Andrzej Bojarski wollte jungen Sinti und Roma beweisen, dass es erfolgreiche Sport­le­r*in­nen in ihrer Minderheit gibt.

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erpie
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Registriert: Freitag 26. April 2019, 18:24
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Andrzej Bojarski wollte jungen Sinti und Roma beweisen, dass es erfolgreiche Sport­le­r*in­nen in ihrer Minderheit gibt.

Beitrag von erpie »

Zum heutigen "Internationalen Tag der Roma"
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In der daraus entstandenen Wanderausstellung „Abseits im eigenen Land“ portraitieren Sie bislang drei Sportler. Neben Oswald Marschall die Fußballer Walter Laubinger und Sergio Peter. Hatten Sie damit gerechnet, mehr Sportler zu finden?

Die Suche war in der Tat nicht einfach. Es gibt viel mehr Leistungssportler, die aus der Minderheit kommen, auch im Profi-Fußball. Aber viele haben immer noch Angst, dass das bekannt wird. Ohne Oswald Marschall hätte ich auch nicht den Kontakt zu Walter Laubinger und Sergio Peter bekommen. Aber durch ihn haben die Sportler und ihre Familien ihre Archive geöffnet. Die sind viel ergiebiger als die öffentlich zugänglichen Archive.

Was waren Ihre prägendsten Erfahrungen bei den Interviews?

Mich hat erschrocken, wie viele Vorurteile und Stereotype es in der Mehrheitsgesellschaft immer noch gegenüber den Angehörigen dieser Minderheit gibt. Ich konnte nicht verstehen, mit welchen Ängsten – zum Beispiel vor der Polizei – die zweite und dritte Generation nach dem Völkermord aufgewachsen ist. Mich hat der Ehrgeiz gepackt, die Mehrheitsgesellschaft für die Situation der Minderheit zu sensibilisieren – durch die Ausstellung, aber auch durch meine Arbeit in der Schule.
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https://taz.de/Schwerpunkt-Internationa ... !t6002380/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie