Atlan hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. Juli 2021, 08:18
Frage an Heinz B. : Wann genau war Angela Merkel in der SED?
Ich zitiere Dich: Natürlich war sie in der SED.
von Heinz B. » Mittwoch 28. Juli 2021, 00:26
Du hast Recht. Angie war nie Mitglied der SED, wohl aber der FDJ. Das war bekanntlich die Jugensorganisation der SED, deren Aufgabe es war, "
alle Jugendlichen in der DDR innerhalb einer politischen Organisation zusammenfassen. 1946 gegründet, verstand sie sich als Jugendorganisation und Kampfreserve der SED. Das Ziel der staatlichen Jugendpolitik war die Entwicklung der Jugend zu „sozialistischen Persönlichkeiten“, also die allumfassende ideologische Erziehung zu staatstreuen DDR-Bürgern. Möglichkeiten zum Widerspruch räumte die SED-Regierung den Heranwachsenden nicht ein. Jedem, der von der offiziellen Linie abwich, drohten Nachteile. Schüler, die sich einer Mitgliedschaft in der FDJ verweigerten und damit der ideologischen Erziehung des Staates entzogen, durften anfangs beispielsweise kein Abitur machen. Zudem wurden Jugendliche, die in der Öffentlichkeit durch aufsässiges Verhalten und/oder durch das Tragen provozierender Kleidung und Frisuren auffielen, durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) überwacht und verfolgt." (Quelle: Die Zeitreisenden)
Ach ja, ergänzend: In der DDR war "die Kirche" nicht so beliebt. Als Tochter eines evangelischen Pastors hat sie es (vermutlich) nicht so leicht gehabt und kam bereits früh mit der Politik, der politischen Einstellung der Regierung, des Staates, in Berührung.
Jetzt strick aber bitte keine Legende in Richtung "Systemgegnerin" oder gar "Widerstandskämpferin". Das Gegenteil ist wohl eher der Fall:
Angela Merkel- Das Chamäleon
Artikel von Julien Germain
“Sie gehörte zur Kampfreserve der SED”
Die Vita der deutschen Kanzlerin Angela Merkel belege, dass sie eine „hervorgehobene FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda“ gewesen sei. Dies äußerte der Vorsitzende der Partei “Die Linke”, Oskar Lafontaine, gegenüber dem Hamburger Abendblatt. “Sie gehörte zur Kampfreserve der SED“, führte Lafontaine für die umsatzstärkere Samstagsausgabe der Hanseatischen Tageszeitung aus. Frau Merkel habe besondere Vorteile in der seinerzeitigen DDR genossen, die andere nicht hatten und habe an einer Akademie studieren dürfen, die nur so genannten Linientreuen vorbehalten war. Merkel habe sowohl in die Bundesrepublik als auch ins Ausland reisen dürfen. Er kritisierte weiter, dass die Debatte über die DDR-Vergangenheit heuchlerisch sei, da sich CDU und FDP jeweils zwei SED-Blockparteien einverleibt hätten und so täten, als wäre nichts gewesen. Wenn Merkel also mit dem Finger auf andere zeige, würden viele Finger auf sie zurück zeigen.
Anhand einiger Reaktionen war zu beobachten, dass die Offenheit Lafontaines in der Tat vielen Deutschen aus dem Herzen sprach. Das Totschweigen des Lebenslaufs einer Kanzlerin sei einer vernünftig organisierten Demokratie keinesfalls zuträglich, sondern lasse eher Abgründe vermuten. Als “FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda” sei sie auf freiwilliger Basis eine der fanatischsten Verfechter des SED-Regimes gewesen.
Informelle Mitarbeiterin (IM) Merkel?
Während einiger Recherchen, die von einem Filmteam des Westdeutschen Rundfunks angestellt wurden, kam durch einen Zufall ein Foto ans Tageslicht, auf dem die heutige Bundeskanzlerin in unmittelbarer Nähe eines Anwesens zu sehen ist, das dem SED-Kritiker Robert Havemann gehörte. Genau dieses Foto entstand zu einer Zeit, in der sich die DDR-Staatssicherheit (StaSi) nach System bemühte, FDJ-Mitglieder zur Überwachung von Havemanns Haus einzusetzen. In den Jahren 1979 bis 1982, bis Havemann starb, fand die dortige StaSi-Observation ihren nahezu bizarren Höhepunkt. Angela Merkel selbst hatte die Publikation dieses Fotos untersagt, während die Medien fortan schwiegen. Diese Tatsache allein unterstreicht den Verdacht einer Verflechtung, die vertuscht werden soll und einer heutigen Kanzlerin keinesfalls dienlich sein kann.
Das Unrecht der DDR wird nur halbherzig aufgearbeitet
Während die aus SED, PDS und WASG entstandene Partei “Die Linke” aufgrund ihrer überwiegenden DDR-Vergangenheit immer wieder angeprangert wird und es nach außen hin fast so aussieht, als seien hierin die gesamten Schandtaten der ostdeutschen Historie in komprimierter Form aufzufinden, wird bei den Vorgängen der etablierten Parteien weitestgehend weggeschaut. Die zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte eingesetzte Birthler-Behörde scheint bis dato jedenfalls wenig daran interessiert zu sein, die wahren Hintergründe des “Kohl-Mädchens” zu recherchieren und damit eine überparteiliche Aufklärungsarbeit für den deutschen Bürger zu leisten.
Kein Widerstand gegen die DDR-Diktatur
In jedem Unrechtssystem der Welt gab und gibt es Widerständler. Von einer heutigen Kanzlerin, die teildemokratische Verantwortung übernimmt, zuvor aber in einer menschenrechtsverletzenden Diktatur leben musste oder wollte, erwartet der Bürger sozusagen von Haus aus, dass eine solche Frau in einem solchen System aufbegehrte. Aber nichts dergleichen passierte. Angela Merkel akzeptierte die Gegebenheiten der DDR, blieb linientreu, ordnete sich unter und setzte sich sogar dafür ein. Optimale Voraussetzungen dafür, das Amt einer demokratischen Bundeskanzlerin zu übernehmen, sind das selbstverständlich nicht.
Quelle: IPOSS