taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

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erpie
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taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Beitrag von erpie »

Findet vielleicht der ein oder andere hier interessant. Ist nicht umsonst, dafür gibt es aber auch eine Menge an Diskussionsbeiträgen.
Kongress für Debatte, Streit und Verständigung | 27. April 2024
taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Landtagswahlen in Ostdeutschland, Krieg in Nahost und der Ukraine, Abschottung an den EU-Außengrenzen: Der taz-Volxkongress über alles, was derzeit im Osten passiert – und darüber, wieso Osten immer eine Frage der Perspektive ist
https://taz.de/taz-lab/!v=2f2702df-3697 ... 733c77d1c/
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Dallas05
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Interessante Theorie: Greift China Russland an

Beitrag von Dallas05 »

Erstmal, solange Atomwaffen nicht eingesetzt werden, fände ich es gut.

https://www.tz.de/politik/china-russlan ... 87337.html

Das würde Putin ablenken.

Putin durch Ukraine-Krieg geschwächt: Greift China nach Russlands Osten?

Russlands Ferner Osten ist eine von der Welt vergessene Region. Ein paar Millionen Menschen nur leben am äußersten Rand von Wladimir Putins Riesenreich, und wer kann, zieht weg von hier – in den Westen, wo es mehr Jobs gibt und das Leben einfacher ist. In China hingegen weckt die Region seit Jahren Begehrlichkeiten. Denn der russische Südosten war einst chinesisch. Und geht es nach einigen nationalistisch gesinnten Chinesen, dann soll die Region eines Tages wieder Teil der Volksrepublik werden. Jetzt, da der Ukraine-Krieg Russland wirtschaftlich schwächt und das Land seine militärischen Ressourcen im Westen konzentriert hat, könnte die Gelegenheit günstig dafür sein. Zumindest in Chinas sozialen Medien wird immer wieder der Ruf laut, endlich zu handeln.

Der Konflikt reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Westliche Länder, allen voran Großbritannien, zwangen damals das wirtschaftlich und technologisch völlig unterentwickelte chinesische Kaiserreich in mehreren Kriegen in die Knie. Die Qing-Dynastie musste mehrere Gebiete an die imperialistischen Mächte abtreten – so fiel etwa die Region um das heutige Hongkong an die Briten. Und das russische Zarenreich riss sich in Chinas Nordosten Gebiete von der dreifachen Größe Deutschlands unter den Nagel. In der Region liegt auch eine Stadt, die die Chinesen einst „Haishenwai“ nannten – auf Deutsch: Seegurkenbucht, benannt nach den Meerestieren, die in Asien als Delikatesse gelten. Heute trägt die Stadt den Namen Wladiwostok und ist das Zentrum von Russlands Fernem Osten.

China profitiert von Russlands Schwäche

China und Russland teilen sich eine mehr als 4000 Kilometer lange Grenze. Streitigkeiten um den exakten Verlauf gab es immer wieder, 1969 führte beide Länder deswegen sogar einen kurzen Krieg am Grenzfluss Ussuri. Derzeit scheint der Grenzkonflikt zwar beigelegt. So unterzeichneten der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas damaliger Staats- und Parteichef Jiang Zemin im Juli 2001 einen Freundschaftsvertrag, in dem der Verzicht auf jegliche Ansprüche ausdrücklich festgehalten wurde. Nur zwei Jahre später allerdings bestimmte Chinas Büro für Vermessung und Kartierung, dass auf offiziellen Karten mehrere russische Städte zwingend mit ihrem chinesischen Namen bezeichnet werden müssen – also beispielsweise Haishenwai statt Wladiwostok. Die Anordnung wurde auf ähnliche Weise 2022 wiederholt.

Und das, obwohl sich China und Russland heute so nahe stehen wie lange nicht mehr. Im Ukraine-Krieg unterstützt Staats- und Parteichef Xi Jinping demonstrativ den russischen Präsidenten Putin; einen Rückzug der russischen Truppen aus den besetzten ukrainischen Gebieten etwa fordert China bislang nicht, sondern spricht nur allgemein davon, dass ein Waffenstillstand notwendig sei. Beobachtern zufolge handelt es sich bei der Allianz allerdings eher um ein Zweckbündnis. So benötigt Xi Jinping die Russen als Verbündete im Konflikt mit den USA. Zudem profitiert China von billigen Öl- und Gas-Importen aus Russland und liefert Güter, die sowohl zu militärischen als auch zivilen Zwecken genutzt werden können, an die Russen. Auch die Lücke, die der Rückzug westlicher Unternehmen aus Russland hinterlassen hat, füllen die Chinesen gerne, etwa, indem sie so viele Autos wie nie in das Land exportieren. Der Handel zwischen den beiden Länder wuchs im vergangenen auf einen Rekordwert von mehr als 240 Milliarden US-Dollar.
William „Bill“ Shankly: „Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“ Recht hat er, der Bill :grin:
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muß, was er nicht will.
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Heinz B.
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Re: taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Beitrag von Heinz B. »

taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Landtagswahlen in Ostdeutschland, Krieg in Nahost und der Ukraine, Abschottung an den EU-Außengrenzen: Der taz-Volxkongress über alles, was derzeit im Osten passiert
Wow, Völkisches in der taz. Ganz was Neues. Und natürlich gegen Bezahlung.

:lol:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Depp72
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Re: taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Beitrag von Depp72 »

Heinz B. hat geschrieben: Samstag 6. April 2024, 19:04 Und natürlich gegen Bezahlung.
Die taz stellt bekanntlich alle Artikel Online kostenlos zur Verfügung. Gibt es mWn bei keiner anderen Tageszeitung. Von irgendetwas muss man leben. Marktwirtschaft. Und die taz dürfte mit die größte ''Kaderschmiede'' für junge talentierte Journalisten in den letzten vier Jahrzehnten gewesen sein. Viele, die heute seit längerer Zeit ganz woanders beschäftigt sind, haben sich dort ihre ersten journalistischen Sporen verdient.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Heinz B.
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Re: taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Beitrag von Heinz B. »

Depp72 hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 09:27
Heinz B. hat geschrieben: Samstag 6. April 2024, 19:04 Und natürlich gegen Bezahlung.
Die taz stellt bekanntlich alle Artikel Online kostenlos zur Verfügung. Gibt es mWn bei keiner anderen Tageszeitung. Von irgendetwas muss man leben. Marktwirtschaft. Und die taz dürfte mit die größte ''Kaderschmiede'' für junge talentierte Journalisten in den letzten vier Jahrzehnten gewesen sein. Viele, die heute seit längerer Zeit ganz woanders beschäftigt sind, haben sich dort ihre ersten journalistischen Sporen verdient.
Kannst du auch Namen nennen?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Depp72
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Re: taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Beitrag von Depp72 »

Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 10:43 Kannst du auch Namen nennen?
Mir fallen als Prominentere ein: Bascha Mika (später FR), Thomas Schmid (später FAZ + Welt), Michael Sontheimer (später Zeit + Spiegel), Arno Luik (später Abendzeitung + Stern), Arno Widmann (später Vogue, Zeit + BZ) oder Frank Wieding (Print-Chef Mopo). Viel wichtiger war aber, dass viele Volontäre der taz sich später im Journalismus etablieren konnten. Von links über Mitte bis konservativ. Grundlage dafür war aus meiner Sicht die Freiheit dort Geschichten recherchieren und veröffentlichen zu können. Natürlich auch aus der Not geboren, finanziellnicht so potent wie andere Tageszeitungen zu sein. Und so verdienten sich viele Talentierte dort ihre ersten Sporen. Wenn es um Gehalt und Festanstellung oder Familiengründung ging, wechselte man eher. ''Durchlauferhitzer'' hieß es manchmal auch.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Heinz B.
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Re: taz lab 2024: Alles Osten. Oder was?

Beitrag von Heinz B. »

Depp72 hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 11:42
Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 10:43 Kannst du auch Namen nennen?
Mir fallen als Prominentere ein: Bascha Mika (später FR), Thomas Schmid (später FAZ + Welt), Michael Sontheimer (später Zeit + Spiegel), Arno Luik (später Abendzeitung + Stern), Arno Widmann (später Vogue, Zeit + BZ) oder Frank Wieding (Print-Chef Mopo). Viel wichtiger war aber, dass viele Volontäre der taz sich später im Journalismus etablieren konnten. Von links über Mitte bis konservativ. Grundlage dafür war aus meiner Sicht die Freiheit dort Geschichten recherchieren und veröffentlichen zu können. Natürlich auch aus der Not geboren, finanziellnicht so potent wie andere Tageszeitungen zu sein. Und so verdienten sich viele Talentierte dort ihre ersten Sporen. Wenn es um Gehalt und Festanstellung oder Familiengründung ging, wechselte man eher. ''Durchlauferhitzer'' hieß es manchmal auch.
Ok. Danke dir .
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink: