Ukraine Krieg

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erpie
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

Putin appelliert an „echte“ Männlichkeit: Mit diesem martialischen Werbevideo will Russland neue Soldaten gewinnen
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 95993.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Outtatime
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Thesencheck: Diese 8 Behauptungen über den Krieg in der Ukraine sind falsch

Beitrag von Outtatime »

Osteuropaexperte von der Uni Tübingen nimmt Stellung, einschließlich Quellenangaben, zu den häufigsten "Wahrheitsbeugungen" und deren Gehalt hinsichtlich des Russland/Ukrainekrieges:

https://www.youtube.com/watch?v=6GqWDhHzRdo

Sehr gelungen, aber wahrscheinlich zu weit greifend, als dass es Leute, die dass nicht ohnehin schon denken, z. B. diejenigen der Schwarzer/Wagenknecht Gefolgschaft, erreichen wird. Um die Masse zu greifen, braucht es leichte, gut verständliche Sichtweisen, wie z. B. in der BILD. Wahr oder unwahr ist nicht die relevanteste Eigenschaft beim Menschen fischen. Das funktioniert von russischer Seite effektiver, mit weniger wissenschaftlicher Arbeit.
=====================1893=====================

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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von Outtatime »

erpie hat geschrieben: Freitag 21. April 2023, 13:11
Putin appelliert an „echte“ Männlichkeit: Mit diesem martialischen Werbevideo will Russland neue Soldaten gewinnen
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 95993.html
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines russischen Mannes im Jahr 2016, nicht 2023!: 64,3 Jahre
Durch die letzten Jahre und den Krieg ist es wahrscheinlich nicht besser geworden.

Wenn sich also einer ohnehin keine großen Gedanken, in diesem Falle zum Thema Gesundheit, macht, dann ist es der russische Mann. Die russischen Frauen, welche unter den gleichen Bedingungen zu leben haben, erreichen 76,4 Jahre. Mehr als 12(!) Jahre Unterschied. "Echte Männlichkeit" in Russland hat also auf breiter Basis vor allem intellektuelle Krüppel als Grundlage... könnte klappen, die Werbeaktion!

Zahlen lügen nicht.

Übrigens, Männer in Syrien 64,9 Jahre, Nordkorea 66,6 (ja, wirklich) Jahre, Bangladesch 71,0 Jahre, Gaza Streifen (Palästina) 72,3 Jahre...

Alles Länder mit jahrelangem Krieg, Armut, Hunger, aber gesünderen Männern. Russland ist diesbezüglich (fast) ein Dritte-Welt-Land.



Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... serwartung
=====================1893=====================

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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

In wie weit das nötig ist/war keine Ahnung?
Die „Washington Post“ konnte Dokumente einsehen, die zwischen Juli und November entstanden und in deren Besitz ein europäischer Nachrichtendienst gekommen war. Details seien von Vertretern westlicher Regierungen bestätigt worden. Zu den Autorinnen des Textes in der US-Zeitung gehört die Journalistin Catherine Belton, die als eine der besten Kennerinnen der Kreml-Elite gilt.

In den Dokumenten geht es dem Bericht zufolge um Treffen zwischen Kreml-Vertretern und russischen Politstrategen, die dann wiederum über ihre Versuche zur Umsetzung der Pläne berichteten. Allerdings enthalten die Dokumente keine Belege für direkte Kontakte zwischen Russland und der AfD oder dem Wagenknecht-Lager.
...
Am 13. Juli vergangenen Jahres versammelte demnach Sergej Kirijenko, erster stellvertretender Chef der Präsidialverwaltung, die Gruppe von Strategen und teilte ihnen mit, Deutschland solle der „Fokus“ von Bemühungen werden, die Unterstützung für die Ukraine innerhalb Europas zu unterminieren. Ziel sei es, die EU, die USA, Großbritannien und die Nato zu diskreditieren und den Deutschen klarzumachen, dass die Sanktionen gegen Russland ihnen schadeten.
...
Dass Kirijenko selbst das Gespräch leitete, zeigt, welche Bedeutung der Kreml dem Vorhaben beimisst. Er gab den Gästen eine klare Zielvorgabe mit auf den Weg: Der Anteil der Deutschen, die das Verhältnis zu Russland verbessern wollten, solle innerhalb von drei Monaten um zehn Prozent steigen.

Dabei setzte der Kreml auf diejenigen, die in der deutschen Debatte bereits seit längerer Zeit durch prorussische Töne aufgefallen waren: die AfD und das Wagenknecht-Lager. In Moskau geht man davon aus, dass eine neue politische Kraft aus beiden Lagern Mehrheiten bei Wahlen erreichen könnte, und zwar „auf jeder Ebene“.
https://www.tagesspiegel.de/politik/rus ... 96830.html
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Samstag 22. April 2023, 07:04 ... den Deutschen klarzumachen, dass die Sanktionen gegen Russland ihnen schadeten.
Dazu braucht es keine Kreml-Verbrecher, das weiß man in Deutschland auch so.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

Interview mit dem ehemaligen Botschafter in Deutschland Andrij Melnyk in der Zeit:
Die offizielle Interview-Anfrage an Andrij Melnyk über das ukrainische Außenministerium bleibt unbeantwortet. Das Treffen vereinbaren wir per WhatsApp. Melnyk nimmt sich schon am darauffolgenden Nachmittag Zeit. Er schlägt das Café Bassano vor. Es liegt einen fünfminütigen Spaziergang vom Außenministerium entfernt und ist eine beliebte Adresse für Politikertreffen. Im Hintergrund läuft Popmusik, in der Theke liegen Eclairs und Tortenstücke aus. Melnyk trägt Anzug, Hemd und Krawatte, anders als viele Politiker, die sich seit Kriegsbeginn legerer kleiden, oft in Oliv- und Brauntönen.
ZEIT: Werden Sie in Deutschland vermisst?

Melnyk: Ich? Oh, weiß ich nicht. Ich glaube, von manchen Menschen schon.

ZEIT: Von welchen Menschen?

Melnyk: Von einfachen Bürgern, weniger von Politikern wahrscheinlich (lacht). Ich bekomme immer noch sehr viele Briefe aus Deutschland.

ZEIT: Was schreiben die Leute?

Melnyk: Manche schreiben, dass meine laute Stimme fehle. Dass man die Ampel weiter unter Druck setzen und auf Trab halten müsse. Ich lese nach wie vor täglich deutsche Zeitungen und versuche mitzureden. Ich bin formell nicht zuständig für Deutschland, und vielleicht ist es gut so, aber ich fühle mich trotzdem zuständig als Mensch, der dieses Land liebt und sich auszukennen glaubt.

ZEIT: Fühlen Sie sich manchmal machtlos?

Melnyk: Ja, dieses Gefühl habe ich, weil aus meiner Sicht manches schiefläuft für die Ukraine. Ich war ja eine lange Zeit in Deutschland, bis zum Kriegsbeginn habe ich mich immer diplomatisch verhalten. Gleich nach dem Kriegsausbruch konnten wir eine einmalige Situation schaffen, die wir zuvor nie hatten: Die große Nation Deutschland traf Entscheidungen nicht nur, um eigene Interessen zu verfolgen. Lautstark forderten wir Hilfe, und die Ampel konnte sich nicht leisten, unsere unbequeme Stimme zu ignorieren. Das war nämlich vorher immer so. Heute haben wir diesen moralischen Trumpf leider wieder freiwillig aufgegeben, indem wir gar keinen Druck mehr ausüben und mit allem zufrieden sind. Deswegen bin ich echt traurig. Jetzt helfen die Deutschen zwar viel mehr als früher, und dafür sind wir Ukrainer sehr dankbar, aber die Bundesregierung liefert nur so viel, wie sie es für richtig hält.

ZEIT: Aber die Deutschen unterstützen die Ukraine doch weiterhin. Es entfachte keine Diskussion mehr darüber, ob die Polen ihre Jets aus NVA-Beständen an die Ukraine abgeben dürfen.

Melnyk: Das stimmt, aber vor einem Jahr konnten wir diese Debatte in Berlin kräftig mitbestimmen und sogar steuern. Mein Nachfolger macht das anders. Jetzt schwimmen wir nur noch mit dem Strom, lassen uns treiben. Wir wurden zurückgeworfen, lächeln und winken. Unsere Offensive kommt, und die Deutschen denken: 18 Leoparden geliefert, abgehakt, finito. Als ob man mit diesen Panzern schon den Krieg gewonnen hätte. Die Ampel hat PR-mäßig toll die deutsche Öffentlichkeit überzeugt, dass nun bei der Militärhilfe alles in Butter sei. Was ja nicht stimmt. Und statt weiterzutrommeln, wiederholt mein Nachfolger mantraartig: Danke, Deutschland.
...
ZEIT: Denken Sie manchmal: Hätte ich dies oder das bloß nicht gemacht, dann wäre ich jetzt noch in Berlin?

Melnyk: Meine Amtszeit war lang genug, und es war ein Wunder, dass ich überhaupt bis zum Kriegsbeginn noch in Berlin arbeiten durfte. Ich bin Gott dankbar für diese prägende Erfahrung.

ZEIT: Im Sommer sagten Sie, dass Sie große Freude an diesem Job hätten und dass Sie erst mal nicht aufhören würden.

Melnyk: Es ist kein Geheimnis, dass ich Berlin gegen meinen Willen verlassen musste. Ich hätte gerne weitergemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass man viel mehr für die Ukraine hätte erreichen können. Das ist die einzige Motivation, die mich antrieb, trotz des starken Gegenwinds in Deutschland, wo Politiker aus mir ein Schreckgespenst gemacht haben. Hier in Kiew war der Widerstand noch schlimmer, weil viele nicht verstanden haben, wieso ich auf diese unkonventionelle, oft undiplomatische Weise agieren musste, um die Ampel aus der Lethargie zu holen.

ZEIT: Ging es vor allem darum, dass Sie in einem Interview den Partisanenführer und Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera verteidigten?

Melnyk: Oh ja, es war ein Fehler, dass ich mich auf diese provokante Diskussion eingelassen habe. Ich bereue es. Ich weiß nicht, ob es der wichtigste Grund war, aber es war der unmittelbarste Grund für meine Abberufung. Wissen Sie, dass ich aus Deutschland viel Gutes mitgenommen habe?

ZEIT: Was meinen Sie?

Melnyk: Das Bewusstsein für Kultur. Wir müssen in der Ukraine endlich massiv in unsere Kultur investieren. Im Ausland kennt kaum jemand ukrainische Komponisten, Schriftsteller oder Poeten. Wir werden über unseren Mut definiert. "Diese mutigen Ukrainer", heißt es jetzt oft, floskelhaft. Ich kann es nicht mehr hören. Meine Frau und ich scherzen, dass es dasselbe Bild ist wie vor 300 oder 400 Jahren, als die ukrainischen Kosaken als tapferste Kämpfer für die Freiheit galten. Aber am Ende haben wir leider doch unsere Staatlichkeit verloren und sind von der politischen Landkarte für Jahrhunderte verschwunden. Warum? Weil vieles vernachlässigt wurde, allem voran unsere Kultur, und das zieht sich bis heute durch. Wir müssen diesen Teufelskreis der Geschichte durchbrechen und wie die Deutschen jährlich Milliarden Euro für ukrainische Kultur ausgeben.
https://www.zeit.de/2023/18/andrij-meln ... ettansicht
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Heinz B.
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 27. April 2023, 11:02 Interview mit dem ehemaligen Botschafter in Deutschland Andrij Melnyk in der Zeit:
Die offizielle Interview-Anfrage an Andrij Melnyk über das ukrainische Außenministerium bleibt unbeantwortet. Das Treffen vereinbaren wir per WhatsApp. Melnyk nimmt sich schon am darauffolgenden Nachmittag Zeit. Er schlägt das Café Bassano vor. Es liegt einen fünfminütigen Spaziergang vom Außenministerium entfernt und ist eine beliebte Adresse für Politikertreffen. Im Hintergrund läuft Popmusik, in der Theke liegen Eclairs und Tortenstücke aus. Melnyk trägt Anzug, Hemd und Krawatte, anders als viele Politiker, die sich seit Kriegsbeginn legerer kleiden, oft in Oliv- und Brauntönen.
ZEIT: Werden Sie in Deutschland vermisst?

Melnyk: Ich? Oh, weiß ich nicht. Ich glaube, von manchen Menschen schon.

ZEIT: Von welchen Menschen?

Melnyk: Von einfachen Bürgern, weniger von Politikern wahrscheinlich (lacht). Ich bekomme immer noch sehr viele Briefe aus Deutschland.

ZEIT: Was schreiben die Leute?

Melnyk: Manche schreiben, dass meine laute Stimme fehle. Dass man die Ampel weiter unter Druck setzen und auf Trab halten müsse. Ich lese nach wie vor täglich deutsche Zeitungen und versuche mitzureden. Ich bin formell nicht zuständig für Deutschland, und vielleicht ist es gut so, aber ich fühle mich trotzdem zuständig als Mensch, der dieses Land liebt und sich auszukennen glaubt.

ZEIT: Fühlen Sie sich manchmal machtlos?

Melnyk: Ja, dieses Gefühl habe ich, weil aus meiner Sicht manches schiefläuft für die Ukraine. Ich war ja eine lange Zeit in Deutschland, bis zum Kriegsbeginn habe ich mich immer diplomatisch verhalten. Gleich nach dem Kriegsausbruch konnten wir eine einmalige Situation schaffen, die wir zuvor nie hatten: Die große Nation Deutschland traf Entscheidungen nicht nur, um eigene Interessen zu verfolgen. Lautstark forderten wir Hilfe, und die Ampel konnte sich nicht leisten, unsere unbequeme Stimme zu ignorieren. Das war nämlich vorher immer so. Heute haben wir diesen moralischen Trumpf leider wieder freiwillig aufgegeben, indem wir gar keinen Druck mehr ausüben und mit allem zufrieden sind. Deswegen bin ich echt traurig. Jetzt helfen die Deutschen zwar viel mehr als früher, und dafür sind wir Ukrainer sehr dankbar, aber die Bundesregierung liefert nur so viel, wie sie es für richtig hält.

ZEIT: Aber die Deutschen unterstützen die Ukraine doch weiterhin. Es entfachte keine Diskussion mehr darüber, ob die Polen ihre Jets aus NVA-Beständen an die Ukraine abgeben dürfen.

Melnyk: Das stimmt, aber vor einem Jahr konnten wir diese Debatte in Berlin kräftig mitbestimmen und sogar steuern. Mein Nachfolger macht das anders. Jetzt schwimmen wir nur noch mit dem Strom, lassen uns treiben. Wir wurden zurückgeworfen, lächeln und winken. Unsere Offensive kommt, und die Deutschen denken: 18 Leoparden geliefert, abgehakt, finito. Als ob man mit diesen Panzern schon den Krieg gewonnen hätte. Die Ampel hat PR-mäßig toll die deutsche Öffentlichkeit überzeugt, dass nun bei der Militärhilfe alles in Butter sei. Was ja nicht stimmt. Und statt weiterzutrommeln, wiederholt mein Nachfolger mantraartig: Danke, Deutschland.
...
ZEIT: Denken Sie manchmal: Hätte ich dies oder das bloß nicht gemacht, dann wäre ich jetzt noch in Berlin?

Melnyk: Meine Amtszeit war lang genug, und es war ein Wunder, dass ich überhaupt bis zum Kriegsbeginn noch in Berlin arbeiten durfte. Ich bin Gott dankbar für diese prägende Erfahrung.

ZEIT: Im Sommer sagten Sie, dass Sie große Freude an diesem Job hätten und dass Sie erst mal nicht aufhören würden.

Melnyk: Es ist kein Geheimnis, dass ich Berlin gegen meinen Willen verlassen musste. Ich hätte gerne weitergemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass man viel mehr für die Ukraine hätte erreichen können. Das ist die einzige Motivation, die mich antrieb, trotz des starken Gegenwinds in Deutschland, wo Politiker aus mir ein Schreckgespenst gemacht haben. Hier in Kiew war der Widerstand noch schlimmer, weil viele nicht verstanden haben, wieso ich auf diese unkonventionelle, oft undiplomatische Weise agieren musste, um die Ampel aus der Lethargie zu holen.

ZEIT: Ging es vor allem darum, dass Sie in einem Interview den Partisanenführer und Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera verteidigten?

Melnyk: Oh ja, es war ein Fehler, dass ich mich auf diese provokante Diskussion eingelassen habe. Ich bereue es. Ich weiß nicht, ob es der wichtigste Grund war, aber es war der unmittelbarste Grund für meine Abberufung. Wissen Sie, dass ich aus Deutschland viel Gutes mitgenommen habe?

ZEIT: Was meinen Sie?

Melnyk: Das Bewusstsein für Kultur. Wir müssen in der Ukraine endlich massiv in unsere Kultur investieren. Im Ausland kennt kaum jemand ukrainische Komponisten, Schriftsteller oder Poeten. Wir werden über unseren Mut definiert. "Diese mutigen Ukrainer", heißt es jetzt oft, floskelhaft. Ich kann es nicht mehr hören. Meine Frau und ich scherzen, dass es dasselbe Bild ist wie vor 300 oder 400 Jahren, als die ukrainischen Kosaken als tapferste Kämpfer für die Freiheit galten. Aber am Ende haben wir leider doch unsere Staatlichkeit verloren und sind von der politischen Landkarte für Jahrhunderte verschwunden. Warum? Weil vieles vernachlässigt wurde, allem voran unsere Kultur, und das zieht sich bis heute durch. Wir müssen diesen Teufelskreis der Geschichte durchbrechen und wie die Deutschen jährlich Milliarden Euro für ukrainische Kultur ausgeben.
https://www.zeit.de/2023/18/andrij-meln ... ettansicht
Wieso zitierst du hier den Faschisten-Freund Melnyk? Nach deiner Definition sind doch Leute, die Faschisten oder Nazis verehren, selbst welche.

Zur Erinnerung:
Zu viel Schaden hat dieser [Melnyk] mit seiner öffentlichen Verehrung des ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera angerichtet. Banderas Nationalisten hatten einst den Einmarsch der Wehrmacht in Lwiw begrüßt, kurz davor die Vernichtung von Juden gefordert und sich an Massakern an der polnischen und jüdischen Bevölkerung beteiligt.

Eine von Banderas OUN aufgestellte Miliz hatte Verhaftungen für die Massenerschießung von 3.000 Juden durch die Einsatzgruppe C der deutschen Sicherheitspolizei vorbereitet. Insgesamt wird Banderas Militärs die Beteiligung am Mord an 800.000 Juden vorgeworfen. Mit seinem Bandera-Kult ist Melnyk nicht nur denen in den Rücken gefallen, die die Ukraine unterstützen, weil sie an eine demokratische Ukraine glauben. Er vergleicht Bandera mit Robin Hood und verharmlost so die Schrecken des „Dritten Reiches“. Quelle taz
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Hoellenvaart
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von Hoellenvaart »

War Bandera ein Faschist oder der Inbegriff des Freiheitskämpfers, wie Melnyk sagt?

Stepan Bandera war nach verschiedenen historischen Definitionen ein Faschist, sagt Kai Struve, Experte für ukrainische und polnische Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Andererseits schließt dies im Fall Bandera den Freiheitskampf nicht aus. Diese Ambivalenz ist man in der deutschen Öffentlichkeit nicht gewöhnt, darum ist die Auseinandersetzung mit Bandera für viele verwirrend. Er kämpfte an der Spitze der OUN für eine von der Sowjetunion, Polen und Deutschland unabhängige Ukraine. Bandera waren dafür alle Mittel recht – bis hin zu Morden. Das wird bei der Verehrung Banderas allerdings gern ausgeklammert.“


https://www.rnd.de/politik/stepan-bande ... WOC6E.html

für den kleinen Heinzelmann ist das offenbar auch völlig verwirrend.

:lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!:
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

Mitgehangen...
MOSKAU taz | Der Grenzer wendet den Pass hin und her. Er seufzt, schaut zu dem Mann vor sich, der schaut zurück, nimmt sein Käppi ab, seufzt ebenfalls. Minutenlang steht der Mann an der Passkontrolle am Moskauer Flughafen Domodedowo. Immer wieder blättert der Grenzer durch die Seiten des roten russischen Passes. Wortlos.

Es ist mitten in der Nacht. Der Mann fängt an, Fragen zu stellen. Warum es so lange dauere, er wolle doch nur wieder zu Frau und Kind, von denen er an den Passkontrollschaltern getrennt worden sei. Sie seien zusammen in Antalya gewesen, am Meer spazieren, die Sonne genießen. Der Grenzer greift zum Telefon. „Folgen Sie mir“, sagt schließlich ein herbeigerufener Uniformierter. „Aber ich will doch nur nach Hause“, stottert der Mann.

Der russische Grenzschutz führt immer wieder Reisende in graue Räume ab. Ukrainischen Frauen stellt er Fragen nach ihrem Aufenthaltsstatus und ihren weiteren Plänen, russischen Männern nach geleistetem Militärdienst und dem Dienstgrad, ausländischen Jour­na­lis­t*in­nen nach ihren Verbindungen zur Ukraine und ihrer Haltung zum Krieg, den die Offiziellen niemals so nennen. Es kann jeden treffen, der Grenzübergang ist ein sichtbarer Teil der Willkür, die den Alltag in Russland prägt. Der Staat zeigt seine Macht, der niemand entkommt. Und er sät Angst.

„Sie haben ihn mitgenommen. Hoffentlich stecken sie ihm nicht gleich den Einberufungsbescheid zu“, sagt die Ehefrau des Abgeführten aufgeregt ins Telefon. „Wir waren doch einfach im Urlaub, haben nichts getan.“ Viele Rus­s*in­nen leben ein Leben, als ginge sie der Krieg nichts an – bis der Staat ihnen unmissverständlich klarmacht, dass sie ein Teil der Kriegsmaschinerie sind, letztlich Geiseln des Systems, das sie mittragen.
https://taz.de/Willkuer-in-Russland/!5929033/
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Heinz B.
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Donnerstag 27. April 2023, 23:31 War Bandera ein Faschist oder der Inbegriff des Freiheitskämpfers, wie Melnyk sagt?

Stepan Bandera war nach verschiedenen historischen Definitionen ein Faschist, sagt Kai Struve, Experte für ukrainische und polnische Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Andererseits schließt dies im Fall Bandera den Freiheitskampf nicht aus. Diese Ambivalenz ist man in der deutschen Öffentlichkeit nicht gewöhnt, darum ist die Auseinandersetzung mit Bandera für viele verwirrend. Er kämpfte an der Spitze der OUN für eine von der Sowjetunion, Polen und Deutschland unabhängige Ukraine. Bandera waren dafür alle Mittel recht – bis hin zu Morden. Das wird bei der Verehrung Banderas allerdings gern ausgeklammert.“


https://www.rnd.de/politik/stepan-bande ... WOC6E.html

für den kleinen Heinzelmann ist das offenbar auch völlig verwirrend.
Was will mir denn der große Höllenfurz damit sagen?
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

Gaming bildet. :grin:
Die Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ sieht Russland bei der Pressefreiheit auf Platz 164 von 180. Im Vergleich zu 2022 ging es neu Plätze bergab. Seit die russische Armee in der Ukraine einmarschiert ist, wurden den Angaben der Organisation nach fast sämtliche unabhängige Medien verboten und blockiert.

Die finnische Zeitung „Helsingin Sanomat“ gehört zu den ausländischen Publikationen, die in Russland nicht mehr abrufbar sind – sie hat nach Angaben ihres Chefredakteurs Antero Mukka aber einen originellen Weg gefunden, trotzdem Informationen in Russland zu verbreiten.

Und zur Ironie dieser Geschichte gehört, dass die Berichterstattung über den Ukrainekrieg, der in Russland nach wie vor nicht „Krieg“ genannt werden darf, ausgerechnet im Computerspiel „Counter-Strike“ stattfindet – bei dem 1999 veröffentlichen Spiel schießen sich die Gamer virtuell gegenseitig ab, unterteilt in die Fraktionen „Terroristen“ und „Antiterroreinheit“.
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 61618.html
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In your face, Putin-Marionette !

Beitrag von Hoellenvaart »

die beste nachricht dieser woche (bis jetzt):


Altkanzler verliert vor Gericht : Schröder bekommt sein Büro nicht zurück

Datum:
04.05.2023 16:45 Uhr

Altkanzler Gerhard Schröder hat keinen Anspruch auf ein staatlich finanziertes Büro. Das Berliner Verwaltungsgericht wies seine Klage ab, ließ aber eine Berufung zu.



https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html

so, jetzt bitte sofort nachlegen, bei der Putin-versteherin Faltenfratze !

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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

US-Generalstabschef Mark Milley sprach in dieser Woche von „vielleicht 250.000“ Opfern auf russischer Seite, die seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 getötet oder verletzt wurden. Eine beinahe unglaubliche Zahl, bedeutet sie doch, dass damit fast die gesamte Armee, mit der Putin seinen Feldzug begann, aufgerieben wurde.
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 63940.html
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Re: In your face, Putin-Marionette !

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 22:14 die beste nachricht dieser woche (bis jetzt):


Altkanzler verliert vor Gericht : Schröder bekommt sein Büro nicht zurück

Datum:
04.05.2023 16:45 Uhr

Altkanzler Gerhard Schröder hat keinen Anspruch auf ein staatlich finanziertes Büro. Das Berliner Verwaltungsgericht wies seine Klage ab, ließ aber eine Berufung zu.



https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html

so, jetzt bitte sofort nachlegen, bei der Putin-versteherin Faltenfratze !

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Wird nicht passieren. Die hat sich immer wie ein Aal aus jedem Problem heraus gewunden. Und sie windet sich immer noch, die beste Kanzlerin, die wir je hatten. :pukey:
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

Wladimir Stepanow ist hochbetagt und hochdekoriert. Wie die Veteranen, die Präsident Putin am 9. Mai gerne um sich schart. Er weiß, wie man kämpft. Gerade deshalb lehnt er die "spezielle Militäroperation" in der Ukraine ab.
Wladimir Stepanow hat sein weißes Hemd angezogen, fürs Foto. Das graue Jackett mit den Orden fehlt noch, er läuft suchend durch die Wohnung. Stepanow, 98, hat als sowjetischer Aufklärer im Zweiten Weltkrieg gekämpft. Veteranen wie er sitzen am russischen Siegestag neben Wladimir Putin auf dem Roten Platz, hochbetagt und mit Orden behängt, während die Panzer der Parade an ihnen vorbeifahren. Doch Stepanow ist kein Fan des Präsidenten.Auf den Roten Platz sei er noch nicht eingeladen worden, sagt Stepanow. Die Veteranen, die man dort im vergangenen Jahr treffen konnte, unterstützten Putins "Spezialoperation", glaubten seinen Worten. Wladimir Stepanow hat die "spezielle Militäroperation" in der Ukraine öffentlich kritisiert. "Ich kann immer noch nicht verstehen, was passiert ist", sagt er in seinem Wohnzimmer. "Der Krieg ist verrückt."

Im März 2022 drehte er gemeinsam mit einem bekannten Nowosibirsker Oppositionellen ein Video. Darin fordert Stepanow, alle "militärischen Aktivitäten" zu beenden, die russischen Truppen abzuziehen. Einige Monate später nahmen ihn Polizisten während einer Demonstration fest. Stepanow ist in seinem Leben oft zu Protesten gegangen, hat eine lokale Menschenrechtsorganisation geleitet, sich unter anderem für Senioren eingesetzt. Diesmal ging es um Vetternwirtschaft in der Stadt. Die Polizei habe ihm gedroht, berichtete der regionale Ableger von Radio Swoboda, sein Alter werde ihn nicht schützen, wenn er sich weiter gegen den Krieg ausspreche.

"Ich bin fast 100 Jahre alt, wovor muss ich Angst haben", sagt Stepanow auf seinem Sofa. Als "alter Soldat" fühle er sich dazu verpflichtet, etwas zu unternehmen. "So viele Menschen sind ums Leben gekommen", sagt er. "Ich habe nur einen Wunsch: Frieden und Frieden und Frieden."

Anna Stepanowa ist in der russischen Stadt Saratow geboren, aber ihre Eltern, ihre Großeltern, Urgroßeltern kommen aus der Ukraine. "Das sind unsere Brüder, unsere Nächsten", sagt ihr Mann über die Ukrainer, mit ihnen habe er im Schützengraben gesessen, "zusammen gekämpft, alles wieder aufgebaut, und jetzt sind wir Feinde? Ich verstehe es nicht."Der Veteran nennt die Zahlen, um dann die ukrainischen Opfer herauszuheben: acht Millionen Tote. Und jetzt behauptet der Kreml, dass man in der Ukraine wieder gegen Nazis kämpfen müsse? "Das ist Quatsch", sagt der Veteran, der mehrmals in der Ukraine war, weil er dort viele Verwandte hat. Das jetzige Geschehen beschreibt er als "Gladiatorenkampf", und meint das so: Den Gladiatoren habe man in der Arena auch nicht erklärt, wofür sie eigentlich kämpften. "Sie hatten nur eine Aufgabe, einander zu töten." Er hat Putin nie gewählt, sagt er.

Gerade am Siegestag vermengt der Kreml gerne Vergangenheit mit Gegenwart. Wenn Putin die Weltkriegsveteranen am 9. Mai um sich versammelt, lässt das seine Propaganda vom andauernden Kampf gegen den Faschismus mutmaßlich glaubwürdiger erscheinen. Veteran Stepanow in Nowosibirsk kann sich keinen Grund für den Krieg vorstellen, "es gibt keinen", sagt er. "Wir hatten warme, freundschaftliche Verhältnisse." Werden die Ukrainer den Russen irgendwann verzeihen, wieder Freunde sein? "Das wird ein langer Prozess", glaubt Stepanow, "zu viele sind schon ums Leben gekommen.

"Auch in Nowosibirsk gibt es am Siegestag eine Parade, und dort ist er eingeladen. Auf dem Lenin-Platz im Stadtzentrum wird bereits eine Woche vorher die Tribüne aufgebaut, überall flattern Fahnen. Stepanow fühlt sich zu alt, um hinzugehen, er sieht nicht mehr gut. Den 9. Mai möchte er mit seiner Familie verbringen, er hat zwei Söhne, sechs Enkelkinder, vier Urenkel, einen Ururenkel. Sie haben einen Pavillon im Park reserviert. Den jungen Leuten erzählt er an den Siegestagen immer, wie schrecklich es im Krieg war. "Damit sie das wissen", sagt er.
https://www.sueddeutsche.de/politik/rus ... ditorial=0
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

"Die Welt nährt Putins imperiale Wahnvorstellungen"
Die Krim ist keine Verhandlungsmasse mehr, sagt die Russland-Expertin Fiona Hill. Ein Gespräch über Putins Geschichtsverklärung, Europas Fehler und neue Weltordnungen.

Fiona Hill 1965 in England geboren, ist Russland-Expertin bei der Brookings Institution in Washington, D. C. Sie diente unter den US-Präsidenten George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump als Sicherheitsberaterin. Zum Gespräch haben wir sie in Berlin getroffen.
ZEIT ONLINE: Welche Sicherheitsgarantien könnten wir denn geben?

Hill: Schauen wir auf Finnland. Seit 1939, nach den Erfahrungen im Winterkrieg mit der Sowjetunion, ist Finnland kampfbereit und in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Bis vor Kurzem wollten es noch nicht einmal der Nato beitreten. Was hätten wir rückblickend anders machen können? Ich hätte die Finnen durch Europa geschickt, um allen anderen europäischen Streitkräften außerhalb der Nato zu zeigen, wie man sich für eine umfassende Verteidigung und alle Eventualitäten aufstellt. Unser größter Fehler war es, die Nato als eine Festung zu betrachten und alle außerhalb des Bündnisses sich selbst zu überlassen. Die Vorstellung, dass ein Nato-Membership-Action-Plan oder selbst eine Mitgliedschaft ein magischer Schutzschild sein würden, war falsch. Sie beruhte auf einer Reihe fehlerhafter Annahmen. Wenn man die damaligen europäischen Sicherheitsstrukturen betrachtet, war klar, dass Putin bereits eine revanchistische Richtung eingeschlagen hatte und Druck auf die osteuropäischen Länder ausübte.
Putin vertritt das imperiale Denken des Zarismus und der Sowjetära, den Wunsch, politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Einfluss auf Europa auszuüben. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Nato-Erweiterung nicht die unmittelbare Ursache für den russischen Einmarsch in die Ukraine war. Aber die Nato brachte den neuen unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion neue Optionen und die Chance, dem Druck Russlands auszuweichen. Putin aber will nicht, dass die Länder, die er als Teil seiner Einflusssphäre betrachtet, solche Möglichkeiten haben.
...
ZEIT ONLINE: Was heißt das? Wie könnten Verhandlungen aussehen?

Hill: Jedes Mal, wenn ich von einer diplomatischen Anstrengung spreche, reden alle sofort von Verhandlungen. Die stehen aber erst am Ende aller diplomatischen Anstrengungen. Eine der erfolgreichsten diplomatischen Bemühungen aller Zeiten war die Friedenskonferenz von Portsmouth im Jahr 1905. US-Präsident Teddy Roosevelt half, den Russisch-Japanischen Krieg zu beenden, nachdem beide Seiten völlig erschöpft waren. Entscheidend war damals, dass die Vereinigten Staaten neutral waren, denn auf der Weltbühne tauchten sie erst mit dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg auf. Für die Ukraine müssen wir ein ähnliches Forum finden, in dem alle Beteiligten zusammenkommen können. In diesem Krieg gibt es nicht mehr nur zwei Seiten.

ZEIT ONLINE: Es ist also nicht nur der Westen gegen Putins Imperialismus?

Hill: Dieser Krieg hat enorme Folgen. Ich habe ihn schon einen Weltkrieg genannt, was manche Leute schockiert hat. Was ich damit meine, ist, dass dieser Krieg nicht nur die Struktur und die Dynamik europäischer Belange verändert. Aufgrund von Sanktionen und gestörten Handelswegen – bei Getreide, Dünger, Treibstoff und anderem – verändert der Krieg global etwas. Meines Erachtens braucht es eine diplomatische Anstrengung, an der viele Länder beteiligt sind, die ein eigenes Interesse an der Beendigung dieses Kriegs haben. Es ist schwer zu sagen, wie solche Verhandlungen aussehen könnten, es hängt vom Kontext ab.

Putin will Verhandlungen nur zu seinen Bedingungen. Er will, dass die Krim und auch der Donbass als russisches Staatsgebiet anerkannt werden. Er will, dass das Asowsche Meer zum russischen Meer erklärt wird, er will alles haben, was er irgendwie behalten kann. Das aber bedeutet Verluste für die Ukraine. Genau das müssen wir verhindern. Wir haben alle kein Interesse daran, dass sich das Rad der Geschichte zurückdreht und es zu einem neuen Kalten Krieg und einer Teilung Europas kommt. Dafür brauchen wir viele Länder. Wenn nur die USA und Europa am Verhandlungstisch sitzen, sähe es wieder so aus wie im Zweiten Weltkrieg. Das ist genau das, was Putin anstrebt.
...
Hill:...
Verhandlungen sollten am besten im Rahmen der UN-Generalversammlung stattfinden, wo sämtliche Staaten einen Sitz haben – und nicht im UN-Sicherheitsrat. Als es um die Lieferung von Getreide und Düngemittel ging, hat UN-Generalsekretär António Guterres eingegriffen. Rafael Grossi, der Leiter der Internationalen Atomenergie-Organisation, intervenierte bei den Kämpfen in der Nähe des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja, denn dort wäre ein Reaktorunfall noch schlimmer als in Tschernobyl 1986. Auf diesen Interventionen sollten diplomatische Bemühungen aufbauen.

ZEIT ONLINE: Wie wichtig ist dabei die Rolle der USA?

Hill: Sie müssen eine Rolle spielen, sollten aber nicht unbedingt die Führung übernehmen. Putin will, dass sein Krieg gegen die Ukraine als ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland gesehen wird – und nicht als der Versuch, eine ehemalige Kolonie zurückzuerobern. Putin aber führt einen imperialen Eroberungskrieg. Russland glaubt, dass die Ukraine und viele andere Länder, die in den vergangenen 30 Jahren unabhängig geworden sind, nach wie vor zu ihm gehören. Jetzt zu verlangen, dass die USA allein eine Lösung finden müssen, würde eine Rückkehr zu alten Mustern bedeuten, die niemand mehr will.
...
ZEIT ONLINE: Die Vereinigten Staaten sind immer noch der größte Unterstützer der Ukraine, finanziell und militärisch. Im November 2024 sind Wahlen, sollte Donald Trump gewinnen, könnte Europa dann allein dastehen?

Hill: Wird dieser Krieg bis dahin weiter nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen, wird das ein Problem. Das ist ein weiterer Grund, warum wir die große diplomatische Lösung brauchen, damit Europa eben nicht allein dasteht. Es gibt Staaten wie Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland, Kanada und andere Teile Nordamerikas. Darauf zu warten, dass die Vereinigten Staaten ihre Innenpolitik in den Griff bekommen, ist keine Lösung. Außerdem muss Europa darüber nachdenken, welche Rolle es selbst in seinen Bündnissen und Beziehungen spielen will. In Deutschland höre ich immer wieder: "Wenn die USA dies nicht tun oder jenes lassen …" Aber was tun die Europäer? Jede Art von Ordnung in der Zukunft muss auf internationalem Recht beruhen, nicht auf einer weiteren Version des Pax Americana.

ZEIT ONLINE: Wie sehen Sie die zukünftige Weltordnung, bipolar oder multilateral?

Hill: Sie wird multilateral sein und in einer Art UN-Generalversammlung verankert sein. Der Klimawandel ist die existenzielle Bedrohung für unseren Planeten – und damit für uns alle. Wenn wir das Problem wirklich angehen wollen, wird das nicht durch den Fokus auf den Donbass und die Krim und die Frage, wem sie gehören oder wer Russisch spricht und welche Identität jemand besitzt, gelöst.

Wir müssen neu darüber nachdenken, wie Nationalstaaten, nicht staatliche Akteure und die Zivilgesellschaften gemeinsam anders handeln können, denn sonst werden wir nicht überleben. Wir sehen doch, dass die Vereinten Nationen, auch wenn sie schwach sind, durchaus über Mechanismen verfügen, die wir nutzen können. Wir können das schaffen. Absolut. Nur müssen wir kreativ sein und uns der Situation wirklich stellen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ng/seite-4
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(Oscar Wilde)
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Die Krone der Schöpfung...

Beitrag von Hoellenvaart »

...das Schwein der Mensch (G. Benn).

Schröder, Krenz, Chrupalla Das Trio infernale der pro-russischen Politik

Ein Kommentar von Thomas Schmoll
11.05.2023, 14:53 Uhr

In der russischen Botschaft trafen sich Putin-Jünger von weit links und weit rechts mit dem irrlichternden Gerhard Schröder und taten so, als habe es den Überfall auf die Ukraine nie gegeben. Der Ex-Kanzler ist endgültig zu einer tragischen Figur geworden. Wie kann ein Mensch sich nur so verrennen?...


https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 16037.html

:wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg: :wuerg:
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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Re: Die Krone der Schöpfung...

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Mittwoch 17. Mai 2023, 23:59 ...das Schwein der Mensch (G. Benn).

Schröder, Krenz, Chrupalla Das Trio infernale der pro-russischen Politik

Ein Kommentar von Thomas Schmoll
11.05.2023, 14:53 Uhr

In der russischen Botschaft trafen sich Putin-Jünger von weit links und weit rechts mit dem irrlichternden Gerhard Schröder und taten so, als habe es den Überfall auf die Ukraine nie gegeben. Der Ex-Kanzler ist endgültig zu einer tragischen Figur geworden. Wie kann ein Mensch sich nur so verrennen?...
War schon Thema hier. (gähn!)
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Die Krone der Schöpfung...

Beitrag von Hoellenvaart »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 23:22
Hoellenvaart hat geschrieben: Mittwoch 17. Mai 2023, 23:59 ...das Schwein der Mensch (G. Benn).

Schröder, Krenz, Chrupalla Das Trio infernale der pro-russischen Politik

Ein Kommentar von Thomas Schmoll
11.05.2023, 14:53 Uhr

In der russischen Botschaft trafen sich Putin-Jünger von weit links und weit rechts mit dem irrlichternden Gerhard Schröder und taten so, als habe es den Überfall auf die Ukraine nie gegeben. Der Ex-Kanzler ist endgültig zu einer tragischen Figur geworden. Wie kann ein Mensch sich nur so verrennen?...
War schon Thema hier. (gähn!)
in diesem thread? faszinierend.

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Re: Die Krone der Schöpfung...

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Freitag 19. Mai 2023, 00:01
Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 23:22
War schon Thema hier. (gähn!)
in diesem thread? faszinierend.
:shh:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Hoellenvaart
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Aus einer fernen Zeit

Beitrag von Hoellenvaart »

"Primär wurden Sinn und Zweck der Nato durch die militärtechnische Entwicklung überholt. Das begann am 4. Oktober 1957, als die Russen ihren ersten Sputnik um die Erde schickten und damit bekanntmachten, daß sie über Interkontinentalraketen verfügten. Damit konnte die USA nicht mehr in Europa verteidigt werden, seitdem sind die Atomwaffen produzierenden Staaten nicht mehr auf Abschußrampen in fremden Ländern angewiesen, das atomare Patt gilt für alle Punkte der Erde zugleich. Der konventionelle, lokale Krieg wurde wieder diskutabel als einzig mögliche Kriegsform mit Überlebenschance. Atomwaffen sind seitdem Insignien von Macht; strategisch kommen sie nur insofern vor, als man sie nicht einsetzen will – jedenfalls auf russischer und amerikanischer Seite nicht. Ihre Anwendung wäre nicht nur mehr moralischer Mißbrauch, sondern auch politischer; die Folgen von Hiroshima waren abzusehen, heute wären sie es nicht.“

aus: Die sowjetische Note, von Ulrike Meinhof (konkret, Nr. 6 1966
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Heinz B.
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Re: Aus einer fernen Zeit

Beitrag von Heinz B. »

Hoellenvaart hat geschrieben: Mittwoch 24. Mai 2023, 00:21 "Primär wurden Sinn und Zweck der Nato durch die militärtechnische Entwicklung überholt. Das begann am 4. Oktober 1957, als die Russen ihren ersten Sputnik um die Erde schickten und damit bekanntmachten, daß sie über Interkontinentalraketen verfügten. Damit konnte die USA nicht mehr in Europa verteidigt werden, seitdem sind die Atomwaffen produzierenden Staaten nicht mehr auf Abschußrampen in fremden Ländern angewiesen, das atomare Patt gilt für alle Punkte der Erde zugleich. Der konventionelle, lokale Krieg wurde wieder diskutabel als einzig mögliche Kriegsform mit Überlebenschance. Atomwaffen sind seitdem Insignien von Macht; strategisch kommen sie nur insofern vor, als man sie nicht einsetzen will – jedenfalls auf russischer und amerikanischer Seite nicht. Ihre Anwendung wäre nicht nur mehr moralischer Mißbrauch, sondern auch politischer; die Folgen von Hiroshima waren abzusehen, heute wären sie es nicht.“

aus: Die sowjetische Note, von Ulrike Meinhof (konkret, Nr. 6 1966
Ohne die Nato hätte sich Putin bereits die Ukraine und Moldau einverleibt.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Aus einer fernen Zeit

Beitrag von Atlan »

Heinz B. hat geschrieben: Mittwoch 24. Mai 2023, 10:23
Hoellenvaart hat geschrieben: Mittwoch 24. Mai 2023, 00:21 "Primär wurden Sinn und Zweck der Nato durch die militärtechnische Entwicklung überholt. Das begann am 4. Oktober 1957, als die Russen ihren ersten Sputnik um die Erde schickten und damit bekanntmachten, daß sie über Interkontinentalraketen verfügten. Damit konnte die USA nicht mehr in Europa verteidigt werden, seitdem sind die Atomwaffen produzierenden Staaten nicht mehr auf Abschußrampen in fremden Ländern angewiesen, das atomare Patt gilt für alle Punkte der Erde zugleich. Der konventionelle, lokale Krieg wurde wieder diskutabel als einzig mögliche Kriegsform mit Überlebenschance. Atomwaffen sind seitdem Insignien von Macht; strategisch kommen sie nur insofern vor, als man sie nicht einsetzen will – jedenfalls auf russischer und amerikanischer Seite nicht. Ihre Anwendung wäre nicht nur mehr moralischer Mißbrauch, sondern auch politischer; die Folgen von Hiroshima waren abzusehen, heute wären sie es nicht.“

aus: Die sowjetische Note, von Ulrike Meinhof (konkret, Nr. 6 1966
Ohne die Nato hätte sich Putin bereits die Ukraine und Moldau einverleibt.
Wohl nicht nur die beiden Staaten. Aus Russland wäre längst Groß-Russland geworden.
Grün/Weiße Grüße :wave:
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von Amitaener »

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erpie
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Re: Ukraine Krieg

Beitrag von erpie »

Russlands Geheimgefängnisse für Zi­vi­lis­t*in­nen

Tausende Zivilist*innen, die meisten von ihnen Ukrainer*innen, wurden seit Beginn des Angriffskriegs im Februar 2022 von Russland entführt – von ukrainischem Boden. Einige von ihnen sind Jour­na­lis­t*in­nen und freiwillige Kämpfer*innen, andere Sol­da­t*in­nen und Beamte.

Da den Entführten der Status von Kriegsgefangenen nicht gewährt wird, dürfen sie weder Anwälte noch Angehörige sehen. Die Meduza-Sonderkorrespondentin Lilia Japparowa hat mit Verwandten und Anwälten der Gefangenen gesprochen und von der Existenz geheimer Gefängnisse erfahren, in denen auch gefoltert wird.

In diesem Bericht https://meduza.io/en/feature/2023/05/26 ... heir-cells (englischer Text) veröffentlicht Meduza Details dieser Recherche: Allein in Simferopol, Hauptstadt der 2014 völkerrechtlich annektierten Halbinsel Krim, befinden sich demnach mehr als 100 zivile Geiseln aus den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten. Das Geheimgefängnis auf der Krim sei kurz nach der Invasion am 24. Februar 2022 vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB gegründet worden.
https://taz.de/Meduza-Auswahl-25-bis-31-Mai/!5937804/
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