Deppenwelt

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Beitrag von Depp72 »

Garantiert OT und gänzlich querbeet.
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Deppenwelt: Ein Mann seiner Klasse

Beitrag von Depp72 »

Berührend geschriebener Artikel: https://www.freitag.de/autoren/cbaron/e ... ner-klasse

Der Freitag hat geschrieben:Herkunft
Ganz egal, ob geprügelt und ob das Geld versoffen wurde: Ich wollte immer genau so werden wie mein Vater

Am Sterbebett hielt er ihn an der Hand. Ihn, der vor lauter Schläuchen und Verbänden und Kanülen nicht mehr reden konnte. Also waren die Tränen ihre Sprache. Tränen der Trauer, Tränen der Reue, Tränen der Wut – und Tränen der Erleichterung. Denn in diesem intimen Moment auf der Intensivstation des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern erhielt ein Vater von seinem Sohn das Wertvollste, das ein Vater von seinem Sohn erhalten kann: einen Freispruch in allen Anklagepunkten.

Er sprach den Vater frei von der Schuld an der Armut, in der die Familie leben musste. Er sprach den Vater frei von der Schuld an den seelischen Wunden, die ihm die Gewalt zugefügt hatte. Und er sprach den Vater frei von der Schuld am Krebs, an dem acht Jahre zuvor die Mutter im Alter von 32 Jahren gestorben war. Ohne ein einziges Wort, nur mit einem Händedruck und ein paar Tränen, sagte der Sohn dem Vater: „Ich verstehe dich. Ich verzeihe dir. Ich hab dich lieb.“ [...]
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Re: Deppenwelt

Beitrag von *Dropkick* »

Kaum ist Länderspielpause zieht das Niveau hier merklich an, Daumen hoch...


Freitag statt Bild, das ist ein Quantensprung. :geek:
"Was denkst Du Dir? Geh weg, tschüss, verpiss Dich..! " :mrgreen:
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Depp72
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Deppenwelt: Lob dem Neorealismus

Beitrag von Depp72 »

Der Neoliberalismus als ''menschenfeindliche Ideologie''? Nein, vielmehr eine wichtige Denkschule für Demokratie und Wohlstand.
Karen Horn (FAZ) hat geschrieben:Als der Liberalismus schwach wurde, konnte der Populismus stark werden. So war es (auch) in den dreißiger Jahren. Eine Gruppe couragierter Männer stemmte sich 1938 dem entgegen. Und erfand den Neoliberalismus.

Mit bedeutungsschweren Worten schließt der Philosoph Louis Rougier seine Einleitung zu den veröffentlichten Mitschriften des „Colloque Walter Lippmann“, das im August 1938 in Paris stattfand: „Jeder Teilnehmer wusste, dass er auf der Schwelle dramatischer Ereignisse lebte, in denen der Frieden zwischen den Völkern und das Schicksal Europas auf dem Spiel standen. Es war ein Treffen aufrichtiger, guter, freier Männer, überzeugt davon, dass die beste Chance der westlichen Zivilisation darin bestand, zu einem wohlverstandenen Liberalismus zurückzufinden, dem einzigen Weg, für einen verbesserten Lebensstandard der Massen zu sorgen, für Frieden zwischen den Völkern, für die Freiheit der Gedanken und die Ehre des menschlichen Geistes.“
[...]
Einen starken Staat zu schaffen bedeutet für die Neoliberalen freilich nicht, dass er voluminös und die Demokratie grenzenlos werden soll. Daraus stricken Kritiker gern den Vorwurf der Inkonsequenz und der Demokratiefeindlichkeit. Angemessener wäre es allerdings zu sagen, dass die Neoliberalen hohe Ansprüche an die Demokratie und das staatliche Handeln stellen. Sie sehen die Demokratie nur insofern skeptisch, als die Anwendung des demokratischen Mehrheitsprinzips allein, ohne einen allgemein zustimmungsfähigen Rechtsrahmen, der die zulässigen Abstimmungsmaterien eingrenzt und so die Privatsphäre jedes Einzelnen schützt, keinerlei Absicherung gegen eine Tyrannei bietet. Eine solche Absicherung ist für die Neoliberalen aller Strömungen jedoch von größter Bedeutung, im Interesse aller Menschen.

Der Politikwissenschaftler Torben Iversen und der Ökonom David Soskice haben im Frühjahr ein interessantes Buch veröffentlicht: Democracy and Prosperity (Priceton University Press). Ihrer Meinung nach sind Demokratie und Kapitalismus historisch nicht gegensätzlich, sondern symbiotisch. ''Neorealismus ist der Effekt starker Demokratien'' (FAZ). Zentrale Ursachen für die Hochkonjunktur des Populismus sehen sie in erster Linie in ungenügender Bildungs- und Regionalpolitik. Bildung und ein wiedererstarkter Konflikt Stadt-Land sind für die beiden Wissenschaftler heute die zentralen Konfliklinien. Offen bleibt dabei allerdings der Einfluss anderer Ursachen/Motive, wie z.B. Xenophobie.

Hochentwickelte kapitalistische Demokratien bezeichnen Iversen/Soskice als stabil. Entgegen dem aktuellen Pessimismus hätten sie alle Krisen durchstanden und würden das auch in Zukunft tun: ''Hochentwickelter Kapitalismus und entwickelte Demokratie formen demnach eine selbstverstärkende Symbiose'' (Soziopolis). Das erkläre auch, warum seit 1945 fast immer die gleichen Staaten zu dieser Gruppe gehören würden und es recht wenige ''Neuzugänge'' wie Israel oder Südkorea gebe. Zwar würden sozio-ökonomische und politische Krisen die hochentwickelten kapitalistischen Demokratien ständig herausforden, aber diese würden sich ''immer wieder neu erfinden und stabil bleiben: reinventing capitalism through a turbulent century – so der Untertitel des Buches.'' (PVS).

Die FAZ lobt das Buch als einen ''der eindrucksvollsten Beiträge zur Politischen Ökonomie der letzten zwanzig Jahre.'' In der Politischen Vierteljahresschrift wird es als ''Pflichtlektüre'' bezeichnet.

Rezensionen zum Buch siehe:

1) Krise? Welche Krise? (Soziopolis):
https://soziopolis.de/lesen/buecher/art ... at-crisis/

2) Rezension zu Democracy and Prosperity (PVS):
https://www.researchgate.net/publicatio ... c/download
(Download als PDF)

3) Neorealismus ist der Effekt starker Demokratien (FAZ 2019):
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... intPreview


Als gestraffter Rückblick auf den Neorealismus insgesamt siehe Karen Horn:
Geboren aus dem Geist der Krise: Der Neorealismus wird achtzig (FAZ 2018):
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fi ... ageIndex_2
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Re: Deppenwelt: Lob dem Neorealismus

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2019, 13:47 Der Neoliberalismus als ''menschenfeindliche Ideologie''? Nein, vielmehr eine wichtige Denkschule für Demokratie und Wohlstand.

….

Der Politikwissenschaftler Torben Iversen und der Ökonom David Soskice haben im Frühjahr ein interessantes Buch veröffentlicht: Democracy and Prosperity (Priceton University Press). Ihrer Meinung nach sind Demokratie und Kapitalismus historisch nicht gegensätzlich,

...

Die FAZ lobt das Buch als einen ''der eindrucksvollsten Beiträge zur Politischen Ökonomie der letzten zwanzig Jahre.'' In der Politischen Vierteljahresschrift wird es als ''Pflichtlektüre'' bezeichnet.


Was für ein tolles Deppenthema - Schluss mit der Konfusion (wie gewohnt auf engstem Raum):

1. Neoliberalismus heute ist die Schule von Marktradikalen. Hat wenig mit "Denken" zu tun, ist eher ein Knüppel zur rücksichtslosen Profitsteigerung.

2. "Demokratie und Kapitalismus (sind) historisch nicht gegensätzlich" - hui, was für eine Erkenntnis (nobelpreisverdächtig?): die (bürgerliche) Demokratie ist seit jeher EINE Herrschaftsform im Kapitalismus. Der Faschismus ein ANDERE. Hängt von den historischen Umständen ab, in welchem Staatsgewand der Kapitalismus (Kosename: Marktwirtschaft) daherkommt. Jeck hat dazu kürzlich einen schlauen, jüdischen Kopf zitiert: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“

3. Du hast 2 Möglichkeiten: Entweder Du folgst der Lobhudelei der FAZ. Oder nimmst Dir bei nächster Gelegenheit mal Horkheimer vor.
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Re: Deppenwelt: Lob dem Neorealismus

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2019, 14:58 Du hast 2 Möglichkeiten: Entweder Du folgst der Lobhudelei der FAZ. Oder nimmst Dir bei nächster Gelegenheit mal Horkheimer vor.
Das klingt irgendwie merkelesk alternativlos. Dritter Weg? FAZ lesen und Horkheimer auf Lesezeichen, oder...? Schaun wir mal.

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2019, 14:58 1. Neoliberalismus heute ist die Schule von Marktradikalen. Hat wenig mit "Denken" zu tun, ist eher ein Knüppel zur rücksichtslosen Profitsteigerung.

Mit ein paar ausgetauschen Wörtern könnte man ähnlich negatives zum Sozialismus/Kommunismus formulieren. An zutiefst negativen Beispielen wird es bei weitem nicht mangeln. Die KP Chinas als ultimativer Ausweg für alle?
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Deppenwelt: Opa ein Nazi?

Beitrag von Depp72 »

NZZ hat geschrieben:Geht es um die Frage der nationalsozialistischen Vergangenheit, so teilt die übergrosse Mehrheit der Deutschen die Überzeugung: «Opa war kein Nazi» (wie es der Titel des Buches von Harald Welzer auf den Punkt brachte). Eine Umfrage durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und der Universität Bielefeld über die Weitergabe von Erinnerung in deutschen Familien bestätigte diesen Befund kürzlich: Eine deutliche Mehrheit der Befragten sprach die Mitglieder der eigenen Familie von Schuld frei. Rund zwei Drittel gaben an, unter ihren Vorfahren seien keine «Täter des Zweiten Weltkrieges» gewesen, nur knapp ein Fünftel bejahte diese Frage. Ungefähr gleich viele meinten, ihre Vorfahren hätten potenziellen Opfern geholfen. Und mehr als die Hälfte betrachteten die eigenen Vorfahren als «Opfer des Zweiten Weltkrieges». «In der Wahrnehmung der Menschen werden wir langsam vom Volk der Täter zu einem Volk der Helfer und Opfer», so Andreas Eberhardt, Vorstandsmitglied der Stiftung.

Einerseits zeigen die Antworten zur «besonderen moralischen Verantwortung Deutschlands» und zur nationalen Identität, dass die Mehrheit der Befragten den offiziellen Diskurs übernimmt. Andererseits bleibt dieses Bekenntnis zur Geschichte oberflächlich, entpersönlicht und abgelöst von der individuellen Familiengeschichte: Die Befragten geben mehrheitlich an, sich für Geschichte und die Zeit des Nationalsozialismus «zu interessieren», zugleich aber ist es die Schule, die als wichtigster und prägendster Ort der Konfrontation mit dem Nationalsozialismus genannt wird.

Das heisst, eine eigenständige persönliche Auseinandersetzung – jenseits der Vorgaben des Unterrichts und nach dem Ende der Schulzeit – findet nicht statt. Es geht um ein abgeschlossenes Kapitel, die bewältigte Vergangenheit und die Lehren, die daraus zu ziehen sind.

Eigentlich werden alle zu Opfern

Das Ergebnis sind zwei Erinnerungskulturen, die nur scheinbar auseinanderdriften. In der Erinnerung der Familien geht es um konkrete Menschen, und die verwandeln sich, je grösser der zeitliche Abstand, umso mehr von Tätern und Mitläufern zu Opfern und Helfern. In der offiziellen Erinnerung im Schulunterricht und in der kulturellen Auseinandersetzung (etwa in der Fernsehserie «Unsere Mütter, unsere Väter») wird die konkrete Schuld der deutschen Gesellschaft in eine abstrakte systemische Unmenschlichkeit umgedeutet, die eigentlich alle zu Opfern werden lässt. Die Täter sind nicht konkrete Menschen, Täter ist vielmehr ein abstraktes System. Das Böse wohnt nicht im Alltäglichen, es wird herauskatapultiert aus der konkreten Welt in die Abstraktion: Der Krieg, der Rassismus – das sind die Schuldigen.
[...]

https://www.nzz.ch/feuilleton/opa-war-v ... ld.1369602
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Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Lob dem Neorealismus

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 19:42
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2019, 14:58 1. Neoliberalismus heute ist die Schule von Marktradikalen. Hat wenig mit "Denken" zu tun, ist eher ein Knüppel zur rücksichtslosen Profitsteigerung.

Mit ein paar ausgetauschen Wörtern könnte man ähnlich negatives zum Sozialismus/Kommunismus formulieren. An zutiefst negativen Beispielen wird es bei weitem nicht mangeln. Die KP Chinas als ultimativer Ausweg für alle?
Könnte man. Aber warum sollte man, wo es "Sozialismus" nicht mal als Fatamorgana irgendwo auf der Welt gibt? Scheint ein großes Bedürfnis da zu sein, aus dem eigenen Scheißhaufen mit dem Finger auf was anderes, imaginiertes Stinkende zeigen zu können. Weil man den eigenen, miefigen Stallgeruch nur so ertragen kann?
P.s.: nicht überall, wo KP draufsteht ist Kommunismus drin.
Eckfahnenfan

Re: Deppenwelt: Opa ein Nazi?

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 19:49
NZZ hat geschrieben:Geht es um die Frage der nationalsozialistischen Vergangenheit, so teilt die übergrosse Mehrheit der Deutschen die Überzeugung: «Opa war kein Nazi» (wie es der Titel des Buches von Harald Welzer auf den Punkt brachte). Eine Umfrage durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und der Universität Bielefeld über die Weitergabe von Erinnerung in deutschen Familien bestätigte diesen Befund kürzlich: Eine deutliche Mehrheit der Befragten sprach die Mitglieder der eigenen Familie von Schuld frei. Rund zwei Drittel gaben an, unter ihren Vorfahren seien keine «Täter des Zweiten Weltkrieges» gewesen, nur knapp ein Fünftel bejahte diese Frage. Ungefähr gleich viele meinten, ihre Vorfahren hätten potenziellen Opfern geholfen. Und mehr als die Hälfte betrachteten die eigenen Vorfahren als «Opfer des Zweiten Weltkrieges». «In der Wahrnehmung der Menschen werden wir langsam vom Volk der Täter zu einem Volk der Helfer und Opfer», so Andreas Eberhardt, Vorstandsmitglied der Stiftung.

Einerseits zeigen die Antworten zur «besonderen moralischen Verantwortung Deutschlands» und zur nationalen Identität, dass die Mehrheit der Befragten den offiziellen Diskurs übernimmt. Andererseits bleibt dieses Bekenntnis zur Geschichte oberflächlich, entpersönlicht und abgelöst von der individuellen Familiengeschichte: Die Befragten geben mehrheitlich an, sich für Geschichte und die Zeit des Nationalsozialismus «zu interessieren», zugleich aber ist es die Schule, die als wichtigster und prägendster Ort der Konfrontation mit dem Nationalsozialismus genannt wird.

Das heisst, eine eigenständige persönliche Auseinandersetzung – jenseits der Vorgaben des Unterrichts und nach dem Ende der Schulzeit – findet nicht statt. Es geht um ein abgeschlossenes Kapitel, die bewältigte Vergangenheit und die Lehren, die daraus zu ziehen sind.

Eigentlich werden alle zu Opfern

Das Ergebnis sind zwei Erinnerungskulturen, die nur scheinbar auseinanderdriften. In der Erinnerung der Familien geht es um konkrete Menschen, und die verwandeln sich, je grösser der zeitliche Abstand, umso mehr von Tätern und Mitläufern zu Opfern und Helfern. In der offiziellen Erinnerung im Schulunterricht und in der kulturellen Auseinandersetzung (etwa in der Fernsehserie «Unsere Mütter, unsere Väter») wird die konkrete Schuld der deutschen Gesellschaft in eine abstrakte systemische Unmenschlichkeit umgedeutet, die eigentlich alle zu Opfern werden lässt. Die Täter sind nicht konkrete Menschen, Täter ist vielmehr ein abstraktes System. Das Böse wohnt nicht im Alltäglichen, es wird herauskatapultiert aus der konkreten Welt in die Abstraktion: Der Krieg, der Rassismus – das sind die Schuldigen.
[...]
Schuldig ist auch ihr Führer, der die Deutschen verführt hat, Nazis zu sein.
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Re: Deppenwelt: Opa ein Nazi?

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 21:28 Könnte man. Aber warum sollte man, wo es "Sozialismus" nicht mal als Fatamorgana irgendwo auf der Welt gibt? Scheint ein großes Bedürfnis da zu sein, aus dem eigenen Scheißhaufen mit dem Finger auf was anderes, imaginiertes Stinkende zeigen zu können. Weil man den eigenen, miefigen Stallgeruch nur so ertragen kann?
P.s.: nicht überall, wo KP draufsteht ist Kommunismus drin.

Ok, Sonderverhandlungen. Und ich dachte immer, KP ist KP. So, wie Tor Thor ist. VAR?


Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 21:31 Schuldig ist auch ihr Führer, der die Deutschen verführt hat, Nazis zu sein.
Eindeutig ja.
Wobei unklar ist, was schwerer wiegt: Das, oder dass er den Krieg verloren hat.
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Re: Deppenwelt

Beitrag von lasmiranda »

when ich mich langwaile fengt main sack imma an zuh jucken !.. wenn ich euche Schraibsl lehse muss ich dahehr mitt dehr zunge tippen wail ich mitt baiden henden kratsen muss !..
Hüte dich aber vor Lasmiranda, das ist nur ne Sachertortengeschwängerte Wiener Kaffeehaustranse die jedem hier einen Blowjob anbietet. Nicht das ich das grundsätzlich verwerflich finden würde, aber er nimmt zu viel Geld für seine bescheidenen Künste…..
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Re: Deppenwelt: Opa ein Nazi?

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 23:59
Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 21:28 Könnte man. Aber warum sollte man, wo es "Sozialismus" nicht mal als Fatamorgana irgendwo auf der Welt gibt? Scheint ein großes Bedürfnis da zu sein, aus dem eigenen Scheißhaufen mit dem Finger auf was anderes, imaginiertes Stinkende zeigen zu können. Weil man den eigenen, miefigen Stallgeruch nur so ertragen kann?
P.s.: nicht überall, wo KP draufsteht ist Kommunismus drin.

Ok, Sonderverhandlungen. Und ich dachte immer, KP ist KP. So, wie Tor Thor ist. VAR?


Eckfahnenfan hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 21:31 Schuldig ist auch ihr Führer, der die Deutschen verführt hat, Nazis zu sein.
Eindeutig ja.
Wobei unklar ist, was schwerer wiegt: Das, oder dass er den Krieg verloren hat.
Mit den Autobahnen hat er vorausschauend das Band der Sympathie wieder ordentlich festgezurrt.
P.s. Pass bloß auf Dich auf: der AfD-Blowjobber ist in der Deppenwelt unterwegs
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Depp72 »

lasmirandahorst hat geschrieben: Dienstag 22. Oktober 2019, 07:12...
Mädel lass es, gegen dich ist der Postillon eine Humörbombe.
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Yeti »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 23. Oktober 2019, 11:11
lasmirandahorst hat geschrieben: Dienstag 22. Oktober 2019, 07:12...
Mädel lass es, gegen dich ist der Postillon eine Humörbombe.
Ich denke, der will gar nicht lustig sein...
Wer die Demokratie verschläft, wacht in der Diktatur auf.
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Re: Deppenwelt

Beitrag von lasmiranda »

Yeti hat geschrieben: Mittwoch 23. Oktober 2019, 13:38
Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 23. Oktober 2019, 11:11
lasmirandahorst hat geschrieben: Dienstag 22. Oktober 2019, 07:12...
Mädel lass es, gegen dich ist der Postillon eine Humörbombe.
Ich denke, der will gar nicht lustig sein...
Dass ich das hier noch erlebe! Die zwei unumstrittenen Forumsgranden vereinen sich als einheitlich gepolte Allianz, um sich auf mich zu stürzen, weil man im Team gegen mich halt stärker ist.

Habt ihr eure lächerliche Phalanx der nicht wahrgenommenen im letzten Bulimie-Workshop oder während der gestrigen Prostatamassage gegründet?
Hüte dich aber vor Lasmiranda, das ist nur ne Sachertortengeschwängerte Wiener Kaffeehaustranse die jedem hier einen Blowjob anbietet. Nicht das ich das grundsätzlich verwerflich finden würde, aber er nimmt zu viel Geld für seine bescheidenen Künste…..
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Yeti »

@ Depp
Ich korrigiere mich. Der, die oder das versucht wirklich, lustig zu sein. Gelingt ihm, ihr aber nicht. Gibt allerhöchstens ein Fleißkärtchen für seine, ihre stundenlange Recherche im Fremdwörterlexikon. :banghead:
Wer die Demokratie verschläft, wacht in der Diktatur auf.
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Deppenwelt: MLPD in Thüringen

Beitrag von Depp72 »

Thüringens ökologische Nr. 1:
Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands hat nach eigenen Angaben etwa 40 000 Wahlkampfplakate in Thüringen aufgehängt. Bei Linkspartei und AfD sind es laut den Parteizentralen zwischen 50 000 und 60 000, die CDU ist mit gut 13 000 Plakaten präsent.[...] Etwa 80 Prozent der Plakate, die derzeit Thüringen schmücken, hat sie bei den vergangenen Bundestags- und Europawahlen schon einmal eingesetzt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/lan ... -1.4653029
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Re: Deppenwelt

Beitrag von Eckfahnenfan »

Ich schlage Dich als Sektenbeauftragten des Forums vor.
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Deppenwelt: Apartheid der Zuversicht

Beitrag von Depp72 »

Eine unglückliche Überschrift der NZZ, aber ein interessanter Artikel. Bei 'gefühlter persönlicher Unsicherheit' vs. 'gefühlter persönlicher Sicherheit' lassen sich Parallelen zum AfD-Erfolg erkennen.

NZZ hat geschrieben:Die USA treiben in eine Apartheid der Zuversicht

Regionen mit demokratischen Mehrheiten prosperieren, jene mit republikanischen stagnieren, und die verschiedenen Gebiete driften wirtschaftlich immer stärker auseinander. Die politische Polarisierung könnte dadurch weiter zunehmen.

Die sinkende durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten drei Jahren unterstreicht, dass es Amerika nicht besonders gut geht. Aber eine Datenanalyse zu den verschiedenen Regionen der USA, welche die linksliberale Denkfabrik Brookings Institution in Zusammenarbeit mit dem konservativen «Wall Street Journal» vornahm, zeigt deutlich: Dem einen Amerika geht es bedeutend schlechter als dem anderen. Der Graben zwischen «roten» (republikanischen) und «blauen» (demokratischen) Regionen wächst rasch weiter. Die USA scheinen geradewegs in eine Apartheid der wirtschaftlichen Zuversicht zu schlittern.

Auseinanderdriftende Wirtschaftsleistung

Die Entwicklung ist nicht neu, aber sie hat sich intensiviert. In den republikanisch dominierten, eher ländlichen Regionen des Landes herrschen traditionelle Wirtschaftssektoren mit eher niedrigen Qualifikationsanforderungen vor, wie etwa Abbau von Bodenschätzen, Landwirtschaft und Industrie. Die Ballungszentren mit demokratischer Prägung beherbergen dagegen die technologischen, digitalen und dienstleistenden Sektoren mit höheren Qualifikationsanforderungen.

Dies zeigt sich einerseits in einem bedeutend stärkeren Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in demokratischen Wahlkreisen gegenüber den Wahlkreisen, die mehrheitlich republikanisch wählen. Das durchschnittliche BIP in «blauen» Wahlkreisen legte in den zehn Jahren nach 2008 um rund einen Drittel zu, von gut 35 auf 48 Milliarden Dollar. In den «roten» Wahlkreisen war kein Wachstum zu verzeichnen; im Gegenteil sank das BIP sogar leicht.
[...]
Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Aussichten haben sich auch auf die Zusammensetzung und den Bildungsgrad der Bevölkerung ausgewirkt. Unter den Erwachsenen in «blauen» Wahlkreisen haben mehr als 35 Prozent mindestens einen Bachelorabschluss. Vor zehn Jahren waren es noch gut 28 Prozent; das entspricht einer Zunahme von einem satten Viertel. In den «roten» Wahldistrikten dagegen hat sich praktisch nichts bewegt; der Anteil blieb bei rund 26 Prozent. Während die «blauen» Gegenden in Bezug auf Alter, Herkunft, Rasse oder Ethnie durchmischter wurden, wies der Trend in den «roten» Regionen in Richtung älter und weisser.

[...]

https://www.nzz.ch/international/die-us ... ket-newtab
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Deppenwelt: Wissenswertes für den Bildungstrinker

Beitrag von Depp72 »

Aus der Bar Vademecum: https://bar-vademecum.de/negroni/

Wenn Menschen mit Hingabe und Leidenschaft etwas machen, dann finde ich das oft faszinierend. Zum Beispiel sich in die Materie eines Negroni einzulesen und einzutrinken. Ebenso wie Ernst Neger schätze ich den Negroni sehr. Seine Feinheiten waren mir bisher unbekannt. À votre santé!
Bar Vademecum hat geschrieben:Über den Negroni wurde schon alles gesagt? Er besteht zu gleichen Teilen aus Gin, Wermut und Campari? Er ist die einmalige Erfindung des Grafen Negroni? – Leider lautet die Antwort auf alle Fragen: Nein. Wir haben uns auf Spurensuche begeben und beleuchten den Negroni im Kontext der historischen Quellen, die es uns ermöglichen, den ursprünglichen Negroni zu rekonstruieren. Wir nennen diesen zur besseren Unterscheidung „Negroni Highball“. Doch wir gehen natürlich auch auf den modernen Negroni ein.
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Re: Deppenwelt: Wissenswertes für den Bildungstrinker

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 13. November 2019, 16:54 Aus der Bar Vademecum: https://bar-vademecum.de/negroni/

Wenn Menschen mit Hingabe und Leidenschaft etwas machen, dann finde ich das oft faszinierend. Zum Beispiel sich in die Materie eines Negroni einzulesen und einzutrinken. Ebenso wie Ernst Neger schätze ich den Negroni sehr. Seine Feinheiten waren mir bisher unbekannt. À votre santé!
Bar Vademecum hat geschrieben:Über den Negroni wurde schon alles gesagt? Er besteht zu gleichen Teilen aus Gin, Wermut und Campari? Er ist die einmalige Erfindung des Grafen Negroni? – Leider lautet die Antwort auf alle Fragen: Nein. Wir haben uns auf Spurensuche begeben und beleuchten den Negroni im Kontext der historischen Quellen, die es uns ermöglichen, den ursprünglichen Negroni zu rekonstruieren. Wir nennen diesen zur besseren Unterscheidung „Negroni Highball“. Doch wir gehen natürlich auch auf den modernen Negroni ein.
Was meinste - könnte Porta Nigra als konopkas Verlobte durchgehen?
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Re: Deppenwelt: Wissenswertes für den Bildungstrinker

Beitrag von Depp72 »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Mittwoch 13. November 2019, 22:55 Was meinste - könnte Porta Nigra als konopkas Verlobte durchgehen?

Welches Madl bei dem durch oder über die Brücke geht, ist mir völlig Banane.
Ich würde Portia Monique & The Layabouts bevorzugen:
https://www.youtube.com/watch?v=C_epXw9SSvA

Hat Stil und einen Hauch von Rauch.
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Deppenwelt: Weihnachtsgeschenke

Beitrag von Depp72 »

Alle Jahre wieder das gleiche Dilemma: Was schenke ich bloß? Ho ho ho, euch kann geholfen werden.

Für eure Herzensdame
Die Verdoppelung des Platzes im Schuhschrank (https://www.youtube.com/watch?v=cVHjBIzvsV0) und damit Vorfreude auf Shopping 2020. Oder, da in diesme Forum keiner den Durchblick hat und die meisten Unfälle zu Hause passieren, der Fensterreiniger von Grommet (https://www.youtube.com/watch?v=Y-OgHdnME04). Endlich Fenster auch von außen gefahrlos und streifenfrei reinigen.

Für euch
Kennt ihr alle: Auswärtsspiel und der Flieger hat wieder mal Verspätung. Mit dem Modobag (https://www.youtube.com/watch?v=HazWCa3huMY) gelangt ihr doch noch rechtzeitig ins Stadion.

Für die ganze Familie
Aquarium im Wohnzimmer war 60er. Heute beeindruckt man seine Kinder mit einem Ausblick in die Unterwasserwelt der Malediven oder des Baggersees (https://www.youtube.com/watch?v=iZlIQeVcohw).


Ich habe ein Zeichen gesetzt. Ein Zeichen der Nächstenliebe.

Euer Weihnachtsdepp
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Deppenwelt: Vatikan + Holocaust

Beitrag von Depp72 »

SRF hat geschrieben: Der Vatikan und der Holocaust - Jetzt soll sich zeigen, was Papst Pius XII. wirklich wusste

Warum schwieg Papst Pius XII. zum Holocaust? Der Vatikan öffnet ab März den Zugang zu Dokumenten, die Antworten auf viele Fragen geben sollen.

Kardinal José Tolentino ist der oberste Archivar des Vatikans. Heute informierte er in Rom über die bevorstehende Archiv-Öffnung mit den Worten: «Alle Wissenschaftler sind willkommen, unabhängig von ihrer Religion, Konfession oder Ideologie.»

Gekommen waren viele: Wissenschaftler, aber auch Journalistinnen und Journalisten. Fast alle interessierte nur eine Frage: Was hat Pius XII., der ab 1939 Papst war, zu welcher Zeit über den Holocaust, über die Schoah, gewusst? Auf diese zentrale Frage kam der Kardinal heute Morgen allerdings mit keinem einzigen Wort zu sprechen. Er tat so, als würde es diese Frage gar nicht geben.

Aufklärung wird Zeit brauchen

Doch die Forschenden werden die rund 400'000 nun zugänglichen Archivschachteln mit Millionen von Dokumenten hauptsächlich auf diese Frage hin untersuchen.

Es geht aber auch um die Frage, ob prominente Nazi-Verbrecher wie Adolf Eichmann oder Josef Mengele tatsächlich mit vatikanischen Pässen oder der Hilfe von römisch-katholischen Geistlichen nach Südamerika fliehen konnten. Bisher ist das lediglich ein Verdacht, der nun aufgrund der Akten widerlegt oder bestätigt werden könnte.

Nur Schweigen

Fakt ist: Papst Pius XII. hat sich zur Ermordung der Juden nie öffentlich geäussert. Selbst als 1943 die Juden Roms vor den Toren des Vatikans in Vernichtungslager deportiert wurden, hat sich dieser Papst in Schweigen gehüllt. Zuweilen wurde gesagt, Pius XII.habe hinter den Kulissen Juden geholfen, sich zu verstecken.

Auch in diesem Punkt könnten die nun geöffneten Archive Gewissheit schaffen. Auf schnelle Ergebnisse dürfe man aber nicht hoffen, sagte Kardinal José Tolentino: Das nun zugänglich gemachte Material sei so umfangreich, dass aussagekräftige Resultate erst in Jahren zu erwarten seien.

Klärung ohne Angst vor der Geschichte

Auf diese Resultate wartet nicht nur die historisch interessierte Öffentlichkeit, sondern auch der Vatikan selbst. Schon in den 1960er-Jahren regten Gläubige an, Papst Pius XII. seligzusprechen. Doch weil so viele Fragen offen sind, blieb das Verfahren blockiert. Nun hofft auch der Vatikan auf Klärung. Ohne Angst vor der Geschichte, wie sich der Kardinal ausdrückte.

Diese Aussage weist darauf hin, dass es tatsächlich um viel geht. Denn Pius XII. war nicht irgendein Papst. Seine Zeit auf dem Heiligen Stuhl war lange. Im letzten Jahrhundert sass nur einer länger darauf: Johannes Paul II.

Sendung: SRF 4 News, Echo der Zeit, 20.2.2020, 18.00 Uhr.


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Depp72
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Deppenwelt: Spuren hinterlassen

Beitrag von Depp72 »

Die Mopo steht nicht unbedingt für Qualitätsjournalismus, aber diese Geschichte finde ich sehr berührend:
Mopo hat geschrieben:Vor anderthalb Wochen wurde diese Hoffnung endgültig zerstört. Nach einem Zusammenbruch stellte Karins Ärztin fest, dass alle verfügbaren Therapien keine Wirkung mehr zeigten. „Sie gab mir den Rat, nach Hause zu gehen und die letzten Tage mit meiner Familie zu verbringen“, sagt die 40-Jährige leise.

Die Kinder sollen die Mutterliebe noch lange spüren

Seitdem dreht sich bei Karin alles um eins: Was bleibt von mir? Was bedeutet das Ende meines Lebens für die Zukunft meiner Liebsten? Dabei geht es nicht darum, dass sie Sorge hat, ohne sie würde das Familienleben zusammenbrechen. „Mein Mann und ich haben uns immer alles gut aufgeteilt. Der kann das!“, sagt sie zuversichtlich. Freunde und Familie stünden bereit, um den bald verwitweten Dreifachvater zu unterstützen.

Worum es Karin geht, ist Spuren zu hinterlassen. Spuren ihrer Seele. Zeichen ihrer Liebe. Vor allem für die drei Kinder, die ohne Mama aufwachsen müssen. Sie sollen noch so lange wie möglich das spüren, was Mutterliebe ausmacht – Geborgenheit, Urvertrauen, Sicherheit.

Zu jedem Geburtstag kriegen die Kinder einen Brief von Mama

Deshalb hat Karin Kisten gebastelt mit kleinen, sehr persönlichen Geschenken für ihre Kinder. Darin sind auch Briefe enthalten – für jeden Geburtstag bis zum 18. Lebensjahr einen. Und Tagebücher, die die 40-Jährige für jedes Kind einzeln über seine Entwicklung in den ersten Jahren geschrieben hat.

Auch ihre eigene Trauerfeier hat die Sterbenskranke geplant und die Rede abgestimmt, die eine professionelle Trauerrednerin halten wird. „Es soll keine dramatisch-emotionale Rede sein, sondern möglichst kurzweilig, unterhaltsam und auf Kinder zugeschnitten“, sagt Karin. Für die Beerdigung wünscht sie sich, dass ihre Kinder die Urne bunt bemalen. Sie soll auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt werden – in das Grab, in dem auch Karins Vater erst vor einem Monat bestattet wurde. Seine Frau, Karins Mutter, verliert innerhalb weniger Wochen gleich zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben.

Besonderes Geschenk: Ein Hörbuch mit Mamas Stimme

Besonders am Herzen liegt Karin nun noch ein Projekt, das vor dem Aus steht. Es heißt „Familienhörbuch“ und ist die Fortführung einer Studie, die an der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn durchgeführt wurde. Dabei geht es darum, dass Eltern, die im Sterben liegen, aufgenommen werden, um noch eine letzte Botschaft an ihre bald verwaisten Kinder zu richten. So sollen die Kinder später immer die die Möglichkeit haben, Mamas Stimme zu hören, wenn sie Trost brauchen oder sich einfach erinnern wollen.

Karin hat einen ganzen Tag lang in das Mikrofon einer „Familienhörbuch“-Redakteurin gesprochen. Entstanden ist ein Audiobuch mit vielen Kapiteln. In einem geht es um Karins eigene Kindheit. „Ich erzähle ihnen darin, wie ich selbst groß geworden bin. Wie das Verhältnis zu meinen Eltern war und was ich so erlebt habe“, sagt Karin. In einem anderen Kapitel geht es um Michael, den Vater der Kinder. Wie sie sich kennen und lieben lernten. Wie sie beschlossen, eine Familie zu gründen. Natürlich bestimmt auch der Krebs einen Großteil des Hörbuches. Und schließlich bekommt jedes Kind sein eigenes Kapitel, in dem es direkt angesprochen wird.

Kwelle & mehr:
https://www.mopo.de/hamburg/mama-stirbt ... t-36338052
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