Depp72 hat geschrieben: ↑Samstag 8. August 2020, 11:35
Pherenike hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. August 2020, 19:49
Bei einer Frau ganz bestimmt, bei durchgängig gemischten Teams würde sich das Problem so nicht stellen und die Dinge würden sich normalisieren. Ich bin, zumindest im Profi-Fußball, jedoch dagegen. Frauenfußball, inzwischen ansehnlich und teilweise sehr spannend, ist für mich ein anderer Sport.
Obwohl ich den letzten Satz teile, wäre ich dafür, es im Einzelfall es zu probieren. Zum Beispiel, wenn es so eine herausragende Spielerin wie Prinz wäre. Wobei der Outta natürlich ein gravierendes Problem aufgezeigt hat, das in jedem Fall da wäre. Andererseits denke ich aber auch, dass in Einzelfällen ein Männerteam von ein oder zwei Frauen profitieren könnte. Denn es geht ja nicht nur um körperliche Robustheit. 10 Gattusos machen noch kein gutes Team.
Die größte Gefahr würde ich in der Medienberichterstattung sehen. So wie heute alles künstlich hoch drei aufgejazzt wird, würde der sportliche Wert sehr wahrscheinlich zunächst kaum Beachtung finden. Und wenn doch, dann nur wenn die Spielerin gleich überragende Leistungen liefern würde.
Was spricht im Profi-Fußball für dich dagegen, dass einzelne Spielerinnen integriert werden?
"Für Prinz war das „unmoralische Angebot“ keine Posse. Sie fühlte sich „geehrt“ und verhandelte in Rom mit Gaucci. „Die Vergleiche zwischen mir und männlichen Weltklassespielern sind zwar schmeichelhaft, treffen aber, wie ich glaube, nicht die Realität.“ Die Torjägerin sah großen öffentlichen Wirbel auf sich zukommen. „Wenn ich wegen meiner guten Leistungen auf dem Fußballplatz im Mittelpunkt stehe, dann kann ich damit prima leben und umgehen. Aber nur zum Glamour-Girl eigne ich mich nicht so besonders.“ [...]
Aus: FAZ vom 23.12.2003
Ich schließe mich hier der Aussage von Prinz an, die sich nicht auf Augenhöhe mit Weltklassespielern gesehen hat, obwohl sie selbst eine Weltklassespielerin über viele Jahre gewesen ist. Eine Frau in einer Mannschaft würde von den Medien enorm 'hochsterilisiert'; du sprichst es selbst an.
Gemischte Mannschaften, dann aber mit Männern und Frauen auf beiden Seiten, könnte ich mir in weiterer Zukunft vorstellen. Sehen wir uns die Historie des (Profi)-Fußballs von Männern und Frauen an, dann wird sehr deutlich, dass die Frauen Risenschritte gemacht haben, es aber immer noch viel Nachholbedarf gibt. Viel zu lange wurden sie von den Funktionären durch Verbote, dann Einschränkungen, behindert.
Hinzu kommt, versagt ein Spieler innerhalb eines Teams, was bei jedem Spieltag passieren kann, kommt eben der nächste auf diese Position. Versagt aber eine Frau in dieser Ausnahmerolle, dann kommt nicht die nächste, sondern die Frauen können's nicht, heißt es dann.