Ukraine Krieg

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Meikinho
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Meikinho »

ABC...XYZ hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 20:29
Wir sprechen hier von Europa. So hatte ich die Diskussion eingeordnet. Da begann der komplexe militärische Einsatz der US-Streitkräfte nach meinem Verständnis mit der Landung in der Normandie, nicht mit dem Tag der Kriegserklärung. Dass es davor Absprachen, Waffenlieferungen und Weiteres gab, das ist nicht in Abrede zu stellen.

Da liegt wohl ein Missverständnis vor, was euch beiden wieder Anlass gibt zu witzeln, wie doof die Ossis sind.
Du hast von "in den Krieg eintreten" geschrieben. Das mache ich wenn ich einem anderen Staat den Krieg erkläre. Wir haben den USA am 11.12.1941 den Krieg erklärt und sie uns auch. Erwartest du eine Landung in der Normandie dann gleich im Januar? Die hatten genug in Fernost zu erledigen... Vielleicht warst du auf der falschen Schule? Sind nicht immer generell die "Ossis".
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Heinz B.
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 08:44 Bild
Wieso hast du die Grafik ausgetauscht?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 21:36
erpie hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 08:44 Bild
Wieso hast du die Grafik ausgetauscht?
Hab ich nicht! Ist wohl dynamisch. Die Adresse ist von der Homepage der taz.
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GaviaoDF
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von GaviaoDF »

ABC...XYZ hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 20:29
GaviaoDF hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 18:40
Meikinho hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 18:27

Die Schwerpunkte lagen da vielleicht woanders...
Stimmt. Nachdem Adolf die Sowjets bei Pearl Harbour nicht besiegen konnte, mussten die Amis gegen die rote Welle einschreiten. Schlüssig.
Wir sprechen hier von Europa. So hatte ich die Diskussion eingeordnet. Da begann der komplexe militärische Einsatz der US-Streitkräfte nach meinem Verständnis mit der Landung in der Normandie, nicht mit dem Tag der Kriegserklärung. Dass es davor Absprachen, Waffenlieferungen und Weiteres gab, das ist nicht in Abrede zu stellen.

Da liegt wohl ein Missverständnis vor, was euch beiden wieder Anlass gibt zu witzeln, wie doof die Ossis sind.
Wer sich aus dem Fenster lehnt, sollte nicht rumheulen, wenn er rausfällt.

Und nebenher: Der "komplexe Einsatz" in Europa begann im Juli 1943, in Sizilien. Einfach mal ein bisschen googeln, dann kann man sich solche Fettnäpfchen ersparen.
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

Quelle: Wer wohl?
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Hoellenvaart
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Hoellenvaart »

GaviaoDF hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 01:20
ABC...XYZ hat geschrieben: Dienstag 27. September 2022, 23:59 Zusatz-Frage an Depp:

Warum sind die Amerikaner erst nach Stalingrad in den Krieg eingetreten und nicht früher als Europa überfallen wurde, also erst nachdem klar wurde, dass Hitler den "sowjetischen Kommunismus" nicht erledigen kann?
"Stalingrad" war also vor dem 11. Dezember 1941? Was man nicht alles in Dunkeldeutschland gelehrt hat...
:lol: :lol:
heißt das jetzt, wir müssen uns doch nicht bei den russen für die befreiung 1945 bedanken und dass die ossis doch nicht genauso verblödet sind wie Heinz Blöd?

:lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!: :lol!:
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Eckfahnenfan »

ABC...XYZ hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 20:29
GaviaoDF hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 18:40
Meikinho hat geschrieben: Mittwoch 28. September 2022, 18:27

Die Schwerpunkte lagen da vielleicht woanders...
Stimmt. Nachdem Adolf die Sowjets bei Pearl Harbour nicht besiegen konnte, mussten die Amis gegen die rote Welle einschreiten. Schlüssig.
Wir sprechen hier von Europa. So hatte ich die Diskussion eingeordnet. Da begann der komplexe militärische Einsatz der US-Streitkräfte nach meinem Verständnis mit der Landung in der Normandie, nicht mit dem Tag der Kriegserklärung. Dass es davor Absprachen, Waffenlieferungen und Weiteres gab, das ist nicht in Abrede zu stellen.

Da liegt wohl ein Missverständnis vor, was euch beiden wieder Anlass gibt zu witzeln, wie doof die Ossis sind.
Lass gut sein. Hast hier keine Chance. Ganz viel Wikipedia-Wissen unterwegs. Und unter-den-Teppich-Kehrer. Dort befindet sich dann auch der amerikanische General Wedemeyer, der das Motiv ausgeplaudert hat, warum die kriegsentscheidende zweite Front nicht schon früher aufgebaut wurde.
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Heinz B. »

Der Schulterschluss der roten Eliten...

:clap:
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von erpie »

Europäische Reeder halten Russlands Energieexporte am Laufen
Seit der Invasion der Ukraine haben Tausende Schiffe europäischer Reeder Öl, Kohle und Gas aus russischen Häfen exportiert, darunter zahlreiche deutsche Reedereien. So unterstützen sie Putins Energieindustrie – und profitieren selbst.
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... newsletter
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 12:53
Europäische Reeder halten Russlands Energieexporte am Laufen
Seit der Invasion der Ukraine haben Tausende Schiffe europäischer Reeder Öl, Kohle und Gas aus russischen Häfen exportiert, darunter zahlreiche deutsche Reedereien. So unterstützen sie Putins Energieindustrie – und profitieren selbst.
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... newsletter
Nennt man das nicht eine Win-Win-Win-Situation?
Anderenfalls müsste der deutsche Staat wahrscheinlich etlichen Reedereien den Arsch finanziell retten.
:ironie:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von ABC...XYZ »

Heinz B. hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 08:59 Der Schulterschluss der roten Eliten...

:clap:
Hast Recht Ecki, es macht nicht viel Sinn.

Letzte Bemerkung
@ Heinz B.

Was haben historisch belegte Tatsachen mit "roten Eliten" zu tun ? Nicht viel, außer dass es einigen nicht in die ideologische Grundhaltung passt. Für mich nichts Neues, ist mir aus DDR-Zeiten bestens in Erinnerung.

Nette Grüße
opih
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Meikinho »

ABC...XYZ hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 21:59
Was haben historisch belegte Tatsachen mit "roten Eliten" zu tun ? Nicht viel, außer dass es einigen nicht in die ideologische Grundhaltung passt. Für mich nichts Neues, ist mir aus DDR-Zeiten bestens in Erinnerung.

Nette Grüße
opih
Warum hast du nicht auf Fakten geantwortet? Ist mir aber schon klar dass die Mehrheit in der DDR deine ideologische Grundhaltung nicht geteilt hat.
ABC...XYZ
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von ABC...XYZ »

Meikinho hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 22:13
ABC...XYZ hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 21:59
Was haben historisch belegte Tatsachen mit "roten Eliten" zu tun ? Nicht viel, außer dass es einigen nicht in die ideologische Grundhaltung passt. Für mich nichts Neues, ist mir aus DDR-Zeiten bestens in Erinnerung.

Nette Grüße
opih
Warum hast du nicht auf Fakten geantwortet? Ist mir aber schon klar dass die Mehrheit in der DDR deine ideologische Grundhaltung nicht geteilt hat.
Welche Fakten meinst Du ?
Dass ich den falschen Begriff gewählt habe mit dem "Kriegseintritt" ? Darauf hast Du mich hingewiesen. Damit hast Du völlig Recht. Das war ein terminologischer Fehler.
Damit löst man Missverständnisse und berechtigte Kritik und Widerspruch aus. Oder geht es um etwas Anderes ?

Dein zweiter Satz ist Anmaßung. Du kennst mich nicht. Aus DDR-Zeiten schon gar nicht.

Nette Grüße
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Atlan »

ABC...XYZ hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 22:28
Meikinho hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 22:13
ABC...XYZ hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 21:59
Was haben historisch belegte Tatsachen mit "roten Eliten" zu tun ? Nicht viel, außer dass es einigen nicht in die ideologische Grundhaltung passt. Für mich nichts Neues, ist mir aus DDR-Zeiten bestens in Erinnerung.

Nette Grüße
opih
Warum hast du nicht auf Fakten geantwortet? Ist mir aber schon klar dass die Mehrheit in der DDR deine ideologische Grundhaltung nicht geteilt hat.
Welche Fakten meinst Du ?
Dass ich den falschen Begriff gewählt habe mit dem "Kriegseintritt" ? Darauf hast Du mich hingewiesen. Damit hast Du völlig Recht. Das war ein terminologischer Fehler.
Damit löst man Missverständnisse und berechtigte Kritik und Widerspruch aus. Oder geht es um etwas Anderes ?

Dein zweiter Satz ist Anmaßung. Du kennst mich nicht. Aus DDR-Zeiten schon gar nicht.

Nette Grüße
Du bist eben zu früh oder am falschen Ort geboren... :wave:
Grün/Weiße Grüße :wave:
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Heinz B. »

Atlan hat geschrieben: Freitag 30. September 2022, 06:15
ABC...XYZ hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 22:28
Meikinho hat geschrieben: Donnerstag 29. September 2022, 22:13

Warum hast du nicht auf Fakten geantwortet? Ist mir aber schon klar dass die Mehrheit in der DDR deine ideologische Grundhaltung nicht geteilt hat.
Welche Fakten meinst Du ?
Dass ich den falschen Begriff gewählt habe mit dem "Kriegseintritt" ? Darauf hast Du mich hingewiesen. Damit hast Du völlig Recht. Das war ein terminologischer Fehler.
Damit löst man Missverständnisse und berechtigte Kritik und Widerspruch aus. Oder geht es um etwas Anderes ?

Dein zweiter Satz ist Anmaßung. Du kennst mich nicht. Aus DDR-Zeiten schon gar nicht.

Nette Grüße
Du bist eben zu früh oder am falschen Ort geboren... :wave:
Oder eben anders sozialisiert.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Depp72 »

ntv hat geschrieben:Sie glaube nicht, dass Putin ans Verlieren denkt, sagt die russische Germanistin und Historikerin Irina Scherbakowa, eine der Gründerinnen der mittlerweile verbotenen Menschenrechtsgruppe Memorial. "Putin hat sich zu sehr von der realen Welt entfremdet, als dass er an irgendwelche Folgen für sich denken würde. Er glaubt, er sei völlig unerreichbar. Keine historischen Beispiele werden ihn davon überzeugen, dass dies ein Irrtum sein könnte."

ntv.de: Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine wird immer wieder darüber spekuliert, ob Putin abgesetzt wird. Halten Sie das für ein realistisches Szenario?

Irina Scherbakowa: Nein, momentan noch nicht. Putin hat lange daran gearbeitet, seine Macht zu schützen. Ich glaube nicht, dass alle in seinem Umfeld mit dem Krieg einverstanden sind oder zufrieden mit seinem Verlauf. Aber sicher gibt es keine Bestrebungen, ihn abzusetzen. Trotzdem ist klar, dass die Macht nicht mehr so überzeugend wirkt wie noch vor ein paar Jahren. Je deutlicher wird, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann, desto mehr wird Putins Macht bröckeln. Aber wann das passiert und auf welche Weise? Ich glaube, das ist noch ein sehr weiter Weg.
[...]
Gibt es überhaupt andere Machtzentren in Russland?

Nein. In den vergangenen zwanzig Jahren wurde alles getan, um eine Machtvertikale aufzubauen. Regionale Kräfte wurden entmachtet oder hörig gemacht. Es wurde eine bürokratische Maschine aufgebaut, die korrupt ist und abhängig von der Macht. Die unabhängigen Medien sind alle verboten, jede Form der Berichterstattung über Korruption und Machtmissbrauch ist illegal. In diesem Sinne sind auch die Reichen immer stärker von der Macht abhängig. Und man darf nicht vergessen, dass Privatkapital schon seit Jahren zunehmend verstaatlicht wurde. Die riesigen Konzerne wie Gazprom oder Rosneft gehören dem Staat - in Wahrheit herrscht in Russland Staatskapitalismus. Alles ist mit dem Staat verwachsen. Um das zu zerstören, bräuchte es eine sehr, sehr tiefe Krise.
[...]
Gibt es eine gemeinsame Ideologie der politischen Elite in Russland?

Anders als in der Sowjetunion gibt es in Putins Russland keinen festen ideologischen Rahmen, kein geschlossenes System, das die Gläubigen an Staat oder Partei bindet. Natürlich geben sich die Personen in Putins Umfeld als überzeugte Patrioten, einige, wie Medwedew, werden dabei richtig hysterisch. Aber das sind alles nur Machtmenschen: Menschen, die sich enorm bereichert haben und von Putins Staat abhängig sind. Sie sind eng miteinander verbunden. Wenn ein Mitglied versuchte, sich zu verselbstständigen, dann ging das in der Regel schlimm für ihn aus.

Es gibt keine verbindenden Überzeugungen?

Im Westen wird immer versucht, die philosophische Untermauerung des Putinismus zu enträtseln. Dann werden Figuren wie Dugin zitiert mit seinen faschistoiden, aggressiven und völlig irrsinnigen Ideen. Aber für Putins reale Macht spielen solchen Ideen überhaupt keine Rolle. Was es gibt, ist eine traditionalistische, geradezu archaische Vorstellung von Russlands einstiger Größe, die wiedererlangt werden müsse.
[...]
Sie sind eine der Gründerinnen von Memorial, und schon der Name sagt, worum es geht: Sie wollten an die Vergangenheit erinnern, eine Auseinandersetzung mit dem Stalinismus anstoßen. Was ändert es, wenn Menschen die Geschichte ihres Landes nicht kennen?

Als in den 1980er-Jahren Perestroika anfing, die Umwandlung, ging es darum, ein System zu verändern, das noch von Stalin geschaffen worden war. Der Preis für den Aufbau dieses Systems war enorm, Stalin war verantwortlich für Millionen Tote. Das war zwar allen klar, und ältere Bürger erinnerten sich sogar noch an den Großen Terror. Aber wir wollten, dass offen darüber gesprochen wird, dass endlich die Wahrheit gesagt wird, auch wenn sie schrecklich sein würde. Zugleich war der Alltag im Russland der 1990er-Jahre für viele Menschen sehr hart. Damals entstanden die neuen Eliten - egoistisch, habgierig und unsozial. Das alles führte dazu, dass viele Russen den Glauben an den demokratischen Weg verloren und sich auch nicht mehr erinnern wollten.

Wir forderten damals eine juristische und politische Aufarbeitung der Massenverbrechen, um die Demokratisierung zu ermöglichen. Aber man wollte auf uns nicht hören. Sogar aus der liberalen Ecke hieß es, das sei doch nur Vergangenheit, man müsse in die Zukunft schauen, die Marktwirtschaft werde das schon richten. Weil es keine Aufarbeitung gab, gab es auch keinen Bruch mit der Vergangenheit. Es ist eine Tragödie. Russland befindet sich in den Fesseln seiner Vergangenheit.
Kwelle & mehr: https://www.n-tv.de/politik/Interview-m ... 09056.html
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Depp72
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Depp72 »

ABC...XYZ hat geschrieben: Dienstag 27. September 2022, 23:59 Zusatz-Frage an Depp:

Warum sind die Amerikaner erst nach Stalingrad in den Krieg eingetreten und nicht früher als Europa überfallen wurde, also erst nachdem klar wurde, dass Hitler den "sowjetischen Kommunismus" nicht erledigen kann?
Das isolationistische Lager in den USA war und ist sehr stark. Home First. Einzige Ausnahme: der ''US-Hinterhof''. Konnte und kann man sich leisten. Der Vorteil eines Landes mit nur zwei direkten Landgrenzen und zwei Wasserseiten an zwei Ozeanen. Und wenn man dann auch noch wirtschaftlich und militärisch weltweit die Nr. 1 ist eh.

1939 waren noch 95 % der Amerikaner gegen eine Kriegserklärung an Deutschland (Quelle: Wiki). Zudem war in den 1930ern eine Reihe von Neutralitätsgesetzen verabschiedet worden, die eine direkte Unterstützung von UK oder SU erschwerten. Das umging Roosevelt 1941 mit den Leih- und Pachtgesetzen. Dadurch bekamen die Briten Militärgerät im Wert von ca. 30 Milliarden, die Sowjetunion von 11 bis 12 Milliarden Dollar.
Welt hat geschrieben:„Zusammenarbeit für den Sieg“ ist der Titel der Ausstellung, die jetzt im Deutsch-russischen Museum in Berlin-Karlshorst eröffnet wurde. Die Schau über die Rüstungslieferungen der USA an die Sowjetunion wurde vom Zentralen Museum des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau erarbeitet und demonstriert erstmals in publikumswirksamer Form, wie bedeutend diese Hilfe tatsächlich war.

Und was für eine logistische Meisterleistung. Anfangs fuhren die US-Geleitzüge mit Lastwagen, Jeeps, Lokomotiven und allen möglichen anderen rüstungsrelevanten Industrieprodukten noch über den Atlantik und das Nordmeer nach Murmansk. Eine kurze, aber gefährliche Strecke, denn hier patrouillierten deutsche U-Boote und versenkten zahlreiche Frachter. Richtig in Gang kam die Zusammenarbeit erst, als zwei andere Transportrouten die Hauptlast übernahmen: entweder von New York über den Südatlantik und durch die Stürme am Kap der Guten Hoffnung in den Indischen Ozean und den Persischen Golf ins damaligen Persien. Oder von der US-Westküste quer über den Pazifik nach Wladiwostok. Diese Strecken befuhren ganz überwiegend Schiffe unter sowjetischer Flagge (die nicht selten in den USA gebaut worden waren), denn sie waren nicht durch Angriffe japanischer U-Boote gefährdet. Die ebenfalls massenhaft gelieferten Flugzeuge wurden eingeflogen;
[...]
Die Ausstellung zeigt ehrlich wie nie zuvor die Bedeutung dieser Lieferungen für die Sowjetunion. Im Zuge des Kalten Krieges war dieser Aspekt der Zusammenarbeit in der Anti-Hitler-Koalition verdrängt worden. Stalin verschwieg die Lieferungen, auf dass der Ruhm seiner Truppen nicht angekratzt werde; in den USA galt die Unterstützung des nunmehrigen Feindes auch nicht mehr als besonders gute Idee. Immerhin blieben die Stalinorgeln auf den Studebakers noch für mehrere Jahrzehnte beängstigende Waffen.
[...]
Andererseits steht fest, dass die Kriegswende in Stalingrad 1942 so nicht stattgefunden hätte ohne das „Leih- und Pacht“-System, und ebenso wenig der Vormarsch der Roten Armee durch die vormals besetzten Gebiete der Sowjetunion 1943/44 und durch Polen 1944/45. Der Krieg hätte wohl länger gedauert – was aber angesichts der dann sicher früher möglichen alliierten Invasion im Westen wohl dazu geführt hätte, dass Stalin seinen Machtbereich nicht bis an die Elbe hätte vorschieben können.

https://www.welt.de/kultur/article36183 ... aster.html


Und Geschichte wiederholt sich ab und an:
Welt hat geschrieben:Es ist derselbe Ort und derselbe Tisch, allerdings liegen genau 29.645 Tage zwischen den beiden Unterschriften: Am Resolute Desk, dem von fast allen US-Präsidenten genutzten Schreibtisch im Oval Office, hat Joe Biden am 9. Mai 2022 den „Ukraine Democracy Defense Lend-Lease Act of 2022“ unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt. Am 11. März 1941 hatte sein Vorgänger Franklin D. Roosevelt an exakt gleicher Stelle den „Lend-Lease Act“ unterschrieben, damals offiziell „Act to Promote the Defense of the United States“ (auf Deutsch: „Gesetz zur Förderung der Verteidigung der USA“) genannt.

Damals war das Ergebnis die wohl größte Rüstungsanstrengung aller Zeiten. Die mit Abstand leistungsfähigste Volkswirtschaft der Welt stellte ihre Produktion weitgehend auf Waffen und militärische Logistik um.
[...]
Soweit es Lieferungen an Großbritannien betraf, war das Leih-und-Pacht-Gesetz damit weitgehend eine US-Subvention. Denn unter Führung von Winston Churchill hielten die Briten die Stellung gegen die aggressive Macht in Europa. Es ging bei dem Gesetz eben um die „Förderung der Verteidigung der USA“. Die Sowjetunion hingegen musste für die Lieferungen nach dem „Lend-Lease-Act“ bezahlen – in aller Regel mit seltenen Rohstoffen, mit denen die aus dem eisfreien Nordmeerhafen Murmansk heimkehrenden US-Frachter beladen wurden. Materiallieferungen im Werte von zehn Milliarden US-Dollar standen Mangan und Chrom für 7,5 Milliarden gegenüber; die Restsumme wurde überwiegend in Gold ausgeglichen.

Stalin ließ die Bedeutung der US-Lieferungen in seiner Propaganda natürlich kleinreden. Und tatsächlich spielten die immerhin fast 15.000 gelieferten Flugzeuge gegenüber der sowjetischen Produktion (1941 bis 1945: etwa 130.000 Stück aller Typen) kaum eine Rolle, ebenso die gut 7000 Panzer (allein vom T-34 wurden 1941 bis 1945 rund 50.000 Exemplare hergestellt).

Ganz anders sah es freilich bei den sonstigen Fahrzeugen aus: Weil fast 80.000 Jeeps sowie 350.000 leichte und mittlere Lastwagen geliefert wurden, brauchte die Sowjetunion dafür keine eigenen Kapazitäten aufzubauen, sondern konnte sich auf die Panzerproduktion konzentrieren. Dank der US-Lastwagen war die Rote Armee der Wehrmacht ab Ende 1943 an Mobilität deutlich überlegen. Denn diese blieb vielfach auf Pferdegespanne angewiesen.
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So nützlich die Lieferungen waren, so sehr erwies sich Roosevelts Lend-Lease-Act für die US-Wirtschaft als gewaltiges Subventionsprogramm. Die weitgehend mit Schulden, also faktisch durch Geldmengenausweitung finanzierten Kosten lassen sich seriös nicht gegen den militärischen, strategischen und politischen Nutzen aufrechnen, sodass eine Bilanz schwer zu ziehen ist.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter- ... Pacht.html


Zudem sollte man nicht vergessen, dass die Amerikaner ab 1941 durch den Angriff auf Pearl Harbour und den Krieg im Pazifik die Japaner zunächst als Hauptgegner hatten. Ein Zwei-Fronten-Krieg will gut überlegt sein. Den muss man erst einmal vorher an der ''Heimatfront'' verkaufen. Und Adi hat sich bekanntlich mit den zwei Fronten zum Glück verhoben. Ein früherer Kriegseintritt, z.B. 1940, hätte vielleicht mehr Juden das Leben retten können. Gewiss ist das aber nicht. Die deutsche Vernichtungsmaschinerie war ja schon vorher angelaufen.
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von erpie »

Die sogenannte Alternative schlägt "Kapital" aus der Krise... :wuerg: und die Menschen fallen erneut auf die "Angst Demagogie" herein.
Seit Monaten trommelt die AfD für einen „heißen Herbst“, ruft zu Demonstrationen auf, macht mobil gegen die Energiepolitik der Bundesregierung. Vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wirkte die AfD wie eine Partei auf dem Weg in die Versenkung. Sie verlor bei der Bundestagswahl, flog in Schleswig-Holstein aus dem Landtag, rieb sich in internen Streitereien auf und auch in ihren Hochburgen im Osten hatte sie zuletzt Prozentpunkte eingebüßt.
...
Doch nun dreht sich der Trend. Bundesweit sah eine Insa-Umfrage von Anfang der Woche sie bei 15 Prozent. Vor allem im Osten erstarkt sie wieder deutlich. Wäre an diesem Sonntag Bundestagswahl, könnte sie hier stärkste Kraft werden, ermittelte das Institut. In den östlichen Bundesländern erreichte die extrem rechte Partei demnach 27 Prozent und damit Platz 1. In Brandenburg zog die AfD dieser Tage gleich mit der SPD.
...
Die Strategie scheint Früchte zu tragen. Sind nach der Flüchtlingskrise 2015/2016 die Energiekrise und die Inflation der nächste große Booster für die extrem rechte Partei?

„Die AfD hat derzeit kein inhaltliches, sehr wohl aber ein emotionales Alleinstellungsmerkmal. Keine Partei bewirtschaftet die Angst so stark wie die AfD“, sagt Johannes Hillje. Der Politikberater und Autor analysiert seit Jahren die Kommunikation der Partei. Das zentrale Narrativ der AfD sei das Regierungsversagen. Sie mache für die Preissteigerungen und die Energiekrise nicht Russland oder Putin, sondern die Bundesregierung verantwortlich.
...
Ost-westdeutsche Konfliktlogik

Doch auch die spezifisch ostdeutschen Erfahrungen spielen eine Rolle. Kollmorgen erlebt in Gesprächen, dass viele Ostdeutsche sagen: „Was die Russen machen, ist nicht unser Problem - warum sollen wir darunter leiden?“ Diese vermeintlich gefühlskalte Haltung lasse sich nur vor dem Hintergrund ost-westdeutscher Konfliktlogik begreifen.

„Im Osten haben viele das Gefühl: Die im Westen spielen sich jetzt auf, haben aber keine Ahnung von Russland. Wir wissen viel mehr, werden aber nicht gefragt.“ Da komme das Gefühl des Zurückgesetztseins wieder hoch, der Missachtung durch den Westen, die vermeintliche Besserwisserei der westdeutschen Eliten.
...
Nicht wenige Ostdeutsche hätten das Gefühl, dass sie in der Energiekrise etwas ausbaden müssen, das sie nichts angeht. „Der Krieg in der Ukraine ist für sie so weit weg wie die Konflikte in Äthiopien oder Syrien“, sagt Kollmorgen. Sie hätten schon in der Pandemie ihre Rücklagen aufgebraucht und jetzt wird ihnen durch die Eliten erneut Verzicht zugemutet, den es aus ihrer Sicht gar nicht bräuchte. „Die AfD kann in all diese Verlust- und Angstgefühle einhaken. Ihre einfachen Rettungsbotschaften verfangen“, sagt Kollmorgen.
...
„Es gibt in Deutschland schon seit vielen Jahren ein Potenzial von 15 bis 18 Prozent für eine Rechtsaußenpartei. Für eine Partei, die einen egoistischen Nationalismus vertritt“, sagt Hillje. Dieses Potenzial könne die AfD nun wieder voll ausschöpfen. „Ihre zentrale Botschaft ist: Uns geht der Krieg nichts an, nur unser Land zählt.“ Der Slogan der AfD: „Unser Land zuerst“.

Schwerer als der Angriff auf die Ukraine wiege für einige hierzulande der Angriff auf ihren eigenen Lebensstil. „Diesel, Schnitzel, Mallorcaflug – all das ist teurer geworden. Die AfD behauptet und verspricht, dass alles wieder so werden kann wie früher, wenn wir nur Nord Stream 2 aufmachen und dann wieder billiges Gas fließt“, analysiert Hillje. Das verfange, weil sich die Menschen nach Normalität sehnten.
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Re: Ukraine Krise

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Dein zweiter Satz ist Anmaßung. Du kennst mich nicht. Aus DDR-Zeiten schon gar nicht.

Nette Grüße
Natürlich kenne ich dich nicht. Wer aber an einer Hochschule der DDR "etwas geworden" ist war sicher kein Regimegegner um es mal ganz harmlos zu formulieren.
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Re: Ukraine Krise

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Erpie, das Argument mit den Pipelines dürfte sich ja nun erledigt haben. Ansonsten einfach mal auf die Weltkarte schauen wo die Länder die du nanntest so liegen... Wäre doch hilfreich für den Personenkreis.
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von erpie »

Meikinho hat geschrieben: Sonntag 2. Oktober 2022, 09:50 Erpie, das Argument mit den Pipelines dürfte sich ja nun erledigt haben. Ansonsten einfach mal auf die Weltkarte schauen wo die Länder die du nanntest so liegen... Wäre doch hilfreich für den Personenkreis.
Hm ja signifikant ist es im Osten, da gibt der Text auch Erklärungen für.
Im letzten Teil steht aber auch das hier:
Kommunikationsexperte Hillje empfiehlt aber auch einen Blick über Ostdeutschland hinaus. Er hält es für bemerkenswert, dass die AfD auf niedrigerem Niveau auch im Westen zulege. So sah eine jüngste Umfrage sie in Niedersachsen, wo kommende Woche gewählt wird, bei elf Prozent – das wäre fast eine Verdopplung im Vergleich zu 2017.
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Meikinho »

erpie hat geschrieben: Sonntag 2. Oktober 2022, 10:51 Hm ja signifikant ist es im Osten, da gibt der Text auch Erklärungen für.
Im letzten Teil steht aber auch das hier:
Kommunikationsexperte Hillje empfiehlt aber auch einen Blick über Ostdeutschland hinaus. Er hält es für bemerkenswert, dass die AfD auf niedrigerem Niveau auch im Westen zulege. So sah eine jüngste Umfrage sie in Niedersachsen, wo kommende Woche gewählt wird, bei elf Prozent – das wäre fast eine Verdopplung im Vergleich zu 2017.
Ja, "auf niedrigerem Niveau". Im Vergleich zum Osten, ok. Aber eine Verdoppelung ist ja schon was. Elf Prozent in Niedersachsen bringen aber nichts ein...
Eckfahnenfan

Re: Ukraine Krise

Beitrag von Eckfahnenfan »

Depp72 hat geschrieben: Freitag 30. September 2022, 18:51 Zudem sollte man nicht vergessen, dass die Amerikaner ab 1941 durch den Angriff auf Pearl Harbour und den Krieg im Pazifik die Japaner zunächst als Hauptgegner hatten. Ein Zwei-Fronten-Krieg will gut überlegt sein.
Nur halb soviel Bereitschaft, sich in die Situation eines Landes zu versetzen, wie du sie hier für die USA artikulierst, auf die SU an der Schwelle zu WK 2 aufgebracht, ergäbe ein etwas differenzierteres Bild auf den "Iwan" als es hier für gewöhnlich gezeichnet wird.
"Zwei-Fronten-Krieg" drohte auch der SU: Japan und Deutschland. Dahinein und nach missratenen Versuchen, eine Anti-Hitler-Allianz zu schmieden, fiel der "Deutsch-Sowjetische Nichtangriffspakt", der ja nach allgemeiner Lesart hierzulande ein geradezu kumpelhaftes Verhältnis von Stalin und Hitler belegen soll.
Ohne antikommunistischen Schaum vorm Maul, also rational betrachtet, könnte der Vertrag, inklusive Zusatzprotokoll, auch so betrachtet werden:
Wikipedia hat geschrieben: Der damalige französische Außenminister Georges Bonnet schrieb, dass Russland u. a. das Motiv gehabt habe, dass „sich die Feindseligkeiten möglichst weit von seiner Hauptstadt abspielten“. Nach seinen Worten habe die Wiedergewinnung der baltischen Staaten, der polnischen Ukraine und Bessarabiens „zweifellos“ die Einnahme von Moskau und Leningrad verhindert, weil „der Ausgangspunkt der Hitlerschen Offensive im Juni 1941 vorverlagert wurde“.[101] Nach Rolf-Dieter Müller besetzte Stalin mit der Okkupation des Baltikums und Bessarabiens genau die Gebiete, die die Wehrmacht als „Rollbahnen für einen Angriff gegen die UdSSR“ vorgesehen hatte. Gegenüber dem Sommer 1939 habe die Sowjetunion ein „vorgeschobenes Glacis“ besessen, auf dem sie zur Schlacht stellen konnte, Zeit gewinnen würde und die Versorgungswege des Aggressors verlängern würde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-s ... griffspakt
Alles eine Frage der Perspektive. Und eine Frage von halber oder ganzer Wahrheit.
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Linden
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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Linden »

Genau, war eine friedliche Okkupation zum Selbstschutz, man hat die Landesteile nach dem Krieg auch wieder zurückgegeben. Oder?
Machen wir uns nix vor, die Menschheit ist grundsätzlich einfach krass bescheuert.

Ceterum censeo ruborem taurum esse delendam.

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Re: Ukraine Krise

Beitrag von Meikinho »

Linden hat geschrieben: Sonntag 2. Oktober 2022, 12:22 Genau, war eine friedliche Okkupation zum Selbstschutz, man hat die Landesteile nach dem Krieg auch wieder zurückgegeben. Oder?
Naja, darüber wird er dir nichts sagen... Passt nicht in seine Sicht der Dinge.
Eckfahnenfan

Re: Ukraine Krise

Beitrag von Eckfahnenfan »

Glückwunsch - eure Reflexe funktionieren.