Die Championsleague ist ja auch keine Championsleague mehr. Hat erst ausschließlich mit den besten Landesmeistern angefangen und wurde dann Schritt für Schritt erweitert. Nomen ist im Geschäft doch noch lange kein Omen.Für mich ist die Sache einfach: Entweder isses ne europäische Superliga oder nicht. Wenn Wolfsburg, Hoffenheim u.a. da ernsthaft gern gesehen sind, isses keine Superliga mehr. Wenn man sich schon ein Produkt zusammencastet, dann vernünftig.
50+1 ist die wichtigste Säule bei der Aufrechterhaltung eines Restkontaktes zwischen Fans/Mitgliedern und dem Verein, also auch für Identifikation und sozialer Integration innerhalb der entsprechenden Region. Das Gegenteil davon ist ein beliebiger Betreiber einer beliebigen Mannschaft an einem beliebigen Ort. Dass Führung und Geschäfte natürlich leichter fallen, wenn man sich nicht demokratischen Strukturen unterwerfen muss, bzw. andere Meinungen gelten lassen muss, ist klar. Es gibt Länder auf der Welt und Teilnehmer der Bundesliga, welche das beweisen. Aber da ist dann eben die Frage, ob ein solches von der Basis völlig abgekoppeltes Handeln tatsächlich erstrebenswert ist. Auch wenn es natürlich wirtschaftlichen Erfolg leichter macht, wenn man statt 70000 Mitgliedern mit verschiedenen Gruppierungen mit verschiedenen und auch vor allem kontroversen Meinungen, lediglich 19 gleichgeschaltete Anwälte als Grundlage hat.Kann mit dem Gelaber von 50+1 in Verbindung mit vermeintlicher Chancen(un)gleichheit nicht viel anfangen. In meinen Augen besteht von vornherein keine Chancengleichheit bzw. wie im "richtigen" Leben hat jeder Mensch unterschiedliche Voraussetzungen - je nach Eltern, Heimatland, -region usw.
Deswegen ist aber Verbindlichkeit bei 50+1 unabdingbar, weil das Gut demokratische Strukturen über kurz oder lang für Vereine nicht mehr leistbar ist, will man mit den reinen Wirtschaftsunternehmen finanziell Schritt halten. Es ist quasi ein restriktiver Eingriff in eine sich sonst anbahnende schlechte, weil dem Sport als Kulturgut in der Mitte der Gesellschaft den Sinn raubende, Evolution.
Wenn der Fußball aber nur als reiner Unterhaltungsevent angesehen werden soll, dann ist die Abschaffung von 50+1 problemlos möglich, die Strukturen der Clubs dementsprechend umzubauen, um ein Maximum an finanziellem Input zu ermöglichen. Und genau so sähe ich diese Superliga. Ein geschlossener Kreis, der sich wirtschaftlich frei entwickeln könnte, aber ohne dabei dem tatsächlichen Sport die Schwerpunktverteilung auf den finanziellen Sektor vorzudiktieren, nur um die jeweils anstehende Saison noch überleben zu können.
Das Bildnis deines Avatars regt Gefühle in mir. Das Auto, das Schild im Hintergrund, die Fahne. Die Weißrussen haben irgendwie ein besonderes Händchen für Farbanordnung, bzw. die Integration von geometrischen Formen. Wirklich hübsch.