Dollar). Das Problem geht so weit, dass es mittlerweile eigene Firmen gibt, die sich nur auf die Umschuldung der Späterzahler konzentrieren. Eine davon ist das schwedische Start-up Anyfin – gegründet von zwei ehemaligen Klarna-Mitarbeitern.
[...]

Je nach Studie orientieren sich zwischen 20 und 30 Prozent der Menschen in Deutschland beim Einkaufen an den Empfehlungen von Influencerinnen und Influencern. In den USA sind es fast 50 Prozent, die mindestens einmal etwas gekauft haben, das derart beworben wurde, 44 Prozent handeln regelmäßig so. Unter den 25- bis 42-jährigen Millennials sind es gar 66 Prozent. Ob die Werbung als solche gekennzeichnet ist oder nicht, spielt für sie keine Rolle. Wichtiger ist die empfundene Glaubwürdigkeit. Und die entsteht durch eine hochfrequente und persönlich anmutende Dauer-Ansprache. Die Art und Weise der Kommunikation ist dabei wichtiger als der Inhalt. Das gäbe ein Like von Marshall McLuhan.

Werbekampagnen mit Influencerinnen und Influencern laufen derzeit signifikant besser als herkömmliche. Im Jahr 2022 wurden weltweit knapp 28 Milliarden Dollar dafür ausgegeben; 2027 sollen es laut der Online-Plattform StockApps mehr als 50 Milliarden sein. Für die wenigen Superstars ist das ein lohnendes Geschäft. Der 24-jährige US-Amerikaner MrBeast hat mit seinen 135 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten auf Youtube im Jahr 2022 schätzungsweise 110 Millionen Euro eingenommen. Wenn er das noch ein paar Jahre macht, kommt da richtig Geld zusammen.

Dabei ist die Idee, dass sich Firmen prominente Gesichter kaufen, alles andere als neu.
[...]

Ein Hauptgrund, warum Menschen den Empfehlungen von Influencern folgen: Sie gehen mit ihnen eine Scheinbeziehung ein: Laut einer Umfrage gab die Hälfte aller Millennials an, ihre Vorbilder auf Instagram oder Tiktok besser zu kennen als die eigenen Freunde. Da überrascht es kaum, dass nun auch virtuelle Influencer an Bedeutung gewinnen. Wie etwa Miquela Sousa, ein digitales Wesen mit knapp drei Millionen Followern auf Instagram und Model-Verträgen mit Calvin Klein und Prada. Rund ein Drittel der befragten Konsumentinnen und Konsumenten hat auch mit solchen computergenerierten Superstars kein Problem. Hauptsache, es gibt Zugehörigkeit und Anerkennung.
[...]

Doch auch diese Ausgangspreise unterliegen Schwankungen. Die waren früher noch einigermaßen verständlich; da gab es bestimmte Tage (Dienstag) und bestimmte Tageszeiten (morgens), an denen Flüge billiger waren als sonst. Doch seitdem haben die Airlines technisch aufgerüstet; sie verändern den Preis nicht nur unentwegt, sondern passen ihn auch an uns persönlich an. So richtet er sich heute nach personenbezogenen Daten wie Einkommen, Familienstand, Wohnsituation oder Einkaufsgewohnheiten (siehe auch brand eins 02/2023: „Im Spinnennetz“). Selbst das Gerät, mit dem gebucht wird, verändert den Preis (iPhone teurer, Android billiger). Aktueller Trend: spezifische Airline-Apps. Dort kosten die Flüge im Schnitt zehn Prozent weniger, dafür liefert man seine Daten direkt an den Betreiber und sich selbst einer weiteren Werbeschnittstelle aus.
[...]

Über Social Media wurde schon so viel Schlechtes geschrieben. Dennoch wendet sich dort selten etwas zum Besseren. Schon seit einiger Zeit sind Plattformen wie Instagram und Tiktok wichtige Marketing-Kanäle für Firmen. Auch mit überschaubarem Mitteleinsatz kann dort eine beachtliche Wirkung erzielt werden. Kein Wunder, schließlich sind 90 Prozent der Menschen, die online einkaufen, auch bei dem einen oder anderen Social-Media-Anbieter angemeldet. Grund genug, sie dort abzufangen.

Schon heute stellen die großen Plattformen Schnittstellen zu den Onlineshops ihrer Kundschaft bereit. Wenn die Leute in den sozialen Medien nicht nur Produkte finden, sondern sie auch gleich dort kaufen, bleiben sie länger in der App, und der Anbieter verdient mehr Geld. Das Prinzip ist äußerst beliebt, dabei wird es immer schwieriger, zwischen Informationen und Werbung zu unterscheiden. Rund 60 Prozent der unter 25-Jährigen in den USA haben laut einer Forrester-Umfrage bis 2021 mindestens einmal direkt in Social Media eingekauft, ohne die Plattform zu verlassen.

Der erblühende Social Commerce nimmt so den alten Handelsriesen mit deren eigenen Tricks das Geschäft ab. Denn – wir erinnern uns – je kürzer die Dauer zwischen Impuls und Kauf, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses.
Kwelle & mehr: https://www.brandeins.de/magazine/brand ... uer-werden
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Deppenwelt: Der erste deutsche Straßenrapper

Beitrag von Depp72 »

Allgood hat geschrieben:Vor ziemlich genau 30 Jahren ist der erste deutschsprachige Straßenrap-Song erschienen. Oder? Wie auch immer. Eine längst überfällige Würdigung von 2Bias und seinem Track »Hier im Viertel«.

Stell’ dir vor, es gibt Straßenrap und keiner hört hin. So war das Anfang der Neunzigerjahre. 1993 erschien ein deutschsprachiger Rap-Song, der im Grunde alle Kriterien eines Straßenrap-Tracks erfüllt, aber bis heute wenig bis gar keine Beachtung findet: Er handelt von der Straße, also dem Leben am sogenannten Rande der Gesellschaft, von Drogen und Junkies, von Sozialhilfe und Perspektivlosigkeit, von Klassenkampf und Rassismus – aber auch von der Hoffnung, dass die Marginalisierten des »Viertels« ihr Leben eines Tages selber in die Hand nehmen und gegen die Zumutungen ihres Alltags aufbegehren, anstatt sie als schicksalsgegeben hinzunehmen. So etwas hatte es bis dahin auf Deutsch noch nicht gegeben. Doch innerhalb der (HipHop-)Szene stieß der Track auf kaum nennenswertes Gehör, außerhalb zog er gar Spott und Hohn nach sich. Der Song heißt »Hier im Viertel«, der Rapper 2Bias.
[...]

Am 2. November 1996 war Tobias Gruben alias 2Bias im Alter von 33 Jahren an einer Überdosis Heroin gestorben – unmittelbar zuvor hatte er mit seiner Band Die Erde II einen vielversprechenden Plattenvertrag unterschrieben.

https://allgood.de/features/portraets/d ... senrapper/


Hier im Viertel: https://www.youtube.com/watch?v=ibTyL4b ... B2aWVydGVs
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Deppenwelt: Franz Herzog von Bayern

Beitrag von Depp72 »

Web.de hat geschrieben:Franz Herzog von Bayern: Erster Auftritt mit Partner Thomas nach 43 Jahren Beziehung

Bei der Lesung seiner Memoiren hat Franz Herzog von Bayern sich erstmals offiziell zu seinem Partner bekannt - nach mehr als 40 Jahren Beziehung.

Herzog Franz von Bayern hat sich im hohen Alter von 89 Jahren erstmals offiziell mit seinem Partner gezeigt: Bei der Vorstellung seiner Memoiren in München am vergangenen Dienstag stand der Ur-Enkel von König Ludwig III. mit seinem Lebensgefährten auf der Bühne und sprach auch über ihre Beziehung.
https://web.de/magazine/unterhaltung/ad ... g-38128356

Glückwunsch! Schön, dass dafür dann doch noch rechtzeitig Zeit war.
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Deppenwelt: 40 Erstklässler bleiben sitzen

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:In einer Grundschule in Ludwigshafen müssen 40 Erstklässler sitzenbleiben – und diese hohe Zahl ist kein Einzelfall. Die Schulleiterin schlägt Alarm.

Die fröhlichen Farben auf dem Hof der Gräfenauschule passen nicht zum Geschehen hinter den Mauern. Wohl gleich 40 Erstklässler müssen das Schuljahr wiederholen – ein Schock für Rektorin Barbara Mächtle. „Die extrem hohe Zahl ist erschreckend. Im vergangenen Jahr waren es 23 oder 24“, sagt Mächtle, die die Schule mit 132 Erstklässlern in Ludwigshafen leitet. „Auch in anderen Klassenstufen gibt es Wiederholer – aber bei weitem nicht so viele.“ Die Gründe in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz sind vielfältig. Oft sprechen die Kinder schlecht Deutsch oder kommen aus bildungsfernen Familien.

Schulleiterin: „Ich habe Kinder, die waren zwei Jahre auf der Flucht.“

Und meist waren die Kinder nur kurz oder gar nicht in einem deutschen Kindergarten. „Viele sagen, die Eltern sollen mal machen, aber die geben meist ihr Bestes. Ich habe Kinder, die waren zwei Jahre auf der Flucht. Da war nicht viel mit Schule“, sagt Mächtle. „Es fehlen die Vorläuferfähigkeiten. Es geht nicht nur darum, eine Schere richtig zu halten, sondern auch darum, sich in der Gruppe richtig zu verhalten.“

An der Gräfenauschule „hatten schon immer etwa 98 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund“, sagt die 47-Jährige. Der Schulstandort Hemshof, wo viele Migrantinnen und Migranten leben, wird von vielen als Brennpunkt oder Problemviertel bezeichnet. „Wer hier aufwächst, braucht nicht zwingend Deutsch zu lernen, aber in der Schule brauchen die Kinder es.“

„In Ludwigshafen werden die Missstände im Schulsystem wie unter dem Brennglas sichtbar.“

Kwelle & mehr: https://www.mopo.de/news/panorama/grund ... en-sitzen/
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Deppenwelt: Israel in der Krise

Beitrag von Depp72 »

Sehr lang, aber vor allem sehr interessant. Eine historische Einordnung der aktuellen Ereignisse in Israel.
Republik hat geschrieben:Wie ist es so weit gekommen?

Israel am Abgrund: Die Regierung hebt die Gewaltenteilung auf, die Zivilgesellschaft leistet heftigen Widerstand. Der Philosoph und Psychoanalytiker Daniel Strassberg ist nach Israel gereist. Es ist auch eine Reise in die Geschichte des Zionismus. Und in die Biografie des Autors. «Israel in der Krise», Teil 1.
https://www.republik.ch/2023/04/06/isra ... t-gekommen


Republik hat geschrieben:Das Narrativ der Erlösung

Die israelische Demokratie gerät in Gefahr, weil zwischen dem Programm des Zionismus und den geopolitischen Realitäten eine grosse Spannung besteht. Sie führte im Lauf der Zeit zu einem tiefen ideologischen Wandel. «Israel in der Krise», Teil 2.
https://www.republik.ch/2023/04/07/isra ... -erloesung
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Deppenwelt: Der ''Schöne Klaus'' ist tot

Beitrag von Depp72 »

ntv hat geschrieben:Gestorben mit 69 Jahren
Hamburger Rotlicht-Größe Klaus Barkowsky ist tot

Er brachte Frauen in die Prostitution, beutete sie aus, fuhr Lamborghini und protzte mit Geld: Nun ist die Hamburger Kiezgröße Klaus Barkowsky - besser bekannt als "der schöne Klaus"- gestorben. Er soll sich das Leben genommen haben.

In der Amazon-Serie "Luden" reitet Klaus Barkowsky (Aaron Hilmer) auf einem Schimmel zur Party mit seinen Mädchen: Er wollte feiern wie die Prominenten um Künstler Andy Warhol im legendären "Studio 54" in New York. "1. Klasse Jumbo-Jet" war das Lebensmotto des Zuhälters, der in einer Bar auf der Reeperbahn anfing und in den 1980er Jahren zum gefürchteten Luden aufstieg. Am heutigen Dienstag ist die Hamburger Kiezgröße, auch genannt "Der schöne Klaus", im Alter von 69 Jahren in Hamburg gestorben. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Danach soll er schwer krank gewesen sein und sich das Leben genommen haben. Er habe unter Depressionen gelitten und sei deswegen immer wieder im Krankenhaus gewesen, zitiert die "Hamburger Morgenpost" eine angeblich enge Freundin.
Kwelle & mehr: https://www.n-tv.de/panorama/Hamburger- ... 78312.html


Schon 2006 hatte sich Stefan Hentschel, eine andere ehemalige Kiez-Größe, auf St. Pauli im Boxkeller der Kneipe ''Zur Ritze'' erhängt. Pleite und wohnungslos.
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Deppenwelt: Warum bekommt die Kirche Millionen vom Staat?

Beitrag von Depp72 »

Weil es Gottes Wille ist. :angel:

Deutschlandfunk Kultur hat geschrieben:Staat und Kirche sind in Deutschland getrennt. Trotzdem zahlt der deutsche Staat jährlich mehr als 500 Millionen Euro an die Kirchen. Was hat es mit den Staatsleistungen auf sich – und warum ist es so schwer, sie abzuschaffen?

Eine der Haupteinnahmequellen der Kirche ist die Kirchensteuer – im Jahr 2021 etwa sechs Milliarden Euro für die evangelische und 6,7 Milliarden Euro für die katholische Kirche. Darüber hinaus finanzieren sich die Kirchen aus diversen Quellen. Eine davon sind die sogenannten Staatsleistungen, die an die evangelische und katholische Kirche fließen: über 500 Millionen jährlich, im Jahr 2022 sogar an die 600 Millionen – direkt vom deutschen Staat.
Diese Zahlungen werden oft kritisiert. Die Staatsleistungen abzuschaffen ist Verfassungsauftrag – und so gut wie alle Parteien sprechen sich dafür aus. Die Ampelkoalition hat die Aufgabe außerdem in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten und ist darüber im Gespräch mit Kirchen und den Ländern. Aber die Beendigung der Zahlungen ist schwieriger, als man vermuten könnte – und hat mit lange zurückliegenden Verflechtungen von Staat und Kirche zu tun.

Warum zahlt der Staat den beiden großen Kirchen Staatsleistungen?

Der Grund dafür liegt über 200 Jahre zurück und lässt sich nur mit ein wenig „Geschichtsunterricht“ erklären: Am 25. Februar 1803 kommen in Regensburg die Reichsstände zusammen, um eines der letzten Gesetze des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu beschließen: den Reichsdeputationshauptschluss.

Kwelle & mehr: https://www.deutschlandfunkkultur.de/ki ... n-100.html
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Deppenwelt: Der Fast-Fashion-Friedhof in der Wüste

Beitrag von Depp72 »

National Geographic hat geschrieben:Wie die Atacama-Wüste zum Fast Fashion-Friedhof wurde

In Chile bricht eine gigantische Mülldeponie für Kleidung aus der ganzen Welt alle Rekorde. Die Berge aus textilen Abfällen führen klar vor Augen, was unser Hunger nach Mode anrichtet – und trotzdem wachsen sie immer weiter.

Die Atacama im Norden Chiles reicht vom Pazifischen Ozean bis zu den Anden. Sie ist die trockenste Wüste der Welt und erinnert mit ihren dramatischen, rot-orangenen Felsen, Canyons und Gipfeln an die Bilder, die der Rover der NASA auf dem Mars gemacht hat.

Die Atacama-Wüste ist aber nicht nur eine beeindruckende Naturlandschaft – sie ist außerdem ein riesiger Friedhof für die Modetrends von gestern. In beängstigender Geschwindigkeit wachsen hier Müllberge aus weggeworfenen Kleidungsstücken – das Resultat eines nicht enden wollenden Stroms von billig und in Massen hergestellten Produkten der Fast Fashion-Industrie. Die Abfallmengen sind so groß, dass die Vereinten Nationen bereits von einem „Notfall für Umwelt und Gesellschaft“ sprechen. Die Herausforderung ist nun, die Müllflut zu stoppen.

Die Zahlen sprechen für sich: Zwischen den Jahren 2000 und 2014 hat sich die Bekleidungsproduktion verdoppelt. Konsumenten haben in diesem Zeitraum rund 60 Prozent mehr Kleidungsstücke gekauft, diese aber nur halb so lang getragen wie zuvor. Drei Fünftel aller Hosen, Hemden und Kleider landen heute innerhalb eines Jahres nach ihrer Herstellung auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen – das entspricht einer Lastwagenladung pro Sekunde.

Kwelle & mehr: https://www.nationalgeographic.de/umwel ... dhof-wurde
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Deppenwelt: China nicht mehr bevölkerungsreichstes Land der Erde?

Beitrag von Depp72 »

ntv hat geschrieben:Lange ist China unbestritten das Land mit den meisten Einwohnern. Doch laut einer Vorhersage der UN wird es diesen Titel nun verlieren. Denn Chinas Bevölkerung schrumpft - der Konkurrent um Platz eins jedoch wächst immer weiter. Aber wie lange noch?

Schon seit langer Zeit ist China eine der Weltregionen mit den meisten Einwohnern. Das wird auf die weiten Flächen fruchtbarer Böden und das für Landwirtschaft günstige Klima zurückgeführt. Auch gab es in den vergangenen Jahrhunderten lange Phasen politischer Stabilität, die Bevölkerung wurde von blutigen Kriegen verschont. Dasselbe gilt allerdings für Indien.

Ab den 1950er Jahren brachen mit der Verbesserung in der Medizin und der Landwirtschaft alle Dämme: China und Indien wuchsen zu Mega-Populationen heran. China überschritt in den 1980ern die 1-Milliarde-Marke, Indien folgte Ende der 1990er. Heute leben in beiden Ländern jeweils etwas mehr als 1,4 Milliarden Menschen - mehr als in Europa, Nord- und Südamerika zusammengenommen.

Während China lange Zeit das bevölkerungsreichste Land war, steht nun ein Führungswechsel an: Nach Vorhersagen der UN wird Indien am 14. April China überholen. Allerdings ist dieses genaue Datum laut Demografen mit Vorsicht zu genießen: "Es ist eine grobe Annäherung, die beste Schätzung", sagte Patrick Gerland, Leiter der Abteilung für Bevölkerungsprognosen bei der UNO der Nachrichtenagentur AP.
Kwelle & mehr: https://www.n-tv.de/wissen/China-nicht- ... 50224.html


Deutschland hat nebenbei eine Geburtenrate von 1,53 (2020). Bei weniger als 2,1 schrumpft die Bevölkerungszahl. Da kann der Höcke ficken wie ein Karnickel - nützt nix. No future for skymarshalls. :smokingjoint:
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Deppenwelt: Revolution in der Küche?

Beitrag von Depp72 »

Ein Betrag zum 1. Mai. Mit besten Grüßen an den Ecki!

Focus hat geschrieben:Sieht so die Zukunft des Kochens aus?

Die Kochzeit steht über dem Kochtopf, auf dem Herd steht die empfohlene Temperatur: In Zukunft könnte die Augmented-Reality-Brille (AR-Brille) das Kochen revolutionieren. Entsprechende Software macht das jetzt möglich.

In einem faszinierenden Video demonstriert eine Software-Entwicklerin die Einsatzmöglichkeiten von AR-Brillen für Hobbyköche. Die Zukunft des Kochens könnte bald so aussehen, wie im Video dargestellt. Mithilfe einer Augmented Reality Brille können selbst Anfänger ganz einfach loslegen und zum Beispiel köstliche Erdnussbutter-Karamellkekse zaubern. Dabei werden alle notwendigen Informationen wie Zutaten, Zubereitungsschritte und Kochanweisungen in das reale Bild einer Küche eingeblendet.

Backtemperatur steht auf dem Herd

Lauren Cason von refractstudio verbindet gekonnt Technologie mit kreativen Anwendungen und erforscht in ihrem Projekt „Augmented Baking“ die Möglichkeiten der neuen Snapchat AR-Brille im täglichen Leben. Die Snap Spectacles sind leicht und einfach zu bedienen und zeigen im Video zum Beispiel die Backtemperatur bei einem Blick zum Herd sowie einen Timer über einem Topf. Das gesamte Rezept erscheint auf der Tür eines Küchenschranks.

Kwelle & mehr: https://www.focus.de/digital/augmented- ... 46309.html
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Deppenwelt:

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:Mehr als 550 Kinder gezeugt: Massen-Samenspender muss jetzt aufhören

Nach Hunderten Kindern ist jetzt Schluss: In den Niederlanden ist ein ungewöhnliches Urteil gefällt worden. Ein Mann darf keine Spermien mehr spenden – aus Sorge vor Inzest, denn er hat schon mindestens 550 Kinder gezeugt.

Bei Zuwiderhandlung droht ein Zwangsgeld von 100.000 Euro pro Fall, urteilte ein Gericht in Den Haag nun. Eine Interessensvertretung und eine Mutter, die mit der Samenspende des Mannes ein Kind bekam, hatten eine einstweilige Verfügung gegen ihn beantragt und nun recht bekommen.

Wollen wa mal hoffen, dass nicht ein Erzgebirge 2.0 entsteht. Die erfolgreich befruchte Mutter find ich lustig: Spermaspende nicht exklusiv genug? Ok, Laschet will heute halt keiner mehr, is klar. Oder Erfolgsstrafe? Früher die unbefleckte Empfängnis, heute um jeden Preis. Oder Fehler im Kleingedruckten? Glücklicherweise sind die Waisenhäuser recht leer...

https://www.mopo.de/news/panorama/weil- ... r-schluss/
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erpie
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Where is my mind?

Beitrag von erpie »

Ein Android-Nutzer hat berichtet, dass in letzter Zeit der Alarm seines Android-Smartphones an manchen Morgen nicht anzugehen scheint. Wie er auf Reddit berichtete, wachte er nur deshalb auf, weil er 30 Minuten später einen zweiten Sicherheitsalarm gestellt hatte.

Nach einigem Grübeln und dank des Zufalls, einmal fünf Minuten vor dem Wecker aufgewacht zu sein, steht der Grund jetzt fest: Schuld ist der Klassiker Where is my Mind von den Pixies, ein 1988 veröffentlichtes Lied. Das Stück beginnt mit einer kurzen Gesangsphrase der Bassistin Kim Deal ("Uhhhuhhhhh"), der ein laut und deutlich gesprochenes "Stopp!" folgt.

Der Reddit-Nutzer hatte als Weckton für den Android-Alarm eine Spotify-Playliste eingestellt, die regelmäßig auch Where is my Mind als erstes Lied spielte. Mit aktivierter Spracheingabe lassen sich Wecker bei Android auch ohne vorheriges "Hey Google" mit dem Sprachbefehl "Stopp" ausschalten.
Intro schaltet den Wecker aus

Genau dies passierte beim Intro von Where is my Mind: Der Gesang am Anfang war offenbar so kurz, dass der Nutzer nicht davon wach wurde; das darauffolgende "Stopp!" deaktivierte den Wecker dann. Android Police zeigt in einem Video, dass es weniger als zwei Sekunden dauert, mit Where is my Mind einen Android-Alarm auszuschalten.
https://www.golem.de/news/where-is-my-m ... 73918.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie