Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

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erpie
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Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

Beitrag von erpie »

Einiges treffendes dabei.
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Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"
Interview: Jochen Bittner
13-16 Minuten

DIE ZEIT: Frau Zeh, das Land hat mal wieder ein ziemlich außergewöhnliches Jahr hinter – und wahrscheinlich vor sich. Krankenhäuser am Limit, Grundrechtseinschränkungen, wie es sie noch nie gab, und mittendrin nach 16 Jahren ein neuer Kanzler. Ziemlich viel Stoff für eine Schriftstellerin, Juristin und Gegenwartsseziererin, wie Sie es sind. Und trotzdem: Jedes Mal, wenn wir Sie dazu bewegen wollten, einen Essay für diese Seiten zu schreiben, sagten Sie ab. Warum?

Juli Zeh: Ich schreibe schon seit einigen Jahren keine Essays mehr, weil ich die Lust verloren habe, am Schreibtisch zu sitzen und meine eigenen Ansichten auszuformulieren. Wir brauchen in diesen Zeiten nötiger denn je das Gespräch, den Austausch mit einem Gegenüber. Eine Frage zum Beispiel, die mich sehr umtreibt, ist, ob wir eigentlich noch an die Demokratie glauben. Wie stehen Bürger und Staat zueinander?

ZEIT: Gut, dann reden wir mal darüber. Beginnen wir mit einer Zahl: Die Deutsche Nationalstiftung hat Anfang Dezember erhoben, dass weniger als die Hälfte der Bürger die Demokratie für geeignet halten, Pandemien zu meistern. Nur 44 Prozent der Befragten haben dieses Vertrauen. Überrascht Sie das?

Zeh: Das erschreckt mich eher, als dass es mich überrascht. Vor 20 Jahren fingen die Deutschen an, parteiverdrossen zu werden, dann wurden sie politikverdrossen. Und jetzt werden sie anscheinend auch noch demokratieverdrossen. Das hat was ungeheuer Geschichtsvergessenes. Vielleicht sogar Dekadentes.

ZEIT: Hat dieser Zutrauensschwund vielleicht auch mit einer mittlerweile ziemlich hohen Erwartungshaltung der Bürger gegenüber dem Staat zu tun? Denken viele Bürger womöglich, genauso wie Amazon ruckzuck die Sachen liefert, habe gefälligst auch der Staat zu liefern – vom Impfstoff bis zum Sofort-Klimaschutz?

Zeh: Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass im politischen Selbstverständnis der Bürger eine Art Konsumentenhaltung auf dem Vormarsch ist. Ich höre zum Beispiel immer wieder Sätze wie: Na ja, wir bräuchten eben mehr Demokratie im Sinne von mehr Teilhabe, wir müssten mehr tun können, als nur alle vier Jahre ein Kreuz zu machen. Wenn man dann mal näher nachfragt bei den Beschwerdeführern, stellt man fest, dass sie noch nie bei einer Gemeinderatssitzung waren oder in ihrem Abgeordnetenbüro. Sie wissen oft gar nicht, wie ihr Abgeordneter überhaupt heißt. Dabei ist das die Person, die sie im Parlament vertritt. Sie benutzen die Tools der Demokratie überhaupt nicht.

ZEIT: Der Wunsch nach Teilhabe wird verwechselt mit dem Wunsch nach Wunscherfüllung?

Zeh: Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Das heißt nämlich, dass sich die Bürger gar nicht mehr als Souverän sehen. Sondern als Individuum, das dem Staat gegenübersteht. Hier bin ich, da sind "die da oben". Und jetzt habe ich Bedürfnisse und Wünsche und bin sauer, wenn das nicht klappt. Auf die Politik oder gleich auf die ganze Demokratie. Genau genommen ist das ein infantiles Politikverständnis. Die Bürger sehen sich als wenig mündig – und Politiker kommunizieren entsprechend. Wenn ich höre, dass wieder jemand "auf Augenhöhe" irgendwo "abgeholt" werden soll, sehe ich einen Papa vor mir, der in die Knie geht und seine Kleinen an der Kita in Empfang nimmt.

ZEIT: Sie meinen, Institutionen nehmen zu viel Rücksicht auf Emotionen – und zeigen sich beeindruckt, wenn nur genug Leute laut genug schreien?

Zeh: Sagen wir mal so: Wir alle, Künstler, Politik oder Medien, operieren mittlerweile sehr stark mit der Aufmerksamkeitswährung, weil das Internet eine große Unmittelbarkeit in den Rückmeldungen schafft. Die Feedback-Schleife wird immer enger und schneller, und unter diesen Bedingungen funktionieren Emotionen am besten, weil sie Aufmerksamkeit anziehen. Daraus entsteht auch wieder eine Wechselwirkung: Wenn der Bürger mit Emotionen angesprochen wird, findet er es eben naheliegend, seine Gefühlslage für das Zentrum des Universums zu halten.
"Kein Wunder, dass die Leute immer wütender werden"

ZEIT: Der Souverän als Sensibelchen? Ist das vielleicht eine Erklärung dafür, dass Politik sich zögerlich zeigt bei Entscheidungen, die wehtun könnten, von der CO₂-Bepreisung bis zur Impfpflicht?

Zeh: Das ist zumindest ein Teil der Erklärung. Wobei selbstbewusstes Entscheiden ja durchaus entlastende und entspannende Wirkung hätte. Ich müsste mich dann am Küchentisch mit meinem Ehemann oder meiner besten Freundin nicht ständig darüber entzweien, ob wir eine Impfpflicht brauchen – was eine wirklich schwierige Frage ist – oder was genau man essen sollte oder ob es okay ist, Klamotten aus Bangladesch zu kaufen. Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen.

ZEIT: Allerdings haben Bund und Länder mehrfach sehr hart durchgegriffen. Es gab wieder Lockdowns, eine verschärfte Maskenpflicht, De-facto-Berufsverbote für Ungeimpfte in bestimmten Bereichen ...

Zeh: Manche Maßnahmen sind womöglich unausweichlich und deshalb sinnvoll. Aber das Ganze kommt doch in einer pädagogischen Verpackung daher. Es wird mit Wenn-dann-Szenarios gearbeitet und mit moralischen Zuschreibungen. Man sagt nicht: Genug gestritten, liebe Bürger, hier ist die Impfpflicht, bitte schön! Sondern: Wenn ihr nicht impfen geht, seid ihr unverantwortlich und dumm. Dann ist es doch kein Wunder, dass die Leute immer wütender werden. Gleichzeitig delegiert die 2G-Regel das Durchsetzen der Pandemiebekämpfung an die Unternehmer. Sie müssen in ihrem Laden oder Fitnesscenter den Zutritt regulieren und werden dann unflätig angebrüllt, oder es wird ihnen sogar Gewalt angedroht. In den meisten Fällen geht das natürlich glimpflich aus, Gott sei Dank. Aber sehen Sie das Prinzip? Politik verlagert sich auf die Bürger-Bürger-Ebene. Dadurch entwickelt sich ein wahnsinniges Spannungsfeld.

ZEIT: Vielleicht ticken ja viele Politiker im Hinblick auf die Bürger ganz ähnlich wie viele Impfzauderer im Hinblick auf den Piks. Man sagt sich: Jetzt zu handeln wäre ein Risiko. Also wartet man lieber ab – wohlwissend, dass das Risiko eines schlechten Ausgangs nicht kleiner wird, sondern immer größer. Unbill-Verschiebung in die Zukunft – was viele Politiker gegenüber den Bürgern beklagen, praktizieren sie also selbst.

Zeh: Politiker müssten doch andere Ziele im Kopf haben als das kurzfristige Nicht-bestraft-Werden. Wenn wir mal Helmut Kohl heranziehen, obwohl der mir politisch nie besonders nahestand: Der hat die Wiedervereinigung durchgesetzt, auf Biegen und Brechen. Das stelle man sich mal unter den heutigen Bedingungen vor. Zur damaligen Politikerpsyche gehörten noch Großbeschreibungen wie historischer Auftrag, wahrscheinlich auch Ruhm und Ehre. Heute fürchtet sich diese Psyche anscheinend eher vor dem Twitter-Shitstorm am Abend.

ZEIT: Was folgt daraus?

Zeh: Ich würde es offen gesagt gut finden, wenn Politiker sich von Twitter und Co. einfach konsequent fernhalten würden. Und ich finde, sie bräuchten eine Beratung, in der sie lernen, wirklich sehr viel auszuhalten und sich Shitstorms nicht innerlich zu beugen. Es ist nun mal nötig, dass wir in langen Linien denken. Das gilt übrigens auch für die Medien.

ZEIT: Aha. Nur zu ...

Zeh: Ich nehme mich selbst jetzt mal als repräsentativ und behaupte: Eine riesige Menge von Menschen in Deutschland hat so was von die Nase voll von diesem ganzen Geplätscher und Geschrei. Sie wollen ruhige, gute, wohlabgehangene Berichterstattung. Sie sind medial abgenervt.
"Wir sind doch alle besser als diese Fast-Food-Moral"

ZEIT: Wovon genau?

Zeh: Von Scheinrelevanz. Nehmen wir das Beispiel des lachenden Laschet im Flutgebiet. Es gibt deswegen einen Shitstorm im Netz, wie er da rumgefeixt hat, also wird darüber breit berichtet. Als hinge davon unsere Zukunft ab! Zugleich wurde die globale Erwärmung zur akzeptierten Ausrede für Naturkatastrophen, hinter der sich die Zuständigen verstecken können – statt Verantwortung für mangelnden Katastrophenschutz zu übernehmen und es in Zukunft besser zu machen. Und dann ständig Söder gegen Laschet. Man hatte im Wahlkampf manchmal das Gefühl, es gibt nur die beiden und ihren Stellungskrieg. Ich verstehe nicht, warum man kostbare Schlagzeilen mit so etwas füllen muss.

ZEIT: Na ja, es gab und gibt in Qualitätsmedien schon die Berichterstattung über Sachthemen. Aber es stimmt natürlich, dass auch Journalisten immer Gefahr laufen, von Aufregungsströmen mitgerissen zu werden ...

Zeh: ... und dann sitzen halt Leute wie ich da und denken: Könnt ihr das nicht einfach lassen? Hört doch einfach auf, zu bashen und zu emotionalisieren und zu rivalisieren! Viele Politiker beklagen, dass sie mit Sachthemen gar nicht mehr richtig durchdringen. Weil ein ruhiges Abwägen nicht zum Boah-geht-gar-nicht-Stil passt, der aus den digitalen Medien übernommen wird. Gleichzeitig höre ich immer häufiger aus meinem publizistischen Freundeskreis: Ich habe keine Lust mehr, öffentlich zu sprechen. Heute fährst du nach einem Talkshow-Auftritt ja schwitzend und mit zitternden Händen nach Hause und denkst: Ogottogott, hätte ich das wirklich sagen sollen? Was passiert jetzt in den sozialen Medien? Werde ich morgen diffamiert? Das geht den Leuten an die Substanz.

ZEIT: Vielleicht nicht nur einzelnen Leuten, sondern auch der Gesellschaft? Der Verfassungsrechtler Wolfgang Böckenförde hat einmal gesagt, der Staat lebe von einer "moralischen Substanz", die er selbst nicht schaffen könne. Diese Substanz müsse gestiftet werden, durch Kirchen, Literaten, Kultur.

Zeh: Das Verrückte ist, dass die öffentliche Erregung als angewandte Moral wahrgenommen wird. Mein Eindruck ist aber, dass es mit dem, was Böckenförde meint, überhaupt nichts zu tun hat.

ZEIT: Vielleicht weil die Algorithmen der sozialen Netzwerke genau das Gegenteil von "moralischer Substanz" belohnen, nämlich Häme, Niederträchtigkeit, Polarisierung.

Zeh: Das ist eine irre spannende Beobachtung. Lassen Sie uns mal den ganzen Teufelskreis beschreiben. Politiker ziehen sich aus Angst vor der öffentlichen Erregung aus der Verantwortung zurück. Dadurch bekommt Politik ein pädagogisches Gepräge. Die Zivilgesellschaft hat das Gefühl, die Sache selbst in die Hand nehmen zu müssen, und benutzt moralische Techniken, um Mitbürger zu bestimmten Verhaltensweisen zu bewegen. Dadurch wiederum steigt das Erregungslevel noch weiter. Die Medien befeuern das Ganze, teils weil sich Journalisten jetzt selbst als Aktivisten verstehen, teils weil sie einfach mit der Aufmerksamkeitsspirale Geld verdienen. Big Tech stellt die Plattformen zur Verfügung und installiert selbstverstärkende Instrumente, um ihr Volumen immer weiter wachsen zu lassen. Das Ergebnis ist, dass das moralische Fundament unserer Gemeinschaft nicht gefestigt wird, sondern im Gegenteil erodiert.

ZEIT: Wie ließe sich das stoppen? Mit altmodischen Tugenden wie Mäßigung?

Zeh: Eine Tugend wäre, zu sagen: Wir haben Grundprinzipien, die nicht komplett aufgehen in der ökonomischen Überlebensfähigkeit oder im Wunsch, im Netz hervorzustechen. Vielleicht könnten sich Politiker, Journalisten und wir Bürger mal angewöhnen, uns vor einer öffentlichen Äußerung kurz selbst zu fragen: Ist mein Verhalten dem Funktionieren der Gemeinschaft zuträglich, oder soll es in erster Linie nur meiner Meinungsblase oder meinem Ego dienen?

ZEIT: Klingt ziemlich idealistisch.

Zeh: Oder realistisch. Wir werden über kurz oder lang an den Punkt kommen, wo wir als Gesellschaft sagen: Sich an einem Shitstorm zu beteiligen ist uncool. Das ist peinlich. Du kannst das natürlich machen, aber mal echt ... Die lagerübergreifende Mehrheit müsste einfach lachen über die, die versuchen, andere mit Diffamierungen mundtot zu machen. Denn wenn sich die psychologische Kosten-Nutzen-Rechnung ändert, zerbricht der Teufelskreis.

ZEIT: Auf einen solchen zivilisatorischen Game-Changer zu setzen ist eine recht hohe Hoffnung.

Zeh: Finde ich nicht. Denn mal ehrlich: Wir sind doch alle besser als diese Fast-Food-Moral. Klüger, höflicher, gesitteter, interessierter. Wir wissen genau, dass wir allein nichts erreichen können und auf ein gutes Miteinander angewiesen sind. Das Niveau, das wir im Moment häufig erleben, ist doch in Wahrheit oft ein künstlich niedriges. Sobald wir die moralische Selbstverzwergung satthaben, braucht die Aufmerksamkeitsökonomie ein neues Geschäftsmodell.
https://www.zeit.de/2022/02/juli-zeh-de ... ettansicht
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Skymarshall
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Re: Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

Beitrag von Skymarshall »

Bin nach ca 20 % des Ergusses wegen Belanglosigkeit eingeschlafen. Morgen versuche ich den Rest zu lesen.
Ich habe das nötige Mitleid um dich nicht völlig zu pulverisieren.
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Hoellenvaart
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Re: Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

Beitrag von Hoellenvaart »

von Juli Zeh kenne ich den roman "Corpus Delicti", eine ironiefreie quälerei, ist auch an schulen oft pflichtlektüre, und diverse auftritte in talkshows und büchersendungen: die ist nicht völlig dumm, aber eine furchtbare schwurblerin und wichtigtuerin, was vielleicht auch mit ihrem richterjob zu tun hat. alles in allem eine person, auf die ich im öffentlichen leben gerne verzichten kann.
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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Acker1966

Re: Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

Beitrag von Acker1966 »

Völlig überschätze Frau.
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Heinz B.
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Re: Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

Beitrag von Heinz B. »

Die Zeitungen müssen halt ihre Seiten füllen...
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
Acker1966

Re: Juli Zeh: "Ein Parlament aus 83 Millionen Leuten, das kann nicht gut gehen"

Beitrag von Acker1966 »

Jooo, und die Juli ist gerne in der Zeitung.

Vor Weihnachten gabs glaube ich in der SZ ein großes Interview mit ihr.
Irgendwann hab ich mich gefragt, auf welchem Planeten lebt die?
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Hoellenvaart
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Die Betonung liegt auf Witz

Beitrag von Hoellenvaart »

Acker1966 hat geschrieben: Freitag 14. Januar 2022, 09:17 Jooo, und die Juli ist gerne in der Zeitung.

Vor Weihnachten gabs glaube ich in der SZ ein großes Interview mit ihr.
Irgendwann hab ich mich gefragt, auf welchem Planeten lebt die?
Der Planet Barnewitz [baʁˈneːvɪt͡s] ist ein Ortsteil der Gemeinde Märkisch Luch im Landkreis Havelland in Brandenburg mit 315 Einwohnern (Stand: 1. August 2018).[2] Zu Barnewitz gehören die bewohnten Ortsteile bzw. Wohnplätze Butenfelde und Linde.

Der Name wird üblicherweise auf der zweiten Silbe betont mit langem „e“ ausgesprochen.

Der Ort liegt auf 32 Meter ü. NHN am Südrand des Naturschutzgebietes Havelländisches Luch, nach dem auch die Gemeinde benannt ist, der er angehört. Die Gemarkung ist mit 23,07 Quadratkilometern flächenmäßig einer der größten Ortsteile der Gemeinde Märkisch Luch. Südlich und östlich des Ortes schließt sich die Barnewitzer Heide an, die eine Höhe von 87 Metern ü. NHN erreicht. Durch Barnewitz führt die Landesstraße von Retzow nach Marzahne.

Barnewitz verfügt über eine Kindertagesstätte. Der Ort ist im Rahmen des öffentlichen Personennahverkehrs durch die Linie 578 der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG) mit Rathenow und Kiek und die Havelbus-Linie 670 mit Nauen und Premnitz verbunden. Der nächste Bahnhof ist Buschow, rund zwei Kilometer nordöstlich gelegen. Barnewitz hat die Postleitzahl 14715 und die telefonische Vorwahl 033876.

Sehenswertes

Kirche von Barnewitz und der nebenstehende Glockenstuhl

Evangelische Dorfkirche:

Sie ist das älteste Bauwerk des Ortes und wurde im 13. Jahrhundert aus Granitfindlingen erbaut und über die Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Am 18. April 1944 brannte sowohl das Bauwerk als auch das Interieur samt einer wertvollen Barockorgel vom Orgelbauer Joachim Wagner vollständig aus. Das Kirchengebäude wurde zwischen 1967 und 1974 in stark verkleinerter Form wieder aufgebaut, die Neueinweihung erfolgte am 21. April 1974. Da die Kirche nur einen kleinen Dachreiterturm hat, hängt die Glocke von Franz Sebastian Voillard aus dem Jahr 1662 in einem Glockenstuhl neben dem Neubau. Der Andachtsraum hat eine Kapazität von 80 Personen.[7]

Traueiche im Ortsteil Linde

Persönlichkeiten

Bekannteste Einwohnerin ist die Juristin und Schriftstellerin Juli Zeh.


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„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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