Kernkraftwerke

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erpie
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Kernkraftwerke

Beitrag von erpie »

Tja ob das alles so einfach und koscher ist?
Das Gutachten zum Atomkraftwerk Isar 2 steht heftig in der Kritik. Seit 60 Jahren verlässt sich der Freistaat Bayern auf die Expertise des Konzerns - dem eine Laufzeitverlängerung durchaus nutzt.
...
Ein Gutachten? Der Süddeutschen Zeitung liegt ein interner Vermerk des Bundesumweltministeriums vor, der mit diesem Begriff aufräumt. So seien eine Reihe von Aussagen zur Sicherheit "Spekulation", in anderen Fällen würden Bewertungsmaßstäbe "nicht benannt bzw. verschleiert". In wieder anderen Fragen maßten sich die Sachverständigen Bewertungen an, die letztlich nur Behörden zustünden. Und für die Aussage, dass Isar 2 "die Anforderungen des sicherheits- und sicherungstechnischen Regelwerks erfüllt", benenne der TÜV keine Belege.
https://www.sueddeutsche.de/politik/tue ... -1.5634782
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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erpie
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Re: Kernkraftwerke

Beitrag von erpie »

Ergänzung zu der politischen Frage der Laufzeitverlängerung:
Kehrt man von der Charakterfrage zurück auf die inhaltliche Ebene, ist die Sache weniger eindeutig. Der Nutzen längerer Laufzeiten ist überschaubar. Ihre Notwendigkeit ist nicht belegt; steigende Gasspeicherstände und unausgereizte Einsparpotenziale lassen an ihr zweifeln. Unbestreitbar nehmen aber die Sicherheitsrisiken mit jedem weiteren Tag am Netz zu. Die letzte große Überprüfung der Anlagen fand 2009 nach veralteten Regeln statt.

Der nächste Termin im Jahr 2019 wurde in Erwartung des Atomausstiegs ausgelassen. Längere Laufzeiten, wenn auch nur um Monate, gibt es nur bei einer weiteren Absenkung der ohnehin gesenkten Standards. Das kann man in der Abwägung richtig finden, weil – mit Ausnahme von Tschernobyl und Fukushima – ja noch immer alles gutgegangen ist. Man kann es aber auch gut begründet ablehnen: Ein Atomunfall hätte grausame Folgen.
https://taz.de/Atomdebatte-und-die-Gruenen/!5870068/
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Heinz B.
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Re: Kernkraftwerke

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Samstag 6. August 2022, 09:08 Man kann es aber auch gut begründet ablehnen: Ein Atomunfall hätte grausame Folgen
Ist ja dann was Neues....

So gesehen dürfte es kein einziges AKW auf der Welt geben.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Atlan
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Re: Kernkraftwerke

Beitrag von Atlan »

Heinz B. hat geschrieben: Samstag 6. August 2022, 10:18
erpie hat geschrieben: Samstag 6. August 2022, 09:08 Man kann es aber auch gut begründet ablehnen: Ein Atomunfall hätte grausame Folgen
Ist ja dann was Neues....

So gesehen dürfte es kein einziges AKW auf der Welt geben.
Stattdessen - ohne es jetzt zu belegen - werden weitere gebaut.
Und welche Folgen bei Westwind ein Atomunfall in Frankreich für uns hat, dürfte auch allen hier klar sein.
Es geht aktuell noch um 3 Kraftwerke, warum sie nicht erstmal befristet auf 3 Jahre weiterlaufen lassen? Es sind moderne Kraftwerke, keine aus den 60er Jahren.

Aber dem privaten Gaskunden wird eine teure Gasumlage aufgedrückt, damit die Industrie weiter fröhlich Gas verstromen kann.
Wenn das Gas - der Einkaufspreis - teurer wird, dann sollte sich das auf dem Verkaufspreis niederschlagen. Dafür braucht es keine Umlage.
Teurer wird es so oder so.
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Heinz B.
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Re: Kernkraftwerke

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Samstag 6. August 2022, 10:35
Heinz B. hat geschrieben: Samstag 6. August 2022, 10:18
erpie hat geschrieben: Samstag 6. August 2022, 09:08 Man kann es aber auch gut begründet ablehnen: Ein Atomunfall hätte grausame Folgen
Ist ja dann was Neues....

So gesehen dürfte es kein einziges AKW auf der Welt geben.
Stattdessen - ohne es jetzt zu belegen - werden weitere gebaut.
Und welche Folgen bei Westwind ein Atomunfall in Frankreich für uns hat, dürfte auch allen hier klar sein.
Es geht aktuell noch um 3 Kraftwerke, warum sie nicht erstmal befristet auf 3 Jahre weiterlaufen lassen? Es sind moderne Kraftwerke, keine aus den 60er Jahren.

Aber dem privaten Gaskunden wird eine teure Gasumlage aufgedrückt, damit die Industrie weiter fröhlich Gas verstromen kann.
Wenn das Gas - der Einkaufspreis - teurer wird, dann sollte sich das auf dem Verkaufspreis niederschlagen. Dafür braucht es keine Umlage.
Teurer wird es so oder so.
Die Logik verstehe ich auch nicht. Wir, also der Steuerzahler, rettet die Gasanbieter, damit die uns wiederum verteuertes Gas anbieten können?!
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink: