Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

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erpie
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Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

Beitrag von erpie »

Interessant was da so alles im gras ist:
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Cannabis: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?
Von Alard von Kittlitz
18-22 Minuten

Im Juli 2021 haben wir in ein paar deutschen Großstädten Gras gekauft, Gras im Sinne von Marihuana, Weed, Dope, Pot. Zehnmal haben wir bei verschiedenen Dealern also die hochberühmte, verbotene, allgegenwärtige Droge Cannabis erstanden, was übrigens nicht besonders schwer war – frischen Estragon zu finden kann deutlich mühsamer sein. Das Gras wurde uns in Parks vertickt, manchmal mussten wir die Dealer suchen, manchmal sprachen sie uns aber auch selbst gleich am Parkeingang an. Wir bekamen es in Frankfurt auf der Konstablerwache oder an der Hamburger Sternschanze, wir kauften Gras in München, Berlin und Leipzig, zweimal bestellten wir es über die Messenger-App Telegram zu uns nach Hause wie eine Pizza ("Brainkiller Haze", Lieferzeit: 30 Minuten).

Etwas komplizierter war es dann schon, die eingesammelten Proben möglichst geruchsdicht zu verpacken und in die Post zu stecken nach Freiburg: als Päckchen an die Forensische Toxikologie der Universitätsklinik. Hier kämen, mussten wir den vorgewarnten Wissenschaftlern aus rechtlichen Gründen dazuschreiben, Proben uns "unbekannter" Substanzen, wir bäten darum, die doch einmal einer genauen Analyse zu unterziehen: "Gas- Chromatografie-Massenspektrometrie- Screening", "Flüssig-Chromatografie- Diodenarray-Detektion", "Flüssigkeits-Chromatografie-Tandemmassenspektrometrie". All das taten wir, um der Frage nachzugehen, was genau in den Beutelchen drin ist, was für Gras in Deutschland also eigentlich so verkauft wird und ob es okay ist, das zu rauchen – besonders für jugendliche Menschen.

Eine bekloppt anmutende, hoffnungslos unzeitgemäße Fragestellung, einerseits. Denn es kiffen doch eh längst alle. Sommers in den Parks, und zu Hause wird gewiss auch winters gekifft, und außer Bob Marley haben übrigens auch Barack Obama und Jacinda Ardern gekifft und sind trotzdem anständige und erfolgreiche Erwachsene geworden. Warum, so weht derzeit der allgemeine Wind, sollen dann nicht alle kiffen? Für die im Wahlkampfjahr 2021 von allen Parteien links der CDU mehr oder weniger emphatisch vorgetragene Position, dass man in Deutschland bald auch ohne ärztliches Rezept legal Marihuana kaufen können sollte, gibt es in der Regel zwei große Argumente: Erstens, das Verbot funktioniert sowieso nicht, es produziert nur Elend, und zweitens: Gras ist keine bemerkenswert gefährliche Substanz, bestimmt nicht gefährlicher jedenfalls als die Volkskillerdroge Alkohol. Gras ist okay.

Ob und inwiefern eine Legalisierung den Problematiken, die uns im Folgenden interessieren werden, Abhilfe verschaffen würde, wollen wir hier übrigens gar nicht diskutieren. Unsere Frage erschien uns trotz oder vielleicht auch wegen der allgemeinen Stimmung insofern zeitgemäß und richtig, als uns selbst zuletzt Zweifel befallen hatten an der Harmlosigkeit der Substanz Cannabis. Zu häufig waren die Anekdoten aus dem Umfeld geworden von schlechten Trips, Hängenbleiben, Psychiatrie, gerade unter jüngeren Rauchern.

Bevor wir nun gut verstehen können, was das Labor der Freiburger Universität uns endlich antwortete und inwiefern das auch wirklich interessant war, müssen wir drei im Zuge der Recherche gewonnene Erkenntnisse über das gegenwärtig verkaufte Gras erläutern. Erstens: Die Potenz des durchschnittlichen Joints ist mindestens in den letzten fünfzehn Jahren deutlich höher geworden. Von Generation zu Generation redet man eigentlich nicht mehr über dieselben Erfahrungen mit derselben Substanz. Es ist eher so, als wäre der Alkoholgehalt von Bier über die Jahre immer weiter angestiegen, es hieße aber einfach weiterhin überall stets "Bier". Der beruhigende Vater-Satz "Ich hab als junger Mann ja auch ganz gern mal einen gepafft" liefert dann vielleicht keine besonders hilfreiche Einschätzung mehr. Zweitens: Es gibt ein sehr ernst zu nehmendes Problem mit der Reinheit. Man spricht unter Kennern in Deutschland seit einer Weile von der "Chemiegras-Schwemme". Es taucht immer häufiger Gras auf, das mit synthetischen Cannabinoiden besprüht ist, und das ist ganz objektiv gefährliches Zeug, sagen selbst die Befürworter regulären Marihuanas. Drittens: Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein paar sehr unerfreuliche Sachen rausfinden müssen über Cannabis und Cannabiskonsum, Sachen, die das Gesicht der Substanz weit weniger freundlich erscheinen lassen.

Der Reihe nach etwas ausführlicher. Wie stark oder schwach Gras in der Vergangenheit gewesen ist, lässt sich nicht so ohne Weiteres sagen. Die Substanz ist einfach schon sehr lange nicht legal, sie unterliegt keinen offiziellen Kontrollen, es gibt keine Anbauvorschriften, sie wurde nie regelmäßig auf ihre Wirkstoffe hin untersucht. Dennoch hat es immer mal wieder Studien zum durchschnittlichen Wirkstoffgehalt von gekauftem oder beschlagnahmtem Gras und Haschisch gegeben. Interessant ist dabei in erster Linie die Konzentration von Tetrahydrocannabinol, THC, denn vor allem diesem Molekül wird die berauschende Wirkung von Cannabis zugeschrieben.
Gefahr durch Chemiegras

Wir geben hier bloß die Inhalte zweier Forschungsprojekte wieder. 1980 erschien im britischen Bulletin on Narcotics eine aufwendige, über mehrere Jahre betriebene Studie zum Wirkstoffgehalt von in England beschlagnahmtem Gras und Haschisch (Cannabisharz). Das Gras hatte der Studie zufolge 1975 einen durchschnittlichen Cannabisgehalt von 3,4 Prozent, 1978 lag er bei 3,5 Prozent. Für Haschisch lag der Schnitt 1975 bei 6,8 Prozent, 1978 etwa bei 8 Prozent. Es ist annehmbar, dass die Werte in Deutschland damals relativ ähnlich ausschauten. Und im Dezember 2018 veröffentlichten Wissenschaftler der Universität Bath und des King’s College London dann eine Studie, die den Wirkstoffgehalt von Gras und Haschisch in ganz Europa untersuchte, im Zeitrahmen 2006 bis 2016. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass sich der durchschnittliche THC-Gehalt in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hatte – beim Haschisch stieg er von 8,14 Prozent auf 17,22 Prozent, beim Gras von 5 Prozent auf 10,22 Prozent. Grund für die Steigerung seien, nahmen die Forscher an, verbesserte Zucht- und Anbaumethoden.

Wir halten kurz fest: Es wurde in beiden Studien vergleichsweise schwaches und vergleichsweise starkes Zeugs gefunden, die Potenz variierte von Probe zu Probe. Was nichts am grundsätzlichen Befund einer deutlichen Potenzsteigerung ändert, gegenüber dem britischen Gras von 1975 hat das europäische Durchschnittsgras von 2016 die Potenz etwa verdreifacht, will sagen: ein Joint heute gleich drei Joints in den Siebzigern. Freilich heißt es oft, damals habe man eher Hasch denn Gras geraucht, klar ist aber auch, dass man in der Regel deutlich weniger Haschisch in einen Joint tut als Gras.

Wie stark das gerauchte Gras ist, ist die eine Sache. Ob es aber überhaupt Gras ist, eine ganz andere. Deutschland- wie europaweit herrscht derzeit die besagte Chemiegras-Schwemme, es ist offenbar in großem Ausmaß Gras in Umlauf, das mit sogenannten synthetischen Cannabinoiden versetzt ist. Wie häufig Chemiegras in Deutschland ist, lässt sich nur schwer sagen. Der Frankfurter Verein BAS!S, der Konsumenten eine Laboranalyse der von ihnen beschafften Substanzen anbietet, hat im vergangenen Jahr von besorgten Kiffern fast 600 Proben Marihuana zugeschickt bekommen, mehr denn je. In etwa einem Drittel der Fälle ergab die Analyse, dass es sich tatsächlich um Chemiegras handelte. Die Website dirty-weed.com, auf der deutsche Raucher verdächtige Ware melden können, spricht von einer 2018 aufgekommenen "Epidemie" auf dem Grasmarkt. Das grasfeindliche BKA warnte 2021 ebenso eindringlich vor den Gefahren durch Chemiegras wie der grasfreundliche Deutsche Hanfverband. Man ist hier in Sorge vereint.

Chemiegras ist Gras, das von Dealern als reguläres Gras verkauft wurde und sich für die Kunden optisch, haptisch, geruchlich auch nicht von regulärem Gras unterscheiden lässt. Denn die Basis, auf die die synthetischen Stoffe aufgesprüht werden, ist fast immer sogenanntes CBD-Gras – also Marihuana, wie es in weiten Teilen der Welt längst legal ist und auch in Deutschland in zahllosen Kiosken oder Fachgeschäften gekauft werden kann, weil der THC-Anteil so gering ist, dass man vom Rauchen nicht high wird.

Das Problem mit synthetischen Cannabinoiden ist nun nicht allein, dass sie THC in etwa so simulieren wie ein Zoom-Call eine echte Begegnung. Sie fahren die Rezeptoren im Hirn auch deutlich stärker an als natürliches THC. Je nach Sorte ist die Rede von einer dreißig- bis dreihundertmal so starken Bindung. Wenn die Chemikalie dann unregelmäßig oder zu stark auf die Basis aufgesprüht wird, kann das für den Konsumenten nicht bloß unerfreulich, sondern gefährlich werden. Raucher berichten von Schwindel, Herzrasen, Panikattacken, Krämpfen, Psychosen. Allein in Deutschland gab es im vergangenen Jahr fünf Todesfälle, die mit dem Konsum von Chemiegras in Verbindung gebracht wurden, europaweit sind Dutzende solcher Fälle bekannt.

Ein Dealer, der sich Anfang 2021 mit dem Vice-Magazin in Verbindung setzte, weil er wegen der Chemiegras-Schwemme die Freude an seinem Beruf verloren hatte, berichtete von vielen Kunden, die von ihm nur noch solches Gras haben wollten. Seiner eigenen Einschätzung nach seien etwa 90 Prozent der in Deutschland als "Haze" verkauften Grasbeutelchen mittlerweile Chemiegras. Diese Zahl wirkt extrem hoch, die Ergebnisse etwa von BAS!S lassen aber annehmen, dass Chemiegras für deutsche Kiffer tatsächlich eine sehr ernst zu nehmende Gefahr darstellt.
Häufiger auftretende Psychosen

Muss man sich also doch Gedanken machen, wenn der Sohn, die Tochter kifft? Leider ja, so jedenfalls auch die Meinung einer großen Zahl von Ärzten und Wissenschaftlern. Maximilian Gahr, Professor an der Klinik für Psychiatrie der Universität Ulm, hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinem Kollegen Carlos Schönfeldt-Lecuona eine Studie veröffentlicht über Kiffer, die auf ihrer Psychiatrie landen. "Wir hatten den subjektiven Eindruck, dass es immer mehr dieser Fälle gibt. Und diesen Eindruck konnten wir durch die Studie dann objektivieren", sagt Gahr. In der Tat, denn was sie feststellten, war, dass sich die Zahl der wegen cannabisinduzierter Psychosen behandelter Patienten in Ulm allein zwischen 2011 und 2019 verachtfachthat. Derzeit arbeite er an einer Studie mit bundesweit erhobenen Daten, sagt Gahr. Die ihm vorliegenden Zahlen deuteten stark an, dass der Behandlungsbedarf für cannabinoidassoziierte Störungen in ganz Deutschland ähnlich drastisch gestiegen sei wie in Ulm (die meisten Patienten sind übrigens junge Männer). Besonders bemerkenswert an der Ulmer Studie ist, dass im selben Untersuchungszeitraum weder für andere substanzinduzierte Psychosen noch für endogene Psychosen eine Fallzunahme zu verzeichnen war. Alles blieb gleich – nur beim Gras gingen die Zahlen durch die Decke.

Warum? Woher kommt diese krasse Zunahme? Gahr vermutet das stärker gewordene Gras und das Chemiegras als Ursachen der immer häufiger auftretenden Psychosen, er spricht von einer "erhöhten psychischen Toxizität" von Cannabis. "Das Risiko für problematische Intoxikationen und eine Abhängigkeitsentwicklung ist bei diesen Substanzen größer geworden", sagt Gahr. "Das ist internationaler Konsens."

Abhängigkeitsentwicklung ist übrigens ein sehr unangenehmes Wort, eines, das unter Kiffern in der Regel eher abgelehnt wird: Gras, so die gängige Wahrnehmung, mache nicht süchtig. Gahr kann das verstehen: "Vor den 2000er-Jahren haben nicht viele geglaubt, dass Cannabis abhängig machen kann. Es ist auch in der Suchtpsychiatrie relativ neu, dass man weiß, dass Cannabiskonsum eine klassische neurobiologische Abhängigkeit machen kann, mit allem, was dazugehört, wachsender Toleranz also und Entzugserscheinungen und Craving und Weitermachen, obwohl man weiß, dass einem das schadet."

Die Patienten, berichtet er, würden oft von Angehörigen oder der Polizei in die Klinik gebracht. Die Angehörigen machten sich Sorgen, weil sich die Patienten zurückziehen, weil sie Ängste entwickeln, sich verfolgt, bedroht, abgehört fühlen. Manche kämen mit depressiven Symptomen. "Und dann gibt es das Vollbild einer akuten Psychose, wo die Patienten Stimmen hören, Wahnsymptome haben und Veränderungen ihrer Affektivität aufweisen." Die Rolle des Graskonsums bei der Verursachung der jeweiligen Störung sei nicht immer klar, und wie gut sich behandelte Patienten entwickelten, sei sehr unterschiedlich. Manchen gehe es schnell besser, andere müssten mit antipsychotischen Medikamenten behandelt werden. "Aber das Problem ist auch, dass die Patienten immer wieder konsumieren, und dann treten oft wieder Symptome auf."

Gahr ist sich bewusst, dass seine An- und Einsichten weiten Kreisen derzeit politisch wenig opportun erscheinen. "Das gegenwärtige Diskussionsklima ist ja: Das ist unproblematisch, Gras wird doch sogar als Medikament verordnet!" Und ist das hier alles am Ende nicht wirklich ein bisschen überdreht? Denn ja, es landen wohl immer mehr auf Gahrs Station, aber natürlich bei Weitem nicht jeder Kiffer. "Wir wissen inzwischen recht gut, dass der regelmäßige Konsum von Cannabis für junge Menschen wirklich gefährlich ist", sagt Gahr. Er zitiert eine Studie der Wissenschaftszeitschrift Jama Psychiatry. Sie ist gerade erst erschienen, im Juni 2021, es handelt sich um die bislang größte und aufwendigste Langzeitstudie zu den Effekten von regelmäßigem Graskonsum bei jungen Menschen. Ergebnis: Bei regelmäßigen Kiffern kommt es zu einer Ausdünnung der Hirnrinde im präfrontalen Kortex – jener Hirnregion, die maßgeblich an Impulskontrolle, Planen, Problemlösen, Priorisieren und Fokussieren beteiligt ist. Je mehr gekifft wurde, desto stärker die Ausdünnung. "Die Studie hat gezeigt, dass ein im jungen Erwachsenenalter einsetzender, regelmäßiger Cannabinoidgebrauch die Hirnentwicklung beeinträchtigt und eine Verminderung der kognitiven Leistungsfähigkeit verursacht", fasst Gahr das nüchtern zusammen.

So. Wir haben also zehn Proben Gras gekauft für diesen Artikel und an die Forensische Toxikologie in Freiburg geschickt. Die Ergebnisse waren wie folgt: Fünf der Proben waren reguläres Gras, der THC-Gehalt betrug zwischen etwa 6 und deutlich über 10 Prozent. Vier der Proben waren einfach nur CBD-Gras, unbehandelt, frei von synthetischen Cannabinoiden. Harmloses Kraut, das noch nicht einmal bekifft machen kann. Und eine Probe, die aus Leipzig, war Chemiegras: CBD-Gras, auf das das verbotene synthetische Cannabinoid MDMB-4en-PINACA aufgetragen worden war.

Wir bekamen also nur in fünf von zehn Fällen verkauft, was wir verlangt hatten: reguläres Gras. Dieses Gras war doppelt bis dreifach so stark wie das Durchschnittsgras aus den Siebzigerjahren. In vier Fällen – auf Telegram, im berühmten Görli, im Mauerpark und an der Konstablerwache in Frankfurt – erhielten wir zwar harmloses CBD-Gras, zugleich aber begegnete uns damit exakt die Substanz, in der Fachleute wie etwa Professor Volker Auwärter, Chef des Freiburger Labors, einen Kern des Chemiegras-Problems sehen. Es gebe, sagt Auwärter, eine große Überschussproduktion an CBD-Gras. Manches davon werde unbehandelt als vorgeblich reguläres Gras verkauft, anderes eben mit synthetischen Cannabinoiden behandelt. Insofern stellt die CBD-Produktion für Kiffer ein erhebliches Problem dar.

Besonders deutlich wurde das in Leipzig, wo wir tatsächlich Chemiegras bekamen. MDMB-4en-PINACA: Laut dem European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction wurden zwischen Juni 2019 und August 2020 in der EU zwölf Todesfälle mit dieser Substanz in Verbindung gebracht.

Gewiss sind unsere zehn Proben nicht genug, um eine genaue Aussage über den Zustand des deutschen Grasmarktes zu erlauben. Aber wir mussten nur zehn Proben kaufen, um eine kontaminierte zu kriegen. Was am Ende bleibt, ist die traurige Tatsache, dass die Käufer nicht mehr wissen können, was genau sie erstanden haben. Sie haben keine Ahnung, was sie da gleich inhalieren werden und was das dann mit ihnen macht.
https://www.zeit.de/2021/40/cannabis-la ... ettansicht
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Heinz B.
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Re: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

Beitrag von Heinz B. »

Ich verstehe den Sinn solcher Artikel nicht. Solange der Cannabiskonsum nicht legalisiert ist, wird das auch so bleiben. So what?

Übrigens rauchen mehr Erwachsene als Kinder und Jugendliche diesen Mist.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Atlan
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Re: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

Beitrag von Atlan »

erpie hat geschrieben: Montag 4. Oktober 2021, 08:39 Interessant was da so alles im gras ist:
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Cannabis: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?
Von Alard von Kittlitz
18-22 Minuten

Im Juli 2021 haben wir in ein paar deutschen Großstädten Gras gekauft, Gras im Sinne von Marihuana, Weed, Dope, Pot. Zehnmal haben wir bei verschiedenen Dealern also die hochberühmte, verbotene, allgegenwärtige Droge Cannabis erstanden, was übrigens nicht besonders schwer war – frischen Estragon zu finden kann deutlich mühsamer sein. Das Gras wurde uns in Parks vertickt, manchmal mussten wir die Dealer suchen, manchmal sprachen sie uns aber auch selbst gleich am Parkeingang an. Wir bekamen es in Frankfurt auf der Konstablerwache oder an der Hamburger Sternschanze, wir kauften Gras in München, Berlin und Leipzig, zweimal bestellten wir es über die Messenger-App Telegram zu uns nach Hause wie eine Pizza ("Brainkiller Haze", Lieferzeit: 30 Minuten).

Etwas komplizierter war es dann schon, die eingesammelten Proben möglichst geruchsdicht zu verpacken und in die Post zu stecken nach Freiburg: als Päckchen an die Forensische Toxikologie der Universitätsklinik. Hier kämen, mussten wir den vorgewarnten Wissenschaftlern aus rechtlichen Gründen dazuschreiben, Proben uns "unbekannter" Substanzen, wir bäten darum, die doch einmal einer genauen Analyse zu unterziehen: "Gas- Chromatografie-Massenspektrometrie- Screening", "Flüssig-Chromatografie- Diodenarray-Detektion", "Flüssigkeits-Chromatografie-Tandemmassenspektrometrie". All das taten wir, um der Frage nachzugehen, was genau in den Beutelchen drin ist, was für Gras in Deutschland also eigentlich so verkauft wird und ob es okay ist, das zu rauchen – besonders für jugendliche Menschen.

Eine bekloppt anmutende, hoffnungslos unzeitgemäße Fragestellung, einerseits. Denn es kiffen doch eh längst alle. Sommers in den Parks, und zu Hause wird gewiss auch winters gekifft, und außer Bob Marley haben übrigens auch Barack Obama und Jacinda Ardern gekifft und sind trotzdem anständige und erfolgreiche Erwachsene geworden. Warum, so weht derzeit der allgemeine Wind, sollen dann nicht alle kiffen? Für die im Wahlkampfjahr 2021 von allen Parteien links der CDU mehr oder weniger emphatisch vorgetragene Position, dass man in Deutschland bald auch ohne ärztliches Rezept legal Marihuana kaufen können sollte, gibt es in der Regel zwei große Argumente: Erstens, das Verbot funktioniert sowieso nicht, es produziert nur Elend, und zweitens: Gras ist keine bemerkenswert gefährliche Substanz, bestimmt nicht gefährlicher jedenfalls als die Volkskillerdroge Alkohol. Gras ist okay.

Ob und inwiefern eine Legalisierung den Problematiken, die uns im Folgenden interessieren werden, Abhilfe verschaffen würde, wollen wir hier übrigens gar nicht diskutieren. Unsere Frage erschien uns trotz oder vielleicht auch wegen der allgemeinen Stimmung insofern zeitgemäß und richtig, als uns selbst zuletzt Zweifel befallen hatten an der Harmlosigkeit der Substanz Cannabis. Zu häufig waren die Anekdoten aus dem Umfeld geworden von schlechten Trips, Hängenbleiben, Psychiatrie, gerade unter jüngeren Rauchern.

Bevor wir nun gut verstehen können, was das Labor der Freiburger Universität uns endlich antwortete und inwiefern das auch wirklich interessant war, müssen wir drei im Zuge der Recherche gewonnene Erkenntnisse über das gegenwärtig verkaufte Gras erläutern. Erstens: Die Potenz des durchschnittlichen Joints ist mindestens in den letzten fünfzehn Jahren deutlich höher geworden. Von Generation zu Generation redet man eigentlich nicht mehr über dieselben Erfahrungen mit derselben Substanz. Es ist eher so, als wäre der Alkoholgehalt von Bier über die Jahre immer weiter angestiegen, es hieße aber einfach weiterhin überall stets "Bier". Der beruhigende Vater-Satz "Ich hab als junger Mann ja auch ganz gern mal einen gepafft" liefert dann vielleicht keine besonders hilfreiche Einschätzung mehr. Zweitens: Es gibt ein sehr ernst zu nehmendes Problem mit der Reinheit. Man spricht unter Kennern in Deutschland seit einer Weile von der "Chemiegras-Schwemme". Es taucht immer häufiger Gras auf, das mit synthetischen Cannabinoiden besprüht ist, und das ist ganz objektiv gefährliches Zeug, sagen selbst die Befürworter regulären Marihuanas. Drittens: Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein paar sehr unerfreuliche Sachen rausfinden müssen über Cannabis und Cannabiskonsum, Sachen, die das Gesicht der Substanz weit weniger freundlich erscheinen lassen.

Der Reihe nach etwas ausführlicher. Wie stark oder schwach Gras in der Vergangenheit gewesen ist, lässt sich nicht so ohne Weiteres sagen. Die Substanz ist einfach schon sehr lange nicht legal, sie unterliegt keinen offiziellen Kontrollen, es gibt keine Anbauvorschriften, sie wurde nie regelmäßig auf ihre Wirkstoffe hin untersucht. Dennoch hat es immer mal wieder Studien zum durchschnittlichen Wirkstoffgehalt von gekauftem oder beschlagnahmtem Gras und Haschisch gegeben. Interessant ist dabei in erster Linie die Konzentration von Tetrahydrocannabinol, THC, denn vor allem diesem Molekül wird die berauschende Wirkung von Cannabis zugeschrieben.
Gefahr durch Chemiegras

Wir geben hier bloß die Inhalte zweier Forschungsprojekte wieder. 1980 erschien im britischen Bulletin on Narcotics eine aufwendige, über mehrere Jahre betriebene Studie zum Wirkstoffgehalt von in England beschlagnahmtem Gras und Haschisch (Cannabisharz). Das Gras hatte der Studie zufolge 1975 einen durchschnittlichen Cannabisgehalt von 3,4 Prozent, 1978 lag er bei 3,5 Prozent. Für Haschisch lag der Schnitt 1975 bei 6,8 Prozent, 1978 etwa bei 8 Prozent. Es ist annehmbar, dass die Werte in Deutschland damals relativ ähnlich ausschauten. Und im Dezember 2018 veröffentlichten Wissenschaftler der Universität Bath und des King’s College London dann eine Studie, die den Wirkstoffgehalt von Gras und Haschisch in ganz Europa untersuchte, im Zeitrahmen 2006 bis 2016. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass sich der durchschnittliche THC-Gehalt in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hatte – beim Haschisch stieg er von 8,14 Prozent auf 17,22 Prozent, beim Gras von 5 Prozent auf 10,22 Prozent. Grund für die Steigerung seien, nahmen die Forscher an, verbesserte Zucht- und Anbaumethoden.

Wir halten kurz fest: Es wurde in beiden Studien vergleichsweise schwaches und vergleichsweise starkes Zeugs gefunden, die Potenz variierte von Probe zu Probe. Was nichts am grundsätzlichen Befund einer deutlichen Potenzsteigerung ändert, gegenüber dem britischen Gras von 1975 hat das europäische Durchschnittsgras von 2016 die Potenz etwa verdreifacht, will sagen: ein Joint heute gleich drei Joints in den Siebzigern. Freilich heißt es oft, damals habe man eher Hasch denn Gras geraucht, klar ist aber auch, dass man in der Regel deutlich weniger Haschisch in einen Joint tut als Gras.

Wie stark das gerauchte Gras ist, ist die eine Sache. Ob es aber überhaupt Gras ist, eine ganz andere. Deutschland- wie europaweit herrscht derzeit die besagte Chemiegras-Schwemme, es ist offenbar in großem Ausmaß Gras in Umlauf, das mit sogenannten synthetischen Cannabinoiden versetzt ist. Wie häufig Chemiegras in Deutschland ist, lässt sich nur schwer sagen. Der Frankfurter Verein BAS!S, der Konsumenten eine Laboranalyse der von ihnen beschafften Substanzen anbietet, hat im vergangenen Jahr von besorgten Kiffern fast 600 Proben Marihuana zugeschickt bekommen, mehr denn je. In etwa einem Drittel der Fälle ergab die Analyse, dass es sich tatsächlich um Chemiegras handelte. Die Website dirty-weed.com, auf der deutsche Raucher verdächtige Ware melden können, spricht von einer 2018 aufgekommenen "Epidemie" auf dem Grasmarkt. Das grasfeindliche BKA warnte 2021 ebenso eindringlich vor den Gefahren durch Chemiegras wie der grasfreundliche Deutsche Hanfverband. Man ist hier in Sorge vereint.

Chemiegras ist Gras, das von Dealern als reguläres Gras verkauft wurde und sich für die Kunden optisch, haptisch, geruchlich auch nicht von regulärem Gras unterscheiden lässt. Denn die Basis, auf die die synthetischen Stoffe aufgesprüht werden, ist fast immer sogenanntes CBD-Gras – also Marihuana, wie es in weiten Teilen der Welt längst legal ist und auch in Deutschland in zahllosen Kiosken oder Fachgeschäften gekauft werden kann, weil der THC-Anteil so gering ist, dass man vom Rauchen nicht high wird.

Das Problem mit synthetischen Cannabinoiden ist nun nicht allein, dass sie THC in etwa so simulieren wie ein Zoom-Call eine echte Begegnung. Sie fahren die Rezeptoren im Hirn auch deutlich stärker an als natürliches THC. Je nach Sorte ist die Rede von einer dreißig- bis dreihundertmal so starken Bindung. Wenn die Chemikalie dann unregelmäßig oder zu stark auf die Basis aufgesprüht wird, kann das für den Konsumenten nicht bloß unerfreulich, sondern gefährlich werden. Raucher berichten von Schwindel, Herzrasen, Panikattacken, Krämpfen, Psychosen. Allein in Deutschland gab es im vergangenen Jahr fünf Todesfälle, die mit dem Konsum von Chemiegras in Verbindung gebracht wurden, europaweit sind Dutzende solcher Fälle bekannt.

Ein Dealer, der sich Anfang 2021 mit dem Vice-Magazin in Verbindung setzte, weil er wegen der Chemiegras-Schwemme die Freude an seinem Beruf verloren hatte, berichtete von vielen Kunden, die von ihm nur noch solches Gras haben wollten. Seiner eigenen Einschätzung nach seien etwa 90 Prozent der in Deutschland als "Haze" verkauften Grasbeutelchen mittlerweile Chemiegras. Diese Zahl wirkt extrem hoch, die Ergebnisse etwa von BAS!S lassen aber annehmen, dass Chemiegras für deutsche Kiffer tatsächlich eine sehr ernst zu nehmende Gefahr darstellt.
Häufiger auftretende Psychosen

Muss man sich also doch Gedanken machen, wenn der Sohn, die Tochter kifft? Leider ja, so jedenfalls auch die Meinung einer großen Zahl von Ärzten und Wissenschaftlern. Maximilian Gahr, Professor an der Klinik für Psychiatrie der Universität Ulm, hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinem Kollegen Carlos Schönfeldt-Lecuona eine Studie veröffentlicht über Kiffer, die auf ihrer Psychiatrie landen. "Wir hatten den subjektiven Eindruck, dass es immer mehr dieser Fälle gibt. Und diesen Eindruck konnten wir durch die Studie dann objektivieren", sagt Gahr. In der Tat, denn was sie feststellten, war, dass sich die Zahl der wegen cannabisinduzierter Psychosen behandelter Patienten in Ulm allein zwischen 2011 und 2019 verachtfachthat. Derzeit arbeite er an einer Studie mit bundesweit erhobenen Daten, sagt Gahr. Die ihm vorliegenden Zahlen deuteten stark an, dass der Behandlungsbedarf für cannabinoidassoziierte Störungen in ganz Deutschland ähnlich drastisch gestiegen sei wie in Ulm (die meisten Patienten sind übrigens junge Männer). Besonders bemerkenswert an der Ulmer Studie ist, dass im selben Untersuchungszeitraum weder für andere substanzinduzierte Psychosen noch für endogene Psychosen eine Fallzunahme zu verzeichnen war. Alles blieb gleich – nur beim Gras gingen die Zahlen durch die Decke.

Warum? Woher kommt diese krasse Zunahme? Gahr vermutet das stärker gewordene Gras und das Chemiegras als Ursachen der immer häufiger auftretenden Psychosen, er spricht von einer "erhöhten psychischen Toxizität" von Cannabis. "Das Risiko für problematische Intoxikationen und eine Abhängigkeitsentwicklung ist bei diesen Substanzen größer geworden", sagt Gahr. "Das ist internationaler Konsens."

Abhängigkeitsentwicklung ist übrigens ein sehr unangenehmes Wort, eines, das unter Kiffern in der Regel eher abgelehnt wird: Gras, so die gängige Wahrnehmung, mache nicht süchtig. Gahr kann das verstehen: "Vor den 2000er-Jahren haben nicht viele geglaubt, dass Cannabis abhängig machen kann. Es ist auch in der Suchtpsychiatrie relativ neu, dass man weiß, dass Cannabiskonsum eine klassische neurobiologische Abhängigkeit machen kann, mit allem, was dazugehört, wachsender Toleranz also und Entzugserscheinungen und Craving und Weitermachen, obwohl man weiß, dass einem das schadet."

Die Patienten, berichtet er, würden oft von Angehörigen oder der Polizei in die Klinik gebracht. Die Angehörigen machten sich Sorgen, weil sich die Patienten zurückziehen, weil sie Ängste entwickeln, sich verfolgt, bedroht, abgehört fühlen. Manche kämen mit depressiven Symptomen. "Und dann gibt es das Vollbild einer akuten Psychose, wo die Patienten Stimmen hören, Wahnsymptome haben und Veränderungen ihrer Affektivität aufweisen." Die Rolle des Graskonsums bei der Verursachung der jeweiligen Störung sei nicht immer klar, und wie gut sich behandelte Patienten entwickelten, sei sehr unterschiedlich. Manchen gehe es schnell besser, andere müssten mit antipsychotischen Medikamenten behandelt werden. "Aber das Problem ist auch, dass die Patienten immer wieder konsumieren, und dann treten oft wieder Symptome auf."

Gahr ist sich bewusst, dass seine An- und Einsichten weiten Kreisen derzeit politisch wenig opportun erscheinen. "Das gegenwärtige Diskussionsklima ist ja: Das ist unproblematisch, Gras wird doch sogar als Medikament verordnet!" Und ist das hier alles am Ende nicht wirklich ein bisschen überdreht? Denn ja, es landen wohl immer mehr auf Gahrs Station, aber natürlich bei Weitem nicht jeder Kiffer. "Wir wissen inzwischen recht gut, dass der regelmäßige Konsum von Cannabis für junge Menschen wirklich gefährlich ist", sagt Gahr. Er zitiert eine Studie der Wissenschaftszeitschrift Jama Psychiatry. Sie ist gerade erst erschienen, im Juni 2021, es handelt sich um die bislang größte und aufwendigste Langzeitstudie zu den Effekten von regelmäßigem Graskonsum bei jungen Menschen. Ergebnis: Bei regelmäßigen Kiffern kommt es zu einer Ausdünnung der Hirnrinde im präfrontalen Kortex – jener Hirnregion, die maßgeblich an Impulskontrolle, Planen, Problemlösen, Priorisieren und Fokussieren beteiligt ist. Je mehr gekifft wurde, desto stärker die Ausdünnung. "Die Studie hat gezeigt, dass ein im jungen Erwachsenenalter einsetzender, regelmäßiger Cannabinoidgebrauch die Hirnentwicklung beeinträchtigt und eine Verminderung der kognitiven Leistungsfähigkeit verursacht", fasst Gahr das nüchtern zusammen.

So. Wir haben also zehn Proben Gras gekauft für diesen Artikel und an die Forensische Toxikologie in Freiburg geschickt. Die Ergebnisse waren wie folgt: Fünf der Proben waren reguläres Gras, der THC-Gehalt betrug zwischen etwa 6 und deutlich über 10 Prozent. Vier der Proben waren einfach nur CBD-Gras, unbehandelt, frei von synthetischen Cannabinoiden. Harmloses Kraut, das noch nicht einmal bekifft machen kann. Und eine Probe, die aus Leipzig, war Chemiegras: CBD-Gras, auf das das verbotene synthetische Cannabinoid MDMB-4en-PINACA aufgetragen worden war.

Wir bekamen also nur in fünf von zehn Fällen verkauft, was wir verlangt hatten: reguläres Gras. Dieses Gras war doppelt bis dreifach so stark wie das Durchschnittsgras aus den Siebzigerjahren. In vier Fällen – auf Telegram, im berühmten Görli, im Mauerpark und an der Konstablerwache in Frankfurt – erhielten wir zwar harmloses CBD-Gras, zugleich aber begegnete uns damit exakt die Substanz, in der Fachleute wie etwa Professor Volker Auwärter, Chef des Freiburger Labors, einen Kern des Chemiegras-Problems sehen. Es gebe, sagt Auwärter, eine große Überschussproduktion an CBD-Gras. Manches davon werde unbehandelt als vorgeblich reguläres Gras verkauft, anderes eben mit synthetischen Cannabinoiden behandelt. Insofern stellt die CBD-Produktion für Kiffer ein erhebliches Problem dar.

Besonders deutlich wurde das in Leipzig, wo wir tatsächlich Chemiegras bekamen. MDMB-4en-PINACA: Laut dem European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction wurden zwischen Juni 2019 und August 2020 in der EU zwölf Todesfälle mit dieser Substanz in Verbindung gebracht.

Gewiss sind unsere zehn Proben nicht genug, um eine genaue Aussage über den Zustand des deutschen Grasmarktes zu erlauben. Aber wir mussten nur zehn Proben kaufen, um eine kontaminierte zu kriegen. Was am Ende bleibt, ist die traurige Tatsache, dass die Käufer nicht mehr wissen können, was genau sie erstanden haben. Sie haben keine Ahnung, was sie da gleich inhalieren werden und was das dann mit ihnen macht.
https://www.zeit.de/2021/40/cannabis-la ... ettansicht
Und was ist jetzt dein Fazit?
Das Zeug ist für alle verboten. Wer sich nicht daran hält verdient mMn kein Mitleid.
interessant ist es - Ja! Aber was nützt es?
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Re: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

Beitrag von Depp72 »

hat geschrieben: Besonders deutlich wurde das in Leipzig, wo wir tatsächlich Chemiegras bekamen.
Nicht einmal echtes Gras können die Leipziger. Künstlicher Fußball, künstliches Dope.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Outtatime
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Re: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

Beitrag von Outtatime »

Der Text ist schon sehr lang. Und ohne Bilder. Bin ich froh, dass ich keine Kinder habe und ihn nicht lesen muss.
Wieder mal alles richtig gemacht, Kondome retten Leben :thumbup:
=====================1893=====================

VOGT RAUS!!! WEHRLE RAUS!!! ADRION RAUS!!!
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Re: Was rauchen unsere Kinder da für Zeug?

Beitrag von bolz_platz_kind »

Depp72 hat geschrieben: Montag 4. Oktober 2021, 15:49
hat geschrieben: Besonders deutlich wurde das in Leipzig, wo wir tatsächlich Chemiegras bekamen.
Nicht einmal echtes Gras können die Leipziger. Künstlicher Fußball, künstliches Dope.
Beitrag gemeldet!
Der VfB, Lok, Chemie, Roter Stern und der DFB werden sich demnächst bei Dir melden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCn ... ball-Bunds

Und nun halt deine duhme Vrässe.


Grüße aus dem Leipziger Mariengarten
E = mc² und zwei mal drei macht vier