Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

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Hoellenvaart
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Hoellenvaart »

soll das jetzt heißen, jemanden als "geisteskranke Nazi-Drecksau" oder "kleinschwänzige Nazi-Amöbe" zu bezeichnen, würde unter das recht auf freie meinungsäußerung fallen?
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer) :twisted:
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erpie
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von erpie »

magical hat geschrieben: Donnerstag 22. August 2019, 17:32 Muß zugeben, dass ich mir irre schlecht vorstellen kann, dass der Gysi so ein Charakterschwein sein soll.

Ich find vieles von dem was er sagt eigentlich ganz gut. Ähnlich wie bei der Wagenknecht.

Ist das wirklich so, oder reicht es da für viele einfach aus, dass er in der SED war?

Ich kenn mich aber mit der DDR und den Zuständen damals, auch gegen Ende, einfach nicht aus.
Hey Magical,
ich kann da nur aus der Erfahrung sprechen, die ich in Gesprächen mit direkt Betroffenen gesammelt habe. Ich habe 2 Jahre für die Robert Havemann Gesellschaft gearbeitet und Ilko-Sascha Kowalczuk auch kennengelernt. Die sind aus einem Archiv der Umweltbiblithek und dem Neuen Forum (grob gesagt) hervorgegangen als Archiv der DDR-Opposition.
Was Gysi vorgeworfen wird ist das er der letzte Vorsitzende der SED und dann der PDS so zu sagen der Konkurs Verwalter war und wohl auch mitgeholfen hat die MRD (SED) Volksvermögen beiseite zu schaffen (kenne mich da auch nicht gut aus).
Auch klagt er ja erfolgreich gegen die BStU und seine Aktenherausgabe (ähnlich wie Kohl damals).
Bei PDS und später Linke gingen den Kollegen immer die Hutschnur hoch, ist aber auch verständlich da Sie richtig unter dem Staat gelitten haben.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Yeti »

magical hat geschrieben: Donnerstag 22. August 2019, 17:32 Muß zugeben, dass ich mir irre schlecht vorstellen kann, dass der Gysi so ein Charakterschwein sein soll.

Ich find vieles von dem was er sagt eigentlich ganz gut. Ähnlich wie bei der Wagenknecht.

Ist das wirklich so, oder reicht es da für viele einfach aus, dass er in der SED war?

Ich kenn mich aber mit der DDR und den Zuständen damals, auch gegen Ende, einfach nicht aus.
Ich glaube, Gregor Gysi ist ein aalglatter Politiker. Natürlich kommt er heute moderat und nett rüber, aber genauso wird er auf der anderen Seite zu DDR Zeiten in der SED gewirkt haben. Nicht umsonst war er ja sofort nach dem Mauerfall deren erster Vorsitzender. Und bei Wikipedia kann man unter Gregor Gysi folgendes finden:

Laut Abschlussbericht des Immunitätsausschusses des Deutschen Bundestages soll Gysi zwischen 1975 und 1986 für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR unter verschiedenen Decknamen, dabei hauptsächlich als IM Notar, gearbeitet haben. In einer früheren Version des Abschlussberichtes hieß es noch, dass ein solcher Nachweis aufgrund der vorhandenen Unterlagen nicht erfolgen könne.
Im Abschlussbericht heißt es unter anderem, Gysi habe

„[…] seine herausgehobene berufliche Stellung als einer der wenigen Rechtsanwälte in der DDR genutzt, um als Anwalt auch international bekannter Oppositioneller die politische Ordnung der DDR vor seinen Mandanten zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich in die Strategien des MfS einbinden lassen, selbst an der operativen Bearbeitung von Oppositionellen teilgenommen und wichtige Informationen an das MfS weitergegeben. Auf diese Erkenntnisse war der Staatssicherheitsdienst zur Vorbereitung seiner Zersetzungsstrategien dringend angewiesen. Das Ziel dieser Tätigkeit unter Einbindung von Dr. Gysi war die möglichst wirksame Unterdrückung der demokratischen Opposition in der DDR […]“

Also so harmlos, wie du ihn siehst, scheint er nicht zu sein. Wagenknecht kommt da wesentlich authentischer rüber.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Hexer_h1 »

Hoellenvaart hat geschrieben: Donnerstag 22. August 2019, 18:00 soll das jetzt heißen, jemanden als "geisteskranke Nazi-Drecksau" oder "kleinschwänzige Nazi-Amöbe" zu bezeichnen, würde unter das recht auf freie meinungsäußerung fallen?
Es fällt unter das Recht der freien Meinungsäußerung gegenüber Personen die fordern politicall correctness zu unterlassen
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Yeti »

Hexer_h1 hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 09:26
Hoellenvaart hat geschrieben: Donnerstag 22. August 2019, 18:00 soll das jetzt heißen, jemanden als "geisteskranke Nazi-Drecksau" oder "kleinschwänzige Nazi-Amöbe" zu bezeichnen, würde unter das recht auf freie meinungsäußerung fallen?
Es fällt unter das Recht der freien Meinungsäußerung gegenüber Personen die fordern politicall correctness zu unterlassen
Und wer entscheidet, was PC ist und was nicht? Außerdem würde man mit diesen Beleidigungen den Rahmen der PC verlassen, also genau das erfüllen, was diese Leute fordern. Oder wenn Gegner der Todesstrafe die Hinrichtung von Befürwortern verlangen. Irgendwie quer, oder?
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Hoellenvaart
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Hoellenvaart »

pc ist eine erfindung, um bestimmte verhaltensweisen zu diffamieren, ähnlich wie z.b. der begriff "gutmensch". es gibt das grundgesetz und rechtsprechung dazu, mehr braucht man nicht.
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magical
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von magical »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 22. August 2019, 19:24

Hey Magical,
ich kann da nur aus der Erfahrung sprechen, die ich in Gesprächen mit direkt Betroffenen gesammelt habe. Ich habe 2 Jahre für die Robert Havemann Gesellschaft gearbeitet und Ilko-Sascha Kowalczuk auch kennengelernt. Die sind aus einem Archiv der Umweltbiblithek und dem Neuen Forum (grob gesagt) hervorgegangen als Archiv der DDR-Opposition.
Was Gysi vorgeworfen wird ist das er der letzte Vorsitzende der SED und dann der PDS so zu sagen der Konkurs Verwalter war und wohl auch mitgeholfen hat die MRD (SED) Volksvermögen beiseite zu schaffen (kenne mich da auch nicht gut aus).
Auch klagt er ja erfolgreich gegen die BStU und seine Aktenherausgabe (ähnlich wie Kohl damals).
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Hey erpie,

interessant. Aber auch verdammt schwierig. Wird dann aber natürlich mit ein Grund sein, warum es die Linke nie richtig geschafft hat anzukommen. Ich weiß nicht, ob ich mir die Linke in der Regierung wünsche. Aber ich hätte sie mir stärker gewünscht, weil ich einen Teil der Argumente richtig und wichtig als Gegenpol halte. Die SPD war dazu ja nicht mehr in der Lage.

Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen, dass unser Staat, welcher ja linksgerichteten Organisationen nie wohlgesonnen gegenüber stand das damals nicht schon so scharf beobachtet hat, dass das rausgekommen wäre, wenn da etwas nicht koscher gelaufen wäre.

Aber natürlich was das andere betrifft, so muß es eigentlich ja Gründe haben, weshalb man die Ausgabe der Akten verhindern will. Aber auch, dass dem zustimmt.

Es ist zumindest kompliziert und so wie immer. Jemandem den man mag, glaubt man eher als jemandem den man nicht mag. Jedenfalls solange nix bewiesen ist.
Wir haben 2 Leben, das zweite beginnt dann, wenn wir realisieren, dass wir nur das eine haben.

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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von magical »

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 09:38 ...
Oder wenn Gegner der Todesstrafe die Hinrichtung von Befürwortern verlangen. Irgendwie quer, oder?...
Zumindest ist es eher wahrscheinlich, dass die Befürworter der Todesstrafe das für sich gerne nicht haben würden, egal was sie angestellt haben.


Ebenso wie es bei der Weidel war. Sie selber hat es gefordert, "die PC auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen". Und direkt nachdem die Kabarettsendung "extra 3" ihrem Wunsch nachkam, hatte sie ein Problem damit, wenn sie selber Opfer ihres eigenen Wunsches war.

Und so habe ich es auch erlebt. Wie oft ich als "linksgrün versiffter Gutmensch" und noch ganz anders bezeichnet wurde kann ich gar nicht mehr zählen. Im Gegenzug wurde sich schon im voraus beschwert, dass man jemanden als Nazi sieht, selbst wenn man das gar nicht geäussert hat.

<< ich wurde von der yt-kanalbetreiberin "die große Katharina", von einer die sich mit ihrer Folgschaft mit "Heil Dir.." und "arische Volksfrau" begrüßt wird sogar als Nazi beziffert, wenn ich nicht der Meinung eines Holocaustleugners folge, weil diese wohl selber Jude sei.>>

Dabei stellt sich die Frage wie unkorrekt ist es jemanden, der sich nationalistisch, völkisch, rassistisch äussert, der auf Kinder an der Grenze schiessen würde oder sich in nem KZ lustig macht als das zu benennen wie er sich verhält und äussert? Und was muss man von denen halten die sich diesen Leuten anschliessen?

Selbst wenn ich in der Regel vorsichtig bin mit meinen Äusserungen. Wir sind zwar eine christlich geprägte Gesellschaft. Aber ich denke hier herrscht Konsens darüber, dass es nicht üblich ist nach ner Ohrfeige die andere Wange auch noch hinzuhalten.

Fakt ist, dass diese Leute nicht diskutieren können, einfach weil ihnen auch die Argumente fehlen. Sie fordern die Meinungsfreiheit ein, bzw sagen, dass es sie nicht gibt. Meinen tun sie aber, dass nur ihre Meinung zählt, dass sie jeden so bezeichnen dürfen wie sie wollen, aber dass es keinerlei Gegenwind geben darf. Und ja, das ist skurril. Die gehören eigentlich schon wegen Dummheit bestraft.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Hexer_h1 »

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 09:38 Und wer entscheidet, was PC ist und was nicht? Außerdem würde man mit diesen Beleidigungen den Rahmen der PC verlassen, also genau das erfüllen, was diese Leute fordern. Oder wenn Gegner der Todesstrafe die Hinrichtung von Befürwortern verlangen. Irgendwie quer, oder?
Ganz genau darum geht es. Da weigern sich welche zu verstehen, dass es beleidigend für eine Gruppe ist, wenn man sie als Zigeuner oder Neger bezeichnet. Oder auch nur den Begriff Zigeuner oder Neger verwendet. Manchmal bedarf es halt, eines groben Klotzes, um seinen Standpunkt deutlich zu machen.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von magical »

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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Yeti »

magical hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 11:57
Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 09:38 ...
Oder wenn Gegner der Todesstrafe die Hinrichtung von Befürwortern verlangen. Irgendwie quer, oder?...
Zumindest ist es eher wahrscheinlich, dass die Befürworter der Todesstrafe das für sich gerne nicht haben würden, egal was sie angestellt haben.


Ebenso wie es bei der Weidel war. Sie selber hat es gefordert, "die PC auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen". Und direkt nachdem die Kabarettsendung "extra 3" ihrem Wunsch nachkam, hatte sie ein Problem damit, wenn sie selber Opfer ihres eigenen Wunsches war.

Und so habe ich es auch erlebt. Wie oft ich als "linksgrün versiffter Gutmensch" und noch ganz anders bezeichnet wurde kann ich gar nicht mehr zählen. Im Gegenzug wurde sich schon im voraus beschwert, dass man jemanden als Nazi sieht, selbst wenn man das gar nicht geäussert hat.

<< ich wurde von der yt-kanalbetreiberin "die große Katharina", von einer die sich mit ihrer Folgschaft mit "Heil Dir.." und "arische Volksfrau" begrüßt wird sogar als Nazi beziffert, wenn ich nicht der Meinung eines Holocaustleugners folge, weil diese wohl selber Jude sei.>>

Dabei stellt sich die Frage wie unkorrekt ist es jemanden, der sich nationalistisch, völkisch, rassistisch äussert, der auf Kinder an der Grenze schiessen würde oder sich in nem KZ lustig macht als das zu benennen wie er sich verhält und äussert? Und was muss man von denen halten die sich diesen Leuten anschliessen?

Selbst wenn ich in der Regel vorsichtig bin mit meinen Äusserungen. Wir sind zwar eine christlich geprägte Gesellschaft. Aber ich denke hier herrscht Konsens darüber, dass es nicht üblich ist nach ner Ohrfeige die andere Wange auch noch hinzuhalten.

Fakt ist, dass diese Leute nicht diskutieren können, einfach weil ihnen auch die Argumente fehlen. Sie fordern die Meinungsfreiheit ein, bzw sagen, dass es sie nicht gibt. Meinen tun sie aber, dass nur ihre Meinung zählt, dass sie jeden so bezeichnen dürfen wie sie wollen, aber dass es keinerlei Gegenwind geben darf. Und ja, das ist skurril. Die gehören eigentlich schon wegen Dummheit bestraft.
Leider ist Dummheit nicht strafbar. :banghead:

Ich meine nur, dass man sich verbal nicht auf die selbe Ebene dieser Leute begeben sollte. Das ist mir zu primitiv, weil ich dann eben keinen Deut besser bin als die. Außerdem kennt die deutsche Sprache ausreichend Möglichkeiten, diese Typen als das zu bezeichnen, was sie sind. Und die "christlich geprägte Gesellschaft" würde ich hier nicht unbedingt anführen. Die Kirchen haben über die Jahrhunderte hinweg bis in die heutige Zeit hinein soviel Dreck am Stecken, wie keine andere aktuelle Organisation auf der Welt.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Hexer_h1 »

magical hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 12:18 Wende 2.0
Tja bernd höcke als frontkämpfer der friedlichen Revolution! Lasst euch doch nicht dauernd verarschen! Das trifft es genau!
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von magical »

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 12:22

Leider ist Dummheit nicht strafbar. :banghead:

Ich meine nur, dass man sich verbal nicht auf die selbe Ebene dieser Leute begeben sollte. Das ist mir zu primitiv, weil ich dann eben keinen Deut besser bin als die. Außerdem kennt die deutsche Sprache ausreichend Möglichkeiten, diese Typen als das zu bezeichnen, was sie sind. Und die "christlich geprägte Gesellschaft" würde ich hier nicht unbedingt anführen. Die Kirchen haben über die Jahrhunderte hinweg bis in die heutige Zeit hinein soviel Dreck am Stecken, wie keine andere aktuelle Organisation auf der Welt.
Da stimme ich zu. Wie gesagt, versuche ich stets mich nicht auf dieses Niveau herabzubegeben. Satire sollte das Feld mE schon ausfüllen, dafür ist es da.

Ich habe das mit der "christlich geprägten Gesellschaft" aber schon bewusst gesagt. Weil ja viele der Leute, die in die Kirche rennen. Oder zumindest zu Weihnachten, Hochzeiten und Beerdigungen, für ihr "christliches Abendland" kämpfen wollen und da nicht da ja für die Werte stehen wollen, die sie selber mit Füßen treten.

Da können wir die Geschichte vor allem im Mittelalter ruhig beiseite schieben. Es geht um das heute. Wie man gesehen werden will und wie man sich aber auf der anderen Seite verhält. Diese Leute würden ohne mit der Wimper zu zucken auf nem Kreuzfahrtschiff rumjuckeln und zuschauen wie da Leute ertrinken, ach was red ich, im Gegenteil sie wollen die Retter anzeigen und im Gefängnis sehen.

Und nebenbei, selbst wenn ich die Organisation Kirche von heute nehme und deren Machenschaften hat das ja nichts mit dem AfD-Wähler oder Pegidabesucher von neben zu tun. Sorry, aber das wäre ein anderer thread. ;)
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Depp72 »

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 12:22
magical hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 11:57 Die gehören eigentlich schon wegen Dummheit bestraft.
Leider ist Dummheit nicht strafbar. :banghead:
Also ich bin an sich ganz froh, dass Dummheit nicht bestraft wird. Wenn ich mir rückblickend den einen oder anderen eigenen Internet-Beitrag der letzten Jahre anschauen würde - huuuuui - zwei Jahre ohne Bewährung wären da des Öfteren Mindeststrafe gewesen.

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 12:22 Die Kirchen haben über die Jahrhunderte hinweg bis in die heutige Zeit hinein soviel Dreck am Stecken, wie keine andere aktuelle Organisation auf der Welt.
Ich find das immer sehr lustig, nein besser gesagt skurill, dass bei den christlichen Kirchen immer als erstes auf deren unzweifelhaft dunkle Vergangenheit verwiesen wird. Kreuzfahrten, Hexenverfolgung, Doppelmoral, Rattenlinie, Kindesmissbrauch, etc. pp. Alles bekannt und jedes für sich eklig hoch drei. Wenn ich aber mal von den Themen Sexualität und Kindesmissbrauch absehe, ist die viel kritisierte katholische Kirche insgesamt recht liberal geworden und betont sehr oft explizit Verständigung. Die protestantischen Kirchen in Europa noch viel mehr. In jedem Fall sind beide liberaler als 80 % der weltweiten muslimischen Würdenträger. Wenn ich da allein den Umgang mit den Kopten in Ägypten nehme, oder die Möglichkeiten für Christen in Saudi-Arabien und im Iran ihren Glauben zu leben. Unterschied wie Tag und Nacht.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Yeti »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 15:07
Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 12:22 Die Kirchen haben über die Jahrhunderte hinweg bis in die heutige Zeit hinein soviel Dreck am Stecken, wie keine andere aktuelle Organisation auf der Welt.
Ich find das immer sehr lustig, nein besser gesagt skurill, dass bei den christlichen Kirchen immer als erstes auf deren unzweifelhaft dunkle Vergangenheit verwiesen wird. Kreuzfahrten, Hexenverfolgung, Doppelmoral, Rattenlinie, Kindesmissbrauch, etc. pp. Alles bekannt und jedes für sich eklig hoch drei. Wenn ich aber mal von den Themen Sexualität und Kindesmissbrauch absehe, ist die viel kritisierte katholische Kirche insgesamt recht liberal geworden und betont sehr oft explizit Verständigung. Die protestantischen Kirchen in Europa noch viel mehr. In jedem Fall sind beide liberaler als 80 % der weltweiten muslimischen Würdenträger. Wenn ich da allein den Umgang mit den Kopten in Ägypten nehme, oder die Möglichkeiten für Christen in Saudi-Arabien und im Iran ihren Glauben zu leben. Unterschied wie Tag und Nacht.
Sorry, aber als skurill würde ich deine Relativierungen im ersten Abschnitt bezeichnen. Ich musste da unweigerlich an "nicht alles war schlecht" und an die viel zitierten Autobahnen denken. Hunderte traumatisierter Menschen, deren klerikale Folterknechte bis heute ungestraft, weil von Mutter Kirche gedeckt, herumlaufen dürfen, haben da wohl eine etwas andere Sichtweise zum Thema "liberal" und "Verständigung".

Und wem gegenüber sind die Kirchenfürsten liberaler geworden? Genau denjenigen, die ihre Glaubensbrüder in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens diskriminieren, verfolgen und teilweise sogar abschlachten (wie du ja selbst schreibst). Ja, Marx und Bedford-Strohm gehen in ihrem Liberalismus soweit, dass sie das Zeichen ihres Glaubens, das Kreuz, am Felsendom in Jerusalem schamhaft abgelegt haben, obwohl niemand das von ihnen verlangt hat! Das Zeichen des christlichen Glaubens übrigens, für das in den vergangenen zweitausend Jahren tausende von Gläubigen ihr Leben gelassen haben.

Ach, und wie liberal ist denn die katholische Kirche, wenn es um ihre Mitarbeiter geht, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben? Da ist ist es aber ganz schnell vorbei mit der Freizügigkeit. Ebenso, wenn es um Themen wie Abtreibung, Frauen, Homosexualität, Todesstrafe, Krieg usw. usw. geht. Hör mir bloß auf mit diesem verlogenen Verein. Das wären nämlich die Ersten, die einen Jesus Christus heute, bildlich gesprochen, wieder ans Kreuz nageln würden!
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Depp72 »

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 21:54 Ich musste da unweigerlich an "nicht alles war schlecht" und an die viel zitierten Autobahnen denken. Hunderte traumatisierter Menschen, deren klerikale Folterknechte bis heute ungestraft, weil von Mutter Kirche gedeckt, herumlaufen dürfen, haben da wohl eine etwas andere Sichtweise zum Thema "liberal" und "Verständigung".
Das haben sie sehr wahrscheinlich und vor allem zu Recht. Die Autobahnen sind ein gutes Beispiel. Wer heute damit werben würde, wäre verloren. Nicht anders ist es in ''Rom''. Getrieben und wenig aus innerem Antrieb ist der Haupteindruck. Zugleich ist katholische Kirche aber auch keine einheitlich geölte Maschine mehr. Papst befiehlt, Rest gehorcht. ''Lustigerweise'' wünschen sich das offenbar das viele beim Thema Sexualität bzw. den Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Der Papst/Führer müsste doch einfach nur sagen, dass...und alles gut...

Vermutlich bin ich da inhaltlich sogar oft auf ihrer Seite. Ist aber halt kein absoluter Abnickverein mehr, wie noch vor 300 Jahren. Hat Vor- und Nachteile. Da kommt die Kirche den ''Forderungen'' des Volkes nach - und trotzdem isses so auch nicht wieder recht. Schlimm! Gott böse?

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 21:54 Das Zeichen des christlichen Glaubens übrigens, für das in den vergangenen zweitausend Jahren tausende von Gläubigen ihr Leben gelassen haben.
Da sind wir wieder beim Thema Vergangenheit. Die hunderttausenden bzw. Millionen von Toten im ''Namen des Christentums'' aus den letzten Jahrhunderten werden zu recht erwähnt. Und sie dürften auch quantitativ an erster Stelle stehen. Die im Namen des Hinduismus, Buddhismus und Islam getöteten folgen dann zweiter Klasse. Quantitativ und vom Mitleid her. Ich bin da ausnahmsweise für Klassenlosigkeit. Zu früh tot, ist zu früh tot.

Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 21:54 Ach, und wie liberal ist denn die katholische Kirche, wenn es um ihre Mitarbeiter geht, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben? Da ist ist es aber ganz schnell vorbei mit der Freizügigkeit. Ebenso, wenn es um Themen wie Abtreibung, Frauen, Homosexualität, Todesstrafe, Krieg usw. usw. geht.
Wer heiratet, ist selbst schuld. Ernsthaft: Deshalb hatte ich ja explizit als Ausnahme Sexualität genannt. Und es wird nicht die einzige sein. Zudem pendelt sich einiges ein. Das Gloria von Thurn und Schnaxelis Denken ist noch weit verbreitet, aber selbst in der CSU ist Schwulsein nur noch eine Sünde, wenn du auch gleichzeitig blöd bist.

Zum Thema Todesstrafe dürften sich ''Rom'' und Europas Protestanten heute recht einig sein: Nein! Und Krieg: Jetzt komm mir bitte nicht mit friedfertigen Buddhisten. Auch wenn ich die Religion an sich und ihre Umsetzung im größeren Rahmen sehr angenehm unaufgeregt finde. Aber heutzutage ist ja quasi jeder zweite Gutmensch ein Buddhist und getrennter Abfallentsorger im Geiste. Bis10 Euro wird auch noch gespendet. Aber bitte kein Flüchtlingsheim vor meiner Tür. Die armen Menschen, die werden dadurch total in ihrer letzten Stabilität zerstört. Die brauchen Halt in ihren sozialen Strukturen. Auf Schalke, oder so...? Och nö, dann lieber Kirche.

PS:
Welcher Verein hat sich noch mal aktiv um den vorletzten Papst als Mitglied bemüht und das aktiv vermarktet?
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Linden »

Man kann meinetwegen die Geschichte der christlichen Kirchen verdammen. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Kirchen immer noch einen großen Anteil, wenn nicht den größten, an sozialen Einrichtungen usw. hat und damit existentiell wichtig ist. Ohne die hier geschmähte Kirche könnte so mancher Internetfuzzi nicht seinen Senf hier abladen weilund er sich um Omi oder Mutti kümmern müsste ;-)
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Atlan »

Linden hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 01:39 Man kann meinetwegen die Geschichte der christlichen Kirchen verdammen. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Kirchen immer noch einen großen Anteil, wenn nicht den größten, an sozialen Einrichtungen usw. hat und damit existentiell wichtig ist. Ohne die hier geschmähte Kirche könnte so mancher Internetfuzzi nicht seinen Senf hier abladen weilund er sich um Omi oder Mutti kümmern müsste ;-)
Die Einrichtungen der christlichen Kirchen sind sicher für die Gesellschaft wichtig. Heime für Senioren und Kinder, Krankenhäuser...
Wer jedoch glaubt, dass diese Einrichtungen NICHT aus Gründen des Gelderwerbs betrieben werden, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Ein möglichst niedriger Arbeitslohn, Überstunden werden als Dienst für den lieben Gott gewertet und nicht immer oder schlecht bezahlt. Wenn du nicht in der richtigen Kirche bist, stellen sie dich gar nicht erst ein, da kannst du bei der Arbeit noch so gut sein. Streiken? Sicher woanders ein Recht, aber doch nicht in diesen Einrichtungen...
Habe ich alles über Jahre in diversen Artikeln gelesen. Die Liste ist nicht vollständig.
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Beitrag von Yeti »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 00:58
Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 21:54 Ich musste da unweigerlich an "nicht alles war schlecht" und an die viel zitierten Autobahnen denken. Hunderte traumatisierter Menschen, deren klerikale Folterknechte bis heute ungestraft, weil von Mutter Kirche gedeckt, herumlaufen dürfen, haben da wohl eine etwas andere Sichtweise zum Thema "liberal" und "Verständigung".
Das haben sie sehr wahrscheinlich und vor allem zu Recht. Die Autobahnen sind ein gutes Beispiel. Wer heute damit werben würde, wäre verloren. Nicht anders ist es in ''Rom''. Getrieben und wenig aus innerem Antrieb ist der Haupteindruck. Zugleich ist katholische Kirche aber auch keine einheitlich geölte Maschine mehr. Papst befiehlt, Rest gehorcht. ''Lustigerweise'' wünschen sich das offenbar das viele beim Thema Sexualität bzw. den Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Der Papst/Führer müsste doch einfach nur sagen, dass...und alles gut...

Vermutlich bin ich da inhaltlich sogar oft auf ihrer Seite. Ist aber halt kein absoluter Abnickverein mehr, wie noch vor 300 Jahren. Hat Vor- und Nachteile. Da kommt die Kirche den ''Forderungen'' des Volkes nach - und trotzdem isses so auch nicht wieder recht. Schlimm! Gott böse?
Naja, Gott ist, wenn es ihn geben sollte, ein ziemlich zynischer Typ.
Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 21:54 Das Zeichen des christlichen Glaubens übrigens, für das in den vergangenen zweitausend Jahren tausende von Gläubigen ihr Leben gelassen haben.
Da sind wir wieder beim Thema Vergangenheit. Die hunderttausenden bzw. Millionen von Toten im ''Namen des Christentums'' aus den letzten Jahrhunderten werden zu recht erwähnt. Und sie dürften auch quantitativ an erster Stelle stehen. Die im Namen des Hinduismus, Buddhismus und Islam getöteten folgen dann zweiter Klasse. Quantitativ und vom Mitleid her. Ich bin da ausnahmsweise für Klassenlosigkeit. Zu früh tot, ist zu früh tot.
Es geht mir nicht um Vergleiche mit anderen Religionen. Es geht mir darum, dass diese Kirchenfürsten praktisch ihren Glauben verleugnet haben. Zusätzlich haben sie die Juden, die den Felsendom auch für sich beanspruchen, vor den Kopf gestoßen.
Yeti hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 21:54 Ach, und wie liberal ist denn die katholische Kirche, wenn es um ihre Mitarbeiter geht, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben? Da ist ist es aber ganz schnell vorbei mit der Freizügigkeit. Ebenso, wenn es um Themen wie Abtreibung, Frauen, Homosexualität, Todesstrafe, Krieg usw. usw. geht.
Wer heiratet, ist selbst schuld. Ernsthaft: Deshalb hatte ich ja explizit als Ausnahme Sexualität genannt. Und es wird nicht die einzige sein. Zudem pendelt sich einiges ein. Das Gloria von Thurn und Schnaxelis Denken ist noch weit verbreitet, aber selbst in der CSU ist Schwulsein nur noch eine Sünde, wenn du auch gleichzeitig blöd bist.
Wirklich? Dann hör dir doch mal einige Predigten in ländlichen Gemeinden an oder achte auf die "Umerziehungsversuche" einiger Kirchenleute. Dass die katholische Kirche ein großer Schwulenverein ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Und das ist ja gerade das Perfide.
Zum Thema Todesstrafe dürften sich ''Rom'' und Europas Protestanten heute recht einig sein: Nein! Und Krieg: Jetzt komm mir bitte nicht mit friedfertigen Buddhisten. Auch wenn ich die Religion an sich und ihre Umsetzung im größeren Rahmen sehr angenehm unaufgeregt finde. Aber heutzutage ist ja quasi jeder zweite Gutmensch ein Buddhist und getrennter Abfallentsorger im Geiste. Bis10 Euro wird auch noch gespendet. Aber bitte kein Flüchtlingsheim vor meiner Tür. Die armen Menschen, die werden dadurch total in ihrer letzten Stabilität zerstört. Die brauchen Halt in ihren sozialen Strukturen. Auf Schalke, oder so...? Och nö, dann lieber Kirche.
Wo, bitte, habe ich den Buddhismus erwähnt? Mir geht es einzig um die christlichen Kirchen. Und was die Todesstrafe betrifft. Lies mal diesen Artikel:
https://hpd.de/artikel/katholiken-gegen ... rafe-15865
PS:
Welcher Verein hat sich noch mal aktiv um den vorletzten Papst als Mitglied bemüht und das aktiv vermarktet?
Clever, nicht wahr? Aber dämlich, sich so vermarkten zu lassen.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Yeti »

Linden hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 01:39 Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Kirchen immer noch einen großen Anteil, wenn nicht den größten, an sozialen Einrichtungen usw. hat und damit existentiell wichtig ist. Ohne die hier geschmähte Kirche könnte so mancher Internetfuzzi nicht seinen Senf hier abladen weilund er sich um Omi oder Mutti kümmern müsste ;-)
Du arbeitest nicht zufällig in der Marketingabteilung deines Bistums? ;)
Die Kirchen sind in diesen Einrichtungen zu allergrößten Teil nur Leistungserbringer. Die Finanzierung liegt bei bis zu 95% bei Staat und Kommunen. Dafür haben die Kirchen ihr eigenes Arbeitsrecht. Und wie es da aussieht, hat Atlan bereits sehr treffend beschrieben. Nee, das sind ganz abgekochte Finanzjongleure vom Stamme Nimm. Oder woher, glaubst du, stammen die zig Milliarden, die sie allein in Deutschland bis heute angehäuft haben? Aus ehrlicher Arbeit bestimmt nicht! Die lassen sich sogar noch ihre Führungskräfte und die Priesterausbildung vom deutschen Steuerzahler bezahlen. :banghead:

Mach dich einfach mal selber schlau. Zum Beispiel hier:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 13336.html

Noch etwas. Weißt du überhaupt, welche Summen die "geschmähte" Kirche für die Versorgung von Omi und Opi verlangt? Offenbar nicht!
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Linden »

Lol. Ich habe Informationen aus erster Hand, danke. Natürlich kostet eine Heimunterbringung auch in einer christlichen Einrichtung. Weist du wie das mit dem Streik in den privaten Einrichtungen läuft? Gar nicht. Viele davon haben nicht mal einen Betriebsrat.

Ich bin auch kein Fan von Kirche und Religion im Allgemeinen, aber diese Verteufelung deinerseits ist ungefähr auf dem selben intellektuellen Level wie die Ablehnung alles Fremden der geneigten Afd-Klientel. Wundert also wenig, dass du die so gut verstehst^^

Anderen schwarz-weiß-Denken unterstellen, aber selbst in der Beziehung nicht wirklich besser. Denk mal drüber nach. Oder lass es.
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von erpie »

Moin
Es ist immer wieder faszinierend wie in solchen Foren andere Themen als die Ausgangsthemen sich Bahn brechen und dominieren.
Macht doch einen Thread zum Thema Christentum im Altertum, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neuzeit auf :smileygiantred: :lol: .

Bevor hier einer Kommt und meint die Kirche sei ja auch dietreibende Kraft bei der friedlichen Revolution gewesen, ja Sie waren eine wichtige Seite der Opposition, aber eben nicht die alleinige!

Auch glaube ich das Magical mit seinem Verweis auf das Christentum eher an die "Sekte" Pegida gedacht hat mit Ihrem Kampf ums christliche Abendland.

Bitte kommt wieder zum Ausgangsthema zurück :welcomewave:
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Depp72 »

Yeti hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 11:13
Depp72 hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 00:58 Das Gloria von Thurn und Schnaxelis Denken ist noch weit verbreitet, aber selbst in der CSU ist Schwulsein nur noch eine Sünde, wenn du auch gleichzeitig blöd bist.
Wirklich? Dann hör dir doch mal einige Predigten in ländlichen Gemeinden an oder achte auf die "Umerziehungsversuche" einiger Kirchenleute. Dass die katholische Kirche ein großer Schwulenverein ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Und das ist ja gerade das Perfide.

Wieso ist die katholische Kirche ein großer Schwulenverein? Erklär mal. Predigten in ländlichen Gemeinden gleich automatisch reaktionär? Vorurteile scheinst du keine zu haben. Und die Umerziehungsversuche einiger Kirchenleute, da wirst du auch einige Atheisten und Agnostiker finden, die daran glauben, dass Schwulsein ''heilbar'' wäre. Schau mal zudem, wie viele Imane du finden wirst, die Homosexualität als ok ansehen.

Yeti hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 11:13 Wo, bitte, habe ich den Buddhismus erwähnt? Mir geht es einzig um die christlichen Kirchen. Und was die Todesstrafe betrifft. Lies mal diesen Artikel:
https://hpd.de/artikel/katholiken-gegen ... rafe-15865
Die Buddhisten hatte ich eingefügt, da sie gemeinhin gern als absolut friedfertig angesehen werden. Quasi die Freiburger der Religionen. Dass dem nicht automatisch so ist, sieht man an den Hetzereien der buddhistischen Mönche gegen Muslime in Myanmar. Du suchst den obigen Artikel zur Todesstrafe wofür aus? Dass es auch in der katholischen Kirche Todesstrafenbefürworter gibt. Quelle surprise. Darauf wäre ich allein natürlich nicht gekommen. Die gibt es in jeder Gruppe und Religion. Wie du dem Artikel aber auch entnehmen kannst, lehnt ''Rom'' die Todesstrafe ab. Ich hatte auch bewusst gesagt, dass die protestantischen Kirchen in Europa die Todesstrafe ablehnen. In den USA sieht das etwas anders aus. In Brasilien, wo die katholische Kirche bekanntlich sehr stark verankert ist, könnte es sich bei den Katholiken ebenfalls so verhalten. Immerhin hat man dort einen Bolsonaro als Präsidenten gewählt.

Ich kenne bisher keinen bedeutenden Iman, der sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen hat. Den Wandel hat die katholische Kirche dagegen schon hinter sich. Im Fall des Papstamtes kann man sogar von einer Wandlung vom Saulus zum Paulus sprechen. Auch wenn es immer ein paar Würdenträger und Gläubige geben wird, die das gern zurückdrehen würden.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Atlan »

@erpie: PEGIDA ist keine Sekte. Es ist eine politische Bewegung, die ich zu ihren Anfängen auch gut fand. Dann ist sie immer mehr vom rechten Weg abgekommen und nach rechts abgedriftet... :umbrella: Inzwischen ist sie nicht mehr meins. erpie: Ich habe gesehen, dass du "Sekte" in Anführungszeichen gesetzt hast.
Ich bin noch nicht aus der Kirche ausgetreten (evangelisch), habe aber meine eigene Meinung zur christlichen Kirche und vertrete diese auch. Diese Meinung ist begründet, auch durch persönliche Erfahrungen.

Um wieder zur AfD zurückzukommen: Ist das auch eine Glaubensgemeinschaft? :smokingjoint:
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Re: Die AfD als "Vollenderin" der friedlichen Revolution?

Beitrag von Depp72 »

Atlan hat geschrieben: Samstag 24. August 2019, 14:42 @erpie: PEGIDA ist keine Sekte. Es ist eine politische Bewegung, die ich zu ihren Anfängen auch gut fand.
Was konnte man an Pegida jemals gut finden? Allein schon der Name für sich zeugt von Rattenfängerei.
Von uns die Arbeit, von Gott den Segen.