Fördern westliche Unternehmen die Zwangsarbeit in China?

Benutzeravatar
erpie
Urgestein
Beiträge: 6959
Registriert: Freitag 26. April 2019, 18:24
Wohnort: Berlin

Fördern westliche Unternehmen die Zwangsarbeit in China?

Beitrag von erpie »

Hunderttausende Uiguren werden in chinesischen Lagern zur Arbeit gezwungen. Eine Studie findet nun deutliche Indizien dafür, dass Firmen wie H&M und Zara davon profitieren.
Hunderttausende Uiguren werden in chinesischen Lagern zur Arbeit gezwungen. Eine Studie findet nun deutliche Indizien dafür, dass Firmen wie H&M und Zara davon profitieren.
...
...Uluyol ist von Beruf Politikwissenschaftler und wird am Mittwoch eine Studie vorstellen, die ihn und seine Familie persönlich betrifft. Es geht um die in China staatlich verfolgte Volksgruppe der Uiguren, zu der auch Uluyol gehört. Es geht um Zwangsarbeit, der Hunderttausende Uiguren und andere ethnische Minderheiten in Lagern, Gefängnissen und Fabriken in Xinjiang ausgesetzt sind. Darunter sind oder waren laut Uluyol auch knapp 30 Mitglieder seiner Familie. Er findet, dass die Europäische Union endlich etwas dagegen unternehmen soll.

Das staatliche System der Zwangsarbeit in China ist bereits seit Jahren bekannt. Doch wie die neue Studie von Forschern rund um Uluyol zeigt, haben auch heute noch internationale Marken wie Puma, Adidas, s.Oliver, Hugo Boss, H&M und Inditex (Zara) ein "hohes Risiko", Produkte zu verkaufen, die von Uiguren in Zwangsarbeit hergestellt wurden. Es gibt Indizien dafür, eindeutige Beweise dafür sind im Überwachungsstaat China allerdings schwierig zu bekommen. Die Geschäftsbeziehungen der Marken zu den chinesischen Lieferanten werden immer undurchsichtiger, und die Firmen bestreiten, dass ihre Produkte etwas mit dem Zwangsarbeitssystem zu tun hätten. Dennoch sind sich die Studienautoren sicher: "Eine beträchtliche Menge an Kleidungsstücken, die durch uigurische Zwangsarbeit verunreinigt sind, gelangen ohne Einschränkung in die EU."

Genau das wollen EU-Parlamentsabgeordnete rund um Raphaël Glucksmann von der links-ökologischen Partei Place Publique aus Frankreich unterbinden. Sie haben die Studie finanziert und wollen mit ihr kurz vor den entscheidenden Verhandlungen in Brüssel über zwei wichtige Verordnungen im Zusammenhang mit den Lieferketten öffentlichen Druck ausüben.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.6314583
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie