Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

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erpie
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Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

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Schon interessant was der Staat auf einmal alles aufbietet gegen Extremisten...
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Prozess gegen Lina E. in Dresden: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur
Sven Heitkamp
13-16 Minuten

Am frühen Mittwochmorgen herrscht Alarmstimmung vor dem Hochsicherheitsgebäude des Dresdner Oberlandesgerichts. Vor den hohen Zäunen mit Stacheldraht in der Albertstadt stehen rund 50 junge Leute aus der linken Szene, maskiert, die Köpfe unter Kapuzen. Um sie herum hat die Polizei bewaffnete Posten und Mannschaftswagen aufgestellt. Auf Plakaten steht: „Feuer und Flamme der Repression“ und „Free Lina“.

Die Leipziger Studentin Lina E. und drei junge Männer, die mit ihr vor Sachsens oberstem Gerichtshof angeklagt sind, sollen eine linksextremistische, kriminelle Vereinigung gegründet und in mindestens sechs Fällen brutale Übergriffe auf Rechtsextremisten in Sachsen und Thüringen verübt haben – mit teils lebensbedrohlichen Folgen für ihre Opfer. So sieht es der Generalbundesanwalt.

Mittlerweile ist Lina E. zu einer Art Symbolfigur der linksextremen Szene geworden. Ihr Name ist an Häuserwände nicht nur in Leipzig gesprüht, es gibt Demos und Spendenaktionen, bedruckte T-Shirts, Taschen und Socken. Der Prozess gilt als einer der bedeutendsten gegen linksautonome Gruppierungen in Deutschland seit vielen Jahren – zumal bei Straftaten der linken Szene die Aufklärungsquote äußerst gering ist.

50 Leute aus der linken Szene versammeln sich vor dem Gebäude. Auf Plakaten steht: „Feuer und Flamme der Repression“ und „Free Lina“.

Als Lina E. um kurz nach 10 Uhr von drei Justizwachtmeistern in den gut abgeschirmten Gerichtssaal geführt wird, brandet von ihren Unterstützern im Zuschauerbereich hinter Plexiglasscheiben Beifall auf – die Gerichtsordner lassen dies kurze Zeit zu. Lina E. trägt ein graues Oberteil, schwarze Hosen und schulterlange Locken. Das Gesicht hat sie hinter einer blauen Aktenmappe verborgen, bis die Fotografen und Kameraleute aus dem Saal geschickt werden. Dann lächelt sie und winkt von der Anklagebank den Besuchern zu.
Einsatzgruppen der Justiz wachen auf den Fluren

Zuschauer und Journalisten müssen, um überhaupt in das Gerichtsgebäude zu gelangen, akribische Personenkontrollen passieren, sogar ihre Schuhe durchleuchten lassen. Handys, Getränkeflaschen, Feuerzeuge sind nicht gestattet. Einsatzgruppen der Justiz wachen auf den Fluren. Das Prozessgebäude war 2017 errichtet worden, um den Prozess gegen die rechtsterroristische „Gruppe Freital“ zu führen, die unter anderem Sprengstoffanschläge auf Asylunterkünfte verübt hatte. Der alte Gerichtssitz am Elbufer hätte für die Sicherheitsanforderungen nicht ausgereicht.

Lina E. war am 5. November 2020 in ihrer Wohnung in Leipzig-Connewitz festgenommen und symbolträchtig mit dem Hubschrauber zum Bundesgerichtshof nach Karlsruhe abtransportiert worden. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft in Chemnitz und bekommt massive Aufmerksamkeit diverser Medien und der linken Szene. Während Lina E. nicht vorbestraft ist, sind die mitangeklagten Lennart A., Jannis R. und Jonathan M. polizeibekannte Linksextremisten – aber auf freiem Fuß.

Im Linksextremismus ist eine neue Qualität der gewalttätigen Übergriffe zu beobachten.
Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz

Lina E. war nach ihrem Abitur 2013 aus Kassel nach Leipzig gezogen. Sie studierte in Halle Erziehungswissenschaften und schrieb ihre Bachelor-Arbeit über Neonazismus in der Jugendarbeit am Beispiel des NSU im Jugendclub Jena-Winzerla. Danach begann sie ein Masterstudium in Leipzig und habe bald in der Jugendhilfe arbeiten wollen – im Staatsdienst. Der Freundeskreis hat Lina E. als fröhliche Frau mit offener Ausstrahlung beschrieben. Und genauso wirkt sie auch, wenn sie nun im Gerichtssaal mit Anwälten oder Begleitern spricht.
Sie habe die Opfer ausgespäht, sich mit Perücken getarnt

Der Generalbundesanwalt, der das Verfahren führt, spricht eine andere Sprache: Die 26-jährige Studentin soll in der Vereinigung „eine herausgehobene Stellung“ gehabt haben: Sie habe gezielt Opfer ausgespäht, sich mit Perücken getarnt, ihr Auto als Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt, gestohlene Autokennzeichen und gefälschte Ausweise benutzt und bei mehreren Übergriffen das Kommando geführt. Der Bundesanwalt spricht von einer straff organisierten, aber keiner streng hierarchischen Bande.

Spätestens im August 2018 habe sich Lina E. dieser Gruppe angeschlossen. Verbindend sei ihre „militante linksextremistische Ideologie“ gewesen. „Die Vereinigung hat versucht, ihre politischen Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen“, erklärt Bundesanwalt Bodo Vogler. „Indem sie ihre Gegner körperlich angreifen, tragen sie den Meinungskampf hinein in die Eskalation und rütteln an einem Grundpfeiler unseres demokratischen Rechtsstaates.“

Lina E. trägt ein graues Oberteil, schwarze Hosen und schulterlange Locken. Das Gesicht hat sie hinter einer blauen Aktenmappe verborgen

Die Anklage, die erst nach Wortgefechten und Anträgen der Verteidigung vorgetragen werden kann, wirft der „Gruppe E.“ unter anderem vor, die junge Frau habe zusammen mit drei anderen Tätern Anfang Oktober 2018 einen Rechtsextremisten in Leipzig-Gohlis überfallen. Sie hätten ihn am frühen Morgen vor seiner Wohnung abgepasst, auf ihn eingetreten und Pfefferspray eingesetzt. Er habe Verletzungen im Gesicht und einen Kniescheibenbruch erlitten. Im Januar 2019 sollen sie einen Handwerker in Leipzig-Connewitz verprügelt haben, der eine Mütze der Marke „Greifvogel Wear“ trug, die der rechtsextremen Szene zugeordnet. Der Mann erlitt Frakturen im Gesicht.
Sie sprühten Reizgas, schlugen auf die Insassen ein

Als exemplarisch steht ein nächtlicher Angriff am 19. Oktober 2019 auf das Eisenacher Lokal „Bull’s Eye“, das als Nazi-Treff galt. Lina E. und eine Gruppe von zehn bis 15 Angreifern hätten kurz nach Mitternacht den Inhaber und fünf seiner Gäste in der Kneipe mit Schlagstöcken, Reizgas, Pfefferspray und Faustschlägen traktiert, ihnen Verletzungen im Gesicht zugefügt, Scheiben und Mobiliar zertrümmert.

Acht Wochen später überfielen sie den jungen Kneipier, den Rechtsextremisten Leon R., laut der Anklage noch einmal. So hätten sie ihm nachts gegen 3.15 Uhr vor seiner Wohnung aufgelauert und maskiert mit Hammer, Stangen und Radschlüssel attackieren wollen, als er von Freunden zu Hause abgesetzt wurde.

Berlin und andere Hotspots Wie gefährlich ist der gewaltbereite Linksradikalismus?

Lina E. habe Reizgas gesprüht, doch Leon R. habe die Angreifer mit Pfefferspray und einem Teppichmesser abwehren können. Danach schlugen Lina E. und ihre Bande auf das Auto der Freunde ein, zertrümmerten Scheiben, Spiegel und Türen, sprühten Reizgas, schlugen auf die Insassen ein und rasten schließlich mit zwei Autos in die Nacht davon.

Die Flucht vor der alarmierten Polizei muss eine Verfolgungsjagd durch Eisenach geworden sein – die Angreifer aus Leipzig wurden von mehreren Streifenwagen gejagt. Als sie noch vor der Autobahn A4 gestellt wurden, waren am silbernen Golf von Lina E.’s Mutter gestohlene Kennzeichen angebracht. Seit jener Nacht hatten die Ermittler eine Spur.
Von einem Anschlag wurde in letzter Minute abgelassen

Schon als Lina E. einen Tag zuvor zwei Hämmer in einem Baumarkt stehlen wollte, wurde sie von einem Ladendetektiv ertappt. Sie habe dem Mann vom Sicherheitsdienst noch einen Stoß in den Bauch versetzt und sei weggelaufen, sei nach kurzer Flucht aber gestellt worden.

Doch auch da waren die Angriffe nicht zu Ende. Am Abend des 15. Februar 2020 überfielen 15 bis 20 linke Schläger am östlich von Leipzig gelegenen Bahnhof Wurzen mit Sturmhauben, Schlagstöcken und Bierflaschen sechs Neonazis, die bei einem Gedenkmarsch zum 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens mitgelaufen waren.

Der Strafsenat unter dem Vorsitzenden Hans Schlüter-Staats hat mehr als 50 Prozesstage bis Ende März terminiert.

Anfang Juni 2020 habe Lina E. schließlich den Rechtsreferendar und Kampfsportler Brian E. aus dem rechtsextremen Umfeld tagelang oberserviert. Von einem Anschlag hätten sie nur in letzter Minute abgelassen, weil sie Schutzvorkehrungen der Polizei beobachtet hatten. Einen Monat später wurde Lina E. das erste Mal verhaftet, allerdings nach einigen Tagen noch einmal freigelassen. Seit Anfang November sitzt Lina E. endgültig in Untersuchungshaft.
Der Verlobte gilt seit einem Jahr als abgetaucht

Zu der Gruppe soll auch ihr Verlobter gehört haben: der vorbestrafte Johann G. Er wurde unter anderem wegen Landfriedensbruch und einer Schlägerei am Rande einer Legida-Demonstration verurteilt. Auf seine Finger, so heißt es, habe er acht Buchstaben tätowiert: „Hate Cops“. Seit einem Jahr gilt er als abgetaucht.

Auf der Liste der angeklagten Straftaten stehen auch gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, besonders schwerer Landfriedensbruch, räuberischer Diebstahl und Sachbeschädigung. Die Beweisführung gegen die Angeklagten dürfte allerdings langwierig werden. Der Strafsenat unter dem Vorsitzenden Hans Schlüter-Staats hat mehr als 50 Prozesstage bis Ende März terminiert. 48 Zeugen und drei Sachverständige sind bisher geladen.

Die Bundesanwaltschaft hat nicht genügend Beweise für die kriminelle Vereinigung.
Anwalt der Angeklagten

Drei der Opfer lassen sich im Prozess als Nebenkläger von Anwälten vertreten, die bereits in Prozessen gegen rechtsextreme Kreise aufgetreten waren. Unter ihnen ist der Anwalt und Pro-Chemnitz-Chef Martin Kohlmann. Ihm wurde am Vormittag vorgeworfen, trotz strengem Verbots Fotos im Gerichtssaal gemacht und über Bekannte bei Twitter gepostet zu haben.

Die Verteidiger von Lina E. und ihrer Mitangeklagten tragen am Mittag eine lange Erklärung vor – und bezweifeln die Anklage der Bundesanwälte massiv. Für den Generalbundesanwalt sei der Prozess offenkundig ein Experiment, wie weit die Bundesanwaltschaft mit dem Vorwurf der kriminellen Vereinigung gehen könne. „Die Bundesanwaltschaft hat nicht genügend Beweise für die kriminelle Vereinigung“, sagt einer der Anwälte. Viele Vorwürfe würden sich keineswegs bestätigen lassen. Einige Wertungen der Ermittler seien „abenteuerlich“.
Die Antifa kündigte in Internetforen Rache an

Die Serie der Übergriffe hat – bis zum Beweis des Gegenteils – wohl auch etwas zu tun mit einem Angriff von Rechtsextremisten auf Connewitz: Am 11. Januar 2016 waren rund 250 gewaltbereite und vermummte Neonazis mit Eisenstangen, Steinen, Schlagstöcken, Feuerwerkskörpern und Holzlatten durch eine Hauptstraße des alternativen Stadtteils gezogen. Bei ihrem „Sturm auf Connewitz“ zerstörten sie Läden, Bars und Autos von alteingesessenen Leipzigern ebenso wie von arabischen Imbissbetreibern und legten Feuer. Die Polizei setzte in jener Nacht 215 Täter fest.
Tür-Klau im Berliner Besetzerkiez? Das Geheimnis um die Haustür in der Rigaer Straße 94

Die Antifa kündigte seinerzeit in Internetforen Rache an: „Freut euch nicht zu sehr, ihr dreckigen Faschisten. Der feige Angriff wird auf euch zurückkommen!“ Im Dezember 2016 wurden die Namen und Fotos aller 215 Neonazis und rechten Hooligans auf einer Szene-Webseite gepostet. Die Serie der Übergriffe, die der Gruppe um Lina E. vorgeworfen werden, wird daher auch als Rachefeldzug für den „Sturm auf Connewitz“ gedeutet.

Die Kundgebung am Morgen vor dem Gericht hat das selbst ernannte „Solidaritätsbündnis Antifa Ost“ organisiert. Der Prozess sei „eindeutig politisch motiviert“, sagt eine Sprecherin. „Für uns steht fest, dass wir keinen fairen Prozess erwarten dürfen.“ Seit Monaten würden „rechts unterwanderte Sicherheitsbehörden“ versuchen, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit eine Vorverurteilung der Angeklagten zu erreichen.

Auch Lina E.’s Mutter, die den Prozess begleitet, lässt während der Kundgebung eine Botschaft verlesen. Sie stehe voll und ganz hinter ihrer Tochter: An Lina solle ein Exempel statuiert werden. Sie wünsche ihr viel Kraft und eine baldige Freilassung aus der Untersuchungshaft.

Ermittler und Beobachter konstatieren seit längem eine Militarisierung der linksradikalen Szene. „Im Linksextremismus ist eine neue Qualität der gewalttätigen Übergriffe zu beobachten“, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, vor dem Prozess dem „Spiegel“. „Es sind mehrere klandestine Kleingruppen entstanden, die sich vom Rest der Szene abschotten und gezielt ihre politischen Gegner angreifen.“ Hemmschwellen seien gefallen, teilweise werde der Tod von Opfern billigend in Kauf genommen.

Zurzeit mobilisiert ein Bündnis unter dem Namen „Wir sind alle linx“ für den 18. September zu einer Großdemonstration in Leipzig. Am Tag der Urteilsverkündung im Prozess um Lina E., so wird schon jetzt befürchtet, könnte es wieder Ausschreitungen in Connewitz geben – je nachdem, wie das Dresdner Urteil ausfällt.
https://plus.tagesspiegel.de/gesellscha ... 47880.html
und
https://taz.de/Lina-E-vor-Gericht/!5794248&s=Lina+e/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Heinz B.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 14:56 Schon interessant was der Staat auf einmal alles aufbietet gegen Extremisten...
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Prozess gegen Lina E. in Dresden: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur
Sven Heitkamp
13-16 Minuten

Am frühen Mittwochmorgen herrscht Alarmstimmung vor dem Hochsicherheitsgebäude des Dresdner Oberlandesgerichts. Vor den hohen Zäunen mit Stacheldraht in der Albertstadt stehen rund 50 junge Leute aus der linken Szene, maskiert, die Köpfe unter Kapuzen. Um sie herum hat die Polizei bewaffnete Posten und Mannschaftswagen aufgestellt. Auf Plakaten steht: „Feuer und Flamme der Repression“ und „Free Lina“.

Die Leipziger Studentin Lina E. und drei junge Männer, die mit ihr vor Sachsens oberstem Gerichtshof angeklagt sind, sollen eine linksextremistische, kriminelle Vereinigung gegründet und in mindestens sechs Fällen brutale Übergriffe auf Rechtsextremisten in Sachsen und Thüringen verübt haben – mit teils lebensbedrohlichen Folgen für ihre Opfer. So sieht es der Generalbundesanwalt.

Mittlerweile ist Lina E. zu einer Art Symbolfigur der linksextremen Szene geworden. Ihr Name ist an Häuserwände nicht nur in Leipzig gesprüht, es gibt Demos und Spendenaktionen, bedruckte T-Shirts, Taschen und Socken. Der Prozess gilt als einer der bedeutendsten gegen linksautonome Gruppierungen in Deutschland seit vielen Jahren – zumal bei Straftaten der linken Szene die Aufklärungsquote äußerst gering ist.

50 Leute aus der linken Szene versammeln sich vor dem Gebäude. Auf Plakaten steht: „Feuer und Flamme der Repression“ und „Free Lina“.

Als Lina E. um kurz nach 10 Uhr von drei Justizwachtmeistern in den gut abgeschirmten Gerichtssaal geführt wird, brandet von ihren Unterstützern im Zuschauerbereich hinter Plexiglasscheiben Beifall auf – die Gerichtsordner lassen dies kurze Zeit zu. Lina E. trägt ein graues Oberteil, schwarze Hosen und schulterlange Locken. Das Gesicht hat sie hinter einer blauen Aktenmappe verborgen, bis die Fotografen und Kameraleute aus dem Saal geschickt werden. Dann lächelt sie und winkt von der Anklagebank den Besuchern zu.
Einsatzgruppen der Justiz wachen auf den Fluren

Zuschauer und Journalisten müssen, um überhaupt in das Gerichtsgebäude zu gelangen, akribische Personenkontrollen passieren, sogar ihre Schuhe durchleuchten lassen. Handys, Getränkeflaschen, Feuerzeuge sind nicht gestattet. Einsatzgruppen der Justiz wachen auf den Fluren. Das Prozessgebäude war 2017 errichtet worden, um den Prozess gegen die rechtsterroristische „Gruppe Freital“ zu führen, die unter anderem Sprengstoffanschläge auf Asylunterkünfte verübt hatte. Der alte Gerichtssitz am Elbufer hätte für die Sicherheitsanforderungen nicht ausgereicht.

Lina E. war am 5. November 2020 in ihrer Wohnung in Leipzig-Connewitz festgenommen und symbolträchtig mit dem Hubschrauber zum Bundesgerichtshof nach Karlsruhe abtransportiert worden. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft in Chemnitz und bekommt massive Aufmerksamkeit diverser Medien und der linken Szene. Während Lina E. nicht vorbestraft ist, sind die mitangeklagten Lennart A., Jannis R. und Jonathan M. polizeibekannte Linksextremisten – aber auf freiem Fuß.

Im Linksextremismus ist eine neue Qualität der gewalttätigen Übergriffe zu beobachten.
Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz

Lina E. war nach ihrem Abitur 2013 aus Kassel nach Leipzig gezogen. Sie studierte in Halle Erziehungswissenschaften und schrieb ihre Bachelor-Arbeit über Neonazismus in der Jugendarbeit am Beispiel des NSU im Jugendclub Jena-Winzerla. Danach begann sie ein Masterstudium in Leipzig und habe bald in der Jugendhilfe arbeiten wollen – im Staatsdienst. Der Freundeskreis hat Lina E. als fröhliche Frau mit offener Ausstrahlung beschrieben. Und genauso wirkt sie auch, wenn sie nun im Gerichtssaal mit Anwälten oder Begleitern spricht.
Sie habe die Opfer ausgespäht, sich mit Perücken getarnt

Der Generalbundesanwalt, der das Verfahren führt, spricht eine andere Sprache: Die 26-jährige Studentin soll in der Vereinigung „eine herausgehobene Stellung“ gehabt haben: Sie habe gezielt Opfer ausgespäht, sich mit Perücken getarnt, ihr Auto als Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt, gestohlene Autokennzeichen und gefälschte Ausweise benutzt und bei mehreren Übergriffen das Kommando geführt. Der Bundesanwalt spricht von einer straff organisierten, aber keiner streng hierarchischen Bande.

Spätestens im August 2018 habe sich Lina E. dieser Gruppe angeschlossen. Verbindend sei ihre „militante linksextremistische Ideologie“ gewesen. „Die Vereinigung hat versucht, ihre politischen Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen“, erklärt Bundesanwalt Bodo Vogler. „Indem sie ihre Gegner körperlich angreifen, tragen sie den Meinungskampf hinein in die Eskalation und rütteln an einem Grundpfeiler unseres demokratischen Rechtsstaates.“

Lina E. trägt ein graues Oberteil, schwarze Hosen und schulterlange Locken. Das Gesicht hat sie hinter einer blauen Aktenmappe verborgen

Die Anklage, die erst nach Wortgefechten und Anträgen der Verteidigung vorgetragen werden kann, wirft der „Gruppe E.“ unter anderem vor, die junge Frau habe zusammen mit drei anderen Tätern Anfang Oktober 2018 einen Rechtsextremisten in Leipzig-Gohlis überfallen. Sie hätten ihn am frühen Morgen vor seiner Wohnung abgepasst, auf ihn eingetreten und Pfefferspray eingesetzt. Er habe Verletzungen im Gesicht und einen Kniescheibenbruch erlitten. Im Januar 2019 sollen sie einen Handwerker in Leipzig-Connewitz verprügelt haben, der eine Mütze der Marke „Greifvogel Wear“ trug, die der rechtsextremen Szene zugeordnet. Der Mann erlitt Frakturen im Gesicht.
Sie sprühten Reizgas, schlugen auf die Insassen ein

Als exemplarisch steht ein nächtlicher Angriff am 19. Oktober 2019 auf das Eisenacher Lokal „Bull’s Eye“, das als Nazi-Treff galt. Lina E. und eine Gruppe von zehn bis 15 Angreifern hätten kurz nach Mitternacht den Inhaber und fünf seiner Gäste in der Kneipe mit Schlagstöcken, Reizgas, Pfefferspray und Faustschlägen traktiert, ihnen Verletzungen im Gesicht zugefügt, Scheiben und Mobiliar zertrümmert.

Acht Wochen später überfielen sie den jungen Kneipier, den Rechtsextremisten Leon R., laut der Anklage noch einmal. So hätten sie ihm nachts gegen 3.15 Uhr vor seiner Wohnung aufgelauert und maskiert mit Hammer, Stangen und Radschlüssel attackieren wollen, als er von Freunden zu Hause abgesetzt wurde.

Berlin und andere Hotspots Wie gefährlich ist der gewaltbereite Linksradikalismus?

Lina E. habe Reizgas gesprüht, doch Leon R. habe die Angreifer mit Pfefferspray und einem Teppichmesser abwehren können. Danach schlugen Lina E. und ihre Bande auf das Auto der Freunde ein, zertrümmerten Scheiben, Spiegel und Türen, sprühten Reizgas, schlugen auf die Insassen ein und rasten schließlich mit zwei Autos in die Nacht davon.

Die Flucht vor der alarmierten Polizei muss eine Verfolgungsjagd durch Eisenach geworden sein – die Angreifer aus Leipzig wurden von mehreren Streifenwagen gejagt. Als sie noch vor der Autobahn A4 gestellt wurden, waren am silbernen Golf von Lina E.’s Mutter gestohlene Kennzeichen angebracht. Seit jener Nacht hatten die Ermittler eine Spur.
Von einem Anschlag wurde in letzter Minute abgelassen

Schon als Lina E. einen Tag zuvor zwei Hämmer in einem Baumarkt stehlen wollte, wurde sie von einem Ladendetektiv ertappt. Sie habe dem Mann vom Sicherheitsdienst noch einen Stoß in den Bauch versetzt und sei weggelaufen, sei nach kurzer Flucht aber gestellt worden.

Doch auch da waren die Angriffe nicht zu Ende. Am Abend des 15. Februar 2020 überfielen 15 bis 20 linke Schläger am östlich von Leipzig gelegenen Bahnhof Wurzen mit Sturmhauben, Schlagstöcken und Bierflaschen sechs Neonazis, die bei einem Gedenkmarsch zum 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens mitgelaufen waren.

Der Strafsenat unter dem Vorsitzenden Hans Schlüter-Staats hat mehr als 50 Prozesstage bis Ende März terminiert.

Anfang Juni 2020 habe Lina E. schließlich den Rechtsreferendar und Kampfsportler Brian E. aus dem rechtsextremen Umfeld tagelang oberserviert. Von einem Anschlag hätten sie nur in letzter Minute abgelassen, weil sie Schutzvorkehrungen der Polizei beobachtet hatten. Einen Monat später wurde Lina E. das erste Mal verhaftet, allerdings nach einigen Tagen noch einmal freigelassen. Seit Anfang November sitzt Lina E. endgültig in Untersuchungshaft.
Der Verlobte gilt seit einem Jahr als abgetaucht

Zu der Gruppe soll auch ihr Verlobter gehört haben: der vorbestrafte Johann G. Er wurde unter anderem wegen Landfriedensbruch und einer Schlägerei am Rande einer Legida-Demonstration verurteilt. Auf seine Finger, so heißt es, habe er acht Buchstaben tätowiert: „Hate Cops“. Seit einem Jahr gilt er als abgetaucht.

Auf der Liste der angeklagten Straftaten stehen auch gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, besonders schwerer Landfriedensbruch, räuberischer Diebstahl und Sachbeschädigung. Die Beweisführung gegen die Angeklagten dürfte allerdings langwierig werden. Der Strafsenat unter dem Vorsitzenden Hans Schlüter-Staats hat mehr als 50 Prozesstage bis Ende März terminiert. 48 Zeugen und drei Sachverständige sind bisher geladen.

Die Bundesanwaltschaft hat nicht genügend Beweise für die kriminelle Vereinigung.
Anwalt der Angeklagten

Drei der Opfer lassen sich im Prozess als Nebenkläger von Anwälten vertreten, die bereits in Prozessen gegen rechtsextreme Kreise aufgetreten waren. Unter ihnen ist der Anwalt und Pro-Chemnitz-Chef Martin Kohlmann. Ihm wurde am Vormittag vorgeworfen, trotz strengem Verbots Fotos im Gerichtssaal gemacht und über Bekannte bei Twitter gepostet zu haben.

Die Verteidiger von Lina E. und ihrer Mitangeklagten tragen am Mittag eine lange Erklärung vor – und bezweifeln die Anklage der Bundesanwälte massiv. Für den Generalbundesanwalt sei der Prozess offenkundig ein Experiment, wie weit die Bundesanwaltschaft mit dem Vorwurf der kriminellen Vereinigung gehen könne. „Die Bundesanwaltschaft hat nicht genügend Beweise für die kriminelle Vereinigung“, sagt einer der Anwälte. Viele Vorwürfe würden sich keineswegs bestätigen lassen. Einige Wertungen der Ermittler seien „abenteuerlich“.
Die Antifa kündigte in Internetforen Rache an

Die Serie der Übergriffe hat – bis zum Beweis des Gegenteils – wohl auch etwas zu tun mit einem Angriff von Rechtsextremisten auf Connewitz: Am 11. Januar 2016 waren rund 250 gewaltbereite und vermummte Neonazis mit Eisenstangen, Steinen, Schlagstöcken, Feuerwerkskörpern und Holzlatten durch eine Hauptstraße des alternativen Stadtteils gezogen. Bei ihrem „Sturm auf Connewitz“ zerstörten sie Läden, Bars und Autos von alteingesessenen Leipzigern ebenso wie von arabischen Imbissbetreibern und legten Feuer. Die Polizei setzte in jener Nacht 215 Täter fest.
Tür-Klau im Berliner Besetzerkiez? Das Geheimnis um die Haustür in der Rigaer Straße 94

Die Antifa kündigte seinerzeit in Internetforen Rache an: „Freut euch nicht zu sehr, ihr dreckigen Faschisten. Der feige Angriff wird auf euch zurückkommen!“ Im Dezember 2016 wurden die Namen und Fotos aller 215 Neonazis und rechten Hooligans auf einer Szene-Webseite gepostet. Die Serie der Übergriffe, die der Gruppe um Lina E. vorgeworfen werden, wird daher auch als Rachefeldzug für den „Sturm auf Connewitz“ gedeutet.

Die Kundgebung am Morgen vor dem Gericht hat das selbst ernannte „Solidaritätsbündnis Antifa Ost“ organisiert. Der Prozess sei „eindeutig politisch motiviert“, sagt eine Sprecherin. „Für uns steht fest, dass wir keinen fairen Prozess erwarten dürfen.“ Seit Monaten würden „rechts unterwanderte Sicherheitsbehörden“ versuchen, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit eine Vorverurteilung der Angeklagten zu erreichen.

Auch Lina E.’s Mutter, die den Prozess begleitet, lässt während der Kundgebung eine Botschaft verlesen. Sie stehe voll und ganz hinter ihrer Tochter: An Lina solle ein Exempel statuiert werden. Sie wünsche ihr viel Kraft und eine baldige Freilassung aus der Untersuchungshaft.

Ermittler und Beobachter konstatieren seit längem eine Militarisierung der linksradikalen Szene. „Im Linksextremismus ist eine neue Qualität der gewalttätigen Übergriffe zu beobachten“, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, vor dem Prozess dem „Spiegel“. „Es sind mehrere klandestine Kleingruppen entstanden, die sich vom Rest der Szene abschotten und gezielt ihre politischen Gegner angreifen.“ Hemmschwellen seien gefallen, teilweise werde der Tod von Opfern billigend in Kauf genommen.

Zurzeit mobilisiert ein Bündnis unter dem Namen „Wir sind alle linx“ für den 18. September zu einer Großdemonstration in Leipzig. Am Tag der Urteilsverkündung im Prozess um Lina E., so wird schon jetzt befürchtet, könnte es wieder Ausschreitungen in Connewitz geben – je nachdem, wie das Dresdner Urteil ausfällt.
https://plus.tagesspiegel.de/gesellscha ... 47880.html
und
https://taz.de/Lina-E-vor-Gericht/!5794248&s=Lina+e/
Ach, dann bist du also der Meinung, der Staat sollte diese Kriminellen weiter gewähren lassen, oder was?

Vielleicht sollte die Presse erst mal das Urteil in diesem Fall abwarten, statt ideologisch gefärbte Mutmaßungen zu publizieren.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Depp72 »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 19:29 Vielleicht sollte die Presse erst mal das Urteil in diesem Fall abwarten, statt ideologisch gefärbte Mutmaßungen zu publizieren.
Also wenn die Presse das machen würde, dann hätte sie ihre Aufgabe verfehlt. Ideolgisch gefärbt finde ich per se nicht schlimm, sofern Journalisten Bericht und Kommentar anständig trennen. Wusste schon der gute HJ Friedrichs. Gelingt auf Dauer nicht zu 100 %, aber in dem Fall ist: War ''stets bemüht'' ist ausnahmsweise ein Qualitätsmerkmal. Denn meist wird dahingehend leider zu viel gemischt.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 22:21
Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 19:29 Vielleicht sollte die Presse erst mal das Urteil in diesem Fall abwarten, statt ideologisch gefärbte Mutmaßungen zu publizieren.
Also wenn die Presse das machen würde, dann hätte sie ihre Aufgabe verfehlt. Ideolgisch gefärbt finde ich per se nicht schlimm, sofern Journalisten Bericht und Kommentar anständig trennen. Wusste schon der gute HJ Friedrichs. Gelingt auf Dauer nicht zu 100 %, aber in dem Fall ist: War ''stets bemüht'' ist ausnahmsweise ein Qualitätsmerkmal. Denn meist wird dahingehend leider zu viel gemischt.
Wo ist denn in der TAZ der Hinweis auf einen Kommentar?
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Depp72 »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 22:26 Wo ist denn in der TAZ der Hinweis auf einen Kommentar?
Wo ist denn der Hinweis in deinem ersten Kommentar, dass Du die taz meinst? Zwischen Tagesspiegel und taz, kann ich abseits der Ausführlichkeit, nur wenige Unterschiede erkennen. In beiden Fällen nix Brilliantes, aber auch nix Unterirdisches. Täglich Pressearbeit.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von bolz_platz_kind »

Das Thema hatte der MDR schon vor knapp einem halben Jahr in der Rubrik "Kripo live - Tätern auf der Spur" mit dem Zusatz "Im Grenzbereich zum Terrorismus" in einen 30-minütigen Video-Trailer verpackt.

Schaut ihr hier: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/rep ... s-100.html


MfG
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Heinz B.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

Danke, Bolzi.

Erpie hat recht. Schon interessant, was der Staat auf einmal alles aufbietet gegen Extremisten. Dabei sind es doch nur besorgte linke Bürger, die uns alle vor den bösen Rechten schützen wollen und dafür alles geben. Und jetzt wird der Jeanne d'Arc der Antifa auch noch der Prozess gemacht. Empörend!

Für ganz Blöde: :ironie:

PS: wo ist eigentlich der Urheber dieses Threads? Wieder mal was schnell zitiert und weg?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Skymarshall
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Skymarshall »

Wegsperren die Trulla und gut ist !
Ich habe das nötige Mitleid um dich nicht völlig zu pulverisieren.
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erpie
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 19:29
erpie hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 14:56 Schon interessant was der Staat auf einmal alles aufbietet gegen Extremisten...
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Am frühen Mittwochmorgen herrscht Alarmstimmung vor dem Hochsicherheitsgebäude des Dresdner Oberlandesgerichts. Vor den hohen Zäunen mit Stacheldraht in der Albertstadt stehen rund 50 junge Leute aus der linken Szene, maskiert, die Köpfe unter Kapuzen. Um sie herum hat die Polizei bewaffnete Posten und Mannschaftswagen aufgestellt. Auf Plakaten steht: „Feuer und Flamme der Repression“ und „Free Lina“.

Die Leipziger Studentin Lina E. und drei junge Männer, die mit ihr vor Sachsens oberstem Gerichtshof angeklagt sind, sollen eine linksextremistische, kriminelle Vereinigung gegründet und in mindestens sechs Fällen brutale Übergriffe auf Rechtsextremisten in Sachsen und Thüringen verübt haben – mit teils lebensbedrohlichen Folgen für ihre Opfer. So sieht es der Generalbundesanwalt.

Mittlerweile ist Lina E. zu einer Art Symbolfigur der linksextremen Szene geworden. Ihr Name ist an Häuserwände nicht nur in Leipzig gesprüht, es gibt Demos und Spendenaktionen, bedruckte T-Shirts, Taschen und Socken. Der Prozess gilt als einer der bedeutendsten gegen linksautonome Gruppierungen in Deutschland seit vielen Jahren – zumal bei Straftaten der linken Szene die Aufklärungsquote äußerst gering ist.

50 Leute aus der linken Szene versammeln sich vor dem Gebäude. Auf Plakaten steht: „Feuer und Flamme der Repression“ und „Free Lina“.

Als Lina E. um kurz nach 10 Uhr von drei Justizwachtmeistern in den gut abgeschirmten Gerichtssaal geführt wird, brandet von ihren Unterstützern im Zuschauerbereich hinter Plexiglasscheiben Beifall auf – die Gerichtsordner lassen dies kurze Zeit zu. Lina E. trägt ein graues Oberteil, schwarze Hosen und schulterlange Locken. Das Gesicht hat sie hinter einer blauen Aktenmappe verborgen, bis die Fotografen und Kameraleute aus dem Saal geschickt werden. Dann lächelt sie und winkt von der Anklagebank den Besuchern zu.
Einsatzgruppen der Justiz wachen auf den Fluren

Zuschauer und Journalisten müssen, um überhaupt in das Gerichtsgebäude zu gelangen, akribische Personenkontrollen passieren, sogar ihre Schuhe durchleuchten lassen. Handys, Getränkeflaschen, Feuerzeuge sind nicht gestattet. Einsatzgruppen der Justiz wachen auf den Fluren. Das Prozessgebäude war 2017 errichtet worden, um den Prozess gegen die rechtsterroristische „Gruppe Freital“ zu führen, die unter anderem Sprengstoffanschläge auf Asylunterkünfte verübt hatte. Der alte Gerichtssitz am Elbufer hätte für die Sicherheitsanforderungen nicht ausgereicht.

Lina E. war am 5. November 2020 in ihrer Wohnung in Leipzig-Connewitz festgenommen und symbolträchtig mit dem Hubschrauber zum Bundesgerichtshof nach Karlsruhe abtransportiert worden. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft in Chemnitz und bekommt massive Aufmerksamkeit diverser Medien und der linken Szene. Während Lina E. nicht vorbestraft ist, sind die mitangeklagten Lennart A., Jannis R. und Jonathan M. polizeibekannte Linksextremisten – aber auf freiem Fuß.

Im Linksextremismus ist eine neue Qualität der gewalttätigen Übergriffe zu beobachten.
Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz

Lina E. war nach ihrem Abitur 2013 aus Kassel nach Leipzig gezogen. Sie studierte in Halle Erziehungswissenschaften und schrieb ihre Bachelor-Arbeit über Neonazismus in der Jugendarbeit am Beispiel des NSU im Jugendclub Jena-Winzerla. Danach begann sie ein Masterstudium in Leipzig und habe bald in der Jugendhilfe arbeiten wollen – im Staatsdienst. Der Freundeskreis hat Lina E. als fröhliche Frau mit offener Ausstrahlung beschrieben. Und genauso wirkt sie auch, wenn sie nun im Gerichtssaal mit Anwälten oder Begleitern spricht.
Sie habe die Opfer ausgespäht, sich mit Perücken getarnt

Der Generalbundesanwalt, der das Verfahren führt, spricht eine andere Sprache: Die 26-jährige Studentin soll in der Vereinigung „eine herausgehobene Stellung“ gehabt haben: Sie habe gezielt Opfer ausgespäht, sich mit Perücken getarnt, ihr Auto als Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt, gestohlene Autokennzeichen und gefälschte Ausweise benutzt und bei mehreren Übergriffen das Kommando geführt. Der Bundesanwalt spricht von einer straff organisierten, aber keiner streng hierarchischen Bande.

Spätestens im August 2018 habe sich Lina E. dieser Gruppe angeschlossen. Verbindend sei ihre „militante linksextremistische Ideologie“ gewesen. „Die Vereinigung hat versucht, ihre politischen Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen“, erklärt Bundesanwalt Bodo Vogler. „Indem sie ihre Gegner körperlich angreifen, tragen sie den Meinungskampf hinein in die Eskalation und rütteln an einem Grundpfeiler unseres demokratischen Rechtsstaates.“

Lina E. trägt ein graues Oberteil, schwarze Hosen und schulterlange Locken. Das Gesicht hat sie hinter einer blauen Aktenmappe verborgen

Die Anklage, die erst nach Wortgefechten und Anträgen der Verteidigung vorgetragen werden kann, wirft der „Gruppe E.“ unter anderem vor, die junge Frau habe zusammen mit drei anderen Tätern Anfang Oktober 2018 einen Rechtsextremisten in Leipzig-Gohlis überfallen. Sie hätten ihn am frühen Morgen vor seiner Wohnung abgepasst, auf ihn eingetreten und Pfefferspray eingesetzt. Er habe Verletzungen im Gesicht und einen Kniescheibenbruch erlitten. Im Januar 2019 sollen sie einen Handwerker in Leipzig-Connewitz verprügelt haben, der eine Mütze der Marke „Greifvogel Wear“ trug, die der rechtsextremen Szene zugeordnet. Der Mann erlitt Frakturen im Gesicht.
Sie sprühten Reizgas, schlugen auf die Insassen ein

Als exemplarisch steht ein nächtlicher Angriff am 19. Oktober 2019 auf das Eisenacher Lokal „Bull’s Eye“, das als Nazi-Treff galt. Lina E. und eine Gruppe von zehn bis 15 Angreifern hätten kurz nach Mitternacht den Inhaber und fünf seiner Gäste in der Kneipe mit Schlagstöcken, Reizgas, Pfefferspray und Faustschlägen traktiert, ihnen Verletzungen im Gesicht zugefügt, Scheiben und Mobiliar zertrümmert.

Acht Wochen später überfielen sie den jungen Kneipier, den Rechtsextremisten Leon R., laut der Anklage noch einmal. So hätten sie ihm nachts gegen 3.15 Uhr vor seiner Wohnung aufgelauert und maskiert mit Hammer, Stangen und Radschlüssel attackieren wollen, als er von Freunden zu Hause abgesetzt wurde.

Berlin und andere Hotspots Wie gefährlich ist der gewaltbereite Linksradikalismus?

Lina E. habe Reizgas gesprüht, doch Leon R. habe die Angreifer mit Pfefferspray und einem Teppichmesser abwehren können. Danach schlugen Lina E. und ihre Bande auf das Auto der Freunde ein, zertrümmerten Scheiben, Spiegel und Türen, sprühten Reizgas, schlugen auf die Insassen ein und rasten schließlich mit zwei Autos in die Nacht davon.

Die Flucht vor der alarmierten Polizei muss eine Verfolgungsjagd durch Eisenach geworden sein – die Angreifer aus Leipzig wurden von mehreren Streifenwagen gejagt. Als sie noch vor der Autobahn A4 gestellt wurden, waren am silbernen Golf von Lina E.’s Mutter gestohlene Kennzeichen angebracht. Seit jener Nacht hatten die Ermittler eine Spur.
Von einem Anschlag wurde in letzter Minute abgelassen

Schon als Lina E. einen Tag zuvor zwei Hämmer in einem Baumarkt stehlen wollte, wurde sie von einem Ladendetektiv ertappt. Sie habe dem Mann vom Sicherheitsdienst noch einen Stoß in den Bauch versetzt und sei weggelaufen, sei nach kurzer Flucht aber gestellt worden.

Doch auch da waren die Angriffe nicht zu Ende. Am Abend des 15. Februar 2020 überfielen 15 bis 20 linke Schläger am östlich von Leipzig gelegenen Bahnhof Wurzen mit Sturmhauben, Schlagstöcken und Bierflaschen sechs Neonazis, die bei einem Gedenkmarsch zum 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens mitgelaufen waren.

Der Strafsenat unter dem Vorsitzenden Hans Schlüter-Staats hat mehr als 50 Prozesstage bis Ende März terminiert.

Anfang Juni 2020 habe Lina E. schließlich den Rechtsreferendar und Kampfsportler Brian E. aus dem rechtsextremen Umfeld tagelang oberserviert. Von einem Anschlag hätten sie nur in letzter Minute abgelassen, weil sie Schutzvorkehrungen der Polizei beobachtet hatten. Einen Monat später wurde Lina E. das erste Mal verhaftet, allerdings nach einigen Tagen noch einmal freigelassen. Seit Anfang November sitzt Lina E. endgültig in Untersuchungshaft.
Der Verlobte gilt seit einem Jahr als abgetaucht

Zu der Gruppe soll auch ihr Verlobter gehört haben: der vorbestrafte Johann G. Er wurde unter anderem wegen Landfriedensbruch und einer Schlägerei am Rande einer Legida-Demonstration verurteilt. Auf seine Finger, so heißt es, habe er acht Buchstaben tätowiert: „Hate Cops“. Seit einem Jahr gilt er als abgetaucht.

Auf der Liste der angeklagten Straftaten stehen auch gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, besonders schwerer Landfriedensbruch, räuberischer Diebstahl und Sachbeschädigung. Die Beweisführung gegen die Angeklagten dürfte allerdings langwierig werden. Der Strafsenat unter dem Vorsitzenden Hans Schlüter-Staats hat mehr als 50 Prozesstage bis Ende März terminiert. 48 Zeugen und drei Sachverständige sind bisher geladen.

Die Bundesanwaltschaft hat nicht genügend Beweise für die kriminelle Vereinigung.
Anwalt der Angeklagten

Drei der Opfer lassen sich im Prozess als Nebenkläger von Anwälten vertreten, die bereits in Prozessen gegen rechtsextreme Kreise aufgetreten waren. Unter ihnen ist der Anwalt und Pro-Chemnitz-Chef Martin Kohlmann. Ihm wurde am Vormittag vorgeworfen, trotz strengem Verbots Fotos im Gerichtssaal gemacht und über Bekannte bei Twitter gepostet zu haben.

Die Verteidiger von Lina E. und ihrer Mitangeklagten tragen am Mittag eine lange Erklärung vor – und bezweifeln die Anklage der Bundesanwälte massiv. Für den Generalbundesanwalt sei der Prozess offenkundig ein Experiment, wie weit die Bundesanwaltschaft mit dem Vorwurf der kriminellen Vereinigung gehen könne. „Die Bundesanwaltschaft hat nicht genügend Beweise für die kriminelle Vereinigung“, sagt einer der Anwälte. Viele Vorwürfe würden sich keineswegs bestätigen lassen. Einige Wertungen der Ermittler seien „abenteuerlich“.
Die Antifa kündigte in Internetforen Rache an

Die Serie der Übergriffe hat – bis zum Beweis des Gegenteils – wohl auch etwas zu tun mit einem Angriff von Rechtsextremisten auf Connewitz: Am 11. Januar 2016 waren rund 250 gewaltbereite und vermummte Neonazis mit Eisenstangen, Steinen, Schlagstöcken, Feuerwerkskörpern und Holzlatten durch eine Hauptstraße des alternativen Stadtteils gezogen. Bei ihrem „Sturm auf Connewitz“ zerstörten sie Läden, Bars und Autos von alteingesessenen Leipzigern ebenso wie von arabischen Imbissbetreibern und legten Feuer. Die Polizei setzte in jener Nacht 215 Täter fest.
Tür-Klau im Berliner Besetzerkiez? Das Geheimnis um die Haustür in der Rigaer Straße 94

Die Antifa kündigte seinerzeit in Internetforen Rache an: „Freut euch nicht zu sehr, ihr dreckigen Faschisten. Der feige Angriff wird auf euch zurückkommen!“ Im Dezember 2016 wurden die Namen und Fotos aller 215 Neonazis und rechten Hooligans auf einer Szene-Webseite gepostet. Die Serie der Übergriffe, die der Gruppe um Lina E. vorgeworfen werden, wird daher auch als Rachefeldzug für den „Sturm auf Connewitz“ gedeutet.

Die Kundgebung am Morgen vor dem Gericht hat das selbst ernannte „Solidaritätsbündnis Antifa Ost“ organisiert. Der Prozess sei „eindeutig politisch motiviert“, sagt eine Sprecherin. „Für uns steht fest, dass wir keinen fairen Prozess erwarten dürfen.“ Seit Monaten würden „rechts unterwanderte Sicherheitsbehörden“ versuchen, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit eine Vorverurteilung der Angeklagten zu erreichen.

Auch Lina E.’s Mutter, die den Prozess begleitet, lässt während der Kundgebung eine Botschaft verlesen. Sie stehe voll und ganz hinter ihrer Tochter: An Lina solle ein Exempel statuiert werden. Sie wünsche ihr viel Kraft und eine baldige Freilassung aus der Untersuchungshaft.

Ermittler und Beobachter konstatieren seit längem eine Militarisierung der linksradikalen Szene. „Im Linksextremismus ist eine neue Qualität der gewalttätigen Übergriffe zu beobachten“, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, vor dem Prozess dem „Spiegel“. „Es sind mehrere klandestine Kleingruppen entstanden, die sich vom Rest der Szene abschotten und gezielt ihre politischen Gegner angreifen.“ Hemmschwellen seien gefallen, teilweise werde der Tod von Opfern billigend in Kauf genommen.

Zurzeit mobilisiert ein Bündnis unter dem Namen „Wir sind alle linx“ für den 18. September zu einer Großdemonstration in Leipzig. Am Tag der Urteilsverkündung im Prozess um Lina E., so wird schon jetzt befürchtet, könnte es wieder Ausschreitungen in Connewitz geben – je nachdem, wie das Dresdner Urteil ausfällt.
https://plus.tagesspiegel.de/gesellscha ... 47880.html
und
https://taz.de/Lina-E-vor-Gericht/!5794248&s=Lina+e/
Ach, dann bist du also der Meinung, der Staat sollte diese Kriminellen weiter gewähren lassen, oder was?

Vielleicht sollte die Presse erst mal das Urteil in diesem Fall abwarten, statt ideologisch gefärbte Mutmaßungen zu publizieren.
Wo habe ich das geschrieben?
Es fällt in diesem Fall auf das der Staat das ganz Große Besteck auffährt (Helikopter-Überführung von Lina E. nach Karlsruhe etc.) um diese Gruppe zu zerschlagen. Es wäre schön wenn er das auch auf Seiten der Rechtsextremisten täte, als Gegenbeispiel nenne ich hier den Neukölln Komplex wo NeoNazis Autos anstecken die im Carport neben dem Haus parken... vom NSU und NSU 2.0 mal ganz zu schweigen.

Welche ideologisch gefärbeten Mutmaßungen publizieren denn Tagesspiegel und Taz? Ich sehe keine.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 07:56 Wo habe ich das geschrieben?
Es fällt in diesem Fall auf das der Staat das ganz Große Besteck auffährt (Helikopter-Überführung von Lina E. nach Karlsruhe etc.) um diese Gruppe zu zerschlagen. Es wäre schön wenn er das auch auf Seiten der Rechtsextremisten täte, als Gegenbeispiel nenne ich hier den Neukölln Komplex wo NeoNazis Autos anstecken die im Carport neben dem Haus parken... vom NSU und NSU 2.0 mal ganz zu schweigen.
Whataboutism bringt hier gar nichts. Solche kriminellen Typen, egal ob links oder rechts, gehören strafrechtlich verfolgt und verurteilt.
Welche ideologisch gefärbeten Mutmaßungen publizieren denn Tagesspiegel und Taz? Ich sehe keine.
Dann lies bitte doch mal genauer. Ich meine die Verharmlosung der kleinen Lina und die Kritik an der Staatsanwaltschaft noch im Vorfeld des Prozesses.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 08:08 Dann lies bitte doch mal genauer. Ich meine die Verharmlosung der kleinen Lina und die Kritik an der Staatsanwaltschaft noch im Vorfeld des Prozesses.
Naja wenn für Dich Mutmaßungen bzw. Verharmlosung bedeutet das aus dem Bekanntenkreis und der Familie die Person beschrieben wird und dem gegenüber die Anklageschrift gestellt wird, dann bitte.

Noch einmal, mir geht es einzig und allein darum, das gegen diese Gruppe so ziemlich "alles" aufgefahren wird was möglich ist und gegen andere Gruppen von rechts geschieht so ziemlich nichts. Das ist auch kein Whataboutism das ist Realität!
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 08:43
Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 08:08 Dann lies bitte doch mal genauer. Ich meine die Verharmlosung der kleinen Lina und die Kritik an der Staatsanwaltschaft noch im Vorfeld des Prozesses.
Naja wenn für Dich Mutmaßungen bzw. Verharmlosung bedeutet das aus dem Bekanntenkreis und der Familie die Person beschrieben wird und dem gegenüber die Anklageschrift gestellt wird, dann bitte.
Dass Mütter und Freunde immer nur das Gute sehen, ist doch logisch und, vor allem, subjektiv. Aber warum kommen nicht auch die Opfer in den Berichten zu Wort. Denn auch ein Nazi, der mit Eisenstangen krankenhausreif geprügelt wird, ist ein Mensch - und ein Opfer.
Noch einmal, mir geht es einzig und allein darum, das gegen diese Gruppe so ziemlich "alles" aufgefahren wird was möglich ist und gegen andere Gruppen von rechts geschieht so ziemlich nichts. Das ist auch kein Whataboutism das ist Realität!
Das ist aus deinen Empfindungen heraus vielleicht so. Und richtig, man hat in der Vergangenheit die Gefahr von rechts sicher unterschätzt. Aber seit einigen Jahren haben sich die Dinge doch gründlich geändert. Und nochmal, ich möchte, dass Verbrecher aus beiden Lagern zur Rechenschaft gezogen werden. Denn es geht mir nicht um rechts oder links, es geht allein um Kriminelle, die diesen Staat zerstören wollen
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 09:13 Das ist aus deinen Empfindungen heraus vielleicht so. Und richtig, man hat in der Vergangenheit die Gefahr von rechts sicher unterschätzt. Aber seit einigen Jahren haben sich die Dinge doch gründlich geändert. Und nochmal, ich möchte, dass Verbrecher aus beiden Lagern zur Rechenschaft gezogen werden. Denn es geht mir nicht um rechts oder links, es geht allein um Kriminelle, die diesen Staat zerstören wollen
Zu Eins. Ja ein Nazi ist auch ein Opfer, habe ich nirgends bestritten. Warum er nicht zu Wort kommt, wissen Wir nicht vielleicht will er ja auch nicht mit der "(System-)Lügenpresse" reden?
Nein das ist kein empfinden meinerseits! Schau Dir den Neukölln Komplex an. Mindestens seit 2017 (der Öffentlichkeit bekannt) geht das, und nichts geschah bis vor einer Woche.
NSU2.0 in Hessen. Was hat sich denn da gründlich geändert?
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von tcb »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 09:43 Zu Eins. Ja ein Nazi ist auch ein Opfer, habe ich nirgends bestritten.
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von erpie »

tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:34
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 09:43 Zu Eins. Ja ein Nazi ist auch ein Opfer, habe ich nirgends bestritten.
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
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Ok!
Ein Nazi ist ein Opfer seiner selbst.
Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:
Selbst gemischter Sprengstoff und Schießübungen

Tim F. ist seit Herbst 2019 Wehrdienstleistender. Die Sicherheitsüberprüfung bei seiner Einstellung ergab keine Auffälligkeiten, wie ZEIT ONLINE erfuhr. Der Bundeswehrgeheimdienst MAD war erst auf ihn aufmerksam geworden, als ihn die Ermittlungsbehörden über seine Festnahme informierten. Inzwischen ist Tim F. entlassen worden. Zuletzt war er in Pfullendorf eingesetzt, dort, wo auch die Spezialkräfte der Bundeswehr ausgebildet werden. Für Aufsehen sorgte bei den Behörden aber auch der bisherige Arbeitsplatz des Vaters: Nach Informationen von ZEIT ONLINE soll er als Fahrer für den Vorstand der Bundesbank in Frankfurt tätig gewesen sein.

Schon bei einer ersten Durchsuchung im Februar im Wohnhaus der Beschuldigten in Glashütten im hessischen Hochtaunuskreis waren zwei Langwaffen und zwei Kurzwaffen, Munition und Sprengstoff sichergestellt worden. Auf Bildern, die das hessische Landeskriminalamt (LKA) damals veröffentlichte, sind unter anderem ein Gewehr mit Zielfernrohr, diverse Messer und ein Schlagring zu sehen. ZEIT ONLINE liegt zudem eine Liste vor, auf der auch eine Panzergranate und eine Granate verzeichnet sind, die wohl aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen. Teile der Funde, darunter Zünder für Minen, stammen aus Bundeswehrbeständen, anderes aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zum Teil war die Munition aufgesägt worden, offenbar, um an das enthaltene Pulver zu gelangen. Eine kleine Menge Plastiksprengstoff soll daraus hergestellt worden sein.

Sogar in der Kaserne von F. wurden die Ermittelnden fündig: In seiner Stube und seinem Dienstzimmer stellten sie Bestandteile von Munitionsteilen und ein Schriftstück mit Bezügen zur SS sicher.

Was aber hatten die drei mit dem Arsenal vor? Tim F. soll nicht nur das Umsturzmanifest verfasst, sondern angekündigt haben, "alle Flüchtlinge" zu töten. So sagen es Zeugen. Auch auf Wehrsportübungen haben die Ermittelnden der AG Kristall im LKA inzwischen Hinweise: Daran sollen nicht nur der Vater und die beiden Söhne beteiligt gewesen sein, sondern weitere Personen.

In Sicherheitskreisen heißt es, man halte die Gruppe für "hochgefährlich". Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat ein Prüfverfahren eröffnet. So beobachten die Staatsanwälte, ob es Anhaltspunkte für die Bildung einer terroristischen Vereinigung gibt. Dann würde die oberste Ermittlungsbehörde das Verfahren an sich ziehen. Der Anwalt von Tim F. war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen.

Durch Tim F. stießen die Ermittlungsbehörden schließlich auf weitere rechtsextreme Umtriebe in der Bundeswehr. Auf seinem Handy fand man Chatgruppen mit rechtsextremen Inhalten. Laut Recherchen des Spiegels waren darin weitere Soldaten Mitglieder. Im Mai kam es daraufhin zu Durchsuchungen in Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:34
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 09:43 Zu Eins. Ja ein Nazi ist auch ein Opfer, habe ich nirgends bestritten.
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
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Denke mal, du hast den Ironie-Button vergessen. Wenn nicht: Sehnst du dich nach den Verhältnissen während der Weimarer Republik? Ich nicht. Denn ich weiß, was dabei heraus gekommen ist.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:34
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 09:43 Zu Eins. Ja ein Nazi ist auch ein Opfer, habe ich nirgends bestritten.
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
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Schon bei einer ersten Durchsuchung im Februar im Wohnhaus der Beschuldigten in Glashütten im hessischen Hochtaunuskreis waren zwei Langwaffen und zwei Kurzwaffen, Munition und Sprengstoff sichergestellt worden. Auf Bildern, die das hessische Landeskriminalamt (LKA) damals veröffentlichte, sind unter anderem ein Gewehr mit Zielfernrohr, diverse Messer und ein Schlagring zu sehen. ZEIT ONLINE liegt zudem eine Liste vor, auf der auch eine Panzergranate und eine Granate verzeichnet sind, die wohl aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen. Teile der Funde, darunter Zünder für Minen, stammen aus Bundeswehrbeständen, anderes aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zum Teil war die Munition aufgesägt worden, offenbar, um an das enthaltene Pulver zu gelangen. Eine kleine Menge Plastiksprengstoff soll daraus hergestellt worden sein.

Sogar in der Kaserne von F. wurden die Ermittelnden fündig: In seiner Stube und seinem Dienstzimmer stellten sie Bestandteile von Munitionsteilen und ein Schriftstück mit Bezügen zur SS sicher.

Was aber hatten die drei mit dem Arsenal vor? Tim F. soll nicht nur das Umsturzmanifest verfasst, sondern angekündigt haben, "alle Flüchtlinge" zu töten. So sagen es Zeugen. Auch auf Wehrsportübungen haben die Ermittelnden der AG Kristall im LKA inzwischen Hinweise: Daran sollen nicht nur der Vater und die beiden Söhne beteiligt gewesen sein, sondern weitere Personen.

In Sicherheitskreisen heißt es, man halte die Gruppe für "hochgefährlich". Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat ein Prüfverfahren eröffnet. So beobachten die Staatsanwälte, ob es Anhaltspunkte für die Bildung einer terroristischen Vereinigung gibt. Dann würde die oberste Ermittlungsbehörde das Verfahren an sich ziehen. Der Anwalt von Tim F. war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen.

Durch Tim F. stießen die Ermittlungsbehörden schließlich auf weitere rechtsextreme Umtriebe in der Bundeswehr. Auf seinem Handy fand man Chatgruppen mit rechtsextremen Inhalten. Laut Recherchen des Spiegels waren darin weitere Soldaten Mitglieder. Im Mai kam es daraufhin zu Durchsuchungen in Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Was kritisierst du denn an diesem Fall? Die Bundesstaatsanwaltschaft hat doch ein Verfahren eröffnet.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 15:34
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:34
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
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Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:
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Schon bei einer ersten Durchsuchung im Februar im Wohnhaus der Beschuldigten in Glashütten im hessischen Hochtaunuskreis waren zwei Langwaffen und zwei Kurzwaffen, Munition und Sprengstoff sichergestellt worden. Auf Bildern, die das hessische Landeskriminalamt (LKA) damals veröffentlichte, sind unter anderem ein Gewehr mit Zielfernrohr, diverse Messer und ein Schlagring zu sehen. ZEIT ONLINE liegt zudem eine Liste vor, auf der auch eine Panzergranate und eine Granate verzeichnet sind, die wohl aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen. Teile der Funde, darunter Zünder für Minen, stammen aus Bundeswehrbeständen, anderes aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zum Teil war die Munition aufgesägt worden, offenbar, um an das enthaltene Pulver zu gelangen. Eine kleine Menge Plastiksprengstoff soll daraus hergestellt worden sein.

Sogar in der Kaserne von F. wurden die Ermittelnden fündig: In seiner Stube und seinem Dienstzimmer stellten sie Bestandteile von Munitionsteilen und ein Schriftstück mit Bezügen zur SS sicher.

Was aber hatten die drei mit dem Arsenal vor? Tim F. soll nicht nur das Umsturzmanifest verfasst, sondern angekündigt haben, "alle Flüchtlinge" zu töten. So sagen es Zeugen. Auch auf Wehrsportübungen haben die Ermittelnden der AG Kristall im LKA inzwischen Hinweise: Daran sollen nicht nur der Vater und die beiden Söhne beteiligt gewesen sein, sondern weitere Personen.

In Sicherheitskreisen heißt es, man halte die Gruppe für "hochgefährlich". Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat ein Prüfverfahren eröffnet. So beobachten die Staatsanwälte, ob es Anhaltspunkte für die Bildung einer terroristischen Vereinigung gibt. Dann würde die oberste Ermittlungsbehörde das Verfahren an sich ziehen. Der Anwalt von Tim F. war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen.

Durch Tim F. stießen die Ermittlungsbehörden schließlich auf weitere rechtsextreme Umtriebe in der Bundeswehr. Auf seinem Handy fand man Chatgruppen mit rechtsextremen Inhalten. Laut Recherchen des Spiegels waren darin weitere Soldaten Mitglieder. Im Mai kam es daraufhin zu Durchsuchungen in Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Was kritisierst du denn an diesem Fall? Die Bundesstaatsanwaltschaft hat doch ein Verfahren eröffnet.
Prüfung ist nicht ein Verfahren eröffnen!
Zudem ist es ein Zufallstreffer und was macht eigentlich der MAD (nein nicht Alfred A. Neumann)? Was will Sie denn da noch prüfen? Aber die Linksextremistin wird mal mit dem Helikopter vorgeführt.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 15:47
Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 15:34
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
Ok!
Ein Nazi ist ein Opfer seiner selbst.
Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Was kritisierst du denn an diesem Fall? Die Bundesstaatsanwaltschaft hat doch ein Verfahren eröffnet.
Prüfung ist nicht ein Verfahren eröffnen!
Zudem ist es ein Zufallstreffer und was macht eigentlich der MAD (nein nicht Alfred A. Neumann)? Was will Sie denn da noch prüfen? Aber die Linksextremistin wird mal mit dem Helikopter vorgeführt.
Erstens ist eine Prüfung immer notwendig, um später ggf. ein Verfahren zu eröffnen.

Zweitens kann der MAD nicht jeden einzelnen Soldaten überprüfen.

Und drittens ist die Linksterroristin schon einschlägig aktiv geworden.

Und reg dich jetzt bitte nicht wegen eines Helikopters künstlich auf. Aufgrund der Drohungen ihrer Antifakomplizen war das aus Sicherheitsgründen evtl. sogar notwendig.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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tcb
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von tcb »

erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:34
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 09:43 Zu Eins. Ja ein Nazi ist auch ein Opfer, habe ich nirgends bestritten.
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
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Ok!
Ein Nazi ist ein Opfer seiner selbst.
Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Danke dafür.
Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass je nach Gesinnung der "Zielpersonen" mit unterschiedlichem Maß gemessen, ermittelt oder dramatisiert wird. Auch wenn unser Freund der 'konservativen Mitte' hier das anders sieht.
Wenn man sich anguckt, was für krasse rechtsextreme Strukturen Polizei, Militär oder Verfassungschutz durchziehen, ist das aber auch nicht sonderlich überraschend.
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Heinz B.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 17:42
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:34
Sehe ich nicht so. Nazis verhauen sollte endlich legalisiert werden.
my mining
Ok!
Ein Nazi ist ein Opfer seiner selbst.
Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Danke dafür.
Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass je nach Gesinnung der "Zielpersonen" mit unterschiedlichem Maß gemessen, ermittelt oder dramatisiert wird. Auch wenn unser Freund der 'konservativen Mitte' hier das anders sieht.
Wenn man sich anguckt, was für krasse rechtsextreme Strukturen Polizei, Militär oder Verfassungschutz durchziehen, ist das aber auch nicht sonderlich überraschend.
Ich streite ja gar nicht ab, dass da in der Vergangenheit viele auf einem (meistens rechtem) Auge blind waren, aber ich denke, dass sich das in den letzten Jahren geändert hat. Natürlich wird es dauern, jede rechtsaffine Struktur in Polizei, Militär oder wo auch immer aufzudecken und zu eliminieren.

Der Freund der konservativen Mitte würde aber trotzdem gern mal wissen, ob du das mit dem Freibrief für linke Schläger ernst gemeint hast.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Atlan
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Atlan »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 18:25
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 17:42
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
Ok!
Ein Nazi ist ein Opfer seiner selbst.
Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Danke dafür.
Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass je nach Gesinnung der "Zielpersonen" mit unterschiedlichem Maß gemessen, ermittelt oder dramatisiert wird. Auch wenn unser Freund der 'konservativen Mitte' hier das anders sieht.
Wenn man sich anguckt, was für krasse rechtsextreme Strukturen Polizei, Militär oder Verfassungschutz durchziehen, ist das aber auch nicht sonderlich überraschend.
Ich streite ja gar nicht ab, dass da in der Vergangenheit viele auf einem (meistens rechtem) Auge blind waren, aber ich denke, dass sich das in den letzten Jahren geändert hat. Natürlich wird es dauern, jede rechtsaffine Struktur in Polizei, Militär oder wo auch immer aufzudecken und zu eliminieren.

Der Freund der konservativen Mitte würde aber trotzdem gern mal wissen, ob du das mit dem Freibrief für linke Schläger ernst gemeint hast.
Weshalb meinst du, war tcb der Erste in diesme-Forum...? :wink:
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Eckfahnenfan »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 18:25
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 17:42
erpie hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 14:50
Ok!
Ein Nazi ist ein Opfer seiner selbst.
Und hier noch ein Beispiel um wieviel besser es geworden ist beim Ermitteln von Rechtsextremisten:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mittlungen
Danke dafür.
Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass je nach Gesinnung der "Zielpersonen" mit unterschiedlichem Maß gemessen, ermittelt oder dramatisiert wird. Auch wenn unser Freund der 'konservativen Mitte' hier das anders sieht.
Wenn man sich anguckt, was für krasse rechtsextreme Strukturen Polizei, Militär oder Verfassungschutz durchziehen, ist das aber auch nicht sonderlich überraschend.
Ich streite ja gar nicht ab, dass da in der Vergangenheit viele auf einem (meistens rechtem) Auge blind waren, aber ich denke, dass sich das in den letzten Jahren geändert hat.
Du bist ein ganz großer Denker.
Und tcb eine Linke-Schläger-Nutte.
Sieht doch jeder.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von bolz_platz_kind »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 07:38 Danke, Bolzi.

Erpie hat recht. Schon interessant, was der Staat auf einmal alles aufbietet gegen Extremisten. Dabei sind es doch nur besorgte linke Bürger, die uns alle vor den bösen Rechten schützen wollen und dafür alles geben. Und jetzt wird der Jeanne d'Arc der Antifa auch noch der Prozess gemacht. Empörend!

Für ganz Blöde: :ironie:

PS: wo ist eigentlich der Urheber dieses Threads? Wieder mal was schnell zitiert und weg?
Spürst Du schon den Hauch im Nacken?
Diese Leute sind extrem gut organisiert. Solltest Du einmal auf der Liste stehen, dann gnade dir Gott. Mit ein wenig Glück überlebst du solche Situationen und bist ein lebenslanger Pflegefall. Da reicht schon die falsche Kleidung - also aus ihrem Befinden. Warum und wieso interessiert die eh nicht.
Dass ich dir jetzt als Leipziger schreibe, erhöht die Gefahr.

Noch nicht vor all zu langer Zeit hatte ich eine Diskussion mit mit dem Thread-Eröffner, in der es um die Radikalisierung von Connewitz ging. Von seiner Seite wurde ich nur müde belächelt (Zusprecher inbegriffen), obwohl ich das als Leipziger anders sah. Angeblich kannte er sich da aus und fragte mich, wie oft ich in diesem Stadtviertel unterwegs bin und ob ich überhaupt ne Ahnung hätte.

Ich antwortete ihm mit Fakten. Danach kam keine Reaktion mehr. Stattdessen arbeitete er sich an meinen "entarteten Irren" ab. So viel zum Thema.

Ich persönlich habe keine Ahnung, was solche Idioten antreibt. Wahrscheinlich stehen die auf Berliner Chaostage oder Szenarien wie beim G-20 Gipfel in Hamburg. Hauptsache Chaos, Gewalt und Straßenschlachten mit der Polizei. Wer da verletzt oder geblündert wird ist doch egal. Die verletzen absichtlich Beamte und legen Städte in Schutt und Asche. Nebenbei zünden die natürlich noch fremdes Eigentum an. Warum auch nicht? Wer braucht schon einen ernährenden Familienvater, welcher früh morgens die Brötchen mit dem Auto verdienen muss.

Fakt ist: In Connewitz organisiert sich seid knapp zwei Jahren eine "linksextreme" Szene, welche über Grenzen hinausgeht. Nur will das keiner wahrhaben ...


Grüße aus Leipzig
E = mc² und zwei mal drei macht vier
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Heinz B.
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Re: Linksextremistin, Neonazi-Jägerin, Symbolfigur

Beitrag von Heinz B. »

Eckfahnenfan hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 21:47
Heinz B. hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 18:25
tcb hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 17:42

Danke dafür.
Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass je nach Gesinnung der "Zielpersonen" mit unterschiedlichem Maß gemessen, ermittelt oder dramatisiert wird. Auch wenn unser Freund der 'konservativen Mitte' hier das anders sieht.
Wenn man sich anguckt, was für krasse rechtsextreme Strukturen Polizei, Militär oder Verfassungschutz durchziehen, ist das aber auch nicht sonderlich überraschend.
Ich streite ja gar nicht ab, dass da in der Vergangenheit viele auf einem (meistens rechtem) Auge blind waren, aber ich denke, dass sich das in den letzten Jahren geändert hat.
Du bist ein ganz großer Denker.
Und tcb eine Linke-Schläger-Nutte.
Sieht doch jeder.
Schau an, die Autokratennutte versucht sich anzubiedern. Netter Versuch. Schon so verzweifelt?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink: